Drowning (Song-Fic) von Bella-hime ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Prolog: „Aaaaah, Ryou lass das!“ „Wieso? Ich darf das.“ „So, du darfst das?“ „Ja.“ „Und warum?“ „Weil ich dein Freund bin.“ „Hmm, den Grund könnte ich akzeptieren.“ Langsam legte ich den Arm um Ichigos Hüfte und wir spazierten weiter durch die Stadt. „Weißt du eigentlich wie happy ich mit dir bin?“ „Noch nicht, aber lass mich raten... du wirst es mir gleich verraten?“ Ich blieb stehen und somit musste Ichigo auch stehen bleiben. Langsam schloß ich meine Hände um Ichigos Wangen und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „So happy bin ich mit dir, so happy und noch viel mehr. Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Wir setzten unseren Spaziergang durch Tokyo fort und blieben hier und da vor ein paar Schaufenstern stehen. Im großen und ganzen hatten wir unsere Ruhe und ich konnte meinen freien Tag ohne irgendwelche Zwischenfälle mit Ichigo verbringen... „Guck mal, da haben meine Eltern geheiratet.“ Ichigo blieb vor einer kleinen Kirche stehen und blickte verträumt auf den Eingang. „Gehen wir mal rein?“ „Hmm...“ Ichigo nickte und ich zog sie durch die Eingangstür in die Kirche hinein. Klein aber wunderschön, wie ich feststellen musste. Wir spazierten bis nach vorne zum Altar und nahmen uns an den Händen. „Ichigo, ich verspreche dir das ich dir immer treu sein werde, und ich werde dich auf ewig lieben. Du bist mein ein und alles. Ich liebe dich, ohne dich wäre ich glaube ich ziemlich aufgeschmissen.“ „Oh Ryou, du bist so süss. Ich liebe dich doch auch und ich will niemals ohne dich sein, ich bin so froh das ich dich hab.“ Wir lächelten beide, dann schloß ich Ichigo in meine Arme und küsste sie zärtlich. „Mein Kätzchen ...“ ~*~Flashback Beginning:~*~ „Ichigo, ich muss mit dir reden.“ Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und schaltete den Fernseher aus. „Was hast du denn?“ Besorgt setzte sich Ichigo auf meinen Schoß und sah mich an. „Was hast du? Du bist seit zwei Wochen so anders... Ich mach mir Sorgen.“ Ich schüttelte den Kopf und hielt nur mit Mühe ein paar Tränen zurück. Ich wusste sie würde mich hassen, wenn ich es ihr gestehen würde, aber es musste sein... Ich konnte ihr nicht länger etwas vorspielen, diese zwei letzten Wochen waren die Hölle für mich und die Gefahr das Ichigo es von einem Dritten erfahren würde war viel zu groß... Und das würde sie mir erst recht nicht verzeihen, vielleicht konnte ich so noch etwas retten... Aber ich hatte keine große Hoffnung... „Ichigo,... es... es wird dir nicht gefallen was ich dir sagen muss... ich muss es aber sagen... ich... Ichigo setz dich bitte aufs Bett...“ Ich schob Ichigo von meinem Schoß und kniete mich vor sie. Langsam nahm ich ihre beiden Hände in meine und drückte sie sanft... „Du musst mir eins glauben, ich liebe dich und ich schwöre bei Gott ich wollte dir niemals weh tun, ich hasse mich dafür, ich... ich hasse mich so dafür... für diesen Fehler, den ich... ich gemacht hab... Ich hasse mich so,... aber ich... ich kann es... es nicht... nicht verheimlichen und ich... ich will es auch nicht... ich... ich muss dir einfach die Wahrheit sagen...“ Ichigo blickte mich besorgt an und ihr Blick verhieß nichts gutes. Tränen standen ihr in den Augen und ich wusste es würde ihr das Herz brechen. Oh man, ich hasste mich so dafür... „Ichigo, also... ich... nein... anders... also vor zwei Wochen... diese Party... im Cafe,... ich du... also... eigentlich... naja du warst nicht da... was aber nicht der Grund war und... aber... naja ich war... Ich hab zuviel getrunken und... dieses Mädchen ... ich und... wir beide... ich hatte Sex mit ihr“ „Ryou, sag mir, das, ... das nicht wahr ist?“ „Ich wünschte ich könnte es... Es tut mir so leid.“ „Es tut dir leid? Das hilft mir jetzt auch nicht weiter... Du hast mich betrogen... ich kann es kaum glauben.“ Ichigo liefen die Tränen in Strömen über die Wangen und es zerriß mich sie so zu sehen, ich wusste das ich ihr einen wirklichen Stich ins Herz versetzt haben musste... Oh mein Gott wie dreckig ich mich doch fühlte... Und all das wegen diesem blöden Fehler, ein Ausrutscher und dennoch würde ich ihn niemals mehr wieder gut machen können... Ichigo entzog ihre Hände den meinen und stand auf. „Es tut mir leid Ryou, aber ich werde jetzt gehen.“ „Nein, Ichigo bitte nicht... nein bleib hier.“ „Nein Ryou, ich kann nicht. Weißt du was das gerade für ein Schock für mich war? Das muss ich erstmal verdauen, wenn ich eins niemals von dir gedacht hätte, dann war es das... Bye...“ Damit ließ sie mich auf dem Boden knien und verließ mein Zimmer... Die Tür war noch nicht ganz zu, als ich wusste das ich sie jetzt verloren hatte, verloren für immer... Und schon spürte ich ein gewaltigen Riss durch mein Herz und Tränen verließen meine Augen... Ich ließ mich auf das Bett fallen und versuchte zu begreifen was ich gerade getan hatte... ~*~Flashback End~*~ Langsam schlug ich meine Bettdecke zurück und setzte mich im Bett auf. Mal wieder der selbe Traum... Es brachte mich um jede Nacht diese fürchterlichen Erinnerungen zu haben... Es machte mich schier wahnsinnig... Ich erhob mich aus dem Bett und schleppte mich langsam zu meinem Fenster. Ich öffnete es ganz und ließ frische Luft hinein. Ein Blick auf meinen Radiowecker verriet mir das wir die 3 Uhr nachts hatten. Doch auch die frische Luft konnte mich nicht dazu bewegen mich noch mal ins Bett zu legen und vielleicht noch mal ein paar Stunden einzuschlafen. Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging zu meiner Zimmertür, leise öffnete ich sie und schlurfte hinaus. Ich war ziemlich verschlafen und außerdem hatte ich Kopfschmerzen. Schnurstracks ging ich runter in die Küche, nahm mir ein Glas Wasser und trank es in einem Zug leer. Kopfschmerztabletten zu suchen, da hatte ich jetzt kein Nerv für. Langsam drehte ich mich um und spazierte durch das Cafe. Am Haupteingang schnappte ich mir mein Handy und meinen Schlüssel vom Tresen. Ich wollte gerade die Haustür öffnen als ich hinter mir eine Stimme vernahm. „Ryou?“ Das konnte nur Keiichiro sein. Ich drehte mich um und sah ihn betreten an. „Sorry Keii, ich wollte dich nicht wecken.“ „Hast du nicht, ich war so oder so schon halb wach. Darf ich fragen wo du hin willst?“ „Ich wollte spazieren, ich kann nicht mehr schlafen.“ „In Boxers? Junge, zieh dir wenigstens etwas an....“ Keiichiro kam noch ein Schritt näher und legte mir die Hand auf die Schulter. Er drückte leicht zu und schüttelte mich, nicht feste versteht sich. „Wenn du mal reden willst, ich eigne mich auch noch dazu.“ „Danke.“ murmelte ich und spazierte an Keii wieder vorbei, zurück in mein Zimmer. Ich kämpfte mich in eine lockere Jeans und ein Shirt und verließ dann endgültig das Haus. Zum Glück hatte ich meinen Wagen gestern nicht in die Garage eingeparkt und konnte so jetzt ganz leicht aus der Einfahrt fahren und dann raus aus Toyko, einfach Richtung Meer. Die Straßen waren bis auf ein paar vereinzelte Autos wirklich ausgestorben und eine Stunde später kam ich heil in Yokosuka an. Ich kletterte aus dem Wagen, schloß ab und steckte mein Handy ein. Schuhe hatte ich erst gar keine angezogen und so lief ich barfuß über den Asphalt, bis ich am Strand ankam. Ich lief über den breiten Strand, bis ich an meiner kleinen Lieblingsbucht angekommen war. Langsam schälte ich mich aus Shirt und Jeans und warf mein Autoschlüssel auf die Jeans. Im Joggingtempo rannte ich auf den Pazifik zu und stürzte mich ins eiskalte Wasser... Ich schwamm so ca. 300m raus, dann zog es mich allerdings zurück an den Strand und ich setzte mich irgendwo in den Sand, zog die Beine an und starrte auf die Sandkörner zwischen meinen Knien. Ich dachte nicht wirklich an irgend etwas und so verging die Zeit, während ich einfach nur sinnlos auf die Sandkörner starrte und vor mich hin träumte. ...I never thought that the sunrise... ...Could ever make me cry... Langsam ging die Sonne auf und mit ihr kamen meine Tränen. Während ihre sanften Sonnenstrahlen meine nasse Haut trockneten brannten sich meine Tränen in meine Wangen... Und das alles weil ich immer und immer noch einem Drink zugestimmt hatte... Wäre ich doch bloß nicht zu der Feier gegangen, aber nein, ich hatte mich mal wieder von Keiichiro überreden lassen und war doch zur runtergekommen... Ich hätte den Fernseher oder einen Stadtbummel vorziehen sollen, nein was hatte ich gemacht? Ichigo konnte nicht, sie musste mit ihren Eltern zu verwandte und da ließ ich mich natürlich, nach langem Belabbern, doch von Keii breitschlagen und begleitete ihn... Gesellschaft! Pah, kaum auf der Party war er verschwunden und ich hatte mich selber amüsieren müssen... Ich hätte gehen sollen... Und eigentlich hätte ich verdammt noch mal ins Zimmer gehen sollen, zurück in mein Bett... Und eigentlich sollte ich auch verdammt noch mal aufhören einen Schuldigen zu finden... Weder Keii noch der Alkohol, okay der war mit Schuld, waren an diesem Dilemma beteiligt... Nein das hatte ich ganz und gar mir alleine zu zuzuschreibein... Fantastisch Ryou! Ja wirklich, wenn du etwas vergeigst dann machst du wirklich keine halben Sachen, sondern 100% Scheiße... ...It woke up memories of last night... ...I'd hoped were dreams gone by... Ja, das war so richtig Mist gelaufen... Ich hatte wirklich keinen Plan wie ich am Schluss in ihr Bett gekommen war, aber da ich nackt in ihrem Bett aufgewacht war... Ich hatte trotz einem höllischen Kater gerade noch so klar denken können das ich 1 und 1 zusammenzählen und mir die letzte Nacht rekonstruiert hatte, bevor ich panisch ihr Hotelzimmer verlassen hatte... Doch das kam mir gar nicht mehr so schlimm vor... viel schlimmer war der Augenblick als Ichigo ‚Bye‘ gesagt hatte... Dieses eine Wort, ja knapp jede Nacht wachte ich schweißgebadet bei diesem Wort auf... Langsam hob ich meinen Kopf und starrte auf das Wasser... Mir war erst jetzt aufgefallen das es wie aus Kübeln regnete, doch das war mir relativ egal. Der Regen konnte mir nichts anhaben, da saß ein anderer Schmerz viel zu tief... Der Schmerz jemanden den ich wirklich von ganzem Herzen geliebt hatte, und immer noch liebte, verloren zu haben... Und ich dachte ich wäre drüber weg. Immerhin war das ganze schon fast zwei Monate her, doch dass ich Ichigo jemals vergessen würde schien mir so banal wie dass Keii jemals mal richtig abgehen würde... Okay, das war wirklich ein selten dämlicher Vergleich, aber eine bessere Idee hatte ich absolut nicht... Für einen Augenblick hatte ich so gehofft ich wäre über Ichigo hinweg, doch das war Pustekuchen... Immerhin hatte ich viel zu viel Zeit zum nachdenken... Ich hatte das Cafe vorübergehend geschlossen ... Da hatte man viel zu viel Zeit um über irgend etwas nachzudenken, über das man besser nicht nachdachte... ...Lost in a moment I went wrong... Alles was ich wollte, waren fünf Minuten meines Lebens rückgängig machen... Fünf Minuten die mein Leben und meine Liebe zerstört hatten... Vielleicht sollte ich ein Lied über den ganzen Unsinn schreiben? Vielleicht würde ich es dann besser verkraften... Obwohl was gab es denn da schönes zu verkraften? Ich sollte wohl eher akzeptieren lernen... Akzeptieren was ich jemanden verloren hatte, akzeptieren das ich jetzt wieder alleine war und ich sollte vielleicht einfach mal die Tatsachen sehen... Doch das war ich ja schon immer gewesen... Verträumt, verpeilt, desorientiert... Ich hatte nun mal meine eigene kleine Welt gehabt und nicht viele hatten es bis jetzt geschafft mich da rauszuholen... Keiichiro ausklammernd... Den Mädels im Cafe gelang es auch nicht so besonders oft,... Nein sie bestärkten mich eher noch in meiner Traumwelt, auch wenn sie oft darüber lachten wie ich durch das Leben ging... Ich war nicht so ein Verrückter, der jeden Mist ausprobieren musste, ich war auch nicht der, der in allem immer auf dem neusten Stand sein wollte ... Im Augenblick hatte ich mich einfach in dem Moment verloren als ich ‚Ja` zu dieser blöden Party gesagt hatte, und ‚Ja‘ zu noch einem Drink und noch einem, auch eigentlich nicht meine Art... Innerlich flehte ich, das ich diesem Moment rückgängig hätte machen können und innerlich schrie ich noch viel mehr nach einem harten Arbeitstag am Computer und im Cafee, mit vier Stunden Schlaf pro Tag, die einfach keine Zeit für sinnlose Aktionen wie diese hier übrig ließ. Ablenkung, so hieß doch das Zauberwort, oder lag ich da jetzt völlig falsch? ...Now's not the moment to act strong... ...Cause I'm drowin'... Nein, ich lag nicht falsch... Alles was ich brauchte war Arbeit, harte Arbeit und genau die bekam ich im Augenblick nicht... Kein Alien war mehr aufgezaucht... also gab es keinen Grund Stundenlang am PC zu sitzen. ... Ausgerechnet jetzt... Aber vielleicht war es auch richtig so? Vielleicht sollte ich mich endlich mal mit ein paar Tatsachen auseinandersetzten anstatt mich zu verstecken und den Starken zu markieren... Doch das alles hier war zuviel für mich... Der strömende Regen nahm mir die Arbeit ab, mir die Tränen aus den Augen zu wischen und ich erhob mich langsam... Ein Sturm braute sich auf und wenn ich klug sein würde, sollte ich mich vielleicht auf den Weg zum Auto machen... Es war glatter Selbstmord bei einem Sturm, oder gar Gewitter, am Strand zu bleiben, doch ich konnte heute mal nicht vernünftig sein... Ich wollte es auch nicht... Ich wollte heute noch einen dummen Fehler machen und mich dann über diesen auslassen, dann müsste ich wenigstens nicht mehr 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche daran denken das ich Ichigo so unheimlich weh getan hatte... Ich fuhr mir mit den Händen durch die Haare und holte tief Luft... Es war kein Mensch in meiner Nähe... „I-I-I-I-C-C-C-C-H-H-H-H-I-I-I-I-G-G-G-G-O-O-O-O"" rief ich über den Strand hinaus aufs offene Meer, und fühlte mich ein wenig besser... Aber nur ein wenig... ...In a sea of yesterday... ...I'm surrounded... Und wirklich nur ein wenig... Und es hielt auch nicht lange an... Schnell war das ‚Gestern‘ wieder zurück und hüllte mich in seinen grauen Schleier... Ich wollte doch nur... nur eine zweite Chance... Ich horchte hinaus in den Wind, der eine Melodie zu meinem Ohr trug... Es dauerte eine Weile bis ich realisiert hatte, das jene zu meinem Handy gehörte und es dauerte noch eine Sekunden bis ich mich durchringen konnte, mich zu bücken, mein Handy aus der Jeans zu fischen und ranzugehen. „Ja?“ „Hey Ryou, wo steckst du? Ich mach mir Sorgen.“ „Keii?“ „Sehr wohl, genau mit dem hast du die Ehre, wo zum Henker bist du?“ „Ich muss eine sehr private Angelegenheit aus der Welt schaffen.“ „Was heißt das?“ „Tut mir leid, aber ich komme heute nicht mehr.“ „Ryou? Hallo? Geht es dir noch ganz okay? Wo steckt du?“ „Sorry Keii, es geht nicht.“ Bevor Keii noch etwas sagen konnte, hatte ich aufgelegt und mein Handy ausgeschaltet. Den Ärger würde ich in Kauf nehmen, aber ich konnte jetzt nicht zurück fahren und mit Keiichiro zu einer Feier gehen. Obwohl ich es versprochen hatte... Ich würde nie wieder auf eine Party gehen. ...By the moment that you lost your faith in me... ...When I went to far and all our stars collide... „Nein Ryou, ich kann nicht. Weißt du was das gerade ein Schock für mich war? Das muss ich erstmal verdauen, wenn ich eins niemals von dir gedacht hätte, dann war es das... Bye...“ Diese Worte lagen mir hart auf dem Magen, hart auf dem Herz, hart auf der Seele, jedes einzelne hatte sich tief in mein Herz, tief in meine Gedanken und Träume hineingebrannt und ich bekam sie dort auch nicht mehr raus. Jede Nacht der Klang von Ichigos Stimme, jede Nacht das selbe alte Spiel... Als ich ihr persönlich gestanden hatte was ich verbrochen hatte, hatte ich für eine Sekunde gehofft sie würde mir vergeben... Doch meine zweite Chance hatte ich nie bekommen... Sie war gegangen und nie wieder zurückgekommen. Ich hatte sie nie angerufen oder ihr eine SMS oder gar einen Brief geschickt, nein dazu hatte mir der Mut gefehlt. Ich hätte es nicht verkraftet ein zweites ‚Bye‘ von ihren Lippen tropfen zu hören müssen... Ich wusste das ich sie liebte wie ich noch keinen anderen Menschen vor ihr geliebt hatte und tief im Innersten hatte ich das dumpfe Gefühl das sie das auch noch tat... Ich wusste irgendwie das Ichigo mich noch liebte und genauso litt wie ich, doch ich konnte mir nicht helfen... Es war eben zu spät... Blaß erinnerte ich mich an all die schönen Augenblicke in unserer Beziehung... an all den Quatsch den wir gemacht hatten, die ernsten Gespräche, schöne Stunden, romantische Abende ... Mit Ichigo war einfach wirklich alles perfekt gewesen. Hu, welch banale Sachen ich mit Ichigo doch immer hatte machen können... Sie hatte mich für jede meiner Macken, für jedes Fünkchen Talent, für alles geliebt. Egal was ich sagte oder tat, Ichigo nahm es hin und mochte mich für das was ich war, nicht was ich in ihren Augen sein sollte... Kunststück, sie war ja auch ein einfaches Mädchen, naja vielleicht von ihrer Herkunft her, aber in ihrem Herzen war sie eine wahre Prinzessin... Selbst meine Freunde waren oft genug ein wenig neidisch auf unsere Beziehung, denn es war genau die Beziehung von dem ich immer jedem vorgeschwärmt hatte, und von der mir keiner geglaubt hatte das es sie wirklich gab... Und jetzt hatte ich den Beweis dafür... Ich hatte ihn gehabt... Ich hatte nicht lange gebraucht um zu checken das Ichigo die Frau meiner Träume war und ich in ihr alles gefunden hatte was ich jemals brauchen würde... Und es gab einige Momente in unserer Beziehung, in der ich nicht selten damit gespielt hatte zum Juwelier zu gehen und ihr einen schönen Ring zu kaufen, um sie dann die magischen Worte zu fragen... Ich hätte ihre Antwort schon vorher gewusst... Jetzt war das alles wie Seifenblasen geplatzt, denn ich hatte ihr Vertrauen verloren... Wie schnell man doch das Vertrauen einens Menschen in den anderen verlieren konnte... Und es tat soo weh... ...Now I'm drowin'... ...Inside... Ich spazierte den Strand auf und ab und wusste nicht wo ich meine Hände hinstecken sollte... Alles was ich trug war eine patschnasse Boxers, welche auf einem patschnassen Körper klebte... Hieß es nicht normalerweise man sollte um seine Liebe kämpfen? Oh ich wollte es so sehr, ich wünschte mir nichts sehnlicher als es... aber das war ja wohl so sinnlos wie darauf zu hoffen, das gleich ein Kamel durch die Luft geflogen käme, außerdem dafür hatte ich nicht die geringste Kraft... Oje, wie gern wäre ich einfach zu ihr gegangen, hätte sie an den Schultern gerüttelt und gesagt ‚Hey, hör her, ich liebe dich mehr als mein Leben, ich will dich nicht verlieren. Gib mir die verdiente zweite Chance.‘ Aber nein, wenn es etwas war was ich bei dieser Frau nicht brachte dann war es sie um Verzeihung zu bitten... Würde ich eben weiter an meinem Selbstmitleid ertrinken... Entschlossen bückte ich mich und griff nach meinen Sachen. Ich joggte zu meinem Auto zurück, stieg ein und fuhr zurück nach Hause. Von jetzt auf gleich hielt mich nichts mehr am Strand und ich wollte nur noch nach Hause und mich dort in mein Zimmer verkriechen... vielleicht ein paar Textzeilen, welche mir gerade in den Sinn waren, aufzuschreiben... für ein Gedicht... Vielleicht würde ich sie in einen Brief schreiben, oder als Song auf CD brennen und Ichigo schicken... Vielleicht würde ich irgendwie aus dem Gedicht, das mich stetig nach unten zog, wieder herauskommen und den Mut finden Ichigo zu sagen was ich wirklich wollte... Nämlich SIE, die Frau meines Lebens... Und die findet man bekanntlich nur 1x im Leben... Epilog: Schon wieder so ein anstrengender Stadtbummel mit Keiichiro... Ich freute mich richtig auf zu Hause, auf Ruhe und vorallem auf mein Bett, mein warmes, weiches Bett und gute Musik, etwas zu essen und sonst nichts... In meinem Zimmer angekommen, bekam ich den Schock meines Lebens. Völlig aus der Fassung stand ich im Türrahmen und konnte weder einen Schritt vor noch einen zurück. Nicht mal meine Stimme machte mit. Ich blinzelte mit den Augen und doch verschwand das Bild nicht. Nach ein paar Schreckminuten, plus ein paar Minuten sinnlosen Schweigens, fasste ich mich wieder, schluckte und blickte auf mein Bett. „Ichigo?“ „Sieht wohl ganz so aus, entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken...“ „Passé, ich werde dich nicht auffressen.“ Ich trat zwei Schritte ins Zimmer, stellte meinen Rucksack ab, schaltete das Handy aus und legte es zusammen mit meinem Schlüssel auf die kleine Kommode. „Weshalb bist du hier?“ fragte ich ziemlich leise und ziemlich schüchtern. Schweigend stand Ichigo auf und kam langsam auf mich zu. Sie stellte sich genau vor mich und nahm meine Hände in die ihren. „Ich bin hier, weil... weil ich dir sagen wollte, das ich dir verzeihe, und ich würde dir noch eine Chance geben... vorausgesetzt du willst noch eine Chance haben?!“ „Ich würde alles dafür geben.“ murmelte ich und blickte Ichigo in die Augen, in ihren Augen konnte ich stundenlang versinken. „Angenommen, du bekommst deine zweite Chance und ich einen Kuss.“ Das war meine Ichigo! Mit einem Mal musste ich lachen und schlang meine Arme um Ichigos Hüften. Mir nichts, dir nichts hatte ich sie durch die Luft gewirbelt bis sie verlangte das ich sie runterließ, da sonst ein Unglück geschehen würde. „Ich liebe dich.“ brüllte ich durch das ganze Haus und Ichigo antwortete ebenso laut. In just diesem Augenblick als ich in ihr strahlendes Lächeln blickte und ihre Augen mich frech anzwinkerten wusste ich was noch zu meinem vollkommen Glück fehlte... Im Augenblick war ich mir nicht ganz sicher was sie dazu sagen würde, doch ich musste das jetzt einfach versuchen... Auch der Gefahr, das sie entweder schreiend Reißaus nehmen würde, sich vor lachen auf dem Bett wälzen oder mir sagen würde das ich komplett durchgeknallt war, was so oder so schon eine Tatsache war,... Ich nahm Ichigo auf meine Arme und setzte sie aufs Bett. „Bleib hier sitzen, ich bin sofort wieder da.“ Ichigo lächelte und nickte stumm. „Alles was du willst.“ Ich stürmte aus dem Zimmer und rannte in die Küche, wo ich fast Keiichiro umrannte. Ich betete nur inständig das wir irgendeine Cola oder eine andere Dose im Kühlschrank hätten... „Hola, was ist denn mit dir? Habt ihr euch wieder vertragen?“ lachte Keii. „Hat man das eben nicht gehört?“ „Oh doch.“ Ich riß den Kühlschrank auf und fischte eine Coladose aus dem Getränkefach. Geschickt trennte ich den Öffnungsring ab und stürmte dann in den Keller wo ich im Werkzeugkasten schnell einen Seitenschneider und eine Feile gefunden hatte. In binnen von fünf Minuten hatte ich den Ring zurechtgeschnitten und gefeilt, ließ ihn in meine Hemdtasche fallen und stürmte wieder in mein Zimmer. Aus meinem Rucksack fischte ich eine romantische CD und legte sie in Player. Ich schwieg einen Augenblick und dann fischte ich den Ring aus der Hemdtasche und nahm Ichigos rechte Hand. „Ichigo, Ich liebe dich mehr als alles andere, und das weißt du! Ich hatte keinen anderen, verzeih mir! Sobald ich einen Juwelier auftreiben kann, bekommst du den schönsten Ring der ganzen Welt, aber... Eine Frage: Willst du den Rest deines Lebens mit mir verbringen?“ Ich fand das schon selber komisch, ich dachte immer das man bei einem Antrag kein Word mehr rausbekommt oder herumstottert, aber ich hatte das ganz selbstsicher gesagt, so als wäre es etwas ganz normales solch eine besondere Frage zu stellen... Ich blickte Ichigo in die Augen und sah wie sie leise weinte. „Wieso,...?“ „Still, ich bin dran.“ unterbrach sie mich, und legte einen Zeigefinger über meine Lippen. „Natürlich will ich!“ kam dann bestimmt über Ichigos Lippen und in diesem Augenblick dachte ich keine Sekunde länger nach. Ich steckte ihr den Ring an den Ringfinger, warf mich über sie und küsste sie fast zu tode - ENDE - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)