Chase me von Nessera_Noire (D// AsagixRuiza ^_^) ================================================================================ Kapitel 5: Stand your Ground, Decide and Insist ----------------------------------------------- Chase me// Kapitel 05 – Stand your Ground, Decide and Insist Autorin: Nessera Noire Kapitel: 06/06 Fandom: D Pairing: Asagi x Ruiza Warnung: total kitschig *seufz* Disclaimer: Ich habe mit der Band D nichts zu tun, die Mitglieder gehören nicht mir, ich verdiene hiermit kein Geld und alles, was in der Geschichte passiert, entspringt vermutlich nur meiner kranken Fantasie. Kommentar: Endlich! Das letzte Kapitel! Ich habe fertig *muhaha* Auch wenn es ein ziemlich lahmes Ende ist…seit ich mit Chase me angefangen hab, hab ich doch viel dazugelernt…inzwischen würde ich so eine Ff ganz anders aufbauen, um ein Ende wie dieses zu vermeiden. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. ^^’’’ (Aber warum muss in dieser Ff dauernd jemand weinen? Oo) Ach ja: Ich weiß, dass Ruiza und Asagi bereits vor der Gründung von D zusammen in einer Band gespielt haben…und sie waren wohl auch schon ein paar Jährchen älter, als sie die Band gegründet haben. Tut mir Leid, dass ich mich hier nicht ganz an die Fakten gehalten hab – aber das ist künstlerische Freiheit. XDDD ~*~ „Hallo?“ „Oh…Hallo, ich wollte eigentlich mit Tetsu sprechen.“ „Tut mir Leid, der gibt gerade ein Konzert“, teilte die Stimme im Telefon mit. „Was? D geben ein Konzert? Wo?“ „Im Shibuya O-East. Aber es ist schon beinahe zu Ende.“ „Das macht nichts. Danke für die Auskunft. Auf Wiedersehen!“ Zehn Minuten später war Ruiza auf dem Weg nach draußen. Ihm war alles klar geworden. Und es tat weh, zu begreifen. Es tat so verdammt weh. Es kostete ihm viel Selbstbeherrschung, sich jetzt nicht weinend in seiner Wohnung einzuschließen, sondern sich zusammenzureißen und loszugehen, um es besser zu machen. Wenigstens dieses Mal. Ruiza erinnerte sich an ihren ersten und einzigen ernsthaften Streit. Er dachte daran, was Asagi ihm damals vorgeworfen hatte. Ruiza war bei seiner Familie gewesen. Er hatte Theater gespielt, wie immer; ihnen von dem guten Freund erzählt, mit dem er zusammenlebte, und als seine Schwester nachfragte, hatte er von einem netten Mädchen aus dem Staff gesprochen, mit der er schon einmal ein Date gehabt hatte und hoffte, dass mehr daraus würde. Kurzum: Er hatte wieder einmal gelogen, was das Zeug hielt. Zu Hause erzählte er Asagi davon. Und diesmal hörte dieser nicht einfach zu und nickte verständnisvoll. Dieses eine Mal zog ein unausgeschlafener und schlecht gelaunter Asagi seine Augenbrauen zusammen und sagte Ruiza seine Meinung. Er war wütend geworden dabei, und laut. Asagi wurde sonst nie laut. „Wir können uns nicht ewig vor der Welt verstecken, Ruiza. Und selbst, wenn du es kannst, ich kann es nicht. Ich WILL es nicht!“ schrie er und schlug mit der Faust gegen die Sofalehne. Danach wurde seine Stimme wieder sanfter. „Ich will dich ganz haben, Ruiza, und ich will von meinem Freund erzählen dürfen und stolz auf ihn sein können.“ Beschämt senkte der Kleinere den Kopf. „Ich weiß“, sagte er leise, „aber…sie sind immer noch meine Familie, Asagi, und ich möchte sie nicht verlieren. Zumindest nicht meine Schwester. Und ich weiß sehr genau, dass meine Eltern es NIE akzeptieren würden.“ „Das ist mir schon klar“, nickte der Dunkelhaarige mit grimmigem Gesicht, „nur habe ich manchmal das Gefühl, dass du deine eigenen Wünsche für diese Familie total unterdrückst. Und bist du glücklich, so wie es ist, Rui?“ Er gab sich selbst die Antwort auf diese rhetorische Frage. „Nein, das bist du nicht. Ich sehe es ja jeden Tag, wie du dich damit quälst. Aber weißt du was, Ruiza? Du kannst nicht dein ganzes Leben lang so weiter lügen. Das ist nicht fair! Weder mir noch deiner Familie gegenüber. Du willst immer alles zusammen haben und hoffst, dass es schon irgendwie gut gehen wird, anstatt einmal für klare Verhältnisse zu sorgen und zu sagen, was du wirklich willst. Ich bin es Leid, Rui, ich bin das so Leid!“ Mit diesen Worten stand Asagi auf und schlug die Tür hinter sich zu, nachdem er aus dem Raum gerauscht war. Er ließ einen weinenden Ruiza zurück. Doch noch am selben Abend entschied dieser, sich bei Asagi zu entschuldigen. Er wusste, dass der Sänger sich meistens zu seinen Eltern flüchtete, wenn er Probleme hatte. Dorthin wollte Ruiza fahren. Doch er kam nie bei Asagi an. Er hatte sich schon damals entschieden! Diese Tatsache wurde Ruiza erst in diesem Moment bewusst, als er die vielen Treppen seines Wohnhauses hinunterging. Er hatte sich damals nicht nur bei Asagi wegen dem Streit entschuldigen wollen, sondern er wollte ihm auch seine Entscheidung mitteilen. Nach jenem ersten großen Streit war Ruiza bewusst geworden, dass er nicht mehr ohne seinen Asagi leben wollte. Und ihm war klar geworden, dass sein Freund Recht hatte mit dem, was er ihm im Zorn an den Kopf geworfen hatte. Er war auf dem besten Wege gewesen, mit seiner Unentschlossenheit ihre Beziehung zu zerstören. Ruiza hatte beschlossen, seiner Familie die Wahrheit zu sagen über ihre Beziehung, egal was danach geschehen würde. Er hatte es lediglich nach dem Unfall vergessen. Diese Entscheidung wollte er Asagi an jenem Abend mitteilen. Hätte der Größere das gewusst, wären all die Dinge nach seinem Unfall nie so passiert, sie wären nie voneinander getrennt geworden und diese ganze verzweifelte Schnitzeljagd wäre überflüssig gewesen. Welche Ironie des Schicksals, dachte Ruiza. Er zog eben die Tür hinter sich zu, als er eine ihm wohlbekannte Person den Weg hinaufkommen sah. „Mutter?“ fragte er erstaunt. „Was tust du denn um diese Zeit hier?“ „Ich wollte einfach meinen Sohn besuchen“, erwiderte die Person mit den roten Stöckelschuhen spitz. „Aber so wie es aussieht, scheinst du gerade gehen zu wollen. Wohin willst du denn?“ Solche unauffälligen Aushorch-Aktionen kannte Ruiza schon zur Genüge. Und leider wusste er nur zu gut, dass seine Mutter nicht locker lassen würde, bis sie wusste, was Sache war. Aber jetzt wollte er ihr nicht die Wahrheit sagen. Noch nicht. „Ich wollte mich mit einem Freund in Shibuya treffen und noch was trinken gehen oder so“, log er deshalb. Zu seinem Erstaunen stieg seine Mutter sofort darauf ein. „Soll ich dich fahren?“ bot sie an. „Wo ich doch eh umsonst hergekommen bin.“ Er willigte ein. Nachdenklich sah der zierliche Gitarrist durch das Autofenster auf die vorbeiziehenden Lichter, als seine Mutter sie durch die Nacht fuhr. Wenn er jetzt zu Asagi ging und noch immer nicht für klare Verhältnisse gesorgt hatte, wie würde er reagieren? Würde er ihm überhaupt glauben? Möglicherweise nicht. Zu oft hatte er in der Vergangenheit behauptet, bald mit seinen Eltern zu reden und es dann doch nicht getan. Nein, das Beste würde sein, noch vorher mit seiner Familie zu sprechen. Auch, weil er mehr über die Hintergründe von Asagis Auszug aus der gemeinsamen Wohnung wissen wollte. Er drehte den Kopf und betrachtete mit nervösem Herzklopfen das strenge Gesicht seiner Mutter. Wie sie dort saß, die schmalen Gesichtszüge von hellem Haar eingerahmt, hatte sie Ähnlichkeit mit ihm. Und doch waren sie so verschieden. Dennoch, er fasste sich ein Herz. „Mutter?“ Ein zustimmendes Geräusch sagte ihm, dass er ihre Aufmerksamkeit hatte. „Warum habt ihr Asagi rausgeschmissen?“ griff er direkt an. Er wusste nicht genau, ob das der Fall gewesen oder ob Asagi freiwillig gegangen war, aber so würde er es am ehesten herausfinden. Erschrocken ruckte das Gesicht seiner Mutter in seine Richtung. Beinahe wäre sie vor Schreck auf die Bremse getreten. Doch schnell fasste sie sich wieder. „Woher weißt du das? An wie viel erinnerst du dich?“ „Ich denke, an alles.“ „Oh Gott“, kommentierte sie nur. Ruiza ignorierte sie und hakte nochmals nach: „Also, warum? Wie viel wusstest DU?“ Er konnte sehen, dass ihre Hände zitterten. Sie bog in eine Bushaltestelle ein und hielt dort. Nachdem sie den Motor abgestellt hatte, ließ sie den Kopf aufs Lenkrad sinken. „Genug“, flüsterte sie. „Glaubst du, ich bin blind, Yoshiyuki? Ich habe immer geahnt, dass ihr nicht nur gute Freunde seid. Für ihn und für diese Band hast du bereits nach dem ersten Semester dein Medizinstudium abgebrochen. Du wärst ein guter Arzt geworden. Wir hätten so stolz auf dich sein können, du hättest Erfolg haben können! Aber dann kam dieser Sänger und setzte dir Flausen in den Kopf von Erfolg als Musiker und ich weiß nicht was. Das konnte und wollte ich nicht zulassen!“ „Was hast du gemacht, um uns auseinander zu bringen?“ fragte Ruiza kühl. Er fühlte sich wie benommen. Jegliches Gefühl schien sich gerade aus seinem Körper zu verabschieden. Ihm war kalt, so entsetzlich kalt. „Zuerst…zuerst wollte ich es gar nicht wahrhaben. Dann hab ich ihn gefragt, diesen Asagi. Und er hat mir all meine Befürchtungen bestätigt. Ich hab ihn gebeten zu gehen, er sollte dich in Ruhe lassen. Aber er wollte nicht! Er hat nur gesagt, du solltest selbst entscheiden.“ Ruiza unterbrach. „Und warum hast du mich nicht einfach selbst gefragt? Mich gefragt, was ICH will?“ Sie sah auf und ihm direkt ins Gesicht. Sie war wütend, aber Ruiza sah, dass sie weinte. Er hatte seine Mutter noch nie weinen sehen. Sie krallte ihre Finger ins Lenkrad, als sie weiter sprach. „Mein Gott, ist das denn so schwer zu verstehen? Was hättest du denn gesagt? Du wärst gegangen, Yoshiyuki, ich war mir sicher, dass du gegangen wärst.“ Jetzt konnte sie sich kaum mehr zusammenreißen, ihr Körper wurde von Schluchzern geschüttelt. Sie wandte ein wenig beschämt über ihren Ausbruch den Kopf wieder nach vorn. „Ich wollte dich nicht verlieren, Yoshiyuki…Ich bin deine Mutter, vergiss das nicht. Ich wollte immer eine intakte Familie und ich wollte sie zusammenhalten. Um jeden Preis. Und ich wollte einen erfolgreichen Sohn, auf den ich stolz sein kann und keinen Schwulen, der sich als Musiker durchschlägt!“ Wutentbrannt schlug sie mit der Faust auf das Lenkrad. Ruiza wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er konnte sie verstehen, auf der einen Seite, aber auf der anderen war er mit ihrer Meinung nicht einverstanden. Und er war in diesem Moment nicht fähig, den schluchzenden, über dem Steuer zusammengesunkenen Menschen, der einmal seine harte, über allem stehende und unfehlbare Mutter gewesen war, tröstend in den Arm zu nehmen. „Du hast Recht“, sagte Ruiza schließlich leise. „Ich wäre gegangen. Und ich würde es auch heute noch tun, wenn ihr es nicht akzeptieren könnt. Nein, viel mehr noch: Ich habe mich schon längst entschieden zu gehen.“ Danach hatte keiner von beiden mehr etwas zu sagen. Schweigend saßen sie einige Minuten da. Dann richtete sich seine Mutter plötzlich wieder auf, wischte sich einmal über die Augen und startete mit unbewegtem Gesicht den Motor. Sie schien wieder ganz die Alte zu sein, ihr Gesicht war von einer gewissen Entschlossenheit geprägt, die keinen Widerspruch duldete. Weiterhin stumm setzten die beiden ihre Fahrt fort. Das Auto hielt vor einer Ampel. Ruiza schreckte aus seinen Gedanken auf. „Wo willst du hin? Wenn wir weiter nach Shibuya reinwollen, müssen wir nach links!“ Ein harter Zug umspielte die Lippen seine Mutter, als sie sich ihm zuwandte. Im selben Moment drückte sie mit der linken Hand den Knopf an ihrer Tür herunter. An sämtlichen vier Türen rasteten die kleinen Knöpfe klackend ein und verschlossen das Auto. Als Ruiza jetzt bewusst wurde, was seine Mutter vorhatte, kroch es ihm kalt den Rücken herunter. „Du willst dich doch nicht einfach mit irgendeinem Freund treffen, hab ich Recht?“ fragte sie ihn, wartete gar keine Antwort ab. „Du willst zu IHM.“ Ruiza konnte nicht anders und nickte sprachlos. „Ich kann das nicht zulassen, Yoshiyuki. Ich kann es einfach nicht. Ich kenne deinen Vater besser als du. Wenn ich dich gehen lasse und er davon erfährt, wird er dich nie wieder sehen wollen. Und ein großer Teil der restlichen Familie ebenfalls nicht.“ „Mutter, bitte!“ rief er fassungslos, versuchte an seiner Tür den Knopf wieder nach oben zu ziehen, die Tür zu öffnen. Doch es half nichts, sie hielt solange ihre Hand darauf, wie sie vor der Ampel standen. Erst nachdem sie angefahren war, ließ sie los. „Das kannst du nicht machen“, wisperte Ruiza. Sie antwortete nicht. Die nächste Ampel vor ihnen sprang wieder auf rot. Und dieses Mal war Ruiza schneller. Bevor seine Mutter reagieren konnte, hatte er den Knopf hochgezogen und die Tür aufgerissen. „Yoshiyuki!“ schrie sie, versuchte, ihn am Arm festzuhalten, doch es war zu spät. Ruiza drehte sich zurück, sah ihr durch die offene Tür ins Gesicht. „Habt ihr ihn wirklich aus der Wohnung geschmissen?“ fragte er ernst. „Ja…das heißt, nein, ich….“ Sie wusste nicht mehr recht, was sie sagen sollte. „Ich bin hingegangen und hab ihm in aller Deutlichkeit gesagt, er soll gehen und er…hat sich nicht gewehrt. Ich war erstaunt darüber, aber es schien so, als wollte er selbst gehen. Mehr weiß ich auch nicht.“ Ruiza nickte verstehend. Das war genau das, was er vermutet hatte. Asagi hatte ihm ein deutliches Zeichen gesetzt. Und jetzt würde er ein deutliches Zeichen zurückbekommen. „Es tut mir Leid. Aber ich will Asagi genauso wenig verlieren wie du mich. Bitte versteh das.“ Er hielt einen Moment inne. „Mutter…wenn du uns jemals besuchen kommen möchtest, werde ich dich nicht abweisen. Und auch keinen anderen aus der Familie.“ Damit schlug er die Autotür hinter sich zu und rannte den Bürgersteig entlang. Er sah noch aus dem Augenwinkel, wie seine Mutter die Hand vor den Mund schlug und krampfhaft versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken. Dann sprang die Ampel um, sie fuhr an und verschwand aus seinem Blickfeld. Ruiza rannte. Nach dem langen Gespräch war es spät geworden, er hatte Angst, Asagi nicht mehr zu erwischen. Achtlos drängelte er sich durch die Passanten, verschwendete keine Zeit darauf, sich zu entschuldigen wie sonst. Er konnte schon das Dach der Halle erkenn und versuchte, noch ein wenig schneller zu rennen. Erschöpft hielt er schließlich inne und stützte die Hände auf den Knien ab, schwer nach Luft schnappend. Vor ihm strömte eine Masse an freudestrahlenden Mädchen und wenigen Jungs dazwischen aus dem Ausgang. Das Konzert war bereits zu Ende. Ob die anderen noch da wären? Bestimmt. Und er hatte selbst schon einmal mit ihnen hier gespielt, er wusste, aus welchem Ausgang sie rauskommen würden. Rasch machte er sich auf den Weg dorthin. Er schlug den Kragen seiner Jacke hoch und hielt Abstand zu den anderen Menschen, um nicht erkannt zu werden. Ruiza suchte sich eine dunkle Ecke im Schatten der Tür aus. Hier würde man ihn nicht bemerken. Er verspürte jetzt nicht den Wunsch danach, mit einem der anderen zu sprechen. Heute Abend wollte er erst einmal nur mit Asagi reden. Und der kam immer alleine und als Letzter aus der Halle. Nach ihren gemeinsamen Konzerten war er stets vor seinem Freund nach draußen gegangen und hatte dort eine Zigarette geraucht, während er wartete. Jedes Mal, wenn sich die Tür öffnete, drückte er sich unwillkürlich ein wenig tiefer in den Schatten und hielt die Luft an. Er sah zuerst Hiroki und Rena, dann Hide-zou und schließlich Tetsu in Begleitung eines Tontechnikers vorübergehen. Keiner bemerkte ihn. Langsam schlug sein Herz schneller. Da! Die Tür öffnete sich wieder. Zuerst konnte er nur die Silhouette eines groß gewachsenen Mannes erkennen, doch instinktiv wusste er sofort: Das was Asagi! Jener ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und machte sich auf den Weg zu seinem Auto. Ruiza blieb atemlos noch ein paar Sekunden reglos in seiner Ecke stehen und sprach sich Mut zu, dann trat er aus dem Schatten heraus. Ja. Er würde nicht mehr weglaufen. Nicht mehr zweifeln. Nie mehr. Bevor er etwas sagen konnte, hatte Asagi seine Schritte gehört und drehte sich um. Seine Augen weiteten sich ungläubig, als er erkannte, wen er vor sich hatte. „Ruiza?“ fragte er leise. „Ja“, antwortete er mit ebenso zögerlicher Stimme. „Ich…ich bin wieder zurück, Asagi.“ Der Dunkelhaarige drehte sich nun völlig zu ihm um, das Erstaunen stand ihm weiterhin ins Gesicht geschrieben. „Heißt das…du erinnerst dich?“ Seine Stimme war heiser vor Aufregung. Ruiza nickte. „Ich erinnere mich wieder an alles. An jede Einzelheit.“ Und plötzlich konnte er diese angespannte, unpersönlich Atmosphäre zwischen ihnen beiden nicht mehr ertragen; ohne, dass er es verhindern konnte, traten ihm Tränen in die Augen, als die Worte wie ein Sturzbach seinen Mund verließen. „Ich will dich zurückhaben, Asagi! Ich will wieder mit dir die Wohnung teilen, neben dir aufwachen und abends mit dir nach Hause gehen. Genau wie früher. Bitte, Asagi…lass wieder alles so sein wie früher!“ „Alles?“ Asagis Ausdruck wurde noch unergründlicher, als er es eh schon war. Ruiza verstand. „Nein, nicht alles…Weißt du, warum ich heute Abend hierher gekommen bin? Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich hab dir wohl ziemlich zugesetzt mit meiner Feigheit und Unentschlossenheit, oder?“ Unsicher blinzelte er durch die blonden Haarsträhnen zu dem Größeren hoch, der bei diesem Anblick lächeln musste. „Meine Mutter hat mir gesagt, dass du mehr oder weniger freiwillig die Wohnung verlassen hast…und…“, er blickte seinem Gegenüber jetzt fest in die Augen, „ich habe ihr gesagt, dass ich dich nicht verlieren will. Ich hab mich für DICH entschieden, Asagi.“ Im nächsten Moment war Asagi bei ihm und schloss beide Arme um ihn, zog seinen Körper in eine innige Umarmung. „Ruiza“, flüsterte er, während er ihm durchs Haar strich, „ich hatte gehofft, dass es so kommt. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mir das gewünscht hab. Wie hast du dich wieder an mich erinnert?“ „Du hast immerhin einiges in der Wohnung zurückgelassen, was dir gehörte…Das hast du doch mit Absicht gemacht, oder?“ Der Kleinere lächelte. „Stimmt“, schmunzelte Asagi. „Deine Mutter hat mir gesagt, ich soll alles, was an mich erinnert mitnehmen. Aber ich wollte ja schließlich, dass du mich auch wieder findest. Und du wirst jetzt wirklich bei mir bleiben? Egal, was deine Familie, was alle anderen sagen? Und du wirst keine Ausreden mehr erfinden, wenn man dich fragt, warum du keine Freundin hast? Und nicht mehr behaupten, du würdest mit einem guten Freund zusammenwohnen?“ „Es reicht!“ lachte Ruiza an Asagis Schulter, „Nein, in Zukunft bist du ganz offiziell mein Freund. Versprochen.“ Kurz sahen sie sich einfach in die Augen, dann trafen sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss. Ruiza spürte die Wärme, die von Asagis Körper ausging, roch seinen angenehmen Duft, und es machte ihn unbeschreiblich glücklich. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er das in den letzten Wochen vermisst hatte. Noch einige lange Minuten hielten sie sich einfach im Arm; Ruiza hatte den Kopf an die Schulter des Sängers gelehnt und betrachtete sein Gesicht. „Asagi?“ wisperte er dann. „Gehen wir nach Hause?“ Der andere löste sich aus der Umarmung, nicht ohne ihm vorher noch einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. „Ja…lass uns nach Hause gehen.“ Die Hand, die er Ruiza bei seinen Worten entgegenstreckte, wurde ohne zu Zögern ergriffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)