Angst vor Gefühlen von Serenah ================================================================================ Kapitel 41: Outing ------------------ Note: Kapitel 41. Bis das nächste Kap kommt wird wohl wieder ne längere Zeit vergehen – ich steh grad vor einer schwierigen Entscheidung was den nächsten Teil betrifft und bis ich mich nicht endlich entscheide, wie nun die Situation zwischen Tsubi und Taro endet, kann es nicht weitergehen :P Wakashimazu war nicht sonderlich darüber verwundert, dass ausgerechnet Kojiro vor ihm stand, als er die Tür aufmachte. „Hallo Ken. Darf ich...?“ „Klar, komm nur rein.“ Sie setzten sich aufs Bett und schwiegen lange Zeit, bevor der Keeper schließlich fragte: „Willst diesmal du bei mir übernachten?“ „Wenn es kein Problem wäre... wäre wirklich nett, wenn ich die letzte Nacht bei dir schlafen könnte.“ „Na ja, natürlich ist es kein Problem, aber...“ Wakashimazu seufzte, sah Hyuga durchdringend an „sagst du mir, was diesmal passiert ist?“ „Hat Genzo es dir nicht gesagt?“ „Nein, er wollte nicht darüber reden. Sagst du‘s mir dann wenigstens?“ Kojiro lachte bitter. „Kein Wunder dass er‘s dir nicht gesagt hat, sonst hättest du ihm wohl nicht erlaubt bei dir zu übernachten. War wohl das Klügste was er machen konnte – einfach die Klappe halten.“ „Hat er was verbrochen?“ Hyuga starrte konzentriert auf den Boden, rieb sich dabei nervös die Hände. Er brauchte einen Moment um sich dazu durchzukämpfen, es laut auszusprechen. „Er hat mich betrogen.“ „Er hat... WAS?!“ Ken stand geschockt vom Bett auf. „Ist das dein Ernst?!“ „Nein, mir ist einfach nach dummen Späßen. Reg dich wieder ab und setz dich“ Hyuga packte ihn am Arm und zog ihn zurück aufs Bett, ohne ihm in die Augen zu sehen. [Das ist so verdammt peinlich, so demütigend. Genzo ist fremdgegangen und ich sitz jetzt bei meinem Freund und jammere ihm die Ohren mit meinen Problemen voll, als ob ich nicht allein damit klarkommen könnte...] „Hat er... hat er dich wirklich betrogen?“ flüsterte Ken fassungslos. „Ja, hat er, muss du so bescheuert nachfragen?!“ entgegnete Hyuga gereizt. „Entschuldige Kojiro, aber das... Ich kann es einfach nicht glauben. Ich hätte nie gedacht, dass er...“ „Können wir dieses Thema jetzt wieder lassen? Ich hab das heute oft genug durchgekaut und ständig darüber reden ändert auch nichts. Ich will heute einfach nicht in einem Zimmer mit ihm schlafen, ich will ihn nicht sehen... Morgen fahren wir ja wieder zurück, dann kann ich ihm problemlos aus dem Weg gehen, aber heute...“ „Kojiro... aber... wie geht‘s jetzt mich euch weiter?“ „Keine Ahnung was er vorhat, ich fahre jedenfalls morgen zurück nach Saitama.“ Wieder wurde es in dem Raum still, beide versanken in ihren Gedanken. Ken schaute immer wieder besorgt zu Hyuga, versuchte zu verarbeiten, was der ihm gerade gesagt hat. [Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich dachte, Wakabayashi würde Kojiro lieben, ich hätte nie im Leben gedacht, dass er ihm so etwas antun würde... elender Dreckskerl... Kojiro so wehzutun, nachdem er ihn so sehr an sich gebunden hat, ihn dazu brachte sich zu verlieben... Es ist das erste Mal, das Kojiro jemanden liebt und dann so eine Enttäuschung...] Auf einmal stürmte Nitta ins Zimmer und unterbrach die deprimierende Atmosphäre. „Hey ihr zwei! Taro und Tsubasa haben mich gebeten die ganze Mannschaft zu versammeln, sie wollen etwas bekannt geben. Kommt ihr?“ „Sicher.“ „Nein“ Kojiro hielt Ken erneut am Arm fest. „Nicht nötig.“ „Aber das könnte wichtig sein.“ „Ich kann mir denken, was die beiden vorhaben und das müssen wir uns nicht unbedingt antun. Außerdem...“ Hyugas Stimme wurde leiser „ich will sie nicht sehen, keinen von beiden.“ „Wie du meinst“ der Keeper guckte Hyuga verdutzt an, als er sich wieder setzte, sah dann zu Nitta. „Äh... wie Kojiro schon sagte... wir bleiben hier.“ „Gut, wie ihr wollt. Bis später dann!“ so schnell wie er reinplatzte, stürmte Shun wieder raus. Wakashimazu sah seinen ehemaligen Kapitän noch immer verwirrt an. „Hör mal... du weißt ja, dass ich dir nicht zu nahe treten will aber... was haben dir die zwei denn getan?“ Wieder antwortete Hyuga nicht sofort, sagte erst nach einer Weile mit hasserfüllter Stimme: „Es war Misaki.“ [Taro?! Wakabayashi hat dich mit Taro betrogen?! Deswegen warst du gestern Abend so wütend! Du hast dich mit Genzo gestritten... und neben euch stand Misaki... Ich kann‘s nicht glauben... Und Wakabayashi hat mich dann noch gebeten Misaki ins Bett zu bringen! Dieses Arschloch! Er hätte das wohl gerne allein getan, wenn du nicht dabei gewesen wärst!] „Misaki... hatte doch gestern auch mit Tsubasa was... oder?“ „Ja, weil die beiden ein Paar sind. Höchstwahrscheinlich ist das der Grund, warum sie die ganze Mannschaft versammeln wollen, sie wollen sicher allen über ihre ‚große Liebe‘ Bescheid sagen.“ [Gut, das wundert mich nicht wirklich, ich hab mir so was auch gestern schon gedacht, aber...] „Aber... weiß denn Tsubasa...?“ „Ja, er weiß es!“ brüllte Hyuga und sah Ken wütend in die Augen. „Und das macht mich rasend! Ich habe ihm heute alles gesagt, ich hab ihm gesagt, dass Misaki mit Genzo geschlafen hat, dass er sich gestern auch noch an Misugi ranmachte und weißt du was dieser Idiot getan hat?! Er hat Misaki verziehen!“ [Mit Jun war auch was? Die Story wird ja immer erschreckender...] Kojiro stand vom Bett auf, seine geballten Fäuste zitterten. Er hatte seine Wut nicht mehr unter Kontrolle, schrie Ken weiter an: „Er hat diesem Wichser einfach so verziehen, obwohl der bei jeder Gelegenheit in fremde Betten steigt! Und dann ist dieser Schweinehund auch noch unverschämt genug um bei mir aufzukreuzen und mir vorzuwerfen, dass ich nicht einfach vergessen kann, was war! Und erzählt mir, was Genzo zu ihm in dieser Nacht alles gesagt hat, als sie...!“ Hyuga brach den Satz ab, drehte sich zur Wand um und schlug mit den Fäusten auf sie ein. Als er sich wieder ein wenig beruhigte, lehnte er sich mit einer Hand an der Wand ab und atmete schwer. Wakashimazu blickte unruhig in seine Richtung; langsam stand er auf, ging zu Hyuga rüber und legte die Hand auf seinen Arm. „Kojiro...“ „Fass mich nicht an!“ Kojiro schlug Kens Hand von sich, ohne ihm in die Augen zu schauen. Erst dann bemerkte Wakashimazu das kaum sichtbare zucken seiner Schultern. [Kojiro... weinst du etwa?!] „Ken, lass mich bitte für einen Moment allein“ bat Hyuga mit gedämpfter Stimme. „Natürlich, wie du möchtest...“ erwiderte Wakashimazu deprimiert und ging sofort aus dem Zimmer. Währenddessen versammelten sich alle Fußballspieler um Taro und Tsubasa, die an demselben Billardtisch standen, an dem sie am Vortag allen deutlich gezeigt hatten, was zwischen ihnen ist. Misaki sah sich unsicher im Raum um, Ozora jedoch machte einen sehr entschlossenen Eindruck. „Sind alle da?“ fragte der Mannschaftskapitän. „Ja, ich glaub schon“ antwortete Nitta, als er sich aufmerksam umsah. „Ich hab alle zusammengetrommelt, nur Wakashimazu, Hyuga, Sawada und Wakabayashi sind nicht da. Die ersten drei haben gesagt, dass sie nicht kommen wollen und Genzo konnte ich nirgends finden.“ „Du hast Genzo nicht gefunden?“ wunderte sich Taro. „Hast du denn in seinem Zimmer nachgesehen?“ „Schon, aber auf mein klopfen hat keiner reagiert, also war er wohl nicht da.“ „Vielleicht hat er einfach nicht aufgemacht, sicher ist...“ „Ist doch egal!“ unterbrach Ozora seinen Freund ungeduldig. „Wakabayashi brauchen wir hier sowieso nicht! Hyuga ebensowenig. Sawada und Wakashimazu werden es sicher von Hyuga erfahren, wir kommen auch ohne sie klar.“ „Sicher Tsubasa, du hast Recht“ stimmte Misaki leise mit bedrückter Stimme zu. Ozora atmete tief ein um sich zu beruhigen und wartete, bis es im Raum still wurde. Dann sah er zu Misaki. „Also?“ „Mach nur Tsubasa, sag es ihnen.“ [Oh Mann, irgendwie fühl ich mich gerade, als ob ich ihn heiraten würde...] „Wir wollten euch eigentlich nur sagen... dass wir... ich und Taro... also... Wir sind ein Paar.“ Im Raum herrschte immer noch komplette Stille. Langsam wurde Tsubasa nervös. Warum sagt keiner was? Schließlich fragte Jito: „Und? Worauf wartet ihr? Auf Applaus?“ „Halt die Schnauze Jito!“ erwiderte Ozora erbost und wollte sofort auf ihn losgehen, aber Misaki hielt ihn fest. „Liebling, nicht jetzt, nicht in so einem Moment. Bitte beruhige dich wieder.“ [Warum bist du denn so aggressiv allen gegenüber?] Tsubasa hörte auf ihn, versuchte wieder ruhig zu werden. Dann setzte er fort: „Wir möchten einfach nur wissen, wie ihr dazu steht, wobei wir glauben, dass das für die meisten von euch kein Problem sein sollte. Und wir mussten das endlich loswerden, weil... Ich hab es satt mich damit zu verstecken, dadurch kommen nur Probleme auf.“ „Ihr seid also zusammen?“ fragte Mamoru mit gespielter Verwunderung. „Oh, wie schockierend!“ kicherte Hikaru. Tsubasa blickte die beiden verunsichert an. „Jungs, was soll das?“ „Mach doch nicht gleich ein so ernstes Gesicht Tsubasa!“ Izawa ging zu ihm rüber, legte seinen Arm um Ozora und sah mit einem breiten Grinsen seine Mannschaftskameraden an. „Mal ehrlich Leute, gibt‘s unter euch jemanden, der davon nichts wusste?“ Ryo hob schüchtern seine Hand. Mamoru blickte ihn missbilligend an. „Ishizaki, war ja irgendwie klar. Aber ansonsten“ er schaute wieder Taro und Tsubasa an „hat euer Outing wohl keinen hier überrascht. Die, die es nicht selbst gemerkt haben, wissen davon spätestens seit gestern. Seit... ihr wisst schon.“ Er zwinkerte ihnen zu und deutete auf den Billardtisch. „Tja, wie es aussieht hätten wir uns diesen Auftritt genauso gut sparen können Tsubasa“ stellte Misaki fest. „Nein! Das war unbedingt nötig! Jetzt haben wir das offen ausgesprochen und wir müssen uns nicht länger damit verstecken Taro! Bist du darüber denn nicht glücklich? Jetzt haben wir die Freiheit zu tun, worauf wir nur Lust haben, ohne Angst, dass uns jemand sieht!“ „Du hast Recht. Also gut, dann lass uns jetzt unsere Freiheit auch angemessen besiegeln.“ Misaki packte Ozora am Nacken und zog ihn an sich um ihn zu küssen. Ein paar begeisterte Schreie, Geklatsche und Gepfeife war zu hören – die Atmosphäre wurde dadurch deutlich aufgelockert. „Das zweite Paar in unserer Mannschaft! Das muss gefeiert werden!“ verkündigte Izawa. Hiroshi verließ mit angewidertem Gesichtsausdruck den Raum, auch Taki und Kisugi verschwanden; die restlichen Spieler schoben zwei Tische zusammen und setzten sich um sie herum. Tsubasa setzte sich so nah wie möglich an seinen Freund und hielt seine Hand fest, während er seiner Unterhaltung mit Hikaru lauschte. Nach knapp zwanzig Minuten kamen Teppei und Hajime wieder, beide mit je fünf riesigen Pizzaschachteln, die sie auf dem Tisch abstellten. „Meine Herren, das Abendessen wurde soeben serviert!“ verkündete Kisugi. Sofort warfen sich alle Jungs auf die Schachteln und fingen an die Pizzas zu verschlingen. Taro wollte sich gerade das zweite Stück nehmen, aber als er kurz zum Eingang blickte, erstarrte er mitten in seiner Bewegung. Mit lässigen Schritten spazierte Wakashimazu herein. „Hallo Ken“ begrüßte ihn Misaki, während er ihn aufmerksam ansah. [Warum ist er nicht früher gekommen? Hat er sich mit Kojiro unterhalten?] „Schön dass du dich doch noch entschieden hast zu uns zu stoßen.“ Ken schenkte Misaki keinerlei Beachtung, sah nur Tsubasa an. „Hab ich hier was wichtiges verpasst?“ „Wie man‘s nimmt“ antwortete Ozora. „Wir haben der Mannschaft gesagt, dass wir ein Paar sind, ich und Taro.“ „Ah ja, Kojiro hatte also Recht.“ „Er hat dir davon also erzählt?“ „Ja, und nicht nur davon. Er hat mir auch noch ein paar andere interessante Sachen erzählt.“ Wakashimazu hörte auf, Taros Anwesenheit zu ignorieren, sah ihn mißbilligend an. „Du bist wirklich das Letzte Misaki.“ „Wage es ja nicht so mit ihm zu reden!“ Tsubasa erhob sich von seinem Platz. „Geh doch nicht gleich an die Decke Tsubasa, ich hab ja nicht vor deinen... ‚Freund‘ vor anderen schlecht zu machen. Ich will mich nur kurz mit dir unterhalten, das ist alles. Können wir zusammen für einen Augenblick rausgehen?“ Ozora sah seinen Freund an; der streichelte ihm über die Wange. „Geh ruhig Liebling, wenn er unbedingt mit dir sprechen will, soll er das meinetwegen auch tun, aber versprich mir, dass du nicht gleich wieder ausrastest.“ „OK, versprochen. Ich bin gleich wieder da.“ Misaki entschied sich in der Zwischenzeit auf Toilette zu gehen. Er bemerkte nicht, dass Misugi auch von seinem Platz aufstand und ihm folgte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)