Sakura uerwiederte Liebe, und ihre Folgen von Merylex ================================================================================ Kapitel 6: Die Grotte --------------------- Yamachi führte sie immer weiter durch die verwinkelten Gänge, in die Grotte hinein. Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger Hohlraum, in dem wohl ein kleines Dorf seinen Platz gefunden hatte. Überall liefen Nuke-nin herum, manchen fehlte ein Körperteil, oder sie waren mehr Tier, als Mensch. Geschäftig liefen sie um die Häuser, einige trugen nur einen Lendenschurz, andere seltsame Stacheln, oder sonstige abstrakte Kleider, einmal glaubte Ricku sogar eine rote Wolke erblickt zu haben. Die Leute hier hatten wohl alle ihren eigenen sonderbaren Geschmack. „Gehen wir zum Auftrags Beschaffer“, riss Yama sie aus den Beobachtungen. „Ich dachte nicht, dass es hier ein Dorf gibt“, stellte Ricku fest. „Gibt es auch nicht. Alles was du hier siehst, sind ausschließlich Nuke-nin. Wir tun uns zusammen wie es uns gerade gefällt, und nehmen nach Lust und Laune auch mal einen Auftrag an, oder wir liegen auf der faulen Haut. Wer einen Auftrag will, muss nur zum Beschaffer. Aber man muss nicht, denn es gibt hier keinen Chef oder Kage, du könntest dich hier auch niederlassen“, meinte Yama heiter. „Aber ehrlich gesagt, niederlassen würde ich mich hier nicht, überall laufen gefährliche Leute herum, du hättest nie deine Ruhe“, legte er Ricku ans Herz. Ricku liess sich nicht beeindrucken, sie hatte weiter die Gegend studiert. Die Häuser waren eher mit Läden vergleichbar, es gab Essen, Waffen, Schriftrollen, und jede Menge Kleiderläden, sicher weil sich jeder ganz anders kleidete, stellte Ricku fest. Ricku fing gerade an diese Grotte zu mögen, als sie auch schon angerempelt wurde. Unfassbar, sogar hier schlich Diebesgesindel umher. Klar, was erwartete sie, sie war hier unter lauter Verrätern, es mussten tausende Diebe unter ihnen sein, um sich gegenseitig auszurauben. Doch so ungeschickt wie das gerade ablief? Da konnte etwas nicht stimmen. Ungeschickt wie der Dieb sicher war, konnte er sich nicht aus Rickus eisernem Griff befreien, doch selbst wenn er besser gewesen wäre, hätte er keine Chance gegen sie gehabt, eine ausgebildeten Hure konnte man einfach nicht bestehlen, sie kannten alles Tricks, um ihren Lohn niemals leichtfertig zu verlieren. Eisig blickte sie auf den Übeltäter herab. „Eine hilflose Frau auszurauben, gehört sich nicht“, tadelte Yama kopfschüttelnd, während Ricku den Täter mit Seelenspiegel fast bedrohlich aufstach. Ein kleiner Junge, höchstens acht Jahre alt, schätzte Ricku. „Von wegen hilflos“, knirschte der Junge verzweifelt und versuchte immer noch vergebens aus Rickus Griff zu flüchten. Sorgfältig musterte sie den Jungen. Er war schmächtig, blass, seine langen schwarzen Haare hatten leichte Goldsträhnen und versperrten die Sicht auf sein Gesicht, er schien nicht sonderlich stark zu sein, doch Seelenspiegel hatte ihr verraten, dass er einen starken, entschlossenen Charakter hatte. Grob strich sie seine Haare aus dem Gesicht, schließlich wollte sie den ungeschickten kleinen Dieb in die Augen sehen. Rote Augen blickten sie Wutverzehrt an. „Sirigan“, spottete Ricku erfreut. „Gegen Seelenspiegel ist dein Auge wertlos, selbst dann noch wenn du es beherrschen würdest. Das tust du zwar nicht, aber für dein Alter ist das beachtlich, eine große Leistung“, lobte Ricku und wuschelte durch sein feines Haar. In Windeseile hatte sie im die Brieftasche wieder abgenommen. „Du solltest mehr üben, Kleiner“, riet Yama. „Ich bin nicht klein. Dann werd ich halt auch dieses Seelen Dings lernen“, wehrte er sich. „Vergiss es, das schaffst du nie“, sagte Midori kühl. Gerade wollte er Kontra geben, da wurde ihm auch schon beim Luftholen ins Wort geschnitten. „Seelenspiegel können nur Frauen lernen. Und weißt du auch wieso? Ich sag es dir. Nur Frauen handeln so selbstzerstörerisch bis ihre Seele und ihr Körper vollständig kaputt sind. Nur wenige beherrschen Seelenspiegel und noch weniger können diese ihn richtig einsetzen, es ist einfach zu gefährlich. Dafür musst du nämlich das Wichtigste was du besitzt aufgeben, und im Gegenzug, das Schlimmste was es gibt durchleben. Das ist auch der Grund, warum dein Auge keine auf uns Wirkung zeigt, denn unsere Seelen sind bereits zerstört, es kommt nichts mehr hindurch, weder Hypnose-, Kopier-, oder Seelenfolter-Künste“, erklärte Midori ruhig. Der Junge versuchte alle Arten seiner Augenkunst, kein Zweifel er war talentierter, als es Sasuke in seinem Alter gewesen war. Er beherrschte zwar diese Augenkunst, aber noch nicht perfekt. „Deine Seele, alles ist kalt und leer“, stellte er verschreckt fest, er hatte genau den kalten Schmerz gespürt den Seelenspiegel mit sich brachte. Endlich ließ Ricku ihn los und er rieb sich eilig das wunde Handgelenk. Midori hatte ungewöhnlich viel geredet, besonders einem Fremden gegenüber, fand Ricku. Ärgerlich wischte er sich den nicht vorhandenen Schmutz von den Klamotten, die auffällig rote Wolken hatte. „Kann es sein, das du einer von Akatsuki bist?“, fragte Ricku nun. „Ein was?“, fragte er perplex. „Nein, ich gehöre nicht dazu. Mein Vater wollte, dass ich so etwas trage. Er kümmert sich nicht sonderlich um mich, aber wegen der Klamotten lassen mich die Leute in Ruhe oder meiden mich, so komme ich super durch und keiner tut was“, grinste er. Schallend klatschte die Ohrfeige in der Grotte und hallte wie ein Echo. „Ah! Das wollte ich immer schon tun“, sagte Ricku befriedigt grinsend. „Jetzt hör mal gut zu! Du hast wohl keine Erziehung genossen, weil jeder vor deinem Vater kuscht. Aber deswegen musst du noch lange niemanden ausrauben, ich bin sicher dein Vater gibt dir mehr als genug Dinge: Du solltest nur stehlen, wenn es um dein Überleben geht. Vielleicht sollte ich dir ein paar Sachen beibringen... Ach ne, lieber nicht“, meinte Ricku zuerst bedrohlich ernst, doch zum Schluss wurde sie heiter, fast verspielt. Rote Augen wichen den schwarzen Augen, die ebenfalls einen Goldschimmer hatten. Verwirrt sahen diese Augen nun Ricku an, noch niemand hatte es je gewagt, ihn zu schlagen, oder zurecht zuweisen, doch ihr schien das nichts auszumachen. „Du hast interessante Augen, mit einem Goldstich“, bemerkte Ricku. „Mutter hatte Goldaugen“, meinte er ausweichend. „Ich nehme an, dass sie tot ist“, vermutete Midori. „Klar, was sonst Midori? Du solltest ihn doch kennen“, mischte sich Yamachi wieder ein. „Du hast recht. Mutter starb kurz nach meiner Geburt, sie war unheilbar krank, und ich hab sie überfordert“, sagte er geknickt zu ihr, Yama ignorierte er nun gänzlich. Diese zwei Frauen waren nicht nur zweifellos hübsch, sie konnten auch eine Menge. „Ihr habt mich überzeugt und den kleinen Test bestanden, wenn ihr wollt führ ich euch jetzt zum Auftraggeber“, meinte er herausfordernd an die zwei gerichtet. „Nimm den Mund nicht so voll, um damit deine Niederlage zu überspielen. Wir finden den auch ohne dich“, warnte ihn Ricku, und hatte ihm schon wieder eine verpasst, für seine unverschämte Frechheit und Hochmut ihnen gegenüber. Schmerzend rieb er sich nun den Kopf, und folgte den Dreien mit etwas Abstand. Problemlos fanden sie sich auch ohne ihn zurecht, wie er enttäuscht feststellen musste. Aufmerksam beobachtete er nun jeden ihrer Schritte. Yamachi kannte er von früher, er war eine Oberpflaume, was Kampf und eigentlich einfach alles anging. Midori hatte er früher hin und wieder gesehen, doch sie spielte in einer ganz anderen Liga, als er oder Yamachi. Ricku hatte er eindeutig noch nie gesehen, sie war wohl eine Neue. Besonders die zwei Frauen interessierten den Jungen, er würde sicher viel lernen, wenn er in ihrer Nähe blieb, außerdem war ihm sowieso gerade langweilig, wieso also nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)