Die Verantwortung des Kapitäns von abgemeldet (Ruffy x Nami) ================================================================================ Kapitel 11: Vom Warten auf Träume --------------------------------- 12. Kapitel Vom Warten auf Träume Hey. Ich sag schon gar nichts mehr dazu. Auf jeden Fall ist hier das neue Kapitel und ich will euch auch gar nicht lange warten lassen. Vielen Dank für eure Kommis. Ich kann mich daran gar nicht satt sehen. Viel Spaß beim Lesen. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Vom Warten auf Träume Langsam, ganz langsam, zogen sich die weißen Schwingen zurück. Wie ein Fächer falteten sie sich zusammen um geschmeidig durch den feinen Riss in Ruffys nacktem Rücken zu verschwinden. Nami wusste nicht was in ihr überwog: Faszination oder Abneigung. Ihren Freunden erschien es nicht besser zu gehen. Gebannt betrachteten sie, wie der Rücken ihres Käpt’ns sich, ohne Narben zu hinterlassen, wieder verschloss. Außer einer schwummrigen Linie Blut war nichts von den Peinigern ihres gemeinsamen Freundes übrig geblieben. Fast nichts. „Was ist das?“ fragte Chopper verwundert. Sein Blick, ebenso wie der der anderen, war auf die Stelle zwischen Ruffys Schulterblättern gerichtet. Ein großer Fleck dunklen Blutes überdeckte grobe Risse in seinem Rücken. Statt eine Antwort zu geben wandte sich Robin an den kleinen Arzt. „Hast du ein Tuch?“ Er reichte ihr eines. Robin nahm es in ihre Hand, tauchte es ins Meer und begann behutsam das Blut zu entfernen. Nach und nach legte sie es frei. Es sah als hätte sich ein großes, grobes Messer durch Ruffys Nacken gerammt. Verwundert betrachtete die Strohhutbande das freigelegte Symbol. „D.“ durchbrach die schwarzhaarige Archäologin das entstandene Schweigen. Als wäre das ein Stichwort gewesen, begann die Gravur sich allmählich zu verschließen. Ruffys gerötete und gereizte Haut nahm ihren gewohnten Farbton an. „Was hast das zu bedeuten?“ sprach Lysop die Frage aus, die wohl allen auf der Zunge lag. „Zum einen …“ begann Robin. „… bestätigt es, was wir herausgefunden haben. Nämlich, dass die Flügel den D.’s vorbehalten sind und unser Käpt’n ein Reinblüter ist.“ Das D auf Ruffys Rücken vernarbte. „Zum anderen…“ fuhr Robin fort und betrachtete dabei wie das Symbol, ebenso wie die Flügel zuvor, spurlos verschwand. „…bin ich ratlos.“ Alle Blicke wandten sich der Archäologin zu. Robin und ratlos? „300 Jahr Geschichte sind verloren gegangen.“ Antwortete sie auf die unausgesprochene Frage. „300 Jahre aus denen sowohl die Weltregierung als auch die D.’s…“ Ihr Blick ruhte kurz auf Ruffy. „… hervorgegangen sind.“ Sie wandte sich wieder ihren Freunden zu. „Das hier fällt genau in diesen Zeitraum. Auf diese Frage kann nur das Ryo-Porneglyph Antwort geben.“ Andächtiges Schweigen folgte auf diese kleine Ansprache. Namis Blick lag auf dem Meer. Ein paar Meter entfernt von ihnen lag die Sunny vor Anker. Sie hatten Ruffy nur soweit vom Schloss weggebracht wie nötig. Außerdem hätten seine Flügel unmöglich in Choppers kleine Krankenstation gepasst. Also hatten sie improvisiert und der kleine Elch hatte ihn und die übrigen am Strand versorgt. Das Knirschen des Sandes ließ sie aufblicken, doch es war nur Ruffy gewesen, der sich vom Schlaf vom Bauch auf den Rücken gedreht hatte. Ruhig betrachtete Nami das Heben und Senken seiner Brust. Es war erleichternd zu wissen, dass er keine Qualen mehr litt; keinen Schmerz mehr spürte. Selbst der Rückgang seiner Flügel war ruhig von statten gegangen. Nicht einmal hatte er sich angespannt, nicht einmal hatte er einen einzigen Laut von sich gegeben. Nur geatmet: Ruhig und beständig. Sanft hob Nami ihn unter den Armen an und bettete seinen Kopf auf ihrem Schoss. Mit den Fingern strich sie behutsam über seine verbunden Stirn. Geruhsam lauschte sie seinem Atem. Ein und aus. Eins und aus. Ein und aus. Ruhig und gleichmäßig,. Sie hörte nichts mehr. Nicht die Unterhaltungen der anderen, nicht das Knirschen des Sandes unter ihren Schuhen, nicht das Rauschen der Wellen. Nur seinen Atem. Sein gleichmäßiges, ruhiges ein- und ausatmen. Gleichmäßig und ruhig,. Seit drei Tagen. Sie seufzte und streichelte ihm durchs Haar. Sie wusste, dass sie geduldig sein musste. Er hatte viel durchgemacht; psychisch wie körperlich. Und das, wie Chopper und Robin vermuteten, über mehrere Monate. Sie musste ihm Zeit geben. Zeit, sich auszuruhen. Zeit, sich wieder zu stärken. Zeit, einfach mal geruhsam zu schlafen. Allerdings… Nami seufzte. Es machte sie verrückt und sie war sich sicher, dass sie nicht die Einzige war. Wieso sonst strömten die andern wohl über die schon längst erkundete Insel und strichen ziellos durch das Schiff? Franky hatte Ruffys Kajüte innerhalb von drei Stunden wieder auf Vordermann gebracht; freiwillige Helfer hatte es genug gegeben. Sie alle vertrauten Chopper bis aufs Blut, doch das verhinderte nicht ihre Sorgen. Würde sie selbst seinen Atem nicht regelmäßig hören, hätte sie ihn bereits für tot erklärt. Doch auch so erschien er ihr fern. Die durch die Speere verursachten Kratzer waren nur noch minimal zu sehen und außer einigen Verbänden fehlte ihm nichts, wie Chopper ihnen mitgeteilt hatte. Jedoch strahlte sein Gesicht eine solche Geruhsamkeit aus, als hätte er schon längst einen ihnen unbekannte Grenze überschritten. Sonnenstrahlen blendeten Namis Gesicht. Sie hob den Kopf. Im Osten ging gerade die Sonne auf. Sie seufzte. Tag vier brach an. Vom Schiff hörte sie Sanji in der Küche hantieren. Behutsam ließ sie ihren Kopf auf Ruffys sinken. „Ich verlange ja nicht viel…“ flüsterte sie leise während die Sonne langsam aufging. „… aber bitte wach bald wieder auf, Ruffy.“ Verschlafen öffnete er die Augen, blinzelte und schloss sie gleich wieder. Die Mittagssonne schien ihm unbarmherzig ins Gesicht. Sein Kopf dröhnte, doch er spürte wie es langsam abklang. Die Augen hielt er geschlossen, sein Atem ging ruhig. „Ruffy?“ drang eine sanfte Stimme an sein Ohr. Langsam öffnete er die Augen. Er blinzelte zweimal um die Verschwommenheit vor seinen Augen zu verbannen, dann noch einmal um sicher zu gehen, dass er sich die wunderschöne Gestalt, die sich über ihn beugte, nicht einbildete. Zaghaft streckte er eine Hand aus und berührte ihre Wange. „Nami.“ sagte er sanft, wobei er verträumt in ihre braunen Augen sah. Sie lächelte und schloss die Augen, besann sich jedoch eines Besseren und öffnete sie wieder. Keinen Augenblick mit ihm wollte sie mehr verschwenden. „Nami.“ begann er erneut leise nach einer kleinen Welle des Schweigens. „Es…“ Sein Blick fiel auf ihren verbundenen Fußknöchel. „Es tut mir Lei…“ Er kam nicht dazu, denn ihre Finger hatten sich bestimmend auf seinen Mund gelegt. „Du konntest nichts dafür.“ Sagte sie liebevoll ohne den Blick von seinen reuevollen, schwarzen Augen abzuwenden. „Ich weiß doch, dass du uns niemals absichtlich angreifen würdest. Außerdem warst du wohl kaum ganz bei der Sache, sonst hätte ich dir nicht so einfach mit meinem Klimataktstock eins überziehen können.“ Sie lachte leise und strich behutsam über seinen Stirnverband. „Der Meinung sind wir aber auch.“ meinte ein außergewöhnlich gut gelaunter Zorro, der sich neben ihnen in den Sand fallen ließ. Die anderen folgten ihm nach. „Außerdem war es ein willkommenes Training.“ lachte der Grünhaarige. „Ausnahmsweise muss ich dem Schwerterheini zustimmen.“ meinte Sanji, während er sich eine Zigarette anzündete. „Aber warn uns lieber das nächste Mal.“ Erleichterung überkam den Schwarzhaarigen; pure Erleichterung. Sie fühlten sich nicht hintergangen, nicht betrogen. Wahrscheinlich wussten sie einfach, dass er sie hatte schützen wollen, denn nichts war Ruffy bekanntlich wichtiger als seine Freunde. „Kein Problem, aber…“ Er lächelte. „… ein nächstes Mal wird es nicht geben.“ „Ja, Robin hat schon so etwas erwähnt.“ meinte Lysop zufrieden. „Echt?“ fragte Ruffy verwundert und stütze sich blitzschnell auf seine Ellenbogen auf. Zu schnell für seinen Körper. Ein Schmerz durchfuhr ihn und er biss die Zähne zusammen. Chopper war sofort zur Stelle. „Dein Körper ist sehr angeschlagen; du darfst ihn noch nicht so sehr belasten.“ Ruffy stöhnte. „Hättest du das nicht früher sagen können?“ Geschlagen lies er sich wieder auf Namis Schoss sinken. Jene lächelte. „ Du hättest doch sowieso nicht auf ihn gehört.“ Er lächelte. „Ja, ja.“ Dann schaute er sich um. „Wo steckt eigentlich Robin?“ „Sie ist zurück zu den Trümmern des Schlosses.“ antwortete Franky. „Irgendetwas nachsehen.“ Er zuckte die Schultern. Ruffy nickte und schloss einen Moment die Augen um Namis sanft Berührungen durch sein Haar besser wahrzunehmen. „Und was hat Robin euch erklärt?“ fragte er interessiert, nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte und sich trotz Choppers Beschwerden auf seine Ellebogen gestützt hatte. „Das war relativ einfach.“ meinte Sanji. „Sie sagte, dass durch die Färbung der Flügel, na ja, dass du dir sozusagen vergeben hast.“ Ruffy lächelte. „Ja, ich denke so kann man das sagen. Allerdings kam man auch dazu sagen, dass ihr….“ Er sah sie der Reihe nach an. „… mich bestärkt und mir geholfen habt die Wahrheit zu erkenne und mich nicht vollkommen zu vergessen.“ Sein Blick verweilte kurz auf Nami. „Ich hatte andauernd irgendwelche Bilder im Kopf. Zum einen von damals, was euch Nami sicherlich erzählt hat, und zum anderen…“ Er sah sie wieder alle an. „…von euch.“ Verwirrte Blicke lagen auf ihm. „Ich kann euch nicht erklären wie, aber es war als wäre es nicht mehr ganz so dunkel wie vorher.“ sagte er beklommen. „Das erklärt eine Menge.“ Alle fuhren herum und starrten in das fröhliche Gesicht ihrer Archäologin. „Schön dich wieder munter zu sehen, Käpt’n.“ lächelte sie. Sie schien ausgesprochen guter Laune zu sein. „Was meinst du mit erklären?“ fragte Lysop irritiert. „Das ist ganz einfach.“ meinte Robin und ließ sich ebenfalls in den Sand sinken. „Durch die Anwesenheit unserer Navigatorin hat unser Kapitän bemerkt, dass er Freunde hat, die ihn nie im Stich lassen würden und noch dazu war sie überzeugt von seiner Unschuld. Ruffy würde nie jemanden von uns absichtlich verletzen. Er hat innerlich gekämpft es nicht tun zu müssen.“ Sie lächelte erneut. „Er schien schon zu zweifeln, ob er wirklich so gefährlich war, wie sie ihm eintrichtern wollten.“ Sie zwinkerte Nami zu. „Er musste sich nur noch erinnern und wer hätte das besser bewirken können als unsere Navigatorin?“ Nami lief leicht rot an. „Du hast das von Anfang an geplant.“ Robin lachte. „Etwas, aber die Zusammenhänge sind mir erst jetzt klar geworden. Dass du ihn allerdings am besten von allen zur Vernunft bringen könntest, war mir von Anfang an klar.“ Die Strohhutbande grinste auf diese Aussage hin breit, mit Ausnahme von Käpt’n und Navigatorin selbst, welche versuchten möglichst unbeteiligt zu wirken. Eine Weile herrschte für sie ein unangenehmes Schweigen, das Nami jedoch bald unterbrach. „Bist du eigentlich fündig geworden?“ fragte sie die Schwarzhaarige. Diese Frage war so gut wie überflüssig, denn Robin grinste einfach zu breit. „Ja.“ erwiderte sie gut gelaunt. „Und was?“ wollte Ruffy wissen. Robin begann breiter zu grinsen. „Ein Porneglyph.“ „WO?“ kam es zeitgleich aus mehreren Mündern. „Was hast du raus gefunden?“ Nami wirkte jetzt ehrlich interessiert. Robin lächelte. „Etwas sehr Interessantes.“ Die Bande lauschte ihr aufmerksam. „Ich bin zurück zu den Trümmern des Schlosses gegangen um nach Informationen zu suchen. Solche alten Gemäuer bergen meist alte Geschichten. Allerdings fand ich unter jenen mehr Geschichte, als ich mir erhofft hatte.“ Sie lächelte erneut. „Aus den oberen Stockwerken war ein Porneglyph herabgestürzt. Ich vermute, dass es von dort oben stammte, da es von Teilen des Daches verdeckt war und weit oben auflag, was natürlich auch an seinem enormen Gewicht liegen könnte.“ Sie fuhr fort. „Auf diesem Porneglyph stehen mehr Informationen als auf jedem anderen, dass ich bisher gesehen habe.“ sprach die Archäologin ehrfürchtig. „Was stand drauf?“ fragte Nami begierig. „Es war von einem großen Krieg die Rede. Einem Krieg zwischen einem Königshaus und ihren Verbündeten gegen eine Vereinigung machthungriger Verurteilter. Es muss eine blutige Schlacht gewesen sein; doch den. Sieg trugen letztendlich die Verurteilten davon. Das Königshaus hatte schwere Verluste hinzunehmen und die, die nicht ermordet oder gefangen worden waren, flohen und wurden nie wieder gesehen. Ein dunkles Zeitalter brach an, an dessen Ende eine neu geordnete Welt entstand. Sie wurde nicht mehr nur in Königreiche, sondern in Richtungen und ihren Mittelpunkt unterteilt. Doch wie unrechtmäßig dies geschehen war und wie dunkel die Zeit der Revolution gewesen war, wurde mit der Zeit aus den Köpfen der Welt gelöscht und Zeit heilt bekanntlich alle Wunden. Die Verurteilten wurden zu Angesehenen, gar zu Rettern der Völker aus den alten Zeiten ernannt. Dass sie das dunkle Zeitalter heraufbeschworen hatten blieb verborgen. Das Königshaus blieb verschwunden und sie taten sie das Beste für dich, denn die Verurteilten vergasen nie ihren größten Feind. Im Gegensatz zu den Menschen, die ihre eigene Geschichte schneller vergaßen als sie geschrieben werden konnte.“ Eine einsame Stille folgte auf Robins Ansprache. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und versuchte das eben gehörte best möglichst für sich auszulegen. Nami, die hinter Ruffy saß, ließ ihren Kopf auf seiner Schulter ruhen. Immer wieder gingen ihr Robins Worte durch den Kopf. Eine Welt die in Richtungen und ihren Mittelpunkt unterteilt war. Wann das wohl war? Wie lange mag dieser entscheiden Krieg vergangen sein? 100 Jahre? 300 Jahre? 500 Jahre? Und was war mit dem Königshaus passiert? Waren sie verschwunden, ausgestorben oder hatten sie ihrem Leben selbst ein ende bereitet? Aus ständiger Angst vor Verfolgung, Folter und Tod? „Aber das war noch nicht alles.“ merkte die Archäologin an. Augenblicklich waren wieder alle Blicke auf sie gerichtet. „War da noch etwas geschrieben?“ fragte Sanji. „Zweierlei.“ lächelte Robin. Die Luft um sie herum knisterte förmlich vor Spannung. „Erzähl schon.“ quengelte Chopper nach einer Weile. „Ja, mach es nicht so spannend, Robin.“ stimmte Franky dem kleinen Elch zu. „Immer mit der Ruhe.“ lachte die Angesprochene. “Wie ihr wisst stehen auf einem Porneglyph immer besondere Informationen.“ Ein einstimmiges Nicken ging um. „Diese hier war besonders, denn es standen zwei Informationen darauf geschrieben. Zum einen die Geschichte des Krieges zum anderen, gesondert, über diese Insel.“ Nami war sofort Feuer und Flamme. Sie stütze ihre Hände auf Ruffys Schultern ab und beugte sich über seinen Kopf hinweg. Ihr Freund ächzte, aufgrund seiner Verletzungen, leicht, doch sie schien es nicht wahrzunehmen. „Was für Informationen?“ Die orangehaarige Navigatorin hing an ihren Lippen. „Es stand geschrieben, dass der Krieg zwischen dem Königshaus und den Verurteilten hier auf Black Rose statt fand, doch damals hieß die Insel noch Nokinu.“ „Sie haben die Insel unbenannt?“ Nami zog die Stirn kraus. „Warum um alles in der Welt benennt jemand eine Insel um?“ fragte Zorro ebenfalls irritiert. „Dafür kann es viele Gründe geben.“ erklärte Robin. „Aber die Wahrscheinlichste ist wohl, dass die Verurteilten sie nach ihrem Sieg umbenannten und da sich niemand mehr nach ihrem Fall an den ursprünglichen Namen erinnerte …“ „… haben sie es dabei belassen.“ ergänzte Sanji. Robin nickte. „Aber das war immer noch nicht alles.“ Erneut wandten sich alle Blicke ihr zu. „Es war eine Notiz neben dem Porneglyph.“ Begierig hingen alle an ihren Lippen. „Von Gold Roger.“ Ruffy richtete sich so schnell auf, dass er mit seiner Schädeldecke gegen Namis Kiefer schlug. Allerdings war es diesmal an ihm nichts davon zu bemerken. Robin grinste leicht. „Von Gold Roger?“ fragte ihr Käpt’n begierig. Die Schwarzhaarige nickte. „Ja, vom Piratenkönig höchstpersönlich.“ Sie holte ihr Notizbuch hervor und begann darin zu blättern. „Ich habe schon mal eine Notiz von ihm gefunden. Damals auf Skypiea.“ Sie stoppte beim blättern. „Damals sagte er, dass erst alle Porneglyphen zusammen das Ryo-Porneglyph ergeben. Diesmal lautete seine Notiz so: Träume bringen den Menschen dazu den Namen hinter einer Sache zu sehen und sein Geheimnis zu offenbaren. Solange das Meer und das Verborgene nicht gefunden werden, wird der mit unbeugsamen Willen weiter suchen. Gol D. Roger“ Robin sah auf; direkt in das Gesicht ihres Käpt’ns, der auf Weiteres zu warten schien. „Das war’s.“ sagte sie. Weiterhin herrschte Stille. Eine lange nachdenkliche Stille, die Ruffy brach. „Und was soll das bedeuten?“ fragte er die Archäologin irritiert. „Hier bestehen tatsächlich viele Auslegungsmöglichkeiten, doch da es sich hier um den König der Piraten handelt…“ Ihr Blick glitt über die Notiz. „Was?“ quengelte Ruffy aufgeregt. Robin sah auf. „Es bedeutet, dass der, der seinen Träumen folgt und seinem Herzen vertraut, jene erfüllen können wird. Ich denke jedoch, dass er hier von einer bestimmten Suche spricht.“ Der aufmerksame Blick ihres Kapitäns schien jede ihrer Bewegungen zu verfolgen. „Er spricht vom One Piece.“ Ruffy zog scharf die Luft ein, während Robin ihren Blick erneut über die Notizen streichen ließ. „Wenn man es so auslegt…“ Sie sah wieder auf. „… bedeutet es, dass das Versteck des Schatzes ein besonderes ist. Er liegt versteckt auf einer Insel, die Geheimnisse verbirgt, und in einem unbekannten Meer liegt.“ Mit diesen Worten wand sie den Blick von ihren Freunden ab und verstaute ihren Notizblock in ihrer kleinen Tasche. Als sie sich ihnen wieder zu wand, sah Ruffy immer noch so aus, als würde er darauf warten, dass sie weiter sprach. Sie blieb jedoch stumm. Er betrachtete sie noch etwas bis er die Stille erneut brach. „Was meint er denn für eine Insel?“ „Das stand leider nicht dabei, Käpt’n. Ich habe alles erzählt, was ich herausgefunden habe. Tut mir Leid.“ Erwiderte die Angesprochene und schien ehrlich bestürzt. Nami sah gegen Horizont. Die Sonne stand mittlerweile auf ihrer höchsten Position und brannte vom Himmel auf sie herab. Mit den eben gewonnen Informationen, dachte sie, schien es, als würde ihre Reise noch eine ganze Weile weiter gehen. Sie hörte ein Seufzen vor sich. Leicht lächelnd strubbelte sie durch sein rabenschwarzes Haar. „Ruffy?“ Er sah auf. „Was hälst du davon, wenn wir Segel setzen?“ Er grinste, „Aber zuerst wir gegessen!“ Sie lachte. „Aye, aye Käpt’n.“ Leichtfüßig erhob er sich von seinem Platz. Sand rieselte von seiner Kleidung und fiel zu Boden. Sein Blick glitt auf das vor ihm liegende Meer. Es schimmerte und funkelte in der untergehenden Sonne. Er drehte sich um 180° Grad und ließ seinen Blick auf dem dunklen Wald ruhen. Nach einer Zeit wandte er sich erneut gegen Meer, jedoch einige Meter weiter nach rechts, wo die Sunny vor Anker lag. Erneut wiederholte er die Prozedur, ließ seinen Blick schweifen und blieb an seinem Schiff kleben. Er seufzte und ließ sich wieder in den Sank richten, den Blick auf das schimmernde Meer gerichtet. Das konnte doch nicht alles gewesen sein. Eine sagenumwobene Insel mit einem neuen Namen, einem außergewöhnlichen Porneglyph, einem Schloss und einer eigenen vergessenen Geschichte und das sollte es gewesen sein? Kein Abenteuer? Na gut, ein Abenteuer hatten sie gehabt. Ein sehr abenteuerliches musste er zugeben, aber sonst? Wo war das Geheimnis, das solche Inseln verbargen? Warum sollte Gol D. Roger, der Piratenkönig, eine solch verheißungsvolle Notiz ausgerechnet auf dieser Insel hinterlassen, wenn hier doch nichts Besonderes war, außer der Vorgeschichte der Insel? Wo war da der Sinn? „Ruffy! Wir sind bereit!“ „Ich komme gleich!“ Er verstand sich ja selbst nicht. Was hielt ihn hier? Auf dieser Insel voller Unkraut, das einen festhielt? Hier war doch nichts. „Ruffy!!!“ „Gleich!!“ Oder? Übersah er etwas? Hatte Robin etwas übersehen? Hatten sie alle etwas übersehen? Gleichzeitig schalt er sich für diesen Gedanken. Jeder konnte etwas übersehen, aber nicht Robin. Das war genauso banal, wie zu behaupten Sanji hätte etwas anbrennen lassen oder Nami hätte sich verirrt. Robin übersah nichts und gerade erst recht nicht bei einem Porneglyph! Und trotzdem… „Sanji!!“ „WAS???!!!“ drang es gleichzeitig aus zwei aufgebrachten Mündern. Die Blicke ihrer Besitzer trafen sich. Ruffy war so darauf eingestellt gewesen, dass sein Name erklingen würde, dass es ihn jetzt doppelt überraschte, dass er offenbar nicht der Einzige war, der das Ankerlichten verhinderte. Und dabei stand sein Smutje und Freund nur einige Meter von ihm entfernt im Meer. Konnte er etwas auch nicht loslassen? Er erhob sich aus dem Sand und ging auf den Blonden zu, der knietief im Meer stand und angestrengt in das blau glitzernde Nass blickte. „Sanji?“ Der Blonde sah zu ihm. „Was machst du da?“ Der Smutje antworte nicht sofort, sondern starrte weiter ins Meer. „Ich frage mich, was die Fische hier tun.“ Der Kapitän hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. „Schwimmen?“ fragte er. „Idiot.“ erwiderte der Koch, winkte ihn jedoch gleichzeitig zu sich herüber. „Komm, du säufst schon nicht ab.“ Ruffy nickte und wartete, seine Flip-Flops zurücklassend, zu ihm ins Meer. „Und?“ fragte er neugierig. „Siehst du denn?“ fragte der Angesprochene und deutete auf einen großen blau/weißen Fisch mit kleinen Hörnern am Kopf weiter draußen. „Das ist ein Elefanten-Thun. Er kommt vorwiegend im North Blue vor.“ Ruffy sah ihn an. „Und was ist damit?“ Sanji ging jedoch nicht weiter darauf ein und deutete auf einen rot/orangenen kleineren Fisch, der nur einige Meter vor ihnen hin und her schwamm. „Das ist ein Feuer-Lachs.“ erklärte er. „Vorkommen meist im West Blue.“ Er sah Ruffy bedeutungsvoll an, doch dieser schien rein gar nichts zu begreifen. „Na gut, warte.“ Der Blonde sah sich um. „Da, siehst du den grün/grauen Fisch?“ Er zeigte auf eine Stelle weiter links. „Meinst du den Frosch-Stichling?“ Verblüfft sah der Blonde seinen Käpt’n an. „Die haben die Leute aus meinem Dorf oft gefangen. Du weist schon: Damals im East Bl…“ Er stutzte und sah zu seinem Freund auf. Dieser grinste nur breit. „Sanji.“ sagte er verblüfft. „Du hast gerade den All…“ Doch das Wort wurde ihm im Munde abgeschnitten. „Warte! Ich will ganz sicher sein…“ „Und wie willst du das sein?“ Er zuckte die Schultern. „Mir kam der Gedanke schon vor einer ganzen Weile. Ich habe eine ganze Reihe von Fischen entdeckt aus allen Ozeanen der Welt, aber was ist wenn es nur ein Zufall ist?“ Er klang bedrückt. „Ich habe eine gute Idee.“ Grinsend sah der Schwarzhaarige den Smutje an. „Wir nehmen den Channel 3 unseres Schiffes, machen das U-Boot klar und erkunden dieses Meer. Und dann…“ „Ehrlich gesagt, Käpt’n…“ unterbrach Sanji ihn erneut. „…ich war mit Franky und Robin schon unten. Als du bewusstlos warst.“ fügte er noch schnell hinzu. „Und was kam heraus?“ fragte Ruffy begierig. „Das Meer hier…“ Sanji deutete umher. „… beheimatet Fische aus allen Ozeanen der Welt. Ruffy,…“ Er sah ihn an und ein verlegenes, aber sehr stolzes Grinsen zierte Sanjis Gesicht. „… ich glaube ich habe den All Blue entdeckt.“ Langsam gingen sie Richtung Schiff. Sie wussten nicht mehr wie laut ihr Jubel-Gebrüll gewesen war, doch ihre angeschlagenen Stimmen ließen auf einiges schließen. Wie konnten sie auch anders? Sanjis großer Traum war in Erfüllung gegangen. Das Meer seiner Träume: Der All Blue. Er hatte ihn gefunden. Das Meer in dem Fische aus allen Richtungen der Welt schwammen: Aus dem East, dem West, dem South und dem North Blue. Aus allen vieren… „Ruffy, was ist?“ Sanji war stehen geblieben und drehte sich zu seinem Kapitän um, der ebenfalls aprubt stehen geblieben war. „Ruffy?“ Sanji trat an den Schwarzhaarigen heran, der weggetreten wirkte. „Eine Welt die ihn Himmelsrichtungen und ihren Mittelpunkt unterteilt wird.“ sagte dieser nur. „Was?“ Der Blonde war verwirrt. „Himmelsrichtungen: East, West, North und South Blue und der Mittelpunkt ist die Grand Line.“ „Was? “ Der Blonde verstand nun gar nichts mehr, doch Ruffys Augen glitzerten. „Robins Geschichte. Die Unterteilung der Welt, der Krieg, die verlorenen Jahre der Geschichte… Sanji, das passt alles!!!“ Er rüttelte an ihm. Der Blonde begriff nur langsam, doch dann kam eins zum anderen. „Willst du sagen, dass…“ „Ja, Sanji!!!“ Er rüttelte noch heftiger an ihm und sein Grinsen war so breit, wie der Smutje es noch nie gesehen hatte. „Ich habe nur ein kleine Frage, Käpt’n.“ Nur ungern bremste er die Euphorie seines Freundes. „Die Insel heißt Black Rose bzw. hieß Nukino.“ Ruffys breites Grinsen erlosch. An seine Stelle schlich sich ein nachdenklicher Ausdruck. Seine Augen fixierten den Sand zu ihren Füßen. Dann ließ er sich aprubt auf die Knie sinken. „Ruffy!“ Sanji ging neben ihm in die Hocke. Er konnte es verstehen. Es hatte alles so perfekt zugetroffen. Die Jahre der Suche, die Erfüllung seines Traumes…Er hätte es ihm mehr als gegönnt. Besonders jetzt, wo er wusste wie es sich anfühlte einen lang geträumten Wunsch erfüllt zu wissen. Sanji konnte es nachfühlen. Seine Enttäuschung sich so kurz davor zu wissen… Dieses Gefühl musste scheußlich sein. Er sah ihn an. Seinen gesenkten Kopf über dem Sand, seine gekrümmte Haltung, seine linke Hand, die ihn stütze, die rechte Hand, mit der er in den Sand schrieb… Der Blonde stutzte. Warum schrieb er denn? Er blickte zu seinem Käpt’n und fand einen Ausdruck in dessen Gesicht, den er nicht erwartet hätte. Es war keine Enttäuschung oder bittere Trauer. Es war tiefste Konzentration. Viel zu verwundert über diese Erkenntnis wandte der Smutje seinen Blick auf die in den Sand geschriebenen Worte. Es waren zwei Namen. Der Erste lautete „Black Rose“. Darunter stand der Zweite „Nokinu“. Immer noch verwundert sah er seinen Käpt’n an. „Was soll das bedeuten?“ fragte er, doch Ruffy gebot ihn mit einer Handbewegung still zu sein. Er wirkte äußerst konzentriert. Eine Mimik, die Sanji so gar nicht von ihm gewohnt war. „Findet ihr das eigentlich lustig?!“ Eine höchst verärgerte Stimme direkt hinter ihnen ließ Sanji aufblicken und ihn Namis wütendes Gesicht sehen. „Soll ich mir die Seele aus dem Leib schreien, nur um zu sehen…“ Doch Ruffy würgte sie mit derselben Handbewegung ab, wie zuvor auch Sanji. Das beruhigte die Navigatorin jedoch überhaupt nicht. Im Gegenteil. Man konnte förmlich sehen, wie Namis Wut sich aufstaute, was Ruffy allerdings verborgen blieb, da sie hinter seinem Rücken stand. Namis Zorn schien Funken zu sprühen, denn im Nu stand der Rest der Mannschaft neben ihr um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Allerdings war es ihr Kapitän persönlich, der die Stimmung entschärfte. „Ich hab’s!“ rief er plötzlich und zog damit alle Blicke auf sich. „Was hast du?“ entgegnete Nami giftig. „Geschnallt, dass wir Segel setzen wollen?“ „Nein!“ rief der Schwarzhaarige freudig und Robin ließ rechtzeitig ein paar zusätzliche Hände sprießen um zu verhindern, dass Nami dem Schwarzhaarigen ein zweites Mal ihren Klimataktstock gegen den Schädel schlug. „Und was dann?“ fragte Lysop zurückhaltend. Offenbar ahnte er nichts Gutes. „Mach’s nicht so spannend, Bruder.“ forderte Franky ihn ebenfalls auf. „Was hast du nun?“ Ruffys Antwort war kurz, doch trotz jener, schaffte er es ausnahmslos alle zum verstummen und staunen zu bringen. „Das One Piece.“ sagte er euphorisch grinsend. „Black Rose ist Nokinu. Und Nokinu…“ Er sah auf. „…ist Unikon.“ ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So das war mal wieder das 12. Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr blickt mit Wohlwollen auf das 13. Man sieht sich. Eure Pirate-Girl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)