The cold wind near your heart von sinichan (sasu/saku, das Leben einer Ninju) ================================================================================ Kapitel 10: Schmerz und Leidenschaft ------------------------------------ Schmerz und Leidenschaft Bedachten Schrittes gingen wir durch das Dorf, welchem wir versucht hatten zu entfliehen. Überall sah man rotes Feuer über den Dächern, der Rauch hang in der Luft, ebenso wie die Schmerzensschreie der Gefolterten. Mein Blickfeld war nicht mehr verschleiert. Meine Augen frei, doch hätte ich sie lieber geschlossen gelassen. Denn ich sah nichts weiter als die Leichen der Krieger aus Konoha, die auf den Straßen, teilweise auf grausamste Weise zerstückelt vor mir lagen. Und an mein Ohr kam nichts weiter als anzügliche Rufe der sich auf Plünderungssuche befindenden Oto-Nins. Naruto hatte man fort gebracht. Wohin, und was mit ihm passierte, wusste ich nicht. Aber ich würde alles tun um ihn hier raus zu holen. Aus diesem Alptraum. Kabuto ging neben mir und sah mich ebenfalls gelegentlich lüstern an. Womit hatte ich das verdient, es war als wenn mich die Finsternis verfolgen würde. Der Tot als solcher mir vergönnt bliebe, sondern ich den Schmerz deutlich spüren musste. Wie viel Leid kann man selbst verkraften, wie viel ertragen? Anscheinend wurde ich zu Ohochimaru gebracht. Mein Blick war leer. Dort war nichts mehr als ein großer Widerwille. Gefühle unterdrückte ich. Ich hätte gerne geweint. Würde gerne einfach umarmt werden. Aber so etwas war hier unangebracht. Ich war stark und müsste nun stark sein. Ich schloss kurz die Augen. Ich würde gefoltert werden. Sie würden versuchen meinen Willen zu brechen, und wenn ich all diesen Grausamkeiten tatsächlich standhalten würde, müsste ich sterben. Bestimmt auf grausamste Weise, um die Armee Konohas zu provozieren. Meine einzigste Chance war Kaguru. Ich weiß nicht, ob er mich verstanden hatte, als ich ihm mein Chakra im Kampf übertrug und ihn fortschickte kurz bevor Kabuto erschien. Wenigstens lebte er, denn er wurde nicht verfolgt. Er war frei, nicht mehr an mich gebunden. Ich hoffte er würde glücklich werden, auch wenn ich mich nach ihm sehen würde. Aber er würde nicht kommen. Ich wusste nicht warum, aber dieses Geschöpf war sehr intelligent. Es würde nicht wagen einfach in das Lager Ohochimarus einzudringen, denn er wusste, dass man ihn umbringen würde. Vielleicht würde er zu Tsunade gehen, das wäre unsere einzige Chance. Aber was brachte es, wenn ich Träumereien nachhing. Die Realität des Hier und Jetzt, war nun wichtiger. Das Zusammentreffen mit Ohochimaru. Wie sollte ich beschreiben, wie ich mich fühlte. Als ich in die Räumlichkeiten des früheren Amtssitzes gebracht wurde. Bewacht von Hunderten Oto-Ninjas in einem vollkommen dunklen Raum gefüllt mit dem Gestank von Tod und Leid. Mein Gott, ich hatte furchtbare Angst. Hätte mich mein sturer Wille nicht aufrecht gehalten, wäre ich wohl in mein Selbst gesunken. In eine Welt der Apathie. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit des Raumes, nachdem ich allein gelassen in diesem, nur durch zwei Feuer erhellten, Raum gebracht wurde. Verschwommen konnte ich nur zwei Gestalten vor mir erkennen. Kabuto, der neben einem Stuhl stand und untergeben seinen Kopf gesenkt hatte. Und die stolz auf dem Thron sitzende Gestalt, die mich mit ihren giftgrünen Augen anblickte, so als wenn mich Augen einer Schlange ansahen, wartend darauf seine Beute zu verschlingen. „Tritt näher“ Seine Stimme echote im ganzen Raum. Sie klang befehlend und wirklich sehr angsteinflößend. Aber, sollte ich mich ihm jetzt schon ergeben? War es besser dieser Anweisung zu folgen. Vorsichtig trat ich mehrere Schritte nach vorne, beließ es aber bei einem sicheren Abstand. Plötzlich erleuchteten etwa zehn andere Feuer den Raum und ich konnte klar alles erkennen. Auch wenn ich die Dunkelheit diesem Anblick vorzog. Er war alt geworden. Sein sonst so glitschiges Gesicht war überseht von Falten, sein Körper verschrumpelt. Das Alter hatte ihm furchtbares angetan. Er schien nicht mehr so unbesiegbar für mich, und doch brachte mir seine Gestalt die Gewissheit, dass er sie bald wechseln müsste. Wie eine Schlange, die ihren Kokon abwarf. Sasuke. „Wie ich sehe hast du unserer Armee ganz schön zugesetzt. Ein fünftel von ihr könnte man in Gärten als Statuen aufstellen.“ Ich sagte nichts. Ich konnte diese Technik nicht rückgängig machen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich muss leider gestehen, dass mich Sasuke nicht informiert hat wie schön du doch bist. Vielleicht ist das ja eine besondere Eigenschaft der Ninjus.“ Seine Zunge strich sich über seine Lippen und ich verzog angewidert mein Gesicht. Er spielte mit mir. Und ich konnte nichts dagegen tun. „Was wollen sie?“ sagte ich stockend. Seine Augenbrauen hoben sich. „Weißt du das denn nicht?“ Er holte ein Stück Pergament aus seinem Mantel raus und hielt es mir hin. Es war soweit ich das sehen konnte in Gold verziert worden. Es erinnerte mich an etwas und nun wusste ich auch an was. Es war die Schrift, die mir Sasuke abgenommen hatte. Er hatte doch gesagt er würde sie verbrennen. Dieser Verräter. Wut spiegelte sich in meinem Gesicht wieder. Ohochimaru kicherte. „Du scheinst sie zu kennen.“ Oh ja ich kannte sie. Sie war der Schlüssel zu einer unmenschlichen Macht, die Macht der Götter, aber wusste er, was in ihr stand? „Übersetze sie mir.“ Die Schriftrolle löste sich von seiner Hand und flog auf mich zu. Ich ergriff und öffnete sie. Ja, sie war es. Nichts hatte sich verändert. Nur, ich erschrak, Branntspuren waren an den Ecken zu erkennen. Hatte er vielleicht doch versucht es zu verbrennen und ging es einfach nicht, aber warum hatte er sie ihm dennoch gebracht? Meine Gedanken drehten sich im Kreis ich fand hierzu keine Lösung aber eine Gewissheit vereinte mich in meinem Willen, ich schmunzelte, ich würde ihm niemals eine solche Macht geben. Ich hatte versprochen etwas so wertvolles niemals jemandem zu überlassen, der unfähig war sie zum Richtigen zu nutzen. Ein schwarzes Herz besaß, so wie Ohochimaru. Ich senkte den Kopf. „Nein...“, wisperte ich. Er beugte sich vor und legte seine Hand hinters Ohr. „Was hast du gesagt?“ „Ich werde sie nicht übersetzen.“ „Ich verstehe dich nicht, Schätzchen , sprich lauter.“ Ich war entschlossen, ich würde jeden Schmerz ertragen, den er mir antun würde, jeden. Ich schmiss die Schriftrolle vor seine Füße und schrie. „Ich werde es ihnen niemals übersetzen.“ Stille. Keine spöttische Bemerkung, keine Spielereien. Nur ein gefährliche Ruhe umgeben von Spannung. Ganz langsam stand er auf. Ich wich nicht aus, wohin sollte ich fliehen? Er packte meinen Kragen und zog mich hoch zu seinem Gesicht. Er stank. Nach dem Tod, nach der Angst, nach meiner Angst. Er lächelte. „Mit der Zeit wirst du lernen, das zu tun, was ich will. Du wirst allein sein, alle deine Freunde werden sterben. Du wirst glücklich sein über jeden Moment ohne Schmerz. Du wirst dir wünschen zu sterben, aber der Tod wird dir nicht vergönnt sein. Deine Welt wird zerbröckeln, genauso wie die Asche deiner Freunde. Und die ganze Zeit wirst du allein sein. Einsam in deiner Welt. Dein Wille wird zerspringen wie Glas und danach wirst du betteln etwas für mich zu tun. Und (er zog mich noch näher an sein Gesicht), es wird mir Spaß machen dir dabei zuzusehen. Wie du langsam mit der Zeit zerbrichst.“ Er schmiss mich gegen die Wand, drehte sich um und setzte sich seelenruhig auf seinen Thron. Ich richtete mich mit schmerzerfülltem Stöhnen auf. „Kabuto, bring sie in die Zelle und amüsier dich ein bisschen aber achte auf das, was ich dir gesagt habe, ihre Reinheit muss erhalten bleiben.“ „Ja Meister.“ Ich stand am Rande eines Meeres. Ein Meer aus Schwärze. Kein Blau, aber auch kein Rot. Es war einfach nur schwarz. Man hörte das Rauschen der Wellen, wie die Brandung spielte mit dem auf und ab der Wellen. Sie immer wieder umfing in ihrer Umarmung. Die doch immer verschieden war. Eine endlose Liebkosung. Ich spürte nichts. Die Leere in mir vermischte sich mit dem Schwarz des Wassers. Ich blickte auf. Im Meer standen plötzlich drei Gestalten, die mir zuwanken. Sie lächelten und waren umgeben von Goldschleiern, die ihre Körper umhüllten. Meine Eltern und Mekade, die mich willkommen hießen. Langsam schritt ich dem Wasser entgegen. Sehnend nach ihrer Wärme. Doch bevor ich das Wasser berührte, hielten mich Hände fest und hinderten mich daran im schwarzen Nichts zu verschwinden. Ich drehte meinen Kopf zu den Inhabern dieser Lästigkeit und sah Naruto, Ino, Tsunade und..... Sasuke, die traurig den Kopf schüttelten und lächelten, mich aufhielten. Kaguru kuschelte sich an mich und schnurrte. Ein letztes Mal sah ich schmerzerfüllt die Gestalten auf dem Meer an, winkte. Drehte mich um und verließ den Strand des Todes. Mit meinen Freunde an meiner Seite. Eine schlafende Gestalt regt sich auf den kahlen Boden. Die Zelle, in die ich gebracht worden war, dunkel und still. Man hörte nur die Ratten und das Wasser, welches auf den Boden tropfte. Doch nun hörte man auch mein Stöhnen und vielleicht auch das Blut, welches an meinem ganzen Körper entlang floss. Kabuto hatte es genossen, meine Schmerzensschreie. Mich gefoltert und gefoltert, bis ich sank in eine tiefe Ohnmacht. Und doch hatte er meinen Körper nicht benutzt, vielleicht war das, das einzigste positive an dem Ganzen. Mir tat alles schrecklich weh, und ich wusste nicht mehr wie lange ich diese Schmerzen aushalten würde. Eine Woche war vergangen und doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Jeden Tag wurde ich zu Ohochimaru gebracht, um nach dem immer gleich endenden Gespräch noch mehr verletzt zu werden. Aber ich würde nicht aufgeben. Ich würde ihm nicht das geben, was er wollte. Mein Leben für das von tausend anderen. Es war ein fairer Tausch. Und doch besteht es, das Bestreben jedes Menschen nach Liebe. Ich hörte wieder Schritte, die die Korridore entlang liefen. Ich wurde grob gepackt und nach vorne gestoßen. Die Tür wurde zum zehnten Male geöffnet und ich wurde hineingeschmissen in den Raum Ohochimarus. So lag ich da und konnte mich nicht rühren. Ich war schwach, furchtbar schwach. „Sakura...ich verliere langsam die Geduld. Er schmunzelte und ein grausames Lächeln umspielte seine Lippen. Ich muss zugeben ich bin beeindruckt von deinem Willen, aber bald wird es zum letzten entgültigen Kampf kommen.... und da wäre es angebracht, wenn ich die Macht der Götter schon vorher besitzen könnte.“ Ich sah kurz auf, er wusste es also doch. Er stöhnte genervt auf, nachdem ich keine Antwort gab. „Bringt ihn herein.“ Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal und jemand wurde mit zwei Wachen an seiner Seite in den Raum geführt, Ich sah in die zwei azurblauen Augen von Naruto. Dieser erkannte mich, brüllte wutentbrannt los, als er mich genauer betrachtete und versuchte sich erfolglos von seinen Wachen zu befreien. Ich hörte das Lachen von Ohochimaru. „Schön, dass ihr euch noch kennt.“ Er setzte sich auf seinen Stuhl immer noch mit diesem ekligen Grinsen im Gesicht und hob abwehrend die Hand. „Beginnt!“ Ich schloss die Augen, bis ich den ersten Schrei hörte. Einen Schmerzensschrei Narutos. Ich versuchte mich entsetzt aufrichten und einzugreifen aber ich hatte keine Kraft mehr dafür. Ohochimaru kniete sich neben mich. „Eigentlich hatte ich vor ihn den Akatsukis zu geben, als Mittel für ein Bündnis, aber.... So ist er auch nützlich.“ Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und spielte mit dieser in seiner Hand. Ein weiterer Schrei erfüllte den Raum. Mein Herz zog sich zusammen. Es war unerträglich. Es ging nicht mehr. Er hatte das richtige Mittel gefunden, um meinen Willen zu brechen. Naruto sollte nicht wegen mir leiden. Ich flüsterte kaum wahrnehmbar. „Lasst ihn....ich tue es.“ „Was hast du gesagt?“ „Ich werde es tun...aber bitte lasst ihn gehen. Lasst mich sehen wie er fortgeht, ohne Verletzungen, ohne verfolgt zu werden. Lasst ihn gehen und ich werde euch geben, was ihr wollt.“ Kein Schrei folgte. Alles war still außer das Keuchen Narutos, der wie ein Besessener meinen Namen flüsterte. „Das ist kein fairer Tausch aber, da ich nun mal ein so guter Mensch bin, werde ich deine Bedingung erfüllen, solange du tust, was du versprachst.“ „Ja.“ Narutos Augen weiteten sich und er zappelte. „Sakura, was für ein Versprechen, was geht hier vor?“ Ohochimaru richtete sich auf und sah angewidert in Narutos Richtung. „Wie es aussieht, ist er noch fähig zu stehen, dann können wir meinen Teil der Abmachung wohl gleich erfüllen.“ Ich wurde von einer der Wachen aufgehoben und hinter Naruto entlanggetragen. Seit einer Woche atmete ich wieder die frische kalte Luft ein, die fast schon schmerzte in meinen Lungen. Wir gingen bis zum Waldrand, dann blieben wir stehen. Kabuto trat neben mich. „Dort sind eure Truppen entlanggeflohen.“ Es war nur ein Satz. Nur eine Tat, nur ein Opfer. Mehr konnte ich nicht für Naruto tun. Er wurde los gelassen und er schaute perplex in die Runde. „Du darfst gehen. Drehe dich nicht um, solange du es nicht tust, wirst du nicht verfolgt werden. Warne eure Truppen ruhig, bringen wird es ihnen nichts mehr.“ Ich sah ihn an und formte mit meinen Lippen ein Wort. „Geh“ Hatte sich Sasuke so auch gefühlt? So als wenn die eigene Seele zerspringen würde? Er drehte sich mit schmerzverzehrtem Gesicht um und rannte hinein in den Wald. Ich schloss wieder meine Augen. Darf ich nun nicht sterben? Ohochimaru stellte sich neben den Ninja, der mich hielt und streckte mir erneut die Schriftrolle entgegen. „Ich gebe dir eine Nacht.“ Er sah zum Himmel und ich tat es ihm gleich. Die Sonne ging unter, ihre rotgelben Strahlen mischten sich mit meinem den voll Wunden bezogenem roten Schimmer meines Körpers. „Morgen wirst du mir geben, was ich will. Eine Macht mit der ich das sein werde, was von jeher mein Begehren war...ein Gott.“ Er drehte sich um und ging in das Lager zurück. „Und gib ihr anständige Kleider, genauso wie Nahrung. Wir wollen ja nicht, dass ihr über Nacht etwas passiert.“ Er grinste und verschwand, flüchtend vor den warmen Strahlen, die sinnbildhaften Herzen des Menschen. Eine Kerze erhellte die kleine Zelle in der ich saß um die Schriften auswendig zu lernen und anwenden zu können. Ich sah kurz auf und begegnete dem Blick des Wächters, der vor meiner Zelle angelehnt auf einen Stuhl saß und sinnlos Alkohol in seinen Körper schüttete, mich zwischenzeitlich lüstern ansah. Ich blickte schnell wieder zurück auf die Schriftrolle. Diese Technik war so gut wie unmöglich anzuwenden. Erstens benötigte sie eine Unmenge von Chakra und zweitens würde sie wahrscheinlich meinen Tot bedeuten, da ich in meiner jetzigen Verfassung diese Macht nicht tragen könnte um sie ihm zu übergeben oder selber zu nutzen. Aber was sollte ich tun? Ich wollte es nicht tun, ich wollte es auch gar nicht lernen und ehrlich gesagt hatte ich nicht mal einen Gedanken daran verschwendet ihm diese Macht zu schenken. Dann sterbe ich eben. Was war denn auch noch da in meinem Leben? Nichts. Mein Blick füllte sich mit ungeweinten Tränen, aber sie flossen nicht. Stille Verzweifelung erfüllte mein Denken und Handeln. Hoffnungslosigkeit mein Herz. Schmerz meinen Körper. Angst meine Sinne. Ich schloss meine Arme um mich selbst und schluchzte einmal kurz auf. Plötzlich schreckte ich auf, da ich Schritte den Gang entlang hörte. Langsame, weiche Schritte. Ich hob meinen Kopf ein klein bisschen an und begegnete dem Blick des Ninjas, der völlig in schwarz gekleidet, mit einer Kapuze über dem Kopf vor meinem Wächter stehen blieb. Er sah diesen an und sofort stand dieser stocksteif auf und streckte sich angsterfüllt. Der junge Ninja nahm seine Kapuze vom Kopf und man sah in das wundervolle Gesicht eines etwa zwanzig jährigen jungen Mannes, mit schwarzen Haaren und zwei rot leuchtenden Augen. „Ich soll hier ablösen. Anordnung von Ohochimaru.“ „Aber....(er duckte sich angsterfüllt), eine solche Aufgabe ist für einen Ninja ihres Ranges doch viel zu einfach, man könnte sie sicher wo...“ Weiter kam er nicht, denn er wurde von Sasuke grob gepackt und gegen die Wand gedrückt. „Meinst du ich mache das aus Spaß. Nein, Ohochimaru wollte nur sicher gehen, dass sie in guten Händen ist.“ „Aber...aber in ihrem derzeitigen Zustand stellt sie doch eh keine Gefahr für uns da.“ Sasuke drehte ruckartig den Kopf zu mir. Musterte mich und schmiss den Wärter anschließend dem Ausgang entgegen. „Ninjus sind deshalb besondere Menschen, weil sie ebenso Meister der Täuschung sind. Und jetzt verschwinde bevor ich Lust bekomme mal wieder einen Menschen zu töten. Er sah ihn grausam an. Diesen Blick gönne ich nicht einmal unserem schlimmsten Feind. Mein Wächter stand ruckartig auf und verließ fluchartig die Gefängnisräume. Ich sah traurig zu Boden, was hatte ich erwartet? Aber hatte ich nicht kurz Wut aufblitzen sehen, als er mich betrachtet hatte? Er drehte sich zu mir um. „Hallo.“ Sagte ich trocken. „Du machst wirklich nichts als Ärger. Ich sagte dir du solltest gehen und dann lässt du dich gefangen nehmen.“ Ich hob nicht meinen Blick, sondern sah weiter auf die Schriften, die ich inzwischen auswendig konnte. „Das Schicksal sucht sich seinen Weg, ihm entrinnen ist als wenn das fließende Wasser mit einer Hand aufgehalten werden soll.“ Ich hörte nur ein leises Tzt und dann das Rascheln von Schlüsseln. Knarrend öffnete sich das Tor zu meiner Zelle und ruhigen Schrittes trat er ein. Nun blickte ich ihn in seine Augen, sie schienen nichts zu fühlen doch sah ich einen Hauch von Schmerz in ihnen. Schmerz? Wegen mir? „Warum hast du ihm die Schriftrolle übergeben?“ „Ich gab in Auftrag sie zu verbrennen, aber anscheinend war das nicht möglich gewesen und so brachten meine Ninjas ihm die Schrift, ohne mich zu informieren, aus Angst, wenn sie mit leeren Händen wiederkommen würden, bestraft zu werden.“ „Was wirst du nun tun?“ Es war eher ein Flüstern als ein Satz. „Dich fortbringen.“ Ruckartig hob ich den Kopf. Hatte ich das gerade richtig gehört. Er wollte mich fortbringen. War das nur ein grausamer Scherz. „Wohin?“ „Zu Naruto.“ Mein Herz machte einen Aussetzer. Zu Naruto. „Ich begegnete ihn, als ich auf dem Weg hierher war.“ „Und dann. Was wirst du tun, wenn du mich zu ihm bringst?“ Er sah zur Wand. Sein Blick schien in weiter Ferne zu sein. „Ich werde bei euch bleiben.“ „Was?“ schrie ich fast entsetzt. „Ohochimaru will morgen meinen Körper übernehmen, bevor er durch dich zu einem unbesiegbaren Gott wird. Er ist halt eitel.“ Er lächelte sarkastisch. „Aber ich habe nicht die geringste Lust ihn ihm zu übergeben, schließlich habe ich weder meine Rache noch meinen Clan neu aufgebaut , bis jetzt.“ Ich kicherte und beobachtete wie er eine Augenbraue hob. „Sasuke, denkst du, dass das alles so einfach ist, wie du gesagt hast? Dass du hier mit mir einfach so verschwinden kannst, obwohl ich nicht fähig bin zu gehen. Denkst du, dass wir dich mit offenen Armen entfangen werden? Denkst du, dass wir dich akzeptieren werden?“ „Nein.“ Ich schwieg. Auf meine Art empfand ich natürlich eine Freude ihn wieder auf unserer Seite zu wissen...aber diese Tat könnte genauso gut eine Falle sein oder einfach nur eine Laune, die ihn verfolgte. Ich spürte nicht die geringste Reue bei ihm, doch Reue war das einzige Mittel um zu verzeihen, wie sollten wir ihm gegenübertreten, wenn er nicht bereute, was er getan hatte. „Warum (ich zögerte), warum hast du mich gehen lassen?“ In seinem Gesicht war leichte Überraschung zu erkennen, die er jedoch sofort wieder überspielte. „Weil du mein Freund bist.“ Ich zuckte. Alles hatte ich erwartet nur nicht diese Antwort. Wusste er überhaupt, was Freundschaft bedeutet? „Sasuke, du weißt, was passiert, wenn du uns wieder betrügst. Auf dich wird ein Kopfgeld ausgesetzt und dann wirst du ewig verfolgt werden. (Ich schüttelte meinen Kopf) Schwängere irgendeine Frau. Töte deinen Brüder. Aber bitte....(ich stockte) bitte tu uns nicht wieder weh. Naruto hat so etwas nicht verdient, ebenso wenig wie ganz Konoha. Denkst du, dass du dich gegenüber Konoha verpflichten kannst ohne zum Verräter zu werden. Das du fähig sein wirst dich selbst nicht zu belügen?“ „Ich belüge mich nicht selbst.“ Ich schüttelte traurig den Kopf. „Ich werde dir ein anderes Mal erklären, warum du dir selbst nicht treu bist, aber nun, bring mich bitte zu Naruto, bringe mich fort.“ Ich streckte ihm wie ein kleines Kind meine Hände entgegen. Er sah mich mit seinen Augen seltsam an, nahm mich dann aber unerwartet zärtlich auf seine Arme. „Wie willst du mich hier raus bekommen?“ „Wenn ich nicht will, dass ich gesehen werde, dann werde ich es auch nicht.“ Mit diesen Worten rannte er los, den Gang entlang, bis er draußen angekommen mit dem Schwarz der Nacht zerfloss. Er war unglaublich schnell, ich konnte kaum etwas erkennen, als er die Felder entlang rannte. Schutz suchend lehnte ich mich an seinen Oberkörper. Inzwischen war ich an einem kritischen Punkt angekommen. Ich spürte meine Schmerzen nicht mehr. Ich war taub, hörte weder ihre Schreie noch ihren Drang nach Verschonung. Mein Kopf dröhnte und Sasukes Mantel färbte sich rot von meinem Blut. War das der Anfang vom Ende. Ein Entkommen aber nicht vor der Verfassung meiner selbst. Ein Körper geschunden von den Taten gewissenloser Diener und eine Seele, zerfressen von psychischem Schmerz. In den Armen eines ehemaligen Verräters und Geliebten oder doch Zukünftigen? Ein Herz nach Hoffnung strebend und doch wissend vor dem Untergang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)