Das Beste von inulin ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot ------------------- Titel: Das Beste Teil: 1/1 Autor: inulin Fanfiktion: Yu-Gi-Oh Pairing: SetoxJoey Kommentar: Die Welt von YGO sowie die Charaktere gehören Kazuki Takahashi. Ich habe also keinerlei Rechte daran und verdiene auch kein Geld damit. Entsteht alles aus Spaß an der Freude! Das Lied ist von Silbermond – Das Beste. Gehört somit also auch nicht mir. Als ich dieses Lied das erste Mal gehört hatte, wollte ich was dazu schreiben. Wieder so eine Nacht und Nebelaktion. XD Deshalb ganz großes, dickes Danke an blazingangel. Die so todesmutig war und den Text gebetat hat! *gg* Da meine Arbeit an meiner FF ‚Sommergefühle’ etwas ins stocken geraten ist, lade ich diese Songfic hoch. Ich glaube zwar, dass sie besser sein könnte, da sie etwas sehr einlullend ist, aber mich interessiert eure Meinung. Seto ist wahnsinnig OOC. Das sollte ich vielleicht auch noch dabei sagen. Aber es gibt schlimmeres! ^^ Somit wünsche ich euch viel Spaß, mit dieser kleinen One-Shot. Seit 15 Minuten stehe ich hier am Fenster meines Büros und lasse meinen Blick über mein Grundstück schweifen. Manchmal wundere ich mich selbst, warum ich diese riesige Villa nur mit meinem Bruder bewohne. Es wäre schon schön, ab und an mal auch andere Gesichter außer denen der Angestellten zu sehen. Damit will ich nicht sagen, dass ich mich einsam fühle. Ganz gewiss nicht. Ich habe zwei wundervolle Menschen an meiner Seite, welche mich immerzu auf Trab halten. Seit dem ich mit ihm zusammen bin, ist es nicht nur noch Mokuba, der mich mal von der Arbeit ablenkt. In genau diesem Moment sehe ich besagte Person auch die Auffahrt hochkommen. Wie immer mit dem Fahrrad. Noch während der fährt springt er ab und lässt sein Rad die letzten Meter alleine weiterrollen. Natürlich fällt es um - genau in das teuer hergerichtete Blumenbeet. Er lernt es nie. Ich seufze ergeben, schließlich wusste ich, auf was ich mich mit ihm einlasse. Für einen Moment schließe ich meine Augen und fasse mir an die Stirn. Als der Blondschopf sein Gefährt umkippen hört, zuckt er zusammen, soweit ich das von hier oben erkennen kann. Langsam dreht er seinen Kopf und sieht den Schlamassel. Ich bemerke, wie er sich verkrampft und zögernd zu meinem Fenster aufsieht. Entschuldigend lächelt er zu mir hoch, weiß er doch ganz genau, dass ich meistens hier stehe und hinausblicke. Er kratzt sich am Hinterkopf und winkt knapp, bevor er zur Haustür geht und klingelt. Es dauert nicht lange und ich kann ihn auf dem Flur hören. Auch wenn er gerade mal wieder meinen Vorgarten zerstört hat, freue ich mich ihn zusehen. Er ist bereits zu einem wichtigen Teil in meinem Leben geworden. Es klopft an der Tür und ohne mich herumzudrehen, weiß ich, wer das ist und bitte ihn herein. Es knarrt leise, als er sie öffnet und dann zu mir an das Fenster kommt. Einen Moment ist es still zwischen uns, doch nur so lange, bis er neben mir steht. „Du hast es gesehen, oder?“, fragt er mich mit einem leicht bedrückten Gesichtausdruck. „Wenn du meinst, dass du wieder die Blumen vorm Haus ruiniert hast – ja, das habe ich gesehen.“ Langsam wende ich ihm mein Gesicht zu, sehe, wie er mich mit großen, entschuldigenden Augen ansieht. „Wie teuer war es dieses Mal, es wieder herzurichten? Mehr oder weniger?“, fragt er mich. „Da ich ja wusste, dass das wieder passieren würde, war es dieses Mal nicht so teuer.“ Erleichtert atmet er aus und entspannt seine Schultern ein wenig. „Wie viel?“, will er dennoch wissen. „Mit zwei Monatsgehältern solltest du hinkommen...“ Seine Augen weiten sich erschrocken. „Jetzt guck nicht so. Letztes Mal war es dreimal so viel... Was ich viel unverständlicher finde, ist,... warum hebst du dein Fahrrad eigentlich nie wieder auf? Es liegt immer noch in meinen Orchideen.“ Wehmütig schau ich aus dem Fenster runter auf das Beet und das bisschen Metall darin. Er legt seinen Kopf schief und schaut mich an, als würden wir nicht dieselbe Sprache sprechen. „Ist das denn nicht offensichtlich?“, fragt er mich und blinzelt einige Male. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, schaue ihn wieder an und warte darauf, dass er weiter spricht. Er weiß, dass ich sein Verhalten oftmals nicht verstehe. Wissend lächelt er mich an, legt seine Arme um meinen Nacken und zieht sich ein Stück weit zu mir rauf. Sein Blick wird weicher, aber auf eine Art auch frecher... „Ich wollte so schnell wie eben möglich zu dir.“ Sein Atem streicht über meine Lippen. Er kitzelt angenehm auf der dünnen Haut und ich öffne, aus purem Reflex, meinen Mund ein Stück. Er überwindet die letzten Zentimeter und legt seine Lippen auf meine. Sie sind so weich, dass man sie am liebsten gar nicht mehr missen und nicht, nicht berühren möchte. Als er sich von mir löst, gleiten seine Hände in meine Haare und spielen dort mit einzelnen Strähnen. „Hallo, mein Schatz.“, flüstert er. „Hallo, Joey“, sage ich und hauche ihm noch einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Bleibst du heute über Nacht?“, möchte ich von ihm wissen und lege meine Arme um seine Hüften. „Wenn du willst? Mein Vater ist auf Geschäftsreise. Mich erwartet also niemand zu Hause...“, lächelt er und beendet allmählich das Kraulen an meinem Hinterkopf, um seine Finger in meinem Nacken miteinander zu verhaken. Der Tag rennt eigentlich nur so an uns vorbei und ehe ich mich versehe ist es auch schon wieder Zeit, schlafen zugehen. Ich frage mich oft, wie er es schafft, dieses große Bett, welches ich besitze, vollends auszufüllen. Es kommt nicht selten vor, dass er in meinem Bett liegt und alle Viere wie ein Toter von sich streckt und dabei wie ein Stein schläft. Diese Ruhe ist beneidenswert. Seine leisen Atemgeräusche dringen durch den dunklen Raum an meine Ohren und ich beobachte ihn - auf der Seite liegend und mit der Hand meinen Kopf stützend. Mit meiner freien linken Hand fasse ich vorsichtig nach einer seiner blonden Strähnen und zwirble sie um meinen Zeigefinger. Nun schnarcht er auch noch leise und lässt mich über diese Situation lächeln. Ich habe einen Schatz gefunden und er trägt deinen Namen so wunderschön und wertvoll, mit keinem Geld der Welt zu bezahlen Du schläfst neben mir ein, ich könnt dich die ganze Nacht betrachten Seh’n wie du schläfst, hör’n wie du atmest, bis wir am Morgen erwachen Die Sonne scheint durch die großen Fenster und Vorhänge hindurch, direkt auf mein Bett. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte mein Schlafzimmer damals nicht nach der Sonne ausrichten lassen. Aber von den Sonnenstrahlen aus den Schlaf gekitzelt zu werden, ist auf alle Fälle angenehmer als diese schrecklichen Wecker. So einen, wie Joey ihn besitzt. Grausam. Kein Wunder, dass er morgens oft wie gerädert aussieht. Müde hebe ich meine Lider und blinzle, da das Licht doch noch recht schmerzhaft in den Augen ist. Während ich so langsam wach werde, stelle ich fest, dass Joey auf meinem rechten Arm liegt und sein Gesicht an meiner Schulter verbirgt. So weit wie möglich beuge ich meinen Arm und streichle vorsichtig durch sein weiches Haar. Man mag es kaum glauben, doch obwohl dieses Blond wirr von seinem Kopf absteht, kann man hindurch gleiten, ohne hängen zu bleiben. Die Sonne lässt es beinah golden glänzen. Er bewegt sich langsam und beginnt leise zu quengeln: „Ich will noch schlafen. Mach das Licht aus, Seto.“ Mit diesen Worten drängt er sich noch näher an mich. Ich schließe für einen Moment die Augen und lächle aufgrund seines Verhaltens. „Auch wenn ich ein einflussreicher Mann bin, glaube ich fast, dass sich die große Feuerkugel da oben meinem Wirkungskreis entzieht.“ „Feuerkugel?“, brummt er und ich spüre seinen warmen Atem an meiner Haut. „Die Sonne. Die, dessen Licht sich gerade erbarmungslos einen Weg durch deine Augenlider bahnt.“ Wieder dringen jammernde Laute über seine Lippen und er legt sich den rechten Unterarm über die Augen. „Du hast es doch nur noch nie probiert...“ „Stimmt. Doch auch wenn ich es probieren würde... Ich gebe es ungern zu, aber diesen Kampf würde ich wahrscheinlich verlieren.“ Langsam lässt er seinen Arm sinken, richtet sich etwas auf und beugt sich über mich. Ich könnte mich in dem Braun seiner Augen verlieren, immer, wenn er mich ansieht. Seine Hand streichelt über meine Wange um schließlich seine Finger mit meinem Haar zu verflechten und ich spüre, wie er damit zu spielen beginnt. Unsere Lippen trennen nicht einmal mehr Millimeter von einander, als er seinen Mund öffnet und gegen meine zu sprechen beginnt. Ich liebe es, wenn er das macht. Dieses zarte Gefühl, wenn seine Lippen über meine kitzeln, jagt mir eine Gänsehaut über den Körper. So angenehm. „Ich würde dich aber auch lieben, wenn du gegen die Sonne verlieren würdest... mein kleiner Verlierer.“ Er lässt die letzte Distanz zwischen uns verschwinden, als ein kurzer Kuss folgt und erstickt somit meine Proteste gegen diesen – doch wirklich ziemlich unpassenden - Titel noch im Keim. Sanft löst er sich wieder von mir und legt sich wieder neben mich. Die Sonnenstrahlen brechen in seinem Pony und ich beschaue ihn neben mir. Du hast es wieder mal geschafft, mir den Atem zu rauben wenn du neben mir liegst, dann kann ich es kaum glauben dass jemand wie ich, so was schönes wie dich, verdient hat Beim Frühstück beobachte ich ihn über meine Zeitung hinweg. Wie immer hat er seinen Spaß mit meinem kleinen Bruder. Er freut sich jedes Mal, wenn Joey bei uns geschlafen hat und er am Frühstückstisch nicht nur von mir angeschwiegen wird. Ich bin eben nicht so gesprächig. Und morgens schon mal gar nicht. Mokuba löffelt seine Frühstücksflocken und fragt zwischen einzelnen Bissen, wie lange Joey denn bleiben würde. Doch dieser zuckt nur einmal kurz mit den Schultern. „Mal schauen.“, sagt er und schneidet ein Brötchen auf. „Mein Vater ist für eine Woche weg. Aber letztendlich liegt es an deinem Bruder, ob er mir solange Asyl gewährt und mich vor dem Hungertod rettet.“ Gespielt überlegend hebe ich eine Augenbraue und mustere ihn einen Moment, indem ich die Zeitung etwas sinken lasse. „Aber nur...“, beginne ich und schaue ihm in die Augen. „... wenn du mir auch noch etwas übrig lässt.“ Ein breites Grinsen ziert sein Gesicht als er mich ansieht und mir eine Brötchenhälfte auf den Teller legt. Ich sitze im Wohnzimmer und lese ein Buch, als sich die Tür langsam öffnet und Joey eintritt. „Ich habe jetzt drei Mal gegen Mokuba gewonnen und zwölf Mal verloren...“, brummt er und schaut auf mich hinunter, als er neben mir stehen bleibt. „Tröste mich.“ Ich lege das Buch in meinen Schoß, schaue zu ihm auf und in sein gespielt trauriges Gesicht. So hat er wirklich etwas Ähnlichkeit mit einem Hund. Es fehlen nur noch die Ohren, die er hängen lassen kann und der Schwanz. Unwillkürlich muss ich grinsen, bei dem Gedanken. „Na, dann komm mal her.“ Ich lege das Buch auf den Couchtisch und breite meine Arme aus. Joey lächelt mich glücklich an und kommt zu mir auf das Sofa. Er setzt sich zwischen meine Beine, legt sich in meine Arme und kuschelt sich an meine Brust. Mit meiner linken Hand greife ich ihm an den Hinterkopf und mit der anderen in seinen Rücken, um ihn näher an mich zu ziehen. Er legt seine Arme um meinen Oberkörper und seufzt zufrieden. Ich hauche ihm einen Kuss auf seine blonden Haare und streichle seinen entspannten Körper. Lange liegen wir hier und verbringen die Zeit mit Nichtstun. Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst Vergess’ den Rest der Welt, wenn du bei mir bist Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst Ich sag’s dir viel zu selten: es ist schön, dass es dich gibt! Ich liebe es, wenn er mich einfach nur im Arm hält. Ich hebe meinen Kopf und möchte ihm in seine wunderschönen blauen Augen sehen. Doch hat er seine Lider niedergeschlagen und scheint den Moment mit allen Sinnen genießen zu wollen. Bei diesem Anblick muss ich lächeln. Selten entspannt er sich mal und dass er das nun tut, in dem er mit mir kuschelt, hätte man sich wohl nie erträumt. Wir beide wohl am wenigsten. Ich lehne mich wieder gegen ihn. Bette meinen Kopf an seine Schulter und streiche ihm gedankenverloren über die Brust. Wie von selbst öffne ich seine obersten Hemdknöpfe. Dafür muss ich noch nicht einmal die Augen öffnen. Ich schiebe meine Hand unter den Stoff und gleite über die nackte und warme Haut seiner Brust. Ich spüre seinen regelmäßigen Herzschlag unter meinen Fingern. Immer wieder streichle ich ihm sacht über die weiche Haut und seufze zufrieden. Erneut hebe ich meinen Kopf und schaue ihm ins Gesicht. Er ist wirklich ein schöner Mann. Und das Gute daran... Er gehört mir. Na ja... so irgendwie. Sanft lege ich meine Lippen in seine Halsbeuge und hauche ihm einen Kuss auf, während meine Hand noch immer zärtlich seinen Vorhof streichelt. Noch ein Mal wandert mein Blick zu ihm hoch und einige Sekunden sehe ich ihn schweigend, mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht, an. Ich schweife in meinem Gedanken ab und bemerke nicht, wie Seto die Augen öffnet und mich ebenfalls beobachtet. Verträumt starre ich ihn weiter an und meine Handbewegungen werden schwächer. Ich seufze und spüre wie sich die Hand an meinem Hinterkopf bewegt und meinen Nacken mit leichtem fingerkreisen verwöhnt. „Was ist los?“, fragt er mich und lächelt leicht. „Nichts.“, flüstere ich und kuschle mich enger an ihn. Dein Lachen macht süchtig, fast so als wär’ es nicht von dieser Erde auch wenn deine Nähe Gift wär’, ich würd’ bei dir bei dir sein, solange bis ich sterbe Dein Verlassen würde Welten zerstören, doch daran will ich nicht denken Viel zu schön ist es mit dir, wenn wir uns gegenseitig Liebe schenken Lange machen wir eigentlich nichts anderes, als zu faulenzen, uns in den Armen zu halten und kleine Zärtlichkeiten auszutauschen. Ich weiß gar nicht, wann wir beide so verweichlicht sind... Kein Wunder, dass Mokuba immer grinsend an uns vorbei geht, wenn er uns so sieht. Doch im Moment hab ich genug vom Kuscheln. Entschlossen stehe ich von ihm auf, strecke mich kurz, wobei meine Gelenke unheimliche Geräusche von sich geben und schaue auf ihn runter. Verwundert sehen mich seine Saphirblauen Augen an, als er sich langsam aufrichtet. „Was ist?“, fragt er und ich nehme seinen Kopf locker in meine Hände. Wortlos lässt er sich ein wenig nach vorne ziehen und ich trete wieder einen Schritt näher an ihn ran. Ich drehe seinen Kopf zur Seite und lege somit sein Ohr an meinen Bauch. Ich kann sehen, wie er seine Augenbrauen anhebt und mich aus den Augenwinkeln ansieht. „Bist du schwanger oder was soll ich deiner Meinung nach da jetzt hören können?“, brummt er und ich lächle ihn an. „Nun warte doch mal. Bekommst gleich deine Antwort.“ Ich streiche ihm durch die Haare und in diesem Moment meldet sich lautstark mein Magen. Seto weicht erschrocken zurück und hält sich das Ohr, während ich mir ein lautes Lachen schwer verkneifen muss und er mich verständnislos anschaut. „Willst du, dass ich einen Hörsturz bekomme?“, grummelt er und lässt langsam seine Hände von meinen Hüften sinken, die er eben darauf gelegt hatte. Ich greife nach ihnen und ziehe ihn auf die Füße. Als er steht, ist er so nah, dass sich unsere Oberkörper fast berühren und ich muss leicht zu ihm aufschauen. „Lass uns was essen. Ich hab Hunger.“ „Ach was? Hab ich gar nicht gemerkt.“ „Sarkasmus ist was Tolles, nicht wahr?“, frage ich ihn und grinse. Dann nehme ich Setos Hand in meine und ziehe ihn hinter mir her. „Nun komm. Wir essen was zusammen.“ „Puh.“, atme ich schwer aus und reibe mir genüsslich über den Bauch. „Jetzt kann ich nicht mehr. Ich bin pappsatt. Da geht nichts mehr rein.“ Erschöpft lehne ich mich in dem Stuhl zurück und lege meinen Kopf auf der Rückenlehne ab. „Und ich dachte schon, du hörst gar nicht mehr auf...“, höre ich Seto witzeln und hebe eines meiner Lider, um ihn ansehen zu können. „Tu mal nicht so überrascht. Du wusstest auf was du dich einlässt. Außerdem profitierst du doch nur von meinem ständigen Appetit...“ Er hebt eine Augenbraue, stützt die Ellbogen auf den Küchentisch und sein Gesicht in die miteinander verhakten Hände. „Ach wirklich? Tu ich das?“ Ich stehe auf und gehe um den Tisch herum auf ihn zu. Wie ich hinter ihm stehe, lege ich meine Arme um seine Schultern und nähere mich seinem Ohr. „Ich rede nicht nur von meinem ständigen Appetit auf Lebensmittel...“, hauche ihn und lecke einmal über seine Ohrmuschel, bevor ich mich lachend umdrehe und ihn somit sitzen lasse. Ich weiß, dass er knallrot ist und deswegen lache ich. Er ist so herrlich verklemmt in dieser Hinsicht. Doch manchmal hab ich schon den Verdacht, ihn zu überrennen. Wir waren damals völlig verschiedene Menschen und sind es noch heute. Zwar sind unsere Streitereien etwas weniger geworden und wir werden unsere überschüssige Energie auf einem angenehmeren Weg los, wobei ich sagen muss, dass diese Wortgefechte und Rivalität sehr belebend wirken können... Seto hat da nämlich so einen kleinen Fetisch... Dennoch hab ich manchmal das Gefühl, dass er mit meiner Offenheit nicht immer zurechtkommt. Es sind so kleine Gesten, die mich ab und an unsicher machen. Vollkommen in meine Gedanken versunken schiebt sich ein Gesicht direkt in mein Blickfeld. Die Aufmerksamkeit wird sofort auf diese allwissenden blauen Augen gelenkt. Ich sitze im Wohnzimmer auf einem der Sofa und er nun direkt vor mir. „Woran denkst du?“, fragt er mich. „An meinen Geburtstag.“ Ich komm manchmal von Hölzchen auf Stöckchen, wenn ich mir Gedanken mache. „Und an meinen Wunsch.“ „Aha... Das sind zwar noch ein paar Tage bis dahin, aber... was wünscht du dir denn?“, möchte er wissen und stützt seine Hände auf meine Knie. „Dich, nackt, mit einer roten Schleife...“ Wieder wandert eine Augenbraue hoch. „Ob du dir das leisten kannst?“ „Na hör mal!“, empöre ich mich. „An einem Geburtstag bekommt man Dinge geschenkt. Man muss sie nicht bezahlen.“ „Wirklich? Für dieses Geschenk musst du dich aber ins Zeug legen.“, lächelt er mich verschmitzt an. „Und was schwebt dir da so vor?“, flüstere ich und nähere mich seinem Gesicht. Ich spüre bereits seinen Atem über meine Haut streichen, als er sich erhebt und einige Schritte zur Tür macht. „Bei Fuß, Hundi, und ich zeige dir, was deinem Herrchen in etwa durch den Kopf geht.“ Rrrr... Wie ich diesen rauen Ton in seiner Stimme liebe. Grinsend steh ich auf und gehe langsam hinter ihm her. Das Bellen spar ich mir auf. In ein paar Minuten kommt es wahrscheinlich besser. Betank mich mit Kraft, nimm mir die Zweifel von den Augen erzähl mir tausend Lügen, ich würd’ sie dir alle glauben Doch ein Zweifel bleibt, dass ich jemand wie dich verdient hab Oh Mann... Wir hätten es beinahe nicht bis ins Schlafzimmer geschafft. Ging aber gerade noch mal gut. Mokuba hätte bestimmt nicht schlecht geguckt, wenn er uns auf dem Flurteppich gesehen hätte. Ich glaube, da hätte er bestimmt nicht mehr gegrinst. Jetzt liegen wir in Setos großen Bett, total außer Atem. Seine Hand streicht über meine Wange und dann über die Stirn, wo sie einige leicht verschwitzte Strähnen zur Seite streicht. Ich blinzele einige Male und versuche noch immer meine Atmung zu kontrollieren, als er mich anspricht. „Ich liebe es, wenn du bellst, während wir miteinander schlafen.“ „Ich weiß.“ Hatte ich den Fetisch erwähnt? Auch er lächelt mich an. Mein kleiner Hundefetischist. Er sieht so schön aus, wenn er ehrlich lächelt. Nur tut er das so selten. Leider. Ich genieße den Augenblick und schließe die Augen. Ich kuschle mich an ihn und lege meinen Kopf auf seine Brust. Mit meiner Hand streichle ich sanft diese und spüre wie er mit der Hand, die er unter meinem Körper hindurch geschoben hat, durch meine Haare gleitet und meinen Nacken krault. Diese stillen Momente sind die schönsten. Wer hätte damals gedacht, dass wir die ruhigen Momente zwischen uns so genießen können? Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst Vergess’ den Rest der Welt, wenn du bei mir bist Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst Ich sag’s dir viel zu selten: es ist schön, dass es dich gibt! Wieder liegen wir im Wohnzimmer. Seto liegt mit dem Rücken an meine Brust gelehnt und tippt auf seinem Laptop, den er auf dem Schoß hat, rum. Gedankenverloren streichen meine Hände über seinen Oberkörper. Fahren ab und an durch das weiche Haar oder verschwindet kurz in dem Brustausschnitt, seines Hemdes. Ich bemerke gar nicht, wie er aufhört zu schreiben und zu mir aufblickt. Erst als er etwas zur Seite rutscht, um mir besser ins Gesicht zu sehen, werde ich wieder auf ihn aufmerksam. „Was geht dir durch den Kopf?“, fragt er mich und schaut mir in die Augen. „Nichts Bestimmtes eigentlich. Ich denke an alles und an nichts.“ „Ist es schon so spät?“ „Hm?“ „Weil du anfängst dir Gedanken zu machen.“ Kurz knurre ich ihn an. Doch wirklich böse sein, kann ich ihm nicht. Mittlerweile kann ich unterscheiden, was er aus Spaß sagt und was dazu dient, mich wirklich zu provozieren. Um DAS rauszufinden, hab ich viel Zeit gebraucht. Er blickt auf den Bildschirm und auf die Uhrzeit, in der unteren, rechten Ecke. „Oh.“ Es ist 20 Minuten nach 24 Uhr. Ich habe gar nicht mit gemerkt, wie die Zeit verflogen ist und er anscheinend auch nicht. Er fährt das System runter, klappt den Laptop zu und stellt ihn auf den Couchtisch. „Dann lass uns mal ins Bett gehen, was?“, lächelt er mich, über seine linke Schulter hinweg, an und steht langsam auf. Er streckt sich einmal und hält mir dann eine Hand hin. Dankend nehme ich sie an und lasse mich von ihm hinter sich her ziehen. Wenn sich mein Leben überschlägt, bist du die Ruhe und die Zuflucht Es ist mir manchmal ein Rätsel, wie ich es geschafft habe, so jemanden wie Joseph J. Wheeler zu zähmen. Oder habe ich mich an sein Temperament und seinen hitzigen Charakter gewöhnt, dass es mir gar nicht mehr so... anstrengend mit ihm vorkommt? Wie dem auch sei. Wir gehen über den Flur, in Richtung meines Schlafzimmers. Noch immer halte ich seine Hand mit meinen Fingern umschlossen. Sie ist so warm und zeigt mir wieder, so wie er es immer tut, dass ich noch lebe und fühle. Früher dachte ich eigentlich nicht, dass ich dieses Ganze irgendwann noch einmal brauchen würde, doch bin ich froh, dass diese Emotionen nicht vollkommen abhanden gekommen sind. Ich öffne die Tür und sehe ihm in die braunen Augen, bevor wir das Zimmer betreten. Er lächelt. Seine Lippen und seine Augen lächeln mich an. Weil alles, was du mir gibst, so unglaublich gut tut Wir machen uns bettfertig, putzen uns die Zähne und ich kämme ihm die Haare. Er ist gar nicht begeistert davon, dass ich an seine brünette Haarpracht Hand anlege. Einmal wollte ich sie ihm schneiden, da hatte er mir doch tatsächlich mit seinen Anwälten gedroht... So etwas schreckt einen Joey Wheeler natürlich nicht ab und ich hatte mich ihm trotzdem mit schnappender Schere genähert. Doch dass Roland plötzlich mit einem anderen dieser Gorilla vor mir stand und die beiden mich unverzüglich vor die Tür setzten, vergesse ich so schnell nicht wieder. Und da stand ich dann 10 Minuten, mit einer Schere in der Hand und starrte auf die massive Haustür. Bis sich der Hausherr traute aus einem der Fenster zu schauen und mir sagte dass ich erst wieder rein durfte, wenn ich Roland die Schere übergeben und seine Haare nicht kürzen würde. Doch nun hielt ich nur eine Bürste in der Hand. Also kein Grund zur Besorgnis. Zum Schluss drücke ich ihm einen Kuss auf den Kopf und entferne mich. An meine Haare kommt DER nicht. Er kann wahnsinnig zärtlich sein und beherrscht die unglaublichsten Dinge perfekt. Doch mit einer Haarbürste umgehen kann er absolut nicht. Es ziept bestialisch, okay, das könnte auch an meinen Haaren liegen, aber das weckt seinen Kampfgeist und benutzt dieses Körperpflegemittel, wie eine Waffe. Und jeder weiß, wie unangenehm es sich anfühlt, wenn man die Ohren mitkämmt. Dementsprechend verlasse ich nun auch fluchtartig das Badezimmer und versuche mich vor ihm zu retten. Wenn ich rastlos bin, bist du die Reise ohne Ende Niemand schafft es, mir zu entkommen. Ich gehe auf mein Bett zu, in dem Joey schon einige Minuten liegt und sein Gesicht in den Kissen vergräbt. Jammernd fasst er sich an die Ohren, während er immer weiter zwischen ihnen verschwindet. „Auuu~...“, wimmert er auch sofort los. „Stell dich nicht so an.“ „Wie können so schöne Hände so hässliche Dinge tun?“ Ich seufze und krabble unter die Decke. Ich stütze mich auf meinen linken Ellbogen und mein Gesicht in die Handfläche. Einen Moment beobachte ich ihn und lausche seinem weinerlichen Gebrabbel. Mit der anderen Hand streiche ich ihm über den Rücken. Quasi als Entschuldigung. „Gott sei dank, bist du kein Friseur. Sondern entwickelst Soft- und Hardware...“ Ich schmunzle. Da hat er Recht. Und meine Firma bedeutet mir viel. Ich habe mir meine eigene Welt erbaut, als ich die Kaiba Corp. von meinem Stiefvater übernommen und etwas abgeändert habe. Joey mag besser Haare bürsten können, dafür bin ich anderen Dingen besser, an die er zu rabiat rangeht. Doch für eines bin ich ihm unendlich dankbar. Dass er sich um Mokuba kümmert, wenn ich mal wieder verhindert bin und länger in der Firma bleiben muss. Deshalb leg ich meine kleine große Welt in deine schützenden Hände Joey regte sich langsam unter den lieben Berührungen und hob seinen Kopf aus den Kissen. Seine Augen suchten den Kontakt zu Setos und fanden ihn. Erst jetzt drang leise Musik an seine Ohren, der Brünette hatte sie eben, bevor er ins Bett ging angestellt, und für einen Moment konzentrierte er sich auf die melodischen, ruhigen Klänge. Noch immer verweilten die warmen, fremden Finger auf seinem Oberkörper, streichelten langsam die Wirbelsäule hinauf und massierten leicht den Nacken unter den blonden Haaren. Joey stützte sich auf die Unterarme und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem jungen Mann neben sich. „Verzeihst du mir?“, fragte Seto flüsternd und sein Blick war warm auf den anderen gerichtet. „Verzeihst du mir die Schmerzen, die ich dir zufüge?“ Ein Grinsen zog an den Mundwinkeln des Blondschopfs. „Und verzeihst du mir dein, des Öfteren durch mein Fahrrad zerstörtes, Blumenbeet?“ Auch der junge Firmenchef grinste leicht und beugte sich zu ihm. Als Antwort auf beider Bitten genügte ihnen dieser eine, zärtliche Kuss. Noch immer schwebte die Musik leise durch den Raum und wenn man darauf lauschte konnte man den Text verstehen, bevor sie langsam ausklang: Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst Vergess’ den Rest der Welt, wenn du bei mir bist Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst Ich sag’s dir viel zu selten: es ist schön, dass es dich gibt! ~*~ Owari ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)