The cold wind near your heart von sinichan (sasu/saku, das Leben einer Ninju) ================================================================================ Kapitel 14: Gottgleich, doch besiegt von Angst ---------------------------------------------- Gottgleich, doch besiegt von Angst Früh erwachte ich aus einem wundervollen Schlaf und stellte fest, dass ich nicht allein diese Nacht verbracht hatte. Dass ich lag in Armen gebettet, getragen vor der Dunkelheit. Ein Lächeln zierte meine Lippen. Ein wahres, voll Liebe erfülltes Lächeln. Draußen war es noch dunkel, doch hörte ich die Aufrüstung der Krieger. Vor dem ersten Strahl der Sonne müssten wir bereit sein weiter zu kämpfen. Doch heute sollte es nicht zum Krieg kommen, zum kämpfen und töten. Es sollte nur einen Toten geben. Es sollte keinen Sieger geben. Keine weitere Schlacht. Nur mein Opfer. Wozu sonst hatte das Schicksal mich die zerstörenden Worte auswendig lernen lassen? Nur ich wäre dazu fähig noch heute alles zu beenden, noch heute zu retten. Das ist die Aufgabe eines Ninjus. Schütze dein Leben wie ein kostbares Gut, doch wisse, dass dein Leben nicht mehr wert ist, als das vieler, dich liebender, Menschen. Wir sind Wächter der Güte und Reinheit. Beschützer allen Lebens. Und wenn der Augenblick gekommen ist, dass du dein Leben opfern musst für andere, so tue es mit einem klaren, liebenden Herzen. Ja Mekade, unser Schicksal. Vielleicht würde ich auch nicht sterben. Vielleicht würden sie nicht mein Leben fordern. Ich lächelte und strich Sasuke eine Strähne aus seinem Gesicht. Und küsste ihn auf die Stirn. Er öffnete seine Augen und lächelte mich ebenfalls an. Ich brachte es nicht übers Herz es ihn zu sagen. Wir standen auf und verließen zusammen das Zelt, gingen zu Tsunade. Würde sie mich verstehen? Sie müsste es, denn nichts würde mich abbringen von meinem Vorhaben. Orochimaru würde sterben. Noch heute. --- Die Tür zu dem alten Bauernhaus wurde aufgeschoben und still traten wir ein in den leeren Raum. Tsunade saß an einem runden Tisch. Ihre Hände vor ihr Gesicht ineinander gefaltet und blickend auf die Pläne vor ihr. Was sie wohl dachte? Was sie wohl fühlte? Langsam blickte sie auf und begegnete meinem Blick. Sah dann abwechselnd Sasuke und Kaguru an, wobei sich bei Zweiten ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. „Was wollt ihr, ihr solltet euch fertig machen.“ Sasuke sah mich erwartungsvoll an, schließlich wollte ich mit ihr sprechen, das zumindest hatte ich ihm heute Morgen gesagt. Ich trat vor. „Es wird heute und auch in Zukunft zu keinem Kampf mehr kommen.“ Sie sah mich zunächst verdutzt an, begann dann aber zu lachen. Dieses Lachen allerdings erinnerte mehr an das eines Dämons. Schnell fasste sie sich wieder und sah mich immer noch belustigt an. „Wie stellst du dir das vor, Sakura, dort, nicht mal einen Kilometer von uns entfernt bereitet sich gerade eine Armee darauf vor uns zu zerschlagen. Selbst wenn wir eine Kapitulation ausrufen lassen, würden sie uns gewissenlos abschlachten. Es gibt kein zurück, Sakura. Wir werden kämpfen, bis wir gewinnen oder verlieren.“ Ich lächelte traurig. „Es gibt noch eine Möglichkeit.“ Ihr Blick bohrte sich in meine Augen. Sie schien beunruhigt. „Und die wäre?“ Ich atmete einmal tief durch. „Ich werde eine der mächtigsten Waffen eines Ninjus anwenden. Diejenige, die Orochimaru besitzen wollte. Ich werde die Mächte der Götter in meinem Körper einen.“ Ich hörte zwei scharfe Einatmungen meiner beiden Freunde. Sie schienen nicht sonderlich begeistert von der Idee. „Sakura, dir ist bewusst, dass diese Macht unberechenbar ist. Das letzte Mal führte ihre Ausführung zu einer Zerstörung, deren Ausmaßen du dir nicht einmal vorstellen kannst.“ „Ja, aber nur, weil derjenige die Macht nicht kontrollieren konnte.“ „Du weiß auch, dass die Götter immer ein Opfer fordern“ „Sie fordern ein Opfer, welches alles Existierende einschließt. Niemand weiß, welches Opfer, niemand weiß wie hoch oder wie tief der Preis.“ „Und dennoch willst du es versuchen?“ „Ja.“ Sasuke packte mich an meinen Schultern. „Sakura, tue das nicht, die Wahrscheinlichkeit, dass du stirbst, ist zu hoch.“ Ich sah ihn liebevoll an. Er sorgte sich um mich. Augenblicklich begann mein Herz schneller zu schlagen, doch ich schüttelte traurig den Kopf. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir heute sterben ist gleich groß. Lieber sterbe ich, anstatt tausender von Menschen sterben zu lassen. (Ich berührte seine Wange), besonders die, die ich liebe.“ Er verstummte und blickte nur traurig und leer in meine Augen. Ich schaute wieder zu Tsunade, die mir erstaunt und ehrfürchtig ihr Haupt zuwendete. „Tue es, wenn du mit vollem Herzen deinem Willen folgst.“ Ich ging auf sie zu und schlang die Arme um sie. „Ich werde alles veranlassen, Sakura...(sie schlurzte ) pass auf dich auf.“ „Das werde ich.“ Eine Träne rollte meine Wange hinab. „Danke für alles.“ Sie sah mich schmerzverzerrt an. Sie schüttelte den Kopf. „Dein Dank ist unangebracht, ich bin diejenige, die dir zu Dank verpflichtet ist.“ Sie drückte mich an sich. „Du schaffst das, ich bin mir sicher.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und verließ mit Sasuke den Raum. --- Die Dunkelheit beherrschte unsere äußere Form, als wir kampfbereit auf dem toten Gras warteten. Sasuke stand neben mir, ebenso wie Naruto, neben dem Hinata stand. Sai stand hinter mir. Ich trat zwei Schritte nach vorne und drehte mich um. Dort anmutig blickten sie mir entgegen. Alle Menschen, die mir etwas bedeuteten. Sasuke, Naruto, Sai, Kakashi, Hinata, Ino und alle Anderen. Nur wir standen hier. Die restliche Armee wartete auf der Anhöhe auf Befehle von Tsunade. Ich lächelte sie an. Diese Gruppe. Alle mit blutgetränkten Klamotten, alle hier...wegen mir. Ich trat wieder einen Schritt auf sie zu und umarmte sie alle einzeln. Während ich Naruto umarmte flüsterte ich ihm ins Ohr er sollte mit ihr glücklich werden. Er sah mich ernst an und gab mir einen Kuss auf die Wange. Diese Geste war wie ein Einverständnis und doch gleichzeitig wie ein Abschied. Mein Herz weinte. Jeder von ihnen besaß einen Teil meines Herzens. Ob mehr oder weniger, das war nun unwichtig. Wichtig war, dass sie alle hier waren. Vielleicht war es ein Abschied für immer. Vielleicht auch nur ein Abschied bis hin zum Wiedersehen. Doch still weinten alle in ihre Herzen. Den Weg der Gefühle Ausdruck zu verleihen in einer Welt der Emotionslosigkeit. Jeden umarmte ich, jeden flüsterte ich etwas ins Ohr. Wünsche und Sorgen. Und dann kam ein Moment, vor dem die Angst mein Herz besiegte. Der Abschied mit dem größten Teil meines Herzens, Sasuke. Er konnte mir nicht in die Augen sehen. Zu viel Schmerz spiegelte sich dort wieder. Zu viel Leid. Ich konnte ihn verstehen. Falls er mich wirklich mochte, könnte er wieder etwas verlieren, was er liebte. Ich legte meine Hände auf seine Schulter und küsste ihn. Er schlang seine Hände um mich und umarmte mich. Es schien, als wollte er mich nicht mehr los lassen. Ewig so verharren in einer leise wispernden Umarmung. „Lass mich gehen.“ Er ließ mich los. Ich senkte den Blick, konnte die überraschten Blicke förmlich auf mir spüren. Aber es scherte mich nicht. Außer, dass ich Naruto verletzte. Die Sonne erstrahlte über dem Horizont und vertrieb die Schatten aus unseren Gesichtern. Man konnte die Oto-Krieger hören. Doch wir verharrten dort. Ich blickte ihn an. Mein Herz schien zu zerreißen...so musste er es gefühlt haben, als er es mir beschrieb. Dieses Schreien. „Ich liebe dich…und…. danke euch für alles, was ihr jemals für mich getan habt.“ Tränen flossen. Meine Freunde weinten, nur einer riss sich zusammen, nur einer lächelte mich traurig an. Sasuke. All die Normen, all die vielen großen Worte. Sie wären unangebracht gewesen. Auch wenn er mir nicht erwiderte mich auch zu lieben so reichte mir dieses eine Lächeln aus. Ich umarmte Kaguru und entfernte mich bewachten Schrittes von ihnen. --- Ich blieb stehen. Mein Körper gebettet in warme goldene Strahlen der Sonne. Mein Herz vor Trauer, doch gleichzeitig vor Glück. Ein reines, liebendes und schützendes Herz. Ich erblickte sie am Horizont. Aber es störte mich nicht. Langsam erhob sich meine Stimme in dem stillen Morgen. Ein Gesang so wunderschön wie der eines Engels sein sollte. Er schwebte in der Luft und befreite meine Sinne. Er drang in jedes Ohr, in jedes verdorbene Herzen, welches erhellt wurde durch ihn Wie ein goldener Schleier, der sich um jedes menschliche Lebewesen legte. Auch Kaguru, der entschlossen neben mir stand. Doch mein Gefühl verblasste, als ich einen unglaublichen Schmerz durch meinen Körper fahren spürte. Mir war klar, dass die Macht der Götter, etwas war, womit man nicht spielte. Etwas, wofür man lebte und tötete. Bestreben aller nach Macht strebender. Doch ich war trotz allem nicht vorbereitet gewesen auf diesen Schmerz. Er war wie ein Stich mitten durch mein Herz, wie ein endloser Alptraum. Ein Tod ohne Ende. Und doch so unbeschreiblich. Etwas floss durch meinen Körper. Es fühlte sich seltsam an. So wie die Anwesenheit einer weiteren Person in meinem Körper. Diese Macht, die mich übermannte, durchflutete mich. Kroch in jeden Winkel meines Herzens. Übermannte meine Seele. In der Morgendämmerung färbte sich meine Kleidung golden, mein Haar von weißen Strähnen durchzogen. Ein weißer Umhang um meinen Körper und dennoch das Zeichen Konohas um meine Stirn. Es war soweit. Ich wusste nicht, wie lange ich dieser Macht standhalten konnte, bevor ich sie gehen lassen musste aus meinen Körper. Engelsgleich und mit einer Anmut so erhaben wie die eines Kriegers vor dem letzten Schritt, ging ich auf meine Gegner zu. Sie waren stehen geblieben und schenkten mir einen Blick, als wenn ich tatsächlich gottgleich wirkte. Ich schritt durch ihre Reihen ohne auf Gegenwehr zu stoßen. Goldene Strahlen hüllten meinen Körper ein. Doch spürte ich, wie diese Macht nagte an mir, meinen Lebenssaft trank wie ein durstiges Kind. Dann erblickte ich ihn. Sein Gesicht wutverzerrt. Ich blieb stehen und erhob fließend meine Hand. Mit lauter und doch melodischer, schöner Stimme trug der Wind meine Worte. „Das Leben ist zu wertvoll um es fließen zu lassen durch die Hände unwürdiger Gegner, und aus Vergeltung deiner Tat fordere ich dich auf, den Ehrenkodex zu ehren und mit mir zu kämpfen bis zu einem Tot unserer, nach der Ehre eines wahren Ninjas.“ Er stand auf, ohne ein Wort gesagt zu haben und stellte sich mir gegenüber. Um uns bildete sich ein riesengroßer Hohlraum, von seiner Armee umstellt. Wir begangen und so schnell wie er konnte rannte er auf mich zu. Schlangen ebenso wie Doppelgänger von ihm und er selbst. Aber es nützte nichts. Es hätte niemals gereicht. Gegen die Kraft der Götter. Ich sah seine Bewegungen, sah seine Taktik wich gekonnt aus und verletzte ihn mit seinen eigenen Waffen. Er hechelte und ich stand da, und sah ihn abfällig an, ohne jeglichen Kratzer. Er stellte sich wieder gerade hin und grinste mich an. Ich blickte verwirrt zu ihm. „Du konntest es nicht, oder?“ Was wollte er? „Du konntest es nicht. Du konntest es nicht ohne diese Macht..... Spürst du sie? Spürst du deinen Körper schreien nach ihr.“ Ich schleuderte einen Lichtball auf ihn, er sollte nicht reden, er sollte sterben, doch er blockte mich und wir beide wurden nach hinten geschleudert. Er keuchte und spuckte Blut. Er war am Ende. Kaguru stand neben mir, er würde ihn nicht erreichen, nicht fähig sein ihm irgendetwas zu tun. Mein Gefährte hatte selbst entschlossen mir zu folgen. Auch wenn er hinderlich war. Wir beide fixierten unseren Gegner. Er fuhr sich mit der Hand über sein blutendes Gesicht. Er lächelte wieder. Es war ein grausames Lächeln, fast spöttisch, als wenn er sich über mich lustig machen würde. „Du hast dich entschlossen diese Macht zu nutzen. Du wusstest, was es dir geben würde. Hast du dich nach ihr gesehnt, dieser Macht?“ Ich schüttelte den Kopf, wollte seinen Worten nicht folgen. „Es ist so, Ninju, letzten Endes hast du nichts anderes getan als ich. Du nutzt diese Macht um zu töten. Denkst du, du bist besser als ich, reiner? Denkst du, du bist so rein wie der Schein es dich sein lässt? Hast du sie dir nicht gewünscht, tief in dir? Spürst du, dass du nicht besser bist als ich.“ Ich schrie wutentbrannt, doch die Zweifel, die sich in meinem Herzen bildeten ließen den Schein um mich herum verblassen, ihn mir entziehen. Ich spürte eine Schwärze in mir aufkommen. Spürte, dass er Recht haben könnte, dass ich nicht besser war als er. Doch bevor ich diesen Gedanken fasste, steckte mein Schwert in dem Herzen meines Gegenübers und sein Körper bebte durch mein Feuer, das ihn verzerrte. Er lächelte ein letztes mal, während seine Augen den Glanz des Lebens verloren. „Du bist genauso wie ich.“ Es war der Moment, in dem ich nicht handeln konnte, als wenn in meinem Kopf ein Vakuum herrschte. Ich spürte nichts und sah nicht. Der Schleier, der mich einhüllte verschwand und zurück blieb eine Frau, so verletzbar wie jeder Mensch, so schwach wie jeder Mensch. Die Kraft der Götter verdrängt, von einem aufgezwungenen versteckten Willen. Aus meinem Willen, sie zu verbannen für immer. Ich spürte nicht wie eine Hand auf mich zuschoss, sah nicht wie Kaguru vor mich sprang und Orochimarus letzte Tat zu Nichte machte. Nicht ich starb, sondern er. Mein Engelchen. Er fiel als mein Opfer, mein erbrachtes Opfer. Ich sah wie er fiel und auf den Boden aufkam. Er mir das letzte Mal aus seinen goldenen Augen entgegensah, die dem Schein der Göttermacht glichen. Und für immer verloschen. Emotionslose Leere nahm mir meine Sicht und meine Gefühle. Und ich fiel. Fiel in ein schwarzes Loch während ich etwas in mir spürte. Einen Teil meiner Seele, der lachte. Ein boshaftes, widerliches Lachen. Die Schwärze fing mich auf. Und während ich dort lag, allein, hörte ich ihr Lachen in mir, bis sie verstummte und etwas wisperte. „Du bist genauso wie er.“ --------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)