Akiramenai von nEdEn (Uchiha Shortstories) ================================================================================ Kapitel 7: Praktisches Lernen ----------------------------- Vor einer Ewigkeit - es muss zu Zeiten Christi Geburt gewesen sein - habe ich Seranita versprochen, eine Fanfiction über Sai und Sasuke zu schreiben. Ich persönlich bin der Ansicht, die beiden hätten eine sehr interessante Beziehung, hätten sie eine. Nun, rund 2000 Jahre später und inspiriert von Kapitel 347, präsentiere ich das wenig ergebnisreiche Ergebnis. Ich glaube, das, was ich damit erreichen wollte [Nii-san, du weißt, was ich meine], werde ich nicht erreichen. Leider. Argh. Eigentlich hat es nur so lange gedauert, weil ich an der Wirkung gepfeilt habe. Na ja... Hoffe, dem ein oder anderen gefällt es dennoch. Das Ende kann Junk sein - muss aber nicht. Fasst es auf, wie ihr es wollt. [Dedicated to Seranita | Nii-san] Praktisches Lernen Ein kalter Windhauch streifte seine Wange, während er durch die leeren, sporadisch erhellten Gänge streifte, aber er schenkte dem keine Beachtung. Sai fühlte für gewöhnlich wenig, weder innerlich noch äußerlich. So verhielt es sich auch mit seinem aktuellen Auftrag. Man hatte ihm sein Ziel genannt, und mehr brauchte er nicht. Sai funktionierte. Das war es, was ihn von anderen Menschen auf eine melancholische Art und Weise unterschied. Was ihm an Emotionen fehlte, was ihm abtrainiert worden war, wurde durch Funktion und Mechanismus ersetzt. Aus diesem Grund hinterfragte er auch nicht, wieso er eine Mission zu erledigen hatte. Er erledigte sie einfach. Sein momentanes Ziel trug den selten gewordenen Namen der Uchiha, Sasuke. Etwa das selbe Alter wie er, die selben schwarzen Haare, eine ähnlich gefühlsfremde Art, ebenso familienlos und ehemals der Besetzer des Platzes in Team 7, den Sai eingenommen hatte. Seltsam, gewisse Ähnlichkeiten waren da schon vorhanden. Dabei kannten sie sich ja eigentlich nicht wirklich. Sai lächelte aufgesetzt für sich selber. Der Gedanke trieb ihn dazu. Denn das war der andere Teil, der ihn ausmachte - seine Wahrnehmung der Welt war auf dem Stand eines Kindes, was ihm eine gewisse Naivität verlieh - zumindest im Bezug auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sein Leben schnitten. Er sah sich aufmerksam um. Zahllose Fakeln spendeten Licht. Feuer. Ein Zeichen von Leben. Tür an Tür reihte sich auf zu beiden Seiten des Ganges, der den Jugendlichen umgab. Und hinter jeder dieser Türen konnte sein Ziel stecken. Er hätte es wie Naruto machen können - hektisch, willkürlich, ungezügelt, geduldlos, indem er jede der Türen aufriss. Aber Sai war nicht so emotional, konnte es nicht sein. Er war kalkuliert und handelte nach Vorgaben und Fakten. Deswegen war es für ihn unmöglich nachzuvollziehen, wieso Naruto so sehr an diesem Jungen hin, rational. Doch war der kleine Funke Naivität in dem Schwarzhaarigen aufgeglommen. Wenn es etwas gab, was von seinem Funktionieren abwich, so war es schlicht Sais Interesse an Menschen. Der Jugendliche sah selber ein, dass er nicht war wie sie, und so strebte er wie manch anderer auch ganz natürlich danach, die Unterschiede - und die Menschen selber - zu verstehen. Es bereitete ihm wie keine andere Sache Freude, sich mit ihnen zu beschäftigen. Zunächst in der Theorie, gewiss, doch in der Praxis war es um Welten hilfreicher. Sai's ganz eigenes Lächeln trat wieder auf. Sasuke war ganz gewiss auch interessant. Die beiden Jungen hatten sich erst einmal gesehen, und Sasuke war auch nicht allzu umgänglich gewesen. Aber gerade das mochte Sai, wenn er Probleme hatte, sich mit jemandem anzufreunden. Wer Probleme löste, lernte dazu. Seine Funktion meldete sich. Sasuke war nur Ziel und Auftrag. Sai's Lächeln erstarb. Schade... Der Shinobi spürte Chakra in seiner Nähe und blieb stehen. Er drehte den Kopf zur Seite, sein Blick traf auf eine Tür. Da Sai eben Sai war, kannte er Formen für Auftragserledigung, aber keine Formen der Höflichkeit, die über Regeln und Richtlinien für Missionen hinausgingen. Aus diesem Grund war es dem Jugendlichen absolut gleich, dass er nicht anklopfte, bevor seine Finger wie von selber die Tür aufschoben. Sai erspähte sein Ziel tatsächlich im Halbdunklen vor sich. Der andere lag mit dem Rücken zu ihm auf seinem Bett. "Uchiha Sasuke-kun...", die Worte kamen über seine Lippen, als würde jemand anderes sie an seiner Stelle sprechen. Wahrscheinlich Sakuras Einfluss. Sasuke-kun... Der Angesprochene antwortete nicht. Sai hatte schon gemerkt, dass er nicht der Gesprächigste war. Oder wollte er nur mit ihm nicht reden? Machte er etwas falsch, vielleicht? Neugierig trat er näher heran. Man musste ein Gesprächsthema finden, das beide Seiten interessierte, um eine Konversation zu beginnen und am Laufen zu halten. Eigentlich ganz einfach. Leider kannte er nicht viel über sein Ziel, das zum Reden geeignet gewesen wäre. Was gab es also zu sagen? "Naruto redet immer über dich. Über das Band, das euch verbindet." Ein leises, kehliges Knurren war die Resonanz. Knurren war... ...ein schlechtes Zeichen? Nicht gut? Was hatte er falsch gemacht? Menschen waren wirklich seltsam. Sai wollte gerade etwas sagen, als Sasuke unerwartet das Sprechen übernahm: "Bande? Du weckst mich auf, um über Bande zu reden!?" Das Knurren schwoll an, erfüllt von Hass und Ablehnung. Sai verstand diese Gefühle nicht, doch er spürte, dass sie nichts Gutes bedeuten konnten. Er war manchmal so ungeschickt, was Menschen anging - er sah es ein, doch er verstand nicht, warum. Wenn Naruto sich über Sasuke freute, wieso nicht auch umgekehrt? 1 + 2 blieb auch 2 + 1. Wo war der Unterschied? Der Schwarzhaarige wollte aber wirklich sein Bestes geben, und so musste er einfach nachfragen: "Ist das schlimm, Sasuke-kun?" Keine Antwort folgte. War das nun ein Ja oder ein Nein? Er strengte sich unglaublich an, etwas richtiges zu sagen, doch es klappte einfach nicht. Wenn Naruto so viel für Sasuke tat, musste er wirklich ein wahnsinnig besonderer Mensch sein. Mit so jemanden wollte er auch Freundschaft schließen. Sai senkte betrübt den Kopf, was ungewöhnlich war, da auch Trübnis eine Form von Gefühl war. Er folgte doch allen Regeln, denen eine Beziehung unterworfen war. Er hatte sich nach bestem Gewissen vorgestellt, so freundlich und offen, wie er nur konnte. Und dennoch war er offensichtlich gescheitert. Konnte man da noch etwas retten? "Habe ich etwas falsch gemacht?", das war wohl der beste Weg. Langsam, ganz langsam drehte der Angesprochene sich tatsächlich unerwarteter Weise zu ihm um. Sai musterte den Jugendlichen. Seidiges, schwarzes Haar, samtgewordene frische Tusche. Tiefe, dunkle Augen. Leichtes Unglauben spiegelte sich in ihnen wieder. Sai, naiv und neugierig wie er war, trat noch näher heran. Das wollte er genau sehen. Wenn Sakura so von Sasuke schwärmte, musste er wirklich ein wahnsinnig besonderer Mensch sein. Mit so jemanden wollte er auch Freundschaft schließen. Der fast Gleichgroße stand vor dem Bett des anderen und sah interessiert hinunter. Sasuke starrte aufmerksam zurück. Sai's Blick glitt über den ruhig liegenden Körper, sah dem Brustkorb dabei zu, wie er sich gleichmäßig hob und senkte. Die Haut war makellos und sah unglaublich zart aus. Seine Teamkameraden hatten Recht. Sasuke war besonders. Plötzlich trat ein Lächeln auf die Lippen des Stehenden. Sasukes Blick wurde kurz misstrauisch: "...was?" Sai freute sich. Sai freute sich wirklich. Sasuke schaffte es, ein warmes Gefühl in dem Shinobi heraufzubeschwören. Gefühl. Doch Sai, der sein Ziel gefunden und doch aus den Augen verloren hatte, fehlte einfach eine gewisse Kenntnis über Benehmen im Bezug auf Mitmenschen. In seiner kindlichen Art kamen die Worte unbedarft über seine Lippen. Er konnte einfach nicht abschätzen, was sie anrichteten. Sai lächelte Sasuke absolut lieb und erfreut an, während er interessiert weiter abwärts schaute. Menschen mochten doch Komplimente. Komplimente waren gut für eine Freundschaft. Und er hatte schon oft gelesen, was Männer für Komplimente mochten. "Du hast bestimmt viel mehr wie Naruto." Damit schaffte er es tatsächlich, den Liegenden minimal zu irritieren - auch wenn dieser es mit einem gereizten Blick überspielte, war das eine kleine Meisterleistung - bevor Sasuke knurrte. "Mehr was?" Sai freute sich über das Interesse. Sein Lächeln wuchs. "Mehr Penis." Das Nächste, was Yamato, Naruto und Sakura zu hören bekamen, war eine gewaltige Explosion. Wirklich, egal wie lieb Sai es auch meinte - er musste noch sehr, sehr viel lernen. [End.] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)