All I want for Christmas is You! von Euphonie (Ein Adventskalender [Jakotsu x Bankotsu]) ================================================================================ Kapitel 10: 10. Dezember ------------------------ 10. Dezember Bankotsu stand auf und blickte auf den Kalender. Es war schon der 10., wie schnell doch die Zeit verging. Heute war er ausnahmsweise mal sehr pünktlich, hatte nicht verschlafen und noch etliche Zeit, bis er gehen musste. Eigentlich sah ihm das gar nicht ähnlich, aber er konnte einfach nicht mehr schlafen und zum nur liegen bleiben hatte er auch keine Lust, also war er aufgestanden. Gemütlich trank er seinen Kakao und verließ dann ebenso gemütlich das Haus. Das Wetter war winterlich, allerdings gab es keinen eisigen schneidenden Wind und so konnte er darauf verzichten, seinen Schal bis zu den Augen hochzuziehen. Als er an der Bank ankam und seinen Kollegen einen guten Morgen wünschte, sahen die ihn ziemlich verblüfft an, dann auf die Uhr und dann wieder zu ihm. Es war eindeutig noch Zeit genug… war dieser Mann tatsächlich mal überpünktlich? Noch war kaum einer auf dem Platz, so traf Bankotsu auch im gemeinschaftlichen Aufenthaltsraum auf die neue Auszubildende. Er hatte schon ein, zwei Mal mit ihr gesprochen und so begrüßte er sie ebenfalls freundlich. Mayu, so hieß das Mädchen, drehte sich zu ihm. „Oh, ihnen auch einen guten Morgen…“ Sie verbeugte sich und deutete dann neben sich. „Ich habe ein paar Kekse gebacken, sie wollen nicht mal probieren?“ Bankotsu trat näher zu ihr und nahm die Kekse in Augenschein. „Sehen ja ganz gut aus… und sie haben die selbst gebacken?“ Mayu nickte eifrig. „Ja, an meinem freien Tag… mit meiner kleinen Schwester zusammen…“ Ihre grauen Augen nahmen einen liebevollen Ausdruck an, als sie ihre Schwester erwähnte. „Nun, dann werde ich wohl einen probieren…“, sagte Bankotsu und nahm sich einen Keks, „Vielen Dank…“ Er wollte sich zum gehen wenden. „Warten sie…“ „Hm?“ Mayu spielte nervös mit einer Strähne ihres rotbraunen, halblangen Haares. „Also… ich… ich dachte mir… vielleicht haben sie ja Lust in der Mittagspause etwas mit mir essen zu gehen… in der Nähe hat ein neues Restaurant aufgemacht und ich wollte mal dort zu Mittag essen, es soll recht günstig sein…“ Sie blickte ihn schüchtern an, senkte dann beschämt den Kopf. „Ich weiß… es ist unhöflich, weil ich doch nur eine Auszubildende bin und…“ Bankotsu sah sie forschend an. Eigentlich hatte er nie wirklich Lust gehabt mit einer seiner Kolleginnen essen zu gehen… aber Mayu war ja irgendwie doch ganz niedlich wie sie so verschüchtert da stand, außerdem würde ihm etwas Ablenkung in der freien Zeit der Mittagspause sicher gut tun, sonst würden seine Gedanken doch eh wieder von Jakotsu beherrscht werden. „Gut… ich komme gerne mit, muss man reservieren?“ „Sie… oh ich freue mich… reservieren?“, sie dachte nach und drehte dabei mal wieder eine Strähne ihres Haares. „Nein ich glaube nicht…“, meinte sie dann endlich und lies ihren Blick schweifen, der schließlich auf die Uhr fiel. Bankotsu sah ebenfalls auf die Uhr. „Dann bis in der Mittagspause… ich erwarte sie am Eingang…“, sagte er schnell und machte das er in sein Büro kam. Egal was er machte, immer saß er eine Minute verspätet auf seinem Platz. ‚Ich sollte meine Uhr 10 Minuten vorstellen’, dachte er und besah sich den Papierkram auf dem Tisch. Er zog eine Schnute. Musste es immer so viel sein? Er blickte auf den Arbeitsplan des Monats und sah, dass er in der nächsten Woche endlich mal wieder aus diesem Büro heraus kam und mit Kunden zu tun hatte. Er freute sich irgendwie schon darauf. Mit routinierten Bewegungen ordnete er das Chaos und machte so nebenbei den Computer an. Dabei fiel das Häschen vom Bildschirm und landete vor Bankotsu auf der Tischplatte. Fünf Minuten sah er es an, nahm es dann in die Hand und setzte es wieder auf den Bildschirm. „Du bleibst da oben…“, sagte er zu ihm und hörte plötzlich hinter sich Schritte. „Mit wem reden sie denn?“ Mayu stand neben dem Schreibtisch. „Oh, ah mit Niemanden…ich hab nur laut gedacht…“ Mayu zuckte die Schultern. „Ich soll ihnen nur diese Mappe bringen!“ Sie legte eine braune Mappe vor Bankotsu auf den Tisch. „Noch mehr Arbeit…“, stöhnte der und Mayu lachte. „Frau Yagami meinte, damit ihnen nicht langweilig wird.“ „Sagen sie ihr einen schönen Gruß, dass das auch so nicht passiert wäre…“ „Mach ich…“, meinte Mayu grinsend und verschwand wieder aus der Tür. Bankotsu öffnete die Mappe und schloss sie gleich wieder…er legte sie dezent unter einen ganzen Stapel von Blättern und nahm sich das erste vor. Stunde um Stunde arbeitete er so vor sich hin, als er auf die Uhr sah und feststellte, dass in zwei Minuten die Mittagspause beginnen würde. Er lies alles so liegen wie es war und zog sich seine Jacke an. Hastig eilte er hinunter in die Eingangshalle und war tatsächlich kurz vor Mayu da, die etwas später zu ihm trat. Gemeinsam, allerdings schweigend gingen sie los. Bankotsu fing unterwegs ein Gespräch über die Ausbildung an und erfuhr, dass es Mayu sehr gut gefiel. Das Restaurant war recht groß und eigentlich ziemlich gemütlich. Das Essen wurde recht schnell gebracht und so hatten sie keine Möglichkeit mehr, wirklich zu reden, ehe sie nicht das Essen beendet hatten. Es schmeckte wie erwartet, nicht überragend aber eigentlich doch ganz lecker und Bankotsu fühlte sich wohl. Als sie beide zu Ende gegessen hatten, blieben sie noch eine Weile sitzen. „Das war ziemlich gut…“, fing Mayu an. „Ja… doch… könnte man öfters mal hingehen…“ „Ich komm gerne mit… äh also…“, rief sie impulsiv aus und wurde dann immer leiser und blickte auf die Tischdecke. Bankotsu lachte wieder. „Nun… wenn ich zur Mittagspause hier esse, warum nicht… aber privat… nun ja…“ „Ich wollte nicht aufdringlich erscheinen… es ist nur…ich finde sie sehr sympathisch.“, stammelte das Mädchen, hob kurz den Kopf und sah ihn mit ihren grauen Augen an. Bankotsu seufzte innerlich etwas. Das Mädchen war ja eigentlich ganz süß und sicher recht nett aber Jakotsu könnte sie nie ersetzen und würde er mit ihr ausgehen, würde sie sich womöglich Hoffnung machen, die er dann zerstören müsste. Allerdings, wenn sich Jakotsu gegen ihn entschied, er wollte eigentlich gar nicht daran denken, aber wenn es doch geschah. Nun dann könnte er Mayu ja noch eine Chance geben. Nur wenn nicht… ach es war doch alles doof so und anders. „Ähm…“, brachte ihn Mayu wieder zurück in das Gespräch. „Oh Entschuldigen sie… ja es freut mich, dass ich ihnen sympathisch bin und aufdringlich sind sie nicht, keine Bange… nur habe ich im Moment etwas Chaos in meinem Privatleben und da will ich sie nicht unbedingt mit hineinziehen, aber gegen eine erneute gemeinsame Mittagspause habe ich nichts einzuwenden.“ Mayu lächelte strahlend. „Das würde mich sehr freuen… sag wie hat ihnen mein Keks geschmeckt…“ „Oh der also…“ Bankotsu geriet ins Stammeln, er hatte den Keks mitgenommen, auf seinen Schreibtisch gelegt und nach seiner Begegnung mit dem Häschen wirklich keinerlei Lust mehr auf Kekse verspürt, weshalb selbiger im Mülleimer landete. Hatte ihn das Gebäck, doch an den Nachmittag mit Jakotsu erinnert. „Er schmeckte sehr gut…“, beendete er dann seinen Satz. Mayu schien sich nichts dabei zu denken und sagte. „Ich habe ein neues Rezept für den Teig ausprobiert, hat man den Zimt zu sehr herausgeschmeckt?“ „Zimt? Ähm nein gar nicht…“ „Sie scheinen mir etwas unsicher… hat er ihnen vielleicht doch nicht geschmeckt und sie wollen mich nicht verletzen?“, fragte Mayu enttäuscht. Bankotsu winkte heftig ab. „Aber nein… er war gut… ausgezeichnet… ich würde gerne noch einen probieren…“ „Aber es sind leider keine mehr da… tut mir Leid… ich kann morgen gerne noch einmal welche mitbringen…“ Bankotsu nickte erleichtert. „Ja genau das tun sie am besten…“ Er blickte auf die Uhr und sah, dass es Zeit war zu gehen. Er machte Mayu darauf aufmerksam die sofort aufsprang. Sie hatte heute Unterricht bei dem Leiter der Fiale und da sollte sie nun wirklich nicht unpünktlich sein. Also machte sich die beiden schnell auf den Rückweg, so schnell, dass sie schon beinahe rannten und es blieb ihnen keine Zeit mehr für ein weiteres Gespräch, nur ein kurzes Wort zum Abschied rief ihm Mayu noch zu, dann war sie in einem der vielen Gänge verschwunden. Bankotsu machte sich ebenfalls wieder an seine Arbeit. Geschafft legte er die letzte Akte beiseite, die braune Mappe die Mayu ihm am Morgen gebracht hatte. Sie war ein nettes Mädchen, er wusste durch Kollegen, dass sie sehr fleißig und lernfreudig war und sie war immer höflich. Eigentlich die perfekte Partnerin, die sich seine Mutter so für ihn wünschte. Er machte sich allerdings auch keine Gedanken wegen Jakotsu. Seine Mutter würde ihn sicher auch mit offenen Armen in die Familie aufnehmen, aber wenn sie die Wahl hätte, doch wohl eher eine Schwiegertochter bevorzugen, als einen Schwiegersohn. Wieder mal seufzend schnappte er sich seinen Mantel, tätschelte dem Häschen kurz den Kopf, der daraufhin fast mal wieder vom Bildschirm gefallen wäre und verließ das Büro. Da es schon etwas über der Zeit war, waren kaum noch Leute in der Bank. Gerade die die noch kurz vor knapp hereingekommen waren und nun halt noch mitten in einem Gespräch steckten. Auch Mayu war noch bei einem Gespräch mit dabei. Sie wirkte allerdings ein wenig desinteressiert, wahrscheinlich musste man dem Kunden schon zum wiederholten Male das Selbe erklären. So sah sie auch Bankotsu, dem sie kurz verhalten zulächelte. Er erwiderte das Lächeln und verließ die Bank. Langsam machte er sich auf den Weg nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)