Busfahrt mit Folgen von Ren-chan ================================================================================ Kapitel 5: Lektion 1: Taijutsu, Nunjutsu und Genjutsu ----------------------------------------------------- >> Ich war in der Hölle, ganz eindeutig. Nirgendwo sonst hätte ich eine solche Qual über mich ergehen lassen müssen. Ich war völlig am Ende mit meinen Kräften. Meine Gliedmaßen fühlten sich an wie Blei, ich schnaufte wie ein Pferd und meine Finger waren wund. Aber das schlimmste daran war, das wir immer noch beim Aufwärmen waren. Ja genau Aufwärmtraining nannte sich diese spezielle Art der Folter. Mein Peiniger, oh Pardon Lehrer, stand währenddessen seelenruhig neben mir und beobachtete wie ich mich abrackerte. Ich habe es ja schon an einem früheren Punkt dieser Geschichte erwähnt. Itachi der große, Meister aller Klassen, hatte sich mit all seiner Kraft beim Hokage dafür eingesetzt mich zu seiner Schülerin zu machen. Welchen Grund auch immer er dem senilen Trottel genannt hatte um diesen Wahnsinn durchzuziehen, es entsprach auf keinem Fall der Wahrheit. Er mochte seinem Vater und auch allen anderen gegenüber behaupten was er wollte, ich wußte es besser. Das war seine persönliche Auffassung von Strafe. Ja, Itachi war groß, und mit Sicherheit ein Meister vieler Klassen, aber eine Klasse würde er wohl niemals schaffen. In ihr war er sicher Zeit seines Lebens stets sitzen geblieben. Ja ja, schon so mancher hat sich mit ihr schwer getan, mit der Vergebung. Wobei ich in seinem Fall sogar glaube das er sie gar nicht kannte. Itachi war definitiv nachtragend. Und das bekam ich nun zu spüren. Er ließ mich bestimmt zwanzig Minuten Dehnübungen machen, bevor er auf die Idee kam mich etwa dreißig mal um den Übungsplatz laufen zu lassen. Nachdem meine Muskeln dann so weit “aufgewärmt“ waren, ich hatte eher das Gefühl sie würden gleich verglühen so heiß wie sie sich anfühlten, konnte das eigentliche Training beginnen. Mit wachsender Begeisterung erklärte Itachi mir alles Mögliche über die verschiedenen Ninjakünste, welche da hießen Taijutsu, Ninjutsu und Genjutsu. Zugegeben, uninteressant war es nicht was er da so erzählte, aber es klang alles so furchtbar anstrengend. Für heute wollte er es allerdings bei der Taijutsu oder auch Körperkunst belassen. [Na toll. Vielen Dank auch. Genau das hab ich jetzt gebraucht. Noch mehr Rumgeturne.] Oh ja, meine Begeisterung hielt sich Nach wie Vor stark in Grenzen. Warum ausgerechnet Körperkunst? Mir wäre es lieber gewesen er hätte mir den Umgang mit den verschiedenen Waffen erklärt, oder noch besser, wir hätten es gleich ganz bleiben lassen und wären nach Hause gegangen. Ich war für so was einfach nicht geschaffen. Das würde er schon noch merken. Und so lange hieß es wohl durchhalten. Als wir am Abend nach Hause kamen war ich einfach nur hundemüde. Hunger hatte ich schon lange keinen mehr und auch das Gespür für meine Arme und Beine mußte mir unterwegs abhanden gekommen sein. Vielleicht hatte mein ach so barmherziger Lehrer es auch aus mir heraus geprügelt. Ich bin mir da nicht mehr so ganz sicher. Und so schleppte ich mich mit letzter Kraft hinauf ins Badezimmer und nahm erst mal ein entspannendes Bad. Dieses wohltuende Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Es war einfach nur herrlich. Nach etwa einer halben Stunde fühlte ich mich wieder halbwegs lebendig und sah sogar danach aus. Was eigentlich eine Meisterleistung war, dafür das ich heute so oft im Staub gelegen, oder zwischen irgendwelchen Sträuchern gehangen hatte. Beim Abendessen wurde heute erstaunlich wenig geredet. Offensichtlich war nicht nur mein Tag anstrengend gewesen. Auch Asuka-chan sah ziemlich geschafft aus. Später am Abend hatte sie mir erzählt das sie den ganzen Tag mit Mimi-chan hatte Dosen aus dem Fluß fischen müssen und Hunde von der Größe eines Kalbes ausgeführt hätte. Dann hatten sie sich auch noch verlaufen weil Mimi nicht richtig aufgepaßt hatte in welche Richtung sie gegangen waren. Also mußten sie geschlagene zwei Stunden durch das Unterholz von Konoha kriechen bis Kakashi sie letztendlich gefunden hatte. Aber das war noch nicht alles, die nachfolgende Standpauke von Sasuke hatte den Beiden schließlich den Rest gegeben. Das Leben als Ge-nin war schon hart. Das als Polizeichef offensichtlich auch. Denn Fugaku wirkte an diesem Abend ebenfalls sehr verspannt. Also ich meine noch verspannter als sonst. Ob das daran lag das sein Erstgeborener seine Zeit damit verbrachte ein dahergelaufenes Mädchen zu trainieren, oder seine jüngste nicht fähig war einen Weg zu gehen und diesen auch wieder zurückzuverfolgen bleibe mal dahingestellt. Vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes, wer konnte das schon beurteilen. Dieser Mann machte schließlich immer ein Gesicht als würde er permanent an Verstopfung leiden. Die einzigen die scheinbar einen ganz normalen Tag hinter sich hatten waren Mikoto, Itachi und Sasuke. Die drei saßen völlig unbekümmert am Tisch und unterhielten sich ein wenig, währen Dreiviertel der anderen Anwesenden nicht einmal fähig waren den Mund weit genug aufzumachen das ihnen auch nur ein Wort hätte entweichen können. Außerdem mußten wir sparsam mit unseren Kräften umgehen auf uns wartete schließlich noch eine gewaltige Hürde. Sobald wir es geschafft hätten uns mühsam unser Essen in den Mund zu schaufeln würden wir einen Berg erklimmen müssen. Ein Ungetüm wie ich es noch nie gesehen, oder zumindest noch nie empfunden hatte. Ja nach dem Essen sollten wir uns einer gewaltigen Herausforderung stellen an der vermutlich die eine oder andere scheitern würde. Die Treppe. Bedauerlicherweise befanden sich nämlich sämtliche Schlafzimmer dieses Hauses im oberen Stock. Nachdem der Tisch abgeräumt und das Geschirr gespült war machten wir uns auf den Weg. Asuka blickte einmal die Treppe hinauf und wieder hinunter, überlegte kurz und entschloß sich dann im Wohnzimmer zu schlafen. Dort hatte Mikoto, kraft ihrer unendlichen Weisheit bereits drei Futons auf den Boden gelegt. Auch Mimi-chan schien nicht sonderlich erpicht darauf zu sein die Stufen zu erklimmen, aber sie wäre ja keine echte Uchiha gewesen wenn sie es nicht wenigstens versucht hätte. Das Wort geht nicht, gab es in diesem Haushalt nämlich nicht. Also machte sie sich langsam auf den Weg. Sie hatte schon die ersten acht Stufen geschafft, da verließen sie ihre Kräfte und sie machte auf dem Absatz kehrt und krabbelte ins Wohnzimmer. Nun war es an mir es zu versuchen. Ich wollte gerade die erste Stufe in Angriff nehmen, da vernahm ich hinter mir ein Geräusch. Itachi stand, gemütlich an den Türrahmen gelehnt, auf der anderen Seite des Ganges und schaute belustigt zu mir rüber. [Na warte. Den Erfolg gönne ich dir nicht. Ich komm da hoch und wenn es das Letzte ist das ich tue.] Fest entschlossen marschierte ich los. Doch das war leichter gesagt als getan. Mein Körper wollte nämlich nicht so wirklich, aber ich riß mich so gut es ging zusammen und stieg langsam aber stetig die Treppe hinauf. Ich hatte schon fast die Hälfte hinter mir, da packten mich plötzlich zwei starke Arme von hinten und hoben mich vom Boden. Erschrocken drehte ich mich um und blickte in zwei tiefschwarze Augen. Itachi hatte sich von hinten an mich herangeschlichen und mich auf die Arme genommen. „Das kann man sich ja nicht mit ansehen. Wenn du in dem Tempo weitergelaufen wärst hätte ich dich morgen Früh am Absatz wieder einsammeln können.“ Lachte er. „Und wer ist Schuld daran das ich mich kaum noch bewegen kann? Doch wohl du, oder? Außerdem hab ich dich nicht um deine Hilfe gebeten. Ich hätte es auch alleine geschafft.“ „Ich weiß.“ War alles was er sagte bevor er die Tür aufstieß und mich sachte in mein Bett legte. Er drehte sich nochmal kurz um und sagte „Gute Nacht.“ Bevor er das Zimmer verließ. „Gute Nacht.“ Rief ich ihm hinterher und im nächsten Moment war ich auch schon eingeschlafen. Das war wirklich ein mörderischer Tag gewesen.« » Am nächsten Morgen wurde ich von einem leisen Klopfen an meiner Zimmertür geweckt. „Hikari-chan, es ist Zeit zum aufstehen. Itachi wartet unten auf dich.“ Aus Mikotos Mund klang diese Hiobsbotschaft wie ein liebliches Versprechen auf einen gemütlichen Spaziergang. Aber ich wußte genau was mich nach dem Frühstück erwartete. Jeder Muskel in meinem Körper erinnerte mich seit meiner ersten Bewegung an diesem Tag daran. Ich hatte Muskelkater an Stellen von denen ich nicht mal wußte das ich dort Muskeln hatte. Habe ich schon erwähnt das ich noch nie besonders sportlich war. Nun, wie dem auch sei. Ich machte mich also fertig und ging nach unten ins Esszimmer. Wie versprochen war Itachi bereits da und wartete auf mich. Gemütlich schlürfte er seinen Tee und bedachte mich mit einem fröhlichen „Guten Morgen. Und gut geschlafen?“ Ich wollte gerade etwas dazu sagen als ich plötzlich spürte wie die Raumtemperatur zu sinken schien. Ich drehte mich um und tatsächlich. Hinter mir stand Fugaku oder auch The Iceman, wie ich ihn für mich gerne nannte. Es war offensichtlich das er mich nicht mochte. Ich wäre sogar soweit gegangen zu behaupten das er mich regelrecht haßte. Doch hätte ich Itachi oder einen anderen darauf angesprochen wäre ich nur darauf vertröstet worden das er immer so sei. Aber trotzdem, ich konnte es genau spüren. Seine Abneigung war einfach zu enorm um Einbildung zu sein. Doch vorerst beließ er es dabei mir mit Blicken klarzumachen das ich hier unerwünscht war. Ich verstand einfach nicht was das auf einmal sollte. Vor unserem Besuch beim Hokage hatte er mich noch mit dem selben gleichgültigen Blick bedacht wie auch Asuka. Was hatte sich geändert? Ich hatte mit einemmal keinen Hunger mehr. Mir war alles recht um endlich von diesem Mann wegzukommen. Die wenigen Minuten die er nun schon im Zimmer war hatten mich mehr Kraft gekostet als der gesamte gestrige Tag. Ich zog Itachi unauffällig an seinem T-Shirt und betete das er meinen Wink verstehen würde. Gott sei Dank gehörte er durchaus zu den feinfühligeren seiner Art und erhob sich sofort. Mit einer angedeuteten Verbeugung in Richtung seines Vaters, begleitet mit einem Blick den ich nicht direkt deuten konnte verließ er mit mir den Raum. Ich hätte schwören können in den Augen der Beiden ein rotes Glimmen zu sehen, aber das konnte nicht sein. Immerhin hatten die beiden, ebenso wie der Rest der Familie, schwarze Augen. Endlich, als wir nach draußen traten atmete ich einmal tief durch. Es fühlte sich an als hätte man eine tonnenschwere Last von meinen Schultern genommen. So machten wir uns langsam auf den Weg zum Trainingsplatz. Unterwegs erklärte Itachi mir das wir heute etwas neues probieren würden, da ich in meinem derzeitigen Zustand wohl kaum noch einen weiteren Tag mit Taijutsu überstehen würde. An besagtem Ort der Folter angekommen, Setzte er sich vor mir ins Gras. Ich tat es ich gleich. Es Folgte eine lange und ausführliche Erläuterung des Begriffes Chakra. In meinen Ohren klang das ganze wie eine Art Zaubertrick. Man sollte seine geistige und körperliche Kraft miteinander vereinen und daraus eine neue Energie gewinnen. Das Chakra. Klingt einfach, ist es aber nicht. Doch bevor ich mich daran versuchen sollte dieses Zeug zu Schmieden so hieß das, mußte ich noch etwas anderes lernen. „Die Fingerzeichen. Sie sind enorm wichtig. Sie formen das Chakra zu der jeweiligen Technik die du benutzen willst. Zum Beispiel kannst du damit eine Feuerkugel hervorbringen.“ [Ja klar. Ich verrenk ein bißchen meine Finger und im nächsten Moment erscheint in meinem Mund ein halber Liter Brennspiritus den ich dann anzünden kann.] Dachte ich so bei mir. Aber nicht lange, denn Itachi war auf meinen skeptischen Blick hin sofort bereit es mir Vorzuführen. Er packte mich sachte am Arm und brachte mich auf die Lichtung auf der er mich damals gefunden hatte. Ein wenig abseits von ihm sollte ich stehen bleiben und ihn genau beobachten. Er konzentrierte sich kurz und begann dann damit in wahnwitziger Geschwindigkeit besagte Zeichen zu formen. Das nahm ich zumindest einmal an. Denn wirklich erkennen konnte man das nicht. Er hätte genauso gut einfach nur mit den Armen wedeln können, ich hätte den Unterschied sicher nicht erkannt. Das ganze dauerte nicht einmal drei Sekunden, da zog er scharf die Luft ein und dann....Feuer. Ich traute meinen Augen nicht. Vor mir erstreckte sich mit einem Mal ein Feuer das so gewaltig war das es die ganze Lichtung erfüllte. Einen kurzen Augenblick später war es auch schon wieder verschwunden. „Diese Technik nennt man Katon Gokakyu no Jutsu.“ Erklärte Itachi mir dann. Doch das war mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Vor mir hatte gerade jemand aus dem Nichts ein Feuer entfacht mit dem man problemlos ein ganzes Stadtviertel hätte niederbrennen können. Das also war ein Ninjutsu. Mit einem Mal wurde ich sehr nervös. Wenn ein einziger Shinobi bereits solch eine Macht hatte, was konnten sie dann in der Gemeinschaft alles anrichten. Ein Krieg unter Ninjas mußte ein furchterregendes Spektakel sein. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Das hätte doch nirgends hingeführt und so lauschte ich den Anweisungen meines Lehrmeisters um es dann selbst zu versuchen. Während ich krampfhaft versuchte mir die zwölf Fingerzeichen einzuprägen wich meine erste Angst allmählich einem Gefühl der Neugier und der Aufregung. Ich wollte es mit einem Mal unbedingt. Woher auch immer dieser plötzliche Enthusiasmus kam, er trieb mich zu neuen Höchstleistungen die ich mir nie zugetraut hätte. Doch zuerst mußte ich das Problem mit den Fingerverrenkungen in den Griff kriegen, dann konnte es losgehen.« » Während ich mich mit meinen Fingern und viel langweiliger Theorie abmühte, hatten Asuka und Mitsuki ganz andere Sorgen. Das Training mit meister Kakashi verlief einfach nicht so wie geplant. Es hatte schon damit angefangen das ihr Sensei am Morgen mal wieder zu spät gekommen war. Danach sollten sie alle Übungen zur Genjutsu, also der Illusionskunst machen. Doch da gab es schon die ersten Probleme, Asuka die ja schließlich noch nie etwas davon gehört hatte heftete sich in ihrer Verzweiflung an Mitsuki. Diese beherrschte zwar die Genjutsu nahezu perfekt doch mit Asuka an ihrer Seite erschwerte sich das ganze ungeahnt. Als Mimi-chan nämlich versucht hatte sich selbst und Asuka durch ihre Kunst zu verstecken passierte ein Unglück. Durch einen dummen Unfall, ausgelöst von ihrer Begleiterin erlagen sowohl Mitsuki als auch Asuka selbst der heraufbeschworenen Illusion. Das ende vom Lied war, das die Beiden nun schon seit einer geschlagenen Stunde völlig Orientierungslos durch den Wald irrten. „Das ist alles deine Schuld. Mußtest du dich denn auf mich stürzen als ob du mich umbringen wolltest. Ich hoffe bloß das Kakashi-sensei derjenige ist der uns findet und nicht mein Bruder.“ „Tut mir ja leid. Wie oft soll ich mich denn noch entschuldigen. Und was die Vogelscheuche angeht, mir wäre jeder recht solange es nicht er ist. Der verirrt sich am Ende doch noch selbst.“ „Wie kannst du es wagen so respektlos von ihm zu sprechen. Er mag ja manchmal etwas daneben sein, aber er ist ein großartiger Kämpfer und Lehrer.“ Mit diesem Kommentar war die Sache für Mimi erledigt. Es war eindeutig das man ihr in diesem Punkt nicht reinreden konnte. Ich hätte ihr vermutlich Recht gegeben, aber ich kannte ihn ja schließlich nicht so gut wie die anderen. Tatsache war jedoch, das sie ohne Hilfe, wer auch immer diese darstellen sollte nicht mehr zurückfinden würden. Und so beendeten sie ihren Streit und suchten lieber nach einem möglichen Ausweg. Sie waren noch nicht weit gekommen, da vernahmen die beiden plötzlich ein seltsames Geräusch hinter einem der Büsche. Mitsuki ging sofort in Kampfhaltung, bereit sich jedem Gegner in den Weg zu stellen. Und Asuka? Nun, sie war noch nie die mutigste gewesen. Zwar konnte sie sich, da wo sie herkam ganz gut durchsetzten. Doch das lag hauptsächlich daran das dort eher mit Worten gekämpft wurde, und nicht mit tödlichen Waffen. Die ärmste versuchte sich also irgendwie hinter ihrer Freundin zu verstecken. Bedrohlich kam das Rascheln näher. Die beiden Mädchen verspannten sich zunehmend. Gespannt lauschten sie in den sonst ruhigen Wald, dann war es still. Sie wollte gerade erleichtert aufatmen als sich eine schemenhafte Gestalt zwischen den Bäumen abzeichnete und schnell und bedrohlich auf sie zukam.« » Zwei Stunden. Seit geschlagenen zwei Stunden stand ich nun schon auf dieser vermaledeiten Wiese und versuchte die Fingerzeichen die Itachi mir gezeigt hatte in den Kopf zu bekommen. Es konnte doch nicht so schwer sein sich zwölf Zeichen zu merken. War es eigentlich auch nicht. Erkennen konnte ich sie bereits nach zehn Minuten, aber sie zu formen? Keine Chance, immer hatte er etwas daran auszusetzen. Das eine Mal bog ich den kleinen Finger nicht richtig durch, ein anderes Mal hatte ich die falsche Hand oben. Als ich dann endlich alles seinen Wünschen entsprechend hinbekam konnte es auch schon weitergehen. Nun ging es daran Chakra zu schmieden. In der Theorie wußte ich worum es dabei ging, aber in der Praxis sah das schon wieder ganz anders aus. Alleine hätte ich es sicher nicht geschafft doch mein großartiger Lehrer, mit schier endlosem Geduldsfaden half mir so gut er konnte. „Ok, nun pass gut auf. Du mußt dich konzentrieren. Versuch die Kraft in dir zu spüren und sie dann mit den Fingerzeichen die ich dir gezeigt habe zu formen. Wenn alles klappt kannst du eine Stichflamme erzeugen.“ [Na toll. Das nenn ich Motivation. Wenn ich es nicht schaffe, muß ich es solange probieren bis ich es schaffe. Und wenn ich es dann geschafft habe werde ich wahrscheinlich jämmerlich verbrennen.] So in etwa malte ich mir meine Situation aus. Was auch immer passieren würde, es war nicht zu meinem Vorteil. Dennoch versuchte ich mich zu konzentrieren wie er gesagt hatte. Aber irgendwie kam ich mir albern dabei vor. Ich spürte rein gar nicht. Trotzdem formte ich langsam die gelernten Zeichen. Und wie erwartet passierte, genau, nichts. Es hatte nicht geklappt. Mich verwunderte das keineswegs. Für mich war die Sache damit erledigt, aber Itachi war eine ganze Nummer hartnäckiger als ich. „Hmm, sieht aus als hätte das noch nicht so richtig funktioniert. Du hast kein Chakra gespürt oder?“ „Nun ja, nicht wirklich. Ich weiß gar nicht was ich mir darunter überhaupt vorstellen soll.“ „Vorstellen? Das ist gar keine schlechte Idee. Du mußt versuchen es dir bildlich vorzustellen. Ich hab’s. Stell dir vor du hast zwei Farben. Nehmen wir einfach mal schwarz und weiß. Diese beiden Farben fließen, getrennt voneinander durch deinen Körper und du mußt sie nun an einem Punkt sammeln und vermischen.“ Das klang irgendwie einleuchtend. Zumindest verständlicher als vorher. Also versuchte ich es noch einmal. Ich schloß die Augen und konzentrierte mich erneut. Ich dachte an zwei Flüsse mit verschiedenen Farben, ich konnte sie vor meinem inneren Auge deutlich sehen. Erst flossen sie parallel zueinander doch dann vermischten sie sich plötzlich in einem Strudel. Ich konnte es deutlich spüren, irgendwas war da. I ch konnte es nicht definieren aber irgendwie fühlte es sich sehr vertraut, ja fast angenehm an. Wie in Trance setzten meine Finger sich in Bewegung und ich konnte förmlich sehen wie der Strudel seine Form änderte. Es war soweit, ich atmete einmal tief ein, und dann... Feuer. Eine riesige Stichflamme schoß aus meinem Mund und breitete sich großflächig auf der Wiese aus. Das ganze Spektakel dauerte kaum mehr als ein paar Sekunden, dann verließen mich die Kräfte und das Feuer versiegte. Mit einem Mal fühlte ich mich unglaublich schwach. Mein ganzer Körper zitterte und meine Knie gaben nach. Doch bevor ich auf dem Boden aufschlagen konnte war Itachi auch schon hinter mich getreten und fing mich auf. Langsam legte er mich zu Boden und bettete meinen Kopf auf seinen Knien. „Das war wohl ein bißchen zu viel des Guten. Sieht aus als hättest du eine gewaltige Menge Chakra verbraucht. Ich hätte nicht gedacht das so etwas beim ersten Mal passieren könnte. Wie fühlst du dich?“ Besorgnis lagen in seiner Stimme und seinem Blick, offenbar war es nicht ganz ungefährlich sich im Kampf einer Ninjutsu zu bedienen. Ich glaube in diesem Moment habe ich den wahren Sinn des Chakras erst begriffen. Diese Energie die sich die Ninjas zu nutzen machten, war keines Falls unbegrenzt. Ganz im Gegenteil. Diese Energie war quasi das Lebenslicht eines jeden Shinobi. Würde es während eines Kampfes verlöschen so ging ich davon aus, würde der Kämpfer damit auch sein Leben verlieren. Kein Wunder also das Itachi sich Sorgen zu machen schien. Ich wollte ihm eigentlich gleich antworten, doch als ich den Mund öffnete durchfuhr mich plötzlich ein äußerst schmerzhaftes Gefühl. Ich mußte mir wohl den Mund verbrannt haben. Doch es war eigentlich nicht weiter schlimm. Es zwang mich nur dazu etwas langsamer zu reden, da ich versuchte die Lippen möglichst nicht zu bewegen. „Schon ok. Es geht mir gut. Ich hab mich wohl ein bißchen verbrannt, aber ansonsten ist alles in Ordnung.“ Auf meine Worte hin atmete er hörbar erleichtert aus. Es schien ihn zu beruhigen das mir wohl weiter nichts fehlte. Dennoch bestand er darauf es für heute gut sein zu lassen und mit mir nach Hause zu gehen. Viel eher. Er ging und ich mußte mich von ihm tragen lassen. Es ist keineswegs so das ich das gewollt hätte. Er hatte mich nicht einmal gefragt. Als ich gerade aufstehen wollte hob er mich auf die Arme und lief in Richtung Anwesen. Noch bevor ich überhaupt Einspruch erheben konnte hatte er auch schon sanft seine Hand auf meine Lippen gelegt und mir damit bedeutet das ich wohl besser ruhig war. Er würde sich doch nicht umstimmen lassen. Na ja, so schlecht war es schließlich auch wieder nicht, zumindest hätte es nicht wirklich der Wahrheit entsprochen wenn ich behauptet hätte, ich hätte mich unwohl gefühlt. Das einzige was mich beunruhigte waren die Leute an denen wir vorbei mußten. Ich fand den Gedanken nicht sonderbar erbaulich mich wie eine Braut durch ein Getümmel von Menschen bugsieren zu lassen. Allein die Vorstellung war schon peinlich. Doch die Sorgen hätte ich mir sparen können, denn wir waren immer noch im Wald. Gekonnt sprang Itachi von einem Baum zum nächsten, es gab also offensichtlich auch noch einen anderen Weg zurück nach Hause. Nach Hause, in dem Moment viel mir siedendheiß wieder ein wer mich dort noch erwarten würde. Ich wollte gar nicht wissen was er zu diesem Vorfall sagen würde. Am besten wäre es wohl ich würde das Abendessen einfach ausfallen lassen, aber das ging nicht, ich hatte ja schließlich noch immer nichts gefrühstückt. Auch wenn es dafür schon reichlich spät war. Ich mußte es also auf mich zukommen lassen. Na großartig. Ich konnte es kaum erwarten.< » „Hast du vorhin nicht noch behauptet dir wäre jeder recht, solange es nicht Kakashi ist?“ Spottete Mitsuki. „Ich hatte mal angenommen du wüßtest das DER da erst gar nicht zur Debatte stand.“ Mit DER da war der etwas überrumpelte Naruto gemeint, der in seiner Hektik die beiden Mädchen für Feinde gehalten hatte und auf sie losgehen wollte. Denn Tatsache war das auch er sich verlaufen hatte. Der Gute war bestimmt schon eine Stunde durch den Wald geirrt bevor er in der Nähe ein paar Stimmen ausmachen konnte. Besagte Stimmen waren dann Asuka und Mimi-chan gewesen. Und nun, da sich alle wieder beruhigt hatten machten sie sich eben zu dritt auf den Weg zurück. Wobei Naruto eher ein Hindernis war, denn eine Hilfe. Sein Orientierungssinn war einfach unterirdisch. „Na ja, sehen wir’s doch mal positiv.“ Versuchte Asuka zu retten was zu retten war. „Er ist nicht dein Bruder, das wolltest du doch. Und außerdem ist der Wald ungefährlich. Es kann also nicht noch schlimmer kommen. Irgendwann findet uns schon jemand.“ „Dein Wort in Gottes Ohr. Warst du schon immer so naiv, oder erst seit du hier bist?“ Asuka überlegte einen Moment. Sie konnte sich daran erinnern das Hikari sie des Öfteren als leichtgläubigen Optimisten bezeichnet hatte. Doch das verschwieg sie nun doch lieber. Sollte diese Person doch von ihr denken was sie wollte. So setzten die drei ihren Weg fort. In einem Punkt schien meine Freundin offenbar recht zu behalten. Alles war ruhig und man konnte beim besten Willen nirgends eine Gefahr ausmachen. Sie wären wohl ewig so weiter gelaufen, wären sie nicht plötzlich von etwas unerwartetem aufgehalten worden. „Ein Zaun? Warum zum Teufel stellt jemand hier einen Zaun auf?“ Asuka mußte sich schwer beherrschen Naruto, von dem der Ausruf kam, nicht über die allgemeine Funktion eines Zauns aufzuklären. Das übernahm Mimi-chan liebend gern für sie. „Naruto du Baka, stell nicht immer so dumme Fragen. Außerdem ist es ja wohl jetzt völlig egal warum der Zaun da steht. Das beste wird sein wenn wir wieder zurückgehen.“ Da waren sich die Mädchen mal wieder einig, jeder normal denkende Mensch hätte den Umstand, das ein Zaun für gewöhnlich dazu da war um etwas auf einer der beiden Seiten einzusperren, oder etwas auf der anderen Seite davor zu schützen, problemlos nachvollziehen können. Aber Naruto gehörte nun mal nicht zu den Menschen die besonders viel, oder gar normal dachten. So beschloß er kurzer Hand, das der kürzeste Weg nach Konoha zurück über eben jenen Zaun führte. Die anderen Beiden wollten sich gerade umdrehen und weitergehen als sie auch schon einen kläglichen Hilfeschrei hörten. Naruto war keine fünf Meter weit gekommen, da war sein Fuß auch schon in einer Schlinge gefangen und katapultierte ihn kopfüber nach oben. Baumelnd hing er nun am Baum und versuchte sich zu befreien. „Und sowas will sich Ninja nennen.“ Die Ähnlichkeit zu ihren Brüdern konnte Mimi einfach nicht leugnen. Asuka malte sich aus was Sasuke wohl jetzt an ihrer Stelle gesagt hätte, und kam zu dem Schluß das er wohl das selbe gesagt hätte nur mit einem viel herablassenderen Ton. Den beherrschte von den dreien nämlich nur er. Da waren Fugakus Gene voll durchgeschlagen. Na ja, wenigstens nur da. Wie dem auch sei. Die beiden Mädchen erbarmten sich letztlich doch noch dazu unseren kleinen Nudelsuppenjunky vom Baum zu schneiden. Sie hätte ihn besser hängen lassen. Wie sich nämlich keine dreihundert Meter weiter herausstellte war dies hier ein Trainingsgelände für angehende Jonin und Akademielehrer. Entsprechend war der Weg mit Fallen geradezu übersät. Den ersten konnten sie ja noch ganz gut ausweichen, doch mit der Zeit wurden die Fallen immer ausgefallener und auch gefährlicher. Übersät mit duzenden von Kratzern und sonstigen Blessuren hatten sie sich dazu entschieden, ihren Weg nun doch nicht mehr fortzusetzen. Leider kam dieser Erkenntnis etwas zu spät. Denn als sie sich gerade unter einem Baum niederlassen wollten um auf Rettung zu warten, lösten sie erneut einen Mechanismus aus. Schneller als die drei auch nur blinzeln konnten, waren sie auch schon gefangen. Umringt von einem guten Duzend Speeren, zwischen denen sie nur durch viel Glück Platz gefunden hatten, und überspannt von messerscharfem Draht. So hingen sie zitternd und steif in der Grube und beteten das ihre Kräfte sie nicht frühzeitig verlassen würden. Sollte das nämlich eintreten so stünde ihnen ein freier Fall von geschätzten vierzig Metern bevor. Und es wollte niemand von ihnen ausprobieren ob sie diesen Aufprall wohl überleben würden. So blieb ihnen also nichts anderes übrig als auszuharren und auf Hilfe zu warten. Die Zeit schien wie in Zeitlupe zu vergehen, die drei versuchten nicht zu sprechen um ihre Kräfte zu schonen und nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Es fiel ihnen zunehmend schwerer sich festzuhalten, und so waren sie alle schon ein paar Meter nach unten gerutscht. Innerlich beteten sie dafür das sie hier nicht von irgendeinem Feind entdeckt wurden. Insgeheim hoffte sie natürlich auf ein Mitglied ihres Teams, oder einen Sensei. Sie konnten nicht aus der Grube hinaus sehen, doch den Geräuschen nach schien dort oben jemand zu sein. Jetzt stellte sich die Frage ob man schreien sollte, oder besser nicht. Zumindest Asuka und Mimi-chan stellten sich diese Frage. Unser kleiner hyperaktiver Überraschungsninja selbstverständlich nicht. Er begann sogleich lauthals zu schreien. „Hey, ist da oben jemand. Helft uns gefälligst hier raus!“ Sehr diplomatisch, dachte Asuka bei sich, aber es schien zu helfen. Innerhalb weniger Sekunden waren sämtliche Drähte verschwunden und ein breit grinsender, und zur Überraschung aller, völlig unversehrter Sasuke stand am oberen Rand der Fallgrube. Wußte der Geier warum er ungeschoren davon gekommen war. Ob er es seinem Talent als Shinobi verdankte, oder einfach der Tatsache das die anderen beinahe jede Falle auf ihrem Weg ausgelöst hatten, sollten sie nie erfahren. Es war ihnen auch erst einmal vollkommen egal, Hauptsache sie wurden endlich gerettet. Die ganze Aktion dauerte nicht länger als fünf Minuten und schon standen sie alle wohlbehalten beieinander. Mimi und Asuka fielen Sasuke gleichermaßen um den Hals, die eine aus purer Dankbarkeit und die andere weil sie einer bevorstehenden Standpauke über die Grundregeln eines Ninjas vorbeugen wollte. Vergeblich. Während des ganzen Rückwegs, der übrigens ohne jeglichen Zwischenfall verlief, sprach ihr Retter sich ungehemmt darüber aus was er doch für unfähige Teamkameraden/ Geschwister hatte. Mimi-chan hatte das ungute Gefühl das er nicht das letzte Familienmitglied sein würde der dazu etwas zu sagen hatte. Doch noch bevor es dazu kommen konnte würde ihnen Kakashi-sensei wohl den Kopf abreisen. Ähnliche Gedanken schienen auch Naruto und Asuka-chan zu bewegen den die Freude der Beiden über ihre Rettung wich einem bestürzten Gesichtsausdruck Richtung Kakashi. Dieser stand am Ende der Lichtung und schien bereits Luft zu holen um ihnen die Standpauke ihres Lebens zu halten. Doch bei näherem hinsehen erkannten sie das seine Trauermine, oder das was man unter seiner Maske davon sehen konnte, die der anderen noch bei weitem übertraf. „Gott sei dank, ihr habt es geschafft zurückzufinden. Ich möchte gar keine Einzelheiten wissen. Weder etwas von den Verletzungen noch von irgendwelchen Rettungsaktionen. Davon werden wir ab Morgen vermutlich genug haben.“ Fassungslos starrten alle auf ihren Sensei. Wie meinte er das denn nun schon wieder? „Wie meinen sie das?“ Sakura hatte nun zum ersten mal am heutigen Tag den Mund aufgemacht und sogar einen brauchbaren Satz zusammen geschustert. Innerlich platzten Asuka und Mimi schier vor Stolz. „Nun, Sakura. Ich meine damit das unser Team Morgen auf eine Mission geschickt wird. Wir stellen den Begleitschutz für den Brückenbauer Tazuna-san. Unsere Aufgabe ist es ihn wohlbehalten ins Wellenreich zurückzubringen.« » Um mich herum drehte sich alles, ich zitterte am ganzen Körper obwohl ich glühte. Meine Augen waren weit geöffnet, doch ich konnte kaum etwas erkennen. Mein Kopf, nein mein ganzer Körper schmerze. Was war nur los? Ich verstand gar nichts mehr. Nachdem Itachi und ich nach Hause zurückgekommen waren und Mikoto sich um meine Verbrennungen gekümmert hatte ging es mir, bis auf ein wenig Kraftlosigkeit, noch recht gut. Es kam mit einem Mal über mich. Wie eine Welle, unaufhaltsam und gewaltig. Hätte ich gekonnt, dann hätte ich geschrien, aber es ging nicht. So sehr ich auch versuchte auf mich aufmerksam zumachen es gelang mir nicht. Ich kam mir so hilflos vor. Blind, taub und unfähig mich zu bewegen. Ich hatte einfach nur Panik. Würde ich jetzt sterben? War meine Zeit in dieser Welt nun zu ende? Einige Tränen liefen mir die Wangen herunter. Ich fühlte mich allein und verzweifelt. Gefangen in einer Dunkelheit aus der ich mich nicht befreien konnte. Und mir war kalt, so unendlich kalt, das ich dachte ich würde von innen heraus erfrieren. Doch plötzlich spürte ich etwas warmes an meiner Wange. Jemand hatte mir die Tränen aus dem Gesicht gewischt und anschließend meine Hand genommen. Wer war das? War da überhaupt jemand? Ich wußte es nicht, doch ich wollte daran glauben. Mit der Zeit wurde ich ein wenig ruhiger und das Dunkel um mich herum schwand ein wenig. Zwar konnte ich immer noch nicht sehen, doch hören konnte ich wieder, zumindest was in nächster nähe war. Ich hörte das noch jemand im Raum war. Der Atem verriet meinen Besucher. Er ging sehr unruhig, das spürte ich. Fast so als ob diese Person gerade um sein Leben gelaufen wäre. Sonst nahm ich nichts war, nur den unruhigen Atem und die Wärme die meine rechte Hand umschloß. Ich versuchte mich zu entspannen, und es gelang mir auch nach einer Weile. Bis plötzlich jemand die Zimmertür aufriß. Ich konnte nicht sehen wer da gerade hereingerauscht war, und auch die Stimme sagte mir nichts. Ein Fremder? Unmöglich, das Haus der Uchihas war nicht gerade bekannt dafür das hier ständig Gäste ein und ausgingen. Vor allem nicht im oberen Stock wo sich all die Schlafzimmer befanden. Ich nahm zumindest an das ich mich dort befand. Die beiden Personen im Raum schienen sich zu streiten, aber ich konnte nicht verstehen um was es ging. Ich spürte zwar den schier unermeßlichen Zorn der sich zwischen den Beiden aufbaute, doch noch klang alles so weit entfernt. Angestrengt versuchte ich wenigstens ein paar Worte zu erhaschen. Die Stimmen wurden mit der Zeit immer lauter. Sie kamen mir irgendwie vertraut vor. Die eine stimmte mich irgendwie glücklich. Wenn man in diesem Moment von Glück sprechen konnte. Ich war mir sicher daß, das die Person war die meine Hand gehalten hatte. Die andere kannte ich auch, auch wenn ich nicht mehr wußte woher. Obwohl ich die Worte nicht verstand löste die Stimme großen Schmerz in mir aus. Ein ähnliches Gefühl hatte ich erlebt als ich damals mit dem Bus im Fluß unterging. Ich hatte das Gefühl zu ersticken. Immer tiefer und tiefer zu sinken bis ich wieder wie von tausend Nadeln durchbohrt das Bewußtsein verlieren würde. Ich wollte das es endlich aufhörte. Ich wollte nur meine Ruhe und alle Schmerzen würden verschwinden. Langsam aber sicher dämmerte ich weg. Die Stimmen wurden immer undeutlicher und das Dunkel um mich herum begann damit auch den letzten Rest meiner Seele zu verschlingen. Meine Wahrnehmung war schon fast gänzlich erblaßt als sie einen unbewußten Schlag bekam und ich in die Realität zurückgeholt wurde. Was war das gerade? Es hatte sich angehört wie ein Schlag und dann, ein harter Aufprall auf dem Boden. Was passierte da gerade? Noch immer blind, aber nicht mehr völlig taub konnte ich einige Gesprächsfetzen aufschnappen. So was wie. „Unnütze....vergessen....Anbu.....und Mission.“ Mit diesen Wortfetzen konnte ich nichts anfangen und auch was die andere Person sagte machte für mich nicht mehr Sinn. „Mir egal..... allein.....sterben.....Verantwortung.“ Nun war ich vollends verwirrt. Allein? Sterben? Ging es etwa um mich? [Nein, ich will noch nicht sterben. Nicht jetzt.] Angst machte sich erneut in mir breit und so verstand ich wieder nicht was um mich herum gesprochen wurde. Warum passierte das alles? Was sollte das überhaupt. Diese Minuten waren mit abstand die schlimmsten die ich bis dahin je erlebt hatte. Die Verzweiflung fraß mich schier auf, doch was ich auch versuchte es hörte nicht auf. Mein Atem raste vor schmerzen und mein Körper bebte. Die Schwelle zum Tod schon beinahe überschreitend wurde ich mit einem Mal zurückgehalten. Zuerst hörte ich eine leise schwache Stimme die verzweifelt meinen Namen rief. Doch der Hall der Stimme verblaßte sehr schnell. Dann, auf einmal sah ich ein Licht. Nein zwei Lichter, die aus der Ferne auf mich zukamen. Das eine weiß und leuchtend wie frisch gefallener Schnee. Das andere schwarz, aber von einem inneren Feuer erhellt. Dieses Bild erinnerte mich an meine Vorstellung der Chakraströme, doch bei näherem Hinsehen erkannte ich es. Vor mir wanden sich zwei riesige Schlangen. Beide in etwa so groß wie ich selbst. Die weiße hatte smaraktgrüne Augen und die schwarze ein paar das jeden Rubin an Intensität hätte verblassen lassen. Sie bauten sich vor mir auf als wollten sie mir den Weg versperren. Ich wußte nicht so recht was ich von all dem halten sollte und so fragte ich. „Wer, nein, was seit ihr?“ „Wir? Wir sind Schatten und Licht. Shiroi und Yami nennt man uns. Leuchtendweiße Finsternis, das sind wir. Dämonen, auf der Jagt nach menschlichen Seelen.“ Antwortete mir eine der Schlangen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Was hatte das alles zu bedeuten. „Und nun wollt ihr auch meine Seele?“ „Möchtest du sterben?“ „Was? Nein, natürlich nicht. Was soll diese blöde Frage?“ „So? Du möchtest also nicht sterben. Dann frag ich mich warum du so zielstrebig auf den Tod zugehst. Dein Körper da draußen leidet. Er wird sterben, wenn nicht bald etwas passiert.“ „Und was soll ich daran ändern? Kann ich etwas ändern? Ich will nicht sterben, ich will leben.“ „Wenn du wirklich leben möchtest gibt es einen Weg. Wir können diesen Körper am leben erhalten und ihn mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausstatten. Aber alles hat seinen Preis.“ „Welchen Preis? Was muß ich zahlen damit ihr mir mein Leben rettet.“ „Oh, nur eine Kleinigkeit. Alles was wir wollen ist ein Packt.“ „Ein Packt?“ „Ganz recht. Einen Vertrag der uns aneinander bindet. Wir schenken dir dein Leben und unglaubliche Macht und im Gegenzug dafür dient uns dein Körper als Gefäß und Medium in dieser Welt.“ „Ist das alles, oder verheimlicht ihr mir noch etwas?“ „Nicht doch liebes Kind, du bist klug, aber wie klug wird sich noch zeigen. Die Fähigkeiten die wir dir geben haben auch einen Haken, zumindest für dich. Wenn du sie nicht mir Bedacht zulange einsetzt werden wir nach und nach deinen Körper übernehmen und deine Seele verschlingen. Löst du den Vertrag frühzeitig, also noch vor deinem natürlichen Tod, stirbt dein Körper. Es ist also gleich was du tust, wenn du akzeptierst können wir nur gewinnen. Aber das muß dir dein Leben schon wert sein.“ War mir mein Leben das wert? Was gab es da draußen das es wert war trotz allem weiter zu leben? „Hikari...“ Was war das? Jemand hat mich gerufen, aber ich konnte nicht alles verstehen. Ich lauschte weiter. „Gib nicht auf. Bitte.“ Wer war das? Mit einem Mal schien mein Leben so weit weg, in meinem Kopf gab es nur undeutliche Erinnerungen. Wer rief mich da? Obwohl ich es nicht wußte verspürte ich plötzlich den Drang auf diese Stimme zuzugehen, die so vertraut und besorgt klang. Ihr klang stimmte mich unendlich traurig. Ich wollte nicht das diese Person, wer auch immer es war leiden mußte. Mein einziger Wunsch in diesem Moment war die fremde Stimme zu erreichen und sie glücklich zu machen. Dafür wollte ich also leben? Nur dafür? Es erschien mir etwas lächerlich, doch tief in meinem Herzen spürte ich etwas, ich spürte das da noch mehr war. Und deshalb wollte ich leben. „Ich akzeptiere eure Bedingungen. Aber auch ich habe eine Bedingung an euch. Ich will mich nicht an unser Gespräch, nein an meinen ganzen Aufenthalt hier erinnern.“ „So sei es.“« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)