Die Verantwortung des Kapitäns von abgemeldet (Ruffy x Nami) ================================================================================ Epilog: -------- Epilog ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, meine Lieben. Es steht: Das Allerletzte, was ich zu dieser FF schreiben werde. Ich hoffe wie immer, dass es euch gefällt & bedanke mich herzlich für eure Kommis auf das letzte Kapitel. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen. Genießt es ein letztes Mal. ;-) ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Epilog […] „Hach! Das Wetter ist perfekt…“, freute sich der junge Mann in dem kleinen Fischerboot, während das Meer um ihn herum fast schon in idyllischer Ruhe dalag. Selbst das Geschrei der Möwen schien das harmonische Bild nicht zu zerstören. Auf einmal jedoch stieß ein riesiger Seekönig aus dem Gewässer hervor und baute sich bedrohlich vor dem kleinen Boot auf. Dem jungen Mann jedoch jagte das Biest keinen Schrecken ein. Geruhsam brachte er sein Gefährt in eine stabile Lage, bevor er sich dem Störenfried zuwandte. „Da bist du ja wieder, Stinkfisch.“, grinste er, als er das Ungeheuer als das vor 10 Jahren identifizierte. „Du hast keine Chance!“ Den Seekönig jedoch interessierte das keineswegs. Gefährlich öffnete er sein riesiges Maul. „Zehn Jahre habe ich trainiert…“, fuhr der unermüdlich lächelnde Schwarzhaarige unbeirrt fort. „…schau!!!“ Und mit diesen Worten dehnte er seinen Arm weit nach hinten, während er immer näher auf seinen Gegner zuschepperte. „Gum-Gum-…“[…] Ruffy schlug das Buch zu. Einen Moment blickte er nachdenklich auf dessen Umschlag. „Und?“, fragte eine glockenhelle Stimme. „Wie findest du es?“ Der schwarzhaarige Mann hob den Kopf. Und seine Augen trafen die seiner zweiundzwanzig jährige Tochter, die gespannt auf seinem Schreibtischstuhl saß, während er sich selbst auf seinem Bett in der Kapitänskajüte niedergelassen hatte. „Papa?“, hakte Lilliana nun nach. Sein langes Schweigen machte sie nervös. „Das…“, erklang plötzlich seine Stimme, während er symbolisch ihr Buch nach oben hielt. „… ist nicht deine Geschichte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“ Er nickte sanft und verfiel wieder in Schweigen. Neugierig beobachtete sie ihn, wie er ihr Buch in seinen Händen abschätzig hin und her wiegte. „Es wird dir eine Menge Ärger machen.“ Wieder schüttelte sie ihr zu einem Pferdeschwanz gebundenes schwarzes Haar. „Vorne ist vermerkt, dass jede Ähnlichkeit zu existierenden Personen frei erfunden ist.“ Ruffy lachte leicht. „Oh ja, das wird die Weltregierung sicher gnädig stimmen.“ „Also gefällt es dir?“, hakte seine Tochter nun begierig nach. „Ehrlich?“ Er lächelte schief. „Hast du mich gerade gefragt, ob mein Leben mir gefällt?“ „Nein.“ Verschwörerisch zwinkerte sie ihm zu. „Ich fragte, ob mein Buch dir gefällt.“ „Ach das. Oh ja, ich muss sagen mir gefällt…“ Er blätterte etwas umher, um den richtigen Namen zu finden. „….Kyras Leben sehr gut. Ich bin mir sicher, dass auch seine älteste Tochter eines Tages ein Buch über ihn schreiben wird.“ Lilly lachte. „Kann sein. Aber seine Geschichte endet mit der Erfüllung seines Traumes. Die Leser erfahren nichts über sein Privatleben oder darüber wie es dazu kam, dass er ihn erfüllt hat. Ob er also eine Tochter haben wird, liegt ganz in der Fantasie des Lesers.“ Sie lächelte und auch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Das klingt ganz so, als hättest du schon einen Interessenten gefunden.“ „Stimmt. Ab Montag steht es in den Läden.“ Einen Moment lang verlor die Miene ihres Vaters sämtliche Fassung. „Was?“, hauchte er etwas entgeistert. „Ich habe mit Mam schon früher darüber geredet. Sie war begeistert. Ich habe ihr mein Skript geschickt und, ja, da wir beide so begeistert waren, da dachte ich…“ Sie zuckte die Schultern. „Ich musste nicht lange suchen.“ Sie lächelte breit. „Biografien über dich scheinen sehr gefragt zu sein, Papa.“ Ein Seufzen seinerseits ließ sie aufhorchen. Doch als sie aufblickte, bemerkte sie wie er lächelte. „Ihr seid wirklich unglaublich.“ Nun war es an seiner Tochter zu lachen. „Das sagt jetzt aber genau der Richtige! Wo du mich doch so gedrängt hast, ich solle endlich anfangen zu schreiben und meinen Traum er….“ Doch ein wehklagender Schrei durchbrach ihr Gespräch, begleitet von einem hellen, klaren Weinen. „Papa!“, rief nun jemand kläglich. „Papa!“ Ein klägliches Schluchzen erklang; bitterlich und triefend vor Verzweiflung. Allerdings waren die zwei Rufe kaum verklungen, da Ruffy schon vom Bett aufgesprungen war, das Buch sorgsam in den Schoß seiner Tochter gleiten ließ und mit schnellen Schritten ans Deck eilte. Lilliana, die ihr Buch auf seinen Schreibtisch legte, folgte ihm. Hell und klar strahlte die Sonne dem Kapitän der Thousand Sunny entgegen als er das Grass bewachsene Deck betrat, wo sich rundherum seine Crew verteilt hatte. Jedoch hatte er im Moment keinen Blick für jegliche Details übrig. Schnell huschten seine Augen über das Deck und fanden schnell das gesuchte Zielobjekt. Eilends trat er auf seine Navigatorin zu, die ein weinendes, dreijähriges Mädchen in den Armen hielt. „Was ist passiert?“, fragte der Schwarzhaarige besorgt. Doch bevor seine Partnerin ihm überhaupt antworten konnte, drehte das blau/silberhaarige Mädchen den Kopf in seine Richtung und streckte flehentlich ihre dünnen Armen nach ihm aus. „Papa.“, wimmerte sie mit wehklagender Stimme, die ihm das Herz brach. Er streckte ebenfalls die Arme aus und Nami übergab ihm behutsam ihre jüngste Tochter. „Sie hat sich die Hände an Sanjis Herdplatte verbrannt.“, informierte die Orangehaarige ihn, während das kleine Mädchen schutzsuchend seine Arme um den Hals ihres Vaters schlang und sich fest an ihn drückte. „Papa…“, weinte sie erneut. „Oh, Silver.“ Lächelnd streichelte er mit einer Hand durch ihr schimmerndes, kinnlanges Haar. „Wie oft willst du das denn noch ausprobieren?“ Die kleine Monkey D. fand das jedoch gar nicht zum lachen. Hilfe suchend klammerte sie sich an ihren Vater, der sie schützend in den Armen hielt. Beruhigend redetet der Piratenkönig auf sein junges Töchterchen ein, wiegte sie in seine Armen leicht hin und her und streichelte liebevoll durch ihr flaumiges Haar. Bis Etwas an seinem T-Shirt zog. Verwundert blickte er hinab auf ein sechsjähriges, braunhaariges Mädchen. „Was ist los, Kleines?“, fragte er lächelnd. „Was hat Silver denn, Opa?“ Zufrieden lächelnd betrachtet Nami die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte. Sah schmunzelnd zu, wie ihr Liebster in die Hocke ging und seiner Enkeltochter erklärte, dass ihre Tante sich die Hände verbrannt habe. Die Navigatorin musste still zugeben, dass diese Szene schon etwas grotesk wirkte. Besonders, weil Ruffy mit seinen 39 Jahren alles andere wie ein Großvater aussah. Und trotzdem liebte sie diese Szenen. Sie liebte es zu sehen, wie er Silvers Hände sanft anpustetet, um ihr nach getaner Tröst-Arbeit einen Kuss auf ihre Handflächen zu drücken und ihre Tränen wegzuwischen. „Sie ist vollkommen seine, oder?“, erklang plötzlich eine Stimme neben ihr, die sie lächelnd als die ihrer Tochter identifizierte. „Wer hier ist nicht vollkommen seins?“, antwortete Nami mit einer Gegenfrage. „Meine Tochter.“, erwiderte Lilliana stolz, doch ihre Mutter grinste nur. „Sicher?“, fragte sie und deutet auf das sechsjährige Mädchen, welches gerade mit der wieder genesenden Silver fröhlich auf ihrem Großvater herumtollte. Dabei hatte sie Besitz ergreifend ihre Arme von hinten um den Hals des hockenden Ruffy geschlungen, der gleichzeitig von seiner jüngsten Tochter heftig durchgekitzelt wurde. Alle drei lachten ausgelassen. Lilliana seufzte geschlagen bei diesem Anblick. „Du weißt nicht wie gerne ich über diese Seite an ihm geschrieben hätte…“ „Das hast du.“, lächelte ihre Mutter mit einem liebevollen Blick auf ihren Liebsten. „Unterbewusst zwar…“, antwortete sie auf den verwunderten Blick ihrer Tochter. „…, aber ich konnte es lesen.“ Eine Weile schwiegen sie und beobachteten die drei tollenden Gestalten vor ihren Augen, wobei keinem von beiden ganz klar war, wer das eigentliche Kind war. „Es hat ihm gefallen?“, fragte Nami plötzlich. „Ja.“ Und Lilliana lachte ihr glockenhelles Lachen. „Aber er hat genauso reagiert wie du es mir prophezeit hast. Ich denke, wenn es nach ihm ginge, würde ich es niemals veröffentlichen.“ „Er will dich nur beschützen.“ „Ich weiß.“, antwortete die Älteste der Monkey D. Geschwister. „Aber das muss er nicht mehr. Ich bin ein großes Mädchen.“ „Sag ihm das mal.“, erklang plötzlich ein feine, raue Stimme hinter ihr, die sie furchtbar zusammenfahren ließ. „Hiro.“, zischte sie erschrocken. „Hey Schwesterchen.“, grüßte der siebzehnjährige Mann, dessen schwarzes Haar orange in der Sonne schimmerte. „Seid wann bist du hier?“ „Erst seid einer Stunde.“, antwortete sie ihm. „Ach, und wo hast du Jack diesmal gelassen?“ Auf die Frage des jungen Marineleutnants zur See lief Lilliana rot an und ein kleines Schmunzeln bildete sich auf den Lippen ihrer Mutter. „Hatte noch was zu erledigen.“, murmelte die Schwarzhaarige peinlich berührt. Ihr Bruder lachte schallend. „Sag bloß er hat immer noch Angst vor Pa…“ „Pschscht!!!“ Mit einer schnellen Gestik drückte Lilliana ihre Handflächen auf den Mund ihres Bruders, wobei sie besorgte Blicke auf ihren Vater warf. Jener tollte jedoch unwissend weiterhin mit den beiden Mädchen umher. Ein erleichtertes Seufzen entfuhr ihren Lippen. Dann fiel sie über ihren Bruder her. „Musst du das so rumschreien?“, giftete sie ihn an, wobei sie ihre Hände von seinem Mund nahm. „Papa ist nun mal sehr gefürchtet.“ „Oh ja, total zum fürchten.“, lachte Hiroki und deutet auf seinen Vater, dessen dehnbare Wangen gerade von seiner Enkeltochter auseinander gezogen wurden, während seine Jüngste auf seinen Schultern saß und jene wild durchwuschelte. Sogar Nami musste auf diese Aussage hin lachen. „Das ist was ganz anderes.“, konterte Lilliana. „Stimmt.“, grinste Hiro sie verschlagen an. „Ich würde mich auch nicht trauen unter Monkey D. Ruffys Augen zu treten, wenn ich seine Tochter im zarten Alter von sechzehn Jahren heimlich geheiratet und geschwängert hätte. Auch wenn sechs Jahre seitdem vergangen sind.“ Lillianas Wangen nahmen eine leuchtend rote Färbung an. „Wenigstens hatte Jack den Mumm das alles zu tun, während gewisse andere Leute hier an Board schon seid Jahren gewissen Mädchen hinterher stieren ohne ihnen zu sagen, dass sie schon seid Anfang ihrer Ausbildung vor ebenfalls sechs Jahren in sie verknallt sind.“ Hiro öffnete den Mund, schloss ihn wieder, öffnete erneut den Mund und wollte wirklich kontern, doch Nami trat schon schlichtend zwischen ihre beiden Ältesten. „Nun reicht es aber, ihr Beiden. Aber Lilly, Hiroki hat Recht: Ich kann Ruffy wirklich nicht mehr lange hinhalten. Wir wollen schließlich nicht vergessen, dass du ihn ganz schön verletzt hast, als du ohne uns geheiratet hast. Uns beide, wohl gemerkt.“ Lilliana senkte demütig den Kopf. An diese Zeit wollte sie sich lieber nicht erinnern. „Ich werde mit Jack reden, wenn er wieder von seiner Fahrt wiederkommt.“ Lillianas Mann war Meeresforcher und erkundete die unterschiedlichen Strömungsflüsse der Grand Line. Ein Fakt, der Jack in Namis Betrachtung enorm hatte ansteige lassen. „Gut. Und Hiro…“ Nami zwinkerte ihrem Sohn zu. „Ich will doch hoffen, dass Akira nicht unser einziges Enkelkind bleiben wird.“ Der junge Leutnant sah aus, als ob er etwas sagen wollte, doch in diesem Augenblick trat Sanji an Deck und rief alle zum Mittagessen. „Sie wird mich umbringen…“, sagte Hiroki leise mehr zu sich selbst, als zu jemand anderem, während er beobachtet wie seine Mutter lächelnd zu seinem Vater hinüber schritt. „Etwas Gutes hat es doch.“, grinste Lilliana und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Vielleicht steige ich wieder in ihrer Gunst, wenn du ihnen sagst, dass du seid einem halben Jahr mit Mirajane verlobt bist und sie in knappen zwei Monaten ein zweites Enkelkind erwarten können.“ Hiro starrte ihr fassungslos hinterher, während sie leichtfüßig in Richtung Kombüse verschwand. Es dunkelte bereits als die gesamte Strohhutbande an einem langen Holztisch auf dem grasbewachsenen Deck saß und das gegrillte Abendessen zu sich nahm. Die Nacht war angenehm warm und das Essen wie immer ausgezeichnet. Sanji schien sich regelmäßig selbst zu übertreffen. Und trotz der dreizehn Jahre, die seid Ruffys Rückkehr vergangen waren, hatte sich nicht viel verändert. Wie gewohnt war die Stimmung bei Tisch ausgelassen und laut; freudiges Lachen erklang wohn man auch hört und Lilliana, die liebevoll ihre Tochter beobachtet, lächelte bei dem Anblick, wie Akira Nami freudestrahlend neben Lysop saß, der ihr spannenden und schillernde Geschichten erzählte, während Akira und Chopper aufgeregte Laute von sich gaben. Lächelnd ließ die Älteste der Geschwister ihren Blick weiter wandern und entdeckte Franky der auf seiner Gitarre spielte, während er mit Robin in eine angeregte Unterhaltung vertieft war. Lilliana wunderte sich schon, warum Sanji dem Ganzen keinen Einhalt gebot, doch da entdeckte sie ihn, die kleine Silver Bellemere freudig lachend auf seinem Schoß sitzend und strahlend zu ihm aufsehend, während er mit ihr spielte. Lilliana hatte schon vernommen, dass nach Ruffy und Nami, Sanji Silvers absoluter Liebling war und an der Zutraulichkeit mit der sie ihn bedachte, hatte die Schwarzhaarige kein Problem diese Aussage zu bestätigen. Lilliana selbst saß neben Nami und Hiro, wobei sie sich zügeln musste nicht laut loszulachen, während ihre Mutter auf ihren Bruder einredete, der immer wieder scheue Blicke auf Sanji und Silver warf. Hiroki als Vater würde sicher ein hervorragender Spaß werden. Trotz allem glaubte sie an ihn und trotz ihren kleinen Haarspaltereien würde Lilliana immer hinter ihm stehen, ebenso wie er hinter ihr gestanden hatte, als sie ihren Eltern gebeichtet hatte, dass sie verheiratet und schwanger war. Dennoch würde sie ihm raten das alles möglichst bald zu tun, denn ihre erschütterte Reaktion (und dabei warf sie einen Blick auf ihren Vater der gerade mit Zorro aus irgendwelchen Gründe auf irgendetwas anstieß) wollte sie ihrem kleinen Bruder auf jeden Fall ersparen. Plötzlich spürte sie einen Blick auf sich gerichtet. Sie sah auf und traf kurze Zeit die Augen ihres Bruders, der fast unsichtbar den Kopf in Richtung seiner Eltern neigte und seinen Finger einmal um das Ziffernblatt seiner Uhr kreisen ließ. Morgen sage ich es ihnen. Lilliana lächelte zum Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte und wandte nun den Blick ihrer Tochter zu, die schon die ganze Zeit ihre Oma anstupste. Nami wandte ihre haselnussbraunen Augen auf sie und erhörte sogleich die stumme Bitte, wobei die ihre Enkeltochter auf ihren Schoß setzte. Akira, froh endlich erhört worden zu sein, wandte sich von dort aus in Richtung ihres Opas, der natürlich neben Namis saß, und zog ihn am Ärmel seines Shirt. „Opa.“ Und als er ebenso wenig reagierte wie zuvor ihre Oma, begann sie zu quengeln. „Opa. Opa!“ Demütig wandte sich Ruffy ihr zu. „Was ist denn los, Mäuschen?“ „Opa, hab… Opa, was trinkst du da?“, fragte sie mit einem Blick auf sein Glass. „Ist das Wasser?“ Zorro lachte schallend. Und auch Ruffy grinste breit. „Nein, Kira. Das Zeug nennt man Rum.“ „Darf ich mal probieren?“ Erneut lachte der Schwertkämpfer gellend. „Lieber nicht, Kleines.“, lachte ihr Großvater leicht. „Warum nicht?“ „Weil deine Mama sicher was dagegen hat.“ „Mama ist ein Spielverderber.“, erwiderte seine Enkelin trotzig. „ Das sagt Papa auch immer.“ Diesmal brachte ihr Kommentar nicht nur Zorro zum lachen. Die gesamte Bande lachte schallend, während Lillianas Wangen sicht leicht rosa färbten. Doch auch diesmal entschärfte ihre Tochter die Situation sofort. „Boah, Opa, du riechst ganz komisch.“ Und sie drückte bestimmend ihre Hände auf seinen Mund. „Du musst dir öfters mal die Zähne putzen.“ Wieder ertönte schallendes Gelächter. „Schätzchen, das liegt nicht daran.“, erklärte Ruffy ihr schmunzelnd. „Sondern am Rum.“ „Echt?“ Ungläubig beäugte sie die durchsichtige Flüssigkeit in seinem Glas. „Dann trink ich lieber nichts davon. Davon stinkt man.“ Robin lächelte in ihren Cocktail hinein; sie wusste jemanden der diesen Geruch sehr anziehend an ihrem Kapitän fand. Und diese Person lächelte ebenso wissentlich in ihr Getränk hinein, während Ruffy ihrer gemeinsamen Enkelin liebevoll den Kopf tätschelte. „Ist auch viel besser so, Akira. Glaub mir.“ Akira Nami beäugte noch einmal misstrauisch wie er einen Schluck aus seinem Glass nahm, dann schien ihr einzufallen, was sie eigentlich von ihm gewollte hatte. „Opa?“ Der Schwarzhaarige sah sie an, um zu zeigen, dass er hörte, auch wenn er trank. „Hab ich auch Flügel?“ Ruffy verschluckte sich so stark, dass er einen so heftigen Hustenanfall bekam, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen und nur Zorro ihm durch kräftiges Klopfen auf seinen Rücken Linderung verschaffen konnte. Lilliana dagegen blickte ihre Tochter ebenso überrascht an wie Hiroki. Wie kam sie denn jetzt auf diese Idee? Zu ihrer beider Überraschung allerdings lächelte die ganze Crew wissentlich. Ebenso ihr Vater, als er sich wieder gefasst hatte. „Nein, Mäuschen.“, lächelte er seine Enkelin an. „Du hast keine Flügel.“ Für einen Moment trat ein nachdenklicher Ausdruck auf Akiras Gesicht. „Dreh dich mal um.“ Ruffy tat wie geheißen, während die Sechsjährige sich etwas wackelig auf dem Schoß ihrer Oma erhob, sich an seinen Schultern abstütze und seinen Rücken abtastete. Nach einer Weile ließe sie sich wieder auf ihren Po sinken; eine enttäuschte Miene zierte ihr Gesicht. „Und wo sind deine Flügel, Opa?“ „Akira, wovon redest du?“, fragte Lilliana ihre Tochter sichtlich irritiert. Fragend blickte sie zu Hiroki auf, der ebenso verblüfft zu sein schien wie sie selbst. Ihr Vater jedoch lächelte nur. „Du musst wissen, dass Flügel nicht immer zu sehen sind, Kleines. Sie sind genauso geheimnisvoll wie die Kolibris, die du so gerne magst.“ Lilliana und Hiro sahen ihn an, als wäre er komplett übergeschnappt, doch Akira nickte verständnisvoll. „Ein Geheimnis, also?“ Ihr Großvater grinste. „Ein Geheimnis, Akira.“ Und liebevoll ließ er eine Hand durch ihr langes Haar gleiten. „Aber Geheimnisse kann man teilen.“, erwiderte seine Enkeltochter spitzbübisch. „Ach ja?“, hakte er mit hochgezogener Augenbraue nach. Sie nickte eifrig „Ja.“ „Wüsstest du denn auch mit wem?“ Sie nickte eifriger. „Mit mir!“ Ruffy grinste. „Gut, dann komm mal her, kleine Geheimnisträgerin.“ Sanftmütig hob er sie von Namis Schoß und setzte sie, mit dem Kopf in seine Richtung, auf seinen eigenen. Gespannt beugte sich Akira Nami zu ihm heran, während er ihr leise etwas ins Ohr flüsterte. „Könnte es sein, dass diese Flügelgeschichte der Grund ist, warum Dad, das erste Mal als ich ihn sah voller weißer und schwarzer Federn war?“, fragte Hiroki argwöhnisch an seine Mutter gewandt. „Und könnte das auch der Grund sein, wie er aus Impel Down entkommen ist?“ Die gesamte Mannschaft lächelte, ebenso wie seine Mutter. „Kann sein.“, antworte sie geheimnisvoll und nahm noch einen Schluck ihres Cocktails. Lilliana dagegen verließ sich lieber auf eine andere Quelle. „Und, Akira, hat der Opa nun Flügel?“ Ihre Tochter allerdings saß gebannt auf dem Schoß ihres Großvaters und strahlte ihn an, als habe sie nie etwas Schöneres gesehen. „Mama.“, antwortete sie ganz begeistert und hob ihre Hand um Ruffys schwarzes Haar zu durchwuscheln, so, wie er es normalerweise bei ihr immer tat. „Opa ist was ganz Besonderes.“ Auf Ruffys verblüfften Blick hin, musste die gesamte Crew hin herzlich lachen, während seine Enkelin ihn liebevoll anstrahlte. Es entging Nami nicht, wie ein kaum merkbarer Schauder den Körper ihres Mannes durchfuhr, bevor er die Kleine liebevoll an sich drückte. Die Tür zur Kapitänskajüte schloss sich leise und Ruffy, der sich gerade sein vom Duschen nasses Haar mit einem Handtuch trocken rubbelte, sah lächelnd auf, als er seine Navigatorin erblickte. „Das ging ja schnell.“ Sie lächelte. „Unsere Kleine hatte heute nun mal einen sehr anstrengenden Tag.“ Schmunzelnd schüttelte sie den Kopf. „Was ist?“, fragte er leise, während er auf sie zutrat. „Weißt du,…“, antwortete sie mit ebenso leiser Stimme, während sie ihre Arme um seinen Hals legte. „…ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dass eines meiner Kinder genauso unglaubliche Augen hat wie du.“ Er lachte leise. „Dann weißt du ja, wie es mir mit Lilly und Hiro geht.“ „Schelm.“, kicherte sie und ließ einen Finger über seine Lippen gleiten. „Hast du deiner Enkeltochter heute Abend denn nicht zugehört?“ Er schmunzelte. „Sie hat ihre Oma vergessen.“ Lächelnd schüttelte sie erneut ihren Kopf. „Unverbesserlich.“ Er grinste. „Pirat.“ „Nein…“, schmunzelte sie und ließ eine ihrer Hände durch sein feuchtes Haar gleiten. „Mein Pirat.“ Und dann küsste sie ihn, wobei er augenblicklich genüsslich erwiderte. Sie konnte nicht sagen wie sehr sie es liebte diesen Mann zu küssen. Dieser unglaubliche Kerl, der ihr selbst nach über zweiundzwanzig Jahren noch Sinn und Verstand raubte. Dieser feurige Bastard, der mit jeder kleinen Bewegung ihre Lust und Leidenschaft lichterloh aufleuchten ließ. Dieser Mann, der mit Ende dreißig noch so unglaublich attraktiv war, dass es ihr regelmäßig den Atem nahm. Dieser Mann, ohne den sie einfach nicht mehr leben konnte. Ihr Mann. Sanft lösten sich ihre Lippen voneinander und als sie in seine Augen sah wusste sie, dass er genauso fühlte. Genauso tief, genauso leidenschaftlich, genauso unberechenbar. Hemmungslos und unwiderrufbar. Aber wer wollte schon widerrufen? Sie ganz sicher nicht. Liebevoll hob er ihre linke Hand an seine Lippen. „Madame.“, sagte er und küsste dabei die Stelle, an der ein goldener Ring funkelte. „Ich darf ihnen gratulieren, dass sie es dreizehn Jahre mit mir ausgehalten haben.“ Nami schüttelte lächelnd den Kopf, doch noch bevor sie etwas erwidern konnte, wurde sie von den Füßen direkt in seine Arme gehoben. Lachend legte sie die ihren um seinen Hals. „Ich hoffe,…“, fuhr er schmunzelnd fort, während er seinen Kopf nahe zu ihrem heranbeugte. „…dass sie es noch viele,…“ Er küsste ihre Stirn. „…viele…“ Ihre rechte Wange. „…viele…“ Ihre linke Wange. „…viele…“ Ihre Nasenspitze. „…. und noch viel mehr Jahre mit mir aushalten werden.“ Ein hingebungsvoller Kuss traf ihre Lippen, den sie nur allzu gerne erwiderte. „Das werde ich.“, flüsterte sie ihm zu. „Diese und noch viele Jahre mehr.“ Er hätte ihr kein freudigeres, kein strahlenderes Lächeln schenken können und vor Überwältigung küsste sie ihn so stürmisch, dass er die Balance verlor und sie beide nach hinten auf das Bett fielen. „Oh, Käpt’n.“, lachte sie, während sie über ihn krabbelte. „Du lässt doch nicht etwa nach?“ „Ich bin keine siebzehn mehr, Nami.“ „Oh, mein armer, alter Mann.“, weinerte sie spielerisch und berührte schmunzelnd seine Lippen. „Was soll ich nur mit dir anfangen?“ Er grinste. „Wenn du das nach dreizehn Jahren nicht raus gefunden hast, dann kann ich dir wirklich nicht helfen.“ „Ehrlich?“ Er nickte, woraufhin sie schwer seufzte. „Schade, dabei dachte ich nach so langer Zeit wird’s erst spannend.“ Sie zuckte die Schultern. „Muss ich mir wohl einen Jüngeren suchen. Oh, hallo…“ Sie streichelte liebevoll durch sein Haar. „Darf ich fragen wie alt sie sind, Mylord?“ Er schmunzelte. „Siebzehn.“ „Das tut mir Leid. Ich steh zwar auf Jüngere, aber das ist mir doch etwas zu jung.“ „Also, ich persönlich stehe ja auf meine Frau.“ Sie lächelte verführerisch. „Dass muss aber eine sehr junge Dame sein.“ „Nicht sehr.“, grinste er. „Sie ist vierzig und unglaublich attraktiv.“ „Die würde ich gerne mal kennen lernen.“, lächelte sie woraufhin sie sanft seine Lippen berührte. „Sie muss eine glückliche Ehe führen.“ „Sehr.“, bestätigte er ihr. „Oh, hallo Schatz.“ Er grinste sie an. „Ich hab dich schon vermisst.“ Doch sie unterbrach ihn durch einen zärtlichen Kuss, der seine Sinne voll und ganz beanspruchte. „Hallo, mein 39jähriger Käpt’n.“ Er lachte leicht. „Hallo, meine 40jährige Navigatorin.“ Hingebungsvoll trafen seine Lippen die Ihren. „Nami?“ Zufrieden legte sie ihren Kopf auf seine Brust. „Ja, Ruffy?“ Eine Hand fuhr durch ihr schulterlanges Haar, während ein sanfter Kuss ihre linke Hand traf, welche sie mit seiner verschlossen hielt. „Alles Gute zum Hochzeitstag.“ Geschmeidig erhob sie sich von seiner Brust. Und während haselnussbraune Augen Tiefschwarze trafen, berührten sich überglückliche Lippen. * Es war ein milder Herbsttag an dem Monkey D. Dragon einen Strauß Lilien vor dem weißen Stein eines Grabes niederlegte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Hallo, Silver.“, grüßte er, während er sich seufzend davor ins Gras niedersinken ließ. „Verzeih mir, dass es so lange gedauert hat. Die Welt zu verändern kann mit den Jahren doch ganz schön an einem zehren.“ Ein leuchtender Sonnenstrahl fiel auf sein Gesicht und der in die Jahre gekommene Mann lächelte sanft. „Aber du kennst mich. Ich klage nicht.“ Ein weiterer Sonnenstrahl fiel auf sein Haupt, worauf er zu lachen begann. „Unser Sohn dagegen scheint seine Sache sehr viel besser zu machen, was?“ Liebevoll betrachtete er den weißen Stein. „Aber das wussten wir, nicht wahr?“ Etwas betrübt lächelnd ließ er den Kopf sinken. „Wir haben es immer gewusst.“ Eine Weile schwieg er. Ließ seine dunklen Augen auf dem hellen Grabstein ruhen. Und mit der Zeit schien sein Blick in ihm zu versinken. Schien Dinge zu sehen, die nur für ihn sichtbar waren. Szenen, Erinnerungen aus vergangen Zeiten. Aus Zeiten, wo er noch jung und agil gewesen war. Zeiten, wo seine Revolution nur eine Träumerei seinerseits gewesen war; seine Version einer besseren Welt. Zeiten, wo er umhergereist war um aus dem Hirngespinst Realität werden zu lassen. Zeiten, wo sie noch gelebt hatte. Die Mutter seines Sohnes. Die Frau seiner Träume. Seine Silver.„Geht es dir gut?“ Dragon fuhr fürchterlich zusammen. Seid Jahren hatte ihn niemand mehr so unbemerkt angestupst. In wilder Eile sprang er auf die Füße, wirbelte herum und… Und erblickte ein kleines Mädchen. Sie mochte keine sechs Jahre alt sein. Ihr kinnlanges Haar war blau/silber und ihre Augen waren von tiefem Schwarz, welches freudig funkelte und mit ihrem frechen Lächeln harmonierte. Dragons Herz schlug peinigend schnell. Die Ähnlichkeit der Kleinen mit ihr war so auffällig, dass es ihm die Luft zum atmen nahm. Das kleine Mädchen schien seine Reaktion jedoch nicht zu bemerken. Im Gegenteil sogar: Begeistert sahen ihre dunklen Augen zu ihm auf. „Wow, du reagierst genauso schnell wie mein Papa.“ Dragon, der sich langsam wieder von seinem Schock erholt hatte, ließ sich langsam wieder vor dem Grabstein nieder. „Dein Papa muss ziemlich wendig sein.“ Die Kleine nickte eifrig. „Mein Papa ist der Beste!“ Der Schwarzhaarige, ohnehin anfällig aufgrund ihrer Ähnlichkeit, lachte leicht. „Und wo ist dein Papa jetzt?“ „Der sucht meine Oma.“, klärte die kleine Unbekannte ihn auf, wobei sie neugierig den weißen Grabstein besah. „Und was machst du hier?“ Der ältere Mann lächelte sie an. „Ich besuche meine Freundin.“ „Oh.“ Sie blickte erneut zum Grabstein. „Ist sie schon lange tot?“ Der Revolutionär nickte. „35 Jahre.“ „Meine Oma auch.“, antworte die Kleine. „Sie ist gestorben als mein Papa sechs Jahre alt war.“ Dragon schaute sie etwas verblüfft an, doch sie redete munter weiter. „Deshalb wollte mein Papa sie heute an ihrem Geburtstag besuchen. Wann hat deine Freundin Geburtstag?“ „Heute.“, bemerkte Dragon. Das Mädchen lachte. Und ihr Lachen war hell und klar. Sie lachte so, wie er es schon seid Jahren nicht mehr gehört hatte: Fröhlich, frei, unbeschwert und mit einem versteckten Funken Spott darin. „Weißt du, vielleicht sind meine Oma und deine Freundin ja Freundinnen da oben im Himmel.“ Dragon lächelte. „Das könnte durchaus sein. Sie scheinen sich ja sehr zu ähneln.“ Die Kleine grinste. „Wie heißt du eigentlich?“ „Mein Nami ist Dragon.“ „Das ist aber ein schöner Name.“, lobte sie ihn. „Danke sehr.“, lächelte er, ergriffen von ihrer Liebenswürdigkeit. „Und wie heißt du, wenn ich fragen darf?“ Sie strahlte. „Ich heiße wie meine Oma. Mein Name ist…“ „Silver!!!“ Der Name donnerte in den Ohren des Revolutionärs nach wie gellende Kanonendschüsse. „Silver!“ Und es war nicht nur der Name, der ihn erstarren ließ. Auch die Stimme, dir ihn rief, war… „Silver!!“ „Oh, ich glaube ich muss los.“, sagte die kleine mit dem schönen Lachen plötzlich neben ihm. „Mein Papa ruft schon.“ Leichtfüßig und geschmeidig wie eine Elfe glitt sie an ihm vorbei. „Machs gut Dragon und sei nicht so traurig.“ Sie deutet mit einem Fingerzeig nach oben. „Deiner Freundin geht’s sicher gut da oben. Genau wie meiner Oma.“ Und mit einem frechen Grinsen auf den Lippen rannte sie in die Richtung aus der ihr Name erklang. Dragon neigte sich leicht zur Seite, um an dem Grabstein vorbei sehen zu können, und sah ihr nach. Sah ihr nach, wie sie auf den Weg rannte und von dort aus auf einen ca. 40jährigen Mann zu. „Papa!!“ Der Angesprochene wirbelte herum, breitete die Arme aus und hob sie unter den ihren nach oben. „Oh Papa, ich hab Lilien gesehen!“ „Silver Bellemere,…“, erwiderte der Schwarzhaarige, unter dessen linkem Auge eine grobe Narbe zu erkennen war. „… wo hast du nur wieder gesteckt?“ Doch die kleine Silver entging dem Tadel gekonnt, in dem ihr Vater sie fest an sich drückte. „Musst du mir denn immer so einen Schrecken einjagen?“ „Aber Papa,…“ Diesmal war es unverkennbar sie, die ihn tadelte. „… wie soll ich denn die Welt erkunden, wenn du mich andauernd festhälst?“ Dragon wandte seinen Blick ab; sah von seinem Sohn und seiner jüngsten Enkelin hinüber auf den weißen Grabstein. Einen Moment betrachtet er ihn. Dann, als wüsste er plötzlich was zu tun sei, hob er seinen Kopf gegen Himmel und sah hinauf in die hellen Sonnenstrahlen, welche ihm fröhlich entgegenfunkelten. Seufzend schloss er die Augen, schüttelte den Kopf und als er ihn wieder senkte zierte ein zufriedenes Lächeln sein Gesicht. „Wenn du meinst.“, flüsterte er leise dem weißen Grabstein zu. „Solange es dir gut geht.“ Und damit fuhren seine Finger sanft über die Lettern ihres eingravierten Namens. „Silver.“ „Silver, komm. Wir sind schon viel zu spät dran.“ „Ich komme, Papa!“ Und mit einer galanten Bewegung fuhr sie von der Wiese auf, an der sie nach ihrer erfolglosen Grabsuche Halt gemacht hatten und rannte direkt in seine Arme. Er lächelte und hob sie wie gewohnt hoch. Strahlend nahm sie eine der frisch gepflückten Blumen aus dem Strauß in ihrer Hand und steckte sie ihm hinters Ohr. „So.“, bemerkte sie stolz, als sie ihr Wer betrachtete. „Jetzt siehst du viel hübscher aus, Papa.“ Ruffy grinste. „Meinst du?“ Silver nickte eifrig, doch dann wurde sie auf einmal sehr ernst. „Papa, tu ich dir weh?“ Ihr Vater sah sie verblüfft an. „Warum solltest du mir wehtun, Kleines?“ „Du ächzt immer so schwer, wenn du mich hochhebst.“ Liebevoll lächelnd fuhr er ihr mit einer Hand durch ihr kurzes Haar. „Nein, meine Süße. Du tust mir nicht weh. Ich bin nur etwas hungrig; das ist alles.“ Sie nickte zufrieden und küsste ihn dann freudestrahlend auf den Mund. „Ich hab dich lieb, Papa.“ Er grinste. „Ich hab dich auch lieb, Silver.“ Nami hörte ihre beiden Schätze schon, bevor sie sie sah. Silvers klares Lachen war so schallend, dass absolut alle es vernahmen. Lächelnd stand sie von dem Tisch aus, der auf der großen Wiese vor dem Schloss stand, in dem sie zurzeit Urlaub machten. Das Schloss für wahr, zählte zu Ruffys Eigentum als Piratenkönig und es lag nicht zu weit aber auch nicht zu nah an der Stadt auf der kleinen Insel, von der natürlich niemand wusste, dass sie eines der heimlichen Quartiere der gefürchteten Strohhutbande beherbergte. Lächelnd wartete Nami auf die beiden verspäteten Ankömmlinge, wobei nicht nur sie verdutzt aufsah als Silver als Erste aus dem umliegenden Wald auf die Lichtung stürmte. Freudig lachen lief das kleine Mädchen auf seine Mutter zu, welche sie augenblicklich in ihre Arme schloss. „Mama, Mama, ich hab dir Blumen gepflückt!“ Voller Stolz überreichte sie kleine Monkey D. ihrer Mutter einen selbst gepflückten Strauß, wobei sie eine einzige Blume in ihrer Hand behielt. Suchend sah sie sich um, bevor sie ihr Zielobjekt entdeckte und eilends auf den Smutje zu rannte. „Sanji, Sanji, ich hab eine Blume für dich!“ Silver Bellemere grinste breit als sie sie ihm überreichte und strahlte weiter, als sie sie ihm durch das Knopfloch seines Hemds stecken durfte. „Jetzt siehst du genauso hübsch aus wie Papa.“, kommentierte sie ihr Werk voller Stolz. Der Smutje lachte. „Und wenn man vom Teufel spricht…“ Er deutet auf die sich nähernde Gestalt seines Kapitäns, die gerade zwischen den Bäumen aufgetaucht war. Doch er brauchte nicht zweimal hinzusehen, um zu bemerken, dass etwas nicht mit seinem Freund stimmte. Den anderen erging es ebenso. Silver dagegen wirbelte herum und rannte in freudiger Erwatung auf ihn zu. Ihre Bewegung so graziös und flink wie die eines jungen Rehs. „Papa! Papa!“ Ruffy grinste, blieb stehen, ging in die Hocke und breitete seine Arme aus. Sie lief hinein ohne sich ein weiteres Mal bitten zu lassen. „Papa!“, rief sie freudig und legte dabei die Hände auf seine Knie. „Papa, warum warst du so langsam?“ „Du bist wohl einfach schneller geworden als ich, was Prinzessin?“ Sie giggelte und schlang stürmisch die Arme um seine Hals. „Dann musst du wieder trainieren, sonst macht es gar keinen Spaß, wenn ich so einfach gewinne.“ „Mach ich.“, versprach er, wobei er ihr einen dicken Kuss gab. „Und jetzt ab, bevor die anderen uns alles wegessen, hm?“ Ein Wort von ihm und Silver rannte flink wie eh und je auf den Esstisch zu. Ruffy sah ihr lächelnd nach, bevor er eine weitere Person wahrnahm, die auf ihn zukam. „Hey.“, lächelte er, während er aufstand um ihr eine paar Schritte entgegen zu gehen. „Alles in Ordnung?“ Nami nickte. „Gut, dann lass uns essen gehen. Ich verhungere noch.“ Lächelnd ging er voraus und als er merkte, dass sie ihm nicht folgte, blieb er in ihre Richtung gewand stehen. „Nami?“ Sie schüttelte leicht den Kopf und trat auf ihn zu. Ein liebevolles Lächeln zierte seine Lippen als er den Arm um ihre Schultern legte und mit ihr zusammen zum Esstisch ging. Nami entging dabei nicht, wie er alle paar Schritte kurz einknickte und die Hand auf ihrer Schulter sich dabei immer wieder verkrampfte, als würde er verzweifelt versuchen seine Balance zu halten. „Du humpelst wieder.“ Die Nacht war bereits hereingebrochen als der Piratenkönig die Stimme seiner Königin erklingen hörte, welche neben ihm im Bett lag. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und als ihre Blicke sich trafen, nickte er. Was hatte es für einen Sinn zu leugnen? Sie wusste es doch genauso gut wie er. Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen. Solche Stille, dass er fast in tiefen Schlaf geglitten wäre, wenn ihre Stimme sich nicht plötzlich erhoben hätte. „Es wird…“ Und ihre Stimme klang ungewohnt leise und zittrig. „Es wird wieder schlimmer…“ Ein Schluchzen. „Hab ich recht?“ Ihre Tonlage ließ ihn aufhorchen. Besorgt setzte er sich auf, sah sie an. Und ihr Anblick brach ihm das Herz. Kleine, glitzernde Tränen liefen ihre Wangen in langen Bahnen hinab. Die Augen und Lippen hatte sie fest zusammengepresst; wohl darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben. Hin und wieder erzitterte ihr Körper vor unterdrückten Schluchzern. Er lächelte gequält. Welch kleine Närrin sie doch war, wenn sie glaubte, sie könne nach all den Jahren noch ihre Tränen vor ihm verbergen… Vorsichtig, so gut es eben ging, glitt er vor sie. Behutsam nahm er ihre linke Hand in die seine, führte sie behutsam an seine Lippen und küsste sie sanft. Als sie sich daraufhin immer noch nicht regte, ließ er ihre Hand sinken und legte stattdessen schützend beide Arme um sie. „Oh, Nami.“, wisperte er leise, während sich ihre Hände in seinem Shirt verkrallten und sic sich nah ihn drückte. Fürsorglich streichelte er mit einer Hand durch ihr orangenes Haar. „Chopper hat es doch damals schon gesagt. Wir wussten, dass es wiederkommen könnte.“ „Ich will aber nicht, dass es wiederkommt.“ Und ihre Stimme klang wie die eines trotzigen kleinen Kindes. „Das… das ist unfair. So unheimlich unfair.“ Ein heftiges Schluchzen ergriff sie und vor Kummer vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter. Liebevoll fuhr seine Hand durch ihr Haar. „Keine Sorge.“, flüsterte er ihr leise zu. “Das wird schon wieder. Ich bekomm das hin.“ Sie schluchzte leicht. „Du bist keine zwanzig mehr, Ruffy.“ Er verdrehte die Augen. „Und was hat das damit zu tun?“ „Eine Menge.“, flüsterte sie unter Tränen. Und was sollte er darauf sagen? Es war doch wahr. „Ich hasse sie.“ Ruffy horchte auf. Horchte auf die schluchzende Stimme seiner Frau. „Ich hasse sie für das, was sie dir angetan haben.“ Er lächelte leicht verlegen. „Eigentlich war ich es ja, der es übertrieben hat. Flügel gewaltsam zu rufen ist nicht unbedingt…“ „Und du bist ein waghalsiger Idiot!“ Sie wimmerte heftig, während er sie näher an sich drückte. „Du bist so ein furchtbarer Idiot…“ Und sie krallte die Hände in sein schwarzes Haar, das vereinzelt schon gar nicht mehr so schwarz war. „So ein furchtbarer Idiot…“, flüsterte sie leise, bevor ihre Lippen die Seinen berührten. Es war ein langer und intensiver Kuss, aber auch einer, der eine Warnung beinhaltete. Eine Warnung von der sie wusste, dass er sie verstand, die sie trotz allem aber noch mal wiederholte; nur zur Sicherheit. „Wehe, du lässt mich noch mal allein.“ Er lächelte. Und dabei waren seine Züge sanft und entspannt. Liebevoll zog er sie erneut zu sich, so, dass sie auf seinem Schoss saß, den Kopf ihm zugewandt und die Beine um seine Hüfte gelegt. „Niemals, Nami.“, flüsterte er ihr zu, während er sanft ihre Tränen mit seinem Handrücken weg strich. „Niemals.“ Und dann küsste er. Nami wusste es. Sie wusste es von dem Moment an, da sie den einen Arm um seinen Hals schlang. In diesem Moment, in dem sie ihre Lippen noch stärker auf die Seinen legte, um den Kuss zu intensivieren. In diesem wunderbaren Moment, in dem sie ihre Hand auf die Stelle an seine Brust legte, wo sein Herz schlug und er seine Hand auf die ihre legte, damit sie spürte, dass es schlug. Dass es kräftig und flatternd war, so wie sie es kannte. Und sie wusste, dass es ihr gehörte. Ganz allein ihr. Ganz egal was der Imple Dome ihm angetan hatte, egal welche Wirkung der Gebrauch seiner Flügel zur Flucht auf seinen Körper gehabt hatte… Sie wusste, dass er sie niemals wieder verlassen würde. Weder sie, noch seine Freunde, noch seine Kinder. Das war seine Aufgabe; seine Verantwortung. Und sie wusste auch, wenn er einmal schwach werden würde, wenn er an sich zweifelte oder wenn er einfach mal jemanden brauchte, aus irgendeinem Grund den er selbst nicht verstand, dann würde sie da sein. Dann würde sie ihn in ihre Arme nehmen und ihm Mut schenken, so wie er es gerade bei ihr tat. Dann würde sie ihn zeigen, dass diese Herz in ihrer Brust, diese kleine, schlagende Etwas, dass so flatterte, wenn er bei ihr war… Dass dieses Herz das Seine war. Dass sie die Seine war. Denn das war ihre Aufgabe. Ihr Verantwortung. Ihre Bürde. Oder besser gesagt: Die Verantwortung seiner Navigatorin. Ende ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Und? Unten angekommen? ;-) Nun, ich hoffe doch sehr dass es auch gefallen hat. Es ist ein komisches Gefühl diese FF nun offiziell zu beenden. Schließlich ist sie mein erstes Prunkstück. =) Und ich werde sicher nicht vergessen, dass [t]ihr es ward, die sie dazu gemacht haben. Ich möchte die Gelegenheit nutzen um euch noch einmal für eure über 300 Kommis zu danken. Die waren jedes Mal sehr erbauen und unheimlich motivierend. Unglaublich wie Ihr mitfiebern könnt. :-) Und nun etwas Werbung und eigener Sache: Denn wenn ihr gerne eine weitere RuNa FF von mir lesen wollt und kein Problem damit habt, dass sie in der heutigen Zeit spielt, dann würde ich mich freuen, wenn ihr mal bei Because I only live for you reinschneien würdet. Für Kritik und Kommis jeglicher Art bin ich natürlich wie immer offen. Ich danke euch für eure Geduld mit mir und natürlich wieder einmal für eure lieben Kommis. Vielen Dank an euch, meine fleißigen Schreiber. Macht’s gut & haut rein. Eure Pirate-Girl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)