Satan, zum Teufel mit dir! von Fabien ================================================================================ Kapitel 10: Vertrauenssache --------------------------- Ich weiß, es hat mal wieder gedauert. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.^^ Kapitel 10 „Silin? Jetzt komm raus!“ klopfte es erneut nach vielen weiteren sentimentalen Freundschaftserinnerungen an der Tür. „Ich bin noch nicht so weit!“ brüllte ich durch das Holz hindurch. „Das ist mir egal! Ich will nicht mit einem leblosen stück Gegenstand mit Türfunktion reden!“ konterte er. Ich hatte keinen Grund hier weiter drin zu hocken. Da hatte er – mal wieder – recht. Nach einem kurzem Seufzer stand ich auf und trat hervor. „Und man sieht dir gar nicht an, dass du geheult hast.“ war seine erste Reaktion. Darüber überrascht erwiderte ich automatisch: „Wirklich?“ „Nein“ kam dann die ernüchternde Antwort seinerseits. Mir entgleisten die Gesichtszüge. Wütend war ich jedoch nicht. Stattdessen fragte ich seinem Blick ausweichend: „Hat schon die Stunde angefangen?“ „Vor 20 Minuten“ kam seine kurze Antwort. Ich war jedoch erschrocken über mein schlechtes Zeitgefühl. Kam es mir doch so vor als hätte ich nur 5 Minuten drin gesessen. Viel erstaunter war ich aber über Eduards immer noch andauende Anwesenheit. „Und was zum Teufel bist du immer noch hier?!“ fragte ich ihn entsetzt. „Och, das ist schon Okay. Ich bin zwischenzeitlich zur Lehrerin gegangen und hab mich mit Bauchschmerzen abgemeldet. Mit einem Grinsen. Das konnte ich mir dann nicht verkneifen“ „Und du hast dir keine Ausrede für mich einfallen lassen?“ fragte ich ihn tief entrüstet. „Na ja, was sollte ich denn eine Ausrede suchen wo doch dein emotionaler Ausbruch völlig reicht um vom Unterricht fern zu bleiben.“ Ich überlegte... „Du hast der Lehrerin gesagt, dass ich mich in der Abstellkammer verbarrikadiert habe und Depressionswolken vor mich hinschiebe?!“ „Tust du das denn?“ Gegenfrage. Aus automatischem Trotz erwiderte ich ein entschiedenes „NEIN!“ Ein folgendes Grinsen seinerseits. Ich verstand. Er hatte mich tatsächlich dazu gebracht einzusehen, dass ich mich – klischeehaft ausgedrückt – nicht in Selbstmitleid wälzen sollte. „Was war eigentlich der Grund?“ wechselte er das Thema. Ich seufzte tief. „Meine feste, vertrauliche und lebensnotwendige Bindung zu Jemanden ist an unehrenhaften Unwahrheiten zerbrochen!“ umschrieb ich die Situation. Direkt konnte ich es irgendwie noch nicht aussprechen. Es schien mir noch zu unwirklich. „Deine Freundin ist dir in den Rücken gefallen?“ War die, zweifelsohne korrekte, Interpretation Eduards. Mein offensichtliches Interesse an uninteressanten Dingen bestätigte seine Vermutung. „Na ja, sieh es doch so: Jetzt musst du dich nicht jedes mal überreden lassen irgendwo hinzugehen wo du nicht hin möchtest und kannst dich auf andere Dinge konzentrieren.“ Ich protestierte: „ Ich bin die Zweitbeste der Klasse (seid du da bist), trotz notorischen Zuspätkommens!“ „Beeindruckend. Dann kommt als nächstes die Theatergruppe.“ „Du bist übrigens auch drin.“ Ließ ich beiläufig vermerken. „Was?“ war seine ungläubige Reaktion. „Zugegeben ich mag die Schauspielerei, aber das gibt dir nicht das Recht mich da einfach hinzupacken. Wie du mir, so ich dir“ antwortete ich mit einem teuflisch freundlichem Grinsen. „Ich hab dich da nicht nur wegen der Schauspielerei eingetragen, sondern damit du dich davon ablenken kannst!“ in selben Moment als er das sagte stockte er. Sein innerliches Fluchen war ihm deutlich anzumerken. „Moment... Ablenken? Eduard... du hast mich VOR der Sache mit meiner Freundin dort eingetragen. Oder wovon sollte ich mich sonst ablenken?“ kombinierte ich. Ich wartete. Von Eduard kam kein Ton. Sein Blick: ausweichend. Das war so untypisch! Ich setzte erneut an: „Eduard... warum bist du hier?“ Jetzt sah er mich an. Undefinierbar. Wollte, oder konnte er es mir nicht sagen? Ein Seufzen. Ich hörte auf. „Vertrau... mir einfach“ waren seine einzigen Worte. Wie denn? Ich kannte ihn doch erst paar Tage! Gleichzeitig schien mir jede seiner Bewegung mittlerweile so vertraut, dass ich sagen konnte ob etwas nicht stimmte... „Wirst du es mir noch sagen?“ fragte ich etwas unsicher. „Sehr bald, sogar.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)