Verstrickt von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 6: Eine zukunft? ------------------------ Verstrickt ~ 6 ~ Eine Zukunft? Harry hatte die Worte gehört. Hatte verstanden, was der andere gesagt hatte. Aber sollte er das glauben? Konnte er das glauben? War das am Ende nicht doch nicht nur wieder eine Lüge...? Viel zu oft hatte er verziehen und geglaubt, was der Blonde gesagt hatte. Dann war er wieder enttäuscht worden. Das Schlimmste war ja gewesen, dass Draco ihm nicht geglaubt hatte, dass er ihr Kind erwartet hatte. Und dann hatte er ihm auch noch Vorwürfe gemacht, von wegen, er wäre Fremdgegangen! Draco hatte Angst, dass Harry ihm nicht mehr antworten würde und schluckte. Kurz sah er zu Pansy, die aber einen Blick drauf hatte, dass er sich lieber gleich wieder umdrehte. Und dann kam auch endlich eine Regung von Seiten des Schwarzhaarigen. „Das soll ich glauben?“, fragte er und seine Stimme klang so hoffnungslos und leer, dass es dem Blonden wehtat. „Doch, ich meine es ernst! Ich weiß, dass ich nicht wieder gutzumachende Fehler begangen habe, aber bitte, hör mich an!“ Harry fragte sich, ob es einen Sinn machte, dem anderen zuzuhören. Würde er nicht wieder die gleichen Ausflüchte bringen? Draco deutete das Schweigen als `Ja´ und drehte sich noch mal zu Pansy, was ihr sagte, dass sie gehen konnte. Als die Tür sich leise geschlossen hatte, legte Draco seinen Blick wieder auf seinen Partner. „Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe. Und auch, dass ich viele Fehler gemacht habe. Einer wohl, den du mir nie verzeihen wirst. Aber glaube mir bitte, ich liebe dich!“ Er pausierte kurz. „Du hast dich immer darüber beschwert, warum ich dich nicht arbeiten gehen lasse, nicht? Ich habe es dir nie erklärt, vielleicht hättest du mich dann verstanden...“ Harry hatte den Kopf wieder auf die andere Seite gedreht und die Augen geschlossen. Was nicht bedeutete, dass er Dracos Worten nicht lauschte. Wie lange hatte er darauf gewartet, vernünftige Antworten auf seine Fragen zu bekommen? Und nun, nachdem das hier passiert war, kam Mr. – ich – will – nur – das – Beste – für – dich damit an! Doch er schwieg und hörte zu. „Weißt du, in meiner Familie, also bei den Malfoys, ist es noch nie vorgekommen, dass der Ehepartner arbeitet. Immer waren die Männer arbeiten, wenn man das so nennen kann. Sie haben dafür gesorgt, dass Geld reinkam. Und die Frauen waren zu Hause und haben die Kinder erzogen und sich um das Haus gekümmert.“ Draco hörte ein Schnaufen. „Ja, ich weiß, du bist keine Frau! Und das allein ist keine Rechtfertigung. Du hast mir erzählt, wie du bei den Muggeln leben musstest, weißt du noch? Und nachdem wir geheiratet hatten, wollte ich nicht, dass du wieder arbeiten musst. Ich wollte, dass du nichts tun brauchst, außer dem, was du liebst. Deine Hobbys!! Und ich konnte nicht verstehen, wieso du arbeiten wolltest. Wir haben mehr Geld, als wir ausgeben können und trotzdem wolltest du arbeiten. Ich kann es immer noch nicht verstehen.“ Wieder war es still. Harry wartete, er hatte nicht vor, etwas zu sagen, bis der andere fertig sein würde. Das Gehörte schwirrte durcheinander in seinem Kopf herum und wollte keinen Sinn ergeben. Er verstand nicht, wieso es Draco nicht einleuchtete, dass er auch etwas tun wollte. Dass er nicht zu Hause sitzen konnte, um dort zu versauern. Und er war schon gar keine Frau!! Lautlos seufzte er... „Jedenfalls war es nicht meine Absicht, dich zu verletzen, auch wenn ich das sehr oft getan habe. Ich wollte dir einfach nur ein Leben bieten, in dem du absolut keinen Finger rühren musst. Ich wollte, dass du nie mehr an die Muggel denken musst und dass sie dich wie einen Hauselfen behandelt haben. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle übergangen habe, in jeder Hinsicht. Du musst wirklich gedacht haben, dass ich dich nicht mehr liebe. Dabei wollte ich dich bloß beschützen. Ich bin wohl nicht gerade sensibel vorgegangen und habe mein Ziel aus den Augen verloren, ohne dass ich es bemerkt habe. Ich hätte dich wenigstens kochen lassen sollen. Nein, was red´ ich da?! Ich hätte nicht ständig deine Arbeitgeber bedrohen sollen... Hätte dir besser zuhören müssen!“ Der Blonde seufzte und nahm sich ein Schluck Wasser aus Harrys Glas. „Ich habe so viele Fehler gemacht, dass ich nicht mal alles aufzählen kann. Der Schlimmste war wohl, dass ich dich des Fremdgehens bezichtigt habe. Der Arzt hat mir alles erklärt. Hat mir gesagt, wieso du diesen eine Monat fast immer weg warst. Ich war ein Idiot, anzunehmen, dass ein so treues und liebevolles Herz wie du, so was machen würde. Es war anmaßend von mir, dir das zu unterstellen. Und ich... ich hasse mich dafür, dass ich dafür verantwortlich bin, dass du unser... unser... Kind verloren hast.“ Stumme Tränen rannen Harry über die Wangen. Immer wenn man sein verlorenes Kind ansprach, stürzte wieder eine Flut aus Angst, Wut und Zorn auf ihn nieder. Aber auch Trauer und Gewissheit niemals ein eigenes Kind zu haben. Dass der Malfoy ebenfalls weinte, bekam der Schwarzhaarige nicht mit. „Ich habe stundenlang geheult und getobt, mir Vorwürfe gemacht, das kannst du mir glauben. Und mir tut es leid, dass ich dich geschlagen habe. Das war widerlich von mir! Oder, dass ich dich angeschrieen habe, weil du dir ein so ungewöhnliches Hobby gesucht hast. Ich kann verstehen, dass du mich hasst, wohl niemals mehr sehen willst. Aber du musst wissen, ich habe eine sehr strenge und geschlechterbezogene Erziehung erhalten. Man hat mir beigebracht, dass der Mann – das ist immer auf den Malfoy bezogen, demnach ich – für das Einkommen und die Geschäfte zuständig ist, der Ehepartner – in der Regel die Frau, in unserem Fall bist du das – für die Kinder und das Haus. Man hat mir auch beigebracht, dass der Mann das Sagen hat und ihm nicht widersprochen wird.“ Es kehrte wieder eine unangenehme Stille ein, in der jeder der beiden seinen Gedanken nachhing. Harry begann langsam zu verstehen, was Draco zu seinen Taten getrieben hatte und er wusste, dass er wohl nicht alle Schuld auf ihn schieben konnte. Aber, und das war wohl ein Punkt, den auch Draco nicht leugnen konnte, er hätte versuchen können, seine Sicht zu ändern und Neues kennen zu lernen. Ein Leben, unabhängig von den Traditionen, die ohnehin ziemlich altmodisch und ungerecht waren. Sein Partner hätte auf ihn eingehen müssen! – schließlich waren sie auch kein gewöhnliches Paar!!! Draco betete, dass Harry verstand, warum er manches getan hatte. Er würde nie verlangen, dass er ihm all das verzieh. Nein, das wäre unverschämt von ihm, wo er Harry doch so übergangen hatte... Aber, vielleicht würde er ihm noch eine Chance geben? Draco schwor sich, und würde es auch seiner einzigen Liebe schwören, alles anders und besser zu machen. Er würde zuhören, nicht mehr festgefahren in seinen Traditionen, auf ihn zugehen und alles tun, damit sich Harry wohl fühlte!! Der Blick des Malfoys hob sich und steifte über die Gestalt in dem Bett. Harry sah so blass und zerbrechlich aus. Noch nie in seinem Leben, auch nicht, als er nach dem Endkampf mit Voldemort auf der Krankenstation gelegen hatte, hatte er so ausgesehen. Sein Partner war immer stark und zuversichtlich gewesen... Und jetzt? Jetzt war er ein Schatten seiner selbst. Und ich bin schuld daran, dachte Draco und seufzte. „Es ist alles keine Rechtfertigung, ich weiß... Aber, Harry, ich liebe dich und werde alles tun, damit du mir eine zweite Chance gibst! Ich möchte, dass alles so wird, wie damals in der Schule!“ Harry schluckte. „Es wird nie mehr so, wie damals“, flüsterte er. „Das kann es gar nicht, verstehst du? Ich habe damals daran geglaubt, dass du mich liebst und nach unserer Hochzeit, nach den Flitterwochen, hast du dich um hundertachtzig Grad gedreht. Egal was ich tun wollte, du hast es verhindert. Du wolltest mir vielleicht das Paradies auf Erden geben, hast daraus aber die Hölle gemacht.“ Diese Worte trafen Draco schwer. Hölle... Das war eine Bezeichnung, für Momente, Tage, Monate und Jahre, die grausam gewesen waren. Oder sind... Draco biss sich auf die Unterlippe. Niemals hatte er gedacht, dass er seinen Geliebten so schlecht behandelt hatte, dass der es als Hölle beizeichnen würde. Doch allem Anschein nach, war es doch so gewesen... „Ich habe dir oft versucht zu erklären, dass ich Freiraum brauche. Ich bin seit ich mich erinnern kann, bis zu dem Tag, als Voldemort starb, immer bevormundet worden. Man hat mich bis zu seinem Tod, nie selbst über mich und mein Leben entscheiden lassen. Ich war gefangen in einem goldenen Käfig...“ Ein tiefer Seufzer entwich der Kehle des Schwarzhaarigen, der Draco noch aufmerksamer werden ließ. „Und als wir dann endlich heirateten, da dachte ich, dass mein Leben nun endlich anders wird, besser. Dass ich frei bin! Und dann hast du die Ketten noch enger gezogen...“ Wenn er sich vorher schon Vorwürfe gemacht hatte, so verstärkten sie sich von Wort zu Wort. Er hatte Harry zu seinem kleinen, geliebten, goldenen Vogel gemacht, den er in einen vergoldeten Käfig mit diamantener Vogeltränke eingesperrt hatte. Natürlich hatte er gewusst, dass er Harry ziemlich unterdrückt hatte. Aber er hatte ihn damit doch bloß schützen wollen, ihn auf Händen tragen, damit er glücklich war. „Ich hab mich gefühlt, als wäre ich in Ketten gelegt. Und mit jedem Mal, wenn du mich angeschrieen, etwas verboten oder mich nur kalt angesehen hast, war das Band um meinen Hals enger geworden. Dann kam der Augenblick, als ich zu ersticken drohte und damit mein erster Zusammenbruch. Und darauf folgte einer nach dem anderen.“ Harry hatte seine Rede unterbrochen. Momentan konnte er einfach nicht weiter erzählen, zu sehr schmerzten die Erinnerungen. Tränen rannen seine Wangen hinunter und nässten den Kissenbezug unter ihm. Draco, der das bemerkte, erhob sich unsicher und setzte sich auf den Bettrand. Sachte legte er eine Hand auf die Schulter des anderen und streichelte langsam darüber. Zärtlich, um ihn nicht zu erschrecken, hauchte er einen Kuss auf seine Wange. „Ich liebe dich, Harry. Ich will dir nie mehr so derart wehtun! Mein Wunsch ist es, alles wieder gutzumachen! So gerne würde ich dir zeigen, dass ich mich ändern kann...“ Es war ein schönes Gefühl, die Worte aus dem Mund seines Mannes zu hören und seine Hand auf der Schulter zu spüren. Wie lange schon, hatte er diese drei Worte nicht mehr gehört? Zwar hatten sie oft miteinander geschlafen, aber es war, trotz aller Leidenschaft, nie mehr so gewesen wie ihr erstes Mal, oder in den Flitterwochen. Immer hatte etwas gefehlt... Und jetzt, jetzt war da eine Zärtlichkeit und Verbundenheit, die er schon so lange nicht mehr gefühlt hatte. „Ich... Draco, ich habe verstanden, was du mir zu sagen versucht hast. Und ich kann vielleicht auch manche deiner Taten verstehen. Die Erziehung deiner Eltern mag wohl mit schuld sein, aber das entschuldigt nicht alles. Und wie du gesagt hast, ist es unmöglich, dass du mich um Verzeihung bittest und ich das einfach so vergesse. Das werde ich nicht. Niemals! Dass du mir nicht vertraut hast, hat mich zutiefst erschüttert. Zumal ich ja angenommen hatte, dass dem so ist. Und dann das... Kannst du dir vorstellen, dass ich dir sage, du würdest mich betrügen und dir nicht glaube, wenn du das bestreitest? Wärst du dann nicht auch enttäuscht, verletzt und hättest das Gefühl, dass du dein Vertrauen an jemanden verschenkt hast, der es nicht zu würdigen weiß?“ Draco musste sich eingestehen, dass es stimmte. So würde er sich wohl wirklich fühlen. Und noch ganz anders! Aber das in Worte zu fassen, würde wohl zu kompliziert, denn es gab keine dafür. Und genau so musste sich Harry wohl gerade fühlen. „Das Schlimmste überhaupt war, dass du glaubtest, dass es nicht unser Kind seie... Wieso hast du mir das nicht geglaubt???!!“ Harry hatte sich nun aufgesetzt und schaute dem Blonden mit traurigen und verständnislosen Augen an. „Ich... weiß es nicht. Es war vielleicht, weil du dauernd weggewesen bist und dann hast du gesagt, du seiest schwanger. Und weil ich nichts davon wusste, dass du beim Arzt gewesen bist... Ich weiß es nicht!! Merlin, verdammt! Ich habe überreagiert, war sauer, aus Gründen, die ich nicht weiß und eifersüchtig... schätze ich.“ Draco stockte. Er wurde sich gerade bewusst, dass er das Leben seines und Harrys Kind vernichtete hatte, weil er unbedacht gehandelt hatte. Er ballte die Hände zu Fäusten und das so stark, dass Blut hervor trat. „Ich will sterben...“, schluchzte der Blonde dann auf und ließ den Kopf auf das Bett sinken, die Arme darunter. Sein Körper bebte unter den Weinkrämpfen und leise Worte waren schwer hörbar: „Ich hasse mich... ich hasse mich... ich hasse mich...“ Harry sah das Verhalten des anderen, wusste aber nicht, was er tun sollte. Draco hatte ihn allein gelassen, als er ihn am Meisten gebraucht hatte. Ja, er war nicht mal bei ihm gewesen, als er ihr Kind verloren hatte, weil er ja angenommen hatte, er wäre Fremdgegangen! Aber, trotz all den schlimmen Dingen und dem Verlust, so wie seinem zerbrochenen Vertrauen in diesen Mann, liebte er ihn noch immer. So absurd es auch klang. Und das war es letztendlich, das ihn dazu bewog, dem Blonden eine Hand auf den Kopf zu legen und leicht darüber zu streicheln. Dass es Draco dazu bringen würde, aufzuhören zu weinen, hätte er zwar nicht angenommen, aber gut... Vielleicht war dem anderen bewusst, in welcher Situation sie hier steckten...? „Harry, würdest du mir die Chance geben, dir zu zeigen, dass ich auch anders kann?“ Gefragter wusste nicht, was er sagen sollte. Natürlich würde er nur zu gerne mit Draco zusammen sein, aber nicht unter den Umständen, wie beim ersten Mal! Ein weiteres Mal, würde er das nicht ertragen!! „Ich will mit dir zusammen sein, Draco, ja...“, begann Harry und wurde durch eine heftige Umarmung unterbrochen. „Ich bin so froh, dass du mich nicht verlässt, obwohl ich es verdient hätte!“, weinte der Blonde erneut. „Ich war noch nicht fertig!“ Harry schob den anderen von sich. Diese Nähe ertrug er dann doch noch nicht. Verwirrt sah Draco ihn an und setzte sich wieder auf seinen Stuhl zurück. „Ich habe gesagt, dass ich es gerne wieder mit dir versuchen will, aber nicht jetzt. Versteh bitte, dass ich noch Abstand brauche. Du hast mich tief verletzt und ich benötige noch Zeit, um darüber hinwegzukommen. Verstehst du?“ Der Blonde war sprachlos. Er hatte sich erhofft, seinen Geliebten wieder mit nach Hause nehmen zu können. Aber wie es den Anschein hatte, war dem wohl doch nicht so. Tief atmete er durch. Andererseits hätte er damit rechnen müssen und es stimmte, er hatte Harry verletzt. „Natürlich, das ist klar. Ich gebe dir alle Zeit der Welt!“ Draco stand auf und lächelte etwas traurig. Die Gefühle in seinem Inneren tanzten Limbo und das auf sehr fiese Art und Weise. „Darf ich dich abholen, wenn du entlassen wirst?“, fragte er dann und hoffe, dass der andere ihm wenigstens das gewährte. „Ja, sicher.“ Das Lächeln Dracos wurde etwas heller. „Harry?“ Der Schwarzhaarige schaute auf und in die grauen Augen seines Gegenübers. „Auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt vielleicht unpassend ist, aber ich möchte das trotzdem sagen“, flüsterte der Blonde. Harry hielt den Blickkontakt aufrecht. „Wenn wir wieder zusammen sind, vielleicht können wir es dann noch mal mit einem Kind versuchen...?“ Das war doch überraschend für den Dunkelhaarigen. Und gleichzeitig machte eine Tatsache diese Freude, die er bei diesem Vorschlag gefühlt hatte, zunichte. „Nein, Draco. Ein Baby wird es nicht mehr geben, so sehr ich mir auch eins gewünscht habe.“ Erschrocken ruckte der Blonde mit dem Kopf, den er zuvor gesenkt hatte, nach oben. „Was?! Wieso?“ Draco verstand absolut nicht. „Diese Möglichkeit der männlichen Schwangerschaft, funktioniert nur einmal. Und nachdem ich sowieso labil geworden bin, würde ein zweiter Versuch eh nichts bringen, selbst wenn es ginge. Eine Prozedur hat mir gereicht.“ „Prozedur? Wie meinst du das? War das etwa schmerzhaft...?“, fragte er besorgt und schluckte unmerklich. Der Schwarzhaarige hatte den Kopf gesenkt und spielte nervös mit den Fingern. „Harry...“ Mehr als einen bemitleidenden und erschrockenen Ton, brachte er nicht raus. Harry beobachtete das und lächelte kläglich. Wenigstens nahm Draco zur Kenntnis, dass er das für sie beide durchgemacht hatte... „Das habe ich nicht gewusst. Tut mir leid, ich bin ein Arschloch...“ Harry gluckste. „Da hast du Recht!“ „Vielleicht finden wir eine andere Möglichkeit, hm?“ „Vielleicht.“ Draco war dieses Mal wirklich zur Tür gegangen. „Ich frage den Arzt, wann du gehen darfst. Soll ich etwas mitbringen, oder vorbereiten, wenn ich dich abhole?“ Die ernste und ehrliche Sorge war unüberhörbar gewesen. „Nein, nur etwas zum Anziehen. Alles andere lasse ich von meiner Hauselfe erledigen. Aber danke.“ Und mit einem letzten Lächeln verließ Draco den Raum. --- Es war der Tag, an dem Harry entlassen werden sollte. Schon vor zwei Tagen, als Draco da gewesen war, hatte er einen Brief an Remus geschrieben, dass er bald zum Grimauld Place kommen würde. Und nun war der Tag gekommen. Draco hatte ihm, wie gebeten, eine Robe gebracht. Seine Lieblingsrobe, wie er feststellte. Lächelnd hatte er sie angezogen und nach reichlicher Verabschiedung von den Krankenschwestern, Ärzten und anderen Dauerpatienten, trat er aus dem Krankenhaus. Es war das erste Mal, seit langer Zeit. „Wie fühlst du dich, jetzt, wo du wieder draußen bist?“, erklang die Stimme Draco Malfoys hinter dem ehemaligen Gryffindor. „Es geht mir besser, als ich gedacht hätte. Und ich freue mich, meine Freunde zu sehen!“ Diese Worte ließen eine unangenehme Ahnung in ihm aufsteigen, von der er nichts wissen wollte. „Lass uns nach Hause gehen!“, meinte er also, um dieses eigenartige Gefühl zu unterdrücken. Er holte zu seinem Partner auf und nahm seinen Arm. „Nein, Draco. Ich werde nicht mit dir kommen. Das kann ich nicht. Ich werde eine Weile woanders wohnen, um mich abzulenken und zu entscheiden, was zu tun ist.“ Der Blonde war starr. Einerseits, weil der andere nicht vorhatte zurück nach Malfoy Manor zu kommen und andererseits, weil er sich das eigentlich hätte denken müssen. Was war das denn für ein Abstand, wenn er nur in einem anderen Zimmer oder Flügel, aber dennoch im gleichen Haus wohnte? Und hatte Harry nicht gesagt, dass er Zeit bräuchte? Ja, er hatte sogar die Hauselfe gesehen, die seine persönlichen Dinge gepackt hatte und damit verschwunden war. „Können wir uns dann wenigsten manchmal sehen? Ich vermisse dich.“ „Ja, das können wir. Und du kannst mir auch schreiben. Hedwig wird wissen, wo sie mich finden kann.“ Es gefiel Draco nicht, aber er musste Harry gehen lassen. Er hatte nicht das Recht, ihm das zu verbieten, denn dann würde er wieder so anfangen wie damals. Und genau das wollte er vermeiden!! Harry schritt voran und sah sich dann um. Draco war ihm gefolgt und stand nur wenige Schritte neben ihm. Der Schwarzhaarige sah den Blonden an und lächelte schwach. „Ich komme wieder, versprochen. Ich liebe dich, auch wenn du ein widerlicher Arsch gewesen bist. Man kann seine Gefühle nicht abstellen... Wenn du wirklich willst, dass wir eine Zukunft haben, musst du das akzeptieren.“ Draco nickte und seufzte. „Ja, ich verstehe das und will alles tun, damit ich den Anfang, den wir hier gemacht haben, nicht zerstöre.“ „Gut, das freut mich. Dann werde ich jetzt gehen.“ Draco trat noch näher an den anderen und küsste ihn flüchtig auf die Lippen, so als ob er sich verbrennen würde, wäre die Berührung länger. „Ich liebe dich, immer!“ Ein sachtes Lächeln glitt über Harrys Lippen, dann hob er seinen Zauberstab und apparierte davon. Zurück blieb der blonde Mann und betete, dass die Zeit, die Harry brauchte, nicht so lange sein würde. Und damit zückte auch er seinen Stab und verschwand, um Malfoy Manor auf die Ankunft seiner Zukunft vorzubereiten... --- Goldener Käfig Schimmernd und glänzend, klirrend und rasselnd, Stangen und Ketten. Leben und Freiheit, Herz und Leid, Gefangenschaft im goldenen Käfig. --- ENDE Wie findet ihr das Ende? Ich hab die beiden eigentlich erst zusammen nach Malfoy Manor zurückkehren lassen wollen, mich aber dann umentschieden. Was haltet ihr davon? Freue mich über eure Meinung!! Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)