Der Herr der Ringe von OAichanO (- Eine wahre Geschichte -) ================================================================================ Kapitel 6: Ausgang der Schlacht ------------------------------- /Und ich dache schon, sie kommt nie zur Vernunft./ Ohne Umschweife trat der Erzengel an Ellies Seite und nahm sie auf den Arm. "Los jetzt. Schlimm genug, dass wir schon so viel Zeit mit dem Zauber verschwendet haben." Schon war sie verschwunden und Éomer blieb allein am unterirdischen See zurück. Éomer folgte ihr schweigend, aber nicht ohne sich Gedanken um Eledhwen zu machen: /Sie scheint doch schlimmer verletzt zu sein, als ich es bis jetzt schon vermutet hab, aber warum muss sie auch immer nur so stur sein. Und dann noch dieser Zauber, er scheint ihr den Rest geben zu haben./ "Gabriel!" rief er dem Erzengel hinterher. "Gib sie mir, ich weiß wo ich sie hinbringe. Geh du alleine nach draußen." /Wieso eigentlich immer ich?/ Seufzend und ungeduldig blieb Gabriel stehen. "Wieso?" "Weil ich glaube, dass du das auch alleine schaffst." war die knappe Antwort. "Außerdem möchte ich mit Eledhwen unter vier Augen reden." "Aber wie denn? Sie ist immer noch bewusstlos." "Aber nicht für lange. Ich kenne Ellie, seit dem ich ein kleiner Junge bin." Éomer ging auf Gabriel zu und nahm ihr Eledhwen ab. "Ach, dann macht doch alle was ihr wollt." Eingeschnappt zog es Gabriel wieder an die Front. /Passt doch. Hier ist einer sturer als der andere. Trifft sich gut, dass ich unsterblich bin momentan. Schicken wir den blöden Engel vor. Der wird es schon richten. Danke vielmals, Eru!/ Éomer bracht der weil Ellie in einen ruhigen Raum der Burg, der weit abseits von der Schlacht lag. So langsam kam sie wieder zu sich. "Wo... wo bin ich?" Eledhwen war noch zu benommen, um zurealisieren, was vorgefallen ist. "Was ist passiert?" "Du bist ohnmächtig geworden" kam es ruhig von Éomer. "Warum musstest du dich denn auch übernehmen? Vor allem mit deiner Verletzung. Du bist ein unbelehrbarer Sturkopf." "Es ist meine Pflicht. Irgendwas mussten wir doch unternehmen." entgegnete Ellie kleinlaut. "Mag sein, aber es hilft nichts, wenn sich einer unserer besten Kämpfer derart verausgabt..." Sie sah betrübt zu Boden. "Éomer, meine Aufgabe ist es immer noch den König und das Land zu verteidigen." "Meine ist es eben so. Ellie, versteh mich bitte, von uns will dich keiner noch einmal verlieren. Nicht einmal König Théoden oder dein Bruder. Aber ich will es am allerwenigstens." "Also was ist dir lieber? Dass ich hier bleibe und kampfunfähig wie ich in euren Augen bin von Orks zerfetzt werde, oder dass ich weiterhin Seite an Seite mit den anderen kämpfe mit dem Rest an Stärke tief in mir?" "Da ist ja der Punkt Ellie. Du hast dich vollkommen verausgabt. In deinem Zustand kannst du nicht kämpfen." Er sah ihr tief in die Augen. "Hier werden die Orks nicht so leicht hinkommen. Ich habe dich nicht umsonst in diese Zimmer gebracht. Es ist nur über einen Geheimgang zu erreichen, und dieser ist nur schwer zu finden." Éomer setzte sich neben sie. "Und was wenn sie ihn doch finden? Soll ich wirklich alleine hier bleiben? An statt mit dir den König zu verteidigen?" "Du wirst hier bleiben. Aber nicht allein!" "Nicht allein? Ich verstehe dich nicht, Éomer. Was meinst du damit?" "Ich bleibe." sagte Éomer fest entschlossen. "Gabriel schafft das auch ohne uns. Und wenn sie wüsste, dass du hier bist, würde sie dir auch nicht von der Seite weichen und dir weiterhin Vorwürfe machen, um sich besser dastehen zu lassen. Aber nicht mit mir. Niemals werde ich zulassen, dass ich dich wieder verliere." Eledhwen sah ihn an. Sie konnte sich echt keinen Reim auf sein Verhalten machen. "Was meinst du damit? Ich versteh dich echt nicht mehr. Warum willst du hier bleiben? Deine Aufgabe ist es Rohan, seine Bewohner sowie seinen König zu verteidigen und nicht nur einen einzelnen Menschen." "Mir ist dieser eine Mensch aber nun mal wichtiger als Rohan. Das soll nicht heißen, dass ich dieses Land nicht auch liebe und nicht dafür sterben würde, wenn es sein müsste, aber momentan liegt mir mehr am Herzen, dass es dir gut geht. Ich habe dich einmal verloren..." "Éomer, was soll das alles? Soll das etwa heißen, dass du mich mehr liebst als dieses Land?" Nun verstand Eledhwen die Welt nicht mehr. Als sie damals von hier fortging war Éomer nicht einmal 12 Jahre alt. Mittlerweile war er erwachsen, aber dennoch erinnerte sie sich immer noch an das Kind in ihn, wenn sie in seine Augen sah. "Wenn du es so sehen willst.. Ja." entschlossen sah er sie an, wie sie so hilf- und verständnislos vor ihm lag. "Seit du damals fort gegangen bist, gab es nicht einen einzigen glücklichen Tag mehr in meinem Leben. Zwing mich nicht, das noch einmal durchzustehen." "Éomer..." Ellie versuchte sich aufzurichten. Was ihr misslang, so blieb sie lieber liegen, sah ihm aber immer noch in seiner graublauen Augen. "Ich wollte nicht gehen, nicht ohne wenigstens noch ein letztes Mal Rohan gesehen zu haben. Nicht ohne dich ein letztes Mal gesehen zu haben. Weißt du was das letzte war woran ich gedacht habe?" "Nein..." Aufrichtig, aber mit kindlicher Neugier erwiderte er Ellies Blick. Sie lächelte ihn an und umfasste seine Hand. "Ich hab an dich gedacht. Du warst mir schon immer wichtig wesen, Éomer und bist es auch noch jetzt. Ich kann dir noch nicht mal sagen wieso, aber es ist nun einmal so." Noch einmal versuchte Eledhwen sich aufzurichten, diesmal mit Erfolg. "und so langsam kann ich mir denken warum Eru ausgerechnet mir dieses Angebot gemacht hatte." "Welches Angebot? Zurück nach Mittelerde zu kommen, um uns beizustehen?" "Ja, um dann hier bleiben zu können. Ich hab dir doch schon davon erzählt, dass mir ein anderes Schicksal obliegt. Und Eru mir angeboten hat für ihn zukämpfen und nach erfolgreicher Beendigung der Mission hier als Mensch weiterleben zu können. Erinnerst du dich?" "Ja.. ja natürlich, aber... wirst du wirklich bleiben, wenn das alles hinter uns liegt?" "Aber selbstverständlich." Sie sah ihren Gegenüber sehr intensiv an. "Ich werde hier bleiben. Ein zweites Mal werd ich dich nicht alleine lassen. Daran kann und wird mich niemand hindern können. Und wenn müsste schon Eru selber hier auftauchen, aber das wird nie geschehen." Eledhwen saß nun direkt neben Éomer und lehnte sich an ihn. "Ich verspreche es dir. So wahr ich hier neben dir sitze." "Ist das ein Traum? Wenn ja..." /Ich will nicht aufwachen.../ Ängstlich saß Éomer da und genoss Ellies Nähe. "Nein es ist kein Traum. Und selbst wenn wäre es mir im Moment egal, solang ich hier bei dir sein kann." Eledhwen kuschelte sich noch mehr an ihn. "Darf ich dir eine Frage stellen?" fragte Éomer vorsichtig und leise, aus Angst etwas falsches sagen zu können. "Ja, was auch immer es ist, du kannst es mich ruhig fragen." wieder sah sie ihn an. Ellie musste lächeln, jetzt erinnerte er sie an den kleinen Jungen von damals. "Wieso erst jetzt? Warum hat Eru so lange gewartet?" "Ich weiß es nicht. Er wird schon seine Gründe haben, Eru ist in solchen Dingen ziemlich eigensinnig musst du wissen. Vielleicht hat er wegen uns solange gewartet, wer weis." "Aber wenn er so allmächtig ist, wie alle behaupten, dann hätte er doch schon viel eher eingreifen können und wir wären jetzt nicht in solcher Bedrängnis und könnten unsere wiedergewonnen gemeinsame Zeit genießen. Ich verstehe es nicht.." "Selbst ich verstehe Ilúvatar manchmal nicht. Ich mir auch oft genug diese Fragen gestellt, auch ihm, aber jedes mal hab ich keine Antwort darauf erhalten. So sehr ich auch wollte, er hat mich nicht gehen lassen. Aber das ist jetzt auch egal, denn nun bin ich hier und werde dich nicht mehr verlassen." "Irgendwann..." "Was meinst du damit?" Sie sah ihn fragen an. "Éomer was meinst du mit irgendwann? Ich werde dich nicht mehr verlassen, nie wieder..." "Doch... irgendwann. Und dann bin ich wieder allein." Eledhwen sah ihn fassungslos an. "Das ist nicht wahr, Éomer... du scheinst mich nicht richtig zu verstehen..." Nun liefen ihr Tränen über die Wangen. Sie hielt diese nicht zurück, auch wenn sie es könnte, so tat sie es dennoch nicht. "Was verstehe ich nicht richtig? Nur weil Eru dir das Leben zurückgegeben hat, damit du dein wahres Schicksal erfährst, bist du noch lange nicht unsterblich..." "Éomer, das mit der Unsterblichkeit stimmt, denn das bin ich nicht, aber mein wahres Schicksal ist mir gerade erst in den letzten paar Minuten klar geworden... Nur deinetwegen bin ich wieder hier. Und solange dieser Krieg nicht gewonnen ist, wird mir nichts passieren. Aber ich kann deswegen nicht untätig hier rumsitzen und auf deine Heimkehr warten." "Aber ich bin zu Haus'. Du bist zu Hause. Und nichts bringt mich von deiner Seite." "Helms Klamm ist nur der der Anfang und das weißt du. Bald wirst in andere Schlachten ziehen. Und was soll ich tun? hier bleiben? Das kannst du nicht von mir verlangen, Éomer. Wir werden zusammen in diese Schlachten ziehen. Es wahr noch nie meins rumzusitzen und zu warten. Und wenn ich dir dafür bis ans ende der Welt folgen müsste, so würde ich es tun. Denn..." Sie brach ab und sah ihn nur noch schweigend an. "Denn?" "Ich liebe dich, Éomer. Hast du dass denn immer noch nicht gemerkt?" Eledhwen blickte zur Seite. Für sie war es lange her, dass sie für jemanden wie Éomer solche Gefühle hegte, geschweige denn es demjenigen sagte. Éomer bleibt still und seine Blicke ruhen weiter auf Ellie. "Ich lasse dich nicht allein.. egal was kommt. Und wenn du stirbst, sterbe ich an deiner Seite." "Éomer..." Drehte sich zu ihm um und legte ihren Kopf an seine Brust. "Und ich werde dir wenn es sein muss in Tod folgen, denn ohne dich kann ich nicht leben." Wieder liefen hier Tränen über ihr Gesicht, aber sie wischte sie nicht weg. Sie hob auch nicht ihren Kopf Éomer noch einmal anzusehen. /Keine Macht wird uns mehr trennen, auch nicht Eru. Und Sauron und Saruman auch nicht!/ Er schloss sie in seine Arme und wiegte sie darin. Noch einmal schaute sie in seine hellen warmen Augen. Éomer näherte sich ihrem Gesicht ganz langsam bis sich ihre Nasenspitzen schon fast berührten. Dann küsste er sie, ganz zaghaft und sanft. Sie vergaßen alles um sie herum, sogar die Geräusche, die Draußen vor der Tür zu hören waren. Mit einem gewaltigen Schlag flogen die Türen auf. Erschrocken lösten sich Ellie und Éomer augenblicklich. "Was ist passiert?" fragte der junge Ritter mit lauter Stimme, die durch den gesamten Raum hallte. "Die Orks sind in der Burg. Wir können sie nicht länger zurück drängen." "Was?" fragten Éomer und Eledhwen gleichzeitig. "Wo genau sind sie? Ihr müsst sie zum Wasser treiben, nur so könnten wir es schaffen." meinte Ellie entschlossen. "Ellie, du bleibst hier, ich werde gehen und helfen wo ich kann." Éomer war bereits aufgesprungen, um zu gehen. "Es funktioniert nicht. Wir haben alles versucht!" "Dann ist Saruman doch mächtiger als ich dachte." Auch Eledhwen stand auf. "Jetzt kann uns eigentlich nur noch Gandalf helfen. Éomer, ich werde mit dir kommen, auch wenn es dir nicht passt, aber ich kann und will hier nicht untätig rumsitzen." "Du bist verletzt!" "Und wenn schon. Gerade eben habe ich dir gesagt, dass ich dir sogar in den Tod folgen würde, und da wo du hingehst geh ich auch hin." Wieder sah sie ihn eindringlich an. "Wir sollten schnell zum König, wenn er noch ausreiten will, dann sollte er es jetzt tun." Eledhwen ging ohne ein weiteres Wort an Éomer vorbei, aber noch einmal hielt er sie fest. "Ich bitte dich ein letztes Mal: bleib hier. In deinem Zustand ist es zu riskant, hinauszugehen und sich den Scharen zu stellen. Ich reite mit dem König und egal was passiert, ich komme zurück." "Éomer...", sie ging auf ihn zu legte wie zu vor den Kopf an seine Brust. "Versprich es mir. Ich will gar nicht daran denken, dass dir etwas passieren könnte." "Ich verspreche es dir..." sagte dieser leise und küsste sie noch einmal kurz, bevor er das Zimmer verlies. Éomer rannte zum Turm des Königs. Er lief in den Innenhof, wo schon Aragorn, Théoden und einige andere Ritter bereits im Sattel saßen und warteten. Erst beim Erschallen des mächtigen Hornes der Burg ritten sie hinaus in die Schlacht. Die Rampe vor dem Tor preschten sie herab, über den Uferweg, und dann stießen sie durch Isengards Heere. Aus der Klamm kamen die Schlachtrufe der Männer, die nun die Feinde vor sich her trieben. Und immer noch hallten die Hornstöße in den Bergen. Die Helden und Hauptmänner der Feinde sanken vor dem König und seinen Getreuen hin oder flohen. Weder Mensch noch Ork hielt ihnen stand. Es wurde hell. Sie machten auf dem Damm halt und blickten sprachlos ins Tal hinunter. Das Land war nicht wieder zu erkennen. Wo vorher noch ein grünes Tal mit grasigen Hängen war stand nun ein Wald mit hohen, dicken und kahlen Bäumen. Unter ihnen lag Dunkelheit. Nur eine Viertelmeile lag zwischen dem Waldrand und dem Dam. Dort drängte sich nun Sarumans stolzes Heer. Vergebens waren ihre Versuche dem Tal zu entkommen. Im Osten waren die Hänge steil und felsig; und von Westen nahte Ihr Verhängnis. Auf einem der Kämme er schien ein weißer Reiter. Hornstöße schallten über die Hügel. Hinter dem Reiter kamen tausend Mann zu Fuß die die langen Hänge herab eilend. Unter ihnen ein Hüne, mit rotem Schild, der am Rande des Tales angelangt in ein großes schwarzes Horn stieß. Die Reiter riefen immer wieder: “Erkenbrand! Erkenbrand!” Brüllend rannten Isengards Soldaten hin und her, immer vor einem Gräuel zum anderen flüchtend. Der Schrecken, der den Reitern vorauseilte, raubte den Feinden den Verstand. Wie schwarzer Rauch, der ein aufkommender Wind davon treibt, flohen sie. Winselnd schlüpften sie in den Schatten des Waldes und kamen nie wieder ans Licht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)