Schnee bedeutet Einsamkeit von Kyo-chi ================================================================================ Schnee bedeutet Einsamkeit -------------------------- Es schneit. Ich stehe vor dir und schaue dich schweigend an. Unaufhörlich rieseln Schneeflocken auf deinen sicher schon kalten Körper, bedecken ihn langsam. Ich spüre die Tränen, die sich langsam in meinen Augen sammeln, fühle wie mein Körper langsam schwach wird. Doch noch kann ich standhalten. Warum hast du das getan? Ich war doch bei dir, habe auf dich aufgepasst - immer. Und jetzt? Jetzt liegst du hier vor mir. Deine Haut schimmert leicht blau, lässt sie noch kälter wirken als sie ist. Tiefrotes Blut fließt über deine Arme, versinkt lautlos im Schnee. Auch dieser ist bereits in ein zartes Rot gefärbt. Ein schwaches, aber glückliches Lächeln liegt auf deinen Lippen - bald wird es verschwunden sein, bedeckt von der eisigen Schönheit des Schnees. Es fällt mir schwer dem Verlangen, mich einfach neben dich zu setzen, standzuhalten. Und schließlich geben meine Beine unter mir noch und ich sinke neben dich in den Schnee, spürte die Kälte an meinen zitternden Fingern. Warum? Fest balle ich meine Hände, spüre wie der Schnee in meinen Händen schmilzt. Ich kann es nicht verstehen. Du warst doch glücklich, wir waren doch glücklich... oder nicht? Sanft fahre ich mit meinen Fingern durch dein Haar, streiche es dir aus der Stirn. An den Spitzen der blonden Strähnen kann ich sogar kleine Eiskristalle entdecken. Ein Schaudern fährt durch meinen Körper und ich ziehe meine Hand zurück. Dein Haar ist kalt. So kalt, wie du es immer warst. Noch immer fallen die Schneeflocken erbarmungslos vom Himmel herab. Sie bedecken unsere Körper, hüllen uns ein in ein zartes Weiß. Sie bedeuten Einsamkeit. Weiß ist nichts anderes als Schwarz. Beides bedeutet unauslöschbare Leere. Ein Schaudern geht durch meinen Körper und ich nehme eine verkrampfte Haltung ein, versuche mich so vor der Kälte zu schützen. Doch meine Gedanken kreisen... Ob ich hier bleiben soll? Hier bei dir? Mich hält nichts mehr in dieser Welt. Das Einzige, was ich je geliebt habe, liegt neben mir. Auch die Tränen, die ich bisher zurückhalten konnte, schwappen nun über, fließen über meine Wangen. Ein letzter Blick in den Himmel, hinauf zu den vielen Schneeflocken. Dann lege ich mich neben dich, schließe meine Augen. Ich warte darauf, dass mich der Schnee vollkommen umhüllt, mich verschlingt. Ein letztes, aber zufriedenes Lächeln legt sich auf meine Lippen... ... dann schlafe ich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)