a Cats Tale von satirac ================================================================================ Kapitel 1: Chapter One ---------------------- Mich räkelnd erwachte ich langsam aus meinem viel zu kurzem Schlaf. Diese Nacht hatte ich es wirklich übertrieben.. nun ja, genau genommen war ja nicht ich allein schuld daran. Einen neidischen Blick auf das schnurrende Knäuel neben mir werfend, stand ich träge auf und bewegte mich endlich Richtung Bad. Der Wecker tickte wütend hinter mir her, doch ich ließ mir immer noch Zeit, obwohl ich mit größter Wahrscheinlichkeit zu spät kommen würde.. Eine knappe halbe Stunde später stand ich vor dem mannshohen Spiegel in der kleinen Halle meines Hauses und betrachtete mich argwöhnisch. Nun ja, im Großen und Ganzen war ich ja zufrieden, vielleicht sah ich ein wenig müde aus, unter meinen leuchtend grünen Augen hoben sich deutlich dunklere Ringe ab. Die langen hellblond- weißen Haare hatte ich mit einem Band aus meinem zugegeben etwas blassem Gesicht gebunden, so dass sie mich bei meiner Arbeit nicht stören würden. Sie schwangen sich mir nun immer noch über den Rücken, kringelten sich lose um meine Taille und betonten so meine drahtige Figur, die mir am besten an mir selbst gefiel, auch wenn das jetzt gewaltig arrogant klang. Das jahrelange Training hatte sich eben auch in dieser Hinsicht bezahlt gemacht. Ich strich noch einmal über die Kette meiner Mutter, die ich immer um den Hals trug und verließ dann endlich, gähnend, das Haus. Die Sonne schien auf meinem Weg zur Gärtnerei, in der ich tagsüber arbeitete und blies meine Müdigkeit nun völlig hinfort. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht und ich fing an zu laufen vergaß die Sorgen die mir die Nacht bereitet hatte. Im Geschäft angekommen wurde ich schon freudig von dem steinalten Ehepaar welches das Geschäft leitete, empfangen. Jeden Tag das Selbe: ich kam zur Tür herein wurde geherzt und umsorgt und es wurde mir noch etwas von ihrem Frühstück angeboten. Da aber „eingeweichtes Brötchen“ nicht unbedingt mein Fall war, musste ich wohl oder übel immer wieder freundlich ablehnen, was die beiden aber nicht daran hinderte, mich jeden Tag wieder zu bitten noch ein wenig mit ihnen zu essen. Sie waren wirklich herzensgute Leute, liebten alles und jeden: Menschen, Tiere, Pflanzen. Doch auch sie wussten nichts von meinem Geheimnis, doch war ich mir sicher sie würden es wohl als einzige akzeptieren... Ich zog mich wie jeden Tag um und machte mich seufzend an die Arbeit. Der Anfang war immer schwer, ich hatte das ganze riesige Gewächshaus zu versorgen, alle sich darin befinden Pflanzen zu gießen, zu beschneiden und mich individuell um sie zu kümmern, das nahm schon den ganzen Tag in Anspruch, aber ich tat es eigentlich gerne, denn es war keine anstrengende Arbeit unter diesem angenehmen Geruch der hier herrschte. Summend kniete ich mich auf den Boden, fing mit den ersten Tulpen an, die zierlich, gerade erst am knospen waren. Wieder erinnerte ich mich an die Nacht. Woher kamen wohl diese “Biester”? Und wieso waren es gerade zur Zeit so viele davon hier in der Gegend? Hatte ich sie auf mich aufmerksam gemacht? Es schien mir als würden es immer mehr werden. Was war wohl ihr Ziel? Sicher nicht ich allein, oder? Was konnten sie von mir wollen? Es war klar dass sie mich nicht leiden konnten, das war naturgemäß wahrscheinlich genauso gegeben wie ich sie nicht sonderlich mochte. Sie waren plump, hässlich, Hunden zu ähnlich und auch, .. so ganz und gar nicht normal... Ein Klingeln der Türschelle direkt hinter meinem Rücken ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken. “Oh! Entschuldige bitte! Ich hab dich nicht erschrecken wollen!” Die angenehm dunkel klingende Stimme gehörte einem Jungen, oder eher einem Mann, den ich hier noch nie gesehen hatte, was selten war, denn normalerweise betraten nur Stammkunden den, wie privat Grundstück wirkenden Laden. Er hatte zerzauste, wild abstehende Haare, von einem ebenfalls angenehmen Ton. Schwarz vielleicht? Jedoch schimmerten sie im Sonnenlicht eher etwas heller. Auch seine Augen waren unheimlich angenehm faszinierend, schwarz umrahmt mit langen Wimpern, die die blauen Opale darin seltsam betonten. Seine Haut, auch nicht so blass wie unsereins schien golden angehaucht zu sein. Er reicht mir eine Hand hinunter. Ich betrachtete sie schweigend, zu verdutzt um irgendwie zu reagieren, fuhr fort ihn zu betrachten. Mein Blick glitt den kräftigen, schön geschwungenen Arm hinauf, bis zu seinen Schultern. Dann seinen schlanken Körper entlang, der nicht übertrieben muskulös wirkte und doch so viel Energie versprach, dann seine langen Beine flüchtig strich und wieder zurück zu seinem schönen Gesicht kehrte. “Kann ich dir aufhelfen?” Riss er mich schon wieder aus meinen Gedanken. Diesmal betrafen sie aber ihn und so konnte ich es nicht verhindern das sich meine Wangen rot färbten. Oh Hilfe, was hatte ich da gemacht? Einen Fremden so anzustarren? Energisch ergriff ich seine Hand, ließ mich geschmeidig hinauf ziehen. Schluss jetzt mit dem Getue! Wie führte ich mich denn auf? Wie ein pubertierender Teenager, der einem Idol hinterher kreischt! Widerlich! Wo war die richtige Leyla geblieben? Als ich direkt vor ihm stand, bemerkte ich wie groß er eigentlich war und machte erst einmal einen Schritt zurück um ihn überhaupt ansehen zu können. Nicht das ich dies nicht vorher hätte auch tun können, aber ich mochte es nie, Leute von unten her anzuschauen. Der Schritt hatte mir und meinem blödem, sinnloser Weise heftig schlagendem, Herzen gut getan und so tat ich gleich noch einen, schalt mich selbst eine alberne Pute, weil mir dieser Kerl so den Atem raubte. “Danke schön” brachte ich dann irgendwann zähneknirschend heraus. Ich holte tief Luft und erinnerte mich an meine Manieren: “Bitte schön? Wie kann ich Ihnen helfen?” fragte ich ihn höflich, ignorierte sein Lächeln bei der höflichen Anrede. Er kam wieder einen Schritt näher, noch frecher grinsend. “Wehe du siezt mich noch einmal!” Seine Nähe zwang mich nun doch dazu zu ihm aufzusehen. Diese Chance ergriff er und beugte sich noch weiter hinunter, sodass mir der Atem stockte ”Nenn mich bitte Aurel” “Aurel” schimpfte ich und schlug mit der einen Faust auf den Ast unter mir. “Nenn mich bitte Aurel” ahmte ich eine schleimige Stimme nach die nicht im mindesten nach ihm klang. Ich hatte nichts gegen ihn, aber ich ärgerte mich, dass ich mich von so einer, meiner Meinung nach chauvinistischen, Nummer beeinflussen ließ. Grollend fuhr ich mir mit der Zunge über meinen Handrücken und wischte mir reflexbedingt über ein spitzes Ohr , das zwischen meinem Haar hervorragte und auf das gerade irgendein Insekt gefallen war. Mein Schwanz zuckte genauso aggressiv um meinen Bauch. Oh wartet, wenn ich nur eines dieser Möchtegern- Monster heute Nacht in meiner Nähe riechen würde, würde es unter meinem Zorn leiden müssen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)