Und plötzlich war es Liebe von abgemeldet (Kai x Rei) ================================================================================ Prolog: Kopfschmerzen --------------------- Beta: KeiraX *__* Vielen Dank...! *glücklich desu* Sorry, dass die armen Kommata bei mir immer so leiden müssen >.< Disclaimer: Ich verdiene weder Geld mit dieser Geschichte, noch gehört (außer der Idee) irgendetwas davon mir. ~*~ Es war noch früh an diesem Sonntag im Land der aufgehenden Sonne und das Gras unter Reis Füßen war noch feucht vom morgendlichen Tau. Die Luft roch nach dem Regen, der die Nacht über angedauert hatte und ließ ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen des Bladebreakers zurück. Mit einer Wolldecke unter dem Arm und einer Tasse dampfenden Kakao in der Hand ebnete er sich den Weg durch das Knie hohe Gras auf den Hügel zu, auf dem er schon gestern die morgendliche Stille genossen hatte. Am Horizont begann die Sonne derweil mit ihren wärmenden Strahlen den Himmel zu erhellen - doch noch schlief die Welt. So schien es zumindest, denn aus den umliegenden Bungalows der Ferienanlage war nicht der geringste Laut zu vernehmen. Zufrieden seufzend stellte Rei sein Getränk vorsichtig auf einen flachen Stein mitten im Gras ab, breitete seine Decke daneben aus und ließ sich darauf nieder. Vor zwei Tagen war er mit seinem Team hier in Kushiro auf Hokkaido angekommen. Das Camp, das sie nun beherbergten, war den ganzen Sommer über größtenteils mit Bladern belegt, die etwas abseits vom Rest der Welt für verschiedene Wettkämpfe trainierten oder auch manchmal einfach nur ausspannen wollten. „So lässt es sich leben.“ Lächelnd beobachtete Rei, wie die nun fast ganz aufgegangene Sonne den zum Greifen nahen pazifischen Ozean in allen erdenklichen Farben glitzern ließ und leichte Wellen an das Ufer der Insel schwappten. Das hier war für ihn einfach ein perfekter Morgen. ~*~ Während Rei seinen Kakao schlürfte, stand der Teamleader der Bladebreakers am Fenster seines Zimmers im ersten Stockwerk ihres Bungalows und hatte derweil ganz andere Dinge im Sinn, als den schönen Sonnenaufgang zu genießen, der sich ihm direkt vor seinen Augen bot. Er verstand sich gut mit seinem Team – so hatte es zumindest den Anschein. Immer noch redete er nicht viel, ließ lieber Taten sprechen. Er hatte sich auch sonst nicht allzu sehr verändert, denn besonders viel Einfühlungsvermögen würde er wohl nie besitzen. Dennoch hatte sich Kais Verhältnis zu seinem Team merklich verbessert. Er fragte sie jetzt mehr nach ihrer Meinung, bezog sie in die Planung des Trainingsplans mit ein und gesellte sich ab und zu auch zu ihnen, wenn es mal gerade nicht ums Bladen ging. Sogar mit Chiyo, die seit Februar ein weiteres Mitglied ihrer Truppe darstellte, verstand er sich einigermaßen gut, auch wenn sie ihm manchmal mit ihrer direkten Art auf die Nerven ging. Aus dem Zimmer nebenan hörte er, wie Takaos Wecker anfing zu klingeln und irgendjemand ihn unsanft zum Schweigen brachte – er vermutete Mizuhara. Es war erst kurz nach Sonnenaufgang und normalerweise würden sie jetzt frühstücken und danach trainieren, aber da Sonntag war und sie gemeinsam beschlossen hatten – Kai nur widerwillig – das dies ein trainingsfreier Tag sein sollte, kümmerte er sich auch nicht weiter darum, dass nebenan wohl alle wieder zu schlafen schienen. Trotz dessen, dass Kai nicht hätte aufstehen müssen, konnte er einfach nicht länger schlafen. Aus seiner Kindheit heraus war er es einfach gewöhnt früh aufzustehen und er hatte auch wohl gemerkt, dass Rei ebenfalls nicht mehr schlief, sondern stattdessen nach draußen gegangen war. Wohin wusste der Russe nicht. Kurz hatte er sogar überlegt dem Chinesen zu folgen, doch dann war ihm einfach kein plausibler Grund eingefallen, warum er das hätte tun sollen und er hatte es sich wieder anders überlegt. Manchmal war es für Kai einfach nicht leicht, sich in die Freizeit der anderen zu integrieren. So wie heute Morgen eben. Er brauchte einfach irgendeinen Grund oder wenn man es überspitzt darstellen wollen würde, eine „Ausrede“, um den anderen Gesellschaft zu leisten - vielleicht würde er ja auch das noch in den Griff bekommen. Als Kai das dumpfe Zuschlagen der Haustür hörte, schreckte er aus seinen Gedanken hoch. Rei war anscheinend wieder zurück. Hatte er so lange hier gestanden? Mit den Schultern zuckend machte er kehrt und verließ sein Zimmer. Mit einer Jogginghose und noch mit dem T-Shirt, in dem er geschlafen hatte, bekleidet stieg der Russe die knarrende Holztreppe hinunter, als er fast unten angekommen nur noch die Kante der Stufe erwischte, ausrutschte und das Letzte, was er sah, Reis geschockt aufgerissene Augen waren, bevor er frontal mit ihm zusammenprallte. Kurz war ihm schwarz vor Augen geworden. Anscheinend waren sie mit den Köpfen zusammengestoßen, denn auch von Rei unter ihm vernahm er ein schmerzhaftes Stöhnen. Moment mal, unter ihm? Langsam die Augen öffnend bemerkte der Russe, dass er tatsächlich Rei umgerissen hatte und nun halb auf ihm lag. In diesem Moment schien die Zeit in Kais Augen ein wenig langsamer zu laufen. Er hörte sein eigenes Herz ungewöhnlich schnell und laut schlagen und er merkte, wie ihm seltsam heiß wurde. Sein Hals wurde trocken und er schluckte einmal schwer. Fast schon hektisch richtete er seinen Oberkörper auf, indem er sich mit den Armen abstütze. Unter ihm hatte Rei die Augen vor Schmerzen zusammengekniffen und registrierte überhaupt noch nicht, was gerade passiert war. Sein rechter Fuß schmerzte höllisch und vor seinen geschlossenen Augen tanzten bunte Punkte, was auf seine pochenden Kopfschmerzen zurückzuführen war. Was er ebenfalls in seinem momentanen Zustand nicht wahrnahm, war, dass ein paar gewisse rotbraune Augen ihn abwesend und mit einem irritierten Gesichtsausdruck musterten, bevor sie hinter zusammengekniffenen Augenliedern verschwanden. Erst einige Sekunden später rappelte Kai sich etwas umständlich ganz auf und bemerkte dann auch erst die Schmerzen in seinem Knie. Die Zähne zusammenbeißend ignorierte er diese allerdings gekonnt - so, wie man es von ihm eben auch erwarten würde. Als er wieder auf sah, stockte er. Ein paar Schritte entfernt stand Chiyo und sah ihn mit einem nicht definierbaren Blick an. Auch ihre Haltung wirkte seltsam. Sie sah aus, als wäre sie gerade auf dem Sprung gewesen, um nachzusehen, ob einer von ihnen beiden sich ernsthaft verletzt hätte, dann aber abrupt stehen geblieben war. „Oh Scheiße…“ Schon zum zweiten Mal an diesem Morgen riss ihn Rei aus seinen Gedanken. Blinzelt öffnete der Schwarzhaarige nun auch wieder seine Augen und Kai musste aufpassen, dass er nicht noch einmal aus dem Konzept gebracht wurde. Was sollte den jetzt plötzlich dieses merkwürdige Verhalten und was zum Henker war da vorhin mit ihm passiert? „Alles in Ordnung?“ Seine Stimme wirkte irgendwie noch so, als wäre sie nicht ganz bei der Sache und Rei sah ihn nun erst einmal verwirrt an. Anscheinend hatte er bis eben nicht mitbekommen, dass der Russe leicht über ihn gebeugt neben ihm stand. „Mein Fuß tut weh. Ich glaube, ich bin irgendwie umgeknickt.“ Etwas umständlich beugte sich Rei nach vorne und tastete vorsichtig sein Fußgelenk ab, dabei verzog sich sein Gesicht leicht unter den Schmerzen, die er anscheinend noch hatte. Kai öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder. Eigentlich wäre eine Entschuldigung angebracht, das wusste er, aber dem Russen fiel es immer noch schwer, so etwas auszusprechen. Ebenso schwer, wie es ihm fiel, um etwas zu bitten oder sich bei etwas helfen zu lassen. Nun kam auch Chiyo wieder zur Besinnung und begann damit, Rei beim Aufrichten zu helfen. Umständlich hielt sich dieser an ihr fest und humpelte ein paar Schritte in Richtung Wohnzimmer, wo er sich auf einem Sesselhocker niederließ. „Was ist denn hier passiert?“ Noch leicht verschlafen stand nun Mizuhara, wohl von dem Lärm geweckt, den Kai und Rei durch den Zusammenprall verursacht hatten, hinter Kai und sah diesen und dann Chiyo mit einem fragenden Blick an. Hinter ihm tauchte dann auch Kyōju auf, der erst einmal herzhaft gähnte und sich dann wie selbstverständlich in die Küche begab, um sich einen Tee zu machen. Anscheinend hatte er von dem Lärm nicht wirklich etwas mitbekommen, was auf die Watte in seinen Ohren zurückzuführen war, die sich dort wohl immer noch befand, weil ein gewisser Blader die Angewohnheit hatte des öfteren laut zu schnarchen. Kais Blick blieb nur kurz bei Mizuhara und Kyōju hängen, danach blickte er wieder zu Chiyo, die, nach dem sie Reis Fußgelenk abgetastet hatte, ein Telefon in der Hand hatte und gerade eine Nummer wählte. „Was hast du vor?“ Sie sah nicht auf, antwortete aber trotzdem. „Ich rufe ein Taxi. So wie ich das sehe, hat sich Rei den Knöchel verstaucht.“ Dieser sah sie nun leicht verwirrt an. „Woran hast du das denn jetzt so schnell erkannt?“ Sie lächelte. „Mein Vater ist Arzt. Da schnappt man so einiges auf.“ Und sie hatte sich nicht getäuscht. Knapp eine halbe Stunde später saß Rei auf einer Liege in einem dieser wunderbar im sterilen weiß gehaltenen Gänge des am Wochenende besonders überfüllten Krankenhauses und wartete auf die Diagnose des Arztes vor ihm, der ihm dann auch nur Chiyos Vermutung bestätigte. „Eine Verstauchung.“ Kurz betastete er noch mal Reis Fuß, wobei dieser schmerzhaft das Gesicht verzog. „Das wird etwas anschwellen. Ich werde dir noch einen stützenden Verband zur Stabilisierung des Gelenkes anlegen und du solltest zu Hause einen Eisbeutel drauf packen. Das hilft.“ Der Arzt richtete sich wieder auf. „Zur Vorsicht machen wir aber vorher noch eine Röntgenaufnahme, damit wir Begleitverletzungen des Knochens oder eine abnorme Gelenkbeweglichkeit ausschließen können.“ Vom Krankenhaus hatte Rei dann noch Krücken bekommen, da er mindestens die nächsten zwei Wochen das Gelenk nicht würde belasten können. Das hieß kein Training und einen Kai, der das so gar nicht passte. Dennoch hatte dieser nichts dazu gesagt – schließlich war er ja auch schuld an dem Desaster. Eigentlich hatte er seit dem Zusammenprall überhaupt nichts mehr zu Rei gesagt. Eine Entschuldigung hatte der Chinese ja gar nicht erwartet, dafür kannte er seinen Teamleader zu gut, aber dennoch fühlte er sich nicht ganz wohl dabei, dass Kai die Vorkommnisse so vollständig zu ignorieren schien. Was Rei nicht wusste, war, dass dieser sich vorgenommen hatte, sich auf eine etwas andere Art und Weise bei Rei zu entschuldigen, ohne es diesem ins Gesicht sagen zu müssen. Und so stand Kai gerade in der Küche und kochte, was so gar nicht seine Art war, als Rei mit Hilfe seiner Krücken den Raum betrat. Als dieser den Russen sah, blieb er überrascht stehen. „Was machst du denn da?“ Normalerweise waren die Mahlzeiten seine Aufgabe, auch wenn er bis eben nicht wirklich gewusst hatte, wie er das jetzt so einfach hätte anstellen sollen mit seiner „Behinderung“. Kai drehte sich fast im Zeitlupentempo um und bedachte den Chinesen mit einem leicht genervten Blick. Rei lächelte nur. „Oh, sorry, das war eine blöde Frage.“ Er hatte den Russen verstanden. „Du kochst.“ Diesmal war es eine Feststellung. „Was wird denn das?“ Neugierig humpelte er näher und sah Kai über die Schulter. Dieser hielt in seiner Bewegung inne. Rei stand dicht hinter ihm und es war Kai, als würde er auf einmal alles in seiner weiteren Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmen können. Reis Haare verströmten einen angenehmen Duft und Kai wurde auf einmal wieder heiß. Allerdings nicht unangenehm… Kaum merklich den Kopf schüttelnd und über seine eigenen Gefühle die Augen verdrehend, versuchte er sie in den abgelegensten Bereich seines Kopfes zu verdrängen und sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen. Zu seinem Glück bekam Rei davon nicht wirklich etwas mit. „Kai? Kai!“ Rei stieß dem Russen leicht seinen Ellenbogen in die Seite, da er keine freie Hand hatte, woraufhin der Russe kaum merklich zusammen zuckte. „Das Wasser kocht über!“ „Oh…“ Etwas hektisch und irgendwie überhaupt nicht Kai-typisch machte sich dieser schnell daran, den Topf vom Herd zu nehmen, um das Wasser ab zugießen. Rei stand noch immer an Ort und Stelle und sah ihm Stirn runzelnd dabei zu. Kai seufzte. Das alles war doch nicht mehr normal… Seine Arme zierte eine leichte Gänsehaut. Irgendwie war die Wärme, die er gespürt hatte, genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen war. Im Wohnzimmer war derweil Mizuhara dabei, Takao die Situation von heute Morgen zu schildern. Er selbst war zwar nicht dabei gewesen, aber Chiyo hatte ihm alles berichtet, als Rei, Kai und sie wieder aus dem Krankenhaus zurückgekommen waren. Diese kam nun auch gerade wieder ins Wohnzimmer. „Wolltest du nicht Rei beim Kochen helfen?“ Kyōju sah von seinem Laptop auf. Auch er hatte nebenbei der Schilderung zugehört. Chiyo konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, worauf die drei anderen Bladebreakers sie fragend ansahen. „Och, dem hilft schon jemand anderes.“ Wissend lächelnd schnappte sie sich die Zeitung von heute Morgen und begann zu lesen – Takaos verwirrten Blick dabei vollkommen ignorierend. „Hä?“ Es war ein langer Tag gewesen und Kai hätte ihm am liebsten aus seinem Gedächtnis gestrichen. Zu verwirrt war er über seine eigenen Gedanken, die er nicht so wirklich einordnen konnte und über die er irgendwie auch nicht so richtig nachdenken wollte - warum auch immer... Takao, Mizuhara und Kyôjyu waren ziemlich überrascht gewesen, als sie erfahren hatten, dass er das Essen gemacht hatte. Nur Chiyo schien über all das Bescheid zu wissen, was er selbst nicht begreifen konnte. Das machte ihn noch ganz verrückt! Es war inzwischen schon dunkel und Kai saß am weit geöffneten Fenster seines Zimmers und blickte in die Ferne. Den sternenklaren Himmel nahm er gar nicht wahr, obwohl er ihn und die Stille, die er mit sich brachte, sonst immer so genossen hatte. Rei hatte ihn während des Essens verwirrt und ab und zu beinahe besorgt gemustert. Benahm er sich denn so sehr anders als sonst? Seufzend betrachtete er den Blade in seiner Hand. Suzaku glühte leicht rot auf, als wolle er sagen, dass sich Kai nicht zu viele Gedanken machen sollte. Ein kaum merkliches Lächeln zierte die Lippen des Russen. Was sollte er sich jetzt den Kopf zerbrechen? Das würde ja doch nichts bringen. Ein Zimmer weiter lag Rei in seinem Bett und war ebenso wach, wie Kai es war. „Mach’ dir nicht so viele Gedanken Rei.“ Verwirrt blickte der Schwarzhaarige zu Chiyo, mit der er sich ein Zimmer teilte (wobei man dieses praktischerweise mit Schiebegardienen abteilen konnte). Sie lag in ihrem Bett mit einer Brille auf der Nase und las in einem Buch, das sie am Flughafen gekauft hatte, als sie hier angekommen waren. „Was meinst du damit?“ Sie lächelte wissend ohne auf zusehen. Rei wollte gerade noch einmal nachfragen, schließlich wollte er sich mit dieser Aussage nicht einfach so zufrieden geben, als er sich stöhnend an den Kopf fasste. Nun sah Chiyo doch von ihrem Buch auf. „Ist was Rei?“ Besorgt wollte sie schon aufstehen, doch der Chinese winkte ab. „Nein, nur Kopfschmerzen. Vielleicht ist das ja noch vom Zusammenprall…“ Chiyo wirkte nicht überzeugt. „So plötzlich?“ Rei zuckte nur mit den Schultern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)