Akiramenai von nEdEn (Uchiha Shortstories) ================================================================================ Kapitel 3: Wie die Motte zum Licht ---------------------------------- Ganz kurz und während meiner Praktikumszeit entstanden. Insgesamte Arbeitszeit circa 20 Minuten. Wie die Motte zum Licht Dämmriger Kerzenschein hüllte die Szenerie in ein fahles, unwirkliches Licht und warf gleichzeitig verzerrte Schatten an die kalten Steinwände. Eine einsame samtbraune Motte tanzte gefährlich nahe an der Flamme. Woher sie gekommen war, konnte niemand mehr sagen, wohl aber war klar, welches Schicksal sie treffen würde. Er schaute dem vergänglichen Tanz der Schwingen zu. Irgendwie amüsant, stellte er für sich fest. Sein Gesicht beobachtete entspannt das verlorene Insekt, eingerahmt von schwarzem Haar, dunkel wie frische Tusche. Dieses Tier wurde nur durch niedrigste Triebe gelenkt. Die innere Sehnsucht nach etwas, was man nicht erhalten konnte, ohne selbst daran zu vergehen... Lächerlich. Während das Licht durch das Flügelschlagen der Motte zum Flackern gebracht wurde, beobachtete er ihn in aller Ruhe. Das Training verlief heute besonders zufriedenstellend, doch Orochimaru interessierte dies nicht allzu sehr. Es mochte eine Weile gedauert haben, bis der Uchihasprössling den Weg zu ihm gefunden hatte, doch das war nun unwichtig. Sasuke war unwichtig. Sobald er sich das Bluterbe einverleibt hatte, sobald es ganz Teil seines Körpers geworden war, sein Blut durchzog und sein Herz bei jedem Schlag durchdrang, es vollkommen in ihn übergegangen war, hatte Sasuke längst keine irdische Bedeutung mehr. Er war nur einer von vielen. Und es würden andere folgen. Es war nicht so, dass es sonderlicher Anstrengung bedurfte, Ersatz zu finden. Nun, Sehnsucht war eine Emotion, die von der Welt Besitz ergriffen hatte, die jede Farcette des Lebens begleitete. Wie eine tödliche Krankheit, darauf wartend, ausbrechen zu können. Ein ewiger Kreislauf. Wie die Motte zum Licht. Orochimaru wand seine Augen desinteressiert von seinem Schüler ab. Unwichtig. Als sein Blick die Kerze kreuzte, sah er, dass die Motte ihren Kampf verloren hatte. Schade, es hatte wirklich Unterhaltungswert besessen. Wahrscheinlich gab es auf dieser Welt auch nur zwei Arten, schoss es ihm durch den Kopf. Jene, die verzehrten, und jene, die aufgezehrt wurden. Ein schwaches, belustigtes Lächeln umspielte seine blassen Lippen. Er zog die Rolle der Flammen vor. Und Motten gab es für ihn genug. [End.] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)