All I want for Christmas is You! von Euphonie (Ein Adventskalender [Jakotsu x Bankotsu]) ================================================================================ Kapitel 21: 21. Dezember ------------------------ 21. Dezember Jakotsu war ziemlich verwirrt, als er am nächsten Morgen aufwachte und noch zu benommen um zu realisieren wo er sich genau befand. Er öffnete die Augen ein wenig und das Erste was er feststellte, war, dass sich seine Zimmerdecke verändert hatte und auch der Geruch der im Raum hing, erinnerte ihn nicht an seine Wohnung. Das Zweite was ihn irritierte und auf gewisse Weise noch mehr störte, war die Abwesenheit seiner Decke, ohne die er zu frösteln begann. Schlaftrunken tastete er neben sich, erfasste einen Zipfel und warf sich die Decke über. Murrend drehte er sich wieder auf die Seite und schloss die Augen, als er kurz darauf ein herzhaftes Gähnen vernahm. Jakotsu, der auf einmal hellwach zu sein schien, setzte sich im Bett auf und blickte zu Bankotsu, der sich neben ihm streckte. Nach der ersten Schrecksekunde fiel Jakotsu wieder ein wo er sich genau befand und erleichtert ließ er sich wieder zurück ins Kissen sinken. "Hey...", knurrte Bankotsu schläfrig, "wo ist meine Decke geblieben?" "Ich weiß nicht." Meinte Jakotsu unschuldig und kuschelte sich ein wenig tiefer in die Decke, die er Bankotsu vorhin im Halbschlaf geklaut hatte. Sie roch herrlich, aber noch lieber hätte er sich an Bankotsu selbst gekuschelt. "Meinst du nicht eine Decke reicht für uns zwei? Ich teile sie gern mit dir.", sagte Jakotsu zuckersüß. Bankotsu drehte sich murrend auf den Bauch und vergrub sein Gesicht in sein Kissen. "Ich bin zu müde für solche Sachen." nuschelte er, woraufhin Jakotsu mit den Augen rollte. Als er aufgestanden war und sich seinen Morgenmantel angezogen hatte, warf er Bankotsu die Bettdecke auf den Kopf. "Also ich bin jetzt unten und frühstücke, vielleicht rafft sich der Herr ja auch noch auf und leistet mir Gesellschaft?" Bankotsu drückte sich daraufhin die Decke noch fester auf den Kopf, um Jakotsu nicht zu hören, während sich dieser schon auf den Weg nach unten machte. Er hätte gerne den Kamin in Gang gesetzt, doch dazu hätte er Bankotsus Hilfe benötigt, und den wollte er lieber erst in Ruhe lassen. Also verwarf er diese Idee und beeilte sich lieber ein schönes Frühstück vorzubereiten. Gut gelaunt deckte er den Tisch, stellte für jeden einen Teller, Besteck und einen Becher an seinen Platz und setzte Teewasser auf. Als er allerdings damit beginnen wollte den Aufschnitt aufzudecken, bemerkte Jakotsu erst wie wenig sie eingepackt hatten. Sie hatten an Einiges gedacht, und Jakotsu war guter Hoffnung ein schönes Morgenmahl zuzubereiten, als ihm auffiel, dass ein grundlegender Bestandteil fehlte. Sie hatten weder Brot, noch Toast, von Aufbackbrötchen ganz zu schweigen. Jakotsu durchsuchte alle Schränke, wusste aber selber, dass er in diese Richtung überhaupt nichts eingepackt hatte. Er dachte er hätte mit Bankotsu abgemacht, dass jener Brot mitnimmt. Vielleicht hatte er sie einfach noch nicht ausgepackt, genauso wie seine Klamotten, die anscheinend besser in ihrem Koffer aufgehoben waren, wie Bankotsu meinte. Jakotsu ließ alles stehen und liegen, und schlich nach oben in das Schlafzimmer, um seinen Freund nicht allzu herzlos zu wecken indem er viel Lärm veranstaltete. Er schob die Tür auf und huschte leise an die Bettseite auf der Bankotsu wieder eingeschlafen war. Sanft schüttelte er ihn an die Schulter, doch Bankotsu war ein fester Schläfer, weshalb Jakotsu etwas stärker schüttelte. 'Wenn er so tief schläft, kann man sicher einiges mit ihm anstellen...', schoss es Jakotsu durch den Kopf und ein fieses Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Vorsichtig schob er die Decke beiseite, die Bankotsus Körper bedeckte und strich mit einer Hand über seine gebräunte Haut. Seine Brust hob und senkte sich in einem steten Rhythmus unter seinen Berührungen, doch sein Atem wurde flacher und ein wenig schneller, als Jakotsu Finger tiefer glitten. Bankotsus Wangen waren gerötet und aus seinem leicht geöffneten Mund kam ein leises Seufzen. Viele mattschwarze Strähnen hingen ihm ins Gesicht und er sah verdammt gut aus in diesem Moment. Jakotsu fragte sich gerade wie weit er gehen könnte, als er ein lautes Zischen von unten aus der Küche vernahm, und erschrocken schrie er kurz auf. Bankotsu, der von diesem lauten Geräusch geweckt wurde, richtete sich verschlafen auf und sah Jakotsu erst verwundert an, doch als er die Hand bemerkte, die immer noch auf seine Beckengegend ruhte, zeichneten sich Falten auf seiner Stirn ab. "Was tust du da, wenn ich fragen darf?" fragte er mit leicht wütendem Unterton und Jakotsu zog blitzschnell seine Hand weg. "Nichts." antwortete er hastig. "Ich weiß nicht wo du das Brot versteckt hast, irgendwas ist unten in der Küche, ich muss eben nachschauen." Aufgrund dieser merkwürdigen Antwort schaute Bankotsu noch verwirrter aus der Wäsche. "Wieso sollte ich Brot verstecken?", murmelte er, doch Jakotsu war schon wieder in die Küche geflohen, um nach dem Rechten zu sehen. "Mist, mist, mist!", schrie er wütend auf, als er versuchte den Topf mit dem Teewasser von der Platte zu ziehen. Das Wasser ist übergelaufen, doch damit nicht genug, es hat sich größten Teils auf die von Jakotsu zusammengestellte Aufschnittplatte ergossen, welche er noch neben dem Herd hatte stehen lassen. Müde kam Bankotsu die Treppe heruntergeschlurft und lugte Jakotsu über die Schulter. "Was ist denn passiert?", fragte er und brauchte ein Weilchen bis er die Situation begriff. "Oh... das ist nicht gut.", meinte er nur und kratzte sich am Kopf. "Ich weiß nicht, aber ich glaube ich esse das nicht mehr." Er zog die Nase kraus, während er eine Scheibe Putenbrust in die Höhe hielt, welche von kochendem Wasser durchtränkt war. "Ach was, das geht schon in Ordnung, das trocknet man ab, und fertig." Jakotsu war leicht genervt. Unter einem romantischen Frühstück hatte er sich etwas anderes vorgestellt. Hätte er Bankotsu gleich geweckt, hätte er nicht so lange im Schlafzimmer verbracht und er wäre rechtzeitig in die Küche gekommen um den Topf vom Herd zu nehmen. Das Frühstück war also nur ruiniert, weil Jakotsu mal wieder seine Finger nicht bei sich behalten konnte. Frustriert machte er sich daran wenigstens einen kleinen Teil des Aufschnitts zu retten. "Bankotsu, du kannst schon mal den Herd für die Brötchen anmachen." "Welche Brötchen?" fragte dieser verwundert. "Ich habe keine weggeräumt. Hast du welche mitgebracht?" Jakotsu unterbrach seine Tätigkeit und drehte sich zu Bankotsu um. "Wieso ich? Ich dachte du sorgst dafür? Hast du wenigstens Brot?" "Warum sollte ich? Du meintest doch, du kümmerst dich um alle Nahrungsmittel." "Stimmt schon..." entgegnete Jakotsu, "...aber-" Bankotsu hatte im Grunde recht, er sollte sich um Verpflegung kümmern. Jakotsu hatte selbst keine Ahnung warum er ausgerechnet Brot hat vergessen müssen. "Und was machen wir jetzt?", seufzte er niedergeschlagen auf. "Ich hab wirklich Hunger, und Frühstück ist doch die wichtigeste Mahlzeit des Tages, und es ist unser erstes gemeinsames Frühstüch, und bald ist doch Weihnachten, und-" Bankotsu legte eine Hand auf Jakotsus Schulter und lächelte ihn an. "Keine Sorge, okay? Unten im Dorf gibt es neben der Rezeption auch ein Restaurant, wo drei Mal am Tag Mahlzeiten angeboten werden. Wir ziehen uns an und dann gehen wir dorthin, okay?" "Das weiß ich doch alles, aber ich wollte doch mit-" Jakotsus Protest wurde von einem Kuss unterbrochen. "Okay, alles klar, lass uns losgehen!" Nun doch mit erheblich besserer Stimmung, verschwand er im Badezimmer, machte sich fertig und zog sich an, um dann einige Minuten später, eingehakt in Bankotsus Arm, den Weg hinunter ins Dorf anzutreten. Es war kalt draußen, und überall lag Schnee, der unter den Füßen der beiden knirschte. Durch den Hunger und die Kälte war Jakotsu jegliches Müdigkeitsgefühl vergangen, und den Abhang von ihrer, halb im Wald gelegenen, Hütte hüpfte und tanzte er förmlich herunter und zog Bankotsu dabei mit, welcher sich mit einer Hand an die Stirn fasste, aber alles über sich ergehen ließ. Das so genannte Restaurant war sehr klein, aber dadurch auch sehr gemütlich. Es befand sich ebenfalls in einer kleinen Holzhütte, an der Selben kleinen Straße wie der Supermarkt und die Rezeption der Ferienanlage. Jakotsu zog Bankotsu in eine Ecke an einen freien Tisch. Es war noch recht früh morgens und viele Feriengäste hatten sich eingefunden um sich am Buffet ihr Frühstück zusammenzustellen. Zwar war die Reise die Bankotsu gebucht hatte all inclusive und erlaubte es den beiden somit, sich jeden Tag zu jeder Mahlzeit im Restaurant den Bauch voll zu schlagen, dennoch hielt es Jakotsu für gemütlicher wenn sie ihr eigenes Essen in ihrer Hütte einnahmen. Erstens mochte er das Essen, das Bankotsu kochte, lieber als alles andere, des Weiteren konnte er sich so schon besser auf ein etwaiges späteres Zusammenleben einstellen. Bei dem Gedanken daran mit Bankotsu zusammenzuwohnen seufzte er glücklich auf und lehnte seinen Kopf an die Schulter des Jüngeren, welcher sich neben Jakotsu auf die Holzbank gesetzt hatte. Er schaute verwundert zur Seite. "Hast du was, Jakotsu?", fragte er mehr irritiert als besorgt. Jakotsu lächelte nur und schüttelte den Kopf. "Es ist nichts. Wollen wir zum Buffet rüber, ich glaube wenn wir länger warten, wird es immer voller." "Hast wohl Angst, dass man dir was wegessen könnte? Keine Sorge, die anderen Gäste werden dir sicher was übrig lassen, wenn du höflich darum bittest." Bankotsu lachte, worauf Jakotsu beleidigt eine Schnute zog. "Mach dich ruhig über mich lustig, aber wenn ich Hunger habe, kann ich ganz unausstehlich werden." "Das kann ich mir nicht vorstellen.", meinte Bankotsu gespielt ungläubig und lächelte. "Glaub' s ruhig." Schnippisch stand Jakotsu auf und kehrte Bankotsu den Rücken. "Und denk ja nicht, dass ich dir etwas mitbringe." Bankotsu musste daraufhin noch breiter grinsen und eilte seinem Freund hinterher. Letztendlich war noch von allem was das Herz begehrte genügend da, und keiner der beiden musste Angst haben am Hungertod zu sterben. So gingen sie nach einigen Minuten mit beladenen Tellern wieder zu ihren Plätzen zurück. Jakotsu war mittlerweile der Meinung, dass es gar nicht so schlimm war hier essen zu gehen, es war sehr gemütlich, und es machte nicht so viel Arbeit, als wenn sie ein eigenes Frühstück zubereiten mussten. "Und was machen wir heute?", fragte Bankotsu neugierig, während er sich sein Frühstücksei abpellte. "Ich weiß es nicht so genau." musste Jakotsu zugeben und kramte sogleich in seiner Handtasche nach seinem Reiseführer. "Also, wir könnten uns eine dieser alten Statuen ansehen, die die Chinesen vor langer Zeit hier her brachten, als-" Bankotsu legte seine Hand auf die Jakotsus und sah ihn liebevoll an. "Ich dachte wir fangen ganz gemütlich an. Wir könnten uns doch erstmal die Gegend bei uns hier in der Nähe ansehen." Beleidigt schlug Jakotsu den Reiseführer wieder zu. "Wenn du schon weißt, was du machen möchtest, dann frag mich doch nicht!" "Na ja, ich wollte halt dich erstmal fragen, bevor ich dir einen Vorschlag mache, und du überhaupt keine Lust dazu hast." Trotzig verschränkte Jakotsu die Arme vor der Brust. "Schön, und was möchtest du mir vorschlagen?" Bankotsus Lippen umspielte ein leichtes Grinsen. "Ich dachte die heißen Quellen hier wären ganz schön. Du kannst sie auch in deinem Reiseführer sehen." Bankotsu schlug besagtes Heftchen wieder auf und deutete auf die Seite auf der die 'Onsen', die heißen Quellen, beschrieben wurden. "45 Grad sind aber ganz schön viel." murmelte Jakotsu, las sich aber alles genauestens durch. "Schön, dann fahren wir da nachher hin." Beschloss er und lächelte zufrieden, als sei es sein Vorschlag gewesen. Bankotsu, der ihm in den Glauben ließ, freute sich ebenfalls und gemeinsam beendeten sie ihr Frühstück. Worauf hatte sich Jakotsu da nur eingelassen?! Vergeblich blies er Atem in seine halb abgefrorenen Hände um seine Finger wieder aufzutauen. Ungeduldig trat er von einem Bein auf das andere um sich wenigstens ein wenig durch Bewegung aufzuwärmen. Bankotsu schien die Kälte gar nicht zu stören, es kam Jakotsu vor, als rede er schon seit Stunden mit dem Reiseleiter an der Information. Sie hatten sich zwei Stunden nach dem Frühstück auf dem Weg gemacht, und unten im Dorf ist ihnen das Angebot aufgefallen; anstatt eines Taxis könne man auch ganz bequem eine Kutsche nehmen, um sich von A nach B fortzubewegen. Und die heißen Quellen waren ein Stückchen weit weg, genau richtig um eine solche gemütliche Fahrt zu unternehmen und bis vor wenigen Minuten hat sich Jakotsu das auch als durchaus romantisch vorgestellt. Nur eine solche Kutsche so kurzfristig zu kontaktieren stellte sich doch als einiges komplizierter heraus, als am Anfang gedacht. Nach einer weiteren Weile lief Jakotsu, der sich die Zeit über ein paar Meter von Bankotsu entfernt hatte, da es ihm alles zu anstrengend wurde, wieder zu seinem Freund zurück, der mittlerweile ebenfalls genervt schien. Dieser Zustand besserte sich nicht wirklich, als Jakotsu an seinem Arm hing und ihn mit Hundeaugen ansah. "Wann geht es denn endlich los?", fragte er und zog jedes Wort des Satzes unnötig lang. Man konnte eine Vene auf Bankotsus Stirn pochen sehen. "Das kann ich dir so genau auch nicht sagen!", sagte er scharf und versuchte tief durchzuatmen. "Frag doch unseren lieben Freund hier! Der hat alles im Griff, nicht wahr?" Der angesprochene Mann hinter dem Schalter der Rezeption schaute entschuldigend. Er hatte einen Telefonhörer zwischen Schulter und Wange geklemmt und schrieb etwas auf einen kleinen Block. Er schien mit der Situation sichtlich überfordert. "Ich glaube er versucht einen dieser Kutscher zu kontaktieren. Nur ist das Netz scheinbar so schlecht, dass die beiden sich kaum verstehen.", klärte ihn Bankotsu auf. Jakotsu seufzte tief. "Wir hätten auch zu Fuß gehen können, es ist zwar nicht so dicht, aber durch die Bewegung wäre uns sicher wärmer, als wenn wir hier einfach so rumstehen." Bankotsu wollte gerade etwas erwidern, als der Mann an der Rezeption sich zu den beiden wandte und ein künstliches Lächeln aufsetzte. "Entschuldigen sie bitte die Umstände, eine Kutsche ist unterwegs und sollte in wenigen Minuten hier sein." "Ja Ja, klar." maulte Jakotsu und trat frustriert gegen ein Häufchen Schnee. Es dauerte noch eine ganz schöne Weile bis sich diese ominöse Kutsche blicken ließ, und Bankotsu merkte, wie ungeduldig sein Freund wurde. "Sag mal. frierst du überhaupt nicht?" fragte Jakotsu und musste niesen "Nein, nicht so sehr, auf jeden Fall nicht so sehr wie du." Bankotsu trat näher an Jakotsu heran und legte einen Arm um seine Schulter. Zu Jakotsus Missfallen konnten sie nicht lange in dieser Position verweilen, da doch nach etlichen Minuten das Gefährt das Hauptsträßchen entlang ruckelte und kurz neben den beiden zum stehen kam. Sie begrüßten den Fahrer und stiegen hinten in die Kutsche ein. Sie war offen und aus einfachem Holz, trotzdem war sie recht gemütlich und es lagen eine Menge Decken bereit, von denen sich Jakotsu gleich mehrere schnappte und sich darin einmummelte. Während der Fahrt rutschte er noch dichter an Bankotsu und legte seinen Kopf an dessen Schulter. Der Kutscher drehte sich ein paar Mal nach hinten um und stellte belanglose Fragen, was Jakotsu auf die Dauer ziemlich auf die Nerven ging. Die weiße Landschaft die an ihnen vorüber glitt war zwar wirklich recht hübsch anzusehen, aber durch den Fahrtwind den Jakotsu im Gesicht spürte wurde ihm noch kälter und er wünschte sich sehr schnell bei den Quellen zu sein. Des weiteren beschloss er für sich auf den Rückweg ein Taxi zu nehmen. Bankotsu allerdings schien es sehr zu gefallen den Weg in dieser Kutsche zu bewältigen. Sein Gesicht hatte einen verträumten Ausdruck angenommen und er blickte mit leicht verklärten Augen in die Natur. Jakotsu mochte es wenn er so war wie jetzt, er hatte etwas Friedliches an sich, was normalerweise nicht der Fall war und Jakotsu fühlte sich sofort ein wenig wohler. Durch den wackelnden Wagen und die ruhige Atmosphäre sank er bald in ein leichtes Nickerchen und wurde erst wieder geweckt, als sie am Ziel angekommen waren. "Hast du die ganze Zeit geschlafen? Dann hätten wir uns doch auch keine Kutsche mieten brauchen.", bemerkte Bankotsu und zog eine Augenbraue hoch, während er Jakotsu mit seiner großen Tasche, die er überall mit hinnehmen musste, aus dem Wagen half. Jakotsu hatte keine Lust auf eine Diskussion und lächelte ein wenig benommen. "Es hat mir trotzdem sehr gefallen." entgegnete er, ohne dabei lügen zu müssen. Bankotsu schaute leicht verwirrt, zuckte dann aber mit den Schultern und kramte aus Jakotsus Tasche eine Karte der Umgebung. Die heißen Quellen waren nicht weit entfernt, sie mussten einen mit großen Steinen gepflasterte Straße entlang gehen, die zu größeren Anlage führte. "Ich dachte das sind natürliche Quellen, das sieht wie ein normales Bad aus, nur ein wenig auf alt gemacht.", meinte Jakotsu verwundert und kratzte sich an der Stirn. "Vielleicht sollten wir einfach mal hineingehen und nachfragen.", sagte Bankotsu, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und betrat den Eingang des Hauptgebäudes. Jakotsu sah sich erst ein wenig auf dem Außenplatz davor um, ehe er seinem Freund eilig folgte. Außer den Quellen gab es hier weitere Angebote zur Erholung, wie Wellnessmassagen, Kuren und etliche weitere Pflegeprogramme, die sich meist auf traditionelle japanische Anwendungen beriefen. In der Vorhalle des großen Gebäudes, befanden sich eine Information und mehrere Tresen, an denen man sich Eintrittskarten für die verschiedenen Bäder lösen konnte. "Aber.. das ist wie ein ganz normales, modernes Bad!", quengelte Jakotsu und zog an Bankotsus Ärmel, damit er ihm auch ja Aufmerksamkeit schenkte. "Ja, Jakotsu, ich habe begriffen was du mir sagen wolltest. Aber wenn du mal da rüberschaust, siehst du, dass hier auch natürliche, heiße Quellen angeboten werden. Die Besitzer dieses Badehauses werden sich schon nicht irren." Bankotsu rollte leicht genervt mit den Augen und Jakotsu gab sich geschlagen, wenn er auch immer noch nicht ganz zufrieden war mit dieser Antwort. Deshalb nahm er die Sache in die Hand. Bankotsu wollte sich erst noch die große Eingangshalle ansehen, doch Jakotsu hatte keine Lust das alte Gebäude zu betrachten. Sicherlich, es sah sehr faszinierend aus, wie direkt aus dem frühen Mittelalter ins einundzwanzigste Jahrhundert kopiert, aber Jakotsu war von Natur aus eine ungeduldige Person. Er direkt zu dem Schalter an dem man sich angeblich Karten für die Quellen besorgen konnte, doch als er nachfragte wies ihn die Verkäuferin freundlich darauf hin, dass jeder Gast sich vorerst eine Broschüre an der Information holen sollte, auf der die genauen Verhaltensweisen und Regeln für die Besucher aufgelistet waren, die in den Bädern galten. Noch ein Stück gereizter ging Jakotsu durch den großen Raum auf den Tresen der Information zu und verlangte etwas harsch nach den Broschüren, die der angesprochene Mann ihm ebenfalls ein wenig unfreundlich heraussuchte und in die Hand drückte. Seufzend kehrte er dann zu Bankotsu zurück, der grinsend an einer Säule lehnte und sich das ganze Schauspiel belustigt mit angesehen hatte. "Na, hattest du Spaß?", fragte er stichelnd und musste ein wenig lachen. Jakotsu knuffte ihn in die Seite. "Mach dich nicht lustig über mich, sieh dir lieber mal das an worauf man hier alles achten muss. Warum muss ich mich den waschen, bevor ich sowieso in die heiße Quelle gehe- da ist doch auch Wasser!" Bankotsu sah Jakotsu ungläubig an. "Das muss man in jedem öffentlichen Bad machen, Jakotsu, nicht nur in den traditionellen." Jakotsus Wangen zierte nun ein leichter Rotschimmer. Es war schon etwas länger her, dass er mal in einem öffentlichen Bad war und konnte sich ehrlich nicht daran erinnern was genau er dort alles gemacht hatte. Er mochte es nicht sonderlich gerne in einer großen Menge halbnackter Menschen zu baden, die ihn alle angafften, nur weil er gerne einen Tankini trug. Zwar gibt er in der Regel nicht viel auf die Meinung anderer, aber in einem zu großen Pulk von lästernden Menschen hält es auch Jakotsu nicht lange freiwillig aus. "Also, wollen wir?" Bankotsu riss den Älteren aus seinen Gedanken und hielt ihm seinen Arm hin, wie einer Frau die man zum Tanzen auffordert. Jakotsu lächelte leicht, seine schlechte Laune verflog ein wenig und er hakte sich ein. Gemeinsam machten sie sich auf die Suche durch das riesige Gebäude, vorbei an diversen Räumen die unterschiedliche Formen zur Entspannung anboten, auf der Suche nach den der heißen Quelle. Endlich fanden sie eine Holztür, die zu besagten Ort führen sollte, doch als sie eintraten kamen sie zuerst in einen Raum, der aussah wie ein einfacher Umkleideraum. In einem Schrank lagen verschiedene Handtücher, Lappen und Yukatas, von denen jeder der beiden einen anziehen musste. "Warum ziehen wir jetzt diese Sachen an wo wir doch eh baden wollen?", fragte Jakotsu, der nun überhaupt keinen Durchblick mehr hatte. Bankotsu der sich hinter einer geöffneten Schließfachtür umzog, sehr zu Jakotsus Missfallen, murmelte eine leicht genervte Antwort, von wegen man renne eben nicht mit Straßenkleidung durch ein Badehaus. Schweigend zog Jakotsu sich ebenfalls an. Der Stoff des Yukata war hart durch das viele Waschen und er fühlte sich unwohl darin. Er wusste, dass er sich ein wenig zusammenreißen musste, wenn er wollte, dass es noch ein schöner Tag für die beiden wurde. Er schloss seine Sachen in das Schließfach, nahm sich ein kleines Handtuch und einen dieser niedlichen Lappen mit, zog sich Badesandalen an und verließ mit Bankotsu den Umkleideraum, um durch weitere Gänge zu irren. Während ihres Weges zu den sehnsüchtig erwarteten Quellen trafen sie nur auf wenige Gäste, es herrschte eine sehr ruhige gedämpfte Stimmung. In dem nächsten Zimmer, das sie betraten gab es viele Duschen, und Wasserhähne an den Wänden vor denen kleine Holzschemel standen. Jakotsu sah Bankotsu fragend an. Er wollte doch nicht duschen, sondern baden! Bankotsu drückte ihm Seife in die Hand. "Da. Wasch dich einfach, das gehört sich eben so." "Okay, aber ich glaube nicht, dass ich mir alleine den Rücken einseifen kann.", meinte Jakotsu herzallerliebst und lächelte Bankotsu an. Der wiederum verzog keine Miene bei dieser Anspielung. "Naja, du hast es dein Leben lang ja auch irgendwie geschafft ohne mich, oder?" Damit verschwand er in eine Einzelduschkabine, obwohl der Gruppenraum außer Jakotsu menschenleer war. "Wie kann man nur so schüchtern und verklemmt sein.", murmelte Jakotsu zu sich selbst, musste sich aber zugestehen, dass er das an Bankotsu trotzdem sehr niedlich fand. Er hing den Yukata zur Seite und fing an sich dürftig zu waschen. Seine Füße waren immer noch durchgefroren, auch wenn es in dem Gebäude wärmer war als draußen. Das warme Wasser ließ seine Zehen kribbeln, ein Gefühl das Jakotsu wunderbar gefiel. Er hätte wahrscheinlich noch stundenlang weiter Wasser auf seine geschundenen Füße plätschern lassen, wenn Bankotsu ihn nicht durch ein Räuspern damit aufmerksam gemacht hätte, dass sie weiterwollten. Natürlich sah Bankotsu Jakotsu nicht an, sondern wartete mit dem Rücken zu ihm darauf, dass er sich wieder den Yukata überwarf und ihm folgte. Als Jakotsu die nächste Tür öffnete, dachte er, er würde gleich umkippen, oder erst festfrieren und danach umkippen. Die Tür führte nach draußen ins Freie. Man sah die Berge am Horizont und die Felsen die die heiße Quelle umgaben. Der Himmel war grau, und kaum Wolken am Himmel. Ein paar blattlose Sträucher und Bäume streckten ihre schwarzen Zweige in die Höhe und der dunkelgraue Kiesel auf den Boden war vereinzelt von Schnee bedeckt. Es war eiskalt und Jakotsu sah nun auch, dass Bankotsu fror, was ihn grinsen ließ. Bis jetzt hatte er sich ziemlich kälteresistent gezeigt, aber anscheinend hatte auch er seine Grenzen. Als Jakotsu sich kurz umsah, bemerkte er auch endlich wieder einige Menschen, das Gebiet um die Quelle war groß, die Quelle selbst noch viel größer, doch trotz der Personen, war es nicht laut. Jakotsu drehte sich zu Bankotsu um, doch er konnte ihn nicht mehr sehen. Dort wo er eben noch gestanden hatte was nur klirrend kalte Luft. Am Rand des Wassers lag der Yukata den sein Freund getragen hatte. 'Feigling', dachte sich Jakotsu. 'Da ist er glatt einfach so ins Wasser gegangen, ohne mir Bescheid zu sagen, nur damit ich ihn nicht sehe.' Leicht schwerfällig und stark zitternd begab sich auch Jakotsu zum Ufer herüber, er schaute sich kurz um, doch niemand beobachtete ihn und so ließ er ebenfalls sein einziges Kleidungsstück fallen und trat langsam in das Wasser. Sein Körper war von der Kälte noch zu betäubt um die Hitze des Wassers zu spüren, doch als er nach Bankotsu suchend durch das Wasser watete, merkte er, wie seine Haut anfing zu kribbeln und plötzlich unerträglich brannte. Er verharrte auf der Stelle und schloss die Augen. Er hoffte, dass sein Kreislauf sich schnell wieder normalisierte, als er eine Hand an seiner Schulter spürte. Bankotsu stand neben ihm im hüfthohen Wasser und sah ihn ein wenig besorgt an. "Alles okay? Du darfst dich nur langsam bewegen, dann geht es einigermaßen." Jakotsu nickte, und langsam bewegten sie sich in eine etwas abseits gelegene Ecke, die von kalten Felsen umgeben war. Jetzt erst sah Jakotsu, wie groß die heiße Quelle war, und wie viele Menschen sich hier wirklich befanden. Anfangs konnte er sich nicht vorstellen, was die Menschen dazu brachte sich so etwas anzutun, sicher sind schon viele gestorben wegen dem Temperaturumschlag, doch als er einige Minuten mit dem Rücken an den Stein gelehnt im Wasser saß, spürte er, wie unglaublich wohl ihm wurde. Sein Körper hatte sich an die fünfundvierzig Grad des Wassers allmählich gewohnt, und wenn er sich nicht zu viel bewegte und dadurch noch zusätzlich heißes Wasser um sich spülte war es sehr gut auszuhalten. Jakotsu erlaubte es sich einen verstohlenen Blick zu Bankotsu zu werfen, der seine Augen geschlossen hatte und dessen Wangen eine rötliche Färbung zierten. Zu schade, dass das Wasser zu trüb war, durch die Mineralien die sich in ihm befanden. So konnte er nur den Teil Bankotsus Körper bewundern, der sich überhalb der Wasseroberfläche befand. "Jakotsu...", nuschelte die Person auf einmal auf die der Blick des Angesprochenen gehaftet hatte. "Ich kann's nich leiden, wenn du mich so anstarrst." Jakotsus Wangen waren durch die Wärme schon rot genug, sodass er keine Angst haben brauchte, dass man sehen konnte, dass er sich ertappt fühlte. "Ich starre nicht, entschuldige bitte, dass ich dich angesehen habe." Trotzig drehte er sich ein wenig von Bankotsu weg. Bankotsu seufzte. "Sei doch jetzt nicht eingeschnappt. Es ist mir eben unangenehm, das darf ich doch wohl sagen, oder nicht?" "Pah, ich kann auch gehen, wenn ich dir unangenehm bin!" Wütend erhob sich Jakotsu und wandte sich zum Gehen. "Oh, jetzt lauf nicht weg!" Bankotsu sprang auf und packte Jakotsu am Arm. Ein kurzer Schmerz ging von der Stelle aus an der Bankotsu ihn ergriffen hatte, und nun noch wütender drehte sich Jakotsu um, als er merkte, dass Bankotsu ein wenig zu taumeln anfing. Sein Griff lockerte sich merklich und auf einmal kippte er nach vorne. "Ach du meine Güte!" Intuitiv fing Jakotsu den Fallenden auf und stützte ihn. "Hey, alles in Ordnung?" Ein Anflug von Panik war aus seiner Stimme herauszuhören, als Jakotsu seinen Freund leicht rüttelte. Benommen legte Bankotsu seinen Kopf an die Schulter des Größeren und atmete in langen tiefen Zügen. "Es geht schon, aber bitte schüttele mich nicht so, ich bin kein Milch-Shake..." Jakotsu lächelte, ihm viel unweigerlich ein Stein vom Herzen, als er merkte, dass Bankotsu immerhin noch bei Bewusstsein war. Zusammen setzten sie sich erst eine Weile wieder hin und warteten darauf, dass Bankotsu nicht mehr so schwindelig war und sie aus dem Wasser gehen konnten. Nach einer Weile des Schweigens war es Jakotsu der schließlich wieder seine Stimme fand. "Es... es tut mir Leid.", murmelte er leise. Er gab sich die Schuld an diesem Vorfall. Hätte er nicht wieder so übertrieben reagiert, hätte Bankotsu sich nicht aufregen müssen und wäre nicht zusammengeklappt. "Ist schon gut." meinte dieser schwach und mühte sich ein Lächeln ab, das ehrlich aussehen sollte. "Jakotsu... du bist mir nicht unangenehm." "Was?" Von dieser Aussage, die scheinbar aus dem Zusammenhang gerissen war, erstaunt, blickte Jakotsu seinen Freund verwundert an. "Du hattest behaupt, ich hätte gemeint dass du mir unangenehm wärest. Das stimmt nicht." sagte Bankotsu, der scheinbar wieder zu Kräften kam. Jakotsu wusste nicht was er sagen sollte. Natürlich war seine Äußerung vorhin sehr unüberlegt und irgendwie dämlich gewesen. Bankotsu würde kaum mit ihm etwas unternehmen, und schon gar nicht in den Urlaub fahren, wenn er ihm unangenehm, oder gar peinlich war. "Du weißt doch genau wie sehr ich dich mag." Bankotsu sah ihm nun direkt in die Augen. Auch wenn Jakotsu natürlich wusste, was er für ihn empfand, wollte er dieses Thema lieber noch meiden, auch wenn es früher oder später zu einem Gespräch darüber kommen musste. Diese seltsame Beziehung die sie führten machte schließlich keinen auf die Dauer so richtig glücklich. Trotzdem wollte sich Jakotsu noch eine Hintertür offen lassen, auch wenn er wusste, dass das Bankotsu gegenüber gar nicht fair war. Er war einfach nicht richtig bereit für eine erneute feste Beziehung, die vielleicht genauso schnell zu Bruch geht, wie sie begonnen hat. "Okay, ich denke wir sollten jetzt wieder herausgehen, zwanzig Minuten in dieser Hitze sind mehr als genug." Meinte Bankotsu und riss Jakotsu damit aus seinen Gedanken. Dieser nickte und folgte Bankotsu. Sie waren noch nicht weit gekommen, das Wasser reichte ihnen immer noch bis zu Hüfte, da drehte sich der Jüngere um. "Ehm, ich glaube ich habe dort hinten mein Handtuch vergessen, kannst du es bitte holen?" Jakotsu runzelte die Stirn, er wollte etwas entgegnen, ließ es aber, da er Angst hatte, dass Bankotsu nochmals umkippen könnte, wenn er wieder zurückging. Also holte er das Handtuch, doch als er wieder zu Bankotsu zurückkehren wollte, war dieser schon aus der Quelle gestiegen und hatte sich in seinen Yukata gekuschelt. Jakotsu seufzte musste aber unweigerlich grinsen. Er beeilte sich auch aus dem Wasser zu kommen, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und umarmte Bankotsu spontan von hinten, da dieser ihm den Rücken zugekehrt hatte. Wie immer, wenn Jakotsu sich irgendwie umzog. "Sei ehrlich, das mit dem Handtuch war ein ziemlich blöder Vorwand, oder?", flüsterte Jakotsu und drückte seinen Freund etwas fester. "Er war vielleicht blöd, aber du bist drauf eingegangen, also kann er so schlecht nicht gewesen sein." Entgegnete Bankotsu und lachte. "Du bist echt fies. Und berechnend." Jakotsu schob beleidigt seine Unterlippe hervor. "Och, jetzt sei nicht so eingeschnappt, eines Tages wirst du mich sicher noch mal ohne Klamotten sehen können." Jakotsus Augen weiteten sich. "Wirklich?", freute er sich und klatschte in die Hände. Bankotsu war für einen Augenblick lang still und schien ernsthaft darüber nachzudenken. "Naja, vielleicht aber auch nicht." sagte er dann schließlich und ging einfach los, einen etwas empörten und meckernden Jakotsu im Schlepptau. Für die Rückfahrt nahmen die beiden sich ein Taxi, so wie Jakotsu es sich gewünscht hatte. Ihm war noch so wunderschön warm von der heißen Quelle und er fühlte sich herrlich entspannt, das wollte er mit einer holprigen Kutschfahrt in der Eiseskälte nicht wieder kaputt machen. Immerhin war das Ganze ziemlich teuer gewesen. Apropos Geld... Jakotsu tippte Bankotsu auf die Schulter, der schon am Anfang der Autofahrt eingedöst war. Nun regte er sich ein wenig und drehte seinen Kopf in Jakotsus Richtung. "Was denn?", fragte er mit müder Stimme, ohne ein Auge zu öffnen. Jakotsu zweifelte die belebende Wirkung der heißen Quelle an, denn Bankotsu wirkte in diesem Moment nicht gerade belebt. Allerdings war auch Jakotsu ein wenig schwindelig, aber anscheinend konnte er mit heißen Temperaturen besser umgehen, als sein Freund. "Wir müssen noch etwas einkaufen gehen, damit wir morgen gemeinsam zu Hause frühstücken können. "Meinetwegen." Nuschelte Bankotsu und lehnte sich wieder zurück. Jakotsu hoffte bereits nicht mehr, ein Gespräch mit ihm führen zu können und lehnte seinen Kopf an die Schulter des Schlafenden. Die Fahrt dauerte nicht sehr lange, und so mussten die zwei ein wenig unwillig das Gefährt verlassen. Das Nickerchen im Auto hatte Jakotsu noch müder gemacht und ihn überhaupt nicht erholt, auch Bankotsu sah noch ein wenig verschlafen aus. "Hey, wir können nicht am ersten richtigen Tag schon gleich schlapp machen!" lachte Jakotsu und knuffte Bankotsu in die Seite, der dabei ein wenig zusammenzuckte. "Komm schon, lass uns jetzt einkaufen, und dann ab nach Hause. Ich habe einen riesigen Hunger und bin auf unerklärliche Weise verdammt müde." Jakotsu stimmte zu und gemeinsam machten sie sich auf in den kleinen Supermarkt. Sie besorgten das Nötigste für die geplanten Mahlzeiten, wie Frühstück und das Essen am Weihnachtsabend. "Und was wollen wir heute Abend essen?", fragte Jakotsu und dachte kurz daran, ob er Bankotsu nicht besser daran erinnern sollte das Atmen nicht zu vergessen, als dieser wieder wie in Trance in die Gegend starrte. "Irgendwas Einfaches. Etwas was schnell geht." Antwortete er leicht verzögert. Jakotsu seufzte und ließ die Schultern hängen. Er hatte auch keine Lust zum Einkaufen und Kochen, doch Bankotsus Antriebslosigkeit ließ auch seine, sonst sehr große Euphorie für alles Mögliche, stark sinken. Er warf zwei Pizzen in den Einkaufswagen und machte sich mit Bankotsu, der wie ein Schlafwandler hinter ihm hertorkelte, auf den Weg zur Kasse. Sie bezahlten, packten ihre Waren in Tüten und begaben sich dann wieder hinaus in die Kälte, den steilen Hügel zu ihrer Hütte hinauf. Jakotsu schloss die Tür auf und ihm wurde sofort ein wenig leichter ums Herz als er endlich wieder zu Hause war, oder jedenfalls dort wo er sich vorübergehend zu Hause fühlen sollte. Er verstaute die Sachen in den Kühlschrank und die Schränke und warf die Pizzen in den Ofen, während Bankotsu sich um den Kamin kümmerte und sich davor auf das Sofa setzte und ein wenig Fernsah. Jakotsu machte es nichts aus, dass er den Haushalt gerade quasi alleine schmeißen musste, er war es erstens von Kenjiro so gewohnt gewesen und zum Zweiten fand er es gut, dass Bankotsu sich ein wenig ausruhte. Es hätte eh keinen Sinn gehabt ihn zur Arbeit in der Küche zu verdonnern, wenn er dabei nur ständig Nörgeln würde und am Ende schlecht gelaunt wäre. Diesen Abend wollte Jakotsu ein wenig Harmonie bewahren. Als er in der Küche fertig und die Pizza im Ofen knusprig braun geworden war, ging er zurück in das Wohnzimmer und setzte sich neben Bankotsu, der schon wieder halb am einschlafen war auf die Couch. Vom Duft des Essens geweckt, setzte sich Bankotsu wieder auf. Zusammen aßen sie und schauten sich noch einen Film an. Sie hielten es nebeneinander gekuschelt auf dem Sofa sogar bis zum Ende des Filmes aus. Als der Abspann lief, stand Bankotsu auf und machte den Fernseher aus, danach gingen sie beide nach oben, machten sich fertig für die Nacht und legten sich ins Bett. Und selbst wenn Bankotsu jetzt nackt neben ihm gefesselt gelegen hätte, nichts hätte Jakotsu jetzt dazu bewegt etwas anderes zu tun, als die Augen zu schließen und zu schlafen. Für ihn war der Tag wunderschön gewesen, auch wenn er sich am Ende ganz schön erschlagen gefühlt hatte. "Hey…" erklang ein leises Stimmchen neben ihm und Jakotsu ließ sich dazu herab doch noch einmal die Augen zu öffnen. "Was ist mit meinem Gute-Nacht-Kuss?", fragte Bankotsu gedämpft und lächelte. Auch wenn es ihm körperliche Überwindung kostete, richtete Jakotsu sich ein wenig auf und hauchte seinem Freund einen hauchzarten Kuss auf die Lippen. "Gute Nacht." nuschelte er, ehe er sich auf Bankotsus Brust sinken ließ und wieder die Augen schließ. Er lauschte dem ruhigen Herzschlag der Person auf der er lag und schlief ziemlich rasch ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)