Blutsgeschwister von Wachtel ================================================================================ Kapitel 104: Have you ever seen the rain? ----------------------------------------- Sirius hievte mit aller Kraft die Koffer in den Flur und trat die Tür hinter sich zu. Hannah lachte, als sie sein erschöpftes Gesicht musterte. „Aber...aber Tatze, solange ist das letzte Qudditchspiel, doch noch gar nicht her. Aber du scheinst ja schon jede Kraft verloren zu haben.“, neckte sie ihn und setzte Tipsys Käfig auf dem Boden ab und befreite die kleine Katze aus der engen Box. „Ist ja gut, mein kleiner Schatz.“, beruhigte sie die aufgebrauste Katze und kraulte ihr das flauschige Kinn. „Miauuuuu...“, schnurrte die Katze zur Antwort und Hannah rappelte sich auf. „Scheiß Muggel.“, murrte Sirius. „Mit einem Schwebezauber wäre das alles so viel einzelner.“ Er reckte das Kinn gegen die Koffer und Hannahs Grinsen wurde noch breiter. „Nana, solche Worte aus dem Mund eines zukünftigen Widerstandskämpfers.“, raunte sie belustigt und griff nach ihrem Koffer. „Sicher das du allein mit dem schweren Ding zu Recht kommst, Butterfly?“, erkundigte sich Sirius und lehnte sich breitgrinsend gegen die Diele, während seine Freundin den Koffer ins Schlafzimmer schleppte. „Spinner.“, hörte er sie fauchen. „Unterstehe dich Frauen diskriminierend zu werden.“, fügte sie hinzu, als sie den Raum wieder betrat und boxte ihn gegen die Seite. „Achja?“ „Ja! „Und wenn nicht?“ „Willst du es ausprobieren?“; ein sadistischer Ausdruck legte sich in ihre Augen. „Vielleicht.“ „Tatsächlich?“ „Ich sagte vielleicht, Feder. Das heißt ich ziehe es möglicherweise in Betracht.“ „Klugsche**er.“ „Besserwisserin.“ „Ach wieso das den?“ Er biss sich auf die Lippe und schien ernsthaft nach zu denken. „Verdammtes Miststück.“, fluchte er. „Okay, das nehm ich! Passt viel besser. Also, Tatze?“ „Also, was?“ „Also, wie bitte.“, korrigierte sie ihn knapp. Sirius murmelte etwas was sich stark nach „Besserwisserin“ anhörte und legte einen Arm um ihre Hüfte. Er musterte sie anzüglich und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Schwein!“ „Nein Hund, Feder.“, verbesserte er Hannah pflichtbewusst. „Bestenfalls ein arroganter Pudel, Tatze.“ „Tolle Freunde hab ich, könnt ihr nicht einmal positiv von mir denken? Wie wäre es mit treuer, zahmer, liebenswürdiger, sehr süßer, unschuldiger Gefährte?“ Hannah hielt inne und schmiege sich näher an ihn, offenbar in zwei gerissen ob sie laut loslachen sollte oder kontern sollte. Letztendlich entschied sie sich für letzteres. „Naja, eine Alternative wäre vielleicht drin. Wie wäre es mit räudiger, verlauster Straßenköter?“ „Miststück.“ „Nein, wie waren bei Köter, Tatze.“, lachte Hannah und stellte sich auf die Zehenspitzen. Sirius grinste und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Wenn du drauf bestehst.“, murmelte er und küsste sie. Tage vergingen und Abigal Owen hielt ihr Wort. Sie war eben ganz und gar eine Potter. Remus hätte nicht davon zu Träumen gewagt, die Universität noch einmal von innen zu sehen. Er war sich sicher das Dumbledore ebenso wie Mrs. Owen seine Finger im Spiel hatte. Den der Professor, der sein Vorstellungsgespräch führte, sprach immer wieder von seinem kleinen Mondproblem und den Möglichkeiten dieses beim Besuch der Universität zu übergehen. „Wir werden Sie schriftlich über unsere Entscheidung in Kenntnis setzen.“, hatte er gesagt, als er Remus vor einer Woche, mit einem höflichen Händedruck verabschiedete. Vor einer Woche. Nachdenklich blickte er auf die Briefe seiner Freunde, selbst Leisha hatte ihm geschrieben, sie war hochschwanger und in den Hochzeitsvorbereitu ngen. Der pure Stress. Auch wenn Andrew und Joshua ihr wohl so gut wie alles abnahmen. Doch eben darum hatte er sich so über ihre Notiz gefreut. Rasch überflog er sie. Wohl zum hundertsten Mal an diesem Tag. Hey Remus, es freut mich echt das Cheryls Mutter da was für dich gedreixelt hat. Scheint echt cool zu sein. Gibt’s Hoffnungen das sie deine zukünftige Schwiegermutter wird? Ich hoffe es Mal. Andys Mum ist nämlich ein Drache und ganz sicher eine ziemlich temperamentvolle Ausgabe. Kann ja nicht jeder so ein Glück haben wie du, Kleiner. Ich vergreife mich da wohl ehr an dem Klischee einer typischen Schwiegermutter. Hölle, sag ich dir. Ernsthaft! Lass es mich umgehend wissen, wenn diese Uni sich entschlossen hat sich mit deiner Anwesenheit zu beglücken. Sie wären echt dumm, wenn sie das nicht tun. Also halt die Ohren steif und sag Hannah und den anderen das sie sich melden sollen wegen der Brautjungfernkleide r. Du weißt schon, Frauen Angelegenheit, mein Lieber. Du packst das. Ich glaub ganz fest an dich, Kleiner. Richte Mum, Dad und Hannah liebe Grüße von mir aus. Und vergess nicht ich will umgehend informiert werden wenn es was Neues gibt, sonst mutiere ich zu launischen Schwangeren und das mein lieber Bruder überlebst du nicht. Deine, Leisha Sein Magenverkrampfte sich. Alle glaubten sie an ihn. Alle. Cheryl. Hannah. Leisha. Seine Freunde. Immer wieder kam die unerschütterte Frage in ihm hoch. Was war wenn er versagte? Was war wenn sie ihn ablehnten? Seit einer Woche klammerte er sich an diesen Gedanke. Seit einer Woche versuchte er unentwegt ihn los zu werden. Beides zu Gleich. Er wollte nicht Hoffen. Nicht so, dass er sich völlig auf diese Hoffnung fixierte. Auf die Möglichkeit zu bestehen. Sirius hatte ihm geschrieben er solle sich ablenken. Sich mit Cheryl treffen. Etwas unternehmen. Doch er konnte nicht. Was wenn in eben jenem Moment der Brief ankam? Der Brief der sein Leben bestimmen würde? Er stand auf und öffnete das Fenster. Der Himmel war klar. Keine Wolke bedeckte ihn und die Sonne kündigte einen immer heißer werdenden Sommer an. Er atmete ein und aus und suchte den Himmel nach einer Eule ab. Es war Gewohnheit geworden. Seit einer Woche war er mit nichts anderem beschäftigt. Er rechnete nicht Mal damit das jeden Moment der Moment sein könnte in dem er die Eule entdecke. Seine Eule. Derweilen hastete Alastor Moody den schmalen Gang im Ministerium entlang um endlich zum Büro seines Vorgesetzten zu kommen. Das schiere Chaos beherrschte die ganze Etage. Es hatte Angriffe gegeben. Neue Angriffe übers ganze Land verstreut. Eilends riss Alastor die Tür zu Nicolas Büro auf und humpelte hinein. „Ich hab die fehlenden Namen, Nicolas. Dies war kein Aguares. Mag sein das er bei den Angriffen in Wales seine Finger im Spiel hatte. Aber nicht bei diesem hier.“, knurrte Moody und verzog grimmig das Gesicht. Er schmetterte seinem Freund eine Mappe auf den Schreibtisch. „Ich kenne diese Spuren. Ich würde sie nie vergessen.“ Nicolas blickte auf und griff nach der Mappe. Doch sein Blick galt immer noch seinem Freund. Seine Augen huschten über eine breite Narbe an dessen Schläfe. Er erkannte diese Tonlage. Er würde sie unter tausenden wieder erkennen. „Greyback?“, raunte er kaum hörbar. Moody nickte und brummte etwas unverständliches. Nicolas senkte den Blick und schlug die Mappe auf. Er schluckte. Ein kratzen machte sich in seinem Hals bemerkbar und er verspürte den ungewohnten Drang sich übergeben zu wollen. „Andrew Gonzales...“, er stockte. „Deleisha Lupin?“ Remus Blick heftete sich an einen dunklen Punkt am Himmel. Das war definitiv eine Eule. Er erkannte die Umrisse dieses Tieres schon von weitem. Sein Herzschlag machte sich bemerkbar und es schien, als würde es alles sein was er vernahm. Kein Vogelzwitschern, kein Wind, nichts. Bloß sein Herz. Was unentwegt pochte und jeden Laut übertönte. Sie kam näher. Immer näher. Was wenn...? Er schluckte und hob zittrig die Hand. Ein großer Waldkauz landete wenige Zentimeter vor ihm auf dem Fenstersims und Remus fixierte das Wappen auf dem Umschlag schon bevor er ihn der Eule abnahm. Cambridge. Das war seine Eule. Sein Brief. Er schluckte und löste den Brief zitternd von dem Bein der Eule. Zögerlich strichen seine Fingerkuppen über das Wappen. Etwas großes schien ihm die Atemwege zu versperren. Was war das...? Angst? Er blickte auf den Brief, konnte er ihn wirklich öffnen? Unwillkürlich kam ihm der Gedanke das James und Sirius den Briefumschlag wahrscheinlich längst in Fetzen gerissen hatten. Er schmunzelte. Zögernd entfernte er das Siegel und zog ein schweres Stück Pergament heraus. Sehr geehrter Mr. Lupin, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, das sie an der Universität Cambridge angenommen sind. Alles weitere finden Sie im Anhang. Semester Beginn ist am 1. August. Mit freundlich Grüßen, die Direktion Immer wieder überflog Remus den Brief „...angenommen sind.“, murmelte er. „Angenommen...“, zitternd strich er über die blaue Tinte. Er spürte wie all die Taubheit, all die Angst, all die unerträgliche Sehnsucht die er in der letzten Woche empfunden hatte mit einem schlag von ihm abfiel. Er krallte die Hände in den Brief und rannte die Treppe hinunter. Alles schien so unwirklich zu wirken. Sein Herz das wieder in gewöhnlicher Lautstärke schlug. Die Luft die seine Kehle wieder zu erreichen schien. „Mum...Dad!“, er hastete ins Wohnzimmer. „Ich bin...“, begann er, doch stockte sofort. Sein Vater stand da und weinte. Seine Mutter neben ihm war käsebleich. Sie ähnelte mehr einem Inferi, als einem Lebenden. Sie stockte. „Remus, es ist etwas schreckliches passiert.“, sie schluchzte. „Leisha...“ „Federherzchen...du hast eine Eule.“, bemerkte Sirius, der aus der Küche auf den Balkon trat. Ein kleiner Vogel folgte ihm und schrie beharrlich auf. „Ist das nicht...Eleniza, Mr. Lupins Eule?“, brummte Sirius und Hannah nickte. Irritiert betrachtete sie den kleinen Vogel, der augenblicklich auf ihre Schulter flatterte. Erneut schrie sie auf. „Die ist ja völlig daneben.“, entgegnete Hannah und löste eine dünne Pergamentrolle von ihrem Fuß. „Übrigens Tatze, nenn mich nie wieder Federherzchen...oh bei Grindelwald.“, sie hatte die Pergamentrolle aufgerollt und ihre Stimme schien zu versagen. Wortlos reichte sie Sirius das Blatt. Ihre Pupillen hatten sich verengten und Blutspuren schienen ihre Augen zu um malen. Feder, Leisha wurde angegriffen. Greyback. Andrew ist tot. Die Heiler meinen die Chancen das sie und das Kind es schaffen sind sehr gering. Komm sofort. Sie liegt im St. Mungo. Die Heiler operieren. Moony Remus feinsäuberliche Bonseischrift hatte drastische Ausmaße angenommen. Seine Finger mussten schrecklich gezittert haben. Sirius ließ das Blatt sinken und zog Hannah zu sich. „Ich bring dich ins Mungo.“, sie schüttelte starr den Kopf. „Nein...“, murmelte sie. „Ich...ich kann das allein. Du musst zu Cheryl...Remus braucht sie.“, ihre Stimme bebte. „Bitte, Tatze. Wir dürfen keine Zeit verschwenden du...du musst zu den anderen...“, Sirius legte eine Hand auf ihre Wange und strich ihr zärtlich über die Schläfe. Seine Haare klemmten ihre störrischen Locken hinter ihr Ohr. Hannah verzog keine Miene. Sie schien völlig taub zu sein. „Ich lass dich in diesem Zustand nicht allein flohen, mein Butterfly.“, erklärte er und seine Stimme klang fest und bestimmt. Doch Hannah schüttelte abermals den Kopf. „Nein...du musst.“ „Keine Wiederrede. Die anderen müssen warten müssen bis ich dich sicher weg gebracht hab. Du apperierst mit mir.“ Hannah nickte und klammerte sich an seinen Arm. Mit einem lauten „Peng“ waren sie verschwunden. Hannah ließ ihn los, als sie wieder festen Boden unter den Füßen erreicht hatte, doch Sirius griff nach ihrem Handgelenk. „Hannah...Leisha ist ein Kämpfer...sie...sie wird niemals kampflos aufgeben.“, sagte er mit nachdruck, doch Hannah reagierte nicht. „Du...du musst zu...Che. Bitte.“, verlangte sie und verschwand. Sie hasste Krankenhäuser. Schon immer. Mit ihrer Mutter war sie oft im Krankenhaus gewesen, wenn die Prälungen und Zerrungen einmal etwas...heftiger ausgefallen waren. Sie schluckte verkrampft und trat auf den Informationsschalte r zu. Die Schlange vor ihr wurde rasch kürzer. „Zu wem wollen sie?“, fragte die Dame am Empfang höflich. Hannah zuckte zusammen. „Deleisha Lupin.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)