All I want for Christmas is You! von Euphonie (Ein Adventskalender [Jakotsu x Bankotsu]) ================================================================================ Kapitel 12: 12. Dezember ------------------------ 12. Dezember Es war voll in der Bank, ein Gewusel wie in einem Bienenstock. Alle Mitarbeiter waren schon da, Bankotsu war extra 3 Stunden zu früh aufgestanden, was nun aber sichtlich an seinen Nerven zehrte. Er hatte einen großen Teil der Aufbauten übertragen bekommen, die er gemeinsam mit Mayu, die ihn beim dekorieren unterstützte und vier anderen Mitarbeitern tätigte. Bänke wurden verschoben, Tische zusammengestellt und als zumindest der Bereich von Bankotsu aufgebaut und eigentlich fertig war, kam einer der Tontechniker, der für die Karaokemaschiene zuständig war, auf ihn zu und hatte ein ziemlich großes Problem. Es fehlte an Strom, scheinbar waren alle Steckdosen schon belegt. „Was ist denn mit einer Steckdosenleiste?“, fragte er reichlich genervt. Der Tontechniker nickte. „Das dachten wir auch, nur leider haben wir keine mehr…“ Bankotsu seufzte tief, drehte sich dann zu einem der Mitarbeiter, die hinter im rumwuselten um und sprach ihn an, ob er nicht geschwind in den kleinen Laden für Elektronik gehen könne um eine Steckdosenleiste zu besorgen. Der flitze auch sogleich los und ließ Bankotsu seine Arbeit da. Befestigung der Lichterketten im gesamten Raum. Auch das klappte nicht so reibungslos, wie es hätte sein sollen. Da Bankotsu wirklich extrem klein war, brauchte er für alles eine Leiter. Diese schleppte er hinter sich her, klappte sie auf, stieg drauf und dann wieder runter, klappte sie wieder zusammen… Bei diesem Zusammenklappen, klemmte er versehentlich auch einmal seine Hand ein. Nach seinem Schmerzenschrei kamen alle herbei gerannt und Mayu kramte sogar nach einem Erste Hilfe Koffer, damit ein fachgerechter Verband herumkomme. Dieses Erlebnis trug nicht unbedingt dazu bei das seine Laune stieg. Im Gegenteil nach der inzwischen sechsten Tasse Kaffe, war er so schlecht gelaunt wie schon lange nicht mehr. Und der Tag hatte erst begonnen. Vielleicht könnte ihn Jakotsu später, wieder etwas positiver stimmen, aber eben erst später. Inzwischen war auch die Steckdosenleise da und die Karaokemaschiene war angeschlossen. Zumindest etwas. Die Lichterketten waren aber immer noch nicht ganz befestigt, allerdings hatte Bankotsu keine Lust mehr auf die Leiter zu steigen und so wurde die Lichterkette wieder dem eigentlichen Zuständigen ausgehändigt, der sie ohne Zwischenfälle befestigte. Kurz vor der Öffnung, um genau zu sein 10 Uhr 45 war alles soweit fertig und Bankotsu verzog sich schnellst möglichst in sein Büro und setzte sich die freien zehn Minuten einfach auf seinen Stuhl und blickte aus dem Fenster. Er hatte Jakotsu etwas verschwiegen, nämlich, dass sie nicht nur am Abend hier feiern würden, nein, dass auch der gesammte Tag über verplant war. Um genau zu sein, würden besonders gute Kunden hier heute zusammenkommen und sich über die neuesten Angelegenheiten zu informieren… man würde ihnen Waffeln und Glühwein, sowie Gebäck anbieten um sie freundlich zu stimmen und sie nicht als Kunden zu verlieren. Es gäbe einige Präsentationen und erst gegen 17 Uhr Abends wäre die geschäftliche Feier. Ein Blick zu seiner Uhr bestätigte ihm, dass es nun losgehen würde. Noch einmal kurz an sich heruntergeschaut ob auch alles gut saß, dann verließ er sein Büro. „Man, ich wusste gar nicht dass wir so viele gute Kunden haben!“, seufzte Mayu als sie um 16. 30 Uhr die Banktür abschlossen, nun würden nur noch später die geladenen Gäste hereinkommen. Alle Mitarbeiter und je eine oder zwei Begleitpersonen. Bankotsu der mit ihr die Türen verschlossen hatte, nickte. „Es ist wirklich erstaunlich, aber wir sollten über den guten Ruf unserer Bank dankbar sein…“ „Und ich, dass ich hier meine Ausbildung machen darf…“, fügte Mayu leicht süßlich hinzu. Bankotsu verdrehte innerlich die Augen. Mayu war nett aber manchmal schleimte sie auch etwas, wollte vielleicht eine Übernahme nach abgeschlossener Ausbildung sichern. „Wer kommt den heute Abend noch bei dir mit?“, fragte er deshalb. Die beiden hatten sich gestern noch einmal zufällig ziemlich lange unterhalten können und sich dazu entschlossen sich zu duzen allerdings nur von Bankotsus Seite aus. Auch hatte Mayu ihn noch mit zu sich nach Hause genommen und zusammen waren sie einige Mitschriften durchgegangen. Bankotsu hatte sich dazu entschlossen der jungen Auszubildenden ein wenig zu helfen. „Ach… meine Mutter höchstwahrscheinlich, sie will sich auch vergewissern wie ich mich so mache…und ihre Begleitung?“ „Ein sehr guter Freund.“ „Oh… sie haben also keine Freundin?“ „Nein… ich bin momentan wohl solo, entschuldige mich, ich muss meinen Kollegen noch etwas wegen dem Karaoke fragen.“ Und damit machte er, dass er schnell von Mayu wegkam. Um den Schein zu wahren, trat er tatsächlich zu einem Kollegen der bei der Karaokemaschiene herumstand und verwickelte jenen in ein Gespräch, das sich noch ziemlich lange hinzog. So verpasste er auch, das schon längst wieder Einlass war und erst als er das Gespräch beendet hatte, bemerkte er wieder die Zeit. Hektisch sah er sich um. „Suchst du jemanden?“, fragte Jemand zu seiner rechten und er zuckte erschrocken zusammen. „Jakotsu, was machst du hier?“, quietschte er fast. Jakotsu verzog beleidigt das Gesicht. „Na, du hast mich eingeladen…oder nicht?“, fragte er scharf. Doch, doch schon aber ich hatte gedacht…“ „Was? Das ich draußen warte bis der Herr seine Plauderei beendet hat, wenn ich das getan hätte, hättest du mich erst mal wieder auftauen müssen…“ Er rieb die Hände gegeneinander. „Ist dir kalt?“, fragte Bankotsu gleich, fasste nach seinem Handgelenk und zog ihn in eine andere Ecke. In der Ecke war der Glühweinstand aufgebaut. Man hatte extra für diesen Tag zwei Freiwillige gesucht, die gegen ein kleines Entgelt, den Ausschank tätigen würden. Bankotsu nahm eines der Gläser und drückte es Jakotsu in die Hand, der es beinahe fallen ließ, weil es doch recht heiß war. „So… zum wieder auftauen, will ja nicht dass du mir hier erfrierst… wobei ich persönlich es hier ziemlich warm finde…“ Jakotsu grinste. „Ach hier drin wird mir auch schon gleich viel wärmer…“ „Wir haben auch ordentlich eingeheizt und der Glühwein ist ja auch sehr heiß.“ Jakotsu schüttelte den Kopf. „Das sind glaube ich nicht die Ursachen.“ Bankotsu guckte ziemlich verwirrt, Jakotsu nach einiger Zeit schmollend. Scheinbar hatte Bankotsu die Andeutung nicht verstanden. Dafür allerdings jemand ganz Anderer, Mayu nämlich. Die kam auch gleich zu den Beiden und verbeugte sich vor Jakotsu. „Sie müssen der ‚beste’ Freund von Herr Kusao sein, ich bin Mayu Yoshida, die Auszubildende hier.“ Sie betonte das Beste besonders, allerdings bemerkte Bankotsu das nicht. Ob Jakotsu es bemerkte konnte man nicht sagen, er blickte sie allerdings recht kühl an. „Freut mich Yoshida-San.“ Bankotsu merkte nun allerdings das Jakotsu es nicht freute und suchte fieberhaft nach einem Grund Mayu loszuwerden. Irgendwie viel ihm aber nicht wirklich was ein. „Bankotsu?“, holte ihn Jakotsu wieder aus seinen Gedanken, du wolltest mir doch deinen Chef vorstellen, nicht? Außerdem trag ich immer noch meinen Mantel, vielleicht sollte ich ihn an der Garderobe abgeben.“ Bankotsu hätte ihn küssen können. Das war ganz eindeutig eine Ausrede aber Jakotsu könnte wirklich mal seinen Mantel loswerden. Zwar stand ihm der auch, ohne Frage aber er war gespannt was er heute anhatte. „Stimmt, das hatte ich beinahe vergessen, du entschuldigst uns Yoshida-San!“ Mayu blickte Jakotsu säuerlich an, der ihren Blick kalt erwiderte, Bankotsu zog ihn lieber zu der Garderobe. „Ihr kennt euch näher?“, fragte Jakotsu auch gleich. Kannten sie sich näher? Na ja immerhin war er mit ihr als Einzige je essen gegangen und daheim war er auch bis jetzt nie bei Kolleginnen gewesen. „Ich helfe ihr in der Ausbildung, Mitschriften und so…“ „Vielleicht sollte ich dann lieber gehen… wenn du so eine nette Gesellschaft hast, ich will ja nicht stören!“ Bankotsu sah ihn verwirrt an. Was hatte den denn gebissen? „Wie kommst du denn auf so einen Schwachsinn, Jakotsu? Hätte ich dich sonst gebeten mitzukommen?“ Jakotsu zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, vielleicht…“ Bankotsu grinste. „Nein… nichts vielleicht, ich freu mich das du gekommen bist und jetzt zieh endlich deinen Mantel aus, damit wir uns hinsetzen können und was trinken, ich bin schon den ganzen Tag auf den Beinen.“, drängte ihn Bankotsu, doch endlich mal hinne zu machen. Jakotsu hängte also seinen Mantel auf und nahm dann wieder sein Glas in die Hand, das Bankotsu kurzzeitig für ihn gehalten hatte. Bankotsu musterte ihn von oben bis unten. Jakotsu trug einen Schneeweißen, mit Silberfäden durchwirkten Rollkragenpullover, der ihn irgendwie an die Eiskristalle erinnert und einen braunen, ausgestellten Cordrock mit einer Stickerei an der linken Seite. Es war ein Eiskristall, ebenfalls mit ein paar Silberfäden und weißem Garn gefertigt. Seine Haare waren offen und so ohne Mantel sah er jetzt verblüffend weiblich aus, wäre er nun nicht so groß gewesen und hätte Busen gehabt, sähe er auf den ersten Blick wirklich aus wie eine Frau. „Sehr schick…“, meinte Bankotsu nach abgeschlossener Beobachtung. Jakotsu drehte sich verwirrt zu ihm. „Was?“ „Dein Outfit… wolltest dich wohl den Schneeflocken anpassen?“ Jakotsu sah ihn schon fast erschrocken an. Sicher war er es nicht gewöhnt, irgendwelche Sachen über sein Outfit gesagt zu bekommen. „Nun schau doch nicht so, Jakotsu, da bekommt man ja beinahe Angst, trink einen Schluck…“ Jakotsu trank tatsächlich einen Schluck. Allerdings auch aus dem Grund weil er gerade etwas rot geworden war. So ein direktes Kompliment? Ja es war ein Kompliment, und das auch noch von Bankotsu, machte ihn dann doch verlegen. Bankotsu grinste leicht. Diese Wirkung hatte ihm gefallen, vielleicht auch weil es ihm bewusst machte, dass er nach wie vor Chancen bei Jakotsu hatte und man konnte ihm ja auch ein wenig die Entscheidung leichter machen. Komplimente gefielen jedem und schließlich war es nicht mal gelogen, er fand es tatsächlich schick, auch wen er so nicht herumlaufen würde. Sie setzten sich an einen kleinen Tisch und Bankotsu holte sich ebenfalls ein Glas Glühwein. Vorsichtig nippte er daran, als er wieder Platz genommen hatte. „Ich weiß gar nicht, wie viel Glühwein ich heute schon getrunken hab… aber zum Glück bin ich recht trinkfest… nur falls ich das plötzlich nicht mehr bin, dass du dich nicht wunderst!“, sagte er lachend. Jakotsu grinste ihn an. „Ach… ich glaube du bist schon genügend angeheitert!“ „Meinst du“, fragte Bankotsu nun ebenfalls grinsend. Er kam ihm über den Tisch hinweg etwas näher und blickte ihm genau in die Augen. Plötzlich störte etwas diese Verbindung, eine Strähne war vor Jakotsus Augen gefallen, die er genervt zurückstrich und sich dabei wieder richtig hinsetzte. Bankotsu kam der Gedanke, dass bei offenem Haar doch ein paar Klämmerchen hübsch anzusehen wären. Hektisch strich er den Gedanken wieder. Jakotsu war, obwohl er so weiblich aussah, schließlich immer noch ein Mann und Haarschmuck würde ihm sicher nicht gefallen. „Was schaust du denn so nachdenklich, Bankotsu?“, fragte Jakotsu auch gleich nach. „Nichts, nichts, hab nur an etwas gedacht.“ „An mich?“, fragte Jakotsu leise. „Na, ja nein eigentlich eher an Yoshida- San…“, gab Bankotsu mit undurchsichtigem Gesichtsausdruck zurück. Jakotsu sprang fast sofort empört auf. „Was?!“ Bankotsu wedelte wild mit den Händen und deutete ihm, sich ja wieder zu setzen. Als er das nicht machte griff er nach seinen Händen und zog ihn wieder runter. „Lass mich los… ich will gehen…“, maulte Jakotsu und blickte beleidigt zur Seite. „Du bist süß…“ Bankotsu lachte leise. „Hä? Wieso bin ich jetzt plötzlich süß?“ Er hatte sich wieder zu ihm gedreht und Bankotsu grinste nur schelmisch. „War doch nur ein Scherz, ich wollte testen ob ich dich etwas eifersüchtig machen kann. Jakotsu blieb der Mund offen stehen. Dann meinte er leicht säuerlich. „Na, das ist dir geglückt…“ „Sei nicht sauer…“, bat Bankotsu und blickte ihn treuherzig an, „Ich verspreche es ich mach es nie wieder!“ Jakotsu seufzte nur, blieb aber sitzen. Neugierig ließ er seinen Blick schweifen. Bankotsu sah sich ebenfalls um. Was ihm als erstes ins Auge fiel, war die Karaokemaschiene, die noch nicht benutzt worden war bis jetzt, allerdings tummelten sich ein paar Leutchen davor. Auch Mayu die Bankotsus Blick auffing und mal wieder zu ihm lief. „Singen sie auch etwas, ich dachte vielleicht könnten wir ein Duett…“, fing sie an, brach aber dann ab als sie bemerkte wie funkelnd sie Jakotsu ansah. Das war kein nicht Mögen mehr, das war schon eher Hass. Bankotsu musste wohl oder übel versuchen die Gemüter wieder zu kühlen. „Ich kann nicht singen.“, Sagte er dann in die plötzlich entstandene Stille hinein. „Ach das macht nichts“, Mayu blinzelte, „Hier können es viele nicht und sie machen trotzdem mit… also ich trag uns mal ein, ja?“ Und schon war sie wieder weg. Bankotsu sah ihr nach. „Entschuldige mich mal kurz Jakotsu, ich muss da was klären…“ Und schon war er ihr hinterhergelaufen. „Warte mal… ich will nicht singen…“ „Aber Kusao-San… hier muss jeder etwas singen, der Chef will es so, und da dachte ich ein Duett wäre leichter.“ „Hm ja… okay aber ich will dann auch ein Duett mit meinem Freund singen…“ Mayus Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Mit ihrem besten Freund?“ „Was? Ja genau, sag das also auch noch und wenn du es nicht machst singst du das Duett eben alleine…“ Mayu verzog ihre Augen zu Schlitzen, nickte aber. Ein Seitenblick zu Jakotsu, dann ließ sie Bankotsu einfach stehen, der wieder zurück zu Jakotsu ging. „Also… du wirst mit mir singen, Jakotsu…“ „ich werde was?“ „Singen…“ „Kann ich nicht.“ „Ich auch nicht, aber egal, Mayu will mich als Duettpartner und damit du nicht eifersüchtig bist, sing ich mit dir eben auch eins.“ Jakotsu nahm einen tiefen Schluck Glühwein. „Das hättest du wirklich nicht müssen, hätte gerne darauf verzichtet! Und was heißt hier eifersüchtig? Ich doch nicht!“ Ein Grinsen. „Nein überhaupt nicht, warum erdolchst du die Gute Yoshida-San dann mit Blicken?“ Jakotsu antwortete nicht, zuckte nur die Schultern und trank seinen Glühwein leer. Es trat eine Gesprächspause ein, die nicht gerade so angenehm war. Allerdings wusste Bankotsu nicht mit was er anfangen sollte, für ernste Gespräche war hier nicht der richtige Ort und Smalltalk war auch irgendwie nicht so das Wahre. „Warst du eigentlich schon auf dem Weihnachtsmarkt? Soll ja ziemlich groß sein…“, fragte dann Bankotsu doch etwas, weil die Stille einfach zu drückend war. Jakotsu sah plötzlich ziemlich traurig aus. „Ja ich war schon…“ „War es nicht schön? Lohnt es sich nicht hinzugehen…“ „Doch, das schon aber ich hatte keine so große Freude als ich da war…“, Er ließ offen warum er nicht so viel Freude dabei gehabt hatte, aber Bankotsu dachte sich einfach seinen Teil. „Dann komm doch mit mir noch einmal mit, ich war da noch nie und mich würde es mal interessieren… Morgen ist Sonntag hat er da auf?“ „Ja von 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr!“, bestätigte Jakotsu und nickte dann. „Gut, aber du musst mir versprechen, dass es nicht langweilig wird und dass du nicht durch die Stände rast als wäre jemand hinter dir her!“ Bankotsu fing an zu lachen, hörte aber auf als er bemerkte, dass Jakotsu das alles durchaus ernst gemeint hatte. „Keine Sorge, ich will ja hin um mir das alles anzusehen und zum ansehen brauch man eigentlich recht viel Zeit, bei vier Stockwerken, treffen wir uns am besten so um die Mittagszeit und bleiben bis Abends… wir können ja dort was essen… Waffeln… ich liebe Waffeln.“ „So nun werden wir mit unseren Karaokeaufführungen starten.“, tönte plötzlich die Stimme des Chefs durch die Bank. Es folgte ein Murmeln wer den nun als erster dran käme. Mayu drängte sich in den Vordergrund und winkte Bankotsu zu sich. „Oh das ist ja eine Überraschung…“, meinte der Chef, grinste und überließ Bankotsu und Mayu sozusagen die Bühne. Es wurde gar nicht mal so schlimm und schließlich war es eh nur Just for Fun und als Bankotsu etwas später auch mit Jakotsu gesungen hatte, konnte er schon fast sagen, dass es doch recht spaßig war. Als die beiden dann danach wieder an ihrem Platz saßen und mal wieder einen Glühwein vor sich stehen hatten, war klar das Bankotsu eindeutig etwas zu viel Glühwein an diesem Tag gehabt hatte. Ihm wurde nämlich ziemlich schwindelig. „Vielleicht solltest du lieber nach Hause?“, meinte Jakotsu sorgenvoll. Bankotsu schüttelte den Kopf. „Muss doch noch beim aufräumen helfen, Jakotsu…“ „Dann vielleicht etwas an die frische Luft, komm schon…“ Bankotsu gab sich geschlagen und folgte Jakotsu zur Garderobe wo er mal wieder auf Mayu traf. „Sie wollen schon gehen?“, fragte sie an Jakotsu gewandt. „Nein, nur etwas frische Luft schnappen, es ist hier drin doch recht stickig…“, meinte Bankotsu und Mayu lächelte. „Das ist wahr, darf ich sie nach draußen begleiten?“ „Nein…“, grummelte Jakotsu sofort und bekam einen kleinen Stoß von Bankotsu. Höflich lächelte der Mayu an. „Was mein Freund damit sagen will ist, wir wollten mal kurz so unter uns sein… weißt du wir haben uns schon sehr lange nicht mehr gesehen, da wir beide so viel zu tun haben.“ Mayu schluckte, sagte aber nichts mehr. Sie drehte sich um und ging scheinbar zu ihrer Mutter zurück. Bankotsu zog Jakotsu, der nur schnell seine Jacke geschnappt hatte nach draußen. „Die will was von dir!“, stellte Jakotsu fest, sobald sie in der Kälte standen. Bankotsu fröstelte es leicht, er hatte seine Jacke nicht an. Er schlang seine Arme um sich. „Wäre mir jetzt nicht aufgefallen, wenn du es nicht gesagt hättest!“, sagte er sarkastisch klingend. „Tu was dagegen!“ „Wieso denn?“ „Stört es dich nicht?“ „Etwas…“, gab Bankotsu zu, meinte aber gleich darauf, dass es doch auch recht schön wäre zu wissen, dass ihn jemand begehrt. Jakotsu verschränkte nun ebenfalls die Arme, allerdings nicht weil ihm kalt war. „Mach doch was du willst…“, murmelte er leise, gerade so das Bankotsu es verstehen konnte. Bankotsu musste lachen. Ihm war saukalt, er zitterte wie Espenlaub und dazu war ihm noch durch den Glühwein schwindelig, aber er musste lachen. „Was gibt es da bitteschön zu lachen?“, maulte Jakotsu und drehte sich um, um wieder in die Bank zu gehen. Bankotsu folgte ihm und hielt ihn am Jackenärmel zurück. Schnell ging er um ihn herum und küsste ihn ein paar Sekunden lang. Vor der Bank wo sie jeder hätte sehen können. Hatte es zum Glück niemand.Oder? „Was?“, fragte Jakotsu fassungslos. „Du hast gesagt ich soll machen was ich will, bitteschön das wollte ich machen und jetzt können wir wieder rein.“ Jakotsu sagte nichts mehr und folgte Bankotsu wieder in die Bank, wo Mayu wartete. „Ihr seid beste Freunde, ja?“, fragte sie lauernd. „Ja besten Freunden gibt man ab und an ein Küsschen!“, antwortete Bankotsu sofort und grinste. „Das nennst du also ein Küsschen… Küsschen… Mann und Mann ihr seid doch beide schwul…“, sagte sie aufgebracht und vergaß dabei ganz ihre Höflichkeit. „Ich wüsste nicht was dich mein Privatleben anginge, Yoshida-San…“, sagte Bankotsu kühl, woraufhin das Mädchen verschwand und sich den restlichen Abend nicht mehr bei Bankotsu blicken ließ. Jakotsu war noch mit zum aufräumen dageblieben. Als die beiden endlich die Bank verließen war es schon spät. „Du hättest wirklich nicht noch dableiben müssen, Jakotsu aber es war sehr lieb…“ „Tja ich bin halt lieb…“ „Bezweifle ich gar nicht…hm ich glaube hier trennen sich unsere Wege, bis Morgen…“ „Ja bis Morgen…“ Allerdings rührte sich keiner der Beiden. Sie sahen sich in die Augen, kamen sich näher… Bankotsu umarmte ihn kurz. „Bis dann…“ Dann drehte er sich um und ging. Erst als Bankotsu etwas Heißes auf seinen Wangen spürte, bemerkte er, dass ihm die Tränen gekommen waren. Er hätte sich nicht mit Jakotsu treffen sollen, solange nichts klar war. Das glich Folter. Aber trotzdem freute er sich auf den nächsten Tag. Mal sehen was dieser Weihnachtsmarkt so bieten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)