Zwei Ninja und die (Probleme mit der) Liebe von Nessi-chan (Kakashi x Iruka - Oneshots) ================================================================================ Kapitel 1: Frühlingsfest ------------------------ Mein erster Versuch eines One-Shots. Sagt mir einfach ehrlich eure Meinung. Viel Spaß beim Lesen! eure Nessi-chan *************************************** Frühlingsfest „Ob sich hier viel verändert hat?“, fragte Sakura. „Ich kann kaum glauben, dass wir 3 Jahre weg waren.“ „Hier verändert sich nichts.“, erklärte Rock Lee lehrmeisterhaft. „Hat es vor uns nicht und wird es auch nach uns nicht.“ Die jungen Neu-Chuunins schlenderten, glücklich nach 3 Jahren Trainingsreise wieder zu Hause zu sein, über den Festplatz von Konohagakure. Gerade zum Frühlingsfest zurückzukommen, besser hätte es nicht laufen können. „Trotzdem! Es ist einfach... ups!“ Bei seinem Freudenhüpfer hatte Naruto fast eine andere Person umgestoßen. „Hey, pass doch auf!“ Anko rieb sich den Rücken, in den Naruto seinen Ellenbogen gestoßen hatte. „Ach nein, unsere Chaos-Genin-Gruppe!“, grinste sie, als sie die Gruppe erkannte. „Ihr wurdet hoffnungsvoll erwartet.“ Sie zwinkerte, dann pfiff sie und im Blickfeld der ehemaligen Konoha-Genins erschienen Asuma, Kurenai, Guy und Iruka. „Schön, dass ihr...“ „Iruka Sensei!“ „...uff, es noch geschafft habt.“ Durch das überfröhliche Anspringen Narutos fast am Beenden seines Satzes gehindert, fühlte sich Iruka an früher erinnert. „Also, wenn ihr so stark geworden seid wie groß, können wir uns ja zurückziehen.“, lächelte Kurenai. „In Rente gehen.“, grinste Asuma. „Wer kann in Rente gehen?“ Arme, in weit ausgestellte blaue Kimonoärmel gehüllt, schlossen sich von hinten um Iruka und mit interessiertem Blick tauchte Kakashis Kopf auf der Schulter des Chuunin auf. „Da bist du ja endlich, du notorischer Zu-spät-Kommer!“, schimpfte Iruka in gespielt belehrendem Ton, legte aber betonend seine Hände auf Kakashis. „Tschuldigung.“, murmelte der Jounin und stubste Iruka sanft mit der Nase in den Nacken. Der Chuunin lächelte, drehte sich in Kakashis Umarmung halb um und nahm dessen Kopf zwischen seine Hände. „So bist du nun mal...“ Gerade wollte Iruka Kakashi das Mundtuch abstreifen, als Anko verbal dazwischenging. „Könnt ihr euer verliebtes Geturtel nicht auf später verschieben?“ „Neidisch?“, fragte Kakashi und das Grinsen war trotz halbverdeckten Gesichts mehr als nur zu erahnen. „Auf dich ja.“, antwortete Anko. „Mit ihm hab ich nur Mitleid.“ „Aha!“ Kakashi trat nun halb hinter Iruka hervor. „Wärst es nicht du, würde ich jetzt einen Anflug von Konkurrenz wittern.“ „Kakashi!“ Iruka drehte sich aus der Umarmung und verschränkte die Arme vor der Brust. „In diesem Punkt hast du keine Konkurrenz, aber das solltest du eigentlich wissen.“ Kakashi sah erst betreten auf den Boden, dann verbeugte er sich mit über dem Kopf zusammengelegten Händen vor Iruka. „Verzeih, dass ich das auch nur zu denken gewagt habe!“, rief Kakashi etwas zu theatralisch. „Ich gehe mich am besten gleich dafür bestrafen.“ „Nein.“ Iruka hielt Kakashi am Handgelenk fest, als dieser sich zum Gehen wandte, und zog ihn wieder zu sich. „Das erledigen wir später.“ Verschwörerisch zwinkerte er dem Jounin zu und langsam gingen beide schon mal in die Richtung, aus der Iruka mit den anderen Senseis gekommen war. „Bis gleich!“ Ungläubig sahen Naruto, Sakura und die anderen den beiden augenscheinlich hochgradig verliebten Männern nach. „Wer sagte, hier hätte sich nichts verändert?“, fragte Sasuke. ************************************** Und? Kapitel 2: Entspann dich! ------------------------- Dieser One-Shot bezieht sich auf Folge 21 "Wer seid ihr? Alte und neue Rivalen", wo sich Kakashi und Iruka über die Teilnahme der Genin an der Chuunin-Auswahlprüfung aueinandersetzen. Kakashis entscheidender Satz: "Aber mal ehrlich, Iruka, entspannen Sie Sich." Dann viel Spaß mit meiner "Interpretation". *g* Nessi-chan ***************************************************** Entspann dich! „Kakashi, ich kann jetzt ni...“ Und doch erstarb Irukas Protest und er musste das Schreibzeug hinlegen. Kakashi Hatake, sein 26-jähriger Lebensgefährte, war hinter ihn getreten und hatte begonnen, Hals und Nacken des ein Jahr jüngeren Chuunin zu küssen. Als Iruka sich nun „ergab“, sich zurücklehnte und genießerisch die Augen schloss, huschte ein Siegerlächeln über Kakashis Gesicht. Er wusste eben immer, wie Iruka rumzukriegen war. „Kakashi, ich muss diese Tests noch fertig korrigieren.“, wandte Iruka ein, was jedoch nicht so 100%ig gewollt klang. „Bist du sicher? Sicher, dass du das auch willst?“ Kakashi zwinkerte ihm zu und ließ seine Hand hinunter zu Irukas Oberschenkel und dann zwischen dessen Beine gleiten. „Kakashi!“ Iruka wollte sich aufbäumen, doch Kakashis andere Hand an seiner Schulter drückte ihn zurück in den Stuhl. „Ich hab’s dir heute schon mal gesagt,“ flüsterte er, „entspann dich.“ Iruka spürte, wie sein Körper auf diese Berührung reagierte. Er stöhnte auf und plötzlich... ...erwachte er. Schwer atmend blickte sich der Chuunin um. Es war 2.35 Uhr und er lag allein im Bett. Seufzend legte er den Kopf in die Hände. Derartig intensive feuchte Träume hatte er lange nicht gehabt. ‚Warum jetzt?‘ Doch dann hörte er wieder Kakashis Stimme in seinem Kopf: „Entspann dich.“ Iruka war schon froh, dass er bei diesen Worten heute Nachmittag bei der Versammlung nicht rot geworden war. Es war eine seltsame Situation gewesen. Zwar hatten sie sich im Beisein des Hokage und der anderen Ninja auseinandergesetzt und Iruka hatte sich auch sehr über Kakashis Abgeklärtheit aufgeregt, aber persönlich gestritten hatten sie sich nicht. Iruka hatte anschließend auch den Test der Genin, den der Hokage angeordnet hatte, ausgeführt und Kakashi ohne jegliche Wut das positive Ergebnis gemeldet. Trotzdem lag er jetzt, ungewöhnlicherweise, allein im Bett. Die Situation war derartig unbefriedigend, dass Iruka sich nicht einfach umdrehen und weiterschlafen konnte, also stand er auf, um sich einen Beruhigungstee zu machen. Als er, um in die Küche zu kommen, in das kleine Wohnzimmer trat, fiel sein Blick auf den vom Mondlicht angeleuchteten, in eine Wolldecke eingewickelten, auf dem Sofa schlafenden Kakashi. Dieser Anblick löste bei Iruka zusätzlich konkurrierende Gefühle aus. Auf der einen Seite konnte er sich der Anziehung des Bildes seines friedlich schlafenden Partners nicht erwehren, auf der anderen Seite war die Tatsache, dass sich der Jounin hier schlafen gelegt hatte, ein stilles Zeichen dieser seltsamen Situation. Ein erneutes leises Seufzen entfuhr dem Chuunin, ehe er sich wie geplant in die Küche begab. Während er sich seine „nervenschonende Spezialmischung“ aufbrühte, war er gedanklich immer noch dabei, die momentane Situation zu lösen. Aber was sollte er tun? Sich bei Kakashi entschuldigen? ‚Wofür?‘, fragte er sich direkt. ‚Ich hatte eine andere Ansicht als er, aber dafür muss man sich doch nicht entschuldigen. Ich verlange das ja auch nicht von ihm.‘ Mit dem Wissen, dass dieser Ausschluss ihn kein Stück weiterbrachte, saß Iruka, der Tür den Rücken zugewandt, am Tisch und rührte in seiner Tasse herum. „Bist du mir noch böse?“, ertönte plötzlich Kakashis Stimme hinter ihm. „Kakashi!“ Iruka fuhr erschrocken herum. „Tut mir leid, hab ich dich geweckt?“ Kakashi schüttelte den Kopf, trat betreten an den Stuhl, hockte sich vor seinen Partner und legte seine Hände auf Irukas, die in dessen Schoß lagen. „Es tut mir leid,“ sagte er schließlich leise und mit gesenktem Kopf, „dass ich dich auf der Versammlung so abgekanzelt habe.“ „Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen.“, wandte Iruka ein und zwang den Jounin, ihn anzusehen. „Ich hab mich doch auch nicht korrekt verhalten. Ich hätte mich gar nicht einmischen dürfen und außerdem hab ich so ja auch noch Gai Grundlage geboten.“ „Ach Gai!“ Kakashi verdrehte die Augen. „Der soll sich erstmal einen ordentlichen Friseur besorgen, dann darf er vielleicht auch mitreden. Und was dich betrifft: Du hattest ja Recht! Ich bin mir nicht mal ansatzweise so sicher, wie ich mich gegeben habe, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht gewusst, wie ich eine Ablehnung vor den Dreien hätte rechtfertigen sollen. Rein technisch haben sie eine ernsthafte Chance, aber ich würde nicht darauf wetten, dass ihre Psyche mitspielt.“ „Trotzdem.“, kommentierte Iruka. „Du bist ihr Sensei und vielleicht wird allein dein Glaube an sie ihnen Kraft geben. Da musst du nichts auf die Bemerkungen eines überbesorgten Akademielehrers geben.“ „Also bist du mir nicht mehr böse?“ „Kakashi, ich war dir nie böse! Aber ich will, dass diese komische Situation ein Ende hat.“ Daraufhin stand Iruka auf, zog Kakashi mit sich hoch und küsste ihn verlangend. Kakashi ging darauf ein, löste sich aber dann nach einer Weile. „Hier?“, fragte er ein bißchen atemlos. Lächelnd schüttelte Iruka den Kopf und die beiden verschwanden im Schlafzimmer. Dort standen sie sich erst noch einen kurzen Augenblick gegenüber, bis Kakashi Iruka, versunken in einen leidenschaftlichen Kuss, aufs Bett drückte. Wohlwissentlich, wo und wie er seinen Partner berühren musste, ließ Kakashi seine Hände über Irukas freien Oberkörper fahren, während seine Lippen und Zunge in die Halsbeuge des Chuunin wanderten. Schon jetzt konnte Iruka ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Die Realität war eben noch um einiges intensiver als jeder Traum. Plötzlich drehte sich Iruka auf seinen Partner und begann, mit der Zunge brennende Zeichen auf dessen Brust zu schreiben, bis seine Lippen schließlich die linke Brustwarze des Jounin umschlossen. Überrascht stöhnte Kakashi auf. Das war er von dem Chuunin gar nicht gewöhnt. Normalerweise brauchte es immer ein gewisses Vorspiel aus Streicheleinheiten und anderen Zärtlichkeiten, um seinen Partner in Stimmung zu bringen, doch jetzt machte Iruka einen entschlossenen und beinahe ausgehungerten Eindruck. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Kakashi heiser und war froh, seiner Stimme wenigstens im Ansatz Herr zu sein, denn das Stöhnen, das Irukas in seinen Nacken gewanderten Hände und dessen Zunge auf seinem Bauch verursachten, war kaum zu unterdrücken. Kurz und mit einem unverschämt anzüglichen Lächeln erschien Irukas Gesicht wieder in seinem Blickfeld. „Ich tue nur...“ Daraufhin wanderte er an Kakashis Körper hinunter, wobei dieser sich auf die Ellenbogen stützte, um den Chuunin noch sehen zu können. „...was du mir gesagt hast: ...“ Jetzt entledigte er den Jounin der schwarzen Uniformhose, samt dem, was er darunter trug. „...Ich entspanne mich.“ Mit einem leichten Lächeln legte Kakashi den Kopf in den Nacken. Nein, Iruka schien ihm wirklich nicht böse zu sein, wenn er sowas in Bezug auf ihre ‚Auseinandersetzung‘ in diesem Moment und mit diesem Lächeln sagen konnte. Als er jedoch dessen Hände auf seinen Oberschenkeln spürte, ging ihm das doch etwas zu schnell. „Nicht so hastig!“ Blitzschnell hatte Kakashi den Chuunin wieder auf den Rücken gedreht, kniete über ihm und fixierte seine Handgelenke. Dann beugte er sich herunter und flüsterte Iruka ins Ohr: „Das nennst du entspannen? Lass dir mal von einem Profi zeigen, wie das geht.“ Ein zufriedenes Lächeln glitt über Kakashis Gesicht, als er sah, dass schon seine Stimme bei Iruka eine Gänsehaut verursachen konnte. ‚Also alles beim Alten.‘, dachte Kakashi. ‚Dann dürfte das ja auch noch funktionieren...‘ Das ungehaltene Aufstöhnen Irukas gab Kakashi Recht. Er hatte sanft am Ohrläppchen des Chuunin zu saugen begonnen, während seine eine Hand über dessen Brust strich, die andere die Innenseite eines Oberschenkels massierte. „Oooh,... Kakashi..., bitte... ich...“ Doch der Zeigefinger auf seinem Mund brachte Irukas von Stöhnen unterbrochenes Gestammel zum Verstummen. „Wir sind noch lange nicht soweit...“ Damit tauchte Kakashi ab und zunächst spürte Iruka nur den Atem, der über seine Brust immer tiefer wanderte, bis... „Ahhh!“ Iruka bäumte sich auf, doch unfähig, seinen Körper in diesem Zustand zu kontrollieren, sank er wieder in die Kissen zurück, in denen er sich unter stoßweisem Atmen hin- und herwand. Kakashis Zunge war heiß in seinen Bauchnabel eingedrungen und seine Hände widmeten sich im Moment den interessanten Hot-Spots neben der erregten Männlichkeit seines Geliebten. „Kakashi, bitte... das halt ich nicht... ah... nicht aus!“ Der Jounin sah auf, ließ seine Hände aber gewähren. „Sicher, dass du soweit bist?“, fragte Kakashi und schloss kurz seine Lippen um das beste Stück des Chuunin. Irukas Stimme, die sich in dem darauf folgenden Stöhnen beinahe überschlug, war ein eindeutiges Indiz dafür und auch Kakashi spürte, dass er sich nicht mehr lange zügeln konnte. Also drehte er seinen Geliebten auf die Seite, sorgte aber dafür, dass seine Hände zusätzlich die Arbeit seiner Lippen übernahmen, um Iruka von den Schmerzen, die nun zwangsläufig kurzfristig folgten, abzulenken. Dann versank er in ihm. Doch Iruka war gar nicht fähig, die Schmerzen als Schmerzen wahrzunehmen. Er spürte diese fähigen Hände zwischen seinen Beinen, die ihr bestes taten, um ihm Erlösung zu schenken; Lippen, die seinen Hals und Nacken verwöhnten; und dann diese Erfüllung, als er seinen Partner endgültig in sich spürte. Für den Chuunin war die Zeit stehen geblieben. Dies war einer der Momente, den er sich ewig wünschte. Auch wenn dieser Wunsch nicht in Erfüllung ging, so zeigte doch zumindest die Tatsache, dass sie ihren Höhepunkt, wie fast immer, zusammen erlebten, dass sie ihre kleine, ganz persönliche Ewigkeit so teilen durften. Kakashi zog sich zurück und die Bettdecke über sie beide. „Wie fühlst du dich?“, fragte Kakashi. „Entspannt.“, antwortete Iruka. Der Jounin drehte ihn zu sich um und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich mehr.“ Kakashi konnte über diesen Satz Irukas nur noch kurz lächeln, bevor sie aneinandergekuschelt einschliefen. Kapitel 3: Mission Impossible ----------------------------- Hier mal wieder ein "harmloser" Oneshot. Viel Spaß! Nessi-chan *************************************** Mission Impossible Iruka seufzte, während er dem Wasser im Teekessel beim Kochen zuhörte. Der Kühlschrank hatte ihm eine erschreckende Leere präsentiert, was bedeutete, dass heute Großeinkauf angesagt war und wenn er Pech hatte, musste er den auch noch alleine erledigen. „Alleine, das ist eigentlich das Stichwort.“, murmelte Iruka, goss das Teewasser aus dem pfeifenden Kessel in die Kanne, um ihn ziehen zu lassen und sah auf die Uhr. Es war kurz nach 7 und während der Tee zog, konnte er sich der anstrengensten Aufgabe des Tages widmen. Leisen Schrittes verließ er die Küche und trat ins Schlafzimmer. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das kleine Fenster und erlaubten Sicht auch ohne zusätzlich eingeschaltetes Licht. Iruka sah genau hin. Eigentlich verriet nur das Wölben der Decke, dass sich noch jemand im Bett befand. In diesem Moment fiel sein Blick auf einen Fuß, der seitlich unter der Decke hervorlugte. Iruka grinste, trat an das Bett heran und fuhr sanft mit zwei Fingern über die Sohle. Die Reaktion folgte sofort, indem der Fuß begleitet von einem murrenden Geräusch unter die Decke gezogen wurde. Erst als Iruka am Kopfende angekommen war, konnte er den silber-weißen verwuschelten Schopf sehen, der knapp unter der Decke hervorlugte. Wie man unter einer bis über die Nase hochgezogenen Decke richtig atmen konnte, war Iruka zwar ein Rätsel, doch er schob diese Frage beiseite, begann, den Nacken unter dem Schopf zu kraulen und beugte sich zu dem freiliegenden Ohr hinunter. „Kakashi!“, flüsterte er. „Es wird Zeit aufzustehen.“ „Mhmh.“, kam es von dem Jounin, der sich nur den Streicheleinheiten in seinem Nacken entgegenstreckte. „Nenn mir einen Grund, warum nicht.“ „Kalt.“, murmelte Kakashi. „Was glaubst du,“ fragte Iruka grinsend, „wie kalt es plötzlich sein wird, wenn ich dir die Decke wegziehe?“ „Sadist!“ Iruka legte seine Hände in den Schoß. „Müssen wir dieses Spiel jeden Tag aufs Neue spielen?“, seufzte er. Es war wirklich jeden Tag das Gleiche mit Kakashi. Er schlief unglaublich lange und war auch kaum wach- bzw. aus dem Bett zu kriegen. Jeden Tag der gleiche Kampf! „Nicht unbedingt...“ Doch bevor Iruka auf diese Worte Kakashis noch reagieren konnte, hatte sein Geliebter ihn über sich hinweg ins Bett gezogen und ruhte nun mit dem Kopf wie auf einem Kissen auf Irukas Brust. „Du Spielkind!“, schimpfte Iruka liebevoll. „Ich muss im Gegensatz zu dir pünktlich in der Akademie sein.“ „Egal!“ Kakashi kuschelte sich an den Akademielehrer an und wollte gerade wieder einnicken. „Hey, hey, hey! Nichts da! Hier wird nicht wieder eingeschlafen!“ Daraufhin fing Iruka an, Kakashi in Bauch und Rippen zu pieken. „Hey, lass das! Aufhören!“ Mit fast unterdrücktem Lachen versuchte er sich wegzudrehen und verfluchte die Tatsache, dass Iruka wusste, wie verdammt kitzlig er war. „Und?“, fragte Iruka, der sich nicht abschütteln ließ. „Stehst du jetzt auf?“ „Nein,.... ja, doch, okay, okay! Aber gib mir einen Moment, ja?“ „Also gut.“ Iruka nickte und stützte sich auf einen Ellenbogen. Kakashi hatte ihm den Rücken zugedreht und streckte langsam einen Fuß unter der Decke hervor. „Aber...“ Iruka verdrehte die Augen, als er diesen Protestansatz hörte und gab ihm mit dem Fuß einen leichten Tritt in den Hintern, der den Jounin aus dem Bett beförderte. „AAAH!“ Mit diesem Aufschrei landete Kakashi auf dem Boden neben dem Bett. „Sadist!“, protestierte er erneut. „Immer doch.“, kommentierte Iruka, während er mit einem Grinsen über seinen am Boden liegenden Geliebten hinwegstieg. „Ich warte dann in der Küche auf dich.“ „Jaja!“ Kakashi streckte Iruka die Zunge raus, der jedoch einfach nur grinsend in die Küche zurückging. Nachdem er den Tee eingeschenkt hatte, setzte sich der Chuunin an den Küchentisch und wartete. Schließlich kam Kakashi frisch geduscht und in seiner Ninja-Uniform in die Küche. „Und?“, fragte Iruka. „Hast du dich erholt?“ „Ein bißchen.“, antwortete Kakashi, während er sich ebenfalls am Küchentisch niederließ und anfing seinen Tee zu trinken, der jetzt die perfekte Trinktemperatur hatte. „Das beruhigt mich.“ Iruka konnte sich das Lächeln nicht aus dem Gesicht wischen. Um abzulenken, warf er einen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor 8. „Okay, ich muss los, zur Akademie.“ Iruka stellte die Tasse auf die Spüle. „Und du solltest am Besten auch gleich los oder willst du dir wieder die Beschwerden deines Teams anhören?“ „Zumindest wären ihre überraschten Gesichter mal was Neues...“ Einen Moment wunderte sich Iruka über die plötzliche Reserviertheit seines Partners, bis dieser ihm an der Tür sanft ins Ohr flüsterte: „Bereite dich vor, heute Abend verlange ich Revanche.“ Lächelnd nickte Iruka und die beiden Ninja verließen zusammen das Haus. Kapitel 4: Überraschung ----------------------- Um sicherzugehen, dass ihr mein neues Werk hier richtig versteht: Lest nochmal kurz die beiden Steckbriefe unter diesen One-Shots. Danke und viel Spaß! Auf eure Kommentare wartet eure Nessi-chan ********************************************** Überraschung „Sie sind schon wieder zu spät, Sensei!“, maulte Naruto, als Kakashi mit einer „leichten“ Verspätung von 2 Stunden am Treffpunkt eintraf. Dass sich Sakura und Sasuke darüber nicht wunderten, zeigte dem Jounin nur seine Berechenbarkeit in puncto Verspätung an. „Tut mir leid,“ entschuldigte er sich, während er ungewöhnlich langsam auf sein Trio zu trat, „aber...“ Weiter kam er nicht, da in diesem Moment ein Überraschungsangriff von Gai ihr Gespräch störte. Durch eine etwas träge Reaktion Kakashis glitt der Arm von Gai nur knapp an ihm vorbei, sodass er sich möglichst elegant zum Geländer der Brücke drehte, um sich abzustützen. „Deine Reflexe waren auch schon besser, mein alter Rivale.“, bemerkte Gai, während er ihn zufrieden angrinste. „Alt habe ich mal gepflegt überhört.“, lenkte Kakashi ab. „Und außerdem: Müsstest du nicht mit deinen Schülern zu tun haben? Oder willst du sie beim nächsten Turnier erneut gegen meine verlieren sehen?“ „Wenn sie konditionstechnisch ähnlich schlecht drauf sind wie du, mach ich mir da keine Sorgen.“ Kakashi verdrehte die Augen und knurrte: „Sieh zu, dass du Land gewinnst.“ Der Tag fing gut an... ~----~ „Na, mit dir kann man ja rechnen! Pünktlich zum Abendessen.“, stellte Iruka fest, als er sich lächelnd zu dem eintretenden Kakashi umdrehte. „Kannst mal sehen.“, bemerkte dieser und trat gemächlichen Schrittes auf seinen Geliebten zu. „Aber lass mich bitte vorher kurz duschen. Ich bin schon ziemlich fertig.“ „Natürlich.“ So verabschiedete sich der Jounin mit einem zärtlichen Begrüßungsküsschen direkt in Richtung Bad. Iruka sah ihm nachdenklich hinterher. Kakashi war nach einem normalen Trainingstag mit Naruto, Sasuke und Sakura so erschöpft? Außerdem hatte natürlich Gai damit herumgepralt, sein Rivale sei in erbärmlicher körperlicher Form. Und dann das, was Iruka gerade gesehen zu haben glaubte... Als Kakashi aus dem Bad zurückkam, hatte Iruka ihr Abendessen auf dem flachen Wohnzimmertisch angerichtet. „Seit wann dürfen wir im Wohnzimmer essen?“, fragte Kakashi, der Irukas Ordnungsfimmel zur Genüge kannte und sich allzu gern darüber beschwerte. „Ich dachte, es wäre mal gemütlich.“, antwortete Iruka und deutete auf ihr Sofa. „Setz dich doch schon mal.“ „Kann ich dir nicht...“ „Nein, nein, nein! Setz dich!“ Zufrieden beobachtete Iruka, wie ihm sein verwirrter Partner Folge leistete und sich zum Sofa begab. ‚Hab ich vorhin also doch richtig gesehen!‘ Iruka sah sich Kakashis Gang genau an. Bei dessen Eintreten in die Wohnung war dem Chuunin nicht nur aufgefallen, dass Kakashi ungewöhnlich langsam ging, er hatte auch das Gefühl gehabt, er wäre einseitig belastet. Nun war es ziemlich eindeutig: Da Kakashi bis auf seine schwarze Trainingshose nichts mehr trug und sich jetzt augenscheinlich auch weniger Verbergungsmühe gab, sah Iruka nun ziemlich klar, dass Kakashi mit dem rechten Fuß nicht richtig auftrat. Er humpelte leicht. ‚Deshalb die körperliche Schwäche, an der sich Gai so hochgezogen hat. Aber was hat er bloß?‘ Mit der Teekanne in der Hand kehrte Iruka an den Wohnzimmertisch zurück. „Leg dich bitte mal auf den Rücken.“ Er stellte die Kanne ab. „Wieso?“, fragte Kakashi. „Wegen deines Beines.“, antwortete Iruka, während er den Jounin schon rücklings aufs Sofa drückte. „Wieso mein Bein?“ Doch Kakashi lehnte sich nicht gegen den Druck seines Partners auf. Iruka tastete sich vom Knöchel aufwärts. Als er am Oberschenkel angekommen war, zog er den Hosenbund dabei unbeabsichtigt an der Hüfte etwas herunter. „Was ist das?“, fragte Iruka, zog die Hose an der rechten Seite über die Hüfte und deutete auf ein größeres, quadratisches Heftpflaster kurz über der Leiste. „Das ist... nichts.“, antwortete Kakashi, sah aber gebannt an die Decke. „Nichts?“, hakte Iruka nach. „Du bist langsamer in deinen Reaktionen, was dir Schwierigkeiten mit deinen Schülern beschert, von Gai ganz zu schweigen. Du humpelst leicht und hast dieses Pflaster auf der Hüfte. Nennst du das ‚nichts‘?“ Streng sah der Chuunin seinen Partner an, der weiterhin nun leicht errötet an die Decke starrte. Seufzend löste Iruka langsam und vorsichtig das Pflaster ab. „Aber, das ist ja...“ Entgeistert blickte er auf die Stelle, die das Pflaster bis eben verdeckt hatte, sodass er auch Kakashis unsicheren Blick, der nun zu ihm wanderte, nicht bemerkte. „Und?“, fragte der Jounin, wobei er auch jetzt die Unsicherheit in seiner Stimme nicht bekämpfen konnte. Als Iruka ihm den Blick zuwandte, lächelte er und seine Augen leuchteten vor Rührung, als er sich über seinen Liebsten beugte. „Du bist süß.“, flüsterte er. Dann küsste er ihn sanft und strich dabei mit einer Hand zärtlich über den kleinen Delfin, der jetzt mitsamt den Buchstaben „U I“ als Tätowierung die rechte Hüfte des Jounin zierte. Kapitel 5: Nur dank dir ----------------------- Sorry, aber in diesem One-Shot ist mir definitiv mein Humor verloren gegangen. Naja, vielleicht gefällt er euch trotzdem. Ich freu mich immer über Kommis. Viel Spaß, eure Nessi-chan ********************************************* Nur dank dir ‚Na toll!’, dachte sich Iruka wütend, während er schnellen Schrittes Konoha durchquerte. ‚Wenn ich Kakashi nicht bald finde, sind wir beide geliefert.’ Einen Moment lang verfluchte sich der Chuunin selbst dafür, dass er wieder einmal für seinen Partner in die Bresche gesprungen war. Tsunade hatte ein Treffen angesetzt, bei dem es um die Weiterförderung der Nachwuchsninja und eventuelle Übernahmen von Unterricht durch die teamführenden Jounin ging. Kakashi war nicht erschienen, was zunächst nicht sonderlich verwunderlich war, da Pünktlichkeit ohnehin nicht zu seinen Stärken zählte. Da Iruka sich aber bereits am Morgen darüber gewundert hatte, dass Kakashi augenscheinlich schon aus dem Haus gegangen war, als er selber gerade aufgestanden war, machte ihm der Verbleib seines Freundes nun schon Sorgen. Auf Tsunades Frage, ob jemand etwas über Kakashis Aufenthalt wüsste, hatte Iruka behauptet, der Jounin liege krank im Bett. Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn Tsunade bestand darauf, dass ein Arzt sich den Kopierninja ansehen sollte. Zum Glück für Kakashi und Iruka hatte sie selbst keine Zeit sich darum zu kümmern. ‚Aber wo zum Teufel steckt er? Himmel, in solchen Momenten erinnert er mich viel zu sehr an Naruto!’ In sein innerliches Fluchen vertieft bemerkte Iruka eigentlich kaum noch, wo er lang lief, bis er mit jemandem zusammenstieß. „Oh, Verzeihung!“, entschuldigte der Chuunin sich reflexartig, bevor er überhaupt erkannte, wen er da beinahe über den Haufen gerannt hätte. „Schon gut, aber immer langsam mit den jungen Pferden!“, lächelte der alte Mann vor ihm und richtete sich auf. „Doktor!“, rief Iruka überrascht, als er den alten Dorfarzt erkannte. Der Mann war über 70 Jahre alt und hatte die Dorfbewohner auf höchstem Niveau medizinisch versorgt, bevor Tsunade ins Dorf zurückgekehrt war. Vermutlich hätte er es auch weiterhin getan, doch Tsunade empfand es nur als gerecht, dem alten Mann seinen Ruhestand zu gönnen. „Allerdings.“, antwortete der Doktor. „Du suchst Kakashi, nicht wahr?“ Iruka stutzte einen Moment, doch dann fiel ihm ein, dass Kakashi seit jeher ein unerklärlich gutes Verhältnis zu dem alten Arzt hatte. Aber dass er von Kakashis Verschwinden wusste... „Woher wissen Sie, dass er weg ist?“, fragte Iruka und konnte die Besorgnis in seinem Tonfall nicht verbergen. „Wissen wäre zuviel gesagt,“ antwortete der Arzt und bedeutete Iruka mit einer Handbewegung, ihm ins Haus zu folgen, „aber ich dachte mir, dass er heute wieder verschwinden würde.“ „Wieso heute? Und wieso konnten Sie Sich das denken?“ Iruka wurde langsam ungeduldig und auch seine Sorge um den Jounin fraß weiter an ihm. „Nun, nur weil...“ Der Doktor schloss die Tür hinter ihnen. „...heute der 14. August ist.“ „Ja, heute ist der 14. August, aber was hat das damit zu tun?“ „Kakashi verschwindet immer am 14. August.“, erklärte der Doktor. „Normalerweise fällt das niemandem auf. Er geht früh und kommt abends nach Einbruch der Dunkelheit wieder. Und dass du ihn jetzt so hektisch suchst, hat doch sicher auch einen besonderen Grund, oder?“ „Ja, den hat es.“ Iruka nickte. „Tsunade hat uns zu einer Besprechung gerufen und Kakashi ist nicht erschienen. Ich sagte ihr, er sei krank, um ihn zu decken, aber nun möchte sie, dass das von einem Arzt untersucht wird.“ „Was soll er denn haben?“, fragte der Doktor direkt. Iruka starrte ihn einen Moment lang verblüfft an. „Ja,“ nickte der Doktor, „ich schreibe dir ein Attest, in dem ich bestätige, dass Kakashi mindestens diesen einen Tag strengste Bettruhe einhalten musste. Und als Gegenleistung gehst du jetzt zu ihm.“ „Würde ich gerne!“, wandte Iruka ein. „Ich habe nur leider keine Ahnung, wo er ist.“ „Das kann ich dir sagen.“, erklärte der Doktor, während er bereits das Attest schrieb. „Ich nehme an, er ist am Gefallenendenkmal. Oder bereits am Fluss, an der Biegung zum großen Wald. Sind wir uns einig?“ Damit hielt er Iruka das Attest entgegen. Der Chuunin war zwar noch immer verwirrt auf Grund der seltsamen Dinge, die der Doktor gesagt hatte, er erklärte sich jedoch einverstanden, steckte das Attest ein und begab sich zum Gefallenendenkmal außerhalb von Konoha. Dort angekommen hielt er Ausschau nach dem Jounin, fand jedoch nur drei weiße Blumen vor dem Gedenkstein vor. ‚Totengrüße.’, dachte Iruka, denn so wurden diese Blumen allgemein bezeichnet. ‚Er war also schon hier.’ Auf dem Weg hatte sich Iruka Gedanken gemacht, was Kakashi hier wollen könnte, wobei ihm etwas eingefallen war, was Kakashi mal im Bezug auf Sakura, Naruto und Sasuke gesagt hatte: „Sie sollen sich nicht schon in diesem frühen Alter verlieren und darauf werde ich Acht geben.“ Iruka war diese ernste Äußerung Kakashis schon damals seltsam vorgekommen und so hatte er hinter dessen Rücken Nachforschungen angestellt. So war er auf Kakashis eigenes Team von früher gestoßen und hatte festgestellt, dass Kakashi seine beiden Teamkameraden Rin und Obito auf Missionen ziemlich früh verloren hatte. Auch sein Sensei, der vierte Hokage, war ums Leben gekommen, als Kakashi noch nicht einmal 15 gewesen war. ‚Drei weiße Blumen für drei Gefallene. Aber was sollte er am Fluss wollen?’ Auf diese Frage fand Iruka bis zu seiner Ankunft dort keine Antwort. Er fand Kakashi genau dort vor, wo es der Doktor gesagt hatte: an der Flussbiegung am großen Wald. Der Jounin saß im Gras und blickte etwas abwesend auf das dahinfließende Gewässer. „Ach, hier bist du.“, stellte Iruka schließlich fest, um die Stille zu unterbrechen, doch er kam sich dabei selten blöd vor. Langsam aber doch mit überraschtem Gesichtsausdruck drehte Kakashi sich zu ihm um. „Was machst du hier?“ „Eigentlich wollte ich dich das fragen. Aber ich antworte dir gerne zuerst: Ich habe dich gesucht, dabei den Doktor getroffen und der sagte mir, dass du höchstwahrscheinlich hier bist.“, erklärte Iruka und setzte sich neben seinen Partner ins Gras. „Der Doktor... soso...“, murmelte Kakashi und wandte seinen Blick wieder dem Wasser zu. Dass er ihn jetzt hier gefunden hatte, hätte Iruka eigentlich beruhigen sollen, doch das tat es nicht. Im Gegenteil! Kakashi schien überhaupt nicht er selbst zu sein. Von dem sonst so lässigen Jounin mit meist einem heiteren Spruch auf den Lippen ging jetzt eine geradezu melancholische Stimmung aus. ‚Was hat er nur?’ Iruka musterte seinen Freund eine Zeit lang von der Seite, wobei ihm auffiel, dass Kakashi irgendwie angespannt war. „Es ist schön hier.“, meinte er schließlich. „Hier kann man es eine Zeit lang aushalten.“ „Ich hoffe, dass sieht er auch so.“, kam es leise von Kakashi. „Er?“, fragte Iruka nach, um sofort eine Art erwischtes Zucken in Kakashis Gesicht zu erkennen. Beruhigend legte er ihm die Hand auf die Schulter. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst. Ist okay.“ Der Chuunin ließ seinen Blick schon wieder über die Landschaft schweifen, als Kakashi doch noch antwortete: „Mein Vater.“ „Dein Vater?“, wiederholte Iruka überrascht. Kakashi hatte eigentlich nie über seine Familie gesprochen, doch bis jetzt hatte Iruka geglaubt, es sei seinetwegen, damit er selbst nicht an den schmerzhaften Verlust seiner Eltern denken musste. „Ja.“ Kakashi nickte. „Heute ist sein Todestag. Heute vor genau 20 Jahren war es, dass ich ihn bei uns zu Hause gefunden hab.“ „Was war passiert?“, fragte Iruka betroffen, machte sich jedoch darauf gefasst, dass Kakashi die Frage abblocken würde. Doch der Kopierninja sprach weiter: „Das wissen wir bis heute nicht genau. Ich kam von der Chuunin-Prüfung nach Hause – da saß er da am Boden – mit seinem Katana durch den Körper gerammt.“ Iruka schluckte hart. Vor 20 Jahren war Kakashi gerade einmal 6 Jahre alt gewesen. Doch er ließ ihn weiterreden. „Ich hab, glaube ich, noch stundenlang neben ihm gesessen, dann kam der Doktor von nebenan rüber, weil er so spät noch Licht gesehen hatte. Später hat er mir gesagt, dass mein Vater wohl schon stundenlang tot war, als ich nach Hause kam. Naja, für einige Leute hatte sich damit ein großes Problem erledigt.“ „Wie meinst du das?“ „Mein Vater hatte eine Mission abgebrochen, um seine Teamkameraden – fast allesamt Familienväter – zu retten. Und wie haben sie es ihm gedankt? Sie haben ihn geächtet, weil er mit dem Abbruch der Mission Schande über Konoha gebracht hätte. Und nachdem dies dann passiert war, sagten sie, er hätte mit seinem schlechten Gewissen nicht mehr leben können und sei freiwillig aus dem Leben geschieden.“ „Aber du glaubst das nicht.“ „Nein.“ Kakashi schüttelte den Kopf. „So war mein Vater nicht. Er wusste, dass er richtig gehandelt hatte und ein paar Freunde – wie zum Beispiel den Doktor – hatte er ja noch. Außerdem...“ Nun schluckte Kakashi einmal ganz hart. „...außerdem weiß ich, dass er mich nicht alleine gelassen hätte.“ „Hat es denn damals keine Untersuchung des Falls gegeben?“, fragte Iruka, den es unwahrscheinlich schmerzte, seinen Partner so leiden zu sehen. „Doch, aber es war unklar. Der Stich hätte von einer anderen Person, aber ebenso von ihm selbst stammen können. Und da das Motiv auf der Hand lag, ging der Tod offiziell als Selbstmord in die Unterlagen ein.“ „Und dies hier war der Lieblingsplatz deines Vaters?“ Wieder schüttelte Kakashi den Kopf. „Nein, aber er hat mir früher öfter gesagt, dass er Konoha für immer überwachen und schützen will. Der Fluss hier hat einen burggrabenartigen Verlauf um Konoha. Deshalb haben der Doktor und ich damals seine Asche in den Fluss gestreut, damit er immer um Konoha ziehen und über uns alle wachen kann.“ Nun rückte Iruka ganz nah an den Jounin heran und legte ihm den Arm um die Schultern. „Das muss sehr schwer für dich gewesen sein... die ganze Zeit...“ „Ja und nein. Nach seinem Tod hab ich mich in die Ausbildung gestürzt. Ich wollte mich ihm würdig erweisen und so habe ich alles gelernt, was mir ermöglicht wurde. Irgendwann, als ich ‚seine’ Technik – das Chidori – dann drauf hatte, dachte ich, dass sei nun alles und war krampfhaft auf der Suche, nach einem weiteren Sinn. Als ich mit 13 Jounin wurde, dachte ich, das war’s, doch Obito hielt mich damals von Dummheiten ab, indem er sagte, mein Vater würde ein solch feiges Verhalten verachten. Er sagte das zwar in einem anderen Zusammenhang, aber er hatte doch Recht. Leider konnte er dieses Recht nicht lange genießen, denn er starb bei einem Missionsunfall kurz darauf – und vererbte mir sein Sharingan. Doch damit ging der Teufelskreis von vorne los! Ich verbrachte meine Zeit damit, zu lernen, das Sharingan zu beherrschen und meinen Körper an diese Fähigkeit anzupassen. Dann hab ich alle Jutsus kopiert, die mir unterkamen. Kaum mit irgendeinem Sinn, einfach stumpf, um irgendwas zu tun zu haben. Doch irgendwann war ich wieder an dem Punkt, dass ich mir dachte: ‚Was soll das noch?’ und wollte meinem Vater folgen. Doch bevor ich das tun konnte, passierte zum Glück das Beste, was mir in meinem Leben je passiert ist.“ „Und zwar?“ Mit einem leichten Lächeln sah Kakashi nun zu seinem Freund auf. „Du bist in mein Leben getreten. Und du hast mich nicht als der Kopierninja, der Meisterschüler oder ähnliches gesehen, du warst nach langer Zeit der Erste, der sich wieder für den Menschen in mir interessiert hat. Früher hätte ich es sicher für Blödsinn gehalten, aber seit ich dich kenne, hatte ich nie wieder den Wunsch, meinem Vater frühzeitig nachzufolgen.“ Die Tränen der Rührung über diese Worte standen Iruka sofort in den Augen. „Das will ich hoffen.“, brachte er nur hervor und zog Kakashi an sich, der diesem sanften Druck auch nachgab und sich an den Chuunin anlehnte. Während seiner Erzählung war alle Anspannung und alle Schwere von ihm abgefallen. Er hätte sich gegenüber Iruka vielleicht viel früher öffnen sollen, doch wie so oft in seinem Leben musste man ihn zu seinem Glück zwingen. „Ich liebe dich.“, flüsterte er schließlich. Iruka küsste ihn leicht auf die Schläfe. „Ich dich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)