Feuer und Eis von nivana ((Sesshoumaru+Soraya)) ================================================================================ Kapitel 10: Die Sache mit der Vaterschaft ----------------------------------------- Da wir einige Tage lang keinen Internet- Anschluss haben, kann ich jetzt mehrere Kapitel hintereinander schreiben. Ich hoffe euch gefällt es^^ Sorayas Augen weiteten sich schreckgeweitet, als sie die Diagnose des Arztes erfuhr. Das war doch nicht möglich! Warum hatte sie nichts von ihrem Zustand bemerkt? Wann würde das Kind zur Welt kommen? Wie sollte sie das Sesshoumaru beibringen? Diese und ähnliche Fragen kreisten in Sorayas Denken und nahmen all ihre Empfindungen ein. Sie hatte durchaus keine Zweifel daran wer der Vater war und wann dieses Kind gezeugt wurde. Sie hatten jetzt Ende Februar. An Silvester war das Kind gezeugt worden, also müsste es zwischen dem ersten und siebten Oktober geboren werden. Soraya hatte keine angst vor der Schwangerschaft. Nein, sie fürchtete sich viel mehr vor der Reaktion Sesshoumarus und der, der Öffentlichkeit. Denn jeder wusste, dass sie keinen Lover oder festen Freund hatte und deshalb nur einer aus ihrem näheren Umfeld der Vater sein konnte. Jeder Vollidiot würde sich zusammenreimen können, dass Sesshoumaru der Vater war und genau das würde dann die Kritiker wieder auf den Plan rufen. Es würde über eine Affäre zwischen ihr und Sesshoumaru gemunkelt werden und man würde die beiden bezichtigen mit Alyanas Unfall etwas zu tun gehabt zu haben. Mit einem Mal wurde Soraya schwarz vor Augen und alles drehte sich. Keuchend stützte sie ihren Kopf mit den Händen und sank in ihrem Stuhl zusammen. Sofort kam Dr. Joshio hinter seinem Schreibtisch hervor gelaufen und rief eine Schwester herbei. Soraya hatte nicht mehr die Kraft bei Bewusstsein zu bleiben und fiel in Ohnmacht. Sofort wurde sie von Dr. Joshio und der Schwester auf die Station in ein eigenes Krankenzimmer auf der Geburtsstation gebracht und sofort an den Tropf gehängt. Dr. Joshio stellte fest, dass Soraya an einem Flüssigkeitsmangel litt und ließ ihr sofort mehrere hundert ml Kochsalzlösung injizieren. Doch einer der Angehörigen musste Benachrichtig werden und da kam ihm nur eine Person in den Sinn. Er wusste, dass Soraya nicht wollen würde, dass er Sesshoumaru anrief, doch es musste sein. So setzte er sich in seinem Büro ans Telefon und wähle die Nummer für die Italienische Auskunft. Nach einigen Minuten des Herumtelefonierens bekam er schließlich die neue Nummer von Sesshoumaru und rief dort auch sofort an. “Sesshoumaru? Sind sie dran?” “Dr. Joshio? Was ist passiert, dass sie mich extra hier in Italien anrufen?” “Sesshoumaru, ich muss sie leider zurück nach Japan bitten. Es geht um Soraya.” Einen Moment lang herrschte Stille ehe Sesshoumaru nach Soraya fragte. Dr. Joshio bemerkte sofort, dass sich in seiner Stimme etwas verändert hatte. Er klang sehr besorgt. “Soraya hatten einen schweren Schwächeanfall. Offenbar hat sie in den letzten Tagen die Ernährung stark vernachlässigt und nun ist sie hier mit starkem Wassermangel zusammengebrochen. Ich weiß, dass sie dies vielleicht als nicht dramatisch betrachten, doch da gäbe es noch etwas anderes, weswegen ich sie dringend hierher bitten muss.” “Was ist denn mit Soraya? Hat sie sich etwas Ernstes eingefangen?” “Ernst ist es durchaus. Kommen sie meiner Bitte nach?” “Ich werde sehen, wann der nächste Flieger geht.” “Vielen Dank” “Eines noch Dr. Jashio. Sollte Soraya auch nur das Geringste in meiner Abwesenheit passieren, werde ich sie höchstpersönlich dafür zur Rechenschaft ziehen.” Sofort legte Sesshoumaru auf. Dr. Jashio legte den Hörer ebenfalls bei Seite und ließ sich in seinem Stuhl zurück sinken. Es klang durchaus so, als ob Soraya dem kalten Sesshoumaru viel bedeuten würde. Denn wenn Sesshoumaru drohte, dann war es sehr ernst. Jashio lächelte. Wenn das nicht mal eine völlig verrückte Geschichte war. Sesshoumaru hatte sofort beim Flughafen angerufen und nach dem nächsten Flieger gefragt. Er hatte Glück gehabt, denn in zwei Stunden schon flog die nächste Maschine. Sofort hatte er seine Koffer gepackt und war in das Taxi gestiegen. So weit war er also gekommen. Gerade mal eine Woche Italien hatte er erlebt und schon musste er Heim. Doch wenn Soraya Hilfe brauchte, dann brauchte sie eben Hilfe und die würde er ihr unter keinen Umständen verweigern. Sie war nach Alyanas Tod so gut es ging für ihn da gewesen, jetzt hatte er die Gelegenheit sich zu revangieren. Als er im Flieger nach Tokio saß dachte er über die Zukunft nach. Eigentlich hatte er ja vorerst in Italien bleiben wollen um sich über seine Gefühle konkret klar zu werden, aber das konnte er nun knicken. Soraya brauchte ihn. Wenn er wieder in Tokio ankommen würde, dann wollte er sich erst einmal ein Hotelzimmer besorgen. Zurück in die Villa wollte er auf keinen Fall. Wo sollte das alles bloß enden? Soraya war krank, er musste seinen Urlaub abbrechen und die Firma war verkauft. Seine Frau und sein Sohn waren tot und Minako und Mamoru planten bestimmt auch wieder etwas. Durfte er denn nie zur Ruhe kommen? Scheinbar nicht, denn als er endlich nach langen Stunden landete waren bereits viele Reporter am Flughafen und bombardierten ihn Regelrecht mit Fragen und Kameras. Woher zum Teufel hatten sie von seiner Ankunft erfahren? Vielleicht vom Krankenhauspersonal? Oder vom Hotelpersonal? Egal. Auf jeden Fall gingen sie ihm auf die Nerven. “Herr Sesshoumaru. Stimmt es, dass sie allein wegen ihrer Ex- Sekretärin wieder gekommen sind? Bahnt sich da vielleicht eine neue Romanze an? Oder läuft da schon längst was?” Solche Fragen waren bereits Standard, doch er ignorierte sie und wenn er antwortete, dann stets nur mit “Kein Kommentar”. Dr. Jashio saß gerade am Bett der noch immer Bewusstlosen Soraya und maß ihren Puls. Er war zwar noch schwach, aber immerhin stärker, als noch vor einigen Stunden. Sie bekam endlich auch wieder Farbe im Gesicht, denn sie hatte bereits zwei Liter injiziert bekommen. Gerade wollte er Soraya Blut abnehmen, als eine Schwester herein kam und ihm berichtete, dass Sesshoumaru in seinem Büro wartete. Sofort ging er in dieses, ließ die Schwester das Blut abnehmen. Sesshoumaru saß still am Schreibtisch und schaute sich die Bilder an den Wänden an, als Dr. Jashio herein kam und ihm für die Anreise dankte. Dann setzten sich die beiden. “Dr. Jashio, was ist mit Soraya. Sie sagten, es sei etwas Ernstes?” “Ja, in der Tat. Frau Soraya war heute Morgen zur üblichen Vorsorgeuntersuchung da, weil sie ja ebenfalls verreisen wollte. Und als sie dann die Diagnose erfuhr, ist ihr Kreislauf komplett zusammen gebrochen.” “Was hat sie denn?” “Ich weiß, das wird besonders für sie eine besonders delikate Angelegenheit, aber ich muss euch da etwas zeigen.” Damit holte er aus seiner Schublade ein rechteckiges Bild heraus und überreichte es Sesshoumaru. Dieser war für einen Moment stutzig, ehe er sich das Bild richtig ansah. “Ist es das wofür ich es halte?” “Ja, es ist ein Ultraschallfoto von Sorayas Unterleib. Wir ihr unschwer erkennen könnt, wächst dort neues Leben heran” Sesshoumaru starrte wie gebannt auf das Foto und für einen Moment kam ihn das erste Ultraschallfoto von Alyana in den Sinn. Alyana hatte er verloren, er würde jedoch alles dafür tun, dass Soraya ein lebendes Kind haben würde. Auch wenn diesmal nicht er Vater werden würde. Aber ihm kam nicht in den Sinn, wer der Vater sein könnte. Warum hatte sie es ihm nicht erzählt, wenn sie einen Lover hatte? Doch er freute sich für Soraya. Sie hatte dieses glück wirklich verdient. “Wer ist der Vater?” “Sesshoumaru, das müssen sie Frau Soraya schon selber fragen. Wollen sie vielleicht zu ihr? Sie müsste jetzt ohnehin bald aufwachen!” “Sicher” Sesshoumaru und Dr. Jashio gingen gemeinsam zur Geburtenstation, wo Soraya am hintersten Zimmer des Ganges schlief. Sesshoumaru öffnete langsam die Tür und ging leise hinein. Soraya war blasser als sonst und auch die Art wie ihr Atem und ihr Herzschlag ging, war anders. Sesshoumaru setzte sich zu ihr an die Bettkante und nahm ihre Hand. Wie wollte das bloß weiter gehen? Offenbar war das Klima nicht gut für sie, also würde er ihr das Angebot machen mit nach Italien zu kommen. Vorausgesetzt ihr Freund würde da nicht im Weg stehen. Eine halbe Stunde saß er bereits dort, als eine Krankenschwester herein kam und meinte es sei zeit für ein EKG. Sesshoumaru durfte jedoch dort bleiben. Das EKG wurde jedoch nicht wie erwartet an ihrem Herz angeschlossen, sondern an ihrem Bauch. Man wollte die Herztöne des Kindes überprüfen. Selbst wenn sie noch nicht so weit in der Schwangerschaft fortgeschritten war, so müssten bei einer Youkai eigentlich schon Herztöne zu hören sein. Sofort, als man die Maschine einschaltete, hörte man leise Herzlaute. Regelmäßig pumpte das winzige Herz des Ungeborenen Blut durch den Körper. Auch wenn mit diesem Geräusch schmerzhafte Erinnerungen geweckt wurden, so genoss Sesshoumaru dennoch das regelmäßige Schlagen des Herzens. Vielleicht würde das Kind ihn ja mal Onkel nennen. Oder irgendwie anders. Er freute sich auf die ‘Onkelrolle’. Weitere zwanzig Minuten später wachte Soraya auf. Zuerst sah sie noch alles verschwommen, doch dann klärte sich immer mehr ihre Sicht und sie wäre fast schreiend hoch gesprungen, wenn Sesshoumaru sie nicht wieder zurück ins Bett gedrückt hätte. “Was machst du denn hier? Müsstest du nicht in Italien sein?”, fragte sie ihn völlig perplex. Wie zum Teufel kam er hier her? Wer hatte ihn angerufen? Wusste er schon vor dem Kind? Was sollte sie denn jetzt machen? “Ich bin sofort her gekommen, als ich erfuhr, dass du im Krankenhaus liegst. Du hättest mir ruhig erzählen können, dass du ein Kind bekommst! Ich wäre doch nicht weg gegangen, wenn ich gewusst hätte, dass du nicht ganz auf der Höhe bist!” “Du weißt von dem Baby?” Schlimmer konnte es doch gar nicht mehr kommen! “Dr. Joshio hat es mir gesagt. Ich freue mich wirklich sehr für dich! Ich hoffe der Vater weiß auch schon von der guten Nachricht. Du musst mir deinen Freund wirklich mal vorstellen. Warum hast du mir eigentlich nicht schon vorher von ihm erzählt? Ich mache dir doch keine Vorwürfe, wenn du einen hast.” Soraya verlor fast den Boden unter den Füßen. Der Vater ihres Kindes dachte, dass das Kind von einem potentiellen anderen ist und es machte ihm nichts aus! Er beglückwünschte sie auch noch! “Es gibt keinen Freund Sesshoumaru” “Nicht? Habt ihr euch getrennt?” “Wir waren nie zusammen. Es war ein One -Night -Stand nach einer Party. Ich war sehr betrunken und er auch. Ich werde das Kind selbst aufziehen” “Das wirst du nicht!” Sorayas Kopf fuhr nach oben und starrte ihn aus völlig verzweifelten Augen an. Doch Sesshoumaru deutete ihre Verzweiflung falsch und nahm sie in den Arm. “Es wird alles gut Soraya. Du musst das nicht alleine durchziehen. Wenn der Vater schon nicht für dich da ist, dann übernehme ich das! Lass mich so was wie ein Onkel für das Kleine sein. Ich werde dir helfen. Wir beide werden das schon schaffen.” Aufmunternd strich er über Sorayas Haar und wiegte sie sanft hin und her, als sie schließlich in Tränen ausbrach. Das war alles zu viel. Erst die Schwangerschaft und jetzt das. Der Vater ihres Kindes, der Mann den sie liebte, hielt das Baby in ihrem Leib für das eines anderen und es machte ihm nichts aus. Er liebte sie nicht. Und dennoch war er für sie da. Wollte ihr helfen. Konnte die Situation eigentlich noch verfahrener werden? 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