Ein Scheißtag von Vanillaspirit (eine sinnlose Neiji-Quäl-Fic) ================================================================================ Kapitel 4: Willkommen im Vorhof der Hölle ----------------------------------------- Seufzend saß Neiji auf dem Boden und lehnte sich gegen einen Rest Zaun der Inuzukas. Er war einfach sitzen geblieben und atmete erst einmal tief durch. Sein Magen grummelte vor Hunger und die Flohbisse an seinen Beinen wurden hingebungsvoll gekratzt. Genervt verzog er das Gesicht und seufzte nur noch einmal laut. Gewisse Teile seines Verstandes begannen mittlerweile sämtliche Rationalität fort zu schieben und an göttliche Verschwörungen zu glauben. Das Schicksal konnte sehr grausame Scherze treiben. Irgendwann einigten sich alle Verstandesteile darauf, dass es das Beste war sich zu erheben, den Rest Duschvorhang um die Hüften zu schlingen, die Haare etwas zu richten und mit der noch verbliebenen Würde nach Hause zu gehen. Genau in diesem Moment meldete sich eine Stimme und flüsterte leise und voller Gehässigkeit die Worte, die jeder Bürokrat mit etwas Schalk im Nacken in seinem Büro hängen hatte: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Neiji wusste, was nun passieren würde. Es lief ihm heiß und kalt den Rücken herunter. Die Schicksalsgötter hatten wieder einmal mit Schwung jede Menge Spott über ihn geschüttet. Er schluckte, eine Gänsehaut brachte die feinen Härchen seiner Arme zum Stehen und zum ersten Mal spürte er Angst. Sie kroch seinen Rücken hinauf, kraulte grinsend seinen Nacken, legte ihre eiskalten Finger auf sein Kinn und richtete seinen Blick auf das nahende Unheil. Seine Augen wurden größer, als er sie sah. Er wusste, es gab kein Entkommen, nicht vor diesen Beiden. Neiji spürte eine eingebildete Hitze, die um seine Beine wehte. Der Boden riss auf und ein flammendes Tor brach hervor. Kichernd traten sie hindurch, ihre Teufelsschwänze zuckten aufgeregt. Mit verlockendem Lächeln winkte sie ihn zu sich. Ihre blonden und rosafarbenen Haare kräuselten sich in der Hitze. Die Hörner blitzten golden auf und wenn er sich nicht irrte, waren sie sogar mit Strasssteinen besetzt. Neiji wusste, dass er es nun mit den beiden schlimmsten Wesen zu tun bekommen würde. Ino Yamanaka und Sakura Haruno waren die reinste Hölle für jedes männliche Wesen in seinem Alter. Niemand schaffte es derartig enthusiastisch stundenlang über Nagellack und Frisuren zu reden. Sie konnten ganze Armeen einschläfern und wieder aufwecken mit ihren schrillen Stimmlagen, wenn sich Ärger anbahnte. Hilflos blickte er sich um, suchte nach einem Ausweg, doch resignierend musste er feststellen, dass der einzige Weg direkt durchs Höllentor führte. Vielleicht hatte er Glück und sie würden ihn nicht bemerken. Der letzte Teil Verstand, der nicht bereits in der Höllenfantasie gefangen war, stellte fest, dass beide Kunoichi noch sehr angeregt in ein Gespräch vertieft waren. Wenn er ruhig stehen bleiben würde, würden sie vielleicht einfach an ihm vorbei gehen. Sein Inneres hielt fast panisch an dieser Hoffnung fest und wurde jäh enttäuscht. Ino und Sakura waren wirklich in ihr Gespräch vertieft gewesen, so tief, dass sie beinahe an ihm vorbei gegangen waren, bevor sie sich langsam zu ihm drehten und ihn groß anstarrten. Neiji fühlte sich wie ein Tier im Zoo. So stolz wie möglich versuchte er dazustehen und erweckte tatsächlich fast den Eindruck nicht viel anders als sonst auszusehen, doch Inos Kichern ließ diese Fassade bröckeln. Ihre Hand streckte sich nach ihm aus und wollte schon am Duschvorhang ziehen. Dieses Mädchen kannte wirklich keine Scham. Sakura war da anders. Knallrot geworden versuchte sie überall hin zu schauen, nur nicht an diesen Körper. Es war ein wirklich guter Körper, zu gut für hormonbesessene Teenager. Zaghaft blickte sie Neiji ins Gesicht und erschrak. Seine Augen waren so kalt und ungerührt. Ihm schien das ganze nicht einmal peinlich zu sein. „Ein verkappter Perverser. Ich hab es dir ja schon immer gesagt“, erklärte Ino laut, während sie mit Neijis Hand kämpfte. „Hm hm“, pflichtete Sakura bei, blieb mit den Augen am Rand des, mittlerweile viel zu knappen, Duschvorhangs hängen und kämpfte mit sich, zu hoffen, dass Ino ihn erfolgreich erobern würde. Der Hyuuga knurrte und schimpfte, er schleuderte Beleidigungen um sich und wurde erfolgreich von den Mädchen überhört. Irgendwann hatte er genug. Er stieß Ino von sich und bedachte sie mit einem Blick, der Blut zu Eis werden ließ. Für einen Moment schien es auch zu wirken. Beide Mädchen starrten ihn entsetzt an, doch dann bekam er den wirklichen Schrecken weiblicher Rache zu spüren. Ino holte tief Luft. Ihr schriller Schrei konnte selbst Tote wecken. Ganz Konoha konnte nun hören, dass ein Perverser sie belästigte. Neiji hielt sich die Ohren zu, hob eine Braue und begann langsam die Situation zu verstehen. Dafür würde sie büßen… irgendwann. Er nahm die Beine in die Hand, stieß Sakura um und suchte sein Heil in der Flucht. Grinsend blickte Ino ihm nach. Es gab tatsächlich Dinge, die spaßiger waren, als Einkaufen und einen Hyuuga zur Weißglut zu bringen gehörte definitiv dazu. „Lass uns gehen!“ forderte sie Sakura auf, nachdem Neiji aus dem Blickfeld verschwunden war. Die Angesprochene reagierte nicht und erst ein fester Griff um den Oberarm und ein kräftiger Zug sorgten dafür, dass sie sich weiter bewegte. Inos Augen huschten zu ihrer Freundin und sie seufzte. „Du sabberst.“ Sakura wischte mit ihrem Handrücken geistesabwesend über ihre Lippen, während ihr sehnsüchtiger Blick noch immer Neiji hinterherging. „Drei Gründe, warum du es lassen solltest: Sasuke, Lee, Ten Ten.“ Sakuras leicht grenzdebiles Lächeln wurde immer breiter. Neiji hatte wirklich einen tollen Körper. „Ach weißt du, so toll ist Sasuke auch wieder nicht.“ Kurz war Ino gewillt sich die Hand gegen die Stirn zu schlagen, dann Sakura zu schlagen, triumphierend zu grinsen und den Rest des Tages zu genießen, aber letztendlich beließ sie es bei einem Seufzen und die sabbernde Sakura zu einem Waschraum zu bringen. Die Flecken auf ihrem Kleid wurden allmählich übermäßig viel und eine kalte Dusche konnte auch nicht schaden. Neiji fluchte laut, während er mit beiden Händen den Duschvorhang festhielt und über eine Mülltonne sprang. Diese verdammte Yamanaka hatte mit ihrem Schrei die gesamte Stadt aufgerüttelt und die Ordnungshüter auf ihn aufmerksam gemacht. Gehetzt rannte er durch eine Menschenmenge. Eigentlich etwas, was er unbedingt vermeiden wollte, aber auf der Flucht achtete man weniger auf solche Nebensächlichkeiten. Gekonnt schaffte er es jeden Passanten zu streifen oder umzurennen. Bedauerlicherweise erwischte er auf die Art auch Ayame, die für heute den Lieferservice übernommen hatte. Gequält verzog der Hyuuga das Gesicht, als sich heiße Speisen auf seine nackte Haut ergossen. Ayames Entschuldigung nicht einmal mehr wahrnehmend hüpfte er auf einem, nicht verbrühten, Bein weiter, drehte sich vor einem grimmigen Dorfbewohner geschickt um die eigene Achse und setzte seinen Sprint erneut fort, bis er die Rettung, in Form einer offenen Haustür, vor sich sah. Neiji knallte die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Erschöpft rutschte er auf den Boden und begann innerlich zu beten. Er glaubte nicht an Götter oder Geister, aber er hoffte nun, dass sie ihn vielleicht trotzdem hören würden. Nur weil man nicht an sie glaubte, konnten sie ja dennoch existieren, wie graue Haare, deren Vorhandensein man so lang wie möglich verleugnet. Er konnte den Tumult hören und wusste, dass nun wirklich etwas unangenehmes auf ihn wartete, etwas, dass jeden Flohbiss, Liebeserklärung von Frühreifen, Yamanakas und Teamkameraden in den Schatten stellen würde. Er schluckte. Seine Hände zitterten und seine innere Uhr begann fröhlich die letzten Minuten zu zählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)