Ein Scheißtag von Vanillaspirit (eine sinnlose Neiji-Quäl-Fic) ================================================================================ Kapitel 5: SIE -------------- Der Krach vor der Tür nahm zu. Neiji konnte Getuschel und Gekicher hören und allmählich wurde ihm klar, dass er sich selber in eine Sackgasse manövriert hatte. Mit betonter Ruhe wanderten seine Augen durch den Raum oder viel mehr Rumpelkammer. In den Schatten zeichneten sich alle möglichen Gerätschaften für Haus und Garten ab: Besen, Harken, Hacken, mit Heu gefüllte Säcke und zwei weitere paar Augen, die etwas verwirrt zurückstarrten. „Hyuuga?“ fragte eine Stimme die den unmöglichen Balanceakt zwischen genervt und überrascht erfolgreich meisterte. Der Angesprochene glotzte weiterhin. Er kannte diese Stimme. Sie gehörte Shikamaru Nara und recht lautes Knuspern verriet das zweite Augenpaar als Choji Akimichi. In Missionen hielt Neiji recht viel von beiden, außerhalb war er froh, dass sie an einer Freundschaft mit ihm nicht großartig interessiert waren. Neiji kniff die Augen zusammen, als jemand Licht anschaltete und die Schatten zu deutlich erkennbaren Formen wurden. Wie er schon vermutet hatte, saß er nun in einem Geräteschuppen mit Shikamaru, Choji und einer Meute vor der Tür. „Musstest du ausgerechnet hier herein laufen?“ Shikamaru kratzte sich am Hinterkopf, als er dem ungebetenen Besuch einen genervten Blick zuwarf. „Wo bin ich hier überhaupt?“ fragte der Hyuuga nicht weniger gereizt. Der gesamte Raum roch nach Heu und feuchter Erde. Neben den Gartengeräten konnte er Zaumzeug an den Wänden sehen, welches zu fragil für Pferde oder andere Reittiere war und Sägen, die sicher nie einen Baum gefällt hatten. Neiji war nicht sehr dumm und sein Verstand war bereits dabei eine Antwort zu finden, als der Nara ihm zuvor kam. „Im Schuppen meiner Familie“, erklärte Shikamaru knapp. „Verdammt, musstest du ausgerechnet hier her kommen?“ In gewisser Weise konnte Neiji Verständnis aufbringen. Sie waren zu dritt in diesem Schuppen, während das halbe Dorf selbigen belagerte und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ein übereifriger Jou-nin durch das Dach stürmte um irgendwen zu verhaften. Auf der anderen Seite übertrieb Nara es auch mit seinem Unwillen ein versteck mit ihm teilen zu müssen. Neiji antwortete nicht auf Shikamarus Frage und konzentrierte sich lieber darauf einen Fluchtplan auszuarbeiten. Was konnte dabei helfen? Flucht geradeaus, durch die Menge hindurch und für immer das Gespött aller bleiben? „Mir bleibt wohl keine Wahl, als dich festzunehmen. Wie lästig. Dabei hatten wir gehofft uns drücken zu können.“ Es war kein Licht, es war eine Explosion, eine Supernova, die sich in Neijis Kopf entzündete und seinen Verstand bis in den hintersten Winkel erhellte. Was hätte er auch sonst von den beiden vor sich erwarten sollen? „Wir haben uns extra hier verkrochen, bis alles ruhig ist“, erklärte Choji vorwurfsvoll zwischen einigen Chips. Angesichts ihrer momentanen, arbeitsreichen Situation schmeckten sie nur noch halb so gut. Allerdings war selbst das kein Grund sie verkommen zu lassen. „Können wir ihn nicht einfach gehen lassen? Oder so tun, als hätten wir ihn nie gesehen?“ Shikamaru kratzte sich am Hinterkopf, lockerte seinen Nacken und schien angestrengt über Chojis Vorschläge nachzudenken. „Und wenn SIE das herausfindet?“ SIE, das war die Inkarnation alles Bösen, ein Wesen, dessen Grausamkeit unübertroffen war. Die Jungs konnten bereits sehen, wie sie ihr träges Haupt hochhob, letzte Reste Speichel auf Akten tropften, nur um das drohende Wort auszusprechen: „D-Rank-Mission“. Shikamaru zog scharf die Luft ein und blickte Neiji entschuldigend an. „Du musst das verstehen. Es ist nichts persönliches.“ Er seufzte theatralisch auf. „Warum musstest du auch hier rein laufen? Es hätte ein so schöner, ruhiger Tag werden können.“ Neiji hob eine Braue. Er spürte das aufkeimende Unheil, den kommenden Verrat. Wenn es um SIE ging, war sich wohl jeder selbst der Nächste. Ninja hatten keine Freunde. „Ihr beide seid nicht stark genug“, erklärte der Hyuuga sachlich die Lage und erntete dafür nichts, als ein knappes Lächeln von Shikamaru und ein breites, wissendes Grinsen von Choji. Ungläubig starrte Neiji auf Shikamarus Hände. In seiner Kehle bildete sich ein trockener Klos. Diesen Bastard konnte man nicht eine Minute aus den Augen lassen und war doch immer wieder einen Schritt zu langsam. Intelligenz war etwas Grausames in der Hand eines Feindes, der sich bemühte alles so schnell wie möglich und mit wenig Aufwand über die Bühne zu bringen. Der Nara blickte Neiji unverwandt in die Augen. Ein ungewöhnlich sadistisches Funkeln blitzte bei ihm auf, als er seine Fingerzeichen löste und seine Hand hinab glitt zum Hosenbund. Sein Gegenüber brauchte seinen Verstand nicht zu bemühen, um zu wissen, was dieses kalte, grausame Genie vorhatte und für einen Moment war er sogar gewillt zu betteln. Er spürte, wie seine eigene Hand synchron nach unten wanderte. Der Plastikvorhang fühlte sich kalt und unangenehm hart unter seinen Fingerspitzen an, als diese sich darum schlossen. „Du wirst auch mehr zeigen müssen als du willst“, versuchte Neiji ruhig zu argumentieren, während er begann den Umhang zu lösen. Shikamaru wirkte nur gelangweilt. Er hatte alles berechnet und wenn nichts Unerwartetes dazwischenkam, würde hier niemand irgendetwas Intimes zu Gesicht bekommen. Was er nicht berechnen konnte, war der Faktor Konoha. Es widersprach den Naturgesetzen, dass ein Dorf voller „Individualisten“, die in anderen Teilen der Erde schlicht Idioten hießen, so lange existieren konnte. In diesem Ort herrschten eigene Gesetze, die sich erfolgreich gegen Realität und Vernunft stemmten und es gerade heute besonders auf Neiji Hyuuga abgesehen hatte. Gerade als er sich damit abgefunden hatte etwas Restwürde zu bewahren und sich zu ergeben, bevor jeder auch die letzte, versteckteste Narbe bewundern konnte, gab es einen lauten Knall. Holz splitterte, Rauch erfüllte den Raum und ein Dutzend vermummter Personen stürmte in den Schuppen. Neiji hustete, kniff die Augen zusammen und musste feststellen, dass er noch immer in Shikamarus Technik gefangen war. Er verdrehte die Augen um sich umzusehen. Das Dach war durchlöchert, die Tür hinter ihm gesprengt und unangenehmes Brennen im Rücken deutete darauf hin, dass er einiges abbekommen hatte. Säuerlich verzog er das Gesicht und verfluchte sich gedanklich selber, dass er diesen Morgen überhaupt aufgestanden war. Es wurde auch nicht besser, als er an beiden Armen gepackt und hochgehoben wurde. Sein Geist versuchte verkrampft die Muskeln zu bewegen, aber er war gefangen und Shikamaru stand völlig überfordert im Raum mit einigen Kunai an der Kehle. Dieses Dorf neigte wirklich zur Übertreibung. Die nächste Minute zog sich für zwei junge Männer unendlich lang hin. Shikamarus Arm wurde gepackt und schmerzhaft auf seinen Rücken gedreht. Neijis Wächter fluchte laut auf, als er den Arm seines Gefangenen mühevoll davon abhalten musste das Gleiche zu tun. Der Nara verzog genervt sein Gesicht. Seine Hand war das Letzte gewesen, was die gelockerte Hose noch festhalten konnte. Langsam begann der Stoff in Richtung Kniekehlen zu rutschen. Dutzende Augenbrauen schossen in die Höhe, als zig kleine Hirsche fröhlich in die Runde schauten und dennoch grinste Shikamaru breit, als er zu Neiji blickte. Das schwerste was man jemals in seinem Leben durchmachen konnte, war, völlig nackt vor seinem Chef zu stehen und dennoch seine Würde zu bewahren. Neiji kostete dieser Akt viel Kraft. Wie er feststellte, half es daran zu denken, woanders zu sein. In seiner Fantasie sah er sich durch das Dorf laufen und nacheinander die Bevölkerung dezimieren. In der Realität stand er mitten in Tsunades Büro, starrte geradeaus und hielt mit seinen Händen seine Blöße bedeckt. Ab und zu bemerkte er, wie eine hochrote Shizune versuchte Akten in ein Regal zu räumen, aber diese immer wieder fallen ließ und lieber seinen Körper anstarrte. Man konnte meinen, sie hatte noch nie ein nacktes männliches Wesen gesehen. Wenigstens war sie schamvoller als die Hokage. Tsunade hatte geschlagene fünf Minuten damit verbracht, ihn mit einem seeligen Lächeln von oben bis unten zu betrachten, bevor das erste Wort ihre Lippen verließ. Die absolute Krönung war jedoch die Person, zu dessen Beute er geworden war. Anko Mitarashi stand hinter ihm, hielt ihn sicherheitshalber an den Schultern fest und ließ ihre Hände dann und wann verdächtig tief gleiten. Nicht genug, dass sie den Schuppen der Naras in einer völlig überzogenen Aktion zerstört hatte, jetzt musste sie ihre offene Perversion auch noch an ihm auslassen. Zum Glück gab es keine Anwälte in Konoha, dafür jede Menge Waffen und das Recht seine Feinde zu töten. Ein schwaches, tröstendes Gefühl flackerte einen Moment in dem Jungen auf. „Ich kann so ein Verhalten nicht dulden. Du bist eine Schande für deinen Clan“, donnerte Tsunade unvermittelt los und zwang Neiji auf die Art sie anzusehen. „Ja Hokage-sama.“ „Das wird Konsequenzen haben.“ „Ja Hokage-sama.“ Egal, was es war, alles war besser, als hier zu bleiben und sich weiterhin wie ein Stück Fleisch zu fühlen. „Anko, führ ihn ab!“ Die Finger der Angesprochenen krallten sich förmlich in Neijis Schulter, während sie ihn herumdrehte und aus dem Raum schubste. Er konnte noch Shizunes verlegenen Blick sehen, bevor sie erneut eine Akte fallen ließ. Dieser Tag schien wohl für einige zu viel zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)