All I want for Christmas is You! von Euphonie (Ein Adventskalender [Jakotsu x Bankotsu]) ================================================================================ Kapitel 6: 6. Dezember ---------------------- 6. Dezember Bankotsu wurde durch das beständige Klingeln seines Telefons aufgeweckt, und wer auch immer ihn anrief hatte eine lange Ausdauer, denn es klingelte sicher schon eine Minute lang. Grummelnd drehte er sich auf die andere Seite und zog seine Bettdecke über die Ohren. Das Telefon verstummte. Bankotsu seufzte und kuschelte sich tiefer in die Kissen. Genau da fing das Telefon wieder an zu klingeln. Bankotsu schmiss die Decke wütend beiseite, riss dabei einige Gegenstände die auf seinem Nachtisch standen mit hinunter, so auch das Telefon, dass nun auf dem Boden lag, der Hörer lag neben dem Telefon und Bankotsu konnte seine Mutter daraus reden hören. Schnell griff er zum Hörer. „Bankotsu? Hallo bist du dran?“ „Ja, Morgen Mutter, was gibt es denn, dass du so früh anrufst?“ „Früh? Hast du schon mal auf die Uhr gesehen, es ist zehn Uhr!“ „Sag ich doch, früh… also warum rufst du an?“ „Ich wollte dich daran erinnern, dass du noch Kekse backen musst, du weißt doch ich hab so viel zu tun und du warst schon immer der bessere Keksebäcker als ich und dein Vater liebt das Gebäck doch so… „ „Ja… ja ich weiß… sonst noch etwas?“ „Nein… hast du heute frei?“ „Sonst wäre ich nicht daheim, Mutter…“ „Stimmt… dann ruh dich gut aus… bis dann.“ Aufgelegt. Bankotsu starrte den Hörer noch ein paar Sekunden an, legte ihn dann auf die Gabel zurück und räumte das ganze heruntergefallene Zeug wieder auf. Er hatte sich heute eigentlich frei genommen um seine Gedanken zu ordnen. Das was gestern Morgen passiert war, dieser Kuss, es ließ ihm keine Ruhe. Vielleicht war Plätzchen backen da gar nicht mal so eine schlechte Ablenkung und er machte es gerne. Seine Mutter konnte es nicht, weil er sie nie gelassen hatte und so hatte er auch jetzt, wo er schon in seiner eigenen Wohnung lebte, immer noch die Kekse für die Familie gebacken. Er machte sein Bett, wusch sich und zog sich an. Erst dann ging er in die Küche und blickte in den Vorratschrank, wahrscheinlich waren nicht genug Zutaten da. Seine Vermutung bewahrheitete sich, ihm fehlten sogar Ausstechförmchen… die letzten waren nicht mehr schön gewesen und er hatte sie weggeworfen, allerdings vergessen neue zu kaufen. Es blieb ihm also wohl nicht anderes übrig als einkaufen zu gehen, aber erst einmal frühstückte er ausgiebig. Es war etwas milder geworden, der Schnee bedeckte nur noch die Dächer und einige Wege aber sonst war alles wieder frei. Eigentlich schade. Der ganze Schnee hatte alles ein wenig verzaubert wirken lassen. Auch kam so im Moment keine Revange in Frage. Wahrscheinlich käme eh keine mehr in Frage, was hatte er sich dabei gedacht Jakotsu zu küssen? Er wusste doch, dass er vergeben war. Bestimmt würde er ihn nie wieder sehen wollen, dabei waren die Schneeballschlacht und der ganze Abend wirklich schön gewesen. Aber er war halt nun einmal ein Trottel und handelte einfach zu unüberlegt, vielleicht sollte er auch wirklich mal mit einer Kollegin ausgehen, wahrscheinlich war er einfach zu lange alleine und kam deshalb auf solche Handlungen. Mittlerweile hatte er die Innenstadt erreicht. Es waren viele Menschen unterwegs, ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass gerade Mittag war und ziemlich viele wohl Pause hatten, wenn sie nicht auch frei genommen hatten so wie er. Gerade lief er an einem Buchladen vorbei, viele Backbücher standen in den Schaufenstern. Das Weihnachtsgeschäft boomte, ob Jakotsu auch Kekse backen würde? Bankotsu schüttelte den Kopf. Jetzt waren seine Gedanken schon wieder bei diesem Kerl. Was dachte der sich eigentlich sich da einzunisten? Das war eine Frechheit. Jawohl. Bankotsu musste lachen. Er hatte augenscheinlich mehr nötig als nur einen freien Tag, vielleicht sollte er wenn Neujahr vorbei war und alles wieder normal lief Urlaub machen. Mal weg aus Japan, vielleicht nach Frankreich, da sollte es schön sein. Ja das würde er machen. Irgendwie fröhlich über den Vorschlag ging er weiter. Also mal überlegen was er noch benötigte außer die Ausstechförmchen. Mehl und Butter auf alle Fälle, also wäre wohl ein Supermarkt als erstes nicht schlecht. Schon im nächsten Augenblick hatte er einen gefunden und eine halbe Stunde später, hatte er alle Zutaten, fehlten nur noch die Förmchen. Also machte er sich weiter auf den Weg. Zwischendurch beobachtete er die Schaufenster. Manches war einfach nur kitschig aber vieles einfach nur schön. Es musste sicher romantisch sein, mit seinem Liebsten oder seiner Liebsten an den Schaufenstern vorbei zu gehen und all die schönen Dinge anzusehen und die Lichter… alles strahlte eine ungemeine Wärme aus als gäbe es nichts Böses auf der Welt. Ob Jakotsu mit seinem Freund genau so etwas machte? Er knirschte mit den Zähnen. Zum wievielten Male, dachte er heute schon an den? Er blinzelte. Hatte er jetzt Halluzinationen oder stand da vorne wirklich Jakotsu? Er ging langsam weiter und mit jedem Schritt war er sich sicherer, dass es Jakotsu war und als selbiger sich umdrehte gab es keinen Zweifel mehr. Erst dachte er Jakotsu käme auf ihn zu, doch er sah an ihm vorbei, schien ihn gar nicht wahr zu nehmen und sein Blick war traurig. Auch seine ganzen Bewegungen wirkten irgendwie müde. Ging es ihm vielleicht nicht gut und er sollte ihn dann nicht lieber in Ruhe lassen. Aber irgendwie sorgte er sich. Ehe er es sich versah, hatte er sich ihm in den Weg gestellt. „Hallo Jakotsu!“ Besagter blickte erschrocken auf. Er hatte scheinbar wirklich nicht gemerkt was so um ihn geschah. „Oh Hallo, ich hab dich gar nicht gesehen…“, antwortete er hektisch. „Sag mal geht es dir nicht gut, die siehst so blass aus und müde…“ Jakotsu blickte zur Seite. „Naja…“, fing er an, sagte dann aber nichts mehr weiter. Bankotsu überlegte kurz. „Sag mal hast du vielleicht Zeit, ich such nämlich noch Ausstechformen für Kekse und langsam verlier ich die Lust so alleine mit dem ganzen Zutatenkram durch die Gegend zu laufen.“ Jakotsu sah auf die Tüten und dann zu Bankotsu, schließlich nickte er. „Okay, ich hab eh nichts anderes zu tun…“ „Hast du frei?“, fragte Bankotsu, während sie schon losgingen. „Ja, ich hatte mir frei genommen weil mein Freund etwas mit mir unternehmen wollte…“ Jakotsu schlug sich die Hand vor den Mund, das hatte er scheinbar nicht erzählen wollen. Aber nun war es schon gesagt. „Ist ihm etwas dazwischen gekommen?“ Jakotsu grummelte. „So kann man das auch nennen, einer seiner Kumpel braucht ihn ganz unbedingt und das könne nicht warten…na ja…“ „Das tut mir Leid…“, meinte Bankotsu leise. Jakotsu seufzte. „Ist halt so… schau mal da, der Laden hat Förmchen wenn ich mich nicht komplett irre!“ Er irrte sich tatsächlich nicht. Bankotsu fand recht schnell das Gewünschte und bezahlte, dann standen sie wieder auf der Straße. „Sag mal… willst du mir vielleicht beim Plätzchen backen helfen ich mein… es macht Spaß und lecker sind sie auch, später wenn sie fertig sind.“ Ein leichtes Lächeln huschte über Jakotsus Gesicht. „Gerne, ich käme daheim vermutlich nicht dazu.“ „Na dann gehen wir.“ Bankotsus Wohnung lag etwas außerhalb der Stadt, eigentlich war es eine selten ruhige Gegend und hier zu wohnen war auch noch etwas günstiger als mitten in der Stadt. Allerdings hatte Bankotsu so auch einen etwas längeren Fußmarsch von der Innenstadt aus bis er Zu Hause war. Sie waren beide durchgefroren, als sie endlich in Bankotsu Wohnung eintraten in der es angenehm warm war, da er die Heizung angelassen hatte. „Willkommen in der guten Stube.“, meinte Bankotsu und stellte erst mal die Taschen in der Küche ab, ehe er seinen Gast durch die Wohnung führte. „Gemütlich.“, war Jakotsus Kommentar als sie dann in der Küche standen und anfingen die Zutaten hinzurichten. „Nun ja… ich habe viele Möbel geschenkt bekommen… aber eigentlich finde ich das meiste ganz in Ordnung.“ „Unsere Wohnung ist moderner eingerichtet, ab und an kommt sie mir etwas kühl vor, diese hier hat noch dieses Häusliche von früher.“ Bankotsu grinste. „Ja meiner Mutter gefällt es auch immer wieder.“ „Meine Mutter interessiert das nicht, sie mag Kenjiro nicht, meinen Freund und deshalb sehen wir uns nur sehr selten.“ Jakotsu klang etwas wehmütig. „Mag sie Kekse?“ „Was? Ja ich denke schon…“ „Dann back doch für sie welche und bring sie vorbei, alleine, vielleicht ohne deinen Freund… sie freut sich sicher.“ Jakotsu stockte in seiner Bewegung den Zucker abzumessen und blickte Bankotsu erstaunt an. „Meinst du… ich hab sie noch nie ohne Kenjiro besucht, er wollte immer mitkommen, komischerweise…“ ‚Wahrscheinlich, um Kontrolle zu haben was so geredet wurde’, dachte sich Bankotsu. „Doch, mach dass mal… und nun los… wir wollen ja heute noch fertig werden.“ Jakotsu nickte und jeder bereitete seinen Teig vor. Dann legten sie ihn in den Kühlschrank und gingen ins Wohnzimmer. „So und nun erst mal eine Pause, ist ja schon 15 Uhr, wie schnell die Zeit vergeht…“, sagte Bankotsu und ging zur Anlage um ein paar Weihnachtlieder abzuspielen. Jakotsu setzte sich derweil an den Tisch. „Wenn wir dann so um 16 Uhr anfangen zu backen, werden wir gut mit der Zeit hinkommen.", meinte er und sah sich im Wohnzimmer um. Bankotsu setzte sich ebenfalls und kramte unter besagtem Tisch nach etwas. Er zog ein paar Karten hervor. „Vertreiben wir uns doch die Zeit bis der Teig verarbeitungsbereit ist mit Spielen…“ Jakotsu nickte und sie begannen das erste von vielen Kartenspielen bis der Wecker ertönte und sie sich lachend auf den Weg in die Küche machten. Während dem Teigausrollen fiel eine Mehltüte um und verteilte sich auf dem Tisch, ebenso landete etwas auf dem Gesicht der Beiden und sie begannen zu lachen, während sie den Teig ausrollten und dann die Formen ausstachen. Backblech um Backblech füllte sich, schließlich war der Teig verarbeitet, schon einige Bleche fertig und sie begannen sich ans Verzieren zu machen. „Ich will Zuckerguss!“, meinte Jakotsu und fertigte selbigen auch recht schnell an, während Bankotsu sich in seinen Schränken auf die Suche nach Sachen zum verzieren machte. Zusammen kamen, Essperlen, Schokostreusel, bunte Streusel, bunte Zuckerherzen und Blümchen und Lebensmittelfarbe mit der man Schriftzüge auf Torten und ähnliches machen konnte. Jakotsu grinste über diese Vielfalt. „Also Bankotsu die Kekse sollen nicht überladen sein…“ „Wieso, ich mag das so…“ „Naschkatze!“ „Ja, ich steh auf süße Sachen…“ Bankotsu wurde leicht rot und sah zur Seite als er das zweideutige Grinsen auf Jakotsus Gesicht sah, was dachte der denn bitte nun? Und vor allem warum verhielt er sich so, wenn er doch vergeben war. Manchmal hatte er schon an dem Tag das Gefühl gehabt, vor allem beim Backen nun, dass sie mehr flirteten als sich normal zu unterhalten. Jakotsu war derweil dabei einige Kekse mit Zuckerguss zu bestreichen, drehte sich dann um und gab Bankotsu mit dem Pinsel einen Klecks auf die Nase. „Hehe, jetzt bist du noch süßer als eh schon… und nun mach, deine Kekse, wollen nicht warten bis Weihnachten vorbei ist!“ Bankotsu griff sich erst ein Küchentuch und machte den Zuckerguss weg und sich dann daran seine Plätzchen ebenfalls zu verzieren. Er hatte eine Vorliebe für die Herzchen entwickelt und die Hälfte seiner Kekse war mit Herzchen verziert. Seine Mutter würde daraus sicher wieder falsche Schlüsse ziehen. Also verzierte er den Rest mit Schokostreuseln und Lebensmittelfarbe. Auf einen der Kekse schrieb er sweet. Ohne noch weiter darüber nachzudenken nahm er diesen Keks und tippte Jakotsu an. „Hier der ist für dich, das von vorhin mit dem Zuckerguss,... du bist ebenfalls süß, doppelt süß... so wie ein Keks auf dem süß steht.“ Dann drehte sich Bankotsu wieder um. Jakotsu starrte auf den Keks in seiner Hand und hatte ziemlich rote Wangen. Bankotsu seinerseits versuchte gerade wenig erfolgreich zu verdrängen was er da grade gemacht hatte. Als er sich wieder etwas gefangen hatte, suchte er nach ein paar hübschen Tütchen in denen er die Kekse für seine Mutter verpacken wollte und die wohl auch Jakotsu nehmen würde. Er legte einen ganzen Packen davon vor Jakotsu auf den Tisch. „Hier, da kannst du deine Kekse drin einpacken.“ Jakotsu nickte und griff sich eine Tüte, allerdings zeitgleich wie Bankotsu so, dass sich ihre Hände berührten. Beide zuckten zusammen und sahen sich dann an. Jakotsu hatte immer noch den Keks in der Hand, er fühlte sich schon langsam etwas klebrig und bröselig an und als er auf den Boden fiel, zerbrach er in zwei Hälften. Jakotsu hatte ihn fallen lassen als er Bankotsu impulsiv umarmt hatte. Er hatte sich regelrecht an ihm geklammert und zitterte fast schon. „Was?“, fragte Bankotsu verstört. „Du bist so…so ich mag dich so furchtbar gern… so was süßes hat noch nie jemand zu mir gesagt… du bist so anders, vielleicht auch irgendwie doof aber… aber ich hab dich so gern…“, Jakotsus Stimme zitterte und Bankotsu hatte es seine total verschlagen auch als sich Jakotsu von ihm löste, konnte er sich nicht regen. Auch nicht als Jakotsu ihn küsste. Nicht so flüchtig wie das erste Mal, länger und irgendwie war er verzweifelt, denn Bankotsu sah, dass Tränen in seinen Augen standen. „Ich hab dich so gern, dass es wehtut…“, meinte Jakotsu leise, packte seine Kekse in den Beutel und verschloss diesen. „Bitte vergiss was ich gesagt und getan hab… ich… ich weiß nicht was mit mir los ist… Tschüss…“, sagte er dann schnell, Bankotsu rührte sich noch immer nicht. Er war perplex und total verwirrt. Jakotsu verließ die Wohnung hastig und erst als die Tür ins Schloss fiel war es Bankotsu wieder möglich sich zu bewegen, er sackte einfach an der Stelle zu Boden wo er gestanden hatte und vergrub den Kopf in den Händen. Was war hier nur los. Mit ihm. Mit Jakotsu. Und zu was würde es führen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)