This is why I left you, my 'vanilla' von Glass (The truth about Masa...) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Spiel beginnt von neuem. Von heißen Scheinwerfern, welche im Takt der Musik umhereilen, wird unser Tanz begleitet. Meine Finger gleiten über die Saiten meiner Gitarre, aber dennoch sehe ich nur ihn, kann meinen Blick nicht abwenden. Es ist wie eine Sucht, die sich nicht abstellen lässt und die ich niemals missen möchte. Sein Körper bewegt sich schneller. Nur er vermag es, mit seiner Stimme, seinem Auftreten, seinem ganzen Sein die Zuschauer so mitzureißen. Und ich weiß bereits, gleich ist es soweit. Gleich kommt der Moment, den ich meiner Meinung nach viel zu lange entbehren musste. ‚Hi cava?’ Schon beinahe automatisch geben meine Beine nach, lassen mich auf meine Knie sinken. Mein Blick ruht auf ihm, verlangt nach ihm, verfolgt seine Schritte, die ihn sich mir immer mehr nähern lassen. Seine fließenden Bewegungen erregen mich, lassen mich kaum mitbekommen, wie er plötzlich hinter mir steht, obwohl ich unsere Choreographie eigentlich auswendig kennen müsste. Atemlos verfolge ich, wie er sich über mich beugt, sein heißer Atem mein Gesicht kurz streift. Ich biege meinen Rücken durch, erlaube ihm so, mich leichter berühren zu können. Seine schlanken Finger suchen nach dem Reißverschluss meines weißen Hemdes, beginnen es langsam zu öffnen, gleichzeitig streichelt er sanft meinen Bauch, bemerkt gar nicht, wie sich meine Atmung dadurch beschleunigt. Für mich einer Qual gleich, lässt er von mir ab - schon längst hat er mich süchtig gemacht. Ich drehe mich ganz um, komme auf allen Vieren auf ihn zu, als würde ich nach mehr verlangen, was ich innerlich auch wirklich tue, für die Zuschauer nicht ersichtlich, da es für sie und alle anderen nicht mehr als eine atemberaubende Show ist. ‚Dein Gesicht verzerrt...’ Er streichelt durch mein schwarzes Haar, leitet mich endlich mit sanftem Druck näher an seinen Körper, ununterbrochen weitersingend. Ich spüre die Hitze, die von ihm ausgeht, ich spüre "ihn". Und weiter geht das Spiel, für die Zuschauer aussehend, als würde er mein Gesicht gegen seinen Schritt pressen. Aber ich nenne es nicht umsonst nur ein "Spiel", denn würde er diese Geste wirklich durchführen, könnte ich schon lange nicht mehr an mich halten. ‚Ah... ich bitte mich, vernünftig zu bleiben.’ Auch wenn nicht echt, so macht mich sein Stöhnen fast verrückt, lässt mich nach mehr verlangen. Ich will ihn wirklich über mir, unter mir, neben mir spüren dürfen. Und eben so ist mir bewusst, dass dies auf ewig ein Traum bleiben wird. Meine Gedanken sind vernebelt, dennoch nehmen meine Sinne alles viel deutlicher, als es eigentlich normal wäre, wahr. Überdeutlich spüre ich seine Finger an meinem Haaransatz, lassen mich zweifeln, ob ich es mir nur einbilde, dass er mich wirklich leicht streichelt. Realität oder Einbildung? ‚Kann ich dich lieben..?’ Seine Hüften bewegen sich im Takt der Musik, ich lasse mich darauf ein, bewege mich mit ihm, in seinem Rhythmus. Aus meinen Augenwinkeln kann ich nur die Konturen der anderen ausmachen, nehme sie kaum noch bewusst wahr, sosehr vereinnahmt er mich. Mein Kopf ist leer, ich will nur noch weiter machen, nicht stoppen. ‚In dieser schimmernden Nacht..’ Er beugt sich erneut über mich, lässt seinen Gesang für mich erscheinen, als flüsterte er mir diese Worte in mein Ohr. Er bemerkt das Erschaudern meines Körpers nicht, nicht die unzähligen, kleinen Stromstöße, die durch diesen geschickt werden. Unglaublich sanft streichelt er durch mein Haar, mein Kopf schmiegt sich mehr reflexartig als beabsichtigt näher an seine Hand, ehe er sie aber auch schon zurückzieht, mich enttäuscht, für ihn nicht bemerkbar, aufseufzen lässt. Er entfernt sich leicht von mir, lässt alle glauben, es wäre vorbei, doch ich weiß es besser, viel besser. ‚So wie du bist...’ Seine Worte lösen etwas in mir aus und wieder handle ich wie programmiert, sinke auf der Bühne zusammen, die Gitarre weiterhin haltend, bis ich auf dem harten Boden der weiten Bühne zum Liegen aufkomme. Und wie so oft lasse ich ihn nicht aus den Augen, kann es kaum erwarten, bis er endlich über mir steht, sich für meinen Geschmack viel zu langsam auf meine Hüften sinken lässt. Und ich bin kurz davor, zu verbrennen... ‚... bewege dich schneller und mehr...’ Die für das Publikum nun eindeutigen Bewegungen, die er ausführt, machen mich wahnsinnig, machen es mir immer schwerer, mich unter Kontrolle zu halten. Wenn er wüsste, was er in mir hervorruft, würde er dann weitermachen? Doch noch ehe sich in meinem Kopf weitere Fragen dieser Art bilden können, schafft er es einmal mehr, alle halbwegs klaren Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. In diesem Moment gehöre ich nur ihm, genauso wie er nur jetzt allein mein Eigen ist.. ‚Deine nassen Lippen nehmen mir den Atem, Baby’ Sein Blick wandert scheinbar abwesend durch die Reihen der kreischenden Zuschauer – als erinnere er sich an wirklich Erlebtes – bleibt zuletzt an mir hängen. Ich verschlinge seinen Blick beinahe, bin mir sicher, dass ihm eigentlich auffallen müsste, wie ich ihn anstarre, aber die Euphorie des Rampenlichts lässt ihn mein Tun nicht wahrnehmen. Ich will den Moment verlängern... ‚... da gibt es keinen Bedarf mehr für Worte.’ Sein Blick lässt mich nicht los, wir bewegen uns weiter zu den Klängen des Stückes. Entsetzliche Hitze hat sich in meinem Körper ausgebreitet, nur durch ihn ausgelöst. Kaum mehr die Erregung unterdrücken könnend, gehe ich weiter auf ihn ein, bewege mich schneller, ebenso wie er es tut. Und schon lange bin ich dieser menschlichen Droge verfallen... Ich wollte, dass dieser Moment eine Ewigkeit währte... ‚Du und ich... aber trotzdem... keine brennende Liebe.’ Seine Worte bringen meinen Unterleib dazu, sich schmerzlich zusammenzuziehen, so wenig wollte ich diese Zeile hören. Seine Stimme verstummt, erneut ruht sein Blick auf mir, stumm erwidere ich diesen, fordern ihn auf, weiterzugehen. Und er geht weiter... Wie in Trance hebe ich meinen linken Arm, strecke ihn ihm entgegen und warte sehnsüchtig auf die nun folgende Reaktion seinerseits. Seine Finger streichen langsam, ja, schon beinahe liebevoll über mein Handgelenkt. Ich sauge jede Berührung von ihm auf, will sie niemals vergessen müssen. Die Musik nicht außer Acht lassend, hebt er meine Hand nahe an seinen Mund, haucht einen leichten Kuss auf mein Handgelenk, lässt mich somit seine weichen Lippen direkt auf meiner brennenden Haut spüren. Und wie ich brenne... Sein Blick wirkt lustverhangen, ehe er sich unglaublich langsam, aber dennoch viel zu schnell von mir erhebt. Manchmal währt die Ewigkeit eben nicht lange genug... Auch wenn er nun nicht mehr so nah bei mir ist, verfolge ich atemlos seine berauschenden Bewegungen auf der Bühne, vermag es einfach nicht, meinen Blick von ihm abzuwenden. Doch auch dieses Schauspiel hat einmal ein Ende, worauf das nächste Lied folgt, das Konzert weiterführt. Das "Spiel" geht weiter... *** Drei Jahre sind seit diesen Tagen vergangen, haben meine Gefühle allerdings nicht gemindert, sondern im Gegenteil nur noch verstärkt. Schon lange wünsche ich mir nicht mehr nur noch seinen Körper, ich will ihn ganz besitzen. Und genau so bewusst, wie mir meine starken Gefühle sind, so erschütternd hat er mir mitgeteilt, dass meine Liebe unerwidert bleiben wird. Diese Aussicht lässt mich brechen, macht mich wahnsinnig. Jeden Tag habe ich ihn um mich, kann einfach nicht mehr normal mit ihm umgehen, aber ihm aus dem Weg zu gehen, erscheint ebenso unmöglich. Mein Kopf ist wirr, ich kann einfach nicht mehr so leben, wie ich es will, wie ich es bräuchte, mit ihm. Ein Hirngespinst... Wie konnte ich auch nur jemals annehmen, dass sein Bühnenspiel und seine Art mir gegenüber mehr bedeutete, als nur eingeübte Choreographien und normale Freundschaft? Nie war es mehr als das... Ich weiß nicht, ob mein Handeln den anderen überstürzt, vielleicht kopflos vorkommen wird, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Keinen weiteren Tag mehr kann ich so leben, will es auch nicht. Und so bleibt mir einfach nichts anderes übrig... "You? Kannst du Gackuto bitte ausrichten, dass ich aus GacktJob aussteige..?" Und manchmal währt die Ewigkeit eben nicht lang genug... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)