L'assassino di mafia con e senza cuore von abgemeldet (Mafia, Mörder mit oder ohne Herz?) ================================================================================ Kapitel 7: Reconciliation ------------------------- Hallo meine lieben Leser! Nach so langer Zeit geht es endlich weiter. Ich weiß, dass es sehr lange gedauert hat *seufz* leider hatte ich eine undurchdringbare Schreibblockade, die nicht leicht zu bezwingen ist und jetzt eigentlich auch noch da ist aber ich hab es irgendwie geschafft dieses Kapitel zu schreiben. Meine Beta-leserin _Killerbienchen ist leider im Urlaub und da ich euch nicht länger warten lassen wollte, habe ich mir eine weitere Beta-leserin gesucht und zwar Teleschnecke. Sie hat das Kapitel korrigiert und ich bin ihr dafür unendlich dankbar, da es gar nicht mal so lange gedauert hat *knuddel* Viel Spaß beim lesen und nochmals entschuldigung *verbeugt und um Vergebung fleht* Keiko ~*~ L'ASSASSINO DI MAFIA CON E SENZA CUORE (neue Version) 7.Kapitel: Reconciliation Alle Anwesende schwiegen und keiner wusste mehr genau was er sagen könnte. Dieses rosahaarige Mädchen hatte etwas in ihnen wach gerufen, was sie immer ins letzte Eck ihrer Gedanken verdrängt haben. Aber jetzt kam es wieder zum Vorschein und plagte die Anwesenden in Form von einem schlechten Gewissen. Erstaunlich, was so eine junge Frau mit nur wenigen Worten ausrichten konnte. Mit wenigen Worten kommt man halt auch an seinem Ziel an. „Wir sollten mal eine Besprechung aller Oberhäupter anfordern und über solche Dinge reden. Leider sind heute nicht alle anwesend“, murmelte Tsunade und schaute in die Runde. Einstimmig nickten die meisten und schoben wieder ihre schlechten Gedanken beiseite. „Kommt der Hyuga-clan eigentlich überhaupt noch zu diesem Turnier?“, erkundigte sich nach einiger Zeit Mikoto, damit nicht mehr so eine erdrückende Stille herrschte. „Sie haben nicht auf meine Einladung reagiert, vielleicht wollen sie dieses Jahr nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen oder sie haben einfach keine Zeit“, antwortete Tsunade und sah dankbar zur Uchiha rüber, die nur unmerklich nickte und ein kleines Lächeln auf ihre Lippen zauberte. „Sie werden kommen“, murmelte Sakura und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Fragend schauten Tsunade und Mikoto zur Rosahaarigen. Wieder einmal wusste diese mehr als die Anwesenden. „Ich denke mal, dass Neji Hyuga auf jeden Fall hier teilnehmen wird und Hanabi Hyuga bestimmt auch nicht abgeneigt ist von diesem Turnier. Da haben Hiashi und Hizashi keine andere Wahl als sich hier sehen zu lassen“, erklärte Sakura ihre Vermutung. Nachdenklich schaute Tsunade auf die ihr gegenüberliegende Wand. „Du hast wahrscheinlich Recht. Aber was ist mit Hinata Hyuga, von ihr haben wir schon lange nichts mehr gehört. Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, war, als sie noch ein kleines Kind war“, erkundigte sie sich. „Da täuschst du dich aber, Tsunade. Du hast sie erst heute gesehen. Hinata Hyuga ist bei mir in Frankreich gewesen und ist auch beim Turnier dabei“, mischte sich Masato Haruno ein und erntete verwunderte Blicke. „Warum ist eine Hyuga bei dir?“, sprach Fugaku die Frage aller aus. „Ganz einfach. Sie kam zu mir, da sie in ihrem Clan nicht wirklich respektiert wurde. Damals hielt sie nicht viel von Gewalt und tut es bis heute immer noch nicht. Sie ist bei mir stark geworden und bringt es auch mit ihrem Gewissen in Einklang, Leute zu ermorden, auch wenn sie dies nicht gerne tut. Solange sich dieses Problem zwischen ihr und ihrem Clan nicht gelegt hat, wird sie auch nicht von mir zurückgeschickt. Manche wissen einfach immer noch nicht, dass sie viel zu hart zu ihren eigenen Kindern sind“, antwortete Masato und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. „Soll das eine Anspielung werden?“, hakte Fugaku nach. „Gewiss nicht“, winkte Sakuras Großvater ab. Sakura bemerkte die schlechte Stimmung, die sich zwischen ihrem Sofu und Sasukes Vater ausbreitete. Anscheinend mochten sich die beiden nicht so sehr gerne. Warum das so war, wusste sie selbst nicht. „Ich rufe morgen einfach mal bei den Hyugas an und erkundige mich“, beschloss Tsunade um wieder auf das alte Thema zurückzukommen. Niemand hörte ihr wirklich zu, denn die anwesenden Oberhäupter waren in ihre eigenen Gespräche mit ihren Sitznachbarn vertieft. Seufzend schüttelte die Blondine ihren Kopf und beteiligte sich an dem Gespräch zwischen Jiraiya und Masato. Gelangweilt schaute Sakura die Decke an und dachte an ihre Freunde, die es sich bestimmt in der Wohnung gemütlich gemacht haben und ihren Spaß hatten. Das Leben war in manchen Dingen wirklich nicht auf ihrer Seite. Lautlos seufzte sie auf und grübelte nach, welchen Grund sie vorlegen könnte, um hier endlich abzuhauen und ein wenig Spaß mit ihren Freunden zu haben. Masato bemerkte, dass es seiner Enkelin viel zu langweilig und uninteressant wurde. Er hatte die ganze Zeit schon darauf gewartet, schließlich saßen sie hier nur noch auf ihren Plätzen und unterhielten sich miteinander, da wurde es Jugendlichen, die es nicht interessierte, was die Erwachsenen untereinander beredeten, sehr schnell langweilig und meistens zeigten sie dies auch sehr deutlich oder versteckten dies hinter einer gut aufgebauten Fassade, wie es Sakura tat. Gerade als Sakura eine brilliante Idee kam, verstummten alle Anwesenden, da ein leiser Klingelton durch den Lärmpegel durchdrang. Verwundert schauten alle zur Rosahaarigen, die in aller Ruhe ihre Handtasche auf ihrem Schoß abstellte und nach ihrem Handy suchte. Entschuldigend blickte sie in die Runde und erhob sich von ihrem Platz, um einen gewissen Abstand zum Tisch zu bekommen, damit nicht jeder das Gespräch verfolgen konnte. Neugierig, wer denn ihr Retter war, schaute Sakura auf ihr Handydisplay, auf dem groß der Name „Tenten“ mit einem dazugehörigen Bild von ihr prangte. „Hallo Tenten! Du bist eine echte Lebensretterin“, meldete sich Sakura erleichtert und hielt ihr Handy an ihr Ohr. „Sakura! Bitte komm schnell in die Wohnung, wir stecken in großen Schwierigkeiten. Hinata wird von ihrem Vater und dessen Agenten hier bedroht. Ino und Kaito liegen bewusstlos auf dem Boden“, flüsterte Tenten panisch und schon brach die Verbindung ab. Geschockt klappte Sakura ihr Handy zu und rannte schnell aus dem Raum. Verwundert schauten alle Anwesenden der Rosahaarigen hinterher und fragten sich, was denn los sei. „Itachi, Sasuke, ihr beiden geht ihr am besten hinterher. Es muss bestimmt etwas passiert sein, dass sie einfach hier raus stürmt!“, befahl Mikoto mit sanfter Stimme, da sie es nicht mochte, wenn sie eiskalte Befehle zu ihren eigenen Söhnen sagte. Einverstanden nickten die beiden und machten sich auf den Weg. Sakura währenddessen sprintete zu der Wohnung und konnte schon vor der Wohnungstür, die verschlossen war, im inneren Stimmen hören, die ganz und gar nicht freundlich klangen. Entschlossen atmete sie tief ein und wieder aus und versuchte die aufkommende Angst zu verbannen. Kurz schloss sie ihre Augen und öffnete sie dann wieder. Emotionslos war ihr Blick auf die Wohnungstür gerichtet. Mit ein bisschen Schwung und einem kräftigen Tritt brach sie die Wohnungstür auf, die laut gegen die Wand schlug. Schnell rannte Sakura durch den Flur und kam direkt ins Wohnzimmer, in dem mindestens zehn Agenten verstreut standen und in der Mitte Hiashi Hyuga. Vor Hiashi kniete eine verängstigte Hinata, die ihr Gesicht in ihren Händen vergrub. „Gehen Sie sofort von Hinata weg!“, befahl Sakura und behielt die Agenten im Auge, sodass sie sichergehen konnte, dass sie nicht unerwartet angegriffen wird. „Wer bist du, dass du dich traust mir Befehle zu erteilen?“, bellte ein wütender Hiashi Hyuga. „Das geht Sie gar nichts an und jetzt gehen Sie von Hinata weg!“, schrie Sakura und ging auf ihre Freundin zu, die versteinert zu ihr schaute. „Es ist alles okay Hinata“, sprach die junge Haruno beruhigend auf sie ein und ging vor ihr in die Knie. Beschützend legte Sakura ihren Arm um den zitternden Körper ihrer Freundin und spürte, wie sich diese entspannte. Leicht hob Sakura ihr Gesicht und schaute zu Hiashi empor, der verachtend zu seiner Tochter schaute. „Was ist denn hier los?“, fragte Itachi verwundert, der mit seinem Bruder im Wohnzimmer ankam und jetzt die Agenten musterte. Verwundert schauten Hiashi und Sakura zu den beiden Uchihas. „Nichts“, winkte Sakura ab und richtete sich mit ihrer Freundin auf. Leicht stützend lief die Rosahaarige mit ihrer Freundin zum Sessel, der neben Itachi und Sasuke stand, und setzte sie vorsichtig darauf. „Beruhig dich Hinata, dir droht keine Gefahr mehr. Ich bin doch da“, flüsterte Sakura in Hinatas Ohr und lächelte sie aufmunternd an. Nickend lehnte sich die Blauhaarige im Sessel zurück und erwiderte kurz das Lächeln ihrer besten Freundin. Erleichtert drehte sich die Rosahaarige um und schaute zu Hiashi Hyuga, der immer noch auf der gleichen Stelle stand wie vorher. „Was wollen Sie von ihrer Tochter, Hyuga-san?“, fragte Sakura direkt und versuchte möglichst ruhig zu bleiben. „Das geht dich nichts an. Es ist eine Sache zwischen mir und meiner Tochter und ich werde den Teufel tun und es einer minderwertigeren Agentin erzählen“, fauchte er aufbrausend. „Beruhigen Sie sich. Ich stehe nur ganz knapp unter ihnen in der Rangliste Hyuga-san, von daher können Sie es mir genau genommen ohne weiteres erzählen aber ich denke nicht, dass Sie es dennoch tun werden. Ich schlage Ihnen vor, dass Sie später in Ruhe mit Ihrer Tochter reden werden. Es kann doch nicht wirklich so weit kommen, dass man sogar seine eigene Tochter so minderwertig behandelt. Hinata ist mehr wert als ein Stück Dreck. Sie hat großes Potenzial, was bis jetzt niemand von Ihrer Familie bemerkt hat. Erst dadurch, dass sie abgehauen ist und zu uns nach Frankreich kam wurde sie richtig stark und auch selbstbewusst. Man kann nicht von Anfang an seine Familienmitglieder abschieben, bloß weil sie nicht gleich beim ersten Mal alles können. Das ist wirklich ein großes Problem, was diese verdammten Clane haben. Wir leben hier in einem freien Land, also warum wird hier dann noch so ein verdammter Mist verzapft?“, redete sich Sakura in Rage und versuchte kläglich ihre Stimme monoton zu halten, was aber misslang und deutlich ihre Gefühle dabei zu hören waren. Stille kehrte nach diesen Worten in den Raum ein und niemand traute sich diese zu brechen. „Warum?“, flüsterte Sakura leise und schaute traurig in das Gesicht von Hiashi, der erstaunt und leicht betroffen seine kühle Maske verlor und schuldbewusst auf den Boden schaute. „Wir gehen“, verkündete der Hyuga nach einigen Minuten des Schweigens und warf einen letzten Blick auf seine Tochter, die ihn traurig anschaute. „Hiashi-sama bitte reden Sie noch mal mit Hinata. Sie ist wirklich ein wundervoller Mensch und würde Sie sicher stolz machen als Vater“, bat Sakura, als Hiashi dabei war, aus dem Wohnzimmer zu gehen. „Sie kann morgen zu mir kommen, dann rede ich mit ihr“, erwiderte er. „Ach ja, bevor ich es vergesse, es wäre angebracht, wenn Sie sich bei den anderen Oberhäuptern blicken lassen. Sie sind unten beisammen“, fügte Sakura noch schnell hinzu, bevor der Hyuga die Wohnung endgültig verließ. Seufzend drehte sich Sakura zu Hinata, Itachi und Sasuke um und musterte alle drei. „Hinata, geh dich erst mal duschen, ich schau derweil mal nach Kaito, Tenten und Ino. Lass dir ruhig Zeit“, schlug Sakura vor und streifte zusammen mit den beiden Uchihas durch die Wohnung und sammelte die drei auf und legte sie erst mal auf die jeweiligen Betten. „Wenigstens sind sie nur bewusstlos und minimal verletzt. Nach ein paar Stunden Schlaf wird es ihnen gleich wieder besser gehen“, bemerkte Itachi und ließ sich auf dem Sessel nieder, auf dem vorher Hinata gesessen hatte. „Ich danke euch für die Hilfe“, sagte Sakura lächelnd und verbeugte sich vor den Brüdern, die sich gegenseitig verwundert anschauten. Es war ungewohnt, dass man für so eine Kleinigkeit so eine respektvolle Dankensgeste bekam. „Dafür brauchst du dich doch nicht zu bedanken“, winkte Itachi ab und setzte wieder seine gleichgültige Maske auf. „Wir sollten am besten gehen“, meldete sich Sasuke das erste Mal an diesem Abend zu Wort. Sein Bruder nickte knapp und kurz verabschiedeten sie sich mit wenigen Worten von Sakura und verschwanden dann in ihre Wohnung. Müde schleppte sich Sakura zum Bad, aus dem gerade Hinata kam. „Geh schlafen. Du hast es dringend nötig, schließlich musst du morgen noch ein ernstes Gespräch mit deinem Vater führen“, bemerkte Sakura und grinste ihre Freundin leicht an, bevor sie im Bad verschwand und hinter sich die Tür abschloss. Während Hinata sich umzog und dann erschöpft in ihrem Bett einschlief, duschte sich Sakura ausgiebig und legte sich dann ebenfalls schlafen. Niemand bekam mehr mit, wie Masato spät in der Nacht die Wohnung betrat und sich dann ebenfalls in seinem Bett verkroch. Am nächsten Morgen wachte Sakura als erstes auf und besetzte für wenige Minuten das Bad. Seufzend betrat sie, frisch angezogen, das Wohnzimmer, welches immer noch leicht verwüstet aussah. Murrend schnappte sich Sakura den Staubsauger und schaffte erst mal wieder Ordnung im Raum. Leider hatte sie dabei nicht bedacht, dass der Staubsauger recht laut werden konnte und so alle Personen in der Wohnung aufwachten. „Macht dieses scheiß Ding aus, ich will schlafen!“, brüllte Ino aufgebracht und hielt sich ihren brummenden Kopf. „Entschuldigt aber ich hasse Unordnung und das hat mich einfach gestört. Seht das doch nicht so eng, schließlich seit ihr jetzt endlich wach und eigentlich habt ihr eh schon genug geschlafen“, bemerkte Sakura und langsam kamen bei Ino, Tenten und Kaito die Erinnerungen vom gestrigen Abend zurück. „Oh mein Gott, wie geht es dir, Hinata?“, rief Tenten besorgt und eilte sofort zu der jungen Hyuga, die im Nachthemd an ihrer Tür lehnte und ausgiebig gähnte. „Ganz gut. Sakura kam gestern rechtzeitig an und hat mich gerettet. Danach hat sie kurz mit meinem Vater gesprochen. Ich muss heute zu ihm und die ganze Sache von damals klären“, erzählte Hinata kurz und verzichtete auf Einzelheiten. „Der Vorfall von gestern hat sich schnell rumgesprochen. Hiashi hat uns Oberhäuptern gestern noch schnell einen Besuch abgestattet. Mich wundert es, dass er als erstes hier hoch kam. Er erwartet dich heute nach dem Frühstück in seiner Wohnung, Hinata. Du brauchst jedoch keine Angst zu haben, er ist zwar ein sehr stolzer Mann aber er gesteht sich auch seine Fehler ein und ich denke nicht, dass er dir noch mal etwas antun wird. Notfalls reicht ein Anruf und er ist dran“, mischte sich Masato ein, der gerade aus seinem Zimmer kam und ziemlich erschöpft aussah. „Macht euch endlich fertig, dann können wir in Ruhe runter zum Frühstück“, bat Sakura, die langsam aber sicher doch großen Hunger bekam. Wie befohlen grinsten alle die junge Haruno an und machten sich schnell fertig, da sie selbst Hunger verspürten. Nach einer halben Stunde machten sie sich auf den Weg nach unten zum Speisesaal, der von einzelnen Agenten und Oberhäuptern schon gefüllt war. „Guten Morgen!“, begrüßten sie sich gegenseitig und die Neuankömmlinge setzten sich zu den anderen an den großen Tisch. „Neji und Hanabi sind heute eingetroffen“, erzählte Mikoto lächelnd und schaute zu Hinata, „Deine kleine Schwester freut sich schon darauf, dich zu sehen, Hinata-san.“ Froh darüber erwiderte die Blauhaarige das Lächeln und schaute in die Runde. Außer Mikoto Uchiha waren noch Sasuke, Itachi und andere Agenten, die Hinata noch nicht kannte, anwesend. „Während du mit deinem Vater sprichst gehen wir ein bisschen trainieren, okay, Hinata?“, beschloss Ino aber fragte lieber vorsichtshalber noch mal nach. Einverstanden nickte die Hyuga und stand von ihrem Platz auf. „Bis später!“, verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg zur Wohnung ihres Vaters. Zaghaft und recht unsicher klopfte Hinata an die Wohnungstür und wartete angespannt darauf, dass ihr jemand die Tür öffnete. Erschrocken zuckte die Blauhaarige zusammen, als ihr Cousin, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte, die Tür öffnete und sie mit seinen kalten Augen anstarrte. „Guten Morgen Neji-niii-san!“, begrüßte Hinata ihn und verbeugte sich leicht vor ihm. Knapp nickte ihr Cousin und trat einen Schritt beiseite, damit die junge Hyuga eintreten konnte. „Hiashi-sama wartet im Wohnzimmer auf dich, Hinata-san. Geh einfach den Flur geradeaus“, erklärte Neji kurz mit seiner monotonen Stimme und verschwand dann hinter einer Zimmertür. Seufzend setzte sich Hinata in Bewegung und kam, für sie viel zu schnell, im Wohnzimmer an, indem wie gesagt ihr Vater saß. „Setz dich ruhig zu mir“, bot Hiashi seiner Tochter einen Platz ihm gegenüber an. Dankend nickte die Blauhaarige und setzte sich aufrecht hin. „Nun, es gibt einiges zu klären. Ich weiß, dass ich sehr große Fehler gemacht habe, die eigentlich unverzeihlich sind. Du bist also nach Frankreich abgehauen und hast dich dort der französischen Mafia angeschlossen. Wie ich gehört habe, hast du dich sehr verändert und du hast unerwartet in bestimmten Richtungen großes Potenzial gezeigt“, fasste Hiashi zusammen und schaute seine Tochter an, die zustimmend nickte. „Ich habe es bei unserer Familie nicht länger ausgehalten, Vater. Nie wurde ich beachtet, da ich einfach kein Potenzial in bestimmten Dingen hatte und somit nie eine Aufgabe erfüllen konnte, die du mir gestellt hast. Es war größtenteils richtig demütigend für mich zu sehen, dass ich nicht mal ein klein bisschen Respekt und Beachtung für meinen Willen bekommen habe. Ich habe tagelang immer versucht die Aufgaben zu erfüllen, die mir gestellt worden waren aber ich habe es nie geschafft, dennoch gab ich nie auf. Als ich jedoch bemerkte, dass sich niemand mehr um mich kümmert und mich eiskalt vernachlässigt, konnte ich es nicht mehr ertragen. Die ganze Aufmerksamkeit lag nur auf meiner kleinen Schwester und auf Neji-niii-san. Ich wollte den beiden nicht im Weg stehen bei ihrer Entwicklung, indem ich deine Aufmerksamkeit fordere, die ich aber wahrscheinlich niemals mit einer Forderung erlangt hätte. Ich gebe Neji-niii-san und Hanabi-imòto-chan keine Schuld an der ganzen Situation und ich hasse sie auch nicht. In meinen Augen existiert meine Familie zwar noch aber das Gefühl ein Mitglied dieser Familie zu sein ist schon lange erloschen. Als ich dann endlich mutig genug war, meine Sachen zu packen und dann einfach abzuhauen, fühlte ich mich im ersten Moment richtig frei. Ich konnte endlich leben, ohne dass ich täglich Angst hatte, dass ihr mich wieder nicht akzeptiert und mir keine Beachtung schenkt, die ein Kind braucht. Irgendwie kam ich nach Frankreich, ich weiß bis heute nicht wie ich diesen langen und vor allem schwierigen Weg geschafft habe. Dort lernte ich Sakura kennen, als sie gerade ihren Großvater in Frankreich besuchte. Sie nahmen mich bei sich auf und ich erzählte ihnen meine Geschichte. Sakuras Großvater hatte mich schon an meinem Aussehen erkannt, schließlich liegen die weißen Augen in unserer Familie. Masato-sama versprach mir, auf mich aufzupassen und mich auszubilden. Er hat mir wundervolle Menschen zur Seite gestellt, die mich mit viel Ruhe und Geduld ausbildeten und sie fanden so auch schnell meine Stärken und meine Schwächen heraus. Es mag zwar sein, dass ich es hasse zu töten aber dafür bin ich für andere Dinge sehr gut zu gebrauchen. Ich habe über die Jahre alles Wissen in mich aufgenommen und verarbeitet. In Frankreich bekam ich sehr viel Beachtung und wurde auch respektiert. Ich bekam eigentlich alles, was mir in hier in Japan gefehlt hat. Allerdings konnten sie mir eines nicht ersetzen – meine Familie“, erzählte Hinata mit leiser, schmerzvoller Stimme. Sie versuchte gar nicht erst ihre starke, unnahbare Maske aufzusetzen. Geschockt schaute Hiashi seine Tochter an. Er hatte mit vielem gerechnet aber nicht mit dem. Ihm war klar, dass sie unter dem Verhalten der Familie gelitten hat aber dass sie dennoch nie dafür ihre Familie gehasst hat, machte ihn auf eine merkwürdige Art und Weise sehr stolz. „Es tut mir Leid“, entschuldigte sich Hiashi leise aber aufrichtig und schaute dabei seiner Tochter direkt in ihre Augen. Verwundert weiteten sich Hinatas Augen. Recht langsam drangen seine eben gesagten Worte zu ihr durch und verursachten wirre Gedanken. Seit wann entschuldigte sich ihr Vater? Ein so stolzer Mann gibt sich vor ihr die Blöße und entschuldigt sich aufrichtig für seine Fehler, die er begangen hat. Gerührt von seinen Worten wurden Hinatas Augen immer feuchter und schließlich bahnten die ersten Tränen sich ihren Weg über ihre Wange hinab. Auf ihren Lippen zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab. „Ich danke dir, Vater“, flüsterte Hinata und kniete sich auf den Boden und verbeugte sich tief vor ihm. Erschrocken stand Hiashi auf und kniete sich vor seine Tochter. „Erheb dich, Hinata. Du brauchst dich nicht vor mir verbeugen, schließlich bist du meine Tochter“, bat er sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Langsam erhob sich Hinata und lächelte ihren Vater an. Unbeschreiblich froh lehnte sie sich an seine Brust und weinte stumm weiter. „Vater ist Hinata schon da?“, rief Hanabi, die gerade erst aufgestanden war, und lief ins Wohnzimmer. Als sie ihren Vater und ihre ältere Schwester so auf den Boden knieend sah, blieb sie erschrocken stehen. „Komm her, Hanabi-imóto-chan“, bat Hinata, nachdem sie sich wieder beruhigt hat und sich langsam von ihrem Vater löste. Verunsichert trat die Jüngste zu ihrer Schwester und blieb verstört vor ihr stehen. „Ich hab dich vermisst Imóto-chan“, murmelte die Blauhaarige und zog ihre Schwester runter zu sich und direkt in ihre Arme. Erschrocken klammerte sich Hanabi an ihrer Schwester fest und registrierte die eben gefallenen Worte langsam. Ihre Schwester hatte sie vermisst? War sie gar nicht sauer auf sie, da sie wegen ihr und Neji-niii-san nie Beachtung geschenkt bekommen hatte? Erleichtert kuschelte sich die jüngste des Hyuga-clans an ihre große Schwester und genoss das Gefühl der Wärme, das sie immer nur bei Hinata zu spüren bekam. ©Keiko93 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)