Gaara in Reality von Meggy-Jo ((Gefühls-)Chaos zwischen zwei Welten) ================================================================================ Kapitel 3: Spektakuläre Flucht ------------------------------ In Todesangst starrte Yuka Gaara an. Sie trat weiter zurück, bis sie an die Wand ihres Zimmers anstieß. Gaara bewegte sich nicht. Sein Blick war aber furchteinflößend genug. „Wenn du … wenn du mich jetzt umbringst, dann ruinierst du dir dein ganzes Leben“, stotterte Yuka, „In dieser Welt hier gibt es Gesetze und wenn … wenn du dich nicht daran hältst, wirst du eingesperrt. Und du … du darfst keine Menschen töten! Noch ist nichts passiert, also … wenn du mich in Ruhe lässt, fällt deine Strafe nicht so schwer aus.“ „Was für eine Strafe? Ich habe davor keine Angst“, gab Gaara zurück. Yuka drückte sich fest an die Wand hinter ihr, in der verzweifelten Hoffnung, sie könne ihr irgendwie helfen. Sie musste hier weg. Er würde sie töten. Sie hatte unglaubliche Angst. Aber sie wollte keine Angst haben und es gab nur eine Möglichkeit, mit der sie die Angst überdecken konnte: Wut. „Denkst du denn nie darüber nach, dass wir andere Menschen auch leben wollen?!“, schrie sie Gaara an, „Du bist der egoistischste Kerl, den ich je gesehen habe!“ „Du hast doch keine Ahnung!“, schrie Gaara zurück, „Die Menschen haben sich auch nie um MICH gekümmert, also kümmere ich mich auch nicht um sie! Ich werde jeden außer mir töten, bis es nur noch mich auf der Welt gibt!“ „Und dann? Was machst du dann? Freust du dich dann, dass du total alleine bist?“, brüllte Yuka, „Schon mal was von Liebe gehört? Von Freundschaft? Für so was leben normale Menschen!“ Gaaras Blick wurde noch finsterer, falls das überhaupt möglich war. Seine Stimme wurde ruhiger, aber auch drohender, als er antwortete: „Warum sollte ich dafür leben, wenn ich es noch nie erlebt habe? Was findet ihr an dieser Liebe nur so toll?“ Mit einem Mal war Yukas Wut wieder wie weggeblasen. Gaaras Stimme klang drohend, aber sie glaubte, einen Hauch Trauer herauszuhören. Verbarg sich unter der Maske dieses brutalen Kerls etwa ein Lebewesen mit Gefühlen? Mit verletzten Gefühlen? „Warum hast du noch nie Liebe erfahren?“, fragte Yuka wieder in normaler Lautstärke. Sie kam sich irgendwie seltsam dabei vor, mit dem Typen, der sie jeden Moment umbringen würde, über seine Gefühle zu reden. Aber Gaaras letzter Satz hatte etwas Menschliches gehabt. Yuka wollte gerne glauben, dass auch er Gefühle hatte. Gaara hatte seinen Arm sinken gelassen. Sein Blick ging zu Boden. Mit eiskalter, aber nicht mehr drohender Stimme sagte er: „Stell dir vor, alle hassen dich ohne Grund. Du hast keinem was getan und alle nennen dich Monster. Dein eigener Vater will dich töten. Wie findest du so ein Leben? Wie würdest du über die anderen Menschen denken?“ Mitleid erfüllte Yukas Herz mit einem Mal. Sie hätte nie gedacht, dass sie diesen brutalen Kerl irgendwie mögen könnte, aber so wie er gerade redete, schien er in seiner Vergangenheit genug durchgemacht zu haben, um sein Verhalten zu erklären. Wenn das alles wirklich mit ihm passiert war, dann war es nur klar, dass er psychische Probleme hatte. „Gaara“, flüsterte Yuka und fühlte irgendwie das starke Bedürfnis ihn zu trösten in sich, obwohl sie ihn noch zwei Minuten vorher am liebsten tot gesehen hätte. „Daher werde ich alle Menschen töten! Wenn sie mich hassen, hasse ich sie auch!“, rief Gaara aus und sah Yuka wieder mit einem Blick voller Hass auf die ganze Welt an. Yuka aber dachte jetzt anders über ihn. Es konnte sein, dass er geisteskrank war, aber sie wollte ihm plötzlich helfen. Sie wollte ihn nicht auch noch in seinem jetzigen Schicksal im Stich lassen. „Ich werde dir helfen! Ich bringe dich irgendwie in dein Dorf zurück, ich versprech’s dir!“, rief sie mit fester Stimme, „Wir finden schon eine Möglichkeit!“ Der Hass in Gaaras Blick verringerte sich etwas. „Warum willst du das tun?“ „Weil jeder Mensch das Recht auf Heimat hat. Ich bringe dich nach Hause“, antwortete Yuka ruhig, obwohl ihr Herz raste und sie sich selbst fragte °Hast du sie noch alle?! Hallo, der Kerl ist ein psychopathischer Killer!° Aber sie sah ihm nur weiterhin ins Gesicht und brachte sogar ein kleines Lächeln zu Stande. Gaara wandte sich ab. „Wenn du unbedingt willst.“ Yuka atmete erleichtert aus. Aber weniger, weil ihr Leben gerettet war, sondern eher, weil sie ihm helfen konnte. Sie löste sich vorsichtig wieder von der Zimmerwand. In diesem Moment erklang von draußen das Geräusch von zuschlagenden Türen und schnellen Schritten. Dann schrie jemand in voller Lautstärke in ein Megaphon: „Hier spricht die Polizei! Das Haus ist umstellt! Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus! Und lassen Sie die Geisel in Ruhe!“ Yukas Augen weiteten sich vor Entsetzen. Oh nein! Die Polizei war da! Ausgerechnet jetzt! Sofort fuhr Gaara mit blitzenden Augen zu ihr herum und starrte sie wutentbrannt an. „Du hast Hilfe gerufen! An diesem seltsamen Ding da!“ Seine Stimme überschlug sich fast vor Aufregung und Hass. „So viel dazu, dass du mir helfen willst! Du betrügst mich nur, wie alle anderen auch!“ „Nein!“, rief Yuka hastig aus, „Ich hab das gemacht, bevor ich mich entschieden habe, dir wirklich zu helfen! JETZT will ich gar nicht mehr gerettet werden!“ „Schweig still!“, schrie Gaara und im nächsten Moment schoss ein Sandstrahl auf Yuka zu. Yuka warf sich mit einem Hechtsprung zur Seite und konnte dem Sandstrahl gerade noch so entkommen. „Gaara, hör mir doch zu! Mir müssen zusammenarbeiten um zu fliehen!“, rief sie und richtete sich wieder auf. „Ich brauche keine Hilfe! Von niemandem! Und am wenigsten von dir!“, zischte Gaara und machte sich für den nächsten Angriff bereit. „Sie hatten Ihre Chance! Wir stürmen das Haus!“, schrie es da wieder von draußen. Die Worte schossen wie Dynamit in Yukas Kopf. „Wir müssen hier weg! Schnell! Komm schon, Gaara! Es tut mir Leid!“ „Ich werde es nicht noch mal wiederholen“, sagte Gaara ruhig und gefasst und sah Yuka eiskalt an. Der Sand umhüllte seinen Arm wieder. Yuka hörte, wie die Haustür aufgebrochen wurde und schnelle Schritte sich näherten. Verdammt! Sie hatte nur noch ein paar Sekunden, um Gaara endlich zu einer gemeinsamen Flucht zu überreden. Sonst würde die Polizei sie beide schnappen. „Wenn wir jetzt nicht abhauen, kannst du mich nicht töten! Die Typen sind gleich hier und werden mich retten! Entweder wir hauen zusammen ab, oder du verpasst die Chance, mich abzumurksen!“, rief sie hektisch. Das schien endlich bei Gaara anzukommen. „Ausnahmsweise.“ Prompt zog sich der Sand in seine Kürbisflasche zurück. Yuka atmete nur innerlich auf, äußerlich blieb ihr dazu keine Zeit. Hastig lief sie auf Gaara zu und packte sein Handgelenk. „Wir müssen durchs Fenster verschwinden!“ Hektisch zerrte sie Gaara ans Fenster. Zum Glück lag ihr Zimmer im Erdgeschoss. So schnell sie konnte kletterte sie auf die Fensterbank, aber in diesem Moment ging plötzlich ihre Zimmertür krachend auf. „Da sind sie! Zugriff!“, brüllte einer der Polizisten und mindestens fünf Beamte stürmten ins Zimmer. Yuka sprang vom Fensterbrett runter nach draußen in den Garten hinter dem Haus. Zum Glück ließ Gaara es nicht auf einen Kampf ankommen, sondern sprang gelenkig aus dem Fenster und rannte dann los durch den Garten. Yuka rannte neben ihm her, so schnell sie konnte. „Stehen bleiben!“, schrieen die Polizisten hinter ihnen her, sprangen ebenfalls aus dem Fenster und begannen, sie zu verfolgen. „Du bist viel zu langsam!“, zischte Gaara. „Ich lauf doch so schnell ich kann“, gab Yuka zurück. „So wird das nichts!“, rief Gaara, machte eine kleine Handbewegung und im nächsten Moment schoss ein Sandstrahl auf Yuka zu, der sie packte, in die Luft hob und neben Gaara herfliegen ließ. Gleich darauf legte Gaara an Tempo zu und flog förmlich über die Wiese. Yuka war völlig geschockt, wie sie so neben ihm in der Luft flog. Es war vollkommen unmöglich, dass ein Mensch so schnell lief! Über den Sand dachte sie lieber gar nicht erst nach … „Wohin?“, fragte Gaara knapp und raste weiter, als wäre es das Normalste von der Welt. Yuka sah sich kurz über die Schulter nach hinten um. Die Polizisten kamen nicht mal ansatzweise hinterher, aber direkt vor ihr baute sich jetzt der Gartenzaun auf und dahinter war die Straße. Auf der Straße würden die Polizisten einen klaren Vorteil mit ihren Autos haben. So schnell Gaara auch war, das konnten sie nicht riskieren. Sie brauchten irgendein Auto oder so was. „Über den Zaun, halt danach aber an! Wir brauchen irgendein Verkehrsmittel!“, rief Yuka ohne irgendeine Idee zu haben, was für ein Verkehrsmittel sie nehmen sollten, um die Polizisten abzuhängen. Mit einem so lässigen Satz, als würde er über einen Stock am Boden springen, setzte Gaara über den mindestens einen Meter hohen Zaun hinweg und kam danach auf der Straße zum stehen. Aber es war zu spät. Direkt vor ihnen standen mindestens drei Polizeiautos und ein ganzer Haufen Polizisten umkreiste sie mit gezogenen Waffen. Die verdammten Bullen hatten sie erwartet! Zum Glück hatte Gaara seinen Sandstrahl gelöst und Yuka stand wieder normal auf dem Boden. Die Polizisten hätten bestimmt ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt, wenn sie Gaaras Sandnummer gesehen hätten. „Geben Sie das Mädchen heraus! Hände hoch!“, forderte einer der Polizisten und richtete seine Pistole auf Gaara. „Geht mir aus dem Weg oder ihr werdet es bereuen“, sagte Gaara ruhig und gefasst, aber mit drohender Stimme. „Wir werden auf Sie schießen, wenn Sie sich nicht sofort ergeben“, drohte der Polizist zurück. Yuka brauchte nur einen kurzen Seitenblick auf Gaara zu werfen um zu wissen, dass er die Polizisten ohne zu zögern alle nacheinander umbringen würde. Aber das durfte er nicht. Wenn er jetzt hier ein Blutbad anrichtete, dann würde die Polizei wahrscheinlich irgendein Sonderkommando mit dem Fall beauftragen. Mal abgesehen von den unschuldigen Menschenopfern! Yuka zupfte vorsichtig an Gaaras Ärmel und flüsterte ihm zu: „Lass die Typen in Ruhe. Lass uns abhauen.“ „Ich lasse mir von diesen Schwächlingen nichts vorschreiben. Noch weniger als von dir“, zischte Gaara. Verzweifelt ließ Yuka ihren Blick über die Umgebung schweifen. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, ein Blutvergießen zu vermeiden! Da blieb ihr Blick plötzlich an einem jungen Beamten hängen, der auf einem Motorrad saß. Natürlich! Perfekt! „Gaara, ich hab einen Plan“, flüsterte Yuka, „Bring den Typen auf dem Motorrad um die Ecke und dann hauen wir mit dem Motorrad ab. Die anderen werden dann schon wissen, dass du der Stärkere bist.“ Yuka wusste mittlerweile genau, dass sie die Wahrheit für Gaara ein bisschen umschreiben musste, damit er das Richtige tat. Wenn sie die Wahrheit ein bisschen so umdichtete, dass er dann als starker Typ da stand, dann würde er bestimmt mitmachen. Und tatsächlich wandte Gaara den Blick von dem Polizisten, der mit ihm geredet hatte, ab und blickte zu Yuka hin. Dann fragte er: „Was ist ein Motorrad?“ Wäre die Situation nicht so verflucht ernst gewesen, wäre Yuka garantiert umgekippt! Dieser Typ war so was von unwissend! „Das Teil mit zwei Rädern“, antwortete sie leise und mühsam beherrscht und deutete mit dem Kinn darauf. Da aber riss dem Polizisten der Geduldsfaden. „Zugriff! Seid aber vorsichtig mit dem Mädchen! Sie ist nur eine Geisel!“, befahl er. Alle umstehenden Polizisten stürmten auf Yuka und Gaara zu. Yuka schnappte erschrocken nach Luft, aber Gaara reagierte schneller. Er packte Yuka am Arm und zog sie mit sich. Yuka stolperte hinter ihm her, wie er todesmutig den Polizisten entgegenstürmte. Aber zum Glück merkte sie, dass er auf das Motorrad zuhielt. „Haltet ihn auf! Sie dürfen nicht fliehen!“, brüllte irgendjemand. Aber Gaara war unwahrscheinlich schnell. Er wich den heranstürmenden Polizisten aus und verkniff es sich, einen von ihnen zu verletzen. Geschickt wand er sich mit Yuka zusammen durch die Angreifer durch und hielt dann auf das Motorrad und dem einsamen Polizisten darauf zu. Der Polizist bekam Augen so groß wie Wagenräder, als er plötzlich allein Gaara gegenüber stand. Er lud hastig seine Waffe, aber Gaara streckte schon den Arm aus. Blitzschnell schoss Sand auf den Beamten zu, packte ihn fest um den Hals und zog ihn in die Luft. Der Polizist röchelte in der Luft, aber der Sand würgte ihn gnadenlos. Gaara sah kurz zu ihm hoch und seine jadegrünen Augen verengten sich. Dann machte er eine wegwerfende Handbewegung und der Polizist wurde weggeschleudert. Er knallte volle Kanne gegen die nächste Häuserwand. Yuka verschloss ihre Ohren vor dem Schmerzensschrei. Immerhin hatte sie den Schaden in Grenzen gehalten. Schnell sprang sie auf das Motorrad und rief Gaara zu: „Steig auf! Und dann nichts wie weg hier!“ Die Polizisten hatten sich wieder zu ihnen umgedreht und jetzt rannte die eine Hälfte auf sie zu, die andere Hälfte sprang in die Autos, um eine Verfolgungsjagd zu starten. Gaara sah Yuka kurz mit seinem eiskalten Blick an, dann aber tat er, was sie sagte und bestieg das Motorrad. Unschlüssig blieb er vor Yuka sitzen. „Fahr los! Mach schon!“, schrie Yuka ihm von hinten ins Ohr, „Dreh den Schlüssel um und dreh dann an den Handgriffen! Dann fährt es los!“ Sie verfluchte sich innerlich für ihre bescheuerte Idee. Wenn Gaara nicht mal wusste, was ein Motorrad war, wie war sie dann nur darauf gekommen, dass er eins fahren konnte? Aber Gaara reagierte schnell, er drehte den Schlüssel, der noch steckte, um und schon sprang das Mottorad an. Mit einer Handbewegung drehte er an den Griffen und mit einem brummenden Geräusch fuhr das Motorrad los. „Wah!“, rief Yuka erschrocken, lehnte sich schnell vor und umklammerte die Kürbisflasche auf Gaaras Rücken von hinten um nicht runter zu fallen. Gaara gab Vollgas, schaffte es irgendwie, das Motorrad zu wenden und raste dann die Straße entlang. Entweder war er ein Naturtalent im Motorradfahren, oder in seiner Welt gab es so etwas Ähnliches wie Motorräder. Wie auch immer, Gaara hatte die Maschine unter Kontrolle und jagte die Straße entlang. Dabei gab er unablässig Gas. „Stehen bleiben!“, brüllte es hinter ihnen, aber natürlich machten weder Yuka noch Gaara sich etwas aus den Polizisten, die sie in ihren Autos verfolgten. Yuka krallte sich so fest sie konnte an die Kürbisflasche und irgendwie war in ihr ein Hauch von Enttäuschung, weil sie sich nicht an Gaara direkt anlehnen konnte. Aus irgendeinem Grund hätte sie sich gerne an Gaaras Körper festgehalten. °Yuka, komm wieder runter!°, ermahnte sie sich da selbst, °Das hier ist der absolut bescheuertste Zeitpunkt, den man sich vorstellen kann um von SOWAS zu träumen! Du fährst hier mit einem psychopathischen Mörder zusammen auf einem geklauten Polizeimotorrad und wirst von einem Riesenhaufen Bullen verfolgt! Also krieg dich wieder ein!° Sofort rutschte Yuka ein bisschen zurück, um nicht mehr so dicht bei Gaara zu sein. Es war schon schlimm genug, dass sie einem geistesgestörten Typen helfen wollte, das Letzte, was sie jetzt noch brauchen konnte, waren Gedanken wie DIESE. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Endlich mal ein längeres Kapi! *ganz stolz* Meine absolute Lieblingsstelle im Kapi ist ganz klar die Motorradfahrt^^Gaara sieht bestimmt soooo geil auf nem Motorrad aus. Ach ja, büdde wieder Kommis schreiben und gaaanz vielen Dank für die netten Kommis bis jetzt^^HEL^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)