Die Verantwortung des Kapitäns von abgemeldet (Ruffy x Nami) ================================================================================ Kapitel 12: Feuer, Wasser, Luft und Erde ---------------------------------------- 13. Kapitel Feuer, Wasser, Luft und Erde Hallo, meine Lieben. Dieses Mal erwartet euch ein besonders langes Kapitel und akrim wird bestimmt auch wieder etwas Freude daran finden. ^^ Deshalb will ich euch gar nicht lange mit langem Gerede aufhalten. Viel Spaß mit Kapitel 13. --------------------------------------------------------------------------------- 13. Kapitel Feuer, Wasser, Luft und Erde „Ruffy…“ „Nein.“ „Du solltest…“ „Nein.“ „Aber…“ „Nein.“ „Ruffy…“ „Ich sagte nein!“ Der Angesprochene richtete sich auf. Zumindest war das seine Idee gewesen, denn die Ranken um seine Fußknöchel machten ihm einen Strich durch seine Rechnung. Der Länge nach fiel der Kapitän der Strohhutband zum wiederholten Male auf den dicht bewachsenen Waldboden. Seine Hemdsärmel rissen erneut und auf seinen Armen und Beinen bildeten sich neue Schrammen und Kratzer. Sein Strohhut segelte seelenruhig vor Namis und Sanjis Füßen zu Boden. Nicht nur ihre Augen lagen aufmerksam auf ihm, sondern auch die seiner restlichen Freunde. Einer verweilte allerdings nur kurz und wandte sich anschließend wieder suchend umher. Lysop öffnete den Mund, doch noch bevor auch nur ein Laut ihn verlassen konnte, unterbrach Ruffy ihn. „Nein!“ Er setzte sich auf und riss mit solcher Grobheit die Schlingpflanzen von seinen Fußknöcheln, dass der Angesprochene zwei Schritte zurückwich. „Wir gehen weiter!“ Mit diesen Worten stand er, diesmal erfolgreich, vom Boden auf, sammelte seinen Strohhut auf, wobei er jenen auch sogleich auf seinem Kopf platzierte, und trat neben Zorro. Der Einzige, der ihn nicht überreden wollte stehen zu bleiben. Der Einzige, der ihn nicht mitleidig ansah. Und er wusste, dass es Mitleid war, was er in ihren Augen sah. „Wo lang?“ fragte der Grünhaarige ihn schmunzelnd. Der Schwarzhaarige sah sich um, dann deutete er nach links. „Da lang.“ Und gemeinsam setzten sie sich in Bewegung; bis Ruffy stehen blieb. „Kommt ihr jetzt?“ fragte er die Zurückgebliebenen. Jene nickten, doch ein einstimmiges Seufzen erklang, als der Blick ihres Kapitäns sich wieder in die angesteuerte Richtung drehte. „Er humpelt.“ Sie hatten bereits ein weiteres Stück beschwerlichen Weges zurückgelegt, als Franky die anderen aufhorchen ließ. „Nicht verwunderlich.“ meinte Sanji. „Wenn man alle fünfzig Meter über seine eigenen Füße stolpert.“ „Er ist erschöpft.“ wimmerte Chopper erneut. „Sein Körper hält die Belastung noch nicht aus, aber Ruffy zwingt ihn weiter.“ Der kleine Elch wischte sich die Tränen aus den Augen. „Das wird sicher noch böse enden.“ prophezeite Lysop, wobei er bei Chopper weitere Heulkrämpfe hervorrief und von Nami eine wohl platzierte Kopfnuss kassierte. „Sei nicht so unsensibel.“ „Unser Kapitän ist sehr ehrgeizig.“ sagte Robin weise. „Zur Not würde er wahrscheinlich auf allen vieren kriechen, so lange es um seinen Traum geht. Oder um uns.“ fügte sie hinzu. Namis Augen lagen auf Ruffy, der sie breit grinsend durch den Wald führte. Sie musste Robin Recht geben. Er würde erst aufgeben, wenn er zusammenbrach. Doch genau das machte ihr Angst. Und nicht nur ihr, wie die Navigatorin ganz genau wusste. Sie sah zum Himmel. Die Sonne war nicht zu sehen, doch rötliche Färbung des Himmels, ließ auf das Abendrot schließen. Also liefen sie schon fast einen ganzen Tag umher. Einem ganzen Tag durch den Wald, den sie eigentlich schon auswendig kennen müssten. Eigentlich. Die Wahrheit war, dass sie den Wald gar nicht kannten. Je mehr sie in die Richtungen gingen, die Ruffy anzeigte, umso tiefer gerieten sie in ein undurchdringbares Wirrwarr von tropischen Pflanzen. Ihr Bewuchs wurde immer dichter, ihr Aussehen immer exotischer und ihre Dornen und Ranken immer spitzer und widerstandsfähiger. Zu allem Übel nahmen die dichter werdenden Baumkronen ihnen auch immer mehr Licht. Selbst das Klima veränderte sich: War es am Anfang noch angenehm frisch gewesen, so wurde es jetzt immer wärmer. Sie kamen nicht sonderlich schnell voran. Ruffys Körper hatte durch die Flügel noch nicht seine eigentliche Stärke wieder erlangt. Doch tatsächlich schien keiner ihr langsames Vorankommen störender zu empfinden als ihr Kapitän selbst. Vielleicht, weil sie nicht daran glaubten, woran er glaubte. Vielleicht, weil sie doch daran glaubten, aber nicht so besessen waren. Vielleicht aber auch, weil er es ihnen nicht erklärt hatte. In Gedanken stimmte Nami ihrer letzten These zu. Ruffy hatten ihnen seine äußerst zweifelhafte Theorie, dass Black Rose Unikon sei, nicht erklärt: Er hatte sie ihnen einfach vor die Nase geschmissen. Wie man wilden Tieren ein rohes Stück Fleisch hinwarf. Doch im Gegensatz zu jenen waren sie nicht darüber her gefallen. Ihre Mienen hatten mehr als Zweifel gezeigt, was er in seiner Euphorie wahrscheinlich einfach übersehen hatte. Dann war er losgestürmt, einfach so. Und sie hinterher. Nicht weil sie an seine Theorie glaubten. Sondern aus Treue. Aus Treue zu ihrem Kapitän und Freund, der sie mittlerweile fast einen ganzen Tag blindlings durch den Wald führte. So kam es ihnen zumindest vor. Als würde er sich jedes Mal einfach willkürlich für eine Richtung entschieden; aus einer Laune heraus. „Irgendjemand sollte es ihm sagen.“ Sanjis Stimme brach durch ihre Gedanken wie ein Donnerschlag. „Wir wissen doch alles, dass hier nichts ist.“ erklärte er. „Es ist nicht fair ihn so hoffnungsvoll rum rennen zu lassen.“ „Es ist aber auch nicht fair seinen Traum zu zerstören.“ warf Lysop ein. Daraufhin trat ein bedrückendes Schweigen ein. Alle Blicke lagen auf dem Rücken des Schwarzhaarigen. Wer hätte schon Mut ihm zu sagen, dass er einem Hirngespinst hinterher jagte? Ausgerechnet ihm, der ihnen erst gezeigt hatte, dass sie ihre Träume leben konnten? „Wir zerstören ihn ja nicht. Wir sagen ihm nur, dass es nicht hier sein kann.“ meinte Franky hoffnungsvoll. „Dann viel Spaß dabei, Franky.“ Sanji lachte spöttisch. „Nur zu. Versuch es Ruffy zu erklären.“ Daraufhin schweig der Cyborg. Einige Meter vor ihnen stolperte Ruffy erneut über seine eigenen Füße und schlug der Länge nach zu Boden. Der Schwarzhaarige lachte und zog sich dankbar an Zorros Hand wieder auf die Füße. Sein Lachen brach Namis Herz. „Ich sage es ihm.“ Alles sahen sie verwundert an, doch ihr Blick lag weiter auf ihrem Freund, der gut gelaunt vor ihnen herum sprang. „Navigatorin, du…“ wollte Robin einwerfen, doch Nami unterbrach sie. „Keine Sorge. Er wird es verstehen.“ Zumindest hoffte sie das. Sie sah erneut zum rötlichen Himmel. „Wenn wir halten, um zu schlafen und bis dahin noch nichts gefunden haben…“ Sie wandte ihren Blick vom Himmel ab und wandte sich ihren Freunden zu. „…, dann sage ich es ihm.“ Von den anderen kam kein Widerspruch. Nami wusste es genau. Sie alle wollten Ruffy nicht verletzen. Sie konnten nur nicht zusehen, wie er sich für etwas zerstörte, das nicht da war. Sonst wären sie, auch das wusste Nami ganz genau, bis ans Ende der Welt gefolgt. Ohne zu zögern und ohne zu zweifeln. Ihre Freunde nickten stumm und folgten weiter ihrem Kapitän. „Dämlicher Schwertkämpfer.“ hörte sie Sanji murmeln. „Sieht er nicht, wie schlecht es Ruffy geht?“ „Er weiß es.“ antworte Robin weise. „Aber er folgt dem Willen unseres Kapitäns so treu und gehorsam, wie wir es auch tun sollten.“ Ein bedrückendes Schweigen kehrte ein. Nami war mit ihren Gedanken schon bei der nächsten Rast. Sie hört Ruffy lachen und fragte sich wie oft er es noch zulassen würde, dass sie sein Herz brach. Es war bereits tiefste Nacht, als die Strohhutband sich auf einer Lichtung niederließ, die im Gegensatz zum übrigen Wald einen angenehm warmen, festen Boden besaß: Das ideale Nachtlager. Nach einem ordentlichen Abendessen, dass sie unterwegs zusammengesucht hatten, und bei dem Sanji wieder einmal bewies, was für ein Meisterkoch er war, löschten sie das entzündete Feuer und suchten sich jeder einen geeigneten Platz zum schlafen. Angenehm satt gegessen lehnte Ruffy am Fuße eines Baumes etwas abseits der Lichtung. Seine langen Beine waren ausgestreckt, eine Hand lag auf seinem Bauch, die andere auf dem warmen Waldboden. Sein Kopf ruhte bequem auf seiner rechten Schulter, die dunklen Augen waren geschlossen. Der Kapitän schlief; tief und fest. Allerdings nicht für lange. Eine warme Hand legte sich auf seine freie Schulter. „Ruffy?“ Er schlief weiter. Die Hand begann ihn zu rütteln. „Ruffy?“ Er regte sich immer noch nicht. Ein paar Mal rüttelte die Hand ihn erfolglos, bis es ihrem Besitzer zu blöd wurde und sie ihm eine kleine Backpfeife gab. „Ruffy!“ Verschlafen öffnete der Kapitän die Augen. „Was?“ Seine Stimme klang eben so unsanft wie er geweckt worden war. Kurz darauf erkannte er die dafür schuldige Person, die neben ihm auf ihren Knien saß. „Nami.“ Besorgt sah er sie an. „Was ist los? Ist was passiert?“ Seine Navigatorin schüttelte den Kopf. „Nein; alles in Ordnung.“ Nervös strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Kann ich mit dir reden?“ fragte sie. Ruffy nickte und rutschte eine Stück beiseite, damit sie sich neben ihn setzten konnte. Nachdem sie seiner Aufforderung gefolgt war, sah er sie aufmerksam an. „Was gibt’s?“ „Also, weißt du… „ Sie schlang die Arme um ihre angewinkelten Beine. Warum war es nur so schwer? „Weißt du, Ruffy…“ „Ist dir kalt?“ „Was?“ Verwirrt folgte sie seinem Fingerzeig auf ihre umschlungene Haltung. „Ich, ähm…Ja, etwas.“ Ihr Gesicht nahm eine hauchzarte Rotfärbung an. Das nächste was sie spürte war ein Arm, der sich um ihre Schultern legte und im nächsten Moment lag sie in Ruffys starken Armen. „Besser?“ fragte er mit seinem lieblichsten Grinsen. Nami nickte nur. Zu mehr war sie nicht im Stande. Wie auch? Wie lange war es her, dass sie in seinen Armen gelegen hatte? Sechs Tage? Fünf Tage? Oder doch erst vier? Sie wusste es nicht mehr, doch es kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit, Wie sehr hatte sie sich nach seiner Nähe gesehnt, als er auf ihrem Schoss gelegen hatte. Wie sehr nach seiner Wärme. Seinem Geruch. Sie drückte sich näher an ihn, schlang die Arme um seinen Hals vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Oh, wie hatte sie ihn doch vermisst! Welche Qualen hatte sie ausgestanden? Welche Furcht bekämpft? Welche Ängste gehabt? Das alles war nun unwichtig. Er war wieder da. Und sie war bei ihm. „Nami?“ Sie hörte die Unsicherheit in seiner Stimme. Die Besorgnis. „Nami, was ist?“ Wie dumm er doch war. So liebenswürdig, so stark, aber doch so dumm. Wovor sollte sie denn Angst haben, wenn er bei ihr war? „Nami sprich doch mit mi…“ Zwei Finger ihrer warmen Hand hatten sich auf seinen Mund gelegt und hinderten ihn so am sprechen. Verwirrt sah er in ihre Augen, welche strahlten und ihr Mund ihm zeitgleich ein liebevolles Lächeln schenkte. Ihr Anblick ließ ihn dahin schmelzen. Wie sollte er sich ihr auch entziehen? Mal abgesehen davon, dass er es gar nicht wollte. Er wollte sich ihr nicht entziehen. Nicht ihren Fingern, die sanft über seine Lippen strichen. Nicht ihrer Hand, die wohlig durch seinen Nacken wanderte. Nicht ihren Augen, die ihn in ihre Untiefen zogen. Nicht ihren Lippen, welche die Finger ablösten, und sich genussvoll auf seine legten. Er schloss die Augen; erwiderte den Kuss. Den ersten, nach einer halben Ewigkeit. Ihre Lippen schmeckten süßer, ihr Geruch war betörender, der Kuss eine Wonne. Er legte seine Arme um sie; hielt sie fest, damit sie ja nicht aufhören würde. Sie hatten viel zu viel nachzuholen. Nami spürte seinen Wink. Sie vergrub die Hände in seinem schwarzen, weichen Haar. Ihre Lippen schmeckten seine Liebe. Ihre Nase roch seine Verwegenheit. Wie hatte sie ihn doch vermisst… „RUFFY!“ Ein panischer Schrei ließ sie aus ihrer Innigkeit herausfahren. Im Nu stand der Schwarzhaarige auf den Füßen und zog Nami mit sich hinauf. Gespannt lauschten sie in die Dunkelheit. Das war eindeutig Zorros Stimme gewesen. „RUFFY!“ Sie rannten. Rannten in die Richtung aus der die vertraute Stimme gekommen war. Ruffy sprintete vorne weg, Nami dicht hinter ihm. Nach wenigen Metern bremste er haarscharf ab. Die Orangehaarige rannte fast in ihn hinein. Sie wollte sich gerade beklagen, als sie das Landschaftsgebilde vor ihren Augen erblickte. Inmitten des dichten Waldes, wo eben noch Lichtung gewesen war, befand sich ein riesiges Loch. Den Furchen und Brüchen nach zu urteilen war es gerade erst entstanden. Als wäre der Boden auf einmal weggesackt. Noch bevor Nami einen klaren Gedanken fassen konnte, setzte Ruffy ihr seinen Strohhut auf und stürmt an ihr vorbei, zu schnell, als dass sie ihn hätte aufhalten können. Schlitternd kam er vor dem Abgrund zum stehen und bekam gerade noch eine raue, große Männerhand zu fassen. „Du kommst spät.“ begrüßte ihn der grünhaarige Schwertkämpfer brummend. „Zumindest bin ich da.“ lächelte der Kapitän, bevor sein Blick auf seine restlichen Freunde fiel, die nach der Reihe an Zorros Hand hingen: Sanji, Robin, Chopper, Franky, Lysop. „Leute, was habt ihr gemacht?“ fragte er, während er verzweifelt versuchte sie aus dem Loch zu ziehen. „Unser Lagerplatz ist eingebrochen und wir haben versucht uns gegenseitig zu retten, wobei der Boden immer weiter einbrach.“ erklärte Franky knapp. „Ich will nicht sterben. Ich bin noch viel zu jung dazu…“ Ruffy erkannte Lysops winselnde Stimme. „Da unten gibt es bestimmt ganz viele Monster, die nur darauf warten mich zu verschlingen.“ „Ah, ich will nicht gefressen werden.“ Chopper, der seine menschliche Form angenommen hatte, brach in Panik aus. „Haltet die Klappe, ihr Idioten!“ „Aber, Herr Koch…“ „Entschuldigung, Robin-Maus!“ „Verblödeter Kochlöffel.“ „Was hast du gesagt?!“ „Ruffy, hol mich hier raus, damit ich den Kochlöffel frisieren kann!“ „Legst du’s drauf an, Basilikumfresse?!“ Vertragt euch. Brüder!“ „Dich hat niemand gefragt!“ erklang es zeitgleich aus den Mündern der zwei Streithähne. Robin lachte. „Zumindest sind sie sich in einem einig.“ Ruffy musste schmunzeln, doch die Streitereien seiner Freude und das dadurch entstehende Gewackel erschwerte ihm jedoch nur seinen Versuch seine Freunde aus dem Loch zu ziehen. Der Boden unter ihm knackte gewaltig. Noch dazu zog das Gewicht an seiner Hand ihn immer weiter vor, als dass er sie hätte hochziehen können. Immer weiter wurde er auf den Abgrund zugeschoben. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Zorros schwitzige Hand machte es ihm nicht einfacher. Kurz vor dem Abgrund fand er Halt. Mit aller Kraft stemmte er seine Füße in den Boden, während er versuchte sie auf Knien hochzuziehen. Ein Donnern ließ den Boden erschüttern. „Oh nein“ hauchte Lysop. „Bitte nicht.“ Ein erneutes Donnern erklang. Ruffy sah, wie sich feine Risse um den Abgrund herum bildeten. Die Last an seiner Hand ließ ihn flach auf den Boden fallen. Krampfhaft umfasste er Zorros Hand. Ein weiteres Knacken erklang und dann folgte ein bestialisches Donnern. Das Gestein unter ihm brach weg; stürzte einfach ein. Er fiel in die Schlucht. Er hörte seine Freunde schreien, sah Steine fallen, spürte Zorros schwitzige Hand. Er durfte nicht aufgeben! Schemenhaft erkannte er den Rand des Abgrundes. Blitzschnell dehnte er seinen Freien Arm, bekam den Rand zu fassen und bewahrte sie somit vor einem tiefen Fall ins Ungewisse. Vorerst. Die Schreie erstarben. Erleichterung machte sich breit. „Ich habe das Monster gesehen. Es hatte mich schon fast…“ „Was?!“ entsetzt starrte Chopper den bibbernden Lysop an. „Ja, doch dank meiner berühmten Angler-Strategie konnten wir ihnen entkommen.“ „Wow, du bist so klug, Lysop!“ Zorro und Sanji verdrehten die Augen. Ruffy schmunzelte, doch etwas rief ihn zur Besinnung. Das harte, raue Gestein riss seine Haut auf. Dreck drang in die Wunden und Blut lief heraus. Verbissen hielt er sich fest. Sie mussten hier raus. Unbedingt. Aber wie? Die Antwort kam ihm so aprubt in den Sinn, dass er sich hätte schlagen können. Natürlich. Noch waren sie nicht verloren, Er hatte es im Gefühl. Er wusste, das sie es konnte, Tief atmete er durch, dann schrie er; laut und gellend: „NAMI!“ Sie hörte eine Stimme, die ihren Namen rief. Seine Stimme. Sie wollte loslaufen, zu ihm rennen, ihre Freunde retten, doch sie konnte nicht. Ihre Füße wollten nicht; sie kämpfte, doch sie kam kein Stück vorwärts. Warme Luft strich ihr durchs Gesicht. Erneut erklang ihr Name. Diesmal in verschiedenen Tonlagen, aus verschiedenen Mündern. Jede Stimme war ihr vertraut. Jede einzelne wollte sie retten. Wieder wollte sie rennen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht. Der Boden begann erneut zu knacken; ein Donnern erklang. Wind kam auf. Sie hörte Schreie: Lysop und Chopper. Warum kam sie nicht vorwärts? Ruffy hatte es doch auch gekonnt; warum also sie nicht?! Warmer Wind wehte durch ihre Haare. Warum sie nicht?! Und in dem Moment, als sie am verzweifelsten schien, stolperte sie nach vorne. Der Länge nach fiel sie auf den Boden. Scharfe Steine schlitzen ihre Arme und Beine auf, doch es war ihr egal. Sie konnte sich bewegen. Sie sprang auf die Beine, rannte. Gleich war sie da. Nur noch ein paar Meter. Aprubt bremste sie ab. Staub wirbelte unter ihren Füßen auf. Wollte sie das denn überhaupt? Ruffys Hand begann zu zittern. Er konnte spüren, wie der Boden weiter brach, konnte sehen wie die Risse sich weiter durch den Waldboden fraßen. So wenig er über die Natur auch wusste, in einem war er sich absolut sicher: Lange würden sie hier nicht mehr hängen. Sein Arm zitterte. Alle rauf zu ziehen war unmöglich, dafür hatte er nicht genug Kraft. Da ihre Hände blockiert waren, konnte Robin ihre Teufelskräfte nicht einsetzen und klettern war ebenso unsicher wie waghalsig. Ihre einzige Hoffnung war Nami, die sich gehörig Zeit zu lassen schien. Die Risse fraßen sich weiter durch den Boden. Seine Hand wurde schwitzig. Er vertraute Nami, doch wenn sie nicht bald bei ihnen war, würde etwas nachgeben. Die Frage war nur noch ob diese etwas seine Hand oder der Boden sein würde. Reglos stand Nami wenige Meter vor dem Abgrund. Sie konnte sich frei bewegen, doch ihre Gedanken waren gefangen. Wollte sie sie überhaupt retten? Natürlich wollte sie es. Freunde, wie sie hatte sie nie gehabt. Wie konnte sie sie nicht retten wollen? Gut, aber was war danach? Danach? Da würden sie weiter suchen. „NAMI!!!“ Weitersuchen nach etwas, dass nicht da war. Etwas, wofür er sich trieb. Etwas, was ihn kaputt machte. Ganz sicher würden sie weiter suchen. „NAMI-MAUS!!!“ Wollte sie das? „Navigatorin!!!“ Nein, das wollte sie nicht. Der Boden unter ihren Füßen donnerte. Warum sollte sie sie also nicht hängen lassen? Nach so einem Fall würden sie sicher nicht weiter suchen. Ganz sicher nicht. Große Risse zogen sich über den Waldboden; erreichten ihre Füße. „NAMI!!! BITTE!“ Wie verzweifelt sie klangen. „NAMI!!!“ Nein. Nach diesem Fall würden sie garantiert nicht weiter suchen. „SCHWESTER, HÖR AUF DAMIT!!!“ Er würde das nicht zu lassen. „NAMI!!!“ Ruffy würde das nicht zulassen. Der Boden begann leicht zu bröckeln. „Nami…“ Ruffy. Moment mal, was dachte sie da eigentlich? War sie verrückt geworden?! Sie hob den Blick. Sah die geschundene zitternde Hand am Abgrund, hörte ihre Rufe, ihr Bitten, ihre Schreie. Wie hatte sie auch nur eine Sekunde zweifeln können? Der Boden splitterte. Ein lautes Donnern war zu vernehmen. Nami rannte. Der Strohhut hing an seinem Band um ihren Hals, als sie scharf am Abgrund abbremste und Ruffys Hand ergriff. Dankbare und freudige Blicke trafen sie. „Ich dachte schon du lässt uns hängen.“ hörte sie den Schwertkämpfer erleichtert sagen. „Das dachte ich auch.“ gab sie zurück. Bevor jedoch noch irgendjemand etwas sagen konnte, erklang ein erneutes Donnern. Lauter und schrecklicher als die Male zuvor; und noch bevor die Orangehaarige es spürte, wusste sie, dass sie zu spät gekommen war. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm gab der Boden unter ihren Füßen nach. Kopfüber fiel sie in den Abgrund; Ruffys Hand fest umklammert. Schwärze umgab sie, kalte Luft zischte an ihr vorbei, sie hörte Schrie, konnte die Stimmen jedoch nicht zuordnen. Dann erblickte sie einen Lichtschein. In kleiner funke, der immer größer wurde, je tiefer sie fielen und als sie das Licht vollkommen umgab, kamen sie hart auf einer festen Oberfläche auf. Erdstaub wirbelte auf. Sie musste husten. Benommen schlug Nami die Augen auf. Um sie herum war es hell erleuchtet. Sie richtete sich auf und bemerkte, dass sie bäuchlings auf einen festen, erdigen Boden gefallen war. Sie ließ ihren Blich schweifen und merkte, dass sie sich in einem hohlräumigen Gang befand: Ein Tunnel. Fackeln erleuchteten die erdigen Wände. Plötzlich erklang ein Ächzen hinter ihr. Erschrocken fuhr sie herum, vollkommen unbegründet, denn es waren nur ihre Freunde, die sich ebenfalls vom Boden erhoben. „Wo sind wir hier?“ fragte der blonde Koch. „In der Höhle eines riesigen, hungrigen Erdmonsters.“ Lysop zitterte vor sich hin. „Es bewegt sich schon auf uns zu. Ich kann seine Schritte hören.“ Panisch suchte er mit seinen Blicken den Gang ab. „Und wenn es hier ist, wird es uns mit seinen maulwurfartigen Krallen den Bauch aufschlitzen! Ich will nicht sterben!“ Chopper stimmte lauthals in das Geschrei mit ein. Während die beiden in Panik ausbrachen sah der Rest sich um. „Also, wo sind wir?“ fragte Sanji erneut, während Namis eine von ihren selbst angefertigten Karten der Insel vorsichtig auf dem Erdboden ausbreitete. „Ich weiß es nicht genau.“ gab sie zu. Während ihrer Tour durch den Wald hatte sie sich immer wieder Notizen gemacht, damit sie ihre eigene Karte um die fehlenden Informationen ergänzen konnte. Diese Notizen hielt sie nun in der Hand „Aber wenn ich mich nicht irre, müssten wir uns irgendwo in einem unterirdischen Gang in diesem…“ Mit dem Zeigefinger umkreiste sie ein kleines Stück des Waldes. „… Bereich befinden.“ „Heißt das, wir müssen vor- oder zurücklaufen um hier raus zukommen?“ fragte Franky sie. Ein Schweigen folgte auf diese Frage hin, die nur durch Lysops und Choppers Geschrei unterbrochen wurde: „Ich will nicht sterben!“ Letztendlich setzte Nami dem ganzen Geplärr durch zwei wohl platzierte Kopfnüsse ein Ende. „Könnte ihr euch nicht mal beherrschen?!“ Ruffy lachte. Genervt wandte sich die Navigatorin wieder der Karte zu. „Das ist schwer zu sagen.“ meinte sie. „ Das kommt darauf an, wie wir gelandet sind und wo genau wir uns befinden.“ Eingehend musterte sie ihre handgefertigte Karte. Eine ganz Zeit lang, bis sie zu geben musste, dass sie so nicht weiter kamen. Ihre Informationen waren zu ungenau und ihre Lage zu ungewiss. „Diese Insel ist der reinste Horror!“ jammerte sie und packte enttäuscht und wütend über sich selbst, die Karte wieder ein. „Kommt euch das nicht auch merkwürdig vor?“ unterbrach die Archäologin das Tief ihrer Kameradin. „Was meinst du?“ fragte Zorro. „Die erleuchteten Wände.“ antwortete sie schlicht. „Irgendjemand muss die Fackel doch entzündet haben.“ „Du meinst hier unten ist jemand?“ hackte der Cyborg nach und sah sich prüfen um. „Das denke ich nicht, aber irgendetwas; ja.“ Verwirrte Blicke trafen sie, doch Ruffy strahlte. „Dann nichts, wie los, Leute.“ Forderte er sie auf und wollte vorne weg springen, doch Lysop hielt ihn an der Schulter zurück. „Ruffy, warte. Was ist wenn das eine Falle ist?“ Misstrauisch sah der Kanonier den erleuchteten Gang entlang. „Und?“ lachte Ruffy. „Das wird ein prima Abenteuer. Komm schon, du Angsthase!“ Mit diesen Worten ergriff er das Handgelenk des wimmernden Lysop und rannte davon. „Ruffy, warte!“ Zorro sprang auf und rannte ihm hinterher. „Dieser Idiot!“ knurrte Sanji, folgte dem Schwertkämpfer jedoch mit den anderen nach. Ruffy rannte. Er wusste, dass er hier richtig war. Die erleuchteten Tunnelwände flogen an ihm vorbei. An einer Kreuzung lief er nach links, die nächste nach rechts. Er wusste einfach, dass es richtig war. Sein Gespür leitete ihn und es sagte ihm, dass es nicht mehr weit war. Überhaupt nicht mehr weit! An der nächsten Biegung lief er nach links; er spürte wie der Boden unter seinen Füßen heiß wurde, doch er schenkte ihm nur wenig Beachtung. Er war so nah… Rapide wurde er zurückgerissen. Keinen Augenblick zu früh. Er stand am Ausgang des Tunnels. Vor ihm breitete sich ein riesiger Abgrund aus. Nur vereinzelt standen große, schwarze Felsblöcke in seiner Mitte; umgeben von heißer, brodelnder Lava. Es war unerträglich heiß. Dankbar klopfte er Lysop, der ihm vor dem sicheren Tod bewahrt hatte, auf die Schulter. Dann wandte er sich der Lava zu. „Was hast du vor?“ fragte der Kanonier entsetzt. „Ich will darüber!“ meinte Ruffy, als wäre es die normalste Sache der Welt. Zur Erklärung deutet er geradeaus. Direkt auf ihrer Augenhöhe war ein weiteres Loch in der gegenüberliegenden Wand zu erkennen. Der Tunnel musste dort weiter gehen. „Bist du verrückt?" fragte Lysop entgeistert. „Wie willst du denn darüber kommen?“ Er wusste zu gut, dass sein Kapitän seine Arme nicht so weit dehnen konnte. „Springen.“ antwortete Ruffy und deutete auf die herausragenden, schwarzen Felsblöcke. „Springen…“ wisperte Lysop. „Springen…“ Entgeistert starte er seinen breit grinsenden Käpt’n an. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? „Toll, Spinatschädel, wirklich toll!“ Erzürnt ging der blonde Koch neben dem Schwertkämpfer her. „Jetzt haben wird nicht nur Ruffy, sondern auch Nami und Robin verloren!“ „Was willst du von mir? Hättest mir ja nicht nachlaufen müssen!“ blaffte der Grünhaarige ihn an. „Ach, jetzt ist es meine Schuld?“ „Wessen denn sonst, Zitronenkopf?“ „Was hast du gesagt, Spinatstecher?“ Genau das, was du verstanden hast, Blondi!“ „Willst du Ärger haben, Zahnstocher?“ „Wie nennst du mich, Nudelholz?“ „Schwerterheini!“ „Gemüseschäler!“ „Muskelprotz!“ „Weiberheld!“ „Schwertfuchteler!“ „Du wagst es…“ Doch ein lautes Donnern unterbrach ihre Streiterei. „Was war das?“ fragte der Blonde. „Woher soll ich das wissen?“ entgegnete der Grünhaarige. „Doch habe ich auch nicht gemeint, Idiot!“ „Warum fragst du dann so dumm, Kartoffelschäler?!“ „Weil… Hey, warum gehen wir nach rechts?!“ „Weil ich nach rechts gehen will, Blondi.“ Sie waren an einer Kreuzung angelangt. „Genau deshalb gehen wir nach links!“ „Und warum?“ „Weil du dich immer verläufst!“ „Was soll das heißen?!“ „Das soll heißen, dass du keinen Orientierungssinn hast und wir nach links gehen, Schwachkopf!“ „Wie nennst du mich?!“ „Wasch dir Mal die Ohren!“ „Wenn du dir das Gesicht wäschst. Ach so, du siehst ja so aus!“ Sanji knurrte. „Hast du ein Problem?!“ „Ja, mit dir!“ „RUFFY!“ „LYSOP!“ „ZORRO!“ „SANJI!“ „Jungs, wo seid ihr?!“ „ZORROOOO!“ „BRÜDER! MELDET EUCH!“ „HERR KOCH!“ „LYSOP!“ „RUFFYYYY!“ „KAPITÄN!“ Endlos hallten sie Rufe an den erdigen Tunnelwänden wieder, doch keine Antwort kam zurück. „Die finden wir nie.“ meinte Nami kraftlos. Sie saß auf Frankys Rücken. Beim Laufen war ihr gebrochener Fuß umgeknickt und an selbst laufen war nun nicht mehr zu denken. Chopper hatte sie Not versorgen müssen, worauf sie die anderen aus den Augen verloren hatten. „Keine Sorge, Schwester.“ Zuversichtlich ging Franky neben Robin und Chopper den Tunnel entlang. „Wir finden sie schon wieder.“ „Da vorne.“ Robin deutete auf ein rundes Loch durch das viel Licht strömte. Eilends gingen sie darauf zu. Vor ihnen erstreckte sich ein großer Abgrund. Er war angefüllt mit Wasser; ein unterirdischer See. Auf dem See wuchsen Pflanzen, die Nami noch nie gesehen hatte. Selbst Chopper und Robin schienen sie nicht zu kennen. Die Luft war feucht und kalt. Über dem Abgrund hing eine löchrige, alte Hängebrücke. Nami zog Ruffys Strohhut tiefer ins Gesicht. Es war eisig hier. Chopper, dem die Kälte nichts auszumachen schien, trat ein paar Schritte auf den Abgrund zu und deutete auf die gegenüberliegende Wand. „Da!“ Sie sahen hin und erblickte, ein auf die Entfernung, kleines schwarzes Loch in der Wand. Die Fortführung des Tunnels. Sie starrten die Brücke an, die genau von ihnen zu jenem Loch führte. „Also müssen wir darüber?“ fragte Franky, der die Brücke fachkundig beäugte. „Sieht ganz danach aus.“ merkte die schwarzhaarige Archäologin an. „Die sieht aber nicht sehr stabil aus.“ meinte der Cyborg. „Wenn sie unsere Freunde ausgehalten hat, dann wird sie uns auch noch tragen können.“ Meinte Robin weise. Nami stimmte ihr zu. „Wenn sie Ruffys Geturne und Zorros und Sanjis Streitereien ertragen hat, wird sie uns alle mal halten.“ Entschlossen und motiviert wandten sich die vier, Nami immer noch auf Frankys Rücken, der lädierten Brücke zu. Zuerst ging Franky mit Nami, anschließend Robin und zum Schluss Chopper, dessen zweifelhaften Gesichtsausdruck niemand bemerkte. „Was ist das?“ Irritiert und gleichzeitig verwirrt sahen Koch und Schwertkämpfer auf die sumpfige Landschaft ca. drei Meter unter ihnen herab. „Ein Sumpf.“ Antwortete der Grünhaarige. „Das weiß ich selbst.“ giftete der Blonde. „Warum fragst du dann, wenn du es schon weißt?!“ Anstatt zu antworten murmelte Sanji nur genervt etwas vor sich hin und wandte sich dem vor ihnen liegendem Gelände zu. „Da.“ sagte er plötzlich und deutete auf einen steinernen Weg und ein großes schwarzes Loch in einer steinernen Wand am Ende des Sumpfes. „Da muss der Tunnel weiter gehen.“ Ein platschendes Geräusch erklang und Matsch spritzte auf. „HEY!“ schrie der Koch dem Grünhaarigen zu, der soeben von ihrer Anhöhe in den Sumpf gesprungen war. „Was ist?“ gab jener genervt zurück. „Ich denke wir müssen darüber.“ Er deutet auf das Loch in der Wand. „Schon.“ Antwortete der Blonde und sprang neben ihm auf den sumpfigen Boden, so dass ebenfalls Matsch aufspritzte und den Schwertkämpfer beschmutzte. „ …, aber wenn du führst, verirren wir uns sogar, wenn der Weg geradeaus verläuft.“ Eine kalte Ladung Schlamm traf Sanji im Nacken. „Was hast du gesagt...“ Zorro grinste fies. „…, Blondi?“ Der Blonde wischte sich den Matsch aus seinem Genick. „Du…“ Er ging in die Hocke. „… hast das nicht umsonst gemacht, Schwerterheini.“ Zorro sah zu, wie sein Gegner eine große Menge Matsch zusammentrug, sich erhob uns ihn diabolisch anlächelte. „Wehe, Sanji.“ Knurrte er. „Wenn du auch nur eine …“ Ein großer Haufen sumpfigen Bodens traf ihn mitten ins Gesicht und ließ ihn verstummen. Verärgert wischte Zorro sich den Brei aus dem Gesicht. „Das, Gemüseputzer,…“ sagte er. „… bedeutet Krieg.“ Sanji grinste triumphierend. „Ich bin dabei, Gurkenheini.“ „Komm schon, Lysop!“ Ruffys Stimme klang aufmunternd. „Sei kein Feigling!“ Er stand inmitten der heißen Lava auf einem schwarzen, steinigen Podest. Lysop war nur einen Sprung entfernt von ihm, doch der Kanonier zögerte. Das flüssige Gebräu um sie herum brodelte vor sich hin. Es war brechend heiß. Die Luft war stickig und Schweiß stand auf ihrer Stirn. „Ich bin kein Feigling!“ rief der Gelockte. „Ich bin nur vorsichtig.“ Er warf einen Blick auf die kochendheiße Lava um sie herum. Wenn er da reinfiel, war es ein für alle Mal vorbei. Allerdings… Er sah Ruffy an. Das würde er sich nicht zu lassen. Also war es ganz einfach. Er musste Ruffy doch nur vertrauen! Lysop atmete tief durch, federte sich ab und sprang. Innerhalb weniger Sekunden stand er mit einem Beinen auf festem Gestein; doch das zweite drohte ihn nach hinten zu ziehen. Er strauchelte, doch noch bevor er schreien konnte, war Ruffy da. Blitzschnell ergriff er das Handgelenk seines Freundes und zog ihn sicher zu ihm auf das steinige Podest. Lysop atmete schwer, doch der Kapitän erkannte ohne Mühe das dankbare Lächeln auf dessen Gesicht. Nach einer kurzen Erholungspause für seinen Kanonier ging es weiter. Von Sprung zu Sprung. Von Stein zu Stein. Immer weiter und irgendwann hatten sie nur noch zwei Sprünge bis zu ihrem Ziel. „Bereit?“ fragte Ruffy seinen Mitstreiter. „Jederzeit.“ grinste Lysop. Der Schwarzhaarige erwiderte sein Grinsen, federte sich leicht ab und sprang. Zuerst fand er Halt, doch dann ging irgendetwas fürchterlich schief. Ruffys Füße rutschten plötzlich ab, er taumelte, ruderte mit den Armen und fiel kopfüber in die heiße Lava. Lysop verfolgte mit vor Entsetzen geweiteten Augen die ganze Szene. Sein Gesicht war weiß. „RUFFY!“ Er schrie. Schrie lauter als er jemals zuvor in seinem kurzen Leben geschrieen hatte. Das durfte nicht sein. Das konnte nicht sein. Er federte und sprang auf den Stein, von dem sein bester Freund zuvor gefallen war. „RUFFY!“ Er sah nichts von ihm, hörte nichts von ihm. Das konnte nicht sein! Panisch sah er sich um. Hier war nichts, womit er ihm helfen konnte. Nichts womit er tasten konnte. Die ganzen Diale in seiner Tasche, seine Munition, seine Schleuder, sein Seil… Alles war nutzlos, wenn es darum ging seinem Freund zu helfen. Alles würde verbrennen .Alles bis auf… Lysop tat es bevor er genauer darüber nachdachte. Er durfte nicht zögern. Und Ruffy brauchte Hilfe: Jetzt! Ruckartig und ohne Zweifel, tauchte der Kanonier seinen gesamten rechten Arm in die heiße, kochende Lava. An die Schmerzen dachte er nicht, er spürte sie nicht; sie waren ihm egal. Hauptsache er konnte Ruffy retten. Nami fröstelte. Je weiter sie auf dir Brücke vorankamen, umso kälter schien es zu werden. Der See unter ihnen war zu gefroren, die Holzplanken der Brücke verreist. Sogar Chopper spürte die Kälte. Und dabei hatten sie noch nicht einmal die Hälfte des Weges hinter sich gebracht. So gut wie sie es auf Franky Rücken beurteilen konnte, war es zu alledem noch sehr glatt. Ihre Freunde rutschten förmlich vorwärts. Der Cyborg schien es mit seinen Eisenimplantaten sowieso schwer auf Eis zu haben. Schlitternd und frierend bewegten sie sich vorwärts. „Was hast du, Herr Doktor?“ Robins Stimme klang beherrscht. Auch sie zitterte vor Kälte. „Ich wundere mich nur, dass ich die anderen nirgendwo riechen kann.“ meinte Chopper besorgt, welcher sich in inzwischen in reiner Elchform fortbewegte, damit er mehr Halt auf dem Eis fand. „Schon eine ganze Weile nicht mehr.“ „Vielleicht kannst du sie vor Kälte nicht mehr spüren.“ bemerkte Nami zitternd an. Der kleine Elch nickte. „Vielleicht, aber …“ Bevor er jedoch seinen Satz vollenden konnte, ertönte ein gellender Schrei, der die gefrorenen Erdwände erzittern ließ: Lysops Stimme. „RUFFY“ Die Erddecke über ihren Köpfen begann zu bröckeln. Riesige verankerte Gesteinsbrocken fielen hinab. „In Deckung!“ Chopper stieß Robin heftig mit seinem Geweih nach vorne, jene prallte gegen Franky und Nami, welche mit ganzem Gewicht auf die vereiste Brücke fielen. Dort, wo sie eben noch alle gestanden hatten, war ein riesiges Loch zu sehen. Ein wahrer Gesteinsbrocken war auf die alte Brücke gefallen und hatte sie fast entzweit. Fast. Sie konnten sich kaum von dem ersten Schock erholen als der Zweite schon folgte. Erst der Stein, dann das Gewicht von zwei ausgewachsenen Frauen, einem kleinen Elch und einem Eisenmann: So eine Wucht hielt die vereiste, alte Holzbrücke nicht aus. Sie brach. Und das gleich an zwei Stellen: Die Erste, wo der Gesteinsbrocken sie getroffen hatte. Die Zweite dort, wo Franky mit Nami gefallen war. Genau das Stück, wo die vier Freunde lagen. Frankys Eisenfaust war verreist, Robins Teufelskräfte durch die Kälte gelähmt, Namis Fuß gebrochen und Chopper war genauso hilflos wie der Rest. Sie fielen. Kalter Wind peitschte Nami um die Ohren und blies in ihr Gesicht. Einen Moment kam sie sich vor als könnte sie fliegen. Sie erinnerte sich als sie in die Schlucht auf die Speere gefallen war. Das hatte sich genauso angefühlt. Damals als sie über Ruffy geschwebt war. Ruffy… Sein Name mit Lysops Stimme geschrieen halte immer noch von den Wänden wieder. Das Einzige, was sie hörte, bevor sie rücklings durch die Eisschicht des Sees brach und in das kalte Wasser einbrach. Ruffy. Schlamm spritzte auf, flog durch die Luft und traf den blonden Koch mitten ins Gesicht. „Na warte!“ faucht er, krallte einen großen Haufen Sumpfboden zusammen und warf ihn auf den Grünhaarigen, welcher jedoch gekonnt auswich. „Lern erstmal zu treffen, Blondi!“ Sanji wollte gerade erwidern, als ein gellender Schrei sie erreichte. „RUFFY!“ Die Schlammschlacht war aus ihren Köpfen gefegt, die Streitereien vergessen. „Das war doch Lysops Stimme.“ sagte Zorro. „Da stimmt was nicht.“ Der Verzweifelte Schrei klang in ihren Ohren nach, wurde nicht leiser, sondern blieb gleich bleibend laut. Er ging ihnen durch Mark und Bein. „Lass uns nachsehen!“ meinte Sanji und wollte zurück in den Tunnel sprinten, Zorro ihm nach. Keiner der beiden erreichte sein Ziel. Zeitgleich fielen sie der Länge nach auf den sumpfigen Boden. „Was…?“ fragte der grünhaarige Schwertkämpfer, während er sich auf die Knie hockte. „Keine Ahnung.“ erwiderte der blonde Koch, der sich auf seinen Armen und Beinen aufstützte. „Ich kam auf einmal nicht mehr wei…“ Er stockte. „Was hast du, Kochlöffel?“ Doch dann erstarrte auch Zorro. Auf einmal war ihm ganz genau klar WAS geschehen war. Wie hatten sie nur so dumm sein können? Sie befanden sich in einem Sumpf. War ihnen nicht klar gewesen, was das hieß?! Offensichtlich nicht… Ihre Füße steckten fest verankert im versumpften Boden. Zorro saß bereits schoßtief drin, während Sanji weder Beine noch Füße bewegen konnte. Sie spürten wie sie immer tiefer einsanken. Von Minute zu Minute schneller. Wie sollten sie hier nur wieder rauskommen? Zorros Schwerter steckten zur Hälfte im Boden, ebenso wie Sanjis Beine. „Sehen wir’s mal positiv…“ grinste der Grünhaarige verbissen, während sie verzweifelt versuchten sich aus dem Sumpf zu kämpfen. „… schlimmer kann es nicht mehr kommen.“ Sanji musste schmunzeln. In diesem Moment schossen große, grüne, ledrige Ranken aus dem Boden hervor. Entsetzt starrten die beiden Freunde sie an. Doch die Pflanzen fackelten nicht lange. Windig und schnell schossen sie auf ihre Opfer zu. Sie erreichten Zorro. Wanden sich um seinen freien Hals und seine Handgelenke. Bei Sanji, der gerade eine Hand frei bekommen hatte, wickelten sie sich um Arme und Rücken. „Du musstest e…“ keuchte er, weil die Ranken ihm die Luft abschnürten. „…es ja unbedingt sagen, oder?“ “Hab mich wohl geirrt.“ meinte der Grünhaarige, der Sanjis Lächeln krampfhaft erwiderte. Mit ganzer Kraft rissen und zigen die beiden Mitstreiter der Strohhutband an den ledrigen Ranken, doch für jeden Versuch sie zu entfernen, schnürten sich die Pflanzen enger um ihren Körper und zeitgleich, wie die beiden entsetzt bemerkten, zogen sie jene tiefer in den Sumpf. „Gib mir deine Hand!“ Sanji kostete es seine letzten Kraftreserven dem Schwertkämpfer seine Hand hinzustrecken. Jener hatte alle Mühe zu sprechen, da die Ranken sich immer enger um seine Kehle schlangen und er schon bis zu den Schultern im Schlamm steckte. „Warum?“ presste er hervor. „Weil wir…“ Sanjis Ranken zogen ihn tiefer in den Sumpf. „… schon genug Freunde verloren haben!“ Verbissen versuchte er die Pflanze abzuwehren, die sich um seine ausgestreckte Hand winden wollte. „Meinst du nicht?“ Zorro starrte ihn einen Moment lang an. Dann kämpfte er mit letzter Kraft seine Hand aus dem Griff einer besonders hartnäckigen Pflanze frei und ergriff Sanjis Hand. Keine Sekunde zu früh, denn wenige Augenblicke später war der Smutje vollends im sumpfigen Morast verschwunden. „SANJI!“ Verbissen umklammerte der Schwertkämpfer die Hand seines Kameraden, während die ledrigen Pflanzen sich um seine Hand schlangen. Er durfte es nicht zu lassen. Sanji hatte Recht. Irgendetwas war passiert, sonst hätte Lysop niemals so laut und panisch geschrieen. Von den anderen wussten sie nichts. Und wenn sie sich jetzt auch noch verlieren würden in diesem Gewölbe voller Gänge und mordlustiger Pflanzen… Die Folgen wollte er sich gar nicht ausmalen. Die Ranken wanden sich enger um Zorros Körper. Er würde Sanji nicht loslassen. Niemals. Wofür waren sie sonst Freunde? Klar sie stritten oft, aber sich hängen lassen? Niemals! Die Pflanzen zogen Zorro tiefer. // Verdammter Kochlöffel,…// knurrte er in Gedanken. // … wenn du loslässt, bringe ich dich um! Das schwöre ich dir!// Er spürte einen Druck auf seinem Hals. Die Luft wurde ihm abgeschnürt. Er konnte nicht atmen. Er keuchte, schnappte nach Atem. //Nicht loslassen!// dachte er. //Nicht loslassen!// Ein strammer Ruck durchfuhr ihn. Er keuchte hart und dann brach er durch eine harte, schlammige Oberfläche. Wasser drang in seine Lungen. //Nicht loslassen.// dachte er nur. //Nicht loslassen.// //Nicht loslassen. Nicht loslassen.// Schweiß rann Lysop von der Stirn. Er spürte die heiße Lava um siech herum blubbern, spürte jedoch keine Hitze an seinem Arm, den er in jene hielt. Wahrscheinlich war er schon zu verbrannt. Allerdings konnte er Ruffys Fingerspitzen spüren, die er krampfhaft umklammerte. Lava war schon merkwürdig. Die Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ruffy war schwer; ungewöhnlich schwer. Zu schwer, als dass Lysop ihn hätte hochziehen können. Doch loslassen: Niemals! //Halt durch Kumpel.// Verbissen tat der Kanonier sein Bestes um seinen besten Freund aus der heißen Masse zu ziehen. //Komm schon, Lysop. Komm schon!// Verzweifelt zog er ruckartig an Ruffys Hand. Anstatt ihn jedoch wie erwartet hochzuziehen, blieb Ruffy unter der Oberfläche. Die aufgewendete Kraft schlug in die entgegen gesetzte Richtung um. Lysop konnte sich nicht halten. Kopfüber, wie Ruffy zuvor, wurde er in die heiße Glut gezogen. Das war’s dann wohl. Oder doch nicht? Was war das? Der Kanonier blinzelte. Er spürte Ruffys Hand. Ein Glück; er hatte ihn nicht verloren. Dann sah er sich um. Er hätte nie gedacht, dass verbrennen so angenehm war. Es war auch nicht heiß. Nein, es war… Ja, wie war es? Lysop kam nicht drauf. Um ihn herum war es klar. Er konnte nicht gut atmen; er musste die Luft anhalten, bevor sie Lava in seine Lungen drang. Aber war das wirklich Lava? Diese durchsichtige, eigentlich schon hellblaue Flüssigkeit? Moment mal. Eine hellblaue Flüssigkeit? Entgeistert sah der Kanonier sich um. Das konnte nicht sein! Das konnte niemals sein! Aber… Es gab keinen Zweifel. Diese Gefühl: Es war Nässe. Nässe. Kalte, klare Nässe. Nicht von heißer Lava. Nicht von seinem verbrannten Körper, der ebenso wenig verbrannt war wie der seines Käpt’ns. Sie schwammen nicht in Lava. Sie trieben in Wasser. Kaltem, klarem Quellwasser. Quellwasser in einem unterirdischen See. Lysop begann sich gerade darüber wundern, als er plötzlich bemerkte, wie er Ruffys Hand verlor. Noch gerade rechtzeitig umfasste er sie fester. Er spürte eine große Kraft auf seinen Freund wirken. Eine, die ich wegziehen wollte, weg von ihm. Doch der Kanonier würde das nicht zulassen. Wer Ruffy etwas anhaben wollte müsste erstmal an ihm vorbei! Als wäre es Gedankenübertragung gewesen, zog plötzlich etwas gewaltig am Kragen des Kanoniers. Er strampelte, wollte sich befreien, wollte Ruffy helfen! Und dann brach er durch eine spiegelige, nasse Oberfläche. Gierig schnappten seine Lungen nach Luft. Das etwas zog ihn weiter, bis er harten Boden unter den Füßen hatte. Er lag auf schwarzen, scharfen Steinen. Er spürte es nicht. Er fühlte es nicht. Nur seine Hand umklammerte krampfhaft die seines besten Freundes. „Lysop…“ Erschöpft hob er den Kopf an. Das etwas stand über ihm. „Du kannst ihn jetzt loslassen.“ Der Kanonier starrte das Etwas an. Er brauchte einige Minuten um zu erkennen, dass das Etwas der grünhaarige Schwertkämpfer war und noch länger braucht er um seinem Ratschlag folge zu leisten. Verwirrt ließ er Ruffys Hand los. Langsam; ganz langsam. „Wo…“ fragte er, während Chopper zu ihnen herüberwuselte. „Wo kommt ihr her?“ Sein Blick ging die Reihe um. Alle waren sie da: Franky, Robin, Sanji, Chopper, Zorro, Nami, Ruffy und er. Und alle hatten sie eines gemeinsam: Sie waren vollkommen durchnässt. „Genau von dort, wo ihr auch herkommt, Bruder.“ lächelte Franky ihn an. „Oder zumindest in der Art.“ Lysop verstand rein gar nichts mehr. Also lag es mal wieder an einem der Crew alles zu erklären. Bevor sie jedoch antworten konnten, wurden sie durch ein lautes Husten unterbrochen. „Ruffy!“ Nami schlang die Arme um seinen Hals. „Nami…“ erwiderte er irritiert und, als sie ihn losgelassen hatte, ließ er seinen Blick verwundert umher wandern. Neugierig betrachte er seine Umgebung, der ihrer vorherigen sehr ähnelten. Es war eine kuppelförmige, schwarze Höhle. Sie war riesig. Den größten Teil nahm der unterirdische See in Anspruch, dessen Wasser klar und kalt war. Den Rest nahm der Boden ein, der aus der gleichen Mischung bestand wie Wände und Boden: ein braun-schwarzes Gemisch aus hartem Stein und Erde. Es sah aus wie sonst auch, außer dem See und dem großen, schmiedeeisernen Tor, das die Höhle auf ihrer Seite begrenzt hielt. Es war schwer und massiv gebaut worden. In seiner schwarzen Farbe fügte es sich perfekt in ihre Umgebung ein. Trotz seines offensichtlichen Alters glänzte und strahlte es so gut es konnte. Einzig der eiserne Griff schien etwas abgenutzt zu sein. Ein Türschloss war nirgends zu sehen. Um das Tor herum waren Schriftzeichen in porneglyphischen Buchstaben geschrieben und zu seinen Füßen war eine waagerechte Eisentafel in den Boden eingesetzt worden. Auch hier war ein Text in der Sprache der Porneglyphen vermerkt. „Wo sind wir?“ „Das…“ begann eine langsam wieder zu Kräften kommende Archäologin. „… ist mal wieder eine lange Geschichte.“ Und sie begann damit, dass alle ihre Erlebnisse schilderten. Ruffy und Lysop erfuhren, dass die anderen, nachdem sie unter die Oberfläche ihrer Landschaften gezogen oder gefallen waren, ebenfalls kühles, klares Wasser vorgefunden hatten. Jenes hatte sie in einer Strömung unterirdisch hierher getrieben. An den Ort, wo sie sich alle nach und nach wieder gefunden hatten. „Glaubt ihr, dass das mit Absicht passiert ist?“ fragte Sanji, nachdem sie alles geschildert hatten. „Es wäre möglich, dass wir ja in den See gelangen sollten.“ Die meisten aus seiner Mannschaft verneinten. Es wäre wahrscheinlich nur ein dummer Zufall gewesen, doch zwei seiner Freunde wirkten nachdenklich. „Das könnte durchaus sein.“ antwortete Robin. Die anderen starrten sie an. „Wir befinden uns schließlich hier an einem sehr geheimen Ort.“ Neugierige Blicke lagen auf ihr. „Was für ein Ort?“ wollte Chopper wissen. Robin lächelte. „Das hier ist…“ „Ruffy, was machst du da?“ Namis Stimme unterbrach Robins Meldung und alle wandten ihren Blick dem Kapitän zu. Jener stand vor dem eisernen Tor und versuchte alle paar Sekunden es aufzustemmen. Sein Gegner blieb davon gänzlich unbeeindruckt, doch Ruffy gab nicht nach. Es war da! Er spürte es! Nur dieses blöde Tor war versperrte ihm den Weg. Doch nicht mir ihm! Unbeeindruckt wie das Tor versuchte er es weiter. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte. Die Blicke der Anderen spürte er gar nicht. Robin lachte leicht und winkte den Schwarzhaarigen zu sich herüber. „Dein Instinkt ist wirklich unglaublich, Käpt’n.“ schmunzelte sie beeindruckt. „Aber hör erstmal zu.“ Verwundert ließ Ruffy vom Tor ab und kam zu ihnen herüber, wo er sich zwischen Nami und Zorro niederließ. Dabei fiel sein Blick auf Namis verbundenen Fußknöchel. „Geht’s dir gut?“ fragte er besorgt. „Ich wollte nicht…“ „Pscht!“ Bestimmt legte Nami ihm einen Finger auf den Mund. „Wenn du mich nachher trägst sind wir quitt.“ Ihr Freund nickte. „Einverstanden.“ Zufrieden legte die Navigatorin ihren Kopf auf seine Schulter. Wie froh sie doch war, dass ihm nichts passiert war. Zorro grinste verstohlen, als er die beiden sah, bevor er sich der Archäologin zuwandte. „Also, wo sind wir jetzt, Robin?“ Franky sprach die Frage aus, auf deren Antwort alle Anwesenden begierig warteten. „Wir sind kurz vor der Schatzkammer der Differs.“ antworte die Angesprochen. „Der was?“ hackte Sanji nach. „Eine Schatzkammer?!“ Namis Kopf schoss von Ruffys Schulter empor. „Wo?“ „Differs.“ wiederholte die Schwarzhaarige. Namis Frage beantwortete sie in Form eines Fingerzeigs auf das Tor. „Dort, aber…“ Die Navigatorin hörte gar nicht mehr richtig zu. Sie versuchte aufzustehen, scheiterte jedoch kläglich, da erstens ihr Fuß dagegen war und zweitens Ruffy sie zurückhielt. „Warte.“ sagte er ruhig zu ihr. „Lass mich!“ blaffte sie ihn an. Die anderen sahen diesem Treiben amüsiert zu, bis Robin Mitleid bekam. „Er hat Recht, Frau Navigatorin. Du solltest dir erstmal alles anhören.“ Geknickt gab Nami ihren Widerstand auf und ließ ihren Kopf erneut auf Ruffys Schulter fallen. Wie gemein das doch alles war. „Kannst du’s auch spüren?“ fragt Ruffy plötzlich leise. Sie sah auf. „Was spüren?“ Ihr Freund sah in ihrer Augen. So lange, dass man glauben könnte, dass er sie etwas ganz Bestimmtes tun lassen wollen würde. „Was spüren?“ wiederholte sie, doch nicht weil sie neugierig war. Sie hob ihren Kopf, näherte sich ihm cm um cm. Nur noch mm trennten sie voneinander. Sein warmer Atem strich verführerisch über ihr Gesicht… „Nichts.“ meinte er plötzlich und wandte seinen Blick wieder zu. Nami war wie vor den Kopf gestoßen. Enttäuschung und Verwirrung lag im Blick der Navigatorin, bevor sie sich ebenfalls der Archäologin zuwandte. Was für ein Idiot er doch war! „Aua!“ Mit einem Ruck lagen alle Blicke auf ihnen. Ruffy merkte es nicht. „Musst du mir auf die Hand traten? Das tut weh!“ Nami sah ihn entschuldigend an, während die anderen sich wieder Robin zuwandten. „Tut mir Leid.“ Sie legte den Kopf auf seine Schulter und sah ihn engelsgleich an. „Verzeihst du mir?“ Ihr Freund lächelt und nickte. Wie hätte er diesem Blick auch widerstehen können? Gemeinsam lauschten sie der Archäologin. Zorro, der das ganze Schauspiel beobachtet hatte, bemerkte sehr wohl Namis selbstgefälliges Lächeln, und fragte sich wie oft sie sich noch so still und heimlich rächen würde. Der Schwertkämpfer begann zu schmunzeln. Langweilig würde die Beziehung der beiden wohl niemals werden. „Also, wo sind wir jetzt?“ fragte der Cyborg. „Vor der Schatzkammer der Differs.“ antwortete Robin erneut. „Aber ich weiß, was ihr wissen wollt.“ lächelte sie und der brummende Zimmermann begann sich zu beruhigen. „Dieses Gewölbe ist vor hunderten von Jahren entstanden, um ein sicheres Versteck für die Schätze und das Vermögen der Differs zu sein.“ Die Navigatorin rutschte unruhig hin und her. Das war so gemein. Ein wahrer Reichtum schien auf sie zu warten und sie musste hier tatenlos rum sitzen. Wo war da die Fairness? „Um die Schätze sicher zu wissen…“ unterbrach Robin ihren Gedankengang. „… machten die Differs sich den unterirdischen See zu Nutzen. Diese Höhle und die anderen, in denen wir waren, sind nämlich natürliche Gebilde und wahrscheinlich schon Millionen von Jahren alt. “Sie machten sich die Elemente zu Nutzen?“ fragte Sanji, eine Zigarette rauchend, nach. „Wie?“ „Mit Magie.“ Die Crew erstarrte. „Ma…Magie?“ stotterte Lysop. Robin nickte. „Die Differs besaßen eine göttliche, wie sie es nannten, Gabe. Von Geburt an beherrschten sie eines der vier Elemente: Feuer, Wasser, Erde oder Luft.“ Gebannt lauschten die Freunde ihren Worten. „Wie gesagt machten sie sich diese Fähigkeit zu Nutze um ihren Reichtum zu schützen. Sie richteten Prüfungen ein, die nur Menschen mit besonderen Charakterzügen bewältigen konnten.“ Robins Blick wanderte von einem zum anderen. „Die Prüfung am Eingang des Tunnels war die Prüfung der Luft. Sie verlangt Vertrauen.“ Alle Blicke wanden sich Nami und Ruffy zu. Der Kapitän grinste, während die Navigatorin leicht rot anlief. „ Nach dieser Prüfung wählt eine besondere Magie aus, welche Prüfung man zu absolvieren hat, um zum Tor zu gelangen.“ Robin lächelte. „Wir wurden vom Wasser geprüft. Seine Aufgabe ist der Wille. Ich schätze, der Wille trotz Klimas sein Ziel zu erreichen.“ Nami, Franky und Chopper lächelten. „Die zweite Prüfung ist die Prüfung der Erde. Hier war Zusammenhalt gefragt.“ Sanji und Zorro warfen sich flüchtige Blicke zu. „Die dritte Prüfung war die des Feuers.“ Lysop und Ruffy grinsten breit. „Hier musstet ihr Mut beweisen.“ „Das heißt wir haben verloren.“ Entsetzte Blicke wandten sich der Navigatorin zu. „Ansonsten wären wir doch nicht eingebrochen, oder?“ „Du vergisst wo wir sind.“ lächelte Robin sie an. „Das Ziel der Prüfung war vor der Schatzkammer zu landen. Ich vermute, dass es keinen anderen Weg hierher gibt, als durch die Strömungen des Sees. Die Elemente werden wahrscheinlich wieder zu Wasser, wenn man die Prüfung besteht.“ Erleichterung wich dem Entsetzten auf den Gesichtern der Bande, doch Nami blieb kritisch. „Und warum ist das Tor dann zu?“ Sie überlegte. „Das ist doch keine Prüfung, od…“ Der Blick der Schwarzhaarigen verriet ihr die Antwort. „Es ist eine Prüfung.“ Frustriert ließ sie ihren Kopf wieder auf Ruffys Schulter sinken. „Was für eine?“ wollte Chopper aufgeregt wissen. „Es ist die Prüfung der mächtigsten aller Elemente.“ erklärte Robin. „Licht und Dunkelheit.“ „Und was testet sie?“ fragte Franky. „Entschlossenheit.“ sagte Robin schlicht. „Aber nur einer von uns darf sie bestreiten.“ „Ein Frage noch, Robin.“ warf Zorro plötzlich ein. „Woher weißt du das alles?“ Die Archäologin lachte und deutet auf die eingravierten Zeichen auf der Eisenplatte vor dem Tor und auf dessen Inschriften im Torbogen. „Dort steht nicht alles. Manches musste ich mir erschließen, aber es ist sehr schlüssig.“ Zorro nickte. Ruffy klopfte Nami währenddessen auf die Schulter, wobei sie den Kopf hob und er aufstand. „Ich mach die Prüfung.“ sagte er gut hörbar. „Was muss ich tun?“ Erwartungsvoll sah er Robin an. „Dich entscheiden.“ sagte sie schlicht. „O.k.“ Er drehte sich zum Tor, verweilte und drehte sich dann wieder um. „Zwischen was?“ Nami sah zu Robin. Irgendetwas gefiel ihr an ihrer Mimik nicht. „Zwischen was muss er sich entscheiden, Robin?“ Alle Blicke lagen auf der Archäologin. „Das wirst du schon erfahren.“ Ihr Kapitän sah sie aufmerksam an. „Aber bedenke, dass alles was du entscheiden wirst, auf dich und dein Leben schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Wir reden hier von übernatürlichen Mächten.“ Ruffy nickte einsichtig und wandte sich dem Tor zu. „Was muss ich tun, wenn ich bereit bin?“ Robin deutet mit ihrem Finger auf die Eisenplatte vor dem Tor. „Lege deine Hände darauf und konzentriere dich vollkommen. Dann müsste es funktionieren.“ Ruffy nickte und ging zielstrebig auf die Platte zu. Davor ging er in die Hocke. Er spürte die Blicke seiner Freunde im Nacken. Robin hatte von schwerwiegenden Auswirkungen gesprochen. Was das wohl bedeuten konnte? Doch daran durfte er jetzt nicht denken. Entschlossen krempelte er seine Hemdsärmel hoch. Kein einziger Zweifel ging ihm durch den Kopf. Er breitet seine Hände aus, begann sie zu senken. Nur noch wenige cm trennten ihn von der Eisenplatte mit der porneglyphischen Schrift. Sein Gewissen war rein. „Mach keine Dummheiten.“ Er hielt inne, als die Stimme des Schwertkämpfers erklang. Ein Grinsen zierte sein Gesicht. Dann legte Ruffy seine Hände ab und schloss die Augen. Um ihn herum war es vollkommen still. Er konzentrierte sich, nichts störte ihn. Dann begann in etwas zu blenden und obwohl er seine Augen geschlossen hielt, wusste er, dass es strahlend weißes Licht war. Die kalte Platte wurde warm. Also kam das Licht wohl aus ihr. Eine zeitlang passierte nichts. Dann erklang eine Stimme. Sie war tief und rau, doch trotz ihres dunklen Untertons fasste er sofort Vertrauen zu ihr. „Monkey D. Ruffy?“ fragte sie ihn. „Ja.“ antwortete er. „Du bist bereit dein Leben zu verändern?“ „Ja.“ antwortete Ruffy erneut. „Bist du sicher?“ hackte sie nach. „Du bist noch jung. Dein Leben liegt noch vor dir. Wer weiß was passiert?“ Ruffy musste schmunzeln. „Aber wenn ich es nicht probiere, wer weiß was mir entgangen wäre zu sehen?“ Die Stimme schwieg. „Was redet er da?“ fragte Nami, die zwischen Verzweiflung und Faszination stand. Ruffy war umhüllt von weißem Licht, welches aus der Platte zu kommen schien. Ihr war das schon unheimlich genug, doch als er auch noch anfing eine Sprache zu sprechen, die sie nicht kannte, ging es mit ihr durch. Wer wusste denn was mit ihm geschehen würde? Wenn er… Seine Stimme unterbrach ihre Gedanken und obwohl sie kein Wort verstand, wurde sie ruhiger. Die Sprache war sanft; melodisch klang sie in ihren Ohren nach. Gesprochen von seiner lieblichen Stimme. „Was ist das für eine komische Sprache?“ wiederholte Zorro ihre Frage. „Das…“ antwortete Robin und ihre Stimme klang sowohl verwirrt als auch verzaubert. „… ist die Sprache der Porneglyphen.“ „Du hast es dir also gut überlegt?“ fragte die Stimme noch einmal. „Du willst alles aufgeben, dein Leben geben, alles wegwerfen, was du erreicht hast, nur um sie zu retten?“ Ruffy nickte. „Ja, das will ich.“ Die Stimme klang bedrückt. „Dann sei es so.“ Das Licht um ihn herum wurde stärker. Selbst durch seine geschlossenen Augen hindurch blendete es ihn. Ein knarrendes Geräusch ertönte, dem Licht wich Schwärze und ein Wind zerzauste ihm die Haare. Ruffy öffnete die Augen. Was er gerade erlebt hatte, kam ihm merkwürdig verschwommen vor und trat immer weiter in den Hintergrund, je mehr er sich zu erinnern versuchte. Sein Blick fiel nach vorne: Das Tor stand offen. Er hatte bestanden; sie konnten weiter gehen. Wie hypnotisiert richtete er sich auf. Er war da. Er spürte es. Es war dort und er war ganz nahe dran. Das, wonach er die ganze Zeit gesucht hatte. „Worauf warten wir noch?“ fragte er in die Runde. „Auf hin…“ Doch Nami hielt ihm mit beiden Händen den Mund zu. „Zu deiner Information, du Idiot:“ Ihre Stimmer klang schärfer, als sie es geplant hatte. „Wir haben auf dich gewartet! Und außerdem…“ Ihre Miene wurde weich. „Mein Fuß tut weh.“ Die Mitglieder der Strohhutbande grinsten amüsiert, während ihr Käpt’n vor Nami in die Hocke ging. Natürlich hatte er sein Versprechen ihr gegenüber nicht vergessen. Glücklich stieg Nami auf seinen Rücken und legte ihre Arme um seinen Hals. Im Moment würde sie nirgendwo lieber sein, als dort wo sie gerade war: Auf Ruffys Rücken. „Also, Leute…“ Der Schwarzhaarige stand auf und ruckte mit deinem Kopf zum Tor, weil er seine Arme brauchte um Nami festzuhalten. „… lasst uns gehen!“ Gemeinsam setzte sich die Strohhutband in Bewegung. Kaum waren alle acht über die Torschwelle getreten, schlug jenes mit einem lauten Knall hinter ihnen zu, während aufleuchtende Fackeln den Blick auf eine lange, marmorne Treppe nach unten freigaben. „Und wie kommen wir hier jetzt wieder raus?“ fragte Lysop, während sie alle hinter Ruffy die Treppe hinunter stiegen. „Das sehen wir, wenn wir wieder raus wollen.“ klärte der Smutje ihn auf. Lysop seufzte und Robin begann zu kichern. Der Abstieg kostete sie viel Zeit. Ihren Weg zierte nichts außer steinigen Wänden und der sich ewig windenden Marmortreppe. Nichts ließ darauf schließen, dass dort unten eine uralte Schatzkammer liegen könnte, doch wahrscheinlich war das genau der Plan ihrer Erbauer gewesen. Nach geschlagenen 888 Stufen hatten sie endlich wieder ebenen Boden unter den Füßen. Ausgelaugt sah der Kanonier zu den Stufen empor. „Wie sollen wir die nur alle wieder hochkommen?“ Niemand antwortete auf seine Frage, denn zwei große Fackeln gaben plötzlich den Blick auf ein goldenes Tor frei. Genau auf Augenhöhe waren porneglyphischen Schriftzeichen eingraviert. „Was steht da, Robin?“ fragte ihr Kapitän begierig. „Warum liest du nicht selbst?“ Ruffy sah sie verwirrt an. „Wie denn?“ Die anderen sahen ihn ebenso verdutzt an, bis Nami sich erbarmte. „Also du diese Platte angefasst hast, hast du in dieser Sprache geredet.“ Ich habe ganz normal geredet.“ bestritt ihr Träger. Franky schüttelte den Kopf. „Hast du nicht Bruder.“ „Wie soll ich denn eine andere Sprache sprechen, wenn ich nicht weiß wie?“ „Das wüssten wir auch gerne.“ lächelte Zorro. Irritiert wandte sich der Kapitän wieder der Tür zu. Schweigen kehrte ein, doch nicht für lange. „Was steht denn jetzt da, Robin?“ wiederholte der Schwarzhaarige seine Frage. „Dort steht, dass nur der Absolvent der letzten Prüfung in der Lage ist diese Tür zu öffnen.“ Mehr nicht?“ hackte Nami nach, die die lange Schriftzeichenfolge musterte. „Es ist umständlich formuliert.“ klärte die Archäologin sie auf. „Ist das wieder so ein Zauber?“ fragte Sanji. Robin nickte. „Ja, und falls es jemand anderes versuchen sollte, bleibt die Tür verschlossen.“ „Da drinnen muss etwas sehr Wertvolles liegen, wenn sie schon damals so einen Aufriss darum gemacht haben.“ mutmaßte Franky. „Worauf wartest du noch, Käpt’n?“ Zorro hatte sich Ruffy zugewandt, dessen Hand bereits auf der goldenen Türklinke lag. Er konnte es spüren. Dort drin war das, was ihn die ganze Zeit gelockt hatte. Aber ob es wirklich das war, was er sich erhofft hatte? Und wenn nicht? // Dann suchst du einfach weiter.// antwortete er sich selbst. // Dann habe ich mich geirrt und unser Abenteuer geht weiter. Das klingt doch gar nichts schlecht, oder?// Er grinste. Das klang wirklich nicht schlecht. „Auf nichts.“ beantwortet er die Frage des Schwertkämpfers und zog das Tor am Griff auf. Ein helles Strahlen umfing sie, als das Tor aufschwang. Geblendet kniffen sie die Augen zusammen. Nami zog Ruffys Strohhut tiefer in ihr Gesicht. Als sie jedoch wagte ihr Augen nach ein paar Sekunden wieder zu öffnen, erstarrte sie und mit ihr die gesamte Strohhutbande. Vor ihnen erstreckte sich eine schier endlos weite und breite reichende Kammer, ausgepflastert mit weißem Marmor. Säulen, aus dem gleichen Material, schützten die knustvoll mit Fresken bemalte Decke. Seitlich war die Kammer durch ebenfalls bemalte Wände abgegrenzt, doch nach vorne war kein Ende in Sicht. Von der Decke hingen mehrer kristallene Kronleuchter, an den Wänden erleuchteten prunkvolle Kerzenhalter mit goldenen Kerzen den Raum. Die größte Aufmerksamkeit schenkt die Crew jedoch dem marmornen Boden. Jener war überfüllt mit Münzen und diversen Gegenständen aus purem Gold. Hier und dort lugte auch etwas Silbernes oder Bronzenes hervor. Viele Gegenstände waren ausgeschmückt mit Juwelen, Kristallen oder Diamanten. Das einzige weniger prunkvolle in dieser großen Kammer war ein alter Holzschreibtisch, der seitlich an der Wand stand. Vor jenem stand ein alter Stuhl und daneben, an der Wand, ein großer, goldener Vogelkäfig. Die Käfigtür stand offen, Futter- und Wassernapf gefüllt, der Boden frisch bestreut. Der frei geräumte Weg, der zu eben jenem Schreibtisch führte, ließ sie gedanklich auf etwas ganz bestimmtes schließen. „Magie?“ fragte Nami die Archäologin und deutet auf den gesäuberten und gefüllten Käfig. Jene nickte. „Ich glaube kaum, dass hier jemand lebt.“ „Dann wird er wohl nichts dagegen haben, wenn wir ein bisschen davon mitgehen lassen.“ Die Augen der Navigatorin funkelten vor Glück. So viel Reichtum; und sie hatten ihn gefunden! Doch noch bevor sie ihr Glück weiter begreifen konnte, ertönte ein ihr allzu bekanntes Krächzen. Ein großer, bunter Vogel flog auf sie zu; ein Southbird. Seiner Größe nach zu urteilen war er schon mehrere Jahre alt. Der Vogel steuerte direkt auf sie zu und begann vor Ruffy in der Luft zu flattern. Verwundert bemerkte Nami die Kamera, die um den Hals des Southbird hing. Wozu brauchte ein Vogel eine Kamera?“ Doch erneut durchbrach ein Krächzen ihre Gedanken. „Bitte lächeln.“ sagte Chopper plötzlich. Dann blitzte der Schein der Kamera auf und der Vogel entflog durch das das hinter ihnen liegende Tor, welches sich knarrend schloss. „Was war das?“ fragte Ruffy irritiert. „Und was meintest du mit „bitte lächeln“?“ wandte er sich an Chopper. „Das hat der Vogel gesagt, bevor er dich fotografiert hat.“ erklärte der kleine Elch. „Und warum hat er Ruffy fotografiert?“ fragte Nami. Chopper wollte gerade die Schultern zucken, als eine Stimme aus Richtung des Schreibtisches erklang. „Weil der Southbird der Wächter dieser Kammer ist und den neuen Piratenkönig in der Welt bekannt geben soll.“ Robin schlug das Buch auf dem Schreibtisch zu. „Pi…Piratenkönig?“ fragte Zorro verwundert. Auch die anderen erstarrten. Die Archäologin schmunzelte. „Ja, unser Kapitän hat recht gehabt.“ Sie erhob sich vom alten Holzstuhl. „Diese Insel ist tatsächlich Unikon und das hier…“ Sie deutet durch den Raum. „… ist das One Piece.“ Sie lächelte und dieses Lächeln galt Ruffy allein. “Herzlichen Glückwunsch, Piratenkönig.” --------------------------------------------------------------------------------- Wie ich sehe habt ihr es also überstanden und seid am Ende des Kapitels angelangt. Ich hege eine tiefe Bewunderung für euch. Ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat und ihr mir ein kleines Kommi da lasst. Bis zum nächsten Mal.^^ Pirate-Girl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)