Gaara in Reality von Meggy-Jo ((Gefühls-)Chaos zwischen zwei Welten) ================================================================================ Kapitel 13: Die seltsame Wahrsagerin ------------------------------------ Yuka konnte nur glotzen. Glotzen und staunen. Sie starrte Gaara fassungslos an. Jetzt löste die Sandwand sich auf und der Sand schwebte locker um Gaara herum in der Luft. Einen Meter vor Gaara stand der schwarz gekleidete Junge, der jetzt nur noch finsterer blickte und sich halb auf sein Mumienteil stützte. „Ach, wie niedlich, hat mein kleiner Bruder jetzt also eine kleine Freundin?“, spottete der schwarz gekleidete Junge. °Wie bitte? Kleiner Bruder? Ist der Idiot etwa mit Gaara verwandt?°, schoss es Yuka durch den Kopf und sie blickte verwirrt von Gaara zu dem Typen und wieder zurück. Ähnlichkeit zwischen ihnen: Gleich null. „Ich dachte, du wüsstest mittlerweile, dass du dich nicht mit mir anlegen solltest, Kankuro“, erhob Gaara seine kalte Stimme und sprach das Wort „Kankuro“ eindeutig verächtlich aus. „Und ich dachte, du hättest in der Zeit deiner Abwesenheit vielleicht endlich mal gelernt, dass man den großen Bruder respektieren sollte“, konterte der Typ, der offensichtlich Kankuro hieß. „Ich betrachte dich aber nicht als meinen großen Bruder, merk dir das. Komm mir in die Quere, und ich töte dich. Also verschwinde, bevor ich mich vergesse“, kam es kalt und drohend von Gaara zurück. Kankuro lächelte leicht und schnallte sich das Mumienteil zurück auf den Rücken. „Du wirst dich nie ändern“, schnaubte er, drehte sich um und stapfte davon. „Ähm … Gaara?“, meldete sich da Yuka vorsichtig zu Wort. Gaara drehte sich zu ihr um und sah sie aus kalten Augen an. „Verschwinde von hier, wie du siehst sind die Menschen hier anders als bei dir.“ „Ach, und wo soll ich deiner Meinung nach hin?!“, fuhr Yuka ihn an und erhob sich so gut es mit ihrer neu aufgegangenen Schusswunde ging. Gaara wandte sich ab und ging davon. „Das ist mir egal. Aber verschwinde endlich.“ „Du machst es dir ja mal wieder schön einfach! Aber warum hast du mich beschützt, wenn ich dir so egal bin? Hm? Kannst du mir das sagen, großer Gaara aus der Wüste?!“ Schlagartig blieb Gaara stehen. „Ich wollte nicht, dass Kankuro Oberwasser bekommt und sich mal wieder für den Tollsten hält, nur weil er ein schwächliches Mädchen erledigt hat.“ „So wie ich das sehe, hast du jetzt aber ein Problem! Kankuro denkt, ich wäre deine Freundin, also sollten wir erst mal dieses Missverständnis klären, oder?“, rief Yuka und beglückwünschte sich innerlich selbst dafür, wie geschickt sie das eingefädelt hatte. „Das kann ich auch ohne dich.“ „Aber solange ich hier bin, kann ich überall verbreiten, dass wir ein Paar sind“, grinste Yuka, „Was meinst du, wie das den Leuten gefallen würde? Sabaku no Gaara hat ein schwächliches Mädchen aus einem anderen Land zur Freundin! Ich bin sicher, das wäre DAS Gesprächsthema schlechthin in deinem Dorf. Was meinst du, wie schnell macht so was die Runde?“ Blitzartig schoss Gaara zu ihr herum. „Das tust du nicht.“ „Ach, und wieso nicht?“ Yuka grinste ihn selbstsicher an. Eher würde sie sterben, als sich als Gaaras Freundin auszugeben, aber ihr Bluff war gar nicht mal so schlecht. „Weil ich dich vorher töten kann.“ Yuka zwang sich dazu, keine Angst zu bekommen. „Ach, könntest du? Hm, dann macht es dir wohl auch nichts aus, dass ich die Story schon ein paar Leuten erzählt hab, während ich hier rum gelaufen bin? Na ja, wenn du mich umbringen würdest, dann würden die Gerüchte sich wohl nur noch verschlimmern … nicht nur, dass Gaara eine Freundin hat, er hat sie sogar getötet … Was da wohl für ein Ruf für dich bei rauskommen würde?“ „Das hast du nicht getan. Warum solltest du so was herumerzählt haben?“ „Weil ich eine Scheißwut auf dich hatte, vielleicht? Und die Blicke der Leute waren echt Gold wert.“ So überzeugend sie konnte sah Yuka ihn an. Einen Moment lang schien Gaara zu zögern, dann aber ließ er den Kopf sinken und seufzte: „Ich bringe dich zur Wahrsagerin. Sie weiß vielleicht, wie du zurückkommst. Mehr tu ich nicht für dich.“ Yuka lächelte erleichtert. Geschafft! „Na also!“, rief sie und lief zu Gaara hin. „Und sobald wir bei ihr waren, hole ich höchstpersönlich alle Gerüchte aus dem Umlauf.“ Schon an Gaaras Gesicht war klar abzulesen, wie sehr er es hasste, ihr unterlegen zu sein. Aber irgendwie war es auch ein schönes Gefühl, wieder bei ihr zu sein. Gaara konnte sich nicht helfen, aber ihre Anwesenheit gefiel ihm ... ein ganz kleines bisschen… Nach einem kurzen Fußmarsch durch das Dorf blieb Gaara schließlich vor einem der kleinen Häuser stehen. „Sie wohnt da drinnen. Ich warte draußen, während du mit ihr redest.“ Yuka nickte. „Okay. Und du bist sicher, dass sie mir hilft?“ „Bestimmt.“ Gaara sah demonstrativ weg von ihr. Mit einem leicht genervten Augenrollen ging Yuka an ihm vorbei, schob die angelehnte Tür auf und betrat das Haus. Es war nur wenig beleuchtet, nur einige Kerzen erhellten den Flur, in dem sie sich befand. Sonst sah die Einrichtung aber nicht viel anders aus als in Yukas Welt. „Wer ist da?“, erklang eine krächzende Stimme. „Verzeihung, darf ich reinkommen? Ich wollte Sie um Rat bitten!“, rief Yuka in ihrer artigsten Kleinmädchenstimme. „Natürlich, Schätzchen. Erstes Zimmer links“, kam es zurück. Langsam lief Yuka den Flur entlang und öffnete dann die Tür auf der linken Seite. Vor ihr öffnete sich ein dunkler Raum, indem sich nichts weiter als ein großer, roter Teppich befand, auf dem eine kleine Gestalt saß. Der Raum war völlig dunkel, nur um den Teppich herum standen einige Kerzen, die ein noch schummrigeres Licht als im Flur verbreiteten. Die Gestalt auf dem Teppich blickte auf und sah Yuka an. Es war eine alte Frau mit wettergegerbtem, faltenreichem Gesicht und langen, schneeweißen Haaren. „Du kommst von weither, nimm Platz“, sagte die Frau in ihrer krächzenden Stimme. Vorsichtig ließ Yuka sich vor ihr auf den Teppich fallen und kam sich irgendwie in ihrem blauen Kleid mit den vielen Blutflecken ziemlich seltsam in dem dunklen Raum vor. „Du bist hier, weil du mich um Rat fragen willst. Was hast du auf der Seele, mein Kind?“, krächzte die alte Frau. Yuka holte tief Luft. „Sie werden mich für verrückt halten, aber ich komme aus einer anderen Welt. Ich bin durch Zufall hierher gekommen und jetzt muss ich unbedingt wieder nach Hause!“ „Wie bist du in unsere Welt gekommen?“, fragte die Frau ganz ruhig. Die Sache mit der Reise durch die Welten schien sie kein bisschen aus der Fassung zu bringen. „Durch ein schwarzes Loch. Ich kam zusammen mit Sabaku no Gaara, der ebenfalls durch dieses Loch erst in meine Welt kam, und dann mit mir zusammen wieder hierher kam“, erklärte Yuka und spürte, wie sie immer aufgeregter wurde. Die Augen der alten Dame wurden etwas größer. „Sabaku no Gaara …“, wiederholte sie nachdenklich. Der Name schien sie ziemlich zu beschäftigen. „Bitte sagen Sie mir, wie ich nach Hause komme!“, rief Yuka aus. „Geduld, Schätzchen“, murmelte die Frau und kramte in ihrem Gewand herum. Dann zog sie eine kleine Kristallkugel hervor. „Berühre die Kugel mit einem Finger, den du zuvor in dein Blut getaucht hast“, sagte die Frau zu Yuka, „Dann wird die Kugel mir alles verraten, was ich wissen muss.“ °Wird die Kugel dann nicht dreckig?°, schoss es Yuka kurz durch den Kopf, aber sie traute sich nicht die Frage zu stellen. Vorsichtig wischte sie mit ihrem Finger ein bisschen Blut von ihrer Schusswunde ab und berührte dann damit die Kugel. Die alte Frau starrte die Kugel an, als würde dort etwas furchtbar Interessantes vor sich gehen, aber Yuka konnte gar nichts sehen. Die Kugel bewegte sich nicht, machte keine Geräusche und wechselte auch nicht die Farbe. Was fand diese Frau nur plötzlich so faszinierend? „Das genügt“, sagte die Frau da plötzlich und zog die Kugel zurück. Mit ihrem Gewand wischte sie Yukas Blut von der Kugel und steckte sie dann wieder ein. „Und … was haben Sie gesehen?“, fragte Yuka. Die Frau sah ihr direkt in die Augen. „Du wirst nicht mehr zurückkommen. Du wirst in dieser Welt hier bleiben.“ Yuka hatte das Gefühl, gleich umkippen zu müssen. Hatte sie sich etwa verhört?! „Schätzchen, hör mir zu. Das alles war vom Schicksal so vorherbestimmt“, fuhr die Frau ruhig fort, „Es war vorbestimmt, dass Gaara in deine Welt kommen würde und dass ihr euch kennen lernt. Und es war vorbestimmt, dass du mit ihm zurückkehren würdest. Dies hier ist die Welt, in die du wirklich gehörst. Am Tage deiner Geburt stand fest, dass du hier leben würdest.“ „Aber warum?! Ich gehöre nicht in diese seltsame Ninjawelt! Ich lebe in den USA!“, rief Yuka aus. „Es war euch vorbestimmt, dass ihr euch trefft. Es war euch vorbestimmt, dass ihr euch ineinander verliebt. Und so war es euch auch vorbestimmt, dass ihr gemeinsam hier lebt.“ Yukas Unterkiefer klappte runter. „INEINANDER VERLIEBT?!“, wiederholte sie mit schriller Stimme. Ruhig sah die Frau sie an. „Ja. Wenn du in dem Moment nicht mit Gaara hättest mitkommen wollen, hätte das schwarze Loch dich nie mitgenommen. Aber du wolltest es. Und es war dein Schicksal. Mit Gaara zusammenzuleben ist das, was dir schon immer vorbestimmt war. Und das wünscht du dir doch auch, oder?“ Yuka war kurz davor aufzuspringen und irgendetwas kaputtzumachen. „Das will ich nicht! Ich bin nicht in ihn verliebt! Ich will nicht mit ihm zusammenleben! Dieser Idiot behandelt mich wie Dreck!“ „Du hast ihn geküsst.“ „Wie bitte?!“ „Die Kugel hat mir verraten, dass du ihn geküsst hast.“ Ein feines Lächeln umspielte die knorrigen Lippen der alten Frau. Yuka spürte, wie sie feuerrot anlief. „Da-Das … Das war ein Versehen …“, stotterte sie. Das Lächeln der alten Frau wurde noch stärker. „Nun gut, wenn du meinst. Aber eins steht fest, du wirst in dieser Welt bleiben. Es ist vom Schicksal so vorherbestimmt. Dagegen kann niemand etwas tun.“ Yuka sackte in sich zusammen. „Aber was soll ich hier machen?! Hier sind doch alle Leute Ninjas, ich habe keinen Schimmer vom Kämpfen! Ich bin eine ganz normale Schülerin, ich gehöre hier nicht rein! Und wo soll ich wohnen? Von was soll ich leben?“ Die Frau deutete auf die beiden Dolche, die Yuka in der Eile einfach schnell in ihr Kleid gerammt hatte, um sie mitzunehmen. „Dem Blut an den Kunai zufolge scheinst du deine ersten Erfahrungen in Kämpfen ja schon gemacht zu haben. Und was dein neues Zuhause betrifft: Ich werde dafür sorgen, dass du bei deinem Mann unterkommst.“ „BEI MEINEM MANN?!“, wiederholte Yuka kreischend. „Entschuldige, ich vergaß, dass ihr noch nicht so weit seid.“ Die Frau lächelte. „Ich meine natürlich bei Gaara.“ „Damit eins klar ist, ich heirate diesen Irren nicht!“, schrie Yuka. „Jaja, schon gut, aber jetzt geh. Sag Gaara, dass ich es so will, dann wird er dich schon aufnehmen. Und denk daran, du gehörst hierher.“ Und mit diesen Worten löste die Frau sich buchstäblich in Luft auf. Urplötzlich war sie weg. Yuka seufzte tief und erhob sich dann. Ihre Gedanken fuhren Kettenkarussell. Sie musste hier leben? Hier, in dieser seltsamen Welt? Und ihr Schicksal war es, Gaara zu heiraten? Der bloße Gedanke war unmöglich! Langsam verließ Yuka das Haus und wäre fast mit Gaara zusammengeprallt, der noch immer draußen stand und auf sie wartete. Gerade noch rechtzeitig hielt sie an. „Und? Wie kommst du nach Hause?“, fragte Gaara kühl und ohne sie anzusehen. Yuka stieß einen Stoßseufzer aus. „Gar nicht.“ Gaaras Blick richtete sich schlagartig auf sie. „Wie meinst du das?“ „Sie sagt, es war vorherbestimmt, dass wir uns treffen und zusammen zurückkehren. Meine Realität spielt sich jetzt hier ab, ich muss in dieser Welt leben“, antwortete Yuka leise, „Ach ja, und ich werde bei dir leben, die Frau will es so.“ „Wie bitte? Du bleibst hier?“, wiederholte Gaara ungläubig. „So wie es aussieht, muss ich“, seufzte Yuka, „Also, kann ich bei dir wohnen?“ „Wenn … wenn die Wahrsagerin es so will“, murmelte Gaara und es war klar erkennbar, wie wenig er davon hielt. Schnell drehte er sich um und lief los, Yuka hinterher. Sie konnte es einfach nicht fassen, was sie von der Wahrsagerin gehört hatte. Würde sie nun wirklich hier den Rest ihres Lebens verbringen müssen? Und, was fast noch wichtiger war: Würde sie wirklich mit Gaara zusammenkommen? Es erschien ihr unwirklich, sie konnte sich Gaara nicht als Freund oder gar als liebenden Ehemann vorstellen. Und noch weniger konnte sie sich Gaara als den Mann an ihrer Seite vorstellen. Nein, das war unmöglich. Über ihren Überlegungen fiel Yuka gar nicht auf, dass ihr Herzschlag sich beschleunigte und sich ein leichter, total niedlicher Rotschimmer auf ihr Gesicht legte, während sie so neben Gaara herlief. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Wahrsagerin hab ich mir ausgedacht, der Chara existiert im Anime/Manga nicht, das nur mal so nebenbei. So, jetzt wird Yuka wohl bei Gaara bleiben müssen *fg*, ihr dürft gespannt sein wie sie so auf seine Familie reagiert, das kommt im nächsten Kapi. Zu Kankuro muss ich noch was sagen, er kommt hier ja rüber wie das Arschloch vom Dienst, aber die FF spielt noch vor der Chu-Nin-Prüfung und da ist er ja noch relativ unfreundlich (siehe Folge 20), also nicht wundern, dass ich ihn so darstelle. Tut mir Leid für Kanku-Fans, ich hoffe ihr schreibt mir trotzdem ein Komi^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)