Feuer und Eis von nivana ((Sesshoumaru+Soraya)) ================================================================================ Kapitel 2: Die Amazone ---------------------- Hallo Leute! Schön, dass euch das Kapitel so gut gefallen hat! Aber eines muss ich euch vorweg schon mal sagen: Diese Story hat zwar lange Kapitel, ist aber insgesamt sehr kurz. Es werden allerhöchstens 12 bis 15 Kapitel werden. Wie gesagt, es ist eine Kurzgeschichte. Aber dafür werden die einzelnen Kapitel umso heftiger. Viel Spaß! Zweihundert Jahre lies Soraya nichts von sich hören und meldete sich nicht bei ihrer Familie. Man glaubte schon sie sei Tod, denn Magier, die engagiert worden waren um Sorayas Aura zu orten, hatten kein einziges Lebenszeichen von ihr gefunden. Sie war wie vom Erdboden verschluck. Auch Sesshoumaru und seinem Vater wurde dies gemeldet, doch beide glaubten nicht an einen möglichen Tod des Mädchens, dafür war sie zu gut in Sachen ‘Überleben in freier Wildbahn’ geschult. Und sie hatten Recht behalten. Nachdem Soraya in dieser Sturmnacht aus dem Schloss geflohen war, war sie zu ihren Freunden in den Norden gegangen: Den HarpyenYoukai. Zwei Tage lang war sie gewandert und hatte keine Pause gemacht, was selbst für eine Youkai eine sehr anstrengende Sache war. Sie war immerhin noch ein Kind, in Menschenjahren gerade mal 10 oder 11. Und außerdem war sie in den letzten Tagen sehr geschwächt gewesen. Dementsprechend erschöpft war sie bei ihren Freunden angekommen. Mit zerzausten Haaren und völlig übermüdet. Das Tal der HarpyenYoukai lag zwischen felsigen Klippen direkt an der nördlichen Küste Japans. Es war nur schwer durch unzählige geheime Tunnel zu erreichen oder auch per Luft, aber nur ganz wenige Youkai konnten so hoch fliegen um in das Tal zu kommen. Nicht selten hatten sich Wanderer in den Felsspalten verirrt und waren entweder verhungert oder von wilden Berglöwen zerfleischt worden. Doch keines dieser Hindernisse hatte Soraya von ihrem Vorhaben abbringen können und schon wenige Stunden nachdem sie die Klippen betreten hatte, kamen ihr auch schon die ersten HarpyenYoukai entgegen geflogen. Sie begrüßten Soraya mit dem höchsten Respekt, denn sie wussten um Sorayas Stärken. Sie nahmen das erschöpfte Mädchen auf den Rücken und schwangen sich wieder in die Lüfte. Als sie so durch die Klippen flogen überkam Soraya abermals das Gefühl, welches sie schon hatte dahinschweben sehen: Freiheit. Hier gab es kein kompliziertes, höfisches Zeremoniell und auch keine arroganten Verlobten, die einem Vorschriften machten. Um genau zu sein, gab es hier überhaupt keine Männer. Der Stamm der HarpyenYoukai war ein reiner Frauenstamm. Um den Stamm jedoch nicht aussterben zu lassen gingen zweimal im Jahr zwei auserwählte Youkai zu den männlichen BerglöwenYoukai und ließen sich von ihnen Nachkommen zeugen. HarpyenYoukai hatten die Gabe sich mit jeder Rasse Paaren zu können, jedoch ohne dabei Halbblüter zu gebären. Alle ihre Nachkommen waren vollblütige HarpyenYoukai. Wenn das geborene Kind ein Mädchen war, dann wurde es im Frauenclan aufgezogen, wenn es jedoch ein Junge war, dann wurde es zu seinem Vater geschickt und von diesem ausgebildet. Während des Fluges war Soraya eingeschlafen und bekam so nicht mit, wie ihre ‘Chauffeure’ in dem Dorf landeten und sie sanft von ihrem Rücken hoben. Sofort wurde sie zur Anführerin des Clans Mameha gebracht, welche sie ausbilden sollte. Sie wurde innerhalb der nächsten 200 Jahren, in denen sie 34 Kindern das leben schenkte, wie eine Ersatzmutter. Soraya, die das Leben in einer Großfamilie schon gewohnt war musste diesmal allerdings damit klar kommen unter Jungen aufzuwachsen, denn einzig und allein die Söhne der Clan-Chefin wurden nicht weg gegeben, sondern durften bleiben und die derzeitige Chefin des Clans gebar dummerweise ausschließlich Söhne. Soraya war es also gewohnt immer als Küken behandelt zu werden. Von ihren älteren Stiefbrüdern zumindest. Von den Jüngeren wurde sie als große Schwester verehrt. Doch sie verspürte nicht die gleichen Gefühle zu ihnen, wie zu ihren richtigen Schwestern, was ihr sehr seltsam vorkam. Sie hatte nie so ein gutes Verhältnis zu ihren Schwestern gehabt wie zu diesen neuen Geschwistern und doch vermisste sie ihre leibliche Familie viel mehr, als ihr lieb war. Sie sehnte sich danach auf dem Schoß ihres Vaters zu sitzen, während dieser wichtige Dokumente verfasste, oder sich heimlich in die Schlossküche zu schleichen und dort von der alten Mammy frischen Honig zu klauen. Doch das war Vergangenheit, das wusste sie. Sollte sie wieder nach Hause kommen, so würde man sie sofort zu ihrem Verlobten schicken und genau das wollte sie vermeiden. Sie wollten diesen arroganten Köter nie wieder sehen. Doch selbst hier bei den HarpyenYoukai hatte sie nicht nur Freunde gefunden. Da sich die Clanchefin ausschließlich um Sorayas Ausbildung kümmerte und keine andere Schülerin annahm, stieg in den anderen Mädchen großer Neid auf. Viele waren zwar Neidisch, aber kümmerten sich nicht weiter darum und ließen Soraya den ersten Platz in der Rangliste der Schülerinnen einnehmen. Doch gut 150 Jahre später, als die Mädchen fast vollkommen erwachsen wurden taten sich die ersten richtigen Streitereien heraus. Soraya war zu einer wunderschönen, jungen Frau herangewachsen, die allen Männern den Kopf verdrehte ohne sich jedoch dafür zu bemühen. Sie hatte lange, schlanke Beine, eine zierliche Taille, die ihre großen Brüder mit ihren Klauen locker umspannen konnten und einen vollen Busen. Ihr Gesicht war sehr fein und eben. Die sanfte Bräune lies ihre langen, weiß- silbernen Haare noch mehr hervorstechen und die leuchtend blauen Augen geheimnisvoll wirken. Sie war ohne Zweifel die schönste Frau des Clans, doch sie hatte auch starke Konkurrenz. Die Nichte ihrer Adoptivmutter Masako war ebenfalls zu einer sehr schönen Frau herangewachsen. Doch sie besaß, sehr zu ihrem Leidwesen keine Figur wie sie eine Frau haben sollte, denn sie war zwar sehr schlank, hatte aber kaum Rundungen vorzuweisen. Kaum Oberweite und ein flacher Hintern waren noch das Rundeste. Jedoch hatte sie ein sehr schönes Gesicht mit blutroten Lippen und stechend roten Augen. Ihre Haare waren rot gelockt und etwa Schulterblattlang. Schon früh war zwischen den beiden ein Konkurrenzkampf ausgebrochen, wer die bessere Kriegerin war und welche am besten aussah. Soraya schlug sie in allen beiden Kämpfen und wurde ungeschlagene Kriegerin. Mit der Zeit lernte sie sogar Kampfkünste, die normalen Youkais verborgen blieben, wie zum Beispiel mit Feuer umzugehen. Keiner der anderen Schüler vermochte seine Hand länger als fünf Sekunden im Feuer zu haben, Soraya hingegen konnte praktisch im Feuer liegen, es tat ihr nicht weh. Soraya hatte gelernt, dass Feuer nicht immer ein Feind, sondern oftmals auch ein Helfer sein konnte und so gelang es ihr, das Feuer zu ihrem Nutzen als gefährliche Waffe ein zu setzen. Nach 200 Jahren der Ausbildung und hartem Training war Soraya durch und durch eine Amazone (ausgebildete Harpyie) geworden. Sie war schön, stark und keiner der Männer konnte im Kampf gegen sie bestehen. Für Soraya war es an der Zeit sich ihre Bewertung abzuholen um evtl. demnächst heiraten zu können. Ja, sie musste demnächst irgendeinen Mann heiraten um die Erbfolge ihrer Adoptivmutter antreten zu können. Doch die Bewertung befand sich im Palast des großen Rates, genau in dem Gebäude, in dem demnächst ein großer Kongress stattfinden sollte. Soraya war mehr als wütend darüber, dass sie, als Erbin des Harpyenstammes, ebenfalls am Kongress würde teilnehmen müssen. Sie würde Sesshoumaru und den anderen zwangsläufig begegnen müssen und sich ihrer Familie stellen. Doch diesmal, und das schwor sie sich, würde Sesshoumaru sie nicht besiegen. Nein, sie würde sich frei kämpfen. Die wichtige Bewertung die sie brauchte war die ihrer Geisha- Ausbildung. Alle jungen Damen mussten von ihrem (in menschlichen Maßstäben) 7ten bis zum 10ten Lebensjahr eine Ausbildung als Geisha machen. Am Ende der Ausbildung wurde immer ein Dokument verfasst, welches den Wert des Mädchens festhielt und bei der Hochzeit von der Familie des Bräutigams gezahlt werden musste. Soraya hatte keine Ahnung gehabt wie hoch der ihre war, sie konnte sich nur noch daran erinnern, dass ihr Vater mit großen Augen erst auf das Dokument gestarrt hatte und dann auf sie, als er sie abholte. Doch er hatte Soraya nie gesagt wie der Betrag lautete. Das einzige was sie wusste war, dass es ein ungeheuer hoher war, der nur von eine hochrangigen Mitglied der Gesellschaft gezahlt werden konnte. An einem regnerischen Herbstmorgen, als alle Schüler in den Höhlen waren und sich an den Lagerfeuern wärmten, erhielt Soraya den Hinweis auf eine Katastrophe innerhalb ihrer Familie. Sie saß mit zweien Mädchen an einem Feuer, als sie hinter sich plötzlich Fetzen eines Gespräches hörte. Keine der anderen Mädchen schien das hören zu können. Wie denn auch? HarpyenYoukai hatten ein recht schlechtes Gehört und sie als HundeYoukai hatte mit abstand das Beste des Landes. Sie hörte wie Masako ihrem langjährigen Liebhaber Befehle erteilte. “Ja….. Auf dem Kongress machen wir das…. Nein, nicht mit Gift, dagegen sind diese Hunde immun… ach, Blödsinn, hack ihnen einfach den Kopf ab, dann ist das erledigt… Was? Ach, diese fünf hochnäsigen Prinzessinnen werden sich doch eh nicht wehren… und ihre Mutter auch nicht… pah, der Fürst des Südens ist zwar recht gut im Kämpfen, aber gegen dich kann er nicht bestehen…. Nein, sein Bruder wird ihm nicht helfen. Der ist zu beschäftigt mit seinem Menschenweib und sein Sohn ist auch nicht gut auf diese Leute zu sprechen… Ach, das war doch wegen der Jüngsten der sechs Mädchen, die ist einfach abgehauen…. jaja, ich habe auch schon lange gehört, dass sie tot sein soll…” Erschocken sog Soraya jedes ihrer Worte in ihr Gedächtnis ein. Masako, dieses intrigante Miststück plante einen Mordanschlag auf ihre Familie! So sehr Soraya auch emotional von ihrer Familie getrennt war, sie wollte dennoch nicht mit daran schuld sein, dass sie starben. Sie würde keine Blutschuld auf sich laden und ihrer Familie die benötigte Hilfe verweigern. Als sich Soraya nach einiger Zeit umdrehte war der Begleiter ihrer Rivalin verschwunden. In den Regen hinaus geflogen und Masako saß bereits mit einem anderen Mann am Lagerfeuer und machte mit ihm den Preis für ein Stell- dich- ein aus. Masako fand dass der Nebenjob als Hure viel besser und nobler wäre, als auf kleine Kinder aufzupassen oder die jüngeren Schüler zu unterrichten, wie Soraya es tat um sich nebenher etwas dazu zu verdienen. Das Leben in diesem Clan konnte recht teuer werden, je nach dem was man brauchte. Das mitunter teuerste waren bestimmt Waffen. Für gute Waffen musste man manchmal ein kleines Vermögen ausgeben, wenn die Waffen gut waren. Soraya war fleißig und hatte sich auf diese weise schon mehrere hochwertige Werkzeuge für den Kampf erstanden, welche allesamt bester Qualität waren. Nun musste sie von all diesen Sachen gebrauch machen und unbemerkt aus dem Dorf abhauen. Mitten in der Nacht, als bereits alle schliefen, stand Soraya leise auf und sah sich um. Die anderen schienen alle fest zu schlafen und keiner schien ihre Flucht zu bemerken. So packte sie ihre Tasche und ging geradewegs aus der Höhle zu den Stallungen. Dort sattelte sie ihr geflügeltes Pferd Pegasus (wie sollte es auch anders heißen?^^) und schwang sich in den Sattel. So leise sie konnte nahm sie Anlauf und schließlich breiteten sich die Flügel ihres Pferdes aus. Im Mondschein schimmerten die Flügel ihres Pferdes silbern, obwohl es eigentlich eine schwarze Mähne hatte. Sie selbst trug eine weiße Rüstung mit hellblauem Untergewand. Unter den Harpyien war es üblich, dass alle Frauen ein Kleid unter der Rüstung trugen. Die langen Röcke waren jedoch an den Seiten bis zur Hüfte aufgeschlitzt und gaben, wenn man saß, den Blick auf die weißen Panties der Reiterin frei. Das Kleid war aus leichten, hellblauem Stoff, welches die zarten Rundungen Sorayas perfekt umspielten. Das Oberteil, welches nur zu sehen war, wenn sie keine Rüstung trug und das war selten, war im römischen Stil gearbeitet. Der tiefe Ausschnitt war genau an der Grenze von Anständig und Verrucht und wurde mit dünnen, dunkelblauen Bändern an ihrem Nacken verschlungen. Der Rest des langen Bandes wurde ihr unter der Brust und um den Bauch bis zur Taille geschlungen. (Stellt es euch so vor, wie die Kleider von der Schwester von Comodus aus Gladiator mit Russel Crowe!) Die Rüstung lang eng an ihrem Körper. Die vielen, weißen Plättchen aus hartem Stahl waren so fein aneinander gekettet worden, dass es wie ein einziger Panzer wirkte. Außerdem trug sie noch Armschoner aus dem gleichen Material, welche ihr bis zum Ellenbogen gingen und Schienbeinschoner. Der Stahl engte sie nicht ein, da er durch viele Seidenbänder flexibel an ihren Körper angepasst war. So gewappnet ritt bzw. flog sie durch die Nacht, dabei nur ein Ziel vor Augen: Ihre Familie vor dem Tod bewahren. Soraya war sich dabei allen Risiken und Opfern bewusst, die sie würde tragen müssen. Sie wusste, dass sie Sesshoumaru doch würde heiraten müssen, wenn sie sich in der Öffentlichkeit zeigte. Aber Soraya war das egal, sie würde kämpfen und sich mit Händen und Füßen gegen die Verlobung wehren, doch so würde zumindest ihre Familie in Sicherheit sein. An die Hoffnung geklammert, dass die gelingen würde schloss sie die Augen und lehnte sich mit dem Oberkörper auf ihr Pferd. Ein wenig Ruhe vor den Turbulenzen, die noch vor ihr lagen, würde ihr gut tun. Als Soraya am nächsten Morgen aufwachte hatte sie bereits die nördlichen Gefilde verlassen. Sie setzte sich wieder auf und lenkte Pegasus nach unten, damit er landen konnte. Sanft landete er auf einer weiten Wiese voller Blumen, auf welcher Soraya abstieg und neben ihrem Pferd her ging um es zu schonen. Es war immerhin die ganze Nacht durchgeflogen. Lange wanderten sie durch die Länder, ehe sie an einem Bach ankamen und rasteten. Pegasus tauchte sein Maul direkt in das kühle Nass und trank sich satt. Auch Soraya kniete sich nieder und schöpfte vorsichtig Wasser mit der Hand aus dem Bach, dabei ihre Umgebung immer im Auge behaltend. Doch für einen Augenblick war sie unaufmerksam und spürte so den Youkai nicht, der sich von hinten näherte. Er hatte ihre Aura schon seit einiger Zeit wahrgenommen und war ihr bis hierher gefolgt. Als Soraya sich wieder aufrichtete spürte sie dir vertraute Aura hinter sich und wollte sich schon umdrehen, doch da wurde ihr schon das kalte Eisen eines Schwertes an den Hals gehalten. Langsam erhob sie sich, der Stahl an ihrem Hals ging ebenfalls nach oben. Plötzlich umschloss eine warme Hand mit harten Griff ihren linken Oberarm und hielt sie fest und keinen Augenblick später, hörte sie eine eiskalte Stimmt in ihrem Ohr. “Zweihundert Jahre… zweihundert Jahre lang hast du dich versteckt gehalten, hast dich vor deiner Verantwortung gedrückt und deine Familie entehrt. Wie tief kann man sinken einen Schwur zu brechen und sich nicht einmal persönlich dazu zu bekennen? Du hast mich sehr enttäuscht Soraya, meine Verlobte!” Sesshoumaru nahm sein Schwert wieder von Sorayas Hals weg und schob es in die Schwertscheide, jedoch hielt er ihren Arm noch immer mit eisernem Griff fest. “Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Verlobung aufgrund meiner Flucht vom Tisch sei.” “Wie naiv bist du eigentlich? Wenn ich mir eines in den Kopf gesetzt habe, dann lasse ich nicht so leicht locker! Und glaube mir… ich werde dich jetzt nicht mehr gehen lassen!” “Ich hoffe doch sehr, dass du zuerst noch mit zur Konferenz kommst.” Sesshoumaru lies ihren Arm wieder los und schaute ihr auf den Rücken, auf welchem sie ihr Schwert geschnallt hatte. “Wieso sollte ich dich mitnehmen?” “Damit ich meine und deine Familie vor einem Attentat bewahren kann!” Damit drehte sie sich um und sah direkt in Sesshoumarus Augen. Wie oft innerhalb der vergangenen Jahrhunderte hatte er sich gefragt wie sie wohl aussehen mochte. Wie sie sich entwickelt hatte und lange hatte er darüber nachgedacht was er wohl alles mit ihr als Strafe für ihre Flucht anfangen würde, doch nun, da er sie vor sich sah, da musste er erkennen dass die Realität die Vorstellung bei weitem übertraf. Soraya war schöner geworden, als er sich das jemals vorstellen konnte und stärker und selbstsicherer als jemals zuvor. Und genau jetzt wusste er, dass er dir richtige Wahl getroffen hatte. Damals hatten ihre Schwestern hübsch und grazil ausgesehen und es schien, als ob sie mal wunderschön werden würden. Doch das wurden sie nicht. Aufgrund des jahrelangen Schminkegebrauchs war ihre Haut faltig und ranzig geworden, ihre Haare waren teilweise von zu kräftigem Bürsten und frisieren ausgefallen und ihre Körper waren von all dem Gebäck und süßen Tee aufgedunsen und fett geworden. Sie konnten ja beinahe schon beim Sumo- Ringkampf teilnehmen. Soraya hingegen war für ihn eine mehr als attraktive Frau geworden. Er fragte sich, ob sie sich an den Ehrenkodex gehalten und unberührt geblieben war, doch er wusste, spätestens nach der Hochzeit würde er es wissen. Soraya rührte sich noch nicht, doch sie plante bereits innerliche wie sie sich von ihm los reißen könnte. Sie fragte sich was er gerade dachte, doch sie wusste ja nicht, dass sie bestimmt vor Schamesröte rot anlaufen würde, wenn sie seine Gedanken wissen würde. Einige Minuten lang standen sie so da, doch dann erinnerte sich Sesshoumaru wieder an ihre Worte und lies sie los, jedoch immer noch bereit sie zu packen und fest zu halten. “Was hast du da gesagt?” “Lässt dein Gehör schon nach? Eine meiner ärgsten Konkurrentinnen hat einen ihrer Lover dazu beauftragt meine gesamte Familie und auch deine auszulöschen und das soll möglichst während des Kongresses passieren! Wenn dir etwas an unseren Familien liegt, dann läst du mich gehen und hilfst mir unsere Familien zu retten!” Sesshoumaru lies sich das eben gesagte einen Moment durch den Kopf gehen. In ihren wunderschönen Augen konnte er keine Lüge erkennen, doch noch immer war er skeptisch, ob sie ihn nicht belügen würde. Immerhin hatte sie schon einmal ihr Wort gebrochen. Doch er rechnete nicht mit der neu angelernten Ehre, die sie als Amazone hatte. Amazonen durften niemals lügen, sonst würden sie sterben und auf ewig keine Ruhe finden, selbst nach ihrem Tod. “Ich schwöre bei meinem Clan, dass ich euch nicht belüge und jede eurer Strafen hinsichtlich meines Verschwindens anstandslos hinnehmen werde. Aber ich bitte euch! Lasst sie nicht sterben!” Sesshoumaru nickte nur knapp ehe sich beide in ihre wahre Form, zwei große weiße Youkaihunde verwandelten und sich auf den Weg zur Konferenz machten. Der Kongress der großen Youkais war ein großes Ereignis, das nur alle 500 Jahre stattfand. Es wurden hier neue Bündnisse zwischen Ländereien geschlossen- nicht selten durch die Heirate zweier Familienmitglieder-, Kriege wurden beendet, Päckte geschlossen, aber nicht immer war er diplomatischer Natur. Oftmals war er die einzige Möglichkeit für Familien sich wieder zu sehen, da der Alltag oder Krisen die Familien ablenkten. So fand der eine heraus, dass jemand gestorben war, ein anderer, dass er Opa oder irgendetwas dergleichen geworden war und auch nicht selten wurden hier Herzen gebrochen. Genau wie jetzt, als Sesshoumaru im Schloss ankam, jedoch nicht alleine, nein, in Begleitung einer wunderschönen silberhaarigen Frau, die anmutig einen Schritt hinter ihm ging. Damit wussten alle, dass sie seine Verlobte und der begehrteste Junggeselle der Gesellschaft nicht mehr zu haben war. Doch nicht alle wussten, dass die beiden erst einmal wichtiges zu tun hatten, ehe sie über eine Heirat nachdenken konnten. Soraya schaute sich angespannt um. Neugierige Blicke, darunter auch viele neidische und missbilligende lagen auf ihr, jedoch auch viele lüsterne, vor allem die der Männer. Doch sie kümmerte sich nicht darum. Sie suchte nur nach der Aura ihrer Familie, welche sie auch recht schnell fand. Nervös begann sie ihre Hände zu kneten und langsamer zu atmen. Nach zweihundert Jahren würde sie wieder ihrer Familie begegnen und ihnen auch gleich von einem geplanten Mord erzählen müssen. So selbstbeherscht Soraya auch war, dies war eine Aufgabe, die sie nicht gerne tat, wenn es doch gleich ihre Pflicht war. Sie achtete nur noch auf die Auren ihrer Familie, der sie sich immer mehr näherte. Nur noch wenige Zimmer lagen vor ihr. Auch Sesshoumaru konzentrierte sich sehr auf Auren. Jedoch nicht auf die seiner Familie sondern auf die seiner Verlobten. Er spürte ihre Nervosität, doch er hatte kein Mitleid mit ihr. Sie würde ihrer Familie bescheid geben, ihn danach heiraten und mit ihm kommen. Das stand für ihn fest. Mit einem Mal blieben Soraya und er schlagartig stehen. Die Auren von Sorayas Familie war plötzlich erloschen, ohne jeglichen Grund. So dachten sie beide jedenfalls. Ihre Schritte beschleunigend gingen sie schnell auf die Türen zu und stießen sie auf. Für Soraya war es beinahe eine Ewigkeit bis sie an die entscheidende Tür kamen, doch mit schrecken witterte ihre Nase einen metallischen Geruch. Sie bete zu allen Göttern, dass sie sich irrte, doch als Sesshoumaru die Tür aufstieß sah sie sich mit ihrem schlimmsten Albtraum konfrontiert. In dem Schlafzimmer ihrer Schwestern lag ihre Familie. Allesamt geköpft und im eigenen Blut schwimmend lagen sie quer im zimmer verteilt. Den letzten Gedanken den Soraya noch zuließ, ehe sie in Ohnmacht viel, war “Es ist meine Schuld. Ich habe versagt”. Und Ende. Nicht das Ende der Story, aber das Ende dieses Kapitels. Ich hoffe euch hat es gefallen und ihr hinterlasst mir fleißig Kommis! Ich weis es war jetzt alles ein bisschen schnell, aber das gehört alles noch zur Einleitung der Geschichte, ist also dementsprechend kurz. Ab dem nächsten Kapitel geht es richtig los. Eure nivana Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)