Unentdeckte Macht von Amaya-sama ================================================================================ Kapitel 2: Unangenehme Begegnung -------------------------------- Unangenehme Begegnung Die Hufe Schattenfells schlugen hart auf dem Waldboden auf. Die Bäume flogen nur so an Kagome und ihrem Pferd vorbei. Sie zügelte Schattenfell, als die Bäume dichter zusammenstanden. Kagome sah sich um. Friedliche Stille hüllte sie ein und nur das Rauschen der Baumkronen, wenn der Wind über sie hinwegstrich, unterbrach sie. „Merkwürdig…“, dachte Kagome. „Es sind gar keine Tiere zu sehen. Als ich vorhin hier entlang geritten bin habe ich Vögel und Hasen gesehen und nun?“ Sie war beunruhigt und hielt Schattenfell an. Sie sah sich mit einem unguten Gefühl im Bauch erneut um. Dann sah sie die Krone ihres Lieblingsbaumes: Des Gezeitenbaumes, an den Kikyo einst mit einem Bann heftete. Ein für sie unerklärlicher Drang verleitete sie dazu, Schattenfell zum Baum laufen zu lassen. Gemächlich setzte dieser einen Huf vor den anderen und ritt durch das Gebüsch. Der mächtige Gezeitenbaum wurde mit jedem Meter größer und flößte Pferd und Reiterin Ehrfurcht ein. Plötzlich schnellten Schattenfells Ohren nervös nach vorn und er scheute. „Hey!“, rief Kagome, die durch die plötzliche Reaktion beinahe heruntergefallen wäre. „Was hast du denn, Schattenfell?“, fragte sie nun besorgt, da sich ihr Pferd weiterhin weigerte, näher an den Baum zu gehen. Doch letztendlich siegte Schattenfells Vertrauen zu Kagome und er ging weiter, obwohl er instinktiv Gefahr witterte. Kagome spürte sein Unbehagen, da ihr Pferd seine Muskeln für eine eventuelle plötzliche Flucht spannte. Während sie dahin ritten wechselten sich Licht und Schatten in einer raschen Abfolge ab, sodass sich Kagomes Sicht verschlechterte. Daher sah sie erst spät die Frau in einer Priesterrobe, die genau vor dem Gezeitenbaum stand, Kagome den Rücken zukehrend. Kagome ließ Schattenfell sofort anhalten. Ihr blieb fast das Herz stehen. Zunächst hatte sie nur den Bogen und Köcher Pfeile an der Priesterin gesehen und sich nicht viel dabei gedacht. Doch dann sah sie die Haltung und das Haar der Frau und sogleich wusste sie, wer das war. Kikyo hatte das Pferd gehört und wusste durch ihre Seelenfänger, wer auf ihm saß. Sie hasste diese Frau, die zum Einen ihren Bannspruch über Inu Yasha, der eigentlich ewig hätte halten sollen, aufgehoben hatte, und zum anderen, weil Inu Yasha offensichtlich Gefühle für sie empfand. Es juckte sie in ihrer Hand ihren Bogen und einen Pfeil zu nehmen und diese Frau einfach zu erschießen. Doch sie wollte mit Kagome reden und so hielt sie sich zurück und wandte sich um. „Was hat sie vor?“, dachte Kagome unruhig, während sie Kikyos Pfeil und Bogen musterte. Auch Schattenfell wurde immer unruhiger. Die Frau, die an dem Baum stand, schien ein ganz normaler Mensch zu sein und dennoch sagte ihm sein Instinkt, dass etwas nicht mit ihr stimmte. Er war nervös und tänzelte herum. Kagome konzentrierte sich jedoch voll auf Kikyo, die ihr offensichtlich etwas zu sagen hatte. *15 Minuten später* Inu Yasha und Miroku hatten ihr Training inzwischen beendet und standen hinter Kaede, die die noch immer übende Kida beobachtete. Inu Yasha wurde langsam unruhig. „Wo bleibt Kagome?“, dachte er. Inu Yasha wusste nicht warum, aber ein Unbehagen breitete sich in ihm aus bei dem Gedanken, dass Kagome noch immer nicht zurückgekehrt war. „Ich hätte sie verfolgen sollen… vielleicht…“, dachte Inu Yasha, doch plötzlich nahmen seine feinen Hundeohren das Geräusch von galoppierenden Hufen wahr und er sah nach Osten zum Wald. Langsam bewegte er sich in die Richtung, die Augen unverwandt auf den Wald gerichtet. Urplötzlich schoss ein weißes Pferd aus dem Gebüsch. Kurz hinter dem Waldrand hielt es inne und Kagome drehte sich im Sattel um. Inu Yasha rannte vorwärts zu Kagome, Böses ahnend. „Was ist los, Kagome?“, fragte Inu Yasha, nachdem er schlitternd neben ihr zum Stehen gekommen war. „Verfolgt dich ein Dämon?“, fügte er noch hinzu, seine Hand ruhte bereits auf dem Griff Tessaigas. „Nein…“, antwortete Kagome und wandte sich dem Dorf zu. Auf einmal zuckte sie zusammen. Ihr Gesicht hatte sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse verzogen und sie hielt sich mit der linken Hand ihre rechte Schulter. „Kagome!“, rief Inu Yasha. „Was hast du?“ Kagome schwieg und starrte auf den Pfeil, der einen Meter von ihr entfernt im Boden steckte. Inu Yasha folgte ihrem Blick und murmelte: „Kikyos Pfeil“, und wandte sich daraufhin hoffnungsvoll zum Wald. Er schien wie ausgestorben. Inu Yasha wollte sich erneut Kagome zuwenden, doch sie ritt bereits im Schritt zu Kaede. (Miroku ist ein paar jungen Frauen des Dorfes hinterhergelaufen.) Inu Yasha musterte erneut den Pfeil und erst in dann ging ihm auf, was geschehen sein musste. Seine Augen weiteten sich. „Kikyo hat versucht…“, dachte er. Daraufhin rannte er zu Kagome, die abgestiegen war und mit Kaede redete. Er erreichte sie, als Kagome zu Kaede sagte: „Kannst du die Wunde verarzten?“, und die Hand von ihrer Schulter nahm. Ein ein Zentimeter tiefer Schnitt war darin zu sehen. „Was ist…“, setzte Kaede bereits an, wurde aber sogleich von Inu Yasha unterbrochen. „Kikyos Pfeil hat sie gestriffen.“, sagte er. Kagome sah ihn an, schwieg und folgte Kaede dann in ihr Haus. Sie hatte bemerkt, wie sehr Inu Yasha sich danach gesehnt hatte, Kikyo in Wald stehen zu sehen. „Er hat am Anfang gar nicht bemerkt, dass sie mich…“, dachte Kagome wütend und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Wie kann er sie immer noch lieben, nachdem sie mehrmals versucht hatte, ihn zu töten!?!“, dachte sie und seufzte resigniert. „Was das angeht, werde ich ihn wohl niemals verstehen können…“ to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)