Verwandte, Freunde und verwandte Freunde von Takara_Phoenix (BRYAN X TALA X RAY | Richtige Dreiecksbeziehung, nicht einfach nur Poppen!!!) ================================================================================ Prolog: Neuigkeiten Lektion 1: Der Tod -------------------------------------- Nihao! Diese FF ist inzwischen die FF, die ich am längsten schreibe. Meine erste BoYuRe, sie ist mir wichtig. Deshalb habe ich sie nochmal überarbeitet, als ich sie gestern nochmals gelesen habe. Aber wirklich großartig geändert habe ich an der Geschichte nicht wirklich was~ Ich weiß, dass der Prolog noch immer verhunst ist und dass man den Eindruck bekommt, dass Ray sich verdammt unpassend verhält, aber lest den Rest der FF und ihr merkt, wieso er sich so verhält. Zai jian, Ta-chan Prolog; Neuigkeiten Lektion 1: Der Tod Es war ein normaler Abend in der WG der Bladebreakers, sie alle gingen ihren normalen Beschäftigungen nach. Bis das Telefon klingelte. „Hallo, hier bei den Bladebreakers. Ray Kon am Apparat“, meldete sich Ray, der das Telefon zuerst erreichte. „Nihao, Ray, ich bin es, Lee. Gut, dass ich dich erwische. Es ist was passiert. Ein Brand. Bei deinen Großeltern. Sie sind beide tot“, ertönte die gehetzte Stimme von Rays altem Freund. „Was?! Aber... wann?“ Mit schreckgeweiteten Augen starrte der Schwarzhaarige den Hören an, wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Dass es kein Scherz war, war ihm durchaus bewusst, sowas würde Lee nie tun. Aber dass es die Wahrheit war, wollte er nun auch nicht glauben. „Vor zwei Stunden. Es tut mir Leid. Aber ich musste dich einfach anrufen, damit du es vor ihm erfährst.“ „Gut... danke... Tschüss, Lee.“ Ray legte auf und begab sich erst mal in das Wohnzimmer, um nachzudenken und sich zu setzten, war diese Nachricht immerhin ein ganz schöner Schock. Mit einem schweren Seufzen ließ er sich auf die Couch fallen, fuhr sich mit der rechten Hand kurz über das Gesicht. //Beide tot. Das heißt, mein Großvater hat das Sorgerecht für mich. Und das Bleiberecht. Er wird mich zu sich holen, sobald er es erfährt. Am Besten ich sag es ihnen gleich. Drum herum komm ich eh nicht. Das ist nun erstmal wohl das Wichtigste...// „MAX, TYSON, KENNY, KAI! Kommt mal runter!“, schrie der junge Chinese die Treppe hoch. „Was ist denn los?“, fragte Tyson und eilte die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Er setzte sich neben den Chinesen. Kurz nach dem Blauhaarigen traten auch Max, Kenny und Kai ein. Als alle saßen, begann Ray zu erzählen: „Meine Großeltern sind tot.“ „Oh, das tut mir aber Leid, Ray. Sie waren doch deine einzigen, noch lebenden Verwandten, oder?“, erkundigte sich Max mit bedrücktem Blick. „Nein. Und da liegt momentan das Problem. Ich habe noch einen Großvater, der mich, sobald er vom Tod meiner Großeltern erfährt, zu sich holen wird.“ „Na dann erklärst du ihm, dass du zu den Bladebreakers gehörst und wir dich brauchen. Dann lässt er dich sicher bei uns wohnen bleiben“, warf Tyson optimistisch ein. „Er weiß, dass ich zu euch gehöre. Deshalb wird er mich auch holen. Er hat sein eigenes Team und er wird wollen, dass ich in dieses komme. Immerhin war das schon sein Ziel, als meine Mutter starb, nur das damals meine Großeltern schneller waren.“ „Wer ist denn dein Großvater?“, fragte der Blonde neugierig. Kurz musste Ray schluckten, suchte nach den richtigen Worte. Doch die gab es nicht. Es gab keine harmlose Form für das, was er seinem Team, insbesondere Kai, sagen wollte, musste. Es wäre wohl das Beste, würde er die Sache einfach auf den Punkt bringen... „Oh, Kai, es tut mir Leid, dass du es so erfahren musst. Mein Großvater ist Voltaire Hiwatari. Der Vater meines Vaters. Unseres Vaters. Ich bin dein Halbbruder.“ „Du bist mein... Bruder?“, fragte Kai nochmals ungläubig nach. Erschrocken, innerlich zutiefst geschockt, blickte der Graublauhaarige seinen neugewonnen Bruder an, wusste nichts darauf zu entgegnen. Nachdem Ray dies bejahte, stand Kai auf und stürmte in sein Zimmer, welches er den restlichen Abend nicht verließ. Wusste er doch nicht, wie er sich nun verhalten sollte. Zu tief saß der Schock. Ray packte seine Koffer, da er bereits in der Nacht mit Voltaire rechnete. So ungern er dies wohl auch tat. Der Schwarzhaarige hätte seinen Freunden dies alles viel lieber noch einmal erklärt, ruhig, vernünftig. Vor allem Kai. Doch dazu blieb ihm einfach nicht die Zeit, denn Voltaire kam gegen vier Uhr nachts und holte seinen Enkel ab. ~*~Zur Zeit des Gespräches der Bladebreakers in der Abtei, in Boris Büro~*~ Boris hatte Tala, Bryan, Ian und Spencer zu sich gerufen, um ihnen etwas mitzuteilen. Genervt, was sie sich jedoch nicht anmerken ließen, standen die vier Demolition Boys gegenüber des großen Schreibtisches von Boris. „Voltaire hat mich soeben angerufen. Sein Enkel wird zu uns kommen. Um genau zu sein zu euch. In euer Zimmer, in euer Team. Morgen Mittag wird er da sein“, verkündete der Lilahaarige trocken. Die vier nickten stumm und verließen das Büro rasch wieder. Immerhin wollten sie nur zu viel Zeit wie nötig bei diesem Kerl verbringen. Nachdem sie einige Schritte entfernt vom Büro waren, konnten sie sich endlich auch unterhalten. „Mann. Warum Kai?“, knurrte Ian. „Ja. Der hat uns gerade noch gefehlt“, seufzte Spencer. „Was sagst du dazu, Tala?“, fragte Bryan. „Ich sage: Abwarten. Lasst uns morgen darüber reden. Heute habe ich dafür echt keinen Nerv mehr.“ Kapitel 1: Umzug Lektion 1: Eine Woche Abtei, all inclusive ----------------------------------------------------------- Nihao! Ich muss sagen, bei diesem Kapitel gefällt mir das Gespräch am Anfang, obwohl das eigentlich der Teil ist, der wie der Prolog auch, schon uralt ist~ Alles andere erklärt sich in den weiteres Kapiteln ^-^V Zai jian, Ta-chan 01. Kapitel; Umzug Lektion 1: Eine Woche Abtei, all inclusive Gegen zwölf Uhr kamen Ray und Voltaire in Begleitung von Boris in der Abtei an. Boris, sehr überrumpelt,dass da Ray und nicht Kai stand, führte den Schwarzhaarigen bis zu seinem neuen Zimmer. Dieses betrat der Ex-Bladebreaker leise, wusste er ja nicht, ob er soeben die Höhle des Löwen betrat. Er hörte Stimmen aus dem Nebenraum und entschied, nicht in das Gespräch zu platzen, sondern erst seine Klamotten in den einzigen, noch leeren Schrank, oder eher Spint, zu räumen. „Gott! Was machen wir denn jetzt?“ „Woher soll ich das wissen?! Kai in ein Team zu integrieren dürfte so schwer sein, wie einen Wolf zum Vegetarier zu machen...“ „Stimmt. Wenn das nicht sogar leichter ist. Aber denkt doch mal positiv. Es könnte schlimmer sein!“ „Aha. Und wie?“ „Bleiben wir mal bei den Bladebreakers. Tyson.“ „Du hast Recht. Das wäre schlimmer. Der würde uns an einem Tag wahrscheinlich den Vorrat für die ganze Woche wegfuttern...“ „Aber er wäre nach einer Woche wahrscheinlich auch wieder weg! Der kratzt ja schon bei Kais Training fast ab, da hält der Boris Training nie durch...“ „Stimmt. Oder denkt mal an Max.“ „Der würde keine Woche überleben. Mit seiner ewigen Ich-bin-auf-ner-neuen-Droge-und-habe-Lachgas-inhaliert-guten Laune würde der mich so auf die Palme bringen, dass es als Notwehr durchgeht!“ „Und was wäre, wenn Ray zu uns käme?“ „Ähm...“ „Also, das Training dürfte er durchhalten.“ „Und er ist sympathisch!“ „Also, dann hätten wir bei den Bladebreakers eine bessere und zwei schlechtere Optionen. Seht es positiv. Es geht auch schlimmer.“ „Wenn du schon alles positiv siehst, sag mir mal was positives an der Abtei!“ „Auf Anhieb fallen mir da drei Dinge ein. Und die sitzen gerade hier mit mir am Tisch.“ „Gutes Argument. Wir haben schließlich uns. Zusammen ist sogar die Abtei erträglich.“ „Ich glaube, wir sind vom Thema abgekommen. Kai. Denn auch wenn es schlimmer und auch besser kommen könnte, können wir nichts am Hiwatarischen Stammbaum ändern. Kai bleibt Kai.“ „Und Kai bleibt stur. Der wird sich niemals unterordnen. Bei den Bladebreakers durfte er ja das Alphamännchen markieren, aber wir haben ja unseren Tala.“ „Wir könnten ihn ja so lange quälen, bis er sich freiwillig unterordnet.“ „Und wie?“ „Mit Talas Essen... -AU! Das tat weh, Tala!“ „Das sollte es auch! Heißt das soviel wie, dir schmeckt mein Essen nicht?!“ „Doch, doch. So habe ich das nicht gemeint... Ich meine, der hat Ray. Erinnert ihr euch noch an die WCC, als Ray dieses Buffet gezaubert hatte?“ „Ja~, so gut habe ich noch nie gegessen!“ „An dem Tag habe ich glaub ich so viel gegessen, wie sonst in einem Monat.“ „Genau. Und nun denkt mal weiter. Das kriegt Kai JEDEN TAG. Der hat doch inzwischen einen total verwöhnten Gaumen.“ „Du hast Recht.“ „Mann, ist das unfair!“ „Ich will auch!“ „Jeden Tag so gutes Essen? So muss es im Himmel sein!“ „...“ „Was glaubt ihr wird aus den Bladebreakers, wenn Kai nicht mehr bei ihnen ist?“ „Wahrscheinlich holen sie sich einen neuen Blader.“ „Oder sie bleiben ein Dreierteam.“ „Auf jeden Fall wird Ray der neue Teamleader.“ „Ja, das ist klar.“ „Bei denen darf man ja im Prinzip keinen rausnehmen.“ „Wieso das denn?“ „Na, die funktionieren weniger wie ein Team, sondern eher wie eine Familie.“ „Stimmt. Max und Tyson, die hyperaktiven Kinder...“ „Kai, das Familienoberhaupt, das alles führt und bestimmt...“ „Und Ray das Muttertier. Er kocht, putzt, will alles friedlich regeln.“ Ray, der immer noch seine Klamotten in den Schrank räumte, stellte sich die „Familie“ bildlich vor- Er als Hausfrau, möglichst noch mit rosa Schürze, Kai im Anzug und mit Aktenkoffer und im Vordergrund Tyson und Max, die sich balgen. Dieses Bild hatte ihn im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen und er fiel vom Stuhl, auf dem er stand, um ganz oben an den Schrank zu kommen. Mit einem erschrockenen Aufschrei kam er unsanft auf dem Boden an. „Was war das?“, fragte Spencer verwirrt. Schulterzuckend erhoben sich die Demolition Boys und verließen die Küche. Auf den ersten Blick bemerkten sie nichts Auffälliges im Schlafraum. „Ähm, ich bin hier unten“, machte Ray auf sich aufmerksam. Verwirrt drehte sich Ian zu Spencer und haute diesen. Als dieser ein „AU! Spinnst du?!“ verlauten ließ, murmelte der Kleinste: „Kein Traum...“ „Und dazu haust du MICH?!“ „“Was machst DU hier?“, fragte Bryan den immer noch am Boden sitzenden Chinesen und achtete nicht weiter auf Ian und Spencer. „Im Moment? Auf dem Boden hocken... davor hab ich meine Klamotten in den Schrank geräumt, weil ich gehört habe, dass ihr euch unterhaltet und da wollte ich euch nicht stören...“ „Aha. Und was machst du hier, in Russland, in Moskau, in der Abtei, in unserem Zimmer?“, fragte Tala, während er dem Schwarzhaarigen die Hand reichte. Diese nahm der Chinese dankend an und zog sich mit der Hilfe des Rothaarigen hoch. Dann wurde er von Bryan in Richtung Küche gewunken, in die die Demos gingen. Die vier setzten sich an den Küchentisch und gaben Ray zu verstehen, sich auch zu setzen. „Also, Ray, erklär“, forderte Tala. „Ich bin euer neues Teammitglied“, meinte Ray trocken. „Bitte was?! Aber dann bist DU Voltaires Enkel, wie...?“, brachte Ian raus. „Ja~. Ich bin Voltaires Enkel. Und Kais Halbbruder. Kurzfassung: Als Kais Mutter schwanger war, war sein... unser... Vater geschäftlich in China, wo er meine Mutter getroffen hatte und eins führte zum andern und am Ende zu mir.“ „Kais Halbbruder?“, fragte Spencer ungläubig, holte aus und haute Ian. „AU!“ „Kein Traum“, murmelte Spencer. Ray war leicht verwundert über das Verhalten der beiden Russen. „Und wieso kommst du JETZT zu uns?“, hakte Bryan nach. „Weil ich nach dem Tod meiner Mutter bei ihrem Mann, dann im Waisenhaus und dann bei meinen Großeltern gelebt habe und letztere sind vor einigen Stunden verstorben. Das hat Voltaire schnell erfahren, zu schnell für meinen Geschmack. Und da er mein einziger, volljähriger Verwandter ist, hat er jetzt das Sorgerecht für mich.“ Das Gespräch wurde durch das laute Magenknurren der vier Russen unterbrochen. Augenblicklich erhob sich der Chinese, stellte sich an den Herd und kochte, wie selbstverständlich, in der für ihn fremden Küche. Was die Demos jedoch nicht registrierten, da sie ihren Gedanken nach hingen, welche sich alle um den Schwarzhaarigen drehten. „Tja, ihr könnt nichts am Hiwatarischen Stammbaum drehen, ich leider auch nicht. Sonst stünde dort mein Name nicht.“ „Warte mal... hast du etwa gelauscht?“, fragte Ian mit großen Augen. „Nee. Aber ich hab euch trotzdem gehört.“ „Alles?!“, entfuhr es den vier erschrockenen Russen. „Nyo, ab 'Gott, was machen wir denn jetzt?', oder so...“ „Also hast du alles gehört“, kommentierte Spencer. Das war den Demolition Boys nun doch sehr peinlich, hatten sie immerhin so einiges über Ray gesagt, was sie ihm eigentlich nicht wirklich direkt mitteilen wollten, vor allem da sie ja nicht unbedingt für ihre sympathische Art oder dafür, andere in den Himmel zu loben bekannt waren. „Was machst du da eigentlich?“, fragte Bryan, dem endlich auffiel, dass Ray nicht mehr am Tisch saß. „Ich koche. Ich... eure Mägen klangen hungrig“, grinste der Schwarzhaarige. Da Ray mit dem Rücken zu den Vieren stand, konnte er die begeisterten Gesichtsausdrücke nicht sehen. Bryan stand auf und deckte den Tisch. „Deine Großeltern haben sich einen wirklich guten Zeitpunkt ausgesucht, um zu sterben...“ „Wie meinst du das, Ian?“, fragte Ray stirnrunzelnd und drehte sich zu den am Tisch sitzenden um. „Was Ian meint ist, dass wir in einer Woche aus der Abtei ausziehen, da uns die Biovolt-Corp ein Haus irgendwo am Arsch der Welt finanziert, wo wir in Ruhe trainieren können“, erklärte Tala. „Genau. Und das bedeutet, wir sind Boris los und seine... Trainingsmethoden“, fuhr Bryan fort. Ray nickte nur, immerhin wusste er nicht wirklich um Boris Methoden, schließlich redete Kai nie über seine Zeit in der Abtei. „So, das Essen ist fertig“, meinte Ray schließlich und gab jedem auf. Grinsend beobachtete er, wie die Demolition Boys das Essen regelrecht runterschlangen. Am Abend unterhielten sich die fünf noch etwas und die Demos erzählten Ray ein paar Dinge über die Abtei und über Boris. Am nächsten Morgen waren Bryan und Tala wieder die ersten, die wach waren. Dachten sie zumindest. Wie immer saßen sie im Wohnzimmer und beredeten den Ablauf des Tages. „Glaubst du wirklich, Ray hält das Training durch? Immerhin ist es doch anders, als Kais und Boris Bestrafung ist auch nicht ohne...“, brummte Bryan. „Ach Gottchen, du machst dir ja Sorgen!“, grinste der Rothaarige. „Du dir doch auch“, konterte der Grauhaarige. Daraufhin konnte sich Tala nur dezent räuspern. „Sagen wir es so, ich fand es schade, dass bis jetzt nur die Bladebreakers ein Kätzchen hatten. Jetzt haben wir es und da sollten wir durchaus dafür sorgen, dass sich das Kätzchen hier wohlfühlt, nicht?“, meinte Tala. „Natürlich. Da bin ich völlig deiner Meinung.“ Die beiden grinsten sich noch kurz an, bis die Türe zur Küche geöffnet wurde. Herein trat der junge Chinese mit einem Tablett in den Händen. Er lächelte die beiden verdutzten Russen freundlich an und stellte beiden je eine Tasse Kaffee hin. „Ich dachte, ihr wollt vielleicht einen Kaffee, bevor das Frühstück fertig ist“, erklärte er. Dann ging er, mit dem Tablett unter dem Arm, in die Küche zurück. Verwirrt blickten sich die beiden Freunde an. Sie waren es nicht gewohnt, so umsorgt zu werden. Erst dieses köstliche Abendessen am Vortag, jetzt brachte das Kätzchen ihnen auch noch einen Kaffee und machte für sie Frühstück. Und das alles ohne darum gebeten worden zu sein. Eine halbe Stunde später wurden auch Spencer und Ian geweckt, das Frühstück war fertig. Nach dem Essen führten die Demolition Boys Ray zu einem großen Trainingsraum im Keller. Dort standen viele andere Schüler der Abtei um eines der Tableaus, von denen mehrere im Boden eingelassen waren, herum. Boris stand auf einer Art Podest und überwachte alles. Ray war leicht verwirrt, dachte er immerhin, dass die Demolition Boys gesondert trainierten. Plötzlich stupste Ian ihn an und machte ihn darauf aufmerksam, dass die anderen bereits dabei waren, sich zu Boris durch zu kämpfen. Was dem Langhaarigen gleich bei Betreten des Trainingsraums aufgefallen war, war, dass die Minen der Demos um einige Grad kälter geworden waren. Als der Schwarzhaarige bei Bryan angekommen war, schien es ihm, als wüsste der andere genau, was er gedacht hatte. „Wir müssen hier erstmal Boris morgentliche 'Moralpredigt' über uns ergehen lassen, dann noch manchmal den anderen zeigen, was sie können sollten und dann begleitet uns Boris persönlich zu unserem Trainingsraum, wir besitzen einen eigenen. Ein Teil unseres Luxus, den wir als der Stolz der Balkov-Abtei genießen“, erklärte der Grauhaarige leise. Kaum merklich nichte Ray. Das alles war ihm mehr als nur suspekt und unheimlich. Das Verhalten der vier Russen, wie nett sie doch eigentlich waren und wie eiskalt in Gegenwart von anderen, dann dieser Boris, dem er wahrscheinlich nicht mal glauben würde, würde er ihm sagen, Weihnachten sei am 24.12, auch diese anderen Schüler, die diese leeren und ausdruckslosen Augen hatten, wirkten, als hätten sie keinen Lebensmut mehr und kein Leben außerhalb des Bladens, überhaupt die Abtei, das von außen wie eine normale, alte Abtei wirkende und von innen ein so völlig anders als erwartet eingerichtetes Gebäude, in dem wohl so viele Menschen gegen ihren Willen lebten, in dem zwei Verrückte ihren Lebenstraum wahr machen wollten. Der Langhaarige wusste wahrlich nicht, was er von all dem denken und halten sollte. Nur die Demolition Boys waren ihm auf seltsame Weise vertraut und sympathisch. Doch ehe der Chinese diesen Gedanken fortführen konnte, holte ihn die nicht gerade angenehme Stimme von Boris wieder in die kalten Hallen der Balkov-Abtei zurück. Das Problem allerdings war, dass er kein Wort verstand. Im Gegensatz zu seinen Chinesisch-, Japanisch- und Englischkenntnissen, waren seine Russischkenntnisse nämlich nicht vorhanden. Tala, der schmunzelnd den verzweifelten Gesichtsausdruck des Chinesen bemerkte, stupste Bryan in die Rippen. Erst etwas ärgerlich, wandte dann auch er seinen Blick zu Ray und konnte sich das Lachen nur schwerlich verkneifen. Wären sie allein gewesen, ohne Boris und diese anderen Schüler, hätte er wohl laut losgelacht. Immerhin konnte man beinahe das immer größer werdende Fragezeichen über Rays Kopf sehen. Inzwischen hatten auch Ian und Spencer den verzweifelten Schwarzhaarigen bemerkt und Spencer erbarmte sich, Ray wenigstens grob zu erklären, was Boris da sagte. Irgendwas von verlieren ginge nicht, hier würden nur Gewinner geduldet und alle würden die Strafen für Verlierer kennen. Das Übliche halt, wie es Spencer ausdrückte. Auch wenn Ray zu gern gefragt hätte, wie denn die Strafe ausfällt, war er sich sicher, die Antwort nicht hören zu wollen. Nachdem Ian und Spencer vor den Schülern zeigten, wie richtige Blader bladen, trat Boris auf die fünf Demolition Boys zu. Stumm blickte der Abteileiter einen nach dem anderen an und blieb mit einem dreckigen Grinsen bei Ray hängen. Dieses Grinsen wollte Bryan und Tala ganz und gar nicht gefallen, kannten sie es doch schließlich zu gut. „Und wie gefällt es dir bis jetzt hier, Ray?“, fragte der Lilahaarige, nicht daran denkend sich dieses Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. Die Art, wie er seinen Namen betonte, gefiel Ray ganz und gar nicht. „Wirklich hübsch hier, Boris. Aber ein neuer Anstrich würde das ganze doch glatt noch gemütlicher machen. Ich hab gehört, gelb sei eine beruhigende Farbe“, antwortete Gefragter lächelnd, ließ sich seine Angst, die er vor dem Abteileiter hatte, nicht anmerken. Das ärgerte den Lilahaarigen ungemein, dachte er doch schließlich ein leichtes Spiel mit Ray zu haben. Dies nahmen die vier Russen zufrieden grinsend zur Kenntnis. Knurrend ließ Boris seine Fingerknöchel knacksen. Ohne ein weiteres Wort verließ er die Halle, gefolgt von den Demos. „Hab ich was falsches gesagt oder hat er einfach nur seine Tage?“, fragte Ray unschuldig lächelnd. „Ich glaube, er kommt einfach langsam in die Wechseljahre“, erwiderte Ian. Tala konnte da nur den Kopf schütteln. Auch wenn es noch so schön war, Boris auf die Palme zu bringen, so gefährlich war es auch. Das wusste der Rothaarige aus erster Hand. Ein besorgter Ausdruck breitete sich auf dem Gesicht des Teamleaders aus. Jedoch wurde er von seinem besten Freund aus den Gedanken gerissen, da dieser ihm in die Rippen stieß und mit ernstem Gesichtsausdruck den Kopf schüttelte. Bryan hatte Recht, man sollte nicht merken, dass Tala eine Schwäche für das Kätzchen hatte. Das wäre weder gut für Ray, noch für ihn, denn Schwächen wurden in der Balkov-Abtei nicht geduldet und beseitigt. Schnell erreichten sie ihren persönlichen Trainingsraum, in dem sie dann fast den ganzen Tag verbrachten bis in den Abend hinein. Abends war Ray dann doch ganz schön erledigt, er hatte sich zwar gedacht, dass es hart werden würde, aber so... Nach dem Essen fiel der Schwarzhaarige fast augenblicklich ins Bett. Das Training war doch sehr gewöhnungsbedürftig. Und so ging es dann noch vier Tage weiter, bis er schließlich am fünften Tag einfach umkippte, da er nicht mehr konnte. Seine neuen Teamkollegen machten sich Sorgen um ihn, war es scheinbar doch ein wenig zu viel für den Chinesen gewesen. Was sie mit halben Ohr mitbekamen war, dass Boris den Schwarzhaarigen nach dem Training sprechen wollte. Unruhig ging Ian im Wohnzimmer auf und ab. „Nun setz dich endlich! Das hält ja keiner aus und besser macht es auch nichts!“, knurrte Spenc. Man konnte es ja eigentlich kaum glauben, aber die vier Russen sahen Ray als einen von ihnen an, er gehörte zu ihrem Team, zu ihrer Familie. Und momentan machten sie sich Sorgen um den Jüngsten, immerhin wollte Boris ihn für seine Schwäche, die er im Training gezeigt hatte, bestrafen. Und das erste Mal war immer das schlimmste, das wussten die vier aus eigener Erfahrung. Nach einer schier endlosen Zeit ging die Türe auf und Ray trat ein. Sein Haar war zerzaust, einige Strähnen hingen aus dem Zopf heraus, seine Kleidung war an einigen Stellen zerrissen und seine Hose war blutig. Was aber am meisten schockte, war der leere, gleichgültige und gefühlslose Blick, den Ray hatte. Leicht unsicher auf den Beinen ging er in Richtung Bad, ließ dabei nur ein leises „Ich geh duschen“ verlauten. Ihm war es unangenehm, dass ihn die anderen so sahen. Die vier konnten ihm nur verwirrt hinterher schauen. Er wirkte irgendwie viel zu gefasst, für das, was ihm gerade widerfahren war. Als wäre er es bereits gewohnt. Doch dieser Gedanke mochte den Russen nicht gefallen. Warum auch immer er so war, sie waren froh, dass Boris ihn nicht klein gekriegt hatte, hatten sie doch so etwas befürchtet. Als es dann hieß Sachen packen und der Abtei auf Wiedersehen sagen, waren sie alle froh und stiegen mit Freuden in das Flugzeug, das sie in ihre neue Heimat bringen sollte. Kapitel 2: Umzug Lektion 2: Die neue Heimat ------------------------------------------- Nihao! Ich bin der Meinung, dass ich das letzte Kapitel irgendwie verhunst habe, auch wenn ich es ein bisschen bearbeitet habe, dennoch geht das zu schnell~ Das hier gefällt mir dann doch etwas besser... Aya, keine Angst wegen Boris, der kriegt sein Fett noch weg ^_~ Zai jian, Ta-chan 02. Kapitel; Umzug Lektion 2: Die neue Heimat Mit tosendem Lärm landete der Hubschrauber irgendwo im Nirgendwo. Dem Team wurde nicht gesagt, wo sie sich befanden. Noch nicht einmal in welchem Land sie waren wussten sie. Als Ray aus dem Hubschrauber trat, war das erste, was er sah ein Wald. Leicht irritiert ließ er den Blick schweifen. Scheinbar befanden sie sich auf einem Berg, der Hang war mit Bäumen übersäht und weiter oben lag Schnee. Momentan befanden sie sich auf einer Art Vorsprung. In der Nähe des Helikopters standen zwei Häuser. Als auch die anderen Demolition Boys ausgestiegen waren, begaben sie sich zu den Häusern. Boris hatte ihnen gesagt, dass es zwei wären und, dass eins unbewohnt wäre. Welches ihnen gehört würden sie merken, hatte er gesagt. Inzwischen war der Hubschrauber bereits wieder abgehoben und flog wieder in Richtung Moskau. „Glaubt ihr, wir sind noch in Russland?“, fragte Ian skeptisch und betrachtete die Landschaft unterhalb des Berges. „Das werden wir schon noch herausfinden. Da unten ist eine Stadt... oder so... da werden wir ja dann sehen, in welchem Land wir hier sind. Lasst uns erst mal das Haus anschauen“, meinte Spencer. Tatsächlich war es einfach, heraus zu finden, welches ihr Haus sein würde. An der Klingel stand „Demolition Boys“. Tala zog einen Schlüsselbund, den ihm Boris im Helikopter gegeben hatte, und schloss auf. Neugierig wurde zuerst alles inspiziert. Wenn man das Haus betrat befand man sich in der Eingangshalle, die in den Flur führte. Der erste Raum war die Küche, auf der linken Seite, rechts befand sich eine Treppe, die nach oben führte, sowie eine Türe, die in den Keller führte, gerade aus kamen sie in ein großes Wohnzimmer mit Türe zum Garten. Alles war schon eingerichtet und, das musste man zugeben, nicht gerade geschmacklos. Viel mehr im Gegenteil. Nun drängte sich doch die Frage auf, ob im oberen Stockwerk auch so viel Geschmack zu finden war, oder es dort eher aussah, wie in der Abtei. Zur Verwunderung aller waren oben sechs Schlafzimmer zu finden. Nicht nur für jeden eins, sondern noch eins mehr. Drei befanden sich auf der linken und drei auf der rechten Seite. Am Ende des Ganges befand sich dann noch ein großes Badezimmer. Die Schlafzimmer sahen alle gleich aus, großes Bett, schöner Schreibtisch, geräumiger Schrank, hübsche Komode und eine Türe, die auf den Balkon führte, den sich je die drei Zimmer teilten, die nebeneinander lagen. Nur in einer Sache unterschieden sich die Zimmer. Die Wände, die Bettwäsche, die Vorhänge und die Teppiche waren in jedem Zimmer in einer anderen Farbe. Im ersten rechts gelb, in dem daneben orange, im letzten rechts rot, auf der anderen Seite das letzte war in lila, das daneben in blau und das gegenüber des gelben Zimmers war in grün gehalten. Nachdem alles unter die Lupe genommen worden war, fanden sich alle wieder im Wohnzimmer ein. „Okay, kann es sein, dass Voltaire auf Droge ist?! Ich meine, wieso spendiert der uns so eine Luxushütte?!“, fragte Ian ernst. Ray grinste schief, stellte er sich doch gerade Voltaire mit einem Joint im Mund vor. „Und dazu noch ein Konto, von dem wir jede Woche Geld für den Einkauf abheben können“, fügte Spencer nachdenklich hinzu. Stirnrunzelnd sah sich Ray im Wohnzimmer um, als ihm ein Foto auffiel, das auf dem Tisch lag. Entgeistert nahm er es an sich und betrachtete es. Das machte auch die anderen vier aufmerksam und sie betrachteten das Foto ebenfalls. Darauf zu sehen waren zwei Kinder, ein kleiner Junge mit schwarzem Haar und einer mit graublauem Haar. Sie standen nebeneinander, der Graublauhaarige schien misstrauisch dem anderen gegenüber. Dieser wirkte tief traurig. „Die sind ja niedlich!“, meinte Spencer, der eine Schwäche für Kinder hatte. Er würde wohl mal den idealen Vater abgeben, spekulierten Ian, Bryan und Tala insgeheim. „Ich bin nicht niedlich!“, protestierte Ray. „Du?“, hakte Ian nach und musterte den Chinesen genau. „Ja. Das ist ist ein Bild von Kai und mir. Voltaire wollte mich damals schon adoptieren, aber meine Großeltern waren schneller. Damals habe ich Kai das erste mal getroffen... aber als wir uns als Blader wieder begegneten schien er sich nicht mehr an mich zu erinnern...“, seufzte Ray. Den Grund, weshalb das Foto dort lag, konnte sich Ray allerdings nicht denken. Er wusste nur, dass das bereits sechs Jahre zurück lag und nicht mehr wichtig war. Immerhin lebte er nach dem Motto „Leb heute für morgen und nicht für gestern!“. Dennoch steckte er das Foto in seine Hosentasche. „Und wie wollen wir die Zimmer aufteilen?“, wechselte Bryan das Thema. „Also ich nehme das Rote, ist ja wohl mal klar“, stellte Tala fest. „Und ich will das in lila!“, meinte Ian. „Ich hätte gern das Orangene“, sagte Spencer. „Dann will ich das Grüne“, forderte Bryan. „Na das passt ja. Gibt es wenigstens keinen Streit um die Zimmer“, lachte Ray und begab sich wieder in das obere Stockwerk. „Und welches Zimmer willst du, Ray?“, rief ihm Ian hinterher. „Meine Lieblingsfarbe ist gelb.“ Den gesamten Tag verbrachten sie damit, die Zimmer einzuräumen. Am Abend stellte Ray verwundert fest, dass sogar der Kühlschrank prall gefüllt war. So kochte er dann ein umfangreiches Abendessen für das Team. „Also eins sag ich euch, hier stimmt was nicht! Und ich sag euch noch was, mir ist es scheißegal!“, verkündete Ian und nahm sich Nachschlag. Grinsend schüttelte Bryan den Kopf. „Recht hast du! Aber trotzdem sollten wir uns nicht all zu sehr in Sicherheit wiegen“, meinte Tala ernst. „Tala hat Recht. Boris und Voltaire führen irgendwas im Schilde und solange wir nicht wissen was, sollten wir vorsichtig sein“, erläuterte Spencer. „Ach, jetzt macht euch mal nicht so viele Sorgen! Wir sollten lieber die schöne Umgebung und die Situation genießen“, stellte Ray lächelnd fest. „Sag mal, Ray, wo hast du eigentlich so gut kochen gelernt?“, fragte Bryan plötzlich. „Meine Mutter hatte früher ein Restaurant in unserem Heimatdorf, um genau zu sein das einzige Restaurant. Leider hatte sie nie Zeit mir das Kochen beizubringen. Deshalb hab ich es später gelernt, sozusagen im Andenken an meine Mutter (irgendwie bring ich immer Rays Mutter um <.<“)“, erklärte Ray mit traurigem Unterton. Verstehend nickte der Grauhaarige. Am nächsten Morgen saßen Bryan und Tala im Wohnzimmer und spekulierten über Boris und Voltaires Beweggründe. Etwa zur selben Zeit stand Ray auf und belegte das Bad. Für eine Stunde. Als der Rothaarige und der Grauhaarige wieder hoch gingen, um das Team zu wecken, standen Ian und Spencer bereits vor dem Badezimmer. Der Lilahaarige hüpfte von einem Bein auf das andere, er schien dringend auf das Klo zu müssen. Amüsiert stellte sich der Teamleader zu den beiden. „Gibt es hier was um sonst, oder wie?“, hakte er nach. „Nein! Aber Ray ist schon seit einer Stunde da drin und wenn er sich nicht langsam beeilt, platze ich!“, maulte Ian. Wie auf Kommando öffnete sich die Türe. „Versuch du mal anderthalb Meter langes Haar trocken zu kriegen!“, belehrte ihn Ray. Doch ehe der Schwarzhaarige den Satz zu Ende gesprochen hatte, war Ian schon an ihm vorbei ins Bad gerannt und hatte die Türe hinter sich zu geschmissen. Lachend betrachteten die anderen drei Russen Rays perplexen Gesichtsausdruck. Verwirrt den Kopf schüttelnd begab sich Ray in die Küche, um das Frühstück zu machen. Summend zerbrach er sechs Eier am Pfannenrand und bekam nicht mit, wie zwei Personen den Raum betraten. Bryan begann den Tisch zu decken, während Tala die Eierschalen wegschmeißte. „Wieso bist du eigentlich schon so früh wach?“, fragte der Rothaarige, als er hinter Ray stand und ihm über die Schulter schaute. Ein Schauer lief über Rays Rücken, als Talas heißer Atem seinen Nacken streifte. Der Langhaarige musste einmal hart schlucken, um sich wieder unter Kontrolle zu bringen. „Eigentlich ärgert es Tala bloß, dass jemand vor ihm wach ist!“, stellte Bryan lachend fest, vor allem um auf die Frage zurück zu kommen. Er drückte seinem Leader fünf Teller in die Hand, damit dieser von Ray abließ und mithalf den Tisch zu decken. Ärgerlich grummelnd stellte der Rothaarige die Teller auf den Tisch. „Versuch du mal Essen für sieben Personen zu machen, Einkaufen und Joggen zu gehen und das ganze vor sieben Uhr!“ „Bitte? Wieso das? Wieso für sieben?“, fragte Bryan perplex. „Na hör mal, der werte Herr Hiwatari erwartet, dass das Essen auf dem Tisch steht, wenn er um sieben aufsteht. Davor muss ich erst mal Einkaufen gehen, schließlich brauche ich genug Zutaten für drei Malzeiten am Tag für je sieben Personen. Max, Kai, Kenny, mich und dreimal für Tyson. Und vor Kais Training geh ich eigentlich noch Joggen.“ „Und wieso hast du das alles gemacht? Ich meine, es kann doch auch jemand anderes kochen und wenn das Essen schon auf dem Tisch stehen soll, heißt das, dass du auch noch den Tisch gedeckt hast. Und Einkaufen könnte doch dann auch eigentlich ein andere!“, sagte Tala verwundert. „Könnte, ja. Doch zwischen könnte und wirklich machen ist ein Unterschied, nämlich der Unterschied, dass Max und Tyson die Sache mit dem Haushalt nicht Ernst nehmen und Kai der Meinung ist, dass es reicht Teamleader zu sein und sich die anderen um den Rest kümmern könnten. Und Kenny... der kriegt doch nichts gebacken, solange es nicht mit Computern zutun hat!“ Grinsend legte Bryan ihm die Hände auf die Schultern. „Das ändert sich hier aber! Immerhin sollte man als Team wirklich zusammen arbeiten und das in allen Bereichen, nicht nur beim Bladen“, hauchte er ihm ins Ohr. Schon wieder lief Ray ein angenehmer Schauer über den Rücken. Zur Zeit stimmte irgendwas nicht mit ihm, da war er sich sicher. Kopfschüttelnd vertrieb er dieses verwirrende Gefühl, dass wieder von ihm Besitz ergreifen wollte. „Wir holen mal Ian und Spencer zum Essen, komm Bryan“, meinte Tala plötzlich und zog den Grauhaarigen aus der Küche. Das „komm Bryan“ hatte er extra betont. Als sie oben angekommen waren, bogen sie gleich links in Bryans Zimmer. Als Tala die Türe hinter sich geschlossen hatte und sicher war, dass sie keiner hörte, bedachte er Bryan mit einem ärgerlichen Blick. „Jetzt sieh mich nicht so an!“, knurrte Bryan. „Dann hör du auf dich an das Kätzchen ran zu machen!“, zischte Tala zurück. Seufzend ließ sich der Grauhaarige auf sein Bett sinken. „So kann das nicht weiter gehen. Daran geht sonst noch unsere Freundschaft kaputt“, seufzte er. Der Rothaarige nickte zustimmend. „Aber es ist doch eine kleine Meinungsverschiedenheit, die sich nicht von selbst lösen wird, oder?“, murrte er und setzte sich neben seinen besten Freund. „Eher nicht...“ „Und wie wäre es mit einer Einigung?“, fragte Tala plötzlich. „Eine Einigung? Und die wäre? Wir teilen ihn uns?“, lachte Bryan. „Ja.“ Augenblicklich verstummte Bryans Lachen. „Wie bitte? Wie meinst du das denn nun schon wieder?“ „Ganz einfach. Wir versuchen es beide weiter, ohne diese Eifersüchteleien. Fair play. Aber unsere Freundschaft darf daran einfach nicht zerbrechen.“ „Mh... gut soweit. Und was ist, ich bin mal ganz unwahrscheinlich, wenn er darauf eingeht. Ich meine bei uns beiden darauf eingeht?“, hinterfragte Bryan Talas Idee. „Also, mit meinem besten Freund würde ich doch alles teilen“, grinste Tala. „Auch wenn das wohl mehr als unwahrscheinlich ist, was? Na gut, ohne Eifersüchteleien, möge der bessere gewinnen“, meinte Bryan und hielt Tala die Hand hin. „Und der Preis ist ein süßes, schwarzhaariges Kätzchen“, grinste Tala und schlug ein. „Sagt mal, was macht ihr eigentlich? Ihr wolltet vor einer viertel Stunde Ian und Spencer holen! Wir warten schon auf euch mit dem Frühstück!“, ertönte plötzlich Rays Stimme von der Türe. Überrumpelt starrten beide den Schwarzhaarigen an. Da blieb nur noch zu hoffen, dass er nichts gehört hatte. Doch dem war scheinbar nicht so. Erleichtert begleiteten die beiden den Jüngeren zurück zur Küche und sie konnten endlich frühstücken. Nach dem Essen wollten sich die Demolition Boys die Stadt angucken, die am Fuße des Berges lag. Vielleicht konnten sie so heraus bekommen, wo sie sich befanden. So nahmen sie den, doch recht anstrengenden, Abstieg in Angriff und kamen nach einer halben Stunde relativ atemlos unten an. „Und wo lang jetzt? Ich seh nichts als Bäume!“, beschwerte sich Ian. „Wenn ihr mich nicht hättet“, stellte Spencer seufzend fest und lief los. Der Rest des Teams folgte ihm und verließ sich darauf, dass er wusste, wohin er ging. Was auch der Fall war. Nach einer weiteren viertel Stunde kamen sie am Ortseingang zu einer kleineren Stadt an. Die Straßenschilder waren zumindest nicht auf Kyrillisch. „Wo, zum Teufel, sind wir hier?!“, knurrte Ian und verzweifelte an den Schriftzeichen, die an den Läden, Straßenschildern und auch sonst überall zu finden waren. „Japanisch ist das nicht...“, murmelte Tala. „'Straße zum Glück', ein schöner Name...“, murmelte Ray. „Nochmal für Normalsterbliche, was?“, fragte Bryan mit großen Augen. „Na die Straße hier, das ist die 'Straße zum Glück'... den Namen hab ich schon mal irgendwo gehört...“ „Wieso kannst DU das lesen und wir nicht?“, fragte der Lilahaarige skeptisch. „Das ist in etwa so, wie wenn ich euch frage, wieso ihr Russisch könnt und ich nicht. Wir sind hier wohl in China, oder in Russland wir seit neuestem auch das chinesische Schriftsystem benutzt“, erklärte Ray. „Na, dann haben wir immerhin unseren privaten Dolmager dabei“, lachte Tala. Sie gingen die Straße entlang, zu einem Lebensmittelladen. Ray wollte, wenn sie schon in der Stadt waren, gleich mal ein paar Kleinigkeiten kaufen. Doch bevor sie den Laden betreten konnten, blieb Ray abrupt stehen. „Was...?“, murmelte er leise und fixierte mit seinem Blick einen Jungen, der ihm gegenüber stand. Der andere schien gerade den Laden verlassen zu haben. Als er Ray erblickte ließ er seine Einkäufe fallen und rannte auf ihn zu. „Ray-chan! Gott, was macht du hier, Kleiner?“, fragte er und schloss Ray in eine feste Umarmung. Diese wurde von Ray nur zu gern erwidert. Seufzend drückte sich Ray an den für die Demolition Boys fremden Jungen. „Ryu! Ryu, du weißt gar nicht wie sehr ich dich vermisst habe!“, schluchzte Ray. „Ach was, Tiger, ich hab dich doch genauso vermisst“, murmelte der andere und fuhr Ray durch die Haare. „Drache..“, meinte Ray nur leise. Kapitel 3: Neuigkeiten Lektion 2: Ein Teil von Rays Vergangenheit ----------------------------------------------------------------- Nihao! Der Auftritt meines ersten OCs - Ryu. Ich muss sagen, ich mag ihn, so irgendwie. Doch, er ist putzig, aber bildet euch selbst eine Meinung. Ich weiß, ich lasse Ray ganz schön leiden hier... Na ja, das muss sein *grins* Zai jian, Ta-chan 03. Kapitel; Neuigkeiten Lektion 2: Ein Teil von Rays Vergangenheit Verwirrt blickten die vier Russen zu den beiden Chinesen, die immer noch damit beschäftigt waren, sich zu umarmen. In Bryan und Tala keimte inzwischen eine gewisse Eifersucht. „Das mit den Eifersüchteleien, meintest du damit auch bei sowas?“, fragte Bryan leise. „Nein. Da darfst du eifersüchtig sein“, brummte Tala zurück. Sie mussten beide sehr an sich halten, um Ray nicht von diesem Kerl wegzuzerren. Doch zum Glück lösten die beiden endlich ihre Umarmung. „Ryu, wenn ich dir meine Teamkollegen vorstellen darf. Das sind Ian, Spencer, Bryan und Tala“, meinte Ray lächelnd. „Sehr erfreut, mein Name ist Ryu Kon“, stellte sich der Schwarzhaarige vor. Ein überlegender Ausdruck breitete sich auf den Gesichtern der Demos aus. „Ryu ist mein Bruder“, erklärte Ray grinsend. Dieser sammelte unterdessen seine Einkäufe wieder auf, die er vorhin einfach hat fallen lassen. „Du hast dich kaum verändert in den zwei Jahren, Tigerchen“, grinste Ryu. Der Chinese begleitete das Team zum Einkaufen, da Ray ihn auch gleich zum Essen eingeladen hatte. Er freute sich ungemein seinen großen Bruder nach zwei Jahren endlich wiederzusehen. Im Laden wusste Ray genau wo was zu finden war. Verwirrt folgten ihm die Russen. „Könntest du uns erklären, wieso du dich hier so gut auskennst?“, fragte Ian schließlich. „Wir müssten hier ganz in der Nähe meines Heimatdorfes sein. Früher sind wir auch immer hier einkaufen gegangen, weil es bei uns keine größeren Einkaufsmöglichkeiten gibt“, erklärte der Chinese. „Genau deshalb bin ich auch hier. Mariah und Lee haben sich mal wieder zum Essen eingeladen und da darf ich Einkaufen gehen“, seufzte Ryu. Bryan konnte den Braten überdeutlich riechen, nur erkannte er noch nicht, was das für ein Braten war. Es war sicher kein Zufall, dass sie ein Haus ganz in der Nähe von Rays Heimatdorf bewohnten. Irgendwas stank da gewaltig. Diese Ansicht teilte auch Tala, der seinem besten Freund einen besorgten Seitenblick zuwarf. Zustimmend nickte der Grauhaarige. Als sie fertig waren mit Einkaufen machten sich die sechs auf den Weg zurück zu ihrem Haus. Aufmerksam musterte Tala Ryu. Jetzt fiel ihm auch dessen große Ähnlichkeit zu Ray auf. Sie hatten beide diese sanfte Ausstrahlung und diese langen Haare. Nur die Augen waren anders. Rays Augen waren golden und erinnerten einen an die Sonne, während Ryus Augen grün waren. Aber sie hatten beide dieses katzenhafte. Es verwunderte den Rothaarigen doch sehr, dass sich die Brüder scheinbar seit zwei Jahren nicht gesehen hatten. Man konnte richtig das Funkeln in Rays Augen sehen, wenn er seinen Bruder ansah. Ja, man merkte, dass der Kleine seinen großen Bruder anhimmelte. Darüber musste Bryan doch schmunzeln, weil Ray wirkte, wie ein Fünfjähriger. Am Haus angekommen begab sich Ray sogleich in die Küche, um zu kochen. Ryu protestierte zwar, weil er seinem kleinen Bruder helfen wollte, dieser jedoch verbannte ihn aus der Küche. Seufzend gab sich der Schwarzhaarige geschlagen und begab sich ins Wohnzimmer zu den Demos. Diese schienen ihn alle mit Argusaugen zu beobachten. Scheinbar trauten sie ihm noch nicht so ganz. Schulterzuckend setzte er sich auf das Sofa. „Ihr seid nicht die Bladebreakers, oder? Ihr seid die Demolition Boys“, es klang viel mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage. Überrascht zog Bryan eine Augenbraue hoch. „Ja, aber woher weißt du das?“, fragte Ian neugierig. „Nun... ich sehe hier weder einen verfressenen, blauhaarigen Japaner, noch einen Brille tragenden Computerfreak, oder einen ewig fröhlich grinsenden, blonden Amerikaner. Okay, bei dem misstrauischen Russen hab ich hier wohl die freie Auswahl...“ „Du hast Recht. Wir sind die Demolition Boys“, meinte Tala nickend. „Ich hoffe sehr, dass ihr gut auf den Kleinen aufpasst.“ „Das hatten wir vor!“, murrte Bryan. „Ich mag Voltaire nicht. Ich habe ihn nie gemocht und ich will schwer hoffen, dass er sich von Ray fern hält“, murmelte Ryu mehr zu sich selbst als zu den Russen. „Keine Angst, sollte er das nicht tun, kriegt er es mit uns zu tun!“, raunte Tala. Lächelnd besah sich Ryu die vier nochmal. //Ich glaube, da hat Ray ein gutes Team erwischt...// Nach einer Weile streckte Ray seinen Kopf zur Türe rein. „Essen ist fertig!“ Blitzschnell rauschten die Russen in Richtung Küche. Perplex blickte ihnen Ryu hinterher. Kopfschüttelnd folgte er seinem Bruder in die Küche, wo die anderen bereits am Tisch saßen und warteten. Lächelnd gab Ray jedem etwas auf, es gab Bambussprossen. Dann setzte er sich auch. Es gab da noch etwas, das er mit seinem Bruder besprechen wollte. „Sag mal, Ryu, wo waren du und Rachel, als der Brand ausbrach? Ist euch auch was passiert?“, fragte er. „Nein. Wir waren bei Rafael zum Essen...“, murmelte der Ältere zur Antwort. „Mh. Und jetzt?“, fragte Ray leise und blickte seinem Bruder traurig in die Augen. Dieser versuchte aufmunternd zu lächeln. „Momentan wohnen wir bei Rafael... aber das ist natürlich auch keine Dauerlösung, das weiß ich durchaus... Und jetzt hör auf wie ein getretener Hund zu schauen, Ray!“ „Hey! Ich schau gar nicht wie ein getretener Hund!“, knurrte Ray. „Sag mal, willst du Ling Ling selbst sagen, dass du wieder da bist, oder soll ich das für dich übernehmen?“, fragte Ryu ernst. „Ling Ling? Oh Gott... die hab ich ja total vergessen... nein, ich sag es ihr dann selbst...“, seufzte der Jüngere. „Oh, verdammt! Ich muss los! Rafael und Rachel reißen mir den Kopf ab, wenn ich nicht bald zu Hause bin!“, fluchte Ryu mit einem Blick auf die Uhr. Eilig stand er auf und verabschiedete sich von allen. Natürlich versprach er seinem Bruder ihn bald wieder besuchen zu kommen, allerdings mit „Verstärkung“, wie er es nannte. Grinsend blickte Ray ihm hinterher. Er stand am Küchenfenster und schwelgte in Erinnerungen an seine Kindheit. Ja, er hatte seinen Bruder sehr vermisst. Seine Freunde räumten währenddessen das Geschirr ab. Mit einem traurigen Seufzer riss er sich selbst aus den Gedanken. //Lebe heute für morgen und nicht für gestern... Das ist vergangen, blick lieber in eine bessere Zukunft, Raymond!//, versuchte er sich aufzubauen. „Sag mal, wie kann es sein, dass du deinen Bruder seit zwei Jahren nicht gesehen hast?!“, platze es schließlich aus Ian heraus. Er wollte sich ja zurück halten, aber es brannte ihm doch auf der Zunge. Die Neugierde hatte mal wieder gesiegt. „Ich habe mir damals mit der Entscheidung China zu verlassen, nicht wirklich Freunde hier gemacht... Meine Großeltern sagten nur, meine Mutter würde sich im Grabe umdrehen, würde sie das hören. Und meine Geschwister haben es mir auch sehr übel genommen... genauso wie Lee und der Rest der White Tigers... es hat ein Jahr gedauert, bis sie mir einigermaßen verziehen hatten... Meine Familie ist sowieso etwas... komplizierter als andere.“ Traurig setzte sich Ray auf einen Stuhl. Er wirkte, als würde es ihn ermüden dies zu erzählen. Doch merkte er auch, dass seine vier Teamkollegen noch mehr Fragen auf dem Herzen hatten. „Jetzt fragt schon“, forderte er sie auf. Augenblicklich setzten sich auch die vier Russen an den Essenstisch. Sie schienen zu überlegen, mit welcher Frage sie anfangen sollten. Doch schließlich hatte Ian eine gefunden, die ihm auf der Zunge brannte. „Wenn Ryu dein Bruder ist, ist er dann auch Kais Bruder?“ Grinsend schüttelte Ray den Kopf. „Nein, nein er ist mein Halbbruder. Meine Mutter hatte schon einen Sohn, als sie von Kais Vater schwanger wurde“, entgegnete der Schwarzhaarige. +*+Flashback+*+ Es war ein warmer Abend. Die Stimmung im kleinen Ort war herrlich. Es kam nicht oft vor, dass Fremde im Dorf waren, doch am Vortag waren einige russische Geschäftsleute angekommen. Und diese saßen gerade im einzigen Restaurant des Dorfes und bestellten einen Wodka nach dem anderen. Ja, man konnte sagen, das Restaurant wurde des Abends zur Bar und Kneipe umfunktioniert. Der Besitzerin, einer hübschen, jungen Chinesin mit langem, schwarzem Haar, konnte dies nur recht sein. Immerhin war sie als allein erziehende Mutter über jede Einnahme froh. Ihr Sohn, noch im Babyalter, schlief in einem Hinterzimmer. „Ayashi! Komm, bring gleich die ganze Flasche her und setz dich zu uns“, forderte einer der angeheiterten Gäste die junge Frau auf. Ja, mal wieder unter Erwachsenen sein, das wäre genau das Richtige. Der Vollzeitjob als Mutter war manchmal doch zu anstrengend. Lächelnd setzte sie sich mit einem Glas und der Wodkaflasche an den Tisch zu den Geschäftsmännern. „Hi, mein Name ist Alexander, Alexander Hiwatari“, stellte sich ihr Sitznachbar vor. „Ayashi Kon, freut mich sehr, Sie kennen zu lernen. Sie alle“, entgegnete sie lächelnd. Ja, das würde noch eine lange Nacht werden... eine lange Nacht mit schwerwiegenden Folgen... +*+FlashbackEnd+*+ „Alexander Hiwatari. Sein Name, das war lange Zeit, das einzige, was ich von meinem Vater hatte... Leider habe ich es nie geschafft, ihn zu treffen“, murmelte der Langhaarige traurig. „Und wieso nicht?“, fragte Spencer stirnrunzelnd nach. „Nun, ein Jahr nach meiner Geburt wurde meine Mutter mit meiner kleinen Schwester schwanger... im Jahr darauf hat sie den Vater dann geheiratet... die Ereignisse hatten sich einfach überschlagen...“ +*+Flashback+*+ Es wirkte fast wie die perfekte Familie. Ray war zu der Zeit knapp drei Jahre alt und Ryu war bereits vier. Die kleine Rachel war zum Zeitpunkt der Hochzeit ihrer Eltern fast ein Jahr alt. Ayashi Kon schien glücklich. So konnte es doch weiter gehen, oder? Nein, nicht ganz. Sie hatte sich nämlich in den Kopf gesetzt, den Mann wieder zu finden, der sie damals geschwängert hatte und wieder nach Russland gegangen war. Nie hatte sie es geschafft, ihm von der Schwangerschaft zu erzählen, da sie keine Telefonnummer oder Adresse hatte. Deshalb wollte sie mit ihren Kindern nach Russland um ihn zu suchen. Sie wusste, dass er Alexander Hiwatari hieß, dass er in Moskau lebte und dass er Geschäftsmann war. Nicht viel aber immerhin ein Anfang. Nach der Hochzeit musste sie allerdings noch drei Jahre lang sparen, so eine Reise nach Moskau war immerhin nicht um sonst. Und sie konnte auch nie all zu viel auf die hohe Kante legen, schließlich war ihre Familie nicht gerade klein und musste versorgt werden. Doch dann, nach drei langen Jahren, hatte sie das Geld zusammen. Da war nur noch ein Problem. Ihr Mann. „Nein! Nein, zum Teufel! Ich erlaube dir nicht MEINE Tochter mit nach Russland zu nehmen!“ Mh, so musste sie also Rachel in China lassen. Also packte sie ihre anderen Kinder in das Auto und machte sich auf den Weg nach Hong Kong zum Flughafen. Jedoch sollten sie dort nie ankommen... Es war ein regnerischer Tag und die Straßen waren rutschig. Es kam, wie es kommen musste. In einer Kurve konnte sie nicht mehr rechtzeitig bremsen und kam von der Straße ab. Ayashi Kon überlebte als einzige nicht... +*+FlashbackEnd+*+ Tränen tropften auf die Holzplatte des Tisches. Jedes Mal, wenn er daran dachte, erinnerte er sich wieder daran, wie er sich damals gefühlt hatte, welche unglaubliche Angst er gehabt hatte. Und wie seine Mutter in dem Frack gestorben war... „He, Kopf hoch“, hörte er eine sanfte Stimme neben seinem Ohr. „Es ist doch alles gut, immerhin lebst du noch“, hörte er eine weitere Stimme an seinem anderen Ohr. Dies riss ihn aus seiner Erinnerung an den Tag des Unfalls. Auf einmal befand er sich wieder im hier und jetzt und merkte, dass er sich in mitten einer Umarmung befand. Erstaunt stellte er fest, dass Tala seine Arme von seiner linken Seite aus um ihn geschlungen hatte und Bryan ihn von rechts umarmte. Spencer hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt und Ian hatte seine Hand ergriffen. Ray konnte es kaum glauben, aber der Lilahaarige weinte. „Ich weiß, wie es ist, seine Mutter zu verlieren Ray...“, schniefte der Kleinste. Ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf die Lippen des Halbchinesen. Hätte man ihm vor wenigen Wochen noch erzählt, dass er sich mal mit den Demos in so einer Situation befinden würde, er hätte denjenigen ausgelacht. „Gruppenumarmung!“, rief Ian aus und schmiss sich auf die drei sich umarmenden. Auch Spenc ließ sich das nicht zweimal sagen. Ja, so hatten sie sich schon früher in der Abtei immer gegenseitig aufgebaut, als sie noch Kinder waren... Immer, wenn Boris wieder gemein zu ihnen war, wie sie es damals nannten. Kapitel 4: Training Lektion 1: Der "Versuch" zu trainieren, oder: Ein Unglück kommt selten allein! -------------------------------------------------------------------------------------------------- Nihao! Gerade bei diesem Kapitel ist mir aufgefallen, dass es mir bei dieser FF enorm gut gelingt, viel Handlung in ein dazu gesehen relativ kurzes Kapitel zu quetschen. Inzwischen frage ich mich wirklich, wie ich das geschafft habe! Zai jian, Ta-chan 04. Kapitel; Training Lektion 1: Der „Versuch“ zu trainieren, oder: Ein Unglück kommt selten allein! Nun war es schon drei Tage her, dass sie in China angekommen waren. Wie Ray festgestellt hatte, war im Garten Gemüse gepflanzt. Da es seit sie das Haus bewohnten noch nicht geregnet hatte, goss Ray die Pflanzen im Garten. Er wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Es war viel zu ruhig. Sie wohnten in einem hübschen, kleinen Haus mit Garten und weder Boris noch Voltaire gingen ihnen auf die Nerven. Irgendwas konnte da ja nicht stimmen! Während er die Gießkanne wieder auf die Veranda stellte, schweifte sein Blick den Berg hinauf. Weiter oben lag Schnee. Und Ray liebte Schnee! Im Winter hatte es seine Mutter früher immer schwer gehabt, ihren Sohn davon abzuhalten bei Wind und Wetter rauszugehen. Und Ray hatte fast immer eine Erkältung danach... Kopfschüttelnd begab er sich wieder rein. Es war sehr frisch draußen und er hatte keine Jacke an. Drinnen schloss er die Terrassentüre hinter sich und schaute ein letztes Mal zu den weißen Pulvermassen, die sich auf dem Berg türmten. Im Schnee müsste man doch eigentlich super trainieren können, wegen der schwierigen Wetterverhältnisse. Mit einem Schulterzucken ging er in die Küche und schenkte fünf Tassen Kaffee ein, da er bereits hörte, dass die anderen langsam wach wurden. Summend begann er damit das Frühstück zu machen. Gerade als er fertig war, stürmten die vier Russen die Küche. „Hunger!“, schrie Ian. Grinsend legte Ray jedem einen Pfannenkuchen auf den Teller. „Sagt mal, was machen wir heute?“, fragte er, während die anderen sich schon die ersten Bissen in den Mund schoben. Verwirrt blickten ihn seine Teamkollegen an. „Ach kommt schon, wir können doch nicht bis ans Ende der Zeit hier in dem Haus hocken und nichts tun!“ „Mh, eigentlich fänd ich die Idee gar nicht mal so schlecht...“, murmelte Tala. Tadelnd blickte Ray zu seinem Leader. Dieser kratzte sich nur verlegen am Hinterkopf. „Ja, ja... mein Gott, du klingst ja wie meine Mutter! Nur du kochst besser“, grinste der Rothaarige. „Was auch kein Kunststück ist, nebenbei bemerkt“, ergänzte Bryan. „Ich glaube, was Ray meint ist, dass wir mal trainieren könnten“, fiel ihnen Spencer ins Wort. Erleichtert nickte Ray. Er dachte schon, sie würden gar nicht verstehen, was er meint. „Ich dachte, wir könnten den Berg hochklettern und oben im Schnee ein bisschen trainieren“, erklärte der Schwarzhaarige mit einem gewissen Funkeln in den Augen. „Nein, sag nicht, dass du auch so ein Schnee-Junkie bist!“, beklagte sich Ian. „Schnee-Junkie?“, lachte Ray. „Ja, Bryan und Tala rennen auch immer wie blöd raus, wenn es schneit!“, murrte der Lilahaarige. „Ruhe auf den billigen Plätzen! Wir gehen nach dem Frühstück trainieren und damit basta!“, beschloss der Teamleader. Zufrieden nickte Ray. Leise meckernd nickte auch Ian. Er mochte keinen Schnee, viel zu kalt und in Russland gab es davon doch eh genug. Nach dem Essen eilte Ray sofort hoch und zog sich dickere Sachen an. Die anderen taten es ihm gleich. Als die vier Russen wieder runter kamen, stand Ray bereits an der Eingangstüre. Ja, er war definitiv ein Schnee-Junkie. Bryan fand, dass der Kleine so verdammt niedlich aussah. Ray trug eine gelbe Mütze mit einem Bommel oben drauf, einen langen, weißen Schal und eine relativ dünne Jacke. Kritisch besah sich Tala die Jacke und drehte wieder um. Verwirrt blickten die anderem ihm hinterher. „Sag mal, den Schal hast du nicht zufälliger Weise Kai abgezogen, oder?“, fragte Ian, als ihm das weiße Stück Stoff um Rays Hals auffiel. „Nein. Den hat er mir zu meinem letzten Geburtstag geschenkt, mit den Worten, ich würde viel zu dünn angezogen rumlaufen im Winter und hol mir sonst noch eine saftige Erkältung.“ „Da muss ich ihm ausnahmsweise Recht geben“, meinte Tala, der soeben die Treppe wieder runter kam. Unten angekommen warf er Ray eine Winterjacke zu. „Auf die Gefahr hin, wie Kai zu klingen, du wirst dich mit der Jacke hundert pro erkälten. Nimm die, die müsste dir eigentlich passen“, murmelte der Rothaarige und wollte das Haus verlassen. Nickend zog Ray Talas Jacke an. Sie passte fast, sie war nur etwas zu lang. Aus den Ärmeln schauten gerade mal seine Fingerspitzen. Grinsend umarmte er seinen Leader und drückte ihm ein Küsschen auf die Backe. Zu Talas Glück sah Ray nicht, wie seine Gesichtsfarbe um einiges dunkler wurde. „Danke“, meinte Ray noch, als er Tala wieder losließ. „Jetzt sollten wir aber los... Hier drin ist es mit den Wintersachen einfach zu warm. Tala ist auch schon ganz rot wegen der Hitze“, grinste Bryan spitz. Tala bedachte ihn nur mit einem du-mich-auch-Blick. Dann verließ er das Haus, gefolgt von seinem Team. Die Temperaturen waren eigentlich angenehm, aber nur eigentlich, denn in den Klamotten fühlten sich die fünf als würden sie auf einer Herdplatte sitzen. Also schnell einen Wanderweg suchen, über den man auf den Berg kam. „Leute! Habt ihr gesehen, dass da hinten ein See ist?!“, schrie Ian plötzlich. Auf der Suche nach einem Weg waren sie ein Stück um den Berg gegangen. Tatsächlich hatte der Lilahaarige Recht, gar nicht weit von ihrem Haus lag ein See, in den ein Bach floss. Scheinbar war der See aus dem geschmolzenen Schnee entstanden, wie Spencer vermutete. Und neben dem kleinen Bach war tatsächlich ein Wanderweg, der den Berg hochführte. „Da könnte man doch mal baden gehen“, schlug Ian mit einem letzten Blick auf den See vor. Der Aufstieg war eigentlich ganz gemütlich, wenn man von Ians Gequengel absah. Er hasste Bergsteigen und er hasste Schnee und nach einer Weile hatte er beides. Relativ schnell waren sie so weit oben, dass Schnee fiel. Während der Kleine moserte, freute sich Ray wie ein kleines Kind. Mit dem Kopf nach oben gerichtet und offenem Mund lief er vorneweg. Mit ausgestreckter Zunge versuchte er die Schneeflocken zu fangen. „Ray, du weißt schon, dass das kindisch ist, oder?“, fragte Ian mit hochgezogener Augenbraue. „Lass mich doch, Spielverderber!“, grinste der Schwarzhaarige. „Trotzdem solltest du das lassen, nachher fällst du noch hin!“, warnte ihn Bryan, der hinter Ray lief. Trotzig murrend richtete Ray seinen Blick wieder geradeaus und achtete auf den Weg. Grinsend holte Bryan zu ihm auf und tätschelte ihm den Kopf. „Braves Kätzchen“, lachte er. Gespannt beobachtete Tala, wie Ray wohl auf diese Betitelung reagieren würde. „Pass auf was du sagst, sonst benutz ich dich als Kratzbaum!“, brummte Ray. „Mh, die Mieze hat Krallen“, kommentierte der Grauhaarige dies. „Ich hab dich gewarnt!“ Lachend sprang Ray Bryan an, welcher dann sogleich umfiel. Als Ray und Bryan zum liegen kamen, Ray auf Bryan, schnappte sich der Schwarzhaarige eine Hand voll Schnee und seifte den Größeren ein. „Na warte, das gibt Rache, Kleiner!“, lachte Bryan und wischte sich den Schnee aus dem Gesicht. Doch da wurde er sich der Situation erst so richtig bewusst. Ray- seine heimliche Liebe- lag auf ihm und sah momentan extrem verführerisch aus. Durch die Aktion gerade eben war seine Mütze verrutscht und einige einzelne Haarsträhnen hingen ihm wirr ins Gesicht, seine Wangen waren von der Kälte gerötet und er hatte den Mund leicht geöffnet, aus dem stoßweise kleine Atemwölkchen kamen. Ein amüsiertes Lächeln zierte seine Lippen. „Was ist los? Du siehst aus, als hättest du mich noch nie zuvor gesehen, Bry-chan!“, lachte Ray. Aus seinen nicht mehr ganz jugendfreien Gedanken gerissen, starrte der Grauhaarige den anderen an. „Wie hast du mich genannt?“, fragte er perplex nach. „Bry-chan, wieso? Wie du mir, so ich dir!“ Der Schwarzhaarige streckte dem anderen noch einmal die Zunge raus, bevor er endlich aufstand und Bryan lächelnd die Hand hin hielt. „Bry-chan? Ist ja putzig“, grinste Tala fies. „Ach halt du bloß die Klappe, Yu-chan!“, konterte Bryan und warf einen Schneeball nach dem Rothaarigen. „Yu-chan?“, echote Ray verwirrt, während er auch einen Schneeball formte. „Ja, Talas Zweitname ist Yuriy. Tala Yuriy Iwanov. Der Spitzname ist aber ein Insider“, erklärte Ian. „Yu-chan!“, lachte Ray und warf nach eben diesem einen Schneeball, „Das klingt ja richtig niedlich!“ Dafür bekam er einen Schneeball postwendend zurück. Inzwischen waren auch Ian und Spencer in die Schneeballschlacht eingefallen. „Yu-chan, Bry-chan, I-chan und Spenc-chan“, grinste Ray. Er liebte es, alle möglichen Namen zu verniedlichen und Leuten Spitznamen zu geben. „Ach halt den Mund, Ray-chan!“, brummte Ian und traf den Schwarzhaarigen am Oberarm. Nach einer halben Stunde lagen die fünf Demolition Boys völlig erschöpft und schwer atmend im Schnee. „Ich schlage einen Waffenstillstand vor“, keuchte Bryan und drehte das Gesicht zu seinen Freunden. „Einverstanden“, stimmte Tala zu. „Ich schlage vor, dass wir wieder nach Hause gehen, uns trockne Sachen anziehen und was warmes trinken“, meinte Spenc und rappelte sich auf. Die Idee wurde mit Freude angenommen und sie machten sich wieder an den Abstieg. Erleichtert erreichten sie das Haus. Nachdem Tala die Türe aufgeschlossen hatte, stürmten alle gleich nach oben, immerhin gab es in dem Haus nur ein Badezimmer mit Dusche. Nachdem sie es tatsächlich alle geschafft hatten sich zu duschen, einer nach dem andern, versteht sich, und trockne Kleider angezogen hatten, saßen sie in der Küche. Ray machte gerade Tee, als das Telefon klingelte. „Wir haben ein Telefon?“, fragte Ian perplex. „Ja, das ist das lustige Ding auf dem Tisch im Flur, das momentan klingelt!“, erläuterte Ray. In der Zwischenzeit war Bryan ans Telefon gegangen. „RAY! Ist für dich, irgendwer, der Ling Ling heißt!“, rief der Grauhaarige und brachte das schnurlose Telefon in die Küche. Rays Gesichtsausdruck war eine Mischung aus „Ich habe ein Gespenst gesehen“, „Ich habe was verdorbenes gegessen“ und „Ich muss hier weg!“. Vorsichtig nickend nahm er den Hörer entgegen, als wäre er giftig. „Ling Ling!... Schön, deine Stimme zu hören... Ryu hat mit dir geredet? Wirklich? ... Natürlich wollte ich dir noch Bescheid sagen, dass ich wieder in China lebe! ... Nein, das verstehst du falsch! Ich bin bis jetzt nur nicht dazu gekommen! Ich... ähm, hatte viel um die Ohren... Du willst vorbei kommen?! NEIN!... Ähm, was ich meinte war, dass du das nicht musst. Mir geht es wirklich gut, du machst dir zu viele Sorgen um mich, Ling-chan... Ling-chan? Mist! Sie hat aufgelegt!“ Knurrend bedachte er das Telefon mit einem Mörderblick. „Wer... war das?“, fragte Tala mit hochgezogener Augenbraue. „Das war... meine... Verlobte...“, brummte Ray leise und räumte das Telefon weg. „Jetzt guckt nicht so, als würdet ihr gleich losheulen! Habt ihr nicht zugehört? Wenn er die Tussi wirklich liebt, fress ich einen Besen!“, meinte Ian an Tala und Bryan gerichtete, als Ray den Raum verlassen hatte. „WAS?! Aber...“, begann Tala. „Wie kommst du darauf? Ist das so...“, stotterte Bryan. „Wir kennen euch seit einer Ewigkeit. Für uns ist sowas doch offensichtlich!“, mischte sich Spencer ein. Seufzend und niedergeschlagen ging Ray ins Wohnzimmer und ließ sich bäuchlings auf die Couch fallen. Die restlichen Demolition Boys begaben sich zu ihm. „Du scheinst sie ja richtig vermisst zu haben“, scherzte Ian. „In etwa so, wie man eine Grippe vermisst...“, entgegnete der Schwarzhaarige und vergrub den Kopf in den Kissen. „Und wieso seid ihr beide dann verlobt?“, fragte Tala immer noch skeptisch. „Weil sie die Enkelin des Dorfältesten ist und die Verlobung arrangiert war... Da hatte ich nichts zu melden...“ Das Klingeln der Türe riss Ray aus seinen niederschlagenden Gedanken an seine Verlobte. Spencer stand auf und öffnete die Türe. Traumatisiert betrat er das Wohnzimmer wieder. Hinter ihm lief ein Mädchen mit langem, rosa Haar und giftgrünen Augen. Sie trug ein hellblaues, extrem kurzes und tief ausgeschnittenes Kleid. „LIEBLING! Endlich bist du wieder da, ich dachte schon, du wirst nie vernünftig! Von Anfang an habe ich zu dir gesagt, geh nicht nach Japan, früher oder später führt dich dein Weg eh wieder her! Und wir beide müssen noch die Hochzeit planen und wenn du ja jetzt wieder da bist, Schatz, können wir das ja endlich machen und ich habe schon eine Kirche ausgesucht und die Einladungen geschrieben und wir brauchen nur noch ein Datum und dann können wir endlich heiraten und dann können wir auch endlich Sex haben und ist das nicht alles herrlich!“, plapperte das Mädchen ohne einmal Luft zu holen und sprang Ray an den Hals. „Ja, das ist einfach super, Schatz“, brummte Ray und klang dabei leicht depressiv. „Oh Gott, mein armer, kleiner Liebling! Du bist ja total dürr! Ach, du hast sicherlich meine gute Küche vermisst! Warte, ich suche schnell die Küche und koch dir was Leckeres, Schnuckie!“, meinte sie entsetzt und sprang wieder auf. Dann verschwand sie aus dem Raum und suchte die Küche. „Und dann können wir auch endlich Sex haben?“, wiederholte Spencer mit hochgezogener Augenbraue. „Sieh mich nicht so an! Ich war heil froh, dass sie mir die Sache mit dem kein-Sex-vor-der-Ehe abgekauft hat! Eigentlich rede ich nicht schlecht von Menschen, aber sie ist der nervtötendste Mensch, den ich kenne! Die ganze Zeit bemuttert sie mich und verhätschelt mich. Und sie vertritt die Ansicht, dass Männer in der Küche nichts zu suchen haben! Nicht mal kochen darf ich!“, jammerte der Schwarzhaarige. Eins stand für Tala und Bryan fest: Das Mädchen musste von der Bildfläche verschwinden! Egal wie. Doch bevor sie ihre Mordpläne vertiefen konnten, klingelte es wieder an der Haustüre. „Noch eine Verlobte von dir?“, scherzte Ian. Etwas unverständliches brummend stand Ray auf und wollte die Türe öffnen. Gefolgt von vier neugierigen Russen. Doch, wer da vor der Türe stand, damit hatte keiner gerechnet! „Hi! Wir sind eure neuen Nachbarn!“, lachte Max. Direkt hinter dem blonden Amerikaner stand Kai, links von ihm Tyson und rechts von ihm Kenny. „Als wir gehört haben, dass du jetzt hier wohnst haben wir Dickenson so lange genervt, bis er uns das Haus gekauft hat!“, plapperte Tyson grinsend. „Hi, Ray. Tala, Bryan, Ian, Spencer“, begrüßte Kenny sie. Von Kai kam nur ein abfälliger Blick, der dem Team galt. „Schatz! Wer ist an der Türe?“, ertönte Ling Lings quiekig-helle Stimme aus der Küche. „Das sind die... Bladebreakers“, antwortete Ray abwesend, mehr zu sich als zu seiner Verlobten. Kapitel 5: Geschwister Lektion 1: Wie man aus einem Eisklotz einen Bruder macht ------------------------------------------------------------------------------- Nihao! Ich denke, Ling Ling hat sich nicht gerade großer Beliebtheit erfreut, als sie das erste Mal aufgetaucht ist. Herrlich, ich mag sie allerdings auch nicht, dabei mag ich eigentlich alle meine OCs, sogar die Bösen... Aber sie ist ja schon kein OC mehr, sondern eine Sue... Tyson, es tut mir Leid XD Zai jian, Ta-chan 05. Kapitel; Geschwister Lektion 1: Wie man aus einem Eisklotz einen Bruder macht Nachdem die Bladebreakers kurz „Hallo“ gesagt hatten, gingen sie in ihr Haus zurück. Verdattert begaben sich die Demos wieder ins Wohnzimmer. „Was ist denn los, Liebling? Du siehst gar nicht gut aus, Schatz! Am Besten, du legst dich hin und ich koche dir eine Suppe!“, säuselte Ling Ling, die sogleich angelaufen kam. „Nein, Ling Ling. Mir geht es gut. Und ich kann selbst kochen!“, brummte Ray aggressiv und schob sie ein Stück weg. „Was ist denn los? Sonst bist du doch auch nicht so abweisend! Ich weiß, dass du auf diese Verlobung nie scharf warst, aber du hattest immer den Anstand, nett zu sein! Du weißt, aus dieser Nummer kommst DU nicht mehr raus! Also, ich koche dann mal weiter, deine Freunde werden ja sicherlich mitessen“, sagte sie noch, bevor sie wieder in die Küche zurück ging. „Wie meint sie das, dass du aus der Nummer nicht mehr raus kommst?“, fragte Bryan interessiert. „So, wie sie es gesagt hat. Sie ist die einzige, die diese Verlobung für ungültig erklären kann. Aber bevor das passiert, werde ich Voltaire „Opi“ nennen, er ein Weihnachtsmannkostüm tragen und er, Kai und ich feiern als glückliche Familie Weihnachten. Sie ist doch froh, wenn sie jemanden hat, dem sie hinterher putzen kann, den sie bekochen kann, und das am besten vierundzwanzig Stunden am Tag, den sie betuddeln kann und der sie die Hausarbeit machen lässt“, brummte Ray. Eigentlich hatte er gerade ganz andere Sorgen, als Ling Ling. Seine Sorge hieß Kai. So wie er ihn angesehen hatte, nahm der Russe es ihm scheinbar sehr übel, dass er es ihm nicht gesagt hatte. Irgendwo sehr verständlich. Tala indes drängte sich ein ganz bestimmter Name auf: Tyson. In Gedanken schmiedete der Rothaarige gerade einen in seinen Augen perfekten Plan. Grinsend stupste er den Schwarzhaarigen an. „Können wir nicht erstmal die kleineren Probleme aus der Welt schaffen, bevor wir uns Kai widmen?“, fragte er. „Wie meinen?“ Sichtlich überrascht, dass sein Leader wusste, woran er dachte, blickte Ray zum Rotschopf. „Ich red von dieser rosahaarigen Tussi, die momentan unsere Küche ungefragt benutzt und weiß Gott was macht. Könnten wir nicht erst sie aus dem Weg räumen, bevor wir uns unserem Lieblingssturkopf zuwenden?“ „Mord ist auch bei uns im Dorf nicht legal!“, meinte Ray entgeistert. „Was? Nein, du hast mich falsch verstanden! Doch nicht Mord. Ich dachte an etwas ganz einfaches...“ „Wie zum Beispiel?“, erkundigte sich Bryan. „Wenn sich Ling Ling in einen anderen verliebt, dann würde sie doch die Verlobung auflösen und du bist sie los und keiner kann dir die Schuld geben, oder?“, fragte Tala. „Ja, theoretisch gesehen wäre das eine super Lösung. Aber nur in der Theorie. Oder kennst du einen passenden Kerl für Ling Ling?“, hakte Ray überlegend nach. „Natürlich. Wer lässt sich denn gerne, am liebsten vierundzwanzig Stunden am Tag, bekochen? Wer lässt denn gerne hinter sich her räumen? Und sich betuddeln?“, fragte der Teamleader. Langsam gingen auch den anderen die Lichter auf. „Du meinst doch nicht Tyson?“, fragte Ian schließlich. „Doch, genau den.“ „Und wie willst du das machen?“, fragte Spencer kritisch. „Wir laden die Bladebreakers heute Abend zum Essen ein und dann sorgen wir dafür, dass Tyson und Ling Ling ein bisschen Zeit miteinander verbringen. Ganz einfach“, erklärte der rothaarige Russe. „Und du glaubst wirklich, dass das klappt?“, zweifelte Bryan. „Natürlich. Sie kocht gern und er isst gern“, grinste Tala. „Mh. Das ist einen Versuch wert“, stimmte Ray zu und stand auf. „Wohin willst du?“, fragte ihn Bryan. „Ling Ling sagen, dass sie nicht für sechs sondern für zehn Personen kochen soll!“ Kurze Zeit später standen die Demolition Boys vor dem Nachbarhaus. „Ich klingle nicht!“, protestierte Ian. Auch der Rest des Team machte einen Schritt von der Klingel und schüttelte den Kopf. Seufzend klingelte dann halt Spencer. Sie bekamen von Max geöffnet. „Hallo, Nachbarn!“, begrüßte er sie fröhlich. „Wir... wollten euch heute Abend zum Essen zu uns einladen“, brachte der Lilahaarige die Sache auf den Punkt. Er mochte den Amerikaner nicht. Viel zu überfreundlich für seinen Geschmack. Außerdem entsprach er, wie Ian fand, dem Blondinenvorurteil. Blond und blöd. Weshalb er die Sache auch schnell hinter sich bringen wollte. „Okay... um wie viel Uhr sollen wir kommen?“, erkundigte sich der Blonde. „So gegen sieben Uhr“, antwortete Spencer. Ian hatte sich bereits wieder umgedreht und wollte gehen, als Kai seinen Kopf rausstreckte. Er bedachte das Team mit einem abwertenden Blick. „Ah, Kai! Wir wurden soeben zum Essen eingeladen!“, verkündete Max lächelnd. „Hn“, war Kais einziges Kommentar. Dann machte sich das russische Team wieder auf den Heimweg. Das heißt, sie gingen zehn Schritte und betraten ihr Haus. Nachdenklich verzog sich Ray gleich in sein Zimmer. Er musste nachdenken. Dringend. Fix und fertig ließ der Schwarzhaarige sich auf sein Bett fallen. //Kai... ich wünschte, wir könnten Freunde bleiben... Wieso muss denn das alles so kompliziert sein? Wieso kannst du das nicht verstehen? Wie hätte ich dir denn sagen sollen, dass wir Brüder sind? Ich kann doch nichts dafür! Ändern kann ich nichts... wenn du mich nicht als Bruder willst, werden unsere Wege wohl getrennt bleiben... dabei hatte ich doch dieses Wunschdenken, diesen Traum, wie wir beide zusammen leben... Uns verstehen, wie Ryu und ich. Leider wird das wohl Wunschdenken bleiben...// Kopfschüttelnd wollte er die negativen Gedanken vertreiben. Nein, so durfte er nicht denken! Deshalb wollte er sich mit anderen Gedanken ablenken... Eine Frage drängte sich ihm auf. Wieso wollte Tala ihm so unbedingt helfen, Ling Ling loszuwerden? Aber eigentlich könnte es Ray auch egal sein, Hauptsache er wäre sie endlich los... Genervt und verzweifelt lief Tala im Wohnzimmer auf und ab. Vor ungefähr einer halben Stunde hatte die Chinesin angefangen, chinesische Volkslieder beim Kochen zu singen. Und ihre Stimme zählte als Massenvernichtungswaffe! „Tala, kannst du nicht irgendwas tun? Davon kriege ich einen bleibenden Gehörschaden!“, beklagte sich Ian. „Wieso ich?! Geh doch selbst?!“, raunte der Rothaarige und hielt sich die Ohren wieder zu. „Weil du der Teamleader bist!“, konterte Ian. „Genau! Du bist für die Sicherheit deines Teams verantwortlich und dafür, sowas zu verhindern“, mischte sich Bryan ein. Es war jetzt kurz vor sieben. Das hatte sowohl positive als auch negative Aspekte. Positiv wäre, dass Ling Ling demnach bald fertig mit Kochen, und somit auch mit singen, sein würde. Negativ daran jedoch war, dass das hieß, dass die Bladebreakers bald kommen würden. „So, das Essen ist fertig!“, verkündete Ling Ling lächelnd. Fast zeitgleich klingelte es an der Türe. Perfektes Timing. //Lasset die Spiele beginnen...//, dachte Tala grinsend. Bryan unterdessen öffnete die Türe und ließ ihre Gäste herein. Die begaben sich auch gleich in das Esszimmer, zwar kein gesonderter Raum, da er nicht durch eine Türe von der Küche abgegrenzt war, aber durch einen Durchgang zu erreichen war. Der Tisch war prächtig gedeckt und das Essen sah wirklich lecker aus, das mussten sogar Bryan und Tala zugeben. //Aber so gut, wie Rays Essen ist das nie!//, schoss es den beiden gleichzeitig durch den Kopf. Auch Ray, Spencer und Ian betraten nun das Esszimmer. Als sich alle gesetzt hatten, gab Ling Ling jedem etwas zu Essen auf. Dann konnte endlich gegessen werden! „Wow, Ray, da hast du dich ja mal selbst übertroffen!“, meinte Tyson anerkennend. Ein ahnendes Grinsen schlich sich auf Talas Lippen. „Verzeihung, aber das habe ich gekocht! Ray soll nicht kochen, das sollte ein Mann nie! Das ist Aufgabe der Frau“, meinte Ling Ling. Fasziniert betrachtete Tyson das Mädchen. Er musterte sie bis ins kleinste Detail. „Ganz meine Meinung. Ich kann ja nicht mal kochen...“, stimmte er ihr zu. „Das muss ja auch deine Verlobte machen!“, erwiderte Ling Ling. „Ich... habe keine Verlobte...“ „Oh? Und was isst du dann?“, fragte Ling Ling besorgt. „Zur Zeit müssen wir immer Essen bestellen...“, antwortete Tyson. „Du Armer! Das geht doch nicht! Du musst doch Selbstgekochtes essen. Das ist furchtbar! Und wer putzt?“ Die anderen beobachteten das Gespräch interessiert. Max kam das Verhalten seines besten Freundes seltsam vor. Tatsächlich schien der Blauhaarige gebannt an Ling Lings Lippen zu hängen, er hatte sogar vergessen zu essen, so interessiert lauschte er der Rosahaarige. Fieberhaft beobachteten Tala und Bryan die Chinesin. Das schien ja alles perfekt zu laufen. „Wir müssen selbst putzen... bei uns gibt es kein Mädchen“, murmelte der Japaner. „Aber das geht doch nicht! Das ist ja furchtbar.“ Nach dem Essen vergaß Ling Ling sogar abzuräumen. Tyson erzählte ihr gerade von seinen Siegen beim Bladen. Gebannt lauschte sie ihm. Ja, so sollte es sein! Der Mann verdient das Geld. „Aber wieso hast du denn keine Verlobte? Um so einen Mann wie dich müssen sich doch die Mädchen reißen. So stark und mutig“, fragte die Chinesin verwirrt. Perfekt. Tala stupste seine Teamkollegen an und die Demolition Boys räumten den Tisch leise ab, sie wollten das Gespräch nicht stören. Auch Kenny, Kai und Max verließen das Esszimmer. Die beiden übrigen bekamen dies gar nicht mit. Bryan konnte es sich nicht verkneifen und klopfte Tala auf die Schulter, als wolle er sagen „Das hast du einfach genial gemacht!“. Kenny saß am Küchentisch, nur ein relativ kleiner Tisch im Gegensatz zu dem im Esszimmer, und tippte an seinem Computer, Ian und Spencer spülten ab, Ray saß auch am Tisch und unterhielt sich mit Max, der den Schwarzhaarigen mit Fragen über die Abtei, Boris und die Demolition Boys löcherte. Kai lehnte an der Wand und haftete mit seinem Blick an Ray. Was er dabei dachte, wusste wohl nur er. Beunruhigt wechselten Tala und Bryan Blicke. Natürlich hatte Ray bemerkt, dass Kai ihn beobachtete. Leicht unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her, lächelte jedoch noch und unterhielt sich weiterhin mit Max. Mit dem Blick auf Kai gerichtet, lehnte sich Bryan zu seinem besten Freund. „Vielleicht sollten wir mal mit Kai reden“, flüsterte der Grauhaarige. „Eine gute Idee!“, stimmte ihm der Rothaarige zu. Sie gingen auf den Graublauhaarigen zu, der sie zwar bemerkte, aber nicht beachtete. „Kai. Wir müssen miteinander reden“, sagte Tala leise aber bestimmend. „Ich wüsste nicht worüber“, entgegnete Kai desinteressiert. „Umso wichtiger, dass wir miteinander reden“, murrte Bryan. Die Blicke, die Kai zugeworfen wurden, ließen keinen Widerspruch zu. Auch wenn der Graublauhaarige nicht klein bei geben wollte, folgte er den anderen beiden schließlich doch. Sie führten ihn ins Wohnzimmer, wo Bryan und Tala sich auf das Sofa setzten. Kai zog es vor zu stehen und lehnte sich an die Wand gegenüber. Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den drei. Von nebenan waren das Gelächter von Max und Ray, das Tippen von Kenny und die Stimmen von Ling Ling und Tyson zu hören. Während Kai sich desinteressiert im Raum umsah, überlegten Bryan und Tala wie sie anfangen sollten. Schließlich fand Bryan die richtigen Worte. „Das hat Ray nicht verdient“, stellte er in den Raum. Verwirrt richtete Kai nun doch seinen Blick auf die anderen beiden Russen. „Wie meinst du das?“, fragte er leise, fast drohend. „Ray hat es nicht verdient, dass du ihn so von oben herab behandelst“, erörterte Tala. „Ich wüsste nicht, was euch das angeht. Er ist ja scheinbar mein Bruder, also ist das nur eine Sache zwischen ihm und mir“, zischte Kai wütend. „Ja, er ist dein Bruder. Aber das hat er sich nicht ausgesucht! Er hat es sich nicht ausgesucht, dass dein Vater deiner Mutter fremd gegangen ist. Er hat sich nie ausgesucht, ohne Vater aufzuwachsen!“, zischte nun Bryan. Kais Sturheit machte ihn rasend. „Oh ja, aber er hat es sich ausgesucht, mir davon nichts zu sagen!“, entgegnete der Graublauhaarige sauer. „Verstehst du nicht? Er hatte Angst! Angst vor deiner Reaktion“, fauchte Tala. Er hatte keine Ahnung, seit wann Kai so schwer von Begriff war. „Und jetzt überleg mal. Bei deiner Reaktion war seine Angst wohl begründet“, meinte Bryan leise. Der Grauhaarige wollte die Lautstärke des Gesprächs wieder etwas senken, die anderen sollten es nicht hören. „Ray ist ein guter Mensch. In der ganzen Zeit, die er bei den Bladebreakers war, hat er sich um euch gekümmert. Seinen Vater konnte er nie kennen lernen und seine Mutter starb als er fünf Jahre alt war. Jetzt sind auch noch seine Großeltern gestorben und du, du bist sein Bruder. Das einzige, was dich kümmert ist, dass du nicht von Anfang an Bescheid wusstest.“ „Das ist schlicht und ergreifend egoistisch von dir. Du hast in der ganzen Zeit nicht einmal daran gedacht, wie es Ray wohl ging. Zwei Jahre hatte er mit dir zusammen gelebt und konnte dir nie sagen, dass er dein Bruder ist. Dann, als er es dir endlich sagt, schenkst du ihm nur abschätzige Blicke. Kannst du dir vorstellen, wie sehr du ihm mit diesen Blicken weh tust?“, ergänzte Bryan. „Vielleicht solltest du mal nachdenken, Kai“, stellte Tala fest. „Denn so tust du weder dir noch Ray etwas gutes. Ray ist deine Chance auf eine Familie, Kai“, sagte Bryan abschließend und verließ den Raum gefolgt von Tala. Die beiden begaben sich wieder in die Küche, wo inzwischen auch Tyson und Ling Ling saßen und sich unterhielten. Nur Kai blieb in Wohnzimmer stehen und dachte über die Worte seiner ehemaligen Freunde nach. //Ja, Ray ist mein Bruder. Meine... Familie... ich war voreilig, habe blind gehandelt! Das war töricht... das hätte ich nicht tun dürfen, das hätte ich Ray nicht antun dürfen... Immerhin sind wir Freunde...// Zur selben Zeit in einem kleinen, chinesischen Dorf in einem hübschen, kleinen Haus: „Ihr müsst Tao Hou sein, der Älteste des Dorfes. Es freut mich, Euch persönlich kennen zu lernen“, sagte Mister Dickenson freundlich und nahm im Wohnzimmer Platz. „Genau der bin ich... Ich bin auch sehr erfreut, Sie kennen zu lernen. Und noch erfreuter bin ich, dass Sie mir diesen Gefallen getan haben“, meinte der andere. Gegenüber von Mister Dickenson saß ein alter Mann mit langem, grauem, nahezu weißem, Haar, der dennoch eine gewisse Jugend ausstrahlte. Die Jugend seines Geistes. Er war der Dorfälteste und Oberhaupt des White Tiger- Stammes. Obgleich er sehr alt war, waren seine Gedanken und seine Ideen immer der Zeit entsprechend, er dachte Zukunftsorientiert und lebte nicht in der Vergangenheit. Oder zumindest versuchte er es. „Natürlich. Ihr habt gesagt, es wäre Lebensnotwendig für Ray... auch wenn ich nicht ganz verstehe...“, gab der Jüngere (Mr. Dickenson) zu. „Nun denn. Es ist nicht notwendig, dass Sie das verstehen. Für Ray ist es wichtig, dass sein Bruder wieder zu ihm findet. Nur das zählt. Nur Ray zählt. Sie sollten wieder nach Japan zurück, Mister Dickenson“, ordnete der Ältere an. Kapitel 6: Geschwister Lektion 2: Von kleinen Schwestern, großen Brüdern, besten Freunden und Futejia ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Nihao! Bitte nehmt mir dieses Kapitel nicht böse, aber das musste einfach sein *grins* Ich mag Raffy einfach >D Ihr... wahrscheinlich eher weniger *lach* Aber lest selbst ^_~ Zai jian, Ta-chan 06. Kapitel; Geschwister Lektion 2: Von kleinen Schwestern, großen Brüdern, besten Freunden und Futejia Seit dem Besuch der Bladebreakers war nun schon eine Woche vergangen. Das japanische Team besuchte das andere Team oft. Scheinbar hatte das Gespräch zwischen Bryan, Tala und Kai Wirkung gezeigt. Denn auch das Verhältnis zwischen Kai und Ray wurde besser. Sie waren Freunde, nein mehr noch, sie waren Brüder. Auch wenn Kai es dem anderen nie direkt sagte, merkte man, dass ein brüderliches Band zwischen ihnen war. Doch dies war nicht das einzige Verhältnis, das besser wurde. Auch zwischen Tyson und Ling Ling schien etwas zu sein, jedoch anders als Geschwisterliebe. Ja, die beiden hatten sich verliebt. Vor wenigen Tagen hatte Ling Ling die Verlobung offiziell für aufgelöst erklärt. Darauf stießen die Demolition Boys natürlich an. Die fünf hatten die Auflösung gefeiert. Die beiden Teams trainierten gemeinsam. Ling Ling kümmerte sich um die Bladebreakers, kochte und putzte, da sie ihrem Schatz solche Verhältnisse ja nicht zumuten konnte. Ja, so war das Leben doch perfekt, oder? An diesem Abend saßen sie alle zusammen bei den Demolition Boys, tranken Wein und aßen Häppchen (die Jungs hätten sich auch mit Bier und Chips zufrieden gegeben, aber Ling Ling wollte etwas anspruchsvolleres). Sie unterhielten sich. Ja, so konnte das Leben immer weiter gehen. Doch ließ das Klingeln der Türe die Gespräche verstummen. „Erwartet ihr noch Besuch?“, fragte Kai neugierig nach. Kopfschüttelnd stand Ian auf und ging an die Türe. „Didi (chin. „kleiner Bruder“), ich hab dir doch gesagt, ich komme wieder!“, ertönte Ryus Stimme vom Flur. Grinsend steckte er den Kopf ins Wohnzimmer. „Und ich hab dir wen mitgebracht“, meinte er noch, bevor er näher trat. Natürlich musste Ray seinen großen Bruder erstmal drücken. „Gege (chin. „großer Bruder“)! Ich hab dich vermisst! Du hättest ruhig mal ins Dorf kommen können!“, ertönte eine Mädchenstimme. Ein Mädchen kam ins Wohnzimmer, sie hatte lange, schwarze Haare, die zu zwei Zöpfen gebunden waren, die Spitzen der Haare waren rosa und ihre Augen hellgrün. Gespielt vorwurfsvoll blickte sie zu Ray. Glücklich umarmten sich die drei Geschwister. „Darf ich vorstellen? Das sind mein großer Bruder Ryu und meine kleine Schwester Rachel“, meinte Ray lächelnd. Kai war wie vor den Kopf gestoßen. Ray hatte noch mehr Geschwister? „Die Demolition Boys kennst du ja schon, Ryu. Das sind Ian, Spencer, Tala und Bryan“, stellte er nochmal für Rachel vor. „Und das sind die Bladebreakers. Max, Kenny und Tyson. Und das ist Kai.“ Misstrauisch kam Rachel auf den Graublauhaarigen zu. „Du bist also Kai? Wehe dir du bist gemein zu meinem Gege“, meint Rachel streng und blickt Kai tief in die Augen. „Ach komm schon, ich lass mir doch nicht von einem Mädchen drohen! Erst recht nicht, wenn dieses Mädchen fast zwei Köpfe kleiner ist als ich“, entgegnete Kai lachend. Rachel jedoch funkelte ihn nur böse an. Kopfschüttelnd setzte sich Ryu auf das Sofa. So war das immer mit der Jüngsten. Rachel wollte immer auf ihre großen Brüder aufpassen. Neugierig bombardierten Max und Tyson die beiden sogleich mit Fragen über Ray. Wie er denn so als Kind war und was es für peinliche Erlebnisse gab, die es wert waren, erzählt zu werden. Ein Räuspern an der Türe jedoch ließ sie verwirrt aufblicken. „Und ich?“, fragte der Schwarzhaarige, der sich an den Türrahmen lehnte. „Rafael!“, rief Ray freudig und sprang dem anderen an den Hals. Dieser konnte die Geste nur lachend erwidern. „Und das ist... noch ein Bruder?“, fragte Bryan verwirrt. „Nein! Das ist Rafael. Rays bester Freund“, erklärte Rachel. „Und ich dachte immer, das wäre Lee...“, dachte Kai laut. „Oh, keine Angst, im Laufe der Zeit wirst du dich noch einiges mehr fragen...“, murrte Ryu sichtlich verstimmt. „Wie meinst du das?“, fragte Spencer. „Nun, wie soll ich sagen? Es ist... kompliziert... aber das merkt ihr mit der Zeit sicher auch!“ Damit mussten sie sich wohl zufrieden geben. Es wurde ein wirklich schöner Abend. Ian und Rachel verstanden sich prächtig, Tyson und Ling Ling verließen das Geschehen recht schnell und zogen sich zu den Bladebreakers zurück, Spencer und Kenny unterhielten sich über das Weltgeschehen, Max entlockte Ryu die ein oder andere Geschichte über Ray und Kai, Bryan und Tala frischten eine alte Freundschaft auf. Früher, als Kai noch in der Abtei lebte, waren die drei unzertrennlich. Dieser Zustand musste zwar nicht exakt so wieder hergestellt werden, aber eine richtige Freundschaft wäre doch schon mal gut. Die beiden Teams erfuhren von Rachel und Ryu, dass Rafael der einzige aus dem Dorf war, der die ganze Zeit über Kontakt zu Ray hatte. Wie die Demolition Boys ja erfahren hatten, war Rays Auszug aus dem Dorf nicht gut angekommen und selbst seine Geschwister redeten ein Jahr lang nicht mit ihm. Irgendwann war aber auch dieser Abend vorüber. Rachel und Ryu machten sich auf den Weg zurück in ihr Dorf und die Bladebreakers gingen auch wieder heim. Auch die Demolition Boys waren müde und gingen auf ihre Zimmer. Nur Tala begleitete Bryan in sein Zimmer. Die beiden wollten sich noch etwas in Ruhe unterhalten. Es war so viel in so kurzer Zeit geschehen. Die Ereignisse schienen sich zu überstürzen. Erschöpft ließ sich Bryan auf sein Bett fallen und breitete die Arme aus. Seufzend setzte sich Tala neben seinen besten Freund. „Das kommt mir alles so unrealistisch vor...“, murmelte der Rothaarige. „Mh? Wie meinst du das?“, fragte der Grauhaarige. „Erst kommt Ray plötzlich in unser Team und wir erfahren, dass er Kais Halbbruder ist... Dann ziehen wir nach China, ganz zufällig in die Nähe von Rays Heimatdorf... wir erfahren, dass er noch einen Bruder und eine Schwester hat... Dann ziehen die Bladebreakers, zufälliger Weise, direkt in das Haus neben uns... Im Umkreis von Kilometern steht kein Wohnhaus, nur ein einziges und das wird ausgerechnet von den Bladebreakers bezogen... Wir werden Rays Verlobte, von der wir doch erst vor kurzem erfahren haben, an Tyson los... Unsere jahrelange Fede mit Kai findet ein Ende... Und er und Ray verstehen sich wieder...“, zählte der Leader auf. Kurz nahm Bryan das eben gesagte in sich auf. Er ließ sich alles nochmals durch den Kopf gehen. „Ja... ja, du hast Recht. Es ist so viel passiert und vieles davon kann gar kein Zufall sein!“, stimmte er dem anderen schließlich zu. „Glaubst du, es geht so weiter?“, fragte Tala leise. Ziellos ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Es war unordentlich, Klamotten und Dinge lagen auf dem Boden. Aber irgendwie war es ein geordnetes Chaos. Sein Blick wanderte weiter, bis zum Fenster. Schließlich blieb er beim Vollmond hängen. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Vielleicht ist ab jetzt alles ganz einfach und klappt, vielleicht geht ab jetzt auch alles schief und es geht nun bergab“, spekulierte Bryan. Talas Blick hing immer noch am Vollmond. Obgleich er seinem Freund zugehört hatte, schweiften seine Gedanken immer weiter ab. „Weißt du, was man dem Vollmond nachsagt?“, fragte er leise. Verwirrt, wie der andere jetzt darauf kam, folgte Bryan dem Blick des Rothaarigen. Blieb schließlich auch am Vollmond hängen. „Dass er Ebbe und Flut kontrolliert?“ „Nein, das weiß man. Außerdem gilt das immer für den Mond, nicht nur für den Vollmond! Ich habe gefragt, was man ihm nachsagt“, widersprach der Rotschopf. „Nein, Yu-chan, aber wie kommst du jetzt darauf?“, fragte Bryan. Der Grauhaarige drehte sich auf den Bauch und stützte das Kinn auf die Hände. Den Blick aus der Balkontüre direkt auf den Vollmond gerichtet. Er wusste, dass sein bester Freund bei Vollmond immer etwas seltsam wurde. „Siehst du ihn? Es ist Vollmond...“, murmelte der Rothaarige zur Antwort. „Natürlich sehe ich ihn. Und was sagt man ihm jetzt nach?“ Herzhaft gähnend betrachtete der Grauhaarige seinen Teamleader. „Man sagt, er verändert die Menschen... er hat Einfluss auf ihr Tun...“ „Nein. Das sagt man ihm nicht nach, das ist so. Genauso wie das mit Ebbe und Flut“, widersprach dieses Mal Bryan. „Dann lass mich ausreden! Es heißt, in Vollmondnächten passieren Dinge, die so nicht vorgesehen waren, weil der Mensch keinen Einfluss auf sein Handeln hat... manchmal gute Dinge und manchmal schlechte... Und mein Gefühl sagt mir, dass heute Nacht etwas passieren wird...“, erklärte der Rothaarige. „Etwas Gutes oder etwas Schlechtes?“, fragte Bryan neugierig. „Ich bin mir nicht sicher... aber ich glaube, etwas schlechtes...“ „Ach was, eine Vollmondnacht ist genauso, wie jede andere Nacht auch, nur heller! Du solltest schlafen gehen, ein ganzer Abend mit den Bladebreakers tut dir nicht gut. Wir reden morgen weiter und dann werden wir ja sehen, was so schreckliches passiert ist“, meinte Bryan bestimmend. Nickend erhob sich Tala von Bryans Bett. Mit einem letzten „Gute Nacht“ verließ er den Raum. „Manchmal ist er sehr seltsam.. aber meistens hat er recht“, seufzte Bryan und kuschelte sich in sein Bett. Sie konnte ja nicht ahnen, wie recht Tala haben sollte. Denn genau in dieser Nacht entstand ein Team. Ein Team von Beybladern. In einem Land, gar nicht weit entfernt. Sechs Leute standen zusammen. „Ein Team? Schlag mal wegen der Definition nach!“, raunte ein rothaariger Junge skeptisch. Er trug sein langes Haar zu einem Zopf gebunden, seine helllila Augen funkelten angriffslustig im Mondlicht. „Ach halt den Mund, Sascha!“, zischte ein orangehaariges Mädchen. Ein anderes Mädchen mit langen, grünen Haaren legte der Orangehaarigen besänftigend die Hände auf die Schultern. „Beruhig dich, Schatz. Ist doch egal, Hauptsache wir sind genug um bei der nächsten Weltmeisterschaft teilzunehmen. Ob wir nun ein richtiges Team sind, oder nicht“, flüsterte die Grünhaarige. „Mir ist das doch alles egal. Solange ich über euch an Ray komme, bin ich dabei“, grinste ein schwarzhaariger Junge. „Oh ja, ihr bekommt alle euren Willen. Und ich den meinen“, lachte ein anderer Rothaariger. Er wendete sich ab. Ihm folgte ein Blonder. „Sei dir sicher, Ray, es geht dem Ende zu! Die DarkShadows werden siegen. Gegen dein Team, gegen dich“, grinste der Rothaarige. „Oh, Ray, wie konnte es nur so weit kommen? Ich wünschte, es wäre anders“, seufzte der Blonde leise und blickte auf den Vollmond. Ja, man sagt, dass Vollmondnächte manchmal Leben verändern. Und diese Nacht war eine solche. Und das wusste der Blonde genau. Diese Nacht brachte den Stein ins Rollen, wie lange er brauchen würde, bis er im Tal ankommt und das Dorf am Fuße des Bergs zerstört, das wusste er nicht. Doch er wusste, wenn keiner den Stein zum Stoppen bringen würde, wäre das das Ende. Doch von all dem ahnten die Demolition Boys absolut nichts. Sie erholten sich erstmal vom letzten Tag und schliefen den Schlaf der Gerechten. Am nächsten Morgen waren Tala und Bryan die ersten, die wach wurden. Gähnend begegneten sie sich in der Küche und stellten fest, dass Ray noch gar nicht wach war. „Morgen... hast du Ray schon gesehen?“, fragte Tala verschlafen. „Ja, vorhin. Und dann bin ich aufgewacht...“, entgegnete Bryan und setzte Kaffee auf. „Ha, ha, ha... Verarschen kann ich mich alleine, danke. Ich meinte eigentlich, weil er ja sonst immer vor uns wach ist“, murrte der Rothaarige. „War vielleicht gestern doch länger. Ich hab ihn den ganzen Abend auch nicht mehr gesehen, er und Rafael hatten sich wohl viel zu erzählen... Keine Ahnung, wahrscheinlich schläft er noch.“ Als irgendwann dann sogar Spencer und Ian sich aus den Betten schälten und von Ray nichts zu sehen war, wollten die Russen doch lieber nachsehen. Im Nachhinein bereuten sie es wohl. Auf den ersten Blick war das Bild, das sich ihnen bot, wirklich verführerisch. Da lag Ray, nur halb zugedeckt und scheinbar nackt. Ein leichter Schweißfilm zog sich über seine makellose Haut, sein Haar war zerzaust und er sah sowieso niedlich aus, wenn er schlief. Ja, das sah man auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick sah man, dass Rays Kopf auf einem männlichen Oberkörper ruhte und ein Arm um die Hüfte des Halbchinesen gelegt war. Und auf den dritten Blick erkannte man, dass Ray und Rafael eng umschlungen in Rays Bett langen und scheinbar nackt waren. Ein erschrockener, verletzter, verwirrter und geschockter Schrei entwich Bryans und Talas Kehlen. „Was zum Teufel...?“, murmelte Ian und musterte die beiden Schwarzhaarigen. Gähnend rührte sich Ray. „Was soll der Krache? Ich hab Kopfschmerzen“, murrte er und rieb sich die Augen. Ja, er war nackt. Wie die vier Russen nun feststellen durften. Bryan und Tala schoss das Blut zuerst in den Kopf, um danach umgehend einige Stockwerke tiefer zu gehen. Doch da richtete Ray die Decke auch schon wieder. Er hielt sich den Kopf und ließ verwirrt den Blick durch den Raum schweifen. Da waren mehrere Dinge, die ihn störten. Neben seinem Bett lagen sowohl seine als auch Rafaels Klamotten, laut seinem Wecker war bereits zehn Uhr, vor dem Bett lagen zwei mehr oder weniger leere Wodkaflaschen, in seiner Türe standen seine Teamkollegen und machten große Augen und neben ihm im Bett lag- „Rafael?!“, stieß Ray erschrocken aus. Dann nahm er ein Kissen und zog es dem anderen über den Kopf. „Au! Was ist denn los? Oh, Ray... guten Morgen...“, brummte Rafael und richtete sich auf. „Guten Morgen?! Was, bei Gott und allem, was mir heilig ist, machst du in meinem Bett?“, fauchte Ray, bereute es jedoch im nächsten Moment wieder, da er große Kopfschmerzen hatte. Die vier Russen konnten die Szene nur beobachten. Wären wir hier in einem Anime könnte man das Fragezeichen über ihren Köpfen schweben sehen. „Hey! Es war alles freiwillig, Kleiner. Ich hab dich zu nichts gezwungen“, flötete Rafael grinsend und begann damit sich anzuziehen. Sogleich flogen ihm drei Kissen um die Ohren. „Du weißt“- Rafael wich einem Kissen aus- „dass ich keinen“- Rafael wich dem zweiten Kissen aus- „Wodka vertrage!“- Rafael wich dem dritten Kissen aus. „Ja, und du weißt, dass ich da einfach nicht wiederstehen kann... und wenn du mit mir trinkst, kann ich nichts dafür!“, lachte Rafael und verließ fluchtartig den Raum. Ray schickte seinem besten Freund noch tausend Flüche hinterher, während er sich versuchte an letzte Nacht zu erinnern... +*+Flashback+*+ „Und ich?“, fragte der Schwarzhaarige, der sich an den Türrahmen lehnte. Freudig viel Ray seinem besten Freund um den Hals. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser auch kommen würde. „Ich hab was mitgebracht“, grinste Rafael. „Du hast mir einiges zu erzählen! Und ich hab dir einiges zu erzählen!“, meinte Ray lachend. „Und damit es sich besser reden lässt habe ich uns zwei Flaschen Futejia (chin. Wodka) mitgebracht“, entgegnete Rafael und hielt eine Tüte hoch. Kopfschüttelnd begab sich Ray auf sein Zimmer, gefolgt von Rafael. Sie erzählten sich viel, Rafael erzählte von der Beerdigung von Rays Großeltern, von allem, was in der Zwischenzeit im Dorf passiert war und Ray erzählte von den Bladebreakers, von den Demolition Boys und von der Abtei. Und sie tranken. Die erste Flasche war schon fast weg. Ray war warm, nein, eher heiß. Diese Wirkung hatte Wodka nun mal auf ihn. Er wurde dann immer... unberechenbar... „Sag mal, Ray... wollen wir nicht lieber etwas anderes machen?“, grinste Rafael und näherte sich Rays Gesicht. Bis sich ihre Lippen berührten. Erst sanft, als wäre Rafael noch vorsichtig. Als hätte er Angst, dass Ray noch nüchtern genug war, um ihm eine zu knallen. Kichernd erwiderte Ray den Kuss. „Wieso eigentlich nicht?“, flüsterte er leise und begann, Rafaels Oberteil aufzuknöpfen. +*+FlashbackEnd+*+ „Bester Freund oder fester Freund?“, fragte Ian und blickte immer noch in die Richtung, in die Rafael gegangen war. „Bester Freund... der scharf auf mich ist“, erwiderte Ray und zog sich auch an. „Ach so... und da dachtest du...“, begann Spencer skeptisch. „Ich? Ich hab gar nichts gedacht! Ich vertrag keinen Alkohol, mein Bruder sagt immer, dann benehme ich mich wie eine rollige Katze... und das weiß dieser Dreckskerl von einem besten Freund“, murrte Ray. „Und dann seit ihr wirklich beste Freunde?“, fragte Tala skeptisch. „Klar. Ich weiß, dass ich mich blind auf ihn verlassen kann und ihm ebenso blind vertrauen kann. Ihm konnte ich bis jetzt alles anvertrauen und mit ihm konnte ich bis jetzt über alles reden. Immerhin macht er das nur, um meinen Bruder eifersüchtig zu machen. Das wissen sie aber beide nicht...“ „Und wann hast du vor ihnen das zu sagen?“, hakte Bryan nach. „Ist doch ihre Sache. Wenn sie es nie blicken, haben sie wohl Pech gehabt. Für die eigene, große Liebe ist jeder selbst verantwortlich.“ Schulterzuckend verließ der Schwarzhaarige den Raum. „Außerdem ist der Sex ja nicht schlecht... soweit ich weiß“, ergänzte er noch von draußen. Jetzt standen nur noch vier verdatterte Russen in Rays Zimmer. „Eine Fickfreundschaft? Sowas hätte ich Ray nicht zugetraut...“, dachte Ian laut und verließ dann auch grinsend das Zimmer. „Sowas ist aber nur schädigend für die Freundschaft... Das kann gar nicht gut gehen“, meinte Spenc und ging auch in Richtung Küche. „Ich hasse es, wenn du Recht hast“, raunte Bryan und blickte die Wodkaflaschen wütend an. „Wieso jetzt wieder ich?!“, maulte Tala. „Na du hast doch gesagt, dass in Vollmondnächten etwas passiert und dass dieses Mal was Schlimmes passiert! Und das Ray sowas ähnliches wie einen Freund hat empfinde ich nicht als gut!“, meckerte der Grauhaarige und wollte auch nach unten gehen. „Ach was, wir sind Ling Ling los geworden, wir werden auch Rafael los!“, murmelte Tala entschlossen und folgte seinem besten Freund. Ja, Tala hatte Recht gehabt. Aber das Schlimme, das diese Nacht geschah, war bei weitem nicht die gemeinsame Nacht von Rafael und Ray. Sondern etwas weitaus Schlimmeres. Etwas, mit dem zu diesem Zeitpunkt keiner rechnete, das keiner auch nur im Entferntesten ahnte. Etwas, das seine Flogen noch in der Zukunft zeigen wird... Kapitel 7: Teams Lektion 1: Die Русская Революция ------------------------------------------------- Nihao! Also, zunächst einmal: Den Teamnamen "Русская Революция" spricht man "Russkaja Revolutzia" aus, damit wir das geklärt hätten. Desweiteren: Endlich fängt die Handlung an... in Kapitel 7... XD Zai jian, Ta-chan 07. Kapitel; Teams Lektion 1: Die Русская Революция Vor drei Wochen waren die Bladebreakers nach China gezogen. Vor zwei Wochen hatten die Demolition Boys Rafael kennen gelernt. Und vor zwei Wochen hatten Tala und Bryan beschlossen, dass sie Rafael nicht mochten. Doch das änderte nichts daran, dass Ray ihn mochte. Es war wieder mal ein Morgen, an dem ihnen Rafael beim Frühstück Gesellschaft leistete. Fröhlich summend machte Ray Spiegeleier, während die Demolition Boys am Tisch saßen. Inzwischen merkten die vier genau, wenn Ray Sex hatte. Dann summte er nämlich die ganze Zeit und hatte scheinbar mehr Energie als er verbrauchen konnte. „Und du bist dir wirklich sicher, dass da nicht doch mehr ist?“, fragte Ian skeptisch. „Wenn du nicht bald Ruhe gibst, kriegst du kein Frühstück!“, murrte Ray. Mit einem „Guten Morgen, Tigerchen!“ betrat Rafael die Küche. Von Ray jedoch war nur ein leises Murren zu hören. Dafür, dass die beiden in regelmäßigen Abständen Sex hatten, war Ray relativ zickig danach. Zumindest Rafael gegenüber. „Guten Morgen, Liebling!“, flötete er grinsend. Von Ray ertönte nur ein Brummen. Ja, inzwischen verstanden die Demolition Boys, was Ryu meinte, als er sagte, das zwischen den beiden sei kompliziert. Man konnte echt nicht sagen, ob sie sich nun hassten oder liebten, oder vielleicht auch etwas dazwischen. Und über diese Frage zerbrachen sich zwei ganz bestimmte Russen ihre hübschen Köpfe. „Bleibst du zum Essen?“, fragte Ray an Rafael gewandt. „Ich würde gern... aber du kennst doch meinen Großvater... Er meinte, ich sollte heute Morgen noch einige wichtige Dinge erledigen, blablabla...“ „Grüß ihn von mir, ja?“, meinte Ray schief grinsend. „Bin ich blöd?! Wenn der rauskriegt, dass wir beide die Nacht miteinander verbracht haben, dann stirbt der an einem Herzinfarkt!“ „Ach was!“, lachte Ray. Kopfschüttelnd und sich auch noch von den vier Russen verabschiedend verließ Rafael das Haus. „Wer ist denn sein Großvater?“, fragte Ian interessiert, als er sich einen Pfannenkuchen nahm. „Tao Hou. Der Dorfälteste und somit das Oberhaupt unseres Dorfes. Rafael ist sozusagen das Prinzesschen“, grinste Ray. Die fünf wollten gerade anfangen, gemütlich zu essen, als es mehr als gewaltsam an der Türe klopfte. „Ich komme ja schon, Kai!“, murrte Tala und erhob sich. Verwirrt blickte Ray zu Bryan. „Oh, frag nicht. Tala hat einen Draht dafür, wann Kai stört und wann ein anderer“, lachte er nur abwinkend. Wenige Momente später kamen ein verwirrter Tala und ein lauthals auf Russisch fluchender Kai in die Küche. „Guten Morgen... Wieso bist du so schlecht gelaunt?“, fragte Ray vorsichtig. „Haben Ling Ling und Tyson mal wieder ihre nächtlichen Aktivitäten nicht leise genug veranstaltet?“, grinste Ian. „Oh, nicht. Diese. Namen!“, zischte Kai und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Was ist los?“, hakte Ray besorgt nach und schaute seinem Bruder tief in die Augen. Dieser stieß ein Seufzen aus. „Ich bin obdachlos“, antwortete Kai kurzangebunden. „Wie meinen?“, fragte Spencer dieses Mal. Normaler Weise war er nicht der Gesprächigste, erst recht nicht morgens, aber das klang mehr als fragwürdig. „Die Bladebreakers existieren nicht mehr. Das Weltmeisterteam hat sich endgültig getrennt. Aus. Fertig.“ Fünf perplexe Augenpaare starrten den Graublauhaarigen an. Ian hörte sogar auf zu essen und Bryan ließ seine Kaffetasse sinken. „Wieso das?“, kam es einstimmig von den Demolition Boys. „Ling Ling“, Kai zischte diesen Namen, als wäre er eine schlimme Krankheit, „meinte zu ihrem Schatz, dass sie nicht wolle, dass ihrem Liebling bei solch gefährlichen Beybladekämpfen etwas passiert. Deshalb solle er doch das Bladen an den Nagel hängen und zu ihr ins Dorf ziehen, damit sie immer für ihn kochen könne und die beiden ihre Hochzeit- seit zwei Tagen sind die verlobt!- in Ruhe planen könnten. Und Tyson ist darauf eingegangen! Er sagte allen ernstes, er würde aufhören und wir sollten uns was anderes suchen. Max und ich allein können kein Team sein und er sagte, dass er keinen Sinn darin sähe, neue Blader zu suchen, deshalb würde er zu seiner Mutter ziehen und bei den All Stars einsteigen. Ich. Bin. Obdachlos.“ Soviel auf einmal hatten sie Kai noch nie reden hören. „Morgen ist hier im Tal der offizielle Pressetermin, an dem die Trennung der Bladebreakers bekannt gegeben werden soll. Du sollst auch kommen, Ray.“ Der Schwarzhaarige nickte. In gewisser Weise fühlte er sich schuldig, immerhin war Ling Ling eigentlich seine Verlobte gewesen. Aber andererseits freute er sich für Ling Ling und Tyson. „Du kannst ja hier wohnen“, meinte Spencer völlig unbeeindruckt. „Natürlich! Wir haben ja noch ein Zimmer frei!“, meinte Ray freudig. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Die anderen scheinbar auch nicht. Kai jedoch blickte leicht skeptisch in die Runde. „Und das macht euch nichts aus?“, fragte er. „Mh, solange du dich beim Training richtig anstrengst“, grinste Tala. Verwirrt zog der Graublauhaarige seine Augenbrauen zusammen. „Du meinst...?“ „Ja, das meine ich. Wieso denn nicht? Wenn du hier wohnst, dann kannst du doch eigentlich auch ins Team. Außer natürlich du hast keine Lust, das ist allein deine Sache“, meinte Tala achselzuckend. Mit einem leichten Grinsen erinnerte sich der Rothaarige an den Tag, als Ray zu ihnen gekommen war und sie dachten, es wäre Kai. Ja, damals hätte es ihm nicht gepasst. Jedoch hatten sie in den vergangenen Wochen ihre Freundschaft aufgefrischt. Etwas, woran wohl keiner der Beteiligten je gedacht hatte. Und Schuld daran war ein süßes, schwarzhaariges Kätzchen. „Gut. Okay. Aber lass dir eins gesagt sein, Iwanov, dein Training pack ich mit Links“, grinste Kai provozierend. „Wollen wir uns dann mal einen neuen Teamnamen zulegen?“, fragte Ian neugierig. „Mh? Wieso denn?“, fragte Bryan und zog eine Augenbraue hoch. Sie endeten gerade mit dem Frühstück und räumten den Tisch ab, während Ian erklärte: „Ganz einfach! Ich will endlich einen eigenen Namen! Demolition Boys, diesen Namen hat uns Boris gegeben. Jetzt sind wir nicht mehr die Demolition Boys. Wir stehen immerhin nicht mehr unter seiner Fuchtel und wir sind ein neues Team.“ Grinsend blickte der Kleinste auf Ray und Kai. „Da muss ich dir ausnahmsweise Recht geben“, stimmte ihm Spencer zu. „Na seht ihr, seht ihr! Wenn sogar Spenc mir Recht gibt, dann müsst ihr auch ja sagen!“, fiepte der Lilahaarige aufgeregt. So erlebte man ihn nur selten, so kindisch. Die sechs Jungs verließen die Küche und machten sich auf den Weg ins Wohnzimmer. „Von mir aus... ABER es muss ein guter Name sein und kein kindischer Scheiß!“, warf Tala mahnend ein. „Okay, okay...“, murrte Ian und hob beschwichtigend die Hände. Es herrschte Stille. Sehr lange herrschte Stille. „In welcher Sprache? Englisch? Japanisch?“, fragte Spenc schließlich. „Russisch“, kam es dann ausgerechnet von Ray. Die fünf Russen blickten den Halbchinesen leicht dümmlich an. „Was?“, fragte Ray leicht unsicher, „Wir sind weder das japanische Team, noch das amerikanische oder englische Team. Wir sind das russische Team. Also wäre das doch dann nur logisch, oder?“ //So süß und auch noch schlau//, schoss es Bryan durch den Kopf. „Recht hast du“, meinte Tala nickend. Und wieder herrschte Stille. Es war um einiges schwieriger einen Namen zu finden, als sie gedacht hatten. Okay, Ian hatte bereits ein paar Ideen, aber er wusste, dass Tala sofort dagegen gewesen wäre. Fünf Russen und keinem fiel etwas gescheites ein. Die Idee kam dann schließlich vom einzigen, der kein Russisch konnte. „Wie wär es mit Русская Революция?“, fragte Ray ganz unverbindlich. Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde er angeschaut wie ein Auto. „Russische Revolution? Sind wir Geschichtslehrer?“, fragte Ian skeptisch. „Mh... also mir gefällt der Name. Русская Революция. Wir SIND die Russische Revolution. Die Russische Revolution im Bladen“, grinste Kai. „Русская Революция. Ja, das klingt doch wie Musik in meinen Ohren“, lachte Bryan. „Und das passt auch: Die diesjährige Weltmeisterschaft wurde vom Team der Русская Революция gewonnen! Weltmeister! Die Русская Революция sind Weltmeister!“, lachte nun auch Ian. „Nun übertreib es mal nicht, aber der Name ist akzeptabel“, stimmte nun auch Tala zu. „Okay! Name abgehakt und wer wird Teamleader?“, fragte Ian. „Wie meinen?“, fragte Tala eisig kalt und gefährlich leise nach. Vorsichtshalber rutschte Ian etwas vom Rothaarigen weg. „Nun ja... wir sind ja jetzt ein neues Team, von daher...“, nuschelte er leise. „Ian hat Recht. Ich bin auch für einen anderen Teamleader“, grinste Kai und es war offensichtlich, dass er von sich sprach. „Bevor du Teamleader wirst, Hiwatari, da heirate ich Boris“, zischte Tala. „Wenn du mich zur Hochzeit einlädst, gern“, murrte Kai. Könnten Blicke töten, wären beide jetzt wohl tot umgefallen. „HÖRT AUF!“, ertönte Rays Stimme. Sogleich herrschte Stille. Mal wieder. „So geht das nicht! Ian hat vollkommen Recht. Wir sollten abstimmen und zwar fair und demokratisch! Und das noch bevor ihr beide euch gegenseitig an die Gurgel gesprungen seid!“, mahnte der Schwarzhaarige. „Eben! Ich wäre auch gern mal Teamleader“, grinste der Lilahaarige. Talas und Kais Unterkiefer senkten sich merklich. Die beiden wollten sich gar nicht ausmalen, wie es wäre, wäre der Kleinste der Leader. „Dir ist aber durchaus bewusst, dass Teamleader sein weit mehr bedeutet, als alle herum zu scheuchen? Du musst den Trainingsplan aufstellen, auch flexibel, falls das Wetter nicht mitspielt, du musst dafür sorgen, dass sich die anderen auch wirklich verbessern, du musst die Anmeldungen bei Turnieren durchführen und die Hin- und Rückreise planen, du musst dafür sorgen, dass die Blades in Ordnung sind, du musst für ein gutes Teamklima sorgen und du musst Tag und Nacht für das Team da sein!“, warf Ray ein. Und da alle guten Dinge drei waren, wurde er zum dritten Mal wie ein Auto angeguckt. „Das... klingt nach scheiße-viel Arbeit“, murmelte Ian nachdenklich, „Woher weißt du das denn?“ „Ich war neun Jahre lang Teamleader der White Tigers“, entgegnete Ray trocken. Das war eine Tatsache, die scheinbar keiner wusste, oder die erfolgreich verdrängt wurde. Auf Bryans Gesicht machte sich ein Grinsen breit, das nichts Gutes verheißen sollte. „Wer sagt denn, dass Tala oder Kai Leader sein müssen? Ich hätte da eine bessere Idee“, mischte er sich ein. „Nicht du auch noch“, seufzte Tala genervt. „Wer redet denn von mir? Ich schlage Ray als Teamleader vor“, erklärte der Grauhaarige. Augenblicklich waren alle Augen auf ihn gerichtet. Auf den Gesichtern der vier anderen Russen breitete sich ein Grinsen aus, während Rays Gesichtszüge völlig entglitten. „Moment mal! So haben wir aber nicht gewettet, Jungs!“, rief Ray verzweifelt. „Also, wer ist dafür, dass Ray Teamleader wird?“, fragte Bryan, nicht weiter auf Ray achtend. Sogleich hoben sich fünf Hände. „Gut, dann ist das also auch beschlossen“, lächelte der Grauhaarige. „Hab ich da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden?“, fragte der Schwarzhaarige. „Lass mich überlegen... Nein. Du hast doch gesagt, die Mehrheit entscheidet. Und wir sind die Mehrheit. Also find dich mit deinem Schicksal ab, Kätzchen“, grinste Tala und wuschelte dem Jüngeren durchs Haar. „Dann erwarte ich ein bisschen mehr Respekt von dir, Iwanov“, murrte Ray. „Noch mehr Respekt?“, fragte Tala mit einem noch breiteren Grinsen. Am Nachmittag wurden Kais Sachen in das blaue Zimmer, das einzige das noch frei war, gebracht und es wurde abgemacht, dass Max und Kenny die Русская Революция am nächsten Morgen abholen würden, da Tyson und Ling Ling dann im Tal auf sie warten würden. Es herrschte eine leicht bedrückte Stimmung. Immerhin waren die Bladebreakers zwei Jahre lang eine Familie für Ray und auch für Kai, obgleich dieser das nie zugeben würde, nicht mal unter Folter, gewesen. Und jetzt war es aus. „Muss schön sein“, murmelte Ray verträumt. Das nun sechsköpfige Team saß noch spät abends im Wohnzimmer. Spencer und Bryan spielten Schach, während Tala ein Buch las und Ian und Kai, Kai eher mit weniger Interesse, die Nachrichten verfolgten. Verwirrt blickte der Ex-Teamleader der ehemaligen Demolition Boys (XD~ Kurz: Tala) von seinem Buch auf. „Was meinst du, Ray?“, fragte er. Perplex starrten ihn zwei honiggoldene Augen an. Ray schien gar nicht mitbekommen zu haben, dass er diesen Satz laut gesagt hatte. Weshalb er nun leicht rot wurde. „Ich meine... Liebe“, murmelte er verlegen. Nun hatte Ray es geschafft, dass Tala sein Buch ganz aus der Hand legte und sich zu ihm drehte. Auch Spenc und Bry sahen von ihrem Spiel auf. Und Kai machte den Fernseher, unter leisem Protest von Ian, aus. „Wovon redest du?“, fragte der Blonde. Okay, das war definitiv das peinlichste Gespräch, das er in seinem gesamten Leben geführt hatte, wurde Ray bewusst. „Tyson... sein ganzes Leben wollte er immer nur Weltmeister sein und hat dafür gelebt, zu Bladen und der Beste zu sein... Und dann tauchte da Ling-chan auf und alles andere war für ihn unwichtig. Alles, was für ihn vorher zählte, Bladen, Weltmeister werden, um die Welt reisen. Das alles hat er für die Liebe aufgegeben...“, versuchte Ray seine Worte zu erklären. „Willst du mir verraten, worauf du hinaus willst oder habe ich die Pointe verpasst?“, fragte sein großer Bruder. „So geliebt zu werden und so zu lieben muss wunderschön sein. Die beiden sind beneidenswert. Ich beneide sie...“, murmelte der Schwarzhaarige. Gegen Anfang war er noch verträumt gewesen, gegen Ende jedoch eher traurig und senkte seinen Blick auf den Boden. Ja, er wollte auch so lieben und so geliebt werden. Liebe war eine der Emotionen, die ihm am schwersten fiel. Er wusste sie nicht zu deuten und konnte nicht sagen, ob er sie jemals empfunden hatte. Früh schon wurde ihm auf grausamste Weise eingetrichtert, dass er es nicht wert sei, geliebt zu werden. Das war auch der Grund, weshalb er bei Rafael immer wieder auf Abstand ging, wenn die beiden Sex hatten. Er hatte immer Angst, verletzt zu werden. Was Unsinn war, immerhin kannte er Rafael sein Leben lang und wusste, dass Raffy einer der letzten Menschen wäre, der ihn absichtlich verletzen würde. Trotzdem hallte immer wieder diese Stimme im Kopf des Schwarzhaarigen, die Stimme seines Stiefvaters, der es ihm so oft gesagt hatte. //„Du bist es nicht wert, geliebt zu werden.“... Bin ich es wert geliebt zu werden? ... Ich weiß nicht...// Vom Chaos, das in Ray herrschte und den verletzenden Worten, die ihm vor Jahren gesagt wurden, ahnten die Russen nichts. „Lasst uns ins Bett gehen. Wir müssen Morgen noch eine Teamauflösung und eine Teamgründung bekannt geben“, wechselte Kai das Thema und stand auf. Hinter ihm verließ Ray den Raum, nicht merkend, wie zwei besorgte Augenpaare an ihm hafteten. Bryan und Tala tauschten kurz noch fragende Blicke aus, bevor auch sie den Raum verließen. Am nächsten Morgen wurde das Team vom Klopfen an der Türe geweckt. Kenny und Max warteten bereits und die Русская Революция hatte verschlafen! Erschrocken beeilten sie sich, zogen sich an und stopften sich schnell ein Brötchen in den Mund. „Wenn wir zu spät zur Auflösung unseres eigenen Teams kommen, dreh ich irgendwem den Hals um!“, knurrte Kai und hetzte den Berg runter. Tatsächlich schafften es die acht gerade noch rechtzeitig. Tyson, der mit Ling Ling Händchen hielt, wartete bereits vor der aufgebauten Bühne. Der Presse wurde nur mitgeteilt, dass die Bladebreakers eine sehr wichtige Ankündigung hätten. Kurzer Hand war eine Bühne errichtet worden- Ray wunderte sich, wie das so schnell gehen konnte- vor der etliche Stühle standen und auch Kameras. Die verschiedensten Fernseh- und Radiosender aus aller Welt saßen und standen da und warteten nur noch auf das Team. Auch Mr. Dickenson war da. Er stand auf der Bühne und wartete darauf, dass die Bladebreakers ein letztes Mal als Team dort oben stehen würden. Er war der einzige, der eingeweiht war. Tala, Ian, Spencer und Bryan nahmen in der ersten Reihe Platz. Auf der Bühne stand ein Pult mit einem Mikrophon. Max, Kenny, Tyson, Kai und Ray gesellten sich zu Mister Dickenson und Kai, als Teamleader, stellte sich vor das Mikrophon. Sogleich herrschte Stille. „Wir, die Bladebreakers, wollen heute offiziell bekannt geben, dass wir uns trennen“, brachte er die Sache auf den Punkt. Mit einem kräftigen Stoß in die Rippen funkelte ihn sein kleiner Bruder an. „Kurz und schmerzlos wie ein Pflaster?!“, zischte er leise. Der Lautstärkepegel stieg augenblicklich. Nun übernahm Kenny. „Wir bitten um Ruhe! Wir sind hier, um alle Ihre Fragen zu beantworten, eine nach der anderen!“ „Aber zuerst wollen wir uns bei unseren treuen Fans entschuldigen“, mischte sich Max ein. „Wieso diese Trennung? Und wieso so plötzlich?“, lautete die erste Frage einer jungen Reporterin. „Ich werde das Bladen als einziger dieses Teams aufgeben. Da mir die Liebe zu meiner Verlobten wichtiger ist. Da zuvor bereits Ray das Team verlassen hatte, aus persönlichen Gründen, haben wir beschlossen, die Bladebreakers ganz aufzulösen“, antwortete Tyson. Das Ray Voltaires Enkel und Kais Halbbruder war, musste hier ja nicht unbedingt raus kommen. „Und wieso hast du das Team verlassen, Ray?“, lautete die nächste Frage. „Wie Tyson bereits sagte, aus persönlichen Gründen, die hier niemanden etwas angehen.“ „Was werdet ihr machen, Max, Kenny, Kai und Ray?“, fragte ein etwas älterer Reporter. „Ich werde Max nach Amerika begleiten und dort für die All Stars arbeiten“, antwortete Kenny. „Und ich werde von nun an für dieses Team bladen“, ergänzte Max lächelnd. „Ray und ich haben uns an der Gründung eines neuen Teams beteiligt“, meinte Kai monoton. Daraufhin starrten ihn Mr. D, Kenny, Tyson und Max verwirrt an. Sie hatten noch nichts vom neuen Team erfahren und sollten es, wie der Rest der Welt auch, erst jetzt erfahren. „Kai und ich werden von nun an für das russische Team, die Русская Революция, bladen. Zusammen mit den ehemaligen Demolition Boys Tala, Bryan, Spencer und Ian“, erläuterte Ray. „Wie kommt es das du, als Chinese für das russische Team bladest?“, fragte ein Reporter. „Ich kann doch Tala, Bryan, Ian und Spencer nicht allein mit Kai lassen“, grinste Ray. Daraufhin ging ein Schmunzeln durch die erste Reihe. „Das bedeutet, dass die nächste WM spannend wird? Immerhin wird es die erste WM ohne die Bladebreakers, die bis jetzt jeden Sieg holten!“, rief eine Reporterin mittleren Alters aus. „Was soll daran spannend werden? WIR werden den Sieg holen“, meinte Kai trocken. „Das glaubst du, Kai! Aber das wird sich wohl erst raus stellen“, grinste Max. „Also ein spannender Kampf? All Stars gegen Русская Революция?“ „Aber natürlich! Auch wenn ich Kai Recht geben muss, wir werden den Sieg holen“, lächelte Ray. „Nicht so siegessicher! Es gibt ja immer noch andere Teams“, mischte sich Tyson ein. Er wusste nämlich etwas, was die anderen nicht wussten. Ling Ling hatte ihm erzählt, dass das chinesische Team in neuer Konstellation und um einiges stärker war. Er freute sich bereits auf die WM. Auch wenn er nicht teilnehmen würde. Kapitel 8: Geschwister Lektion 3: Rashit Teil 1 ----------------------------------------------- Nihao! Ich bin mir sicher, dass ihr mir dieses Kapitel böse nehmt und, bei Gott, dazu habt ihr wohl auch alles Recht der Welt... Ich heul ja selbst noch jedes Mal, wenn ich es lese v_V° Zai jian, Ta-chan 08. Kapitel; Geschwister Lektion 3: Rashit Teil 1 Seufzend und völlig erschöpft stiegen die Freunde den Berg hinauf. Wie immer wollten sie trainieren. Seit nun mehr drei Wochen war das Team der Русская Революция gegründet und alles lief einwandfrei. Jedoch schien heute etwas anders zu sein. Ray spürte, dass etwas nicht stimmte. Als er jedoch einen Blick zu seinen fünf Teamkollegen warf, konnte er nur den Kopf schütteln. Über seine eigenen Gedanken und über seine Freunde. Kai diskutierte wieder einmal mit Bryan und Tala, wie sooft, und Ian und Spencer schienen sich mal wieder zu streiten. Also war doch alles wie immer. Worüber machte sich Ray dann solche Sorgen? Mit einem ergebenen Seufzen kletterte er weiter bergauf. Endlich oben angekommen wollten sie wie immer ihre Kämpfe austragen. Doch dort, direkt vor ihnen, stand ein Fremder. Er war vermummt in einen schwarzen Mantel. Sein Gesicht war nicht zu erkennen, weil die Mütze des Mantels tief in selbiges gezogen war. Die Kälte schien dem Fremden nichts auszumachen. Scheinbar wartend stand er da. Fasziniert betrachtete Ray den anderen. Bis er von Ian aus den Gedanken gerissen wurde. „He! Hast du eine Ahnung, wer das ist?“, fragte der Kleine. „Fragen wir ihn doch einfach“, schlug Kai vor. „He! Wer bist du?!“, schrie Ian zu dem Fremden hinüber. Dieser ließ nur ein schauriges Lachen ertönen. „Wenn ihr das herausfinden wollt, müsst ihr mich im Bladen schlagen. Aber da ihr das eh nicht schafft, könnt ihr es auch gleich lassen“, spottete der Vermummte. Damit war Kais Wunderpunkt getroffen. Niemand spottete über seine Fähigkeiten als Beyblader! „Gut. Gerne doch, dich schlage ich mit links“, knurrte der Graublauhaarige gefährlich. Das Grinsen auf dem Gesicht des anderen konnte man nur erahnen. Er zog einen schwarzen Blade aus seiner Manteltasche und machte sich bereit. Kai ebenso. Doch der Kampf war schneller vorbei, als man gucken konnte. Die Blades prallten aufeinander und Kais wurde zu ihm zurück geschleudert und traf ihn genau in den Magen. Stöhnend sank der Russe zusammen. „Wie? War es das schon? Habt ihr nicht mehr drauf?“, höhnte der Fremde. Knurrend schritt Ray vor, auch wenn es scheinbar den anderen vier ebenso in den Fingern kribbelte dem Unbekannten eine Lektion zu erteilen, ließen sie den Schwarzhaarigen vor. Denn das war eine Sache, die Ray nicht vertrug. „Keiner rührt meine Familie an. Und mit keiner bist auch du gemeint! Es ist mir egal, für wie toll du dich hältst, ich werde dir gleich zeigen, was mit denen passiert, die meiner Familie weh tun!“, zischte er. Wütend machte er sich bereit, dem anderen zu zeigen, was eine Harke ist. Doch auch Ray hatte den Unbekannten unterschätzt. Die Blades schienen kurz miteinander zu tanzen, bis Drigger mit einer solchen Wucht direkt auf Ray zuflog, dass dieser bewusstlos wurde. Verwirrt hielt sich der Schwarzhaarige den Kopf, als er blinzelnd die Augen öffnete. Im ersten Moment schien alles verschwommen. Dann jedoch erinnerte er sich an den Kampf und daran, dass er bewusstlos geworden war. Als sich seine Sicht wieder klärte, schrie er so laut er konnte. Der Schnee um ihn herum war rot gefärbt. Rot gefärbt vom Blut seiner Freunde, seiner Familie. Er wusste nicht, ob Kai, Tala, Bryan, Ian und Spencer bewusstlos waren, oder... oder tot... Doch vor ihm breitete sich ein Schlachtfeld aus. Und mitten im blutgetränkten Schnee stand der Fremde und lachte. „Ich habe doch gesagt, ihr könnt mich nicht besiegen. Und, wie fühlt es sich an, seine Freunde tot zu sehen? Alles zu verlieren? Los, sag es mir, Ray, sag mir wie es ist zu leiden“, forderte er. Ray blieb die Luft weg. Er wusste nicht, wie ihm geschah. Um ihn herum drehte sich alles. Sein Blick war starr auf seine Freunde gerichtet, während der kalte Wind an ihm zerrte. Schnee peitschte ihm ins Gesicht, während er verzweifelt die Hände im am Boden liegenden Schnee vergrub. Als könnte ihm die weiße Masse Halt geben, klammerte er sich daran fest. Wacklig rappelte er sich auf und ging auf Kai zu. Der Graublauhaarige atmete schwer und schwach, doch er atmete. „Kai!“, rief Ray und ließ sich neben seinem Bruder in den Schnee sinken. Er beugte sich über den Älteren, der ihn aus stumpfen, leeren Augen ansah. „Wir hätten nicht kämpfen sollen, Ray... wir hätten... hätten... aufgeben müssen“, flüsterte er. „Ja, Kai, aber, aber sag nichts! Ich... wir müssen Hilfe holen und dann geht es dir bald besser, ja?“, verzweifelt klammerte sich der Schwarzhaarige an diesen Strohhalm der Hoffnung. Tränen liefen über seine von der Kälte geröteten Wangen und tropften auf Kais Oberkörper. „Nein, Ray... dafür ist es zu spät... was wichtig ist, ist, dass du nicht vergisst, wie viel du mir bedeutest, ich hab dich lieb, kleiner Bruder...“, fuhr der Russe leise fort. Sich vor Schmerzen krümmend hustete der Graublauhaarige Blut. Danach blieb er ruhig liegen. Nicht einmal mehr seine Brust hob und senkte sich. Alles Leben war aus dem Körper gewichen. „Wie ist es, seinen Bruder zu verlieren?“, fragte die Stimme des Fremden neben ihm. Ray blickte nicht einmal auf. Verzweifelt drehte er sich zu Tala, Bryan, Ian und Spencer. „Den Kleinen und den Blonden kannst du gleich abhaken, die haben leider Gottes sehr schnell den Geist aufgegeben. Aber bei den anderen beiden könntest du ja noch so eine ergreifende Abschiedsszene hinlegen“, spottete der Andere. Ray selbst war auch sehr geschwächt. Seine Sicht verschwamm immer wieder und er merkte, dass er mindestens drei gebrochene Rippen hatte. Das Atmen fiel ihm schwer und er musste Husten. Mit Schrecken stellte er fest, dass auch er Blut hustete. Scheinbar hatte sich eine Rippe in seine Lunge gebohrt. Mit letzter Kraft rappelte er sich wieder auf und schwankte zu Tala und Bryan. Erschöpft fiel er neben ihnen auf alle viere. „Hey, du siehst gar nicht gut aus“, murmelte Tala leise. „Danke, das Kompliment kann ich nur zurück geben!“, scherzte Ray. „Was ist überhaupt passiert?“, fragte Bryan und richtete sich leicht auf, soweit es ihm seine Verletzungen erlaubten. „Ich weiß nicht... dieser Kerl, er hat... uns besiegt... mehr als nur besiegt... wir müssen hier weg, ihr müsst in ein Krankenhaus!“, haspelte Ray eilig. „Wir müssen in ein Krankenhaus? Und was ist mit dir?“, fragte der Rothaarige schief lächelnd und fuhr Ray durch die Haare. Als er seine Hand wieder zurückzog, sah Ray, dass sich Blut an dieser befand. Sein Blut. Müde und schwach richtete sich auch Tala auf und sah den Schwarzhaarigen besorgt an. „Wie geht es Kai, Ian und Spencer?“, fragte Bryan mit einem Blick auf ihre Freunde. „Sie sind... tot...“, flüsterte Ray heiser. Seine Stimme gab den Geist auf. Es auszusprechen war zu viel für ihn. Eine heftige Windböe riss an seinen Kleidern und er sah nervös von Bryan zu Tala. Sein Gefühl sagte ihm, dass es den beiden bald nicht anders gehen würde, als Ian, Spencer und Kai. Erschöpft schloss Bryan die Augen und ließ sich wieder in den Schnee sinken. „Ich bin müde...“, murmelte er leise. Erschrocken haftete Rays Blick auf dem Grauhaarigen. „Nein! Nicht einschlafen! Hörst du, Bry? Nicht einschlafen!“, flehte er verzweifelt. Der Schwarzhaarige spürte eine Hand auf seiner Schulter und drehte sich zu Tala. Dieser hatte den Blick gesenkt, gebrochen blickte er zu seinem besten Freund auf dem Boden. Schmerzlich wurde ihm bewusst, dass auch seine Zeit gekommen war. „Hör zu, Ray. Du musst von hier verschwinden! Geh und pass auf dich auf!“, befahl der Rothaarige dem Jüngeren. „Nein! Nein, ich geh nicht ohne euch! Ihr dürft nicht auch... nicht...“ Mit ernstem Blick fixierte Tala Ray. Eine einzelne Träne bahnte sich ihre Weg durch sein Gesicht, vorbei an einer tiefen Schnittwunde auf der Wange. „Bitte, Ray, geh... es bringt doch keinem etwas, wenn du auch... ich könnte es mir nie verzeihen, wenn du hier oben stirbst, nur weil du bei uns bleiben wolltest“, bat der Rothaarige mit letzter Kraft und sank auf den Boden. Neben seinem besten Freund blieb er liegen und richtete noch einen letzten liebevollen und bittenden Blick auf Ray, bevor er die Augen für immer schloss. „Nein! NEIN!“, schrie Ray lauthals. Wütend schlug er mit den Fäusten in den Schnee. Unzählige Tränen versanken in der weißen Masse. „Ihr dürft nicht sterben! Ihr nicht auch noch... ich liebe euch doch...“, flüsterte er. Ja, endlich hatte er es sich eingestanden. Er war verliebt in die beiden Russen. Doch diese Erkenntnis kam nun zu spät. Jetzt würde er nie erfahren können, wie die beiden wohl darauf reagiert hätten. Ob wenigstens einer von ihnen seine Gefühle erwidert hätte. „Oh, wie traurig! Der arme, arme, kleine Ray hat seine große Liebe verloren“, höhnte eine Stimme hinter dem Schwarzhaarigen. Verwirrt drehte Ray sich um. Tatsächlich war der Fremde immer noch da. Er stand direkt hinter Ray und schien sich an seinem Leid zu ergötzen. Die Wut und der Zorn, die er momentan empfand, gaben Ray die nötige Kraft aufzustehen. Mit zu Fäusten geballten Händen starrte er den anderen an. „Du! Wer bist du, dass du denkst über Leben und Tod entscheiden zu können? Für wen hältst du dich?“ „Ich? Ich bin der, der über Leben und Tod entscheiden kann! Du und ich, wir stehen über den Dingen, Ray. Wir entscheiden wer lebt und wer stirbt.“ „Was redest du da?!“ „Du hast bis jetzt allen den Tod gebracht und es wird immer so weiter gehen, Ray. Deine Mutter, dein Vater, deine Großeltern und jetzt auch noch dein Team. Und es ist noch lange nicht vorbei! Ich werde sie alle holen, alle die dir wichtig sind! Ryu, Rachel, Rafael, Mariah, Lee, Laila... sie alle werde ich holen und du kannst nur dabei zusehen. Zusehen, wie sie wegen dir sterben müssen.“ „Wieso?“, flüsterte Ray. Ihm fehlte die Stimme. Und auch die Kraft nun laut zu sprechen. Woher wusste der Fremde so viel über ihn? Wer war er? Doch nicht der Tod persönlich, oder? Es klang alles so verrückt für den Schwarzhaarigen. „Weil ich dabei zusehen will, wie du nach und nach zerbrichst! Ich will dich leiden sehen, Ray. Zusehen, wie dich die Schuldgefühle zerfressen und die Einsamkeit an dir nagt. Ich will sehen, wie du zweifelst, an dir, an deinem Verstand. Bis du schließlich langsam und qualvoll stirbst. Von innen aufgefressen. Selbstzerstört.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und wollte gehen. „Warte! Wer bist du?!“, schrie Ray noch. Grinsend drehte sich der andere um und zeigte ihm sein Gesicht. Erschrocken sog Ray die Luft ein. Als würde er in einen Spiegel blicken, sahen ihn zwei goldene Augen an. Die Nase, der Mund, der andere sah bis ins kleinste Detail so aus wie er. Nur das die goldenen Augen Kälte, Abneigung, Hass und Schmerz ausdrückten. „Rate doch, wer ich bin. Vielleicht kommst du ja drauf“, sagte der andere kalt und ging. Völlig allein saß Ray inmitten der Leichen seiner Freunde. Der Schnee um ihn war blutgetränkt und die Kälte nagte an seiner Gesundheit. Die Schuld nagte an seinem Verstand. Einzelne Eiskristalle blieben in seinem Haar hängen. Doch das einzige, was Ray sah, war das Gesicht des anderen. „Rashit...“, flüsterte er noch, bevor er bewusstlos zusammenbrach. Kapitel 9: Geschwister Lektion 4: Rashit Teil 2 ----------------------------------------------- Nihao! Also, mal im Ernst, habt ihr wirklich geglaubt, ich bringe unsere Lieblingsrussen um? Was denkt ihr nur von mir v_V° Okay, ich korregiere mich, hier fängt die Handlung so richtig an!^^ Zai jian, Ta-chan 09. Kapitel; Geschwister Lektion 4: Rashit Teil 2 Schweißgebadet saß Ray senkrecht in seinem Bett, die Finger tief in das Laken verkrampft. Sein Atem ging schnell; rasend schnell und stockend. Mit zu Schlitzen verengten Augen starrte er auf die gegenüberliegende Wand, an der ein Spiegel hing. Der Mensch, der ihm entgegensah, war verstört und hatte vom Weinen gerötete Augen. Mit zittrigen Händen fasste er sich an die Wange. Tatsächlich waren dort nasse Spuren. Wie lange war es her, dass er das letzte Mal geweint hatte? Das müssten jetzt fast zwei Jahre sein... Nicht einmal beim Tod seiner Großeltern hatte er geweint, aber dieser Traum war so real, dass es Ray Angst gemacht hatte. Seine Freunde, sie waren alle tot gewesen. Ian, Spencer, Kai, Tala und Bryan... Tala und Bryan, da war doch noch etwas... „Ich... ich... liebe sie...“, murmelte der Schwarzhaarige leise. Ja, das stimmte. Und endlich gestand er es sich auch ein. Wie sie da so lagen und starben... diese Bilder würde er wohl nie in seinem gesamten Leben vergessen. So elend hatte er sich seit damals nicht gefühlt... Aber was hatte dieser Traum nur zu bedeuten? „Das ist egal... Es war nur ein Traum“, stellte der Schwarzhaarige zitternd fest, „Vergiss es einfach, Ray...“ Müde stieg er aus dem Bett und begab sich ins Bad. Nach einer ausgiebigen heißen Dusche fühlte er sich wieder etwas besser. Jedoch würde er sich wohl erst wieder gut fühlen, wenn er seine Mitbewohner gesehen hatte; und zwar lebend. Nervös nippte Tala an seinem Kaffee. Vor einer halben Stunde hatte Bryan den Kaffee selbst gemacht. Dieser lief nun ebenso nervös um den Tisch. Auch Kai hatte die Stirn in Falten gelegt, und das nicht nur, weil Bryans Kaffee ihm nicht schmeckte. Normalerweise war sein kleiner Bruder immer schon längst wach, wenn sie aufstanden und hatte den Kaffee bereits auf den Tisch gestellt. Als schließlich sogar Ian und Spencer vor einer halben Stunde aufgestanden waren, hatten die drei dann doch einmal nach dem Schwarzhaarigen gesehen. Dieser lag schwitzend in seinem Bett und drehte sich von einer Seite auf die andere, er schrie im Schlaf mehrmals ihre Namen und weinte. Natürlich hatten die drei versucht ihn zu wecken, doch es hatte nicht geklappt. Nun saßen Kai, Tala und Bryan am Esstisch und machten sich Sorgen um den Jüngsten. Ian und Spencer waren Einkaufen gegangen. Unsicher ging Ray die Treppe hinunter, als sich die Eingangstür öffnete. Lachend traten Ian und Spencer ein. „Guten Morgen, Ray! Wir haben Rachel in der Stadt getroffen“, erzählte Ian. „Geht es dir gut? Du siehst irgendwie durch den Wind aus. Bryan, Kai und Tala waren in Sorge wegen dir, was war denn los?“, fragte Spenc. Doch Ray schien ihre Worte gar nicht wahr zu nehmen. Er schritt auf die beiden zu und umarmte sie. Verwirrt erwiderten die zwei die Umarmung. „Die anderen sind in der Küche...“, meinte Spencer. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Ray genau das wissen wollte. Und so war es auch. Nickend begab sich Ray in die Küche. Erleichtert blickte Ray von Bryan zu Kai, dann zu Tala und wieder zu Bryan. Die drei waren aufgestanden, als sie den Schwarzhaarigen in der Tür stehen sahen. Eilig schritt dieser auf Kai zu und umarmte seinen Bruder. Doch dieser hatte absolut keine Ahnung, was los war. Als Ray seinen Bruder losließ, wandte er sich zu Tala und schlang seine Arme um dessen Hals. Glücklich drückte er dem Rothaarigen einen Kuss auf die Wange. Talas Gesichtsfarbe wurde sogleich um einige Töne roter. Grummelnd beobachtete der Grauhaarige dies, bis Ray auch ihn herzlich umarmte und ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange gab. „Sag mal Ray, was ist mit dir los?“, fragte Kai schließlich. Immerhin war dieses Verhalten nicht normal für den Jüngsten. „Ich hatte einen schrecklichen Traum, das ist alles“, entgegnete Ray. Skeptisch beobachteten die drei Russen, wie Ray sich an den Tisch setzte und am Frühstück bediente. Sie selbst hatten bereits mit Ian und Spencer, welche auch gerade den Raum betraten, gegessen. //Was für ein Albtraum... Aber er schien mir so real - ich frage mich, was er zu bedeuten hatte... Meine Freunde tot und Rashit - Rashit, was hatte er dort zu suchen? Spielt mir mein Verstand schon solche Streiche? Er ist doch schließlich seit fast zwei Jahren tot...// Während des Aufstiegs war Ray in seine Gedanken vertieft. Nachdem er mit frühstücken fertig gewesen war, wollten sie trainieren gehen. Doch der Schwarzhaarige war sich nicht sicher, ob er heute zu einem guten Kampf fähig wäre. Als die sechs endlich oben ankamen, stockte Ray der Atem. Da, genau ihm gegenüber, stand ein Junge, der in einen schwarzen Mantel gehüllt war. Es war genauso, wie in seinem Traum. Der Langhaarige betrachtete sein Gegenüber genau, wollte das Gesicht erkennen. Bis er von Ian aus den Gedanken gerissen wurde. „He! Hast du eine Ahnung, wer das ist?“, fragte der Kleine. „Fragen wir ihn doch einfach“, schlug Kai vor. „He! Wer bist du?!“, schrie Ian zu dem Fremden hinüber. Dieser ließ nur ein schauriges Lachen ertönen, bei dem Ray zusammenzuckte. Der Wortlaut, das Lachen, alles war wie in seinem Traum! „Wenn ihr das herausfinden wollt, müsst ihr mich im Bladen schlagen. Aber da ihr das eh nicht schafft, könnt ihr es auch gleich lassen“, spottete der Vermummte. „Gut. Gerne doch, dich schlage ich mit links“, knurrte der Graublauhaarige gefährlich. Der Rotäugige wollte auf den Fremden zugehen, doch eine Hand, die sein Handgelenk festhielt, hinderte ihn daran. Verwirrt drehte Kai sich zu seinem kleinen Bruder. „Lass es, Kai“, bat ihn Ray. Erschrocken starrten ihn die fünf Russen an. Wieso wollte der Schwarzhaarige nicht, dass sie kämpften? Energisch entfernte Kai Rays Hand von seinem Handgelenk. „Ray, sowas lasse ich nicht auf mir sitzen. Ich weiß wirklich nicht, was mit dir los ist heute, aber vielleicht solltest du wieder Heim gehen und dich nochmal hinlegen. Ich erteil dem Kerl eine Lektion, wir trainieren und kommen dann zum Mittagessen nach.“ Kopfschüttelnd machte sich Kai kampfbereit. Sein Gegenüber zog einen schwarzen Blade aus der Manteltasche. Ray konnte das doch nicht einfach so geschehen lassen! Egal wie verrückt es klang, aber er fürchtete, dass sein Traum wahr werden würde, wenn er nicht einschritt! „Ray, was ist mit dir los?“, fragte Tala besorgt. „Wir müssen diesen Kampf verhindern, Yu-chan!“, flehte der Kleinere. Yu-chan, so hatte Ray ihn seit ihrem ersten Training in den Bergen, oder besser dem Versuch zu trainieren, nicht mehr genannt. So nannte ihn eigentlich nur Bryan. Jetzt machte sich der Rothaarige definitiv Sorgen! Auch Bryan musterte den Jüngeren besorgt. Doch dieser hatte soeben einen Entschluss gefasst. Eilig lief er zu den beiden, die sich gerade zum Kämpfen bereit machten, und zog noch während des Laufens seinen Blade. Als er bei den beiden ankam, feuerte er seinen Blade genau auf Dranzer, der soeben von Kai abgefeuert wurde. Da dies unerwartet für den Graublauhaarigen kam, gelang es Ray tatsächlich Kais Blade zu diesem zurückzuschießen. Erschrocken und verwirrt starrten seine Teamkollegen ihn an. Der Gesichtsausdruck seines Bruders jedoch war wütend und enttäuscht. „Ray! Was sollte das?!“, zischte er sauer. „Es tut mir Leid, Kai. Aber ich... ich kann diesen Kampf nicht zulassen!“, verteidigte sich Ray. „Was denn, Ray? Wieso bist du denn so ein Spielverderber?“, höhnte eine Stimme hinter ihm. Sogleich drehte sich der Schwarzhaarige zu dem Fremden. „Ich bin kein Spielverderber, ich weiß nur, wie das hier enden wird! Und ich mache dir einen Strich durch die Rechnung!“, fauchte der Halbchinese. In einer geradezu beschützenden Haltung stellte er sich vor seine Freunde. „Wie langweilig! Du hast es also schon gesehen, stimmt das? Du hast es letzte Nacht in deinen Träumen gesehen. Sag mir: Wie ist es ausgegangen?“, forderte der Vermummte. Ja, Ray war inzwischen davon überzeugt, dass das kein Traum gewesen war, sondern viel mehr eine Vision. Nur was sein Gegenüber betraf, wollte er dieser Vision nicht glauben. „Ray! Was redet der Kerl da?!“, wollte Kai wissen. Unsicher drehte sich Ray zu seinem Bruder und seinen Freunden. „Ich... Manchmal habe ich Visionen, in denen ich sehe, was in der Zukunft passiert. Als ich euch heute morgen gesagt habe, dass ich einen Albtraum hatte... Ich glaube, es war eine Vision. Ich habe diesen Kampf gesehen... und dessen Ausgang“, flüsterte der Schwarzhaarige. Das Schneetreiben wurde stärker und bei den Windböen hatten die fünf Probleme, Rays Worte zu hören. „Und wie ging der Kampf aus?“, fragte Bryan schließlich. „Ihr wart... tot...“ Die Augen der fünf Russen weiteten sich vor Schreck. Das klang alles mehr als nur dürftig. Ray hatte Visionen? Er wollte diesen Kampf hier gesehen haben? Und sie sollen den Kampf nicht überlebt haben? „Das ist erfreulich! Das heißt, ich habe gewonnen. Schade nur, dass du meinen schönen Plan vereitelt hast. Aber deine Vision ist wenigstens ein Trostpreis. Schließlich waren der Schmerz und das Leid, die du empfunden hast, echt. Sag mir, wie es war, deine Freunde zu verlieren! Hast du geweint? Bestimmt hast du geweint, oder?“, fragte der Fremde gehässig. „Und wenn schon!“, zischte Ray. „Du hast bisher doch erst einmal geweint in deinem Leben, Ray. Da ist das doch nicht nur „Und wenn schon“. Einmal. Weder bei dem Tod deiner Mutter, noch beim Tod deiner Großeltern. Oder als sich dein Stiefvater an dir vergangen hat. Nicht wahr? Nie hast du geweint, weil du nicht durftest. Von klein auf hat man es dir eingetrichtert, nicht? Weinen macht schwach, es zeigt deinem Gegner wie sehr er dich getroffen hat. Deshalb darfst du nicht weinen, denn es macht dich verwundbar. Und du kannst dir nicht leisten verwundbar zu sein.“ Viele Fragen drängten sich Spencer, Ian, Kai, Tala und Bryan auf. Doch sie wollten sie nicht stellen, zu sehr schien Ray an den Worten zu hängen, die der ihnen unbekannte sprach. Die beiden schienen momentan so weit weg, als würden nur sie existieren. Trotzdem mussten die fünf es wissen. Später. Wieso Ray nicht weinte, wieso er es nicht durfte. Das klang ja wie bei Boris! „Ja, ich kann es mir nicht leisten, verwundbar zu sein! Worauf willst du hinaus?!“ „Nur einmal hast du geweint, damals hast du dich nachts hinaus geschlichen und hast am Grab deines Bruder gesessen und die ganze Nacht geweint. Dein Bruder, dein lieber, kleiner Bruder. Drei Minuten jünger als du. Eineiige Zwillinge. Immer schon wolltest du ihn nur beschützen. Nachdem eure Mutter bei diesem Autounfall gestorben war und ihr zu eurem Stiefvater musstet. Und dieser mit der Zeit immer mehr Gefallen an euch gefunden hat. Und jedes Mal hast du dich für deinen Bruder geopfert. Hast es geschehen lassen, damit er deinen Bruder in Ruhe lässt. Vier Jahre lang. Immer und immer wieder.“ Jetzt ging den ehemaligen Demolition Boys ein Licht auf. Als Ray damals zu ihnen gekommen war und Boris ihn vergewaltigt hatte, war er viel zu gefasst. Als wäre er es schon gewohnt gewesen... „Immerzu hast du dich für deinen Bruder aufgeopfert und wolltest ihn beschützen. Aber hast du auch nur einmal daran gedacht, dass er deinen Schutz nicht wollte?! Sag mir, wie du dich jetzt fühlst. Nach zwei Jahren, in denen du glaubtest, er sei tot, deinem ach so geliebten Bruder gegenüberzustehen.“ Mit einem hinterhältigen Grinsen ließ er seinen Mantel von den Schultern gleiten. Geräuschlos fiel der schwarze Stoff in den Schnee. Der Junge, der ihnen gegenüber stand, hatte schulterlange, rote Haare. Von der Farbe her ähnlich wie die von Tala. Er sah nicht kräftig, aber auch nicht schwach aus. Von der Statur her erinnerte er sehr an Ray. Doch wegen der Haare fiel einem nicht wirklich sofort auf, dass sie eineiige Zwillinge waren. Auch auf einige Entfernung konnte man die klaren, goldenen Augen, die vor Wut, Zorn und Belustigung gleichzeitig funkelten, deutlich erkennen. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er Ray gegenüber. Dieser konnte es nicht fassen. „Rashit! Aber... aber... du bist tot... ich... ich war auf deiner Beerdigung, ich stand an deinem Grab! Das kann nicht wahr sein... Wieso? Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du noch lebst?“ „Du verstehst es nicht, oder Ray? Ich dachte, selbst du hättest es inzwischen verstanden. Wir beide wurden nur geboren, damit wir uns im Kampf gegenüberstehen und einer diesen Kampf mit seinem Leben bezahlen muss! Ich habe das nur gemacht, um dich und die anderen Nervensägen los zu werden und in Ruhe Pläne zu schmieden. Und endlich habe ich einen perfekten Plan, Ray. Ich werde dich vernichten, dich an den Rande eines Nervenzusammenbruchs treiben, dir alles nehmen, was dir lieb und teuer ist, ich werde dafür sorgen, dass du langsam durchdrehst, bis du nicht mehr kannst.“ Mit einem letzten abwertenden Blick auf Rays Freunde drehte sich Rashit um und verließ den Berg. Um Ray herum drehte sich alles. Das waren zu viele Ereignisse auf einmal. Seine letzte Vision war schon eine ganze Weile her und nun auf einmal passierte sowas. Sein totgeglaubter Zwillingsbruder lebte noch und hatte sich scheinbar in den Kopf gesetzt, Ray von innen heraus zu zerstören. Auch warf das plötzliche Auftauchen Rashits ein weiteres Problem auf. Der Kampf würde weiter gehen und das bis zum bitteren Ende. Ray musste zu den Dorfältesten! Auf dem schnellsten Wege! Seine Sicht verschwamm und langsam merkte er auch, dass er extrem fror. Übelkeit stieg in ihm auf und dem Schwarzhaarigen wurde schwarz vor Augen. Seine Beine gaben nach und er sank kraftlos auf dem Boden zusammen. Dann wurde er bewusstlos. „Ray!“, schrie Tala erschrocken. Er und Bryan eilten sogleich auf den am Boden liegenden zu. Jeder von ihnen legte sich einen von Rays Armen um die Schultern und sie machten sich mit Ian, Spencer und Kai wieder an den Abstieg. Für heute würde das Training wohl ausfallen. Wieder zu Hause legten sie Ray erst einmal in sein Bett und setzten sich dann ins Wohnzimmer. „Was, in drei Teufelsnamen, war das?!“, sprach Ian schließlich aus, was alle dachten. „Wenn ich das richtig verstanden habe, war das Rays Zwillingsbruder“, murmelte Spencer. „Aber, ich meine, was hat der da für einen Mist erzählt?!“, regte sich Bryan auf. „Eben. Dieses ganze 'ich will dich seelisch zerstören'- Gequatsche klingt nicht unbedingt nach Geschwisterliebe, wenn ihr mich fragt“, stimmte Tala ihm zu. „Und überhaupt was der geredet hat! Glaubt ihr wirklich, dass Rays Stiefvater ihn...?“, fragte Ian leise. „Ja...“, ertönte eine traurige Stimme an der Wohnzimmertür. Ray hielt sich am Türrahmen fest. Er war ungewöhnlich bleich und wirkte, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Seufzend setzte er sich zu den anderen auf das Sofa. Jetzt war wohl die Stunde der Wahrheit gekommen, befürchtete er. „Was meinte dein... Bruder damit, dass ihr dazu geboren wärt, euch in einem Kampf gegenüber zu stehen und dass dabei einer von euch stirbt?“, fragte Kai. „Rashit und ich... wir sind dazu auserwählt, einen jahrhundertealten Krieg zu einem Ende zu bringen. Er ist der Erbe des Black Tiger und ich bin der Erbe des White Tiger. Wir sind auserwählt, einen Kampf zu führen, der über das Schicksal der Welt entscheiden soll...“ Kapitel 10: Neuigkeiten Lektion 3: Die Auserwählten // Rashit Teil 3 -------------------------------------------------------------------- Nihao! Nachdem ich euch wohl mit den vergangenen zwei Kapiteln dezent aus der Bahn geworfen habe, kommt hier nun endlich die Erklärung. Hier die Erklärung zu den Namen: Lâohû= chin. Tiger Jíngyu= chin. Wal Shé= chin. Schlange Féng= chin. Phönix Niâo= chin. Vogel Lang= chin. Wolf Zai jian, Ta-chan 10. Kapitel; Neuigkeiten Lektion 3: Die Auserwählten // Rashit Teil 3 „Was? Aber... wie meinst du das?“, fragte Kai verwirrt. „Ich... ich kann euch das nicht erklären... und ich habe dafür auch keine Zeit... ich muss zu Rafaels Großvater, zum Ältesten des Dorfes... Wenn ihr es wirklich wissen wollt, dann kommt mit“, flüsterte Ray. Nickend erhoben sich die fünf Russen. Sie wollten Antworten. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatten sich ihnen so viele Fragen aufgedrängt, Fragen auf die sie keine Antworten hatten. „Kann uns dieser Älteste Antworten geben?“, fragte Bryan, als er sich seine Jacke anzog. „Ja. Doch wahrscheinlich werdet ihr sie nicht hören wollen“, entgegnete Ray monoton. „Wieso sollten wir sie nicht hören wollen, Ray?“, hakte Tala nach, als sie das Haus verließen. „Das werdet ihr dann sehen. Doch im Prinzip ist es egal“, flüsterte der Schwarzhaarige. „Hä? Wieso egal?“, fragte nun Ian, als sie begannen den Berg hinabzusteigen. „Weil wir uns nach heute nie wieder sehen werden“, entgegnete Ray entschlossen. Der Halbchinese lief voraus, die Russen folgten ihm. Mit gesenktem Haupt eilte Ray den Weg entlang, wurde jedoch von jemandem am Handgelenk gepackt. „Was, zum Teufel, hat das jetzt zu bedeuten?“, knurrte Kai seinen Bruder an. „Ich habe es euch doch gesagt. Mein Bruder und ich führen einen Kampf auf Leben und Tod. Ihr habt es selbst erlebt, hätte ich es nicht vorgesehen, hätte er euch getötet. Nur weil wir Freunde sind. Ich will nicht Schuld an eurem Tod sein. Dazu liegt mir zu viel an euch. Ich werde gehen, werde mich mit dem Ältesten beraten und dann verlasse ich China für immer. Ich werde euch nicht da mit reinziehen. Das ich dabei sterben werde ist sicher, doch ich will nicht, dass ihr dabei sterbt.“ Erschrocken starrten ihn seine fünf Freunde an. „Du wirst nicht sterben!“, rief Ian aus. „Genau! Das verhindern wir“, fügte Tala hinzu. „Wir lassen nicht zu, dass du stirbst“, meinte Bryan. „Wir sind Freunde. Auch wenn wir noch nicht wissen was los ist, werden wir dich nicht im Stich lassen“, sagte Spenc. „Du hast es gehört. Wenn du hier abhauen willst, dann kommen wir mit. Egal wieso ihr euch bekämpft, wir werden an deiner Seite kämpfen“, sagte auch Kai energisch. Ohne ein Wort wandte sich Ray ab und lief weiter. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Natürlich freute er sich, dass er seinen Freunden so wichtig war, doch es erschütterte ihn auch. Ohne zu zögern würde er in diesem Kampf sein eigenes Leben geben, doch niemals die Leben derer, die ihm lieb und teuer sind. Schweigend führte er sie zu seinem Dorf. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Als sie das Dorf betraten, wurden sie argwöhnisch gemustert. „Bleibt bei mir. Die Dorfbewohner sind misstrauisch“, flüsterte er zu seinen Begleitern. „Ray! Kommst du uns also doch besuchen!“, ertönte eine glückliche Stimme. Kurz darauf hing Mariah an seinem Hals. „Hallo, Mao“, lächelte Ray. „Hi, Ray. Ich hab mich schon gefragt, ob du vergessen hast, wo das Dorf liegt“, ertönte eine weitere Stimme. Lee tauchte hinter der Rosahaarigen auf. Lächelnd umarmte auch er den Halbchinesen. Immer mehr Dorfbewohner scharrten sich um die Neuankömmlinge. „Raymond! Ich wusste, du würdest wiederkommen“, riefen einige. „Der Auserwählte ist zurück!“, riefen andere. „Wir wussten, du würdest wiederkommen!“, riefen viele. Ray lächelte. Er begrüßte jeden einzelnen mit einem Lächeln. Jedoch nicht mit einem ehrlichen Lächeln. Die Russen hielten sich in seiner Nähe auf und wichen nicht von seiner Seite. „Raymond. Was ist dein Anliegen? Weshalb bist du zurückgekehrt?“, ertönte eine herrschende Stimme. Das Dorf verstummte und senkte den Blick. Alle, bis auf Ray. Dieser schritt auf den alten Mann zu, der im Eingang zu einer Hütte stand. „Ich muss dringend mit Euch reden, Ältester“, meinte Ray ernst. Nickend schritt der Mann zur Seite und Ray trat ein. Auffordern blickte er zu den Russen und sie folgten ihm. In der Hütte setzten sich die sechs Jugendlichen auf ein Sofa. „Worum geht es, Hikari?“, fragte der Älteste, während er den Raum verließ. „Hat dich der Alte gerade Hikari genannt?“, fragte Ian leise. „Ja.“ „Und wieso?“, fragte der Lilahaarige weiter. „Weil das sein Name ist. Und ich verbitte mir die Betitelung 'der Alte'. Wer seid ihr überhaupt?“, ertönte die Stimme des Mannes aus dem Nebenraum. „Der hat aber gute Ohren. Aber wieso ist Hikari dein Name?“, fragte Tala perplex. „Raymond Hikari Kon. Denn er ist das Licht“, antwortete der Alte, „Aber nun antworte endlich auf meine Frage, Hikari.“ „Mein Bruder lebt.“ „Natürlich tut er das. Er sitzt neben dir.“ „Nicht Kai. Rashit.“ „Was?!“, entfuhr es dem Alten, „Woher weißt du das? Und wie kann das sein?“ „Er täuschte seinen Tod vor. Ich habe ihn gesehen, er lebt. Er hat uns aufgesucht und wollte meine Freunde töten, um mir so zu schaden. Er verfolgt einen Plan. Der Krieg wird weiter gehen“, antwortete Ray leise. Der Dorfälteste betrat den Raum wieder, in der Hand hielt er eine Schüssel mit einer gräulichen Substanz, die er umrührte. Entgeistert setzte er sich auf einen Sessel. „Nun. Dann wird dies wohl so sein. So soll es dann wohl auch sein. Der Krieg wird weiter gehen. Doch nun zu euch, was ist euer Anliegen?“, fragte der Mann an die Russen gewandt. „Wir wollen Antworten“, meinte Kai trocken. Ian, Spenc, Bry und Tala nickten zustimmend. „Wenn du mir die Fragen nennst, werde ich dir die Antworten geben, sofern ich sie kenne, Kaisuke“, entgegnete der Älteste. Kai runzelte die Stirn. Woher kannte dieser Mann seinen Namen? „Wieso bekriegen sich Ray und sein Bruder? Wozu? Was ist das für ein Krieg und wieso sollen Ray und sein Bruder ihn ausführen?“, fragte Ian drauflos. „Nicht so stürmisch. Aber gut, ich werde euch eure Fragen beantworten. Unser Dorf ist kein gewöhnliches Dorf. Es gehört dem Neko-Jin Stamm des White Tigers. Ich nehme an, ihr wisst, was Neko-Jins sind? (einheitliches Nicken der Jungen) Der Stamm des White Tiger ist nicht der einzige, der existiert. Es gibt auch den Stamm des Black Tiger. Vor hunderten von Jahren lebten unsere Stämme noch in Einklang als ein Stamm, beschützt von beiden Tigern. Doch irgendwann gab es Streit. Streit darum, welcher Tiger stärker sei. Manche meinten, der White Tiger Drigger wäre mächtiger, andere sagten Tygru, der Black Tiger, wäre stärker. Der Stamm wurde gespalten, es gab die Anhänger des White Tiger und die des Black Tiger. Und es gab Krieg. Keiner wollte nachgeben, jeder beharrte darauf, dass der eigene Schutzgeist stärker wäre. Eines Tages hatten die beiden Wächter, der Wächter des White Tiger und der Wächter des Black Tiger, eine Vision. Seit damals herrscht ein Waffenstillstand.“ „Was war das für eine Vision?“, unterbrach ihn Ian. „Sie sahen die Prophezeihung. Und diese Prophezeihung besagt, dass einst zwei Kinder geboren werden, sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen und sind doch so verschieden. Sie sollen sowohl vom White Tiger als auch vom Black Tiger abstammen, doch ihr Blut ist zur Hälfte rein von allen Einflüssen der Tiger. Sie sind geboren, um die Tiger zu beherrschen und mit ihrer Hilfe den Krieg zu beenden. In einem letzten Kampf, Tygru gegen Drigger, soll sich entscheiden, welcher Tiger der stärkste ist.“ „Das mit dem Blut verstehe ich nicht ganz, um ehrlich zu sein“, warf Tala dazwischen. Bryan und er beobachteten Ray genau. Der Schwarzhaarige schien den Worten zu lauschen und doch abwesend zu sein. „Meine Großmutter stammt aus diesem Stamm, mein Großvater jedoch aus dem Stamm des Black Tiger. Meine Mutter vereinigte also sozusagen beide Stämme. Während mein Vater aus keinem Stamm stammt, sozusagen rein von allen Einflüssen der Tiger ist. Rashit und ich sind eineiige Zwillinge, vom Charakter her jedoch völlig verschieden“, erklärte Ray. „Was meinten Sie vorhin damit, dass Ray das Licht wäre?“, fragte Kai, der das soweit verstanden hatte. „Wie ihr wisst hat jedes BitBeast ein eigenes Element, oder? (wieder nicken alle Anwesenden) Im Element liegt der Grundunterschied zwischen den Tigern. Der White Tiger Drigger ist das Licht, der Black Tiger Tygru jedoch ist die Dunkelheit. Deshalb ist Raymond das Licht. Der Auserwählte ist der Träger des Lichtes...“ Der Mann brach ab, als die gräuliche Substanz in seiner Schale plötzlich zu leuchten begann. Lächelnd betrachtete er die Flüssigkeit. Fasziniert betrachteten auch die Jungen das Gebräu. Es glitzerte und glänzte in allen erdenklichen Farben, so hell, dass das gesamte Zimmer in Regenbogenfarben leuchtete. „Was ist das?“, fragte Spenc leise. „Das, meine Lieben, ist die Substanz, die die wahren Kräfte der Auserwählten weckt. Denn, es ist bei weitem nicht so, dass unser Stamm damals diese Prophezeihung so hingenommen hat, wie sie verkündet wurde. Ein mächtiger, magischer Mann unseres Stammes beschwor fünf Gefährten für den Auserwählten.“ „Was? Aber... das habt Ihr mir nie erzählt“, murmelte Ray entgeistert. Der Mann stand auf und schritt auf Ray zu, tauchte zwei Finger, Zeigefinger und Mittelfinger, in die Flüssigkeit. Dann setzte er die Finger, leicht gespreizt, auf Rays Wange an. „Du, Raymond, bist der Auserwählte. Lâohû, der Krieger der Hoffnung und des Lichtes. Doch du bist bei weitem nicht allein in diesem Kampf.“ Der Mann zog seine Finger von kurz unter dem Auge bis hinunter bis knapp über das Kinn, sodass zwei Striche zurückblieben, nachdem sie kurz leuchteten, nahmen sie ein kräftiges Gelb an. Das selbe machte er auf der anderen Wange. Danach wand sich Tao Hou von Ray ab, drehte sich zu Spencer um. Auch bei ihm setzte er die Finger so auf die Wange. „Der Krieger des Lichtes wird von den fünf Elementen geschützt. Diese Elemente werden von den BitBeasts verkörpert, die die Wächter mit sich tragen. Einer dieser Wächter bist du, Jíngyu, der Krieger der Weisheit und des Wassers.“ Die vier Striche auf Spencers Wangen leuchteten ebenfalls kurz, wurden danach jedoch nicht Gelb sondern Orange. Mit aufgerissenen Augen betrachteten sie alle die Striche auf Spencers Gesicht. Dann wendete Tao Hou sich Ian zu. „Wasser, Erde, Luft, Feuer und Eis sind die Elemente, die das Licht schützen. Du, mein Junge, bist Shé, der Krieger des Vertrauens und der Erde.“ Vier Striche in kräftigem Lila zierten Ians Wangen, als sich der Älteste zu Kai umwandte. „Das Feuer und das Licht stehen in enger Bindung. Du, sein Bruder, bist Féng, der Krieger der Freundschaft und des Feuers.“ Lächelnd zog der Alte die Striche über Kais Dreiecke, welche nach einem kurzen aufleuchten verschwanden. Zurück blieben vier Striche, zwar auch blau, doch in einem etwas anderem Ton. Als nächstes drehte er sich zu Bryan. „Für den Krieger der Hoffnung sind sowohl Weisheit, Vertrauen und Freundschaft wichtig. Doch auch du, Niâo, Krieger der Vernunft und des Windes, bist unentbehrlich.“ Bryans Wangen zierten vier dunkelgrüne Striche, als sich Tao Hou zum Letzten der Runde, zu Tala, drehte. „Zu guter letzt du. Lang, Krieger des Mutes und des Eises. Mut, Freundschaft, Vernunft, Vertrauen und Weisheit sind die ständigen Begleiter der Hoffnung.“ Die Streifen auf Talas Wangen wurden Rot. Gelb, Orange, Rot, Lila, Blau und Grün. In diesen Farben leuchteten die sechs Freunde nun auf. „Und nun seit ihr vereint. Eure wahre Macht und eure wahre Kraft ist nun endlich frei, auf dass ihr gemeinsam gegen die Dunkelheit gewinnt.“ „Wieso? Wieso habt Ihr mir dies nie gesagt?! Immer habt Ihr mich im Glauben gelassen, ich müsste diesen Kampf allein austragen! Und im Glaube, ich hätte meine volle Macht bereits!“, fuhr Ray den Ältesten an. Beruhigend legten ihm Bryan und Tala die Hände auf die Schultern. Kurz blickte der Schwarzhaarige zu seinen Freunden, dann zum Ältesten. Dieser nickte kurz. „Hätte ich dir von Anfang an gesagt, dass deine Freunde mit dir in diesen Kampf ziehen werden, dass du sie auf deiner Reise nach Japan kennen lernen wirst und ich dich nur aus diesem einen Grund nach Japan geschickt habe, so hättest du dich geweigert. Ich kenne dich gut, Raymond. Du bist wie deine Mutter. Du würdest nie jemanden gefährden, an dem dir etwas liegt. Und ich sagte dir nichts davon, dass du deine wahre Macht noch nicht hast, damit du härter trainierst. Denn du merktest selbst, dass du nicht stark warst und wolltest dies ändern, weshalb du umso härter an dir arbeitetest. Nun bist du noch stärker. Und mit deinen Gefährten wirst du diesen Krieg gewinnen, da bin ich mir sicher.“ „Worin besteht denn diese 'wahre Macht'?“, fragte Ian neugierig. „Raymond, zeigst du es ihnen?“, fragte der Älteste lächelnd. „Aber wie? Ich habe sie doch auch gerade erst erhalten!“, fragte Ray zweifelnd. „Ich weiß, dass du etwas mit meinem Enkelsohn hast. Du hast meine Enkelin mit Absicht mit deinem Freund zusammen gebracht, damit du sie nicht mehr am Hals hast. Aber du spielst mit Rafael nur.“ „Was?! Ich spiele mit ihm?! Wenn dann ja wohl mal andersrum!“, empörte sich Ray. Er wurde sauer. Verwirrt beobachteten die Russen, wie sich lauter kleine und größere Kugeln aus gleißendem Licht um Ray herum bildeten und um seinen Körper schwebten. „Was ist das?“, fragte Spenc verwirrt. „Das ist eure wahre Macht. Das sind Elementarkugeln. Rays bestehen aus purem Licht. Momentan könnt ihr sie nur erschaffen, wenn ihr starke Emotionen empfindet, mit ein bisschen Training werdet ihr sie auch so erschaffen können. Doch durch Emotionen werden sie verstärkt. Ihr seit die Auserwählten und mit dem richtigen Training werdet ihr gewinnen.“ Kapitel 11: Neuigkeiten Lektion 4: Von einer nicht vorhandenen Kindheit und etwas Erfreulicherem ------------------------------------------------------------------------------------------------ Nihao! Das hier war zu Beginn eigentlich nicht als eigenständiges Kapitel geplant, hat sich dann aber so ergeben~ Ich denke, ich mag die Verhältnisse untereinander sehr XD Zai jian, Ta-chan 11. Kapitel; Neuigkeiten Lektion 4: Von einer nicht vorhandenen Kindheit und etwas Erfreulicherem Inzwischen war eine Woche vergangen, seit Tao Hou den sechs Freunden von ihren Kräften und ihrem gemeinsamen Schicksal erzählt hatte. Nur bis jetzt hatten sie das mit dem Trainieren erst einmal verschoben... „Kai, verdammt, hör auf zu zündeln!“, rief Tala quer durch das Haus. „Ich zündle nicht! Ich hab mich bloß aufgeregt! Da kann ja dann ich nichts für, wenn die Zeitung plötzlich abfackelt!“, fauchte Kai zurück. ...Was sie allerdings dringen machen sollten. Denn keiner der sechs hatte seine Kräfte richtig unter Kontrolle. Kai, beispielsweise, las gerade einen haarsträubenden Bericht über die Trennung der Bladebreakers, der von Übertreibung und Unwahrheit nur so triefte, und hatte sich darüber so aufgeregt, dass unbeabsichtigt die Zeitung Feuer fing. So konnte es nicht weitergehen, sonst schafften sie es noch das Haus in Schutt und Asche zu zerlegen. „Wo steckt eigentlich Ray?“, fragte Bryan, der gerade den Feuerlöscher wieder wegräumte. „Ich glaube, der telefoniert mit Max und Kenny“, antwortete Ian. Seit fünf Tagen waren Max und Kenny in Amerika. Ray wollte sich mal erkundigen, wie es bei den beiden so lief. „Guten Morgen! Wir haben Brötchen mitgebracht!“, verkündete Rachel lächelnd. Sie und Ryu waren zum Frühstück vorbeigekommen. Spencer war gerade damit beschäftigt den Tisch zu decken. „Tala! Mach hinne und komm endlich runter! Und du Ray, leg endlich auf, ihr telefoniert schon seit zwei Stunden, verdammt!“, schrie Kai durchs Haus. „Tschau, Max. Unser Haustyrann ruft zum Essen, mach's gut“, hörten sie Ray noch sagen, bevor er den Raum betrat. „Haustyrann?“, fragte Kai ärgerlich. „Herr im Himmel, reg ihn bloß nicht auf! Eine abgefackelte Zeitung reicht!“, meinte Ian entnervt. „Da hat er recht“, seufzte Tala, der auch soeben das Esszimmer betrat. „Wo warst du so lange?“, fragte Ray neugierig. „Ich war duschen.“ „So, so, duschen, drei Stunden lang?“, der Schwarzhaarige konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. „Versuch du mal zu duschen, wenn das Wasser die ganze Zeit einfriert“, knurrte Tala frustriert. Alle Anwesenden konnten nicht mehr an sich halten und fielen in lautes Gelächter. „Das ist nicht... lustig“, brummte Tala genervt. „Was für Gefühle hattest du denn unter der Dusche?“, fragte Bryan süffisant grinsend. Sogleich wurde Tala roter als eine überreife Tomate. „Hör auf ihn zu ärgern, Bry“, meinte Ray grinsend und wuschelte Tala durch die Haare. „Früher, da hatte man noch Respekt vor mir...“, grummelte der Rothaarige. „Ja, früher. Aber jetzt ist jetzt“, mischte sich Ian ein. „Sagt mal, wollt ihr Ling-chan und Tyson nicht wieder zu euch nehmen? Die beiden nerven! Die ganze Zeit sind sie am knutschen und hängen aneinander, wie siamesische Zwillinge!“, wechselte Rachel das Thema. „Nein!“, kam es einstimmig zurück. „Immerhin wird es bei uns nicht mehr langweilig, seit ihr in China wohnt“, lachte Ryu. „Das freut uns aber wirklich“, grinste Tala schief. „Ja, toll, wenn wir für eure Unterhaltung sorgen“, lachte Bryan. Es wurde später Mittag, bis Ryu und Rachel wieder ins Dorf zurück gingen. Die acht schafften es immer, bis in den Mittag zu frühstücken. Tala und Bryan waren gerade mit abspülen beschäftigt, während die anderen in der Küche den Boden aufwischten, da Spenc für eine mittlere Überschwemmung gesorgt hatte. „Wir müssen das unbedingt in den Griff kriegen“, brummte Kai genervt. „Ja. Aber nicht mehr heute“, stellte Ray fest. Verwirrt wurde er von seinem Team angestarrt. Kurz warf der Lilahaarige einen Blick auf die Uhr. „Aber es ist doch erst halb eins!“, stellte Ian verwirrt fest. „Ich weiß. Aber wir machen heute etwas anderes, als trainieren. Ich habe noch was vor“, entgegnete der Schwarzhaarige kurzangebunden. „Und was hat der werte Herr vor, das wichtiger ist, als die Sicherheit des Teams?! Denn wenn das so weiter geht, ertrinken wir, sterben bei einem Erdbeben, erfrieren, werden in Brand gesteckt und von einem mittleren Tornado mitgerissen!“, knurrte Bryan missmutig. Da fiel Spenc eine wichtige Sache auf. „Wieso ist eigentlich mit deinen Kräften noch nichts passiert, Ray? Ich meine, Bryan hat gestern fast das Haus abgedeckt mit der Windböe, als Tala und er sich gezofft haben, Tala friert in regelmäßigen Abständen sämtliche Flüssigkeiten im Haus ein, Ian hat gestern ein leichtes Erdbeben verursacht, Kai fackelt dauernd die Zeitung ab und ich hab nun schon für zwei Überschwemmungen in der Küche gesorgt“, fragte der Blonde. Überrumpelt drehte sich Ray zu seinen Freunden. Mit der Frage hatte er nun nicht gerechnet. Schmunzelnd drehte sich der Langhaarige wieder um und ging ins Wohnzimmer. Verdattert folgten ihm die anderen. „Krieg ich auch eine Antwort?“, bohrte Spenc nach. „Natürlich kriegst du die“, seufzte Ray, als er sich setzte. Allerdings überlegte er noch, wie er sie formulieren sollte. So oder so würde es... nun ja... eigenartig klingen und da er seine Freunde kannte, würden sie dann Fragen stellen auf die Ray keine Lust hatte. Aber er musste ihnen irgendetwas antworten, möglichst die Wahrheit. „Das liegt daran, dass ich nicht so... gefühlsbetont bin, wie ihr.“ „Also, ich glaube, man hat uns schon viel nachgesagt, aber das wir gefühlsbetont sind, das sicher nicht!“, widersprach Tala verwirrt. Leise musste Ray auflachen. Nein, Tala schien ihn falsch zu verstehen. „Ihr streitet gern und zeigt eure Gefühle frei heraus, zwar nicht in aller Öffentlichkeit aber wenn wir unter uns sind. Mir hat man schon sehr früh beigebracht, dass es nicht nur mir sondern auch denen, die mir wichtig sind oder gar allen Menschen schaden kann. Oder mich das Leben kosten kann. Denn dieser Kampf ist wichtig und wenn mein Gegner... mein Bruder... weiß, wie er mich verletzen kann, ist er schnell beendet. Genauso wie das Kämpfen wurde mir auch früh beigebracht, nicht auf meine Gefühle zu hören“, seufzte Ray und dachte an seine „Kindheit“. „Wann war früh?“, fragte Kai misstrauisch. „Seit ich denken kann hat man mich auf diesen Kampf vorbereitet. Weil er wichtig ist und über das Schicksal unseres Stammes, wenn nicht sogar über das Schicksal der Welt entscheidet“, antwortete Ray. „Aber... Was war denn mit deiner Kindheit?“, fragte Ian perplex. Der Lilahaarige, der Ray gegenüber saß, blickte ihn verwirrt an. Auch Spenc und Kai, die neben Ian saßen, musterten den Schwarzhaarigen. Bryan und Tala, die links und rechts von Ray saßen, warfen sich fragende Blicke zu. Als sie die Antwort hörten, stockte ihnen der Atem. „Welche Kindheit?“ Erschrocken starrten ihn seine Freunde an. Wie Ray nun feststellen musste war das wohl etwas zu viel Wahrheit gewesen... Also musste er das irgendwie ausbügeln. „Mein... ganzes Leben habe ich mich eigentlich auf meinen Kampf gegen Rashit vorbereitet. Als unsere... Mom gestorben war, sind wir zu unserem Stiefvater, zu Rachels Vater gekommen. Fünf... fünf Jahre haben wir bei ihm gewohnt, bis...“ Ruckartig verstummte er. Nein, das wollte er nicht erzählen. Nein, das nicht. Wieso erzählte er hier überhaupt irgendetwas? Fragend starrten ihn seine Teamkameraden an. „Bis was, Ray?“, fragte Bryan schließlich. Besorgt legte der Grauhaarige einen Arm um Rays Schultern, während Tala einen Arm um die Hüfte des Schwarzhaarigen legte. „Bis er Ryu zusammengeschlagen hatte... Ryu und Rachel haben... nie etwas gemerkt... Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machen... Aber eines Abends... Ryu war so sauer, dass er auf unseren Stiefvater losgegangen war... Aber dieser war stärker... und... Und dann musste Ryu ins Krankenhaus und sie haben nachgeforscht... Und unser Stiefvater ist ins Gefängnis gekommen... Kurzzeitig sind wir ins Waisenhaus gekommen... Unsere Großeltern waren nie verheiratet, weil das einfach nicht ging, immerhin kommen sie aus verschiedenen Stämmen. Mein Großvater lebte im Black Tiger Stamm, während meine Großmutter in unserem Stamm lebte. Rachel, Ryu und ich... kamen zu unserer Großmutter und Rashit zu... unserem Großvater. Sie sagten damals, dass es Zeit wird uns zu trennen und das dies der richtige Zeitpunkt dazu wäre. Aber Blacky und ich haben uns immer heimlich getroffen, ohne dass die Ältesten etwas gemerkt hätten. Bis die Ältesten mich nach vier Jahren... nach Japan schickten... Sie meinten, es wäre ein gutes Training. Aber hauptsächlich machten sie es, weil sie mitbekamen, dass Rashit und ich immer noch Kontakt hatten. Und sie wussten, dass es so nie zu diesem Kampf kommen würde, wie sie es wollten, wenn wir immer noch... ein Herz und eine Seele wären. Ich... konnte mich damals nicht mal richtig von meinen Freunden und meiner Familie verabschieden... Sie alle dachten, ich wäre einfach so abgehauen. Bis auf Rafael, er wusste als einziger, dass in Wirklichkeit sein Großvater und die anderen Ältesten mich weggeschickt hatten. Aber er durfte es den anderen nicht erklären... Und... seit dem hatte sich Rashit verändert. Zuerst hatte er sich einfach nur die Haare gefärbt und geschnitten... früher sahen wir genau gleich aus... er hatte sich nach und nach von mir abgewandt, bis... bis Ryu mich nach einem Jahr angerufen hatte und mir sagte, dass Rashit tot wäre... Seit damals habe ich wieder Kontakt zu Rachel und Ryu. Auch wenn es kein schöner Anlass war...“ Das hatte der Schwarzhaarige noch niemandem erzählt. Das war seine Lebensgeschichte. Traurig blickte er aus dem Fenster auf den Schnee und musste leicht lächeln. Früher hatten er und Rashit immer gemeinsam im Schnee getobt. „Aber... Wenn... wenn deine Großeltern in verschiedenen Stämmen wohnten, wie kann es sein, dass sie gemeinsam bei dem Brand starben?“, fragte Spenc verwirrt. „Nachdem ich in Japan war und Rashit tot war... wurde es ihnen wohl erlaubt. Man sah den Kampf als beendet an, und da... Rashit tot war, war ich der Sieger. Was solch ein Blödsinn ist, dass es mir die Nackenhaare aufgestellt hatte, als ich es hörte. Trotzdem war dann Frieden, zumindest bis jetzt. Und deshalb konnte mein Großvater zu meiner Großmutter ziehen. Es schien... eigentlich alles gut zu laufen... und dann der Brand.“ „Wie... wie ist Rashit denn gestorben?“, fragte Kai. „Bei einem Brand. Das heißt, das Haus meines Großvaters brannte ab, als er einkaufen war. Man fand eine Leiche, doch die konnte man nicht identifizieren und weil von Rashit jede Spur fehlte, hieß es damals, dass das nur er gewesen sein konnte...“ Eine Zeit lang schwiegen sie alle. Die Russen mussten das eben gehörte erstmal verdauen und Ray schwelgte in Erinnerungen. Stumm saßen sie im Wohnzimmer. Ray fühlte sich wohl und geborgen und als er sich umblickte, merkte er auch woran das lag. Tala und Bryan hatten immer noch ihre Arme um ihn gelegt. Eine leichte Röte zierte sein Gesicht, als er dies realisierte. Was den beiden Russen nicht entging. Kurz grinsten sie sich an, bevor sie die Umarmung etwas mehr festigten. Immer noch knallrot ließ Ray seinen Blick durch den Raum schweifen, um sich abzulenken und seine Gesichtsfarbe so wieder in den Griff zu kriegen. Erschrocken blieb sein Blick an der Uhr hängen und er stellte fest, dass es bereits vier Uhr war. Hastig griff er nach der Fernbedienung und stellte den Sportsender ein. „Ray?“, fragte Ian perplex, der durch die Stimme der Nachrichtensprecherin aus den Gedanken gerissen wurde. „Das da ist der Grund, weshalb ich heute nicht trainieren wollte!“, entgegnete Ray und zeigte auf die junge Blondine. „So schön ist die nun auch wieder nicht“, murmelte Spenc. „Doch nicht dieser Barbie-Verschnitt! Das Interview!“, seufzte der Schwarzhaarige. Die Blicke der sechs richteten sich auf den „Barbie-Verschnitt“. „... heute haben wir einen besonderen Gast im Studio! Mister Dickenson von der BBA“, verkündete die Dame. Die Kamera schwenkte von ihr auf den BBA-Leiter, der lächelte. „Wieso gibt der denn ein Interview?“, fragte Ian verwirrt. „Hör zu, dann kriegst du es selbst raus“, meinte Ray. „Wie mir zu Ohren kam, haben Sie die diesjährige WM abgesagt, da sich ja das Team der BBA getrennt hat, stimmt das?“, fragte Barbie. „Ja. Ich habe ja bereits vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass es keine WM geben wird“, lautete die Antwort von Mister Dickenson. „Und, wenn ich fragen darf, weshalb haben Sie uns dann kontaktiert wegen der WM, wenn dies doch bereits gekannt gegeben wurde?“, fragte Barbie weiter. „Nun, nachdem ich dies öffentlich machte, bekam ich einen Anruf, der mich meine Meinung ändern ließ.“ „Wie das?“ „Mir wurde gesagt, dass diese WM wichtig wäre für viele und dass es viele Teams gibt, die sich darauf freuen und es wäre auch für die neuen Teams schade, wenn es nun keine WM gäbe, nur weil sich die Bladebreakers getrennt haben. Und da musste ich ihm recht geben.“ „Und wer war dieser Anrufer, dem wir es zu verdanken haben, dass wir nun doch über eine WM im Beybladen berichten können?“, hakte Barbie nach. Die Kamera, die immer auf Zoom das Gesicht der Person zeigte, die gerade sprach, schwenkte zu Mister Dickenson in gewissem Abstand, sodass man erkennen konnte, dass eine weitere Person neben diesem saß. „Nun, das war der junge Mann neben mir“, antwortete Dickenson lächelnd. „Ray?!“, ertönte es einstimmig von den fünf Russen. Dieser grinste nur und machte leise „Pst!“. „Wie kommt es, dass du es geschafft hast, Mister Dickensons Meinung zu ändern?“, fragte Barbie an Ray gewandt. „Das war nicht weiter schwer. Ich musste ihm eigentlich nur eine spitzenmäßige und spannende WM versprechen“, antwortete Ray lächelnd. „Du trittst ja nun nicht mehr mit den Bladebreakers an, sondern mit einem anderen Team...“, Barbie kam ins straucheln. „Ja. Mit der Русская Революция“, half ihr Ray. „Genau. Tut mir Leid, ich kann mir den Namen noch nicht ganz merken... Also, über dieses Team ist ja nun nicht sehr viel bekannt. Willst du uns ein paar Details verraten?“ „Was gibt es da groß zu sagen? Wir sind das russische Team und gehören zu Biovolt, wie zuvor eben die Demolition Boys, aus welchen das Team ja eigentlich auch besteht.“ „Bitte?“, fragte Barbie perplex. „Die Русская Революция besteht aus den ehemaligen Demolition Boys, Tala, Bryan, Ian, Spencer, und Kai und mir“, erklärte er lächelnd. „Wie kommt es, dass du als Chinese zum russischen Team gehörst?“ „Das Team gehört meinem Großvater.“ „Ach so... Ähm! Moment! Sagtest du nicht, dass das Team der Biovolt gehört?! Aber dann...“ „Ja, genau.“ „Okay... ähm... und... wer ist der... Teamleader? Wie bei den Demolition Boys zuvor Tala oder hat Kai das Team übernommen?“, lenkte Barbie auf ein anderes Thema um. „Der Teamleader sitzt vor Ihnen.“ „Wir haben eine WM?“, fragte Ian quiekig. „Wir haben eine WM“, entgegnete Ray grinsend und wurde im nächstem Moment von den Fünfen umarmt. Kapitel 12: Spezial Lektion 1: Gespräche ---------------------------------------- Nihao! Ja, hier wird geredet... hauptsächlich~ Erwähnte ich eigentlich schon mal, dass ich die Europäer mag? *kicher* Die Majestics sind toll >_< Zai jian, Ta-chan 12. Kapitel; Spezial Lektion 1: Gespräche „Öhm, du, Ray?“, fragte Ian und blickte zu seinem Teamleader. Die sechs waren bis gerade noch in eine Gruppenumarmung vertieft gewesen. „Was?“ „Jetzt mal im Ernst, wie hast du es geschafft, Dickensons Meinung zu ändern?“, fragte der Lilahaarige. Langsam rappelte sich Ray auf, als sich seine Freunde auf ihn gestürzt hatten, hatte es ihn samt Couch umgehauen. Grinsend blickte er zum Kleinsten. „Das... bleibt mein Geheimnis“, grinste er. „Und wie geht das jetzt von statten?“, fragte Kai und half Bryan auf. „Wir haben es so ausgemacht, dass ich das ganze ein bisschen organisiere. Er kümmert sich darum, dass so schnell wie möglich ein Stadion gebaut wird. Hier, ganz in der Nähe. Denn... genug Platz ist hier ja! Die Teams melden sich bei mir an, unser Team hab ich natürlich als erstes angemeldet. Es wird so ablaufen, dass alle Teams, die an der WM teilnehmen wollen, sich bei mir eben anmelden und dann hier anreisen, sobald das Stadion steht sage ich allen Teamleadern Bescheid und sie reisen mit ihren Teams ein. Dann wird es natürlich eine Vorrunde geben, in der je nach Menge von Teams diese in Gruppen geteilt werden und dann nach den Vorrunden sechzehn Teams übrig bleiben. Dann gibt es das Achtelfinale, das Viertelfinale und natürlich das Finale und dann sind wir Weltmeister... ähm, ich meine natürlich, dann ist das beste Team Weltmeister. So einfach ist das.“ „Okay... solange du weißt, wie du das regeln musst, ist okay...“, murmelte Ian, der nicht ganz mitgekommen war. Der Schwarzhaarige brach in schallendes Gelächter aus, in das nach kurzem auch die anderen einstimmten. Es tat gut, Ray mal wieder lachen zu sehen, stellten Bryan und Tala fest. Seit der Sache mit Rashit hatten sie den Jüngsten nicht mehr wirklich fröhlich gesehen, verständlich. Aber das wollten sie ändern, zumindest nahmen sie es sich nun vor! „So, so, die Anmeldungen also bei dir?“, ertönte eine Stimme von der Verandatüre. Draußen war es bereits Dunkel, doch diese Stimme... Erschrocken drehte sich Ray zu der anderen Person, die noch im Schutze der Dunkelheit stand, um. „Ja, wieso?“, fragte er. „Dann nimm zur Kenntnis, dass ich und mein Team dich in den Boden stampfen werden!“ Eiskalt. Die einzige Art, diese Stimme zu beschreiben. Ray wurde wütend. Plötzlich durchzuckte ein Blitz dem Himmel, ließ den anderen erleuchten. „Ray, Ray, Ray, nun reg dich doch nicht so auf, großer Bruder“, höhnte Rashit. „Ich rege mich nicht auf“, knurrte Ray, als ein weiterer und noch hellerer Blitz über den Himmel zuckte. „Die DarkShadows. Du kannst den Namen auch gern schon mal auf den Siegerpokal... und auf deinen Grabstein gravieren lassen“, höhnte Rashit. Die Blitze kamen in immer kürzeren Abständen, erhellten die ganze Gegend. Erschrocken stellten die Russen fest, dass allein Ray für diese Blitze verantwortlich war. Der Rothaarige stand gelassen im Türrahmen und blickte zu Ray. „Sag mal, schläfst du eigentlich mit allen deinen besten Freunden oder nur mit Rafael?“ Diese Frage diente einzig dazu, Ray zu provozieren und sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Mit einem zischenden Geräusch brannten sämtliche Glühbirnen des Wohnzimmers hell auf, um danach zu zerspringen. Die Scherben flogen durch den Raum und es wäre wohl völlig dunkel im Raum, würden nicht die Blitze von Draußen alles erhellen. Es war so blendend, dass Spenc sich schützend die Hände vors Gesicht halten musste. „Besser, als als alte Jungfer zu sterben, nicht Blacky?“, fragte Ray provokativ. „Oh, Whity“, er spie diesen Namen regelrecht aus, „Um mich zu provozieren braucht es mehr!“ Kurz schloss Ray seine Augen und nickte. Nein, so konnte er Rashit nicht provozieren. Aber er wusste, wie. Ein wissendes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, welches stirnrunzelnd zur Kenntnis genommen wurde. Sowohl von seinem Team als auch von Rashit. „Sag mal, hast du eigentlich noch die Rechnung von deinem Friseur? Ich meine, das wollte ich dir schon damals sagen... aber wegen deines vermeidlichen Todes bin ich nicht mehr dazu gekommen.“ „Worauf willst du hinaus?“ „Schau in den Spiegel, dann siehst du es. Ich meine, ist dir eigentlich bewusst, welche Farbe deine Haare haben oder bist du seit neuestem farbenblind?“ „Ach, mag der werte Herr seit neuestem keine Rothaarigen mehr?“, fragte Rashit grinsend mit einem Blick auf Tala. Auch dieser wartete nun gespannt auf eine Antwort. Mochte Ray wirklich keine roten Haare? „Brauchst Tala gar nicht so anschauen. Ihm steht das im Gegensatz zu dir. Ich meine, rote Haare und goldene Augen, was ist das denn bitte? Das beißt sich doch total und dann noch dieser Haarschnitt...“ Ray wurde jäh unterbrochen, als plötzlich alles um ihn herum dunkel wurde. Ja, genau darauf wollte er hinaus. Er hatte es geschafft Rashit soweit zu provozieren, dass dieser seine Kräfte unkontrolliert einsetzte. „Ähm... Ray? Und jetzt? Ich meine, du hast alle unsere Lampen im Wohnzimmer geschrottet!“, meinte Ian. //Gute Frage. Wie war das mit den Gefühlen? Dann... müsste ich mich eigentlich nur auf ein starkes Gefühl konzentrieren und...// Eigentlich musste Ray ja nur an Bryan und Tala denken... „Wow! Und es werde Licht! Cooler Trick!“, staunte Ian. Ja, cooler Trick. Um Ray herum schwebten Lichtkugeln, die ausreichten um das Zimmer zu erhellen. „Mh. Wir sollten ins Bett gehen, inzwischen ist es spät. Und wir haben morgen einiges vor.“ „Und was?“, fragte Kai, als sie das Wohnzimmer verließen. „Ich würde auch gern mal wieder eine Zeitung lesen... Also trainieren wir.“ Nickend begaben sich die sechs nach oben und jeder ging in sein eigenes Zimmer, bis auf Tala. Der ging wieder zu Bryan. Hinter sich schloss er die Türe und machte es sich wie selbstverständlich auf Bryans Bett bequem. „Sag mal, willst du hier eigentlich einziehen, oder was?“, fragte Bryan skeptisch, als er sich neben den Rothaarigen setzte. „Schöne Idee. Aber nein, bei deinem Ordnungssinn...“, grinste Tala. Kurze Zeit schwiegen sie sich einfach nur an. Bryans Blick haftete auf den Sternen, Tala fixierte den Mond. „Beängstigend...“, murmelte der Rothaarige leise. „Du hast recht...“, entgegnete der Grauhaarige ebenso leise. „Reden wir auch wirklich vom Gleichen?“, fragte Tala sicherheitshalber. „Ray...“, murmelte Bryan. „Ja, wir reden vom Gleichen...“ Wieder legte sich Stille zwischen die beiden. Sie hingen einfach nur ihren Gedanken nach, bis dieses Mal schließlich Bryan das Wort ergriff. „Ich wünschte, Ray... könnte glücklich sein...“ „Mh?“ „Nach... all dem, was er durchgemacht hat, hat er es doch eigentlich verdient, endlich zu leben... aber dann das...“ „Ja, du hast Recht... erst verliert er seine Mutter, dann erfährt er, dass sein Vater längst tot ist... Er wird von den Ältesten von Zuhause weggeschickt, aber alle denken, er wäre einfach abgehauen und wenden sich von ihm ab... dann verliert er die Person, die ihm am wichtigsten ist... und ein Jahr später auch seine Großeltern und jetzt... jetzt muss er gegen seinen totgeglaubten Bruder kämpfen...“ „Du vergisst das Wichtigste...“ „Weil ich daran nicht denken will...“ „Wenn ich diesem Bastard irgendwann mal begegne, drehe ich ihm eigenhändig die Gurgel um!“, knurrte Bryan. „Dazu wirst du nicht kommen, weil ich ihn davor schon ins Jenseits geschickt haben werde!“, murrte Tala. „Wie... wie konnte dieser Mann es wagen, sich an seinem Stiefsohn zu vergehen? ... Sich an Ray zu vergehen... an unserem Ray...“ Wieder legte sich Stille zwischen die beiden. Das einzige Licht im Raum gaben ihnen der Mond und die Sterne. Es war eine helle Nacht. Stumm starrten sie aus dem Fenster, bis es klopfte. „Wer...?“, fragte Tala verwirrt und wendete sich der Türe zu, die zaghaft geöffnet wurde. Vorsichtig wurde ein schwarzer Haarschopf in den Raum gestreckt. „Schlaft ihr noch nicht?“, fragte Ray leise und trat langsam ein. „Du ja anscheinend auch nicht“, stellte Bryan fest. Zaghaft nickte Ray und schloss die Türe hinter sich, behielt doch die Hand auf dem Türgriff. „Oder störe ich?“, fragte er. „Nein, nein... wir... haben uns bloß unterhalten...“, entgegnete Tala. Nickend schritt Ray auf Bryans Bett zu, blickte aber auch aus dem Fenster in den Abendhimmel. „Macht mal ein bisschen Platz“, grinste der Schwarzhaarige. Nickend rutschte Tala ein bisschen nach links und Bryan nach rechts, sodass sich Ray zwischen die beiden legen konnte. Er überkreuzte die Arme und bettete sein Kinn darauf. Stumm blickten die drei aus dem Fenster. „Was findet ihr schöner? Den Mond oder die Sterne?“, fragte Ray nach einer Weile. „Den Mond“, antwortete Tala. „Die Sterne“, murmelte Bryan zur Antwort. „Und du?“, fragten beide. „Weiß nicht. Finde beides schön, kann mich nicht entscheiden. Geht mir aber oft so, bin ein unentschlossener Mensch“, grinste Ray. Eine Zeit lang starrte der Schwarzhaarige verträumt aus dem Fenster, nicht merkend, dass seine beiden Freunde ihn verträumt anstarrten. „Ich wollte früher mal Astronaut werden“, meinte Ray schließlich. „Was?“, fragte Tala verwirrt. „Astronaut. Ich wollte zum Mond und zu den Sternen fliegen... und weit weg von den Menschen und ihren unsinnigen Kriegen...“ Traurig senkte er seinen Blick, als er plötzlich einen Arm spürte, der von rechts um seine Hüfte gelegt wurde und seine Seite entlang streichelte und eine Hand, die ihn im Nacken graulte. Sanft und auch irgendwie aufmunternd streichte Bryan über Rays Seite, während Tala dem Kleinen den Nacken graulte. Genießerisch schloss Ray die Augen. Diese sanften Berührungen gefielen ihm, das stand fest. Sowas war er einfach nicht gewohnt, so... liebevolle Berührungen. Dazu war seine Mutter zu früh gestorben und er musste zu früh erwachsen werden. Auch bei Rafael war er sowas nicht gewohnt, weil er das nicht wollte. Denn er hatte Angst, sich dann zu wohl zu fühlen und sich in etwas hinein zu steigern, nur um danach wieder verletzt zu werden. Nur seltsamer Weise war ihm das jetzt egal. Momentan wollte er es einfach nur genießen. Ohne es zu merken begann der Halbchinese zu schnurren, was allerdings von den beiden Russen sehr wohl zur Kenntnis genommen wurde. „Kätzchen?“, fragte Tala leise. „Was?“, lautete Rays leicht verschlafene Gegenfrage. „Nichts, ich wollte nur gucken, ob du auf den Namen reagierst“, grinste der Rothaarige. Etwas unverständliches murmelnd schmiegte sich der Schwarzhaarige an seine beiden Freunde. Er war gerade so richtig schön dabei wegzudämmern. „Kätzchen?“, fragte nun Bryan. Als jedoch keine Reaktion kam, guckte er leicht blöd aus der Wäsche. „Jetzt sag nicht, er ist eingeschlafen“, flüsterte der Grauhaarige. „Doch, ist er“, flüsterte der Rothaarige zurück. „Robert!“, rief eine herrschende Stimme quer durch das Schloss. Ertappt zuckte der Lilahaarige zusammen und drehte sich um. „Was denn?“, fragte er kleinlaut. „Du! Du treibst gefälligst zwei weitere Blader auf und keine Wiederworte!“, herrschte Johnny. „Aber...“ „Kein aber! Sonst schläfst du auf der Couch!“, warnte ihn der Rothaarige. Seufzend nickte der Hausherr, als zwei weitere Personen den Raum betraten. Der Blonde und der Grünhaarige hielten Händchen. „Tja, mein Lieber, Johnny weiß anscheinend wirklich, wie er von dir bekommt was er will“, lachte Oliver. „Ach sei doch ruhig“, knurrte Robert. „Aber Häschen! Ich will nun mal bei dieser WM teilnehmen und wenn das bedeutet, dass wir zwei weitere Blader brauchen, dann organisieren wir die halt“, brummte Johnny und drehte sich beleidigt um. Beschwichtigend umarmte ihn der Lilahaarige. „Ja, ja, Schatz, ich find schon irgendwo zwei gute Blader. Aber bitte, nenn mich nie wieder, wirklich nie wieder, vor anderen Leuten, selbst vor den beiden da, Häschen, ja?“, bat Robert. „Sind sie nicht süß?“, fragte Oliver lachend, bevor er von Enrico in einen Kuss verwickelt wurde. „Nicht so süß wie du“, stellte der Blonde grinsend fest. „Er hat mich provoziert! Nein, schlimmer, ich habe mich provozieren lassen“; knurrte Rashit wütend und lief im Wohnzimmer auf und ab. „Hat der ach so große Rashit also doch keine so gute Selbstbeherrschung, wie er immer predigt?“, höhnte eine Orangehaarige. „Ach sei ruhig, Chrissa“, zischte Rashit. Neben Chrissa saß ihre Freundin Joan, die das ganze nur lachend beobachtete. „Rashit, ich... ich halte das wirklich nicht für eine gute Idee“, meinte Alec leise und verzweifelt. Der Blonde war besorgt. Er war der einzige, der über die wahren Hintergründe von Rashit Bescheid wusste. Gut, nicht ganz der einzige... „Ach was, halt du dich da raus, Alexander!“, knurrte ein Schwarzhaariger. Mit funkelnden roten Augen musterte er den Blonden. „Marcus! Du, du willst Ray-chan doch nur ins Bett kriegen! Also sei ruhig, wenn ich mich mit Rashit unterhalte!“, murrte Alec aufgebracht. Marcus stammte, wie auch Rashit, aus dem Stamm des Black Tigers. Sie hatten sich dort kennen gelernt und Marcus hatte recht schnell gefallen an Rashits Zwillingsbruder gefunden. „Wenn es dir nicht passt, dann geh doch zurück zu deinen White Tiger Freunden“, höhnte der Schwarzhaarige. Anteilnahmslos stand ein weiterer Junge im Raum, er hatte die Augen geschlossen und lehnte an die Wand. Ein langer, hellroter Zopf schwang leicht aus, als sich der Rothaarige von der Wand abstieß. //Dieser Ray ist mir egal. Der einzige, auf den es ankommt bist du, mein lieber Tala. Pass bloß auf, Yu-chan.// „Lee-chan!“, rief die Rosahaarige. „Was denn?“, fragte der Schwarzhaarige leicht genervt. Direkt hinter Mariah betraten noch vier weitere Personen das Wohnzimmer. „Was hältst du von der WM?“, fragte Ryu lächelnd. „Ich denke, dass wir es den Russen mal so richtig zeigen sollten!“, grinste Lee zur Antwort. „Aber, Lee!“, protestierte Rachel empört. „Eben, also wirklich Lee“, grinste Rafael. „Wir werden diese WM gewinnen!“ „Recht hast du, Laila“, stimmte ihr Mariah zu. Kapitel 13: Training Lektion 2: Elementarkugeln, oder; Wie treibe ich Ray in den Wahnsinn? ------------------------------------------------------------------------------------------ Nihao! So, nachdem sie schon so lange ihre Kräfte haben, trainieren sie heute endlich mal... wurde ja auch langsam Zeit~ Ich mag es, es ist so chaotisch und ich liebe das Chaos XD Zai jian, Ta-chan 13. Kapitel; Training Lektion 2: Elementarkugeln, oder; Wie treibe ich Ray in den Wahnsinn? „Kai? Meinst du nicht, wir sollten mal nach den anderen gucken? Ich meine, normaler Weise sind die immer vor Spenc und mir wach...“, fragte Ian und blickte sich in der Küche um. Sowohl Ray als auch Bryan und Tala fehlten. „Ja... als Ray das letzte mal nicht zum Frühstück runter gekommen ist, hatte er eine Vision von unserem Tod und das vorletzte mal hatte er Sex mit seinem besten Freund... und das Tala und Bryan nicht da sind ist auch nicht wirklich beruhigend“, stellte Kai fest und stand auf. Nickend erhoben sich auch Spenc und Ian. Zu dritt stiegen sie die Treppen hinauf. Spenc begab sich zu Talas Zimmer, Ian zu Rays Zimmer und Kai ging zu Bryans Zimmer. „Also hier ist niemand!“, meinte Ian beunruhigt. „Tala ist auch nicht da!“, ergänzte Spenc. Als von Kai keine Reaktion kam, gesellten sich die beiden zu ihm. Das Bild, das sich ihnen bot war einfach nur niedlich. Da lag Ray, auf dem Rücken, Tala und Bryan neben ihm, sie beide hatten den Kopf auf Rays Brust gebettet und schliefen an den Schwarzhaarigen gekuschelt, welcher je einen Arm um jeden der beiden gelegt hatte. „Lassen wir sie noch ein bisschen schlafen“, flüsterte Kai lächelnd und schloss die Zimmertüre wieder. Circa eine halbe Stunde später erwachte Tala langsam. Müde kuschelte er sich instinktiv näher an die Wärmequelle. Moment! Welche Wärmequelle?! Erschrocken riss er seine eisblauen Augen auf, nur um in Bryans Gesicht zu starren, welcher scheinbar bereits wach war. Mit einer Geste bedeutete Bryan ihm, ruhig zu sein. Nickend hob Tala leicht den Kopf und blickte in Rays schlafendes Gesicht. Langsam kamen auch die Erinnerungen wieder... nachdem Ray eingeschlafen war, hatten er und Bryan sich noch unterhalten, bis sie dann schließlich wohl auch irgendwann eingeschlafen waren. Mit dieser Erkenntnis ließ der Rothaarige seinen Kopf wieder auf Rays Brust sinken. „Wie lange bist du schon wach?“, formte er mit den Lippen. Ein Schulterzucken war Bryans Antwort. Es kam beiden so... verrückt vor. Verrückt und schön. Neben Ray aufzuwachen. Apropos Ray, genau dieser fand langsam wieder den Weg aus dem Land der Träume. Müde gab er einen leicht murrenden Laut von sich, bevor er blinzelte. „Guten Morgen, Dornröschen“, hauchte ihm Bryan ins Ohr. „Gut geschlafen, Kätzchen?“, hauchte Tala ihm ins andere Ohr. „Mh?“, kam es intelligenter Weise von Ray. Verwirrt blickte er von einem zum anderen und wieder zurück, bevor er die Situation richtig realisierte. Eine gewisse Röte schlich sich auf sein Gesicht, als er ein leises „Guten Morgen“ nuschelte. Grinsend standen die beiden Russen auf und streckten sich. Verwirrt setzte sich der Halbrusse im Bett auf und blickte wieder zu seinen beiden Freunden. „Du bist gestern Abend eingeschlafen und wir wollten dich nicht wecken“, erklärte der Älteste. Nickend erhob sich nun auch Ray und mit einem Blick auf den Wecker, der neben dem Bett stand, war er mehr als nur wach. Mit weit aufgerissenen Augen gab er ein quiekendes, erschrockenes Geräusch von sich, das dafür sorgte, dass die beiden Russen zusammenzuckten. „Alles... in Ordnung?“, fragte Tala unsicher. „Hast du schon auf die Uhr geschaut?“, fragte Ray entgeistert und scheuchte beide aus dem Zimmer. „Ja... aber...“, weiter kam der Rothaarige nicht. „Nichts aber! Wir. Müssen. Trainieren. Also ab! Los, hopp!“ Eilig schob Ray die beiden Russen in Richtung Küche, in welcher Ian, Spenc und Kai saßen. „Morgen ihr drei“, murmelte Bryan verschlafen. „Ach, auch schon wach?“, fragte Kai grinsend. Tala streckte ihm nur die Zunge raus. Beschwichtigend hob der Graublauhaarige die Hände. „Frühstücken, los, wir haben noch zu tun!“, forderte Ray sie auf. „Wer hat denn so lange geschlafen, wir oder ihr?“, fragte Spenc seufzend, während er sich ein Brötchen nahm. „Ich war müde, okay? Rashit hat mich gestern... geschafft...“, brummelte Ray leise. „Sag mal, wieso ist der eigentlich so ausgetickt, als du was wegen seinen Haaren gesagt hast?“, fragte Ian neugierig. Ein überlegender, leicht träumerischer Ausdruck legte sich auf Rays Gesicht. „Meine Mom... Rashit und ich, wir waren ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, hat man uns nachgesagt. Das einzige, was Rashit, Rachel, Ryu und ich von unserer Mutter noch haben, sind die langen, schwarzen Haare. Ich weiß nicht wieso, aber Rashit... hat das aufgegeben. Egal wie sehr Rashit vorgibt mich zu hassen, unsere Familie zu hassen und sich verändert zu haben. Tief in seinem Inneren wird er immer der kleine Junge bleiben, der seine Mom liebte. Er hat dieses Andenken an sie selbst zerstört und ich habe mir einfach gedacht, dass er darauf empfindlich reagiert“, versuchte Ray zu erklären. Sein Blick wurde beim Sprechen traurig. Er musste an damals denken, als die Welt noch in Ordnung gewesen war. Als Rashit und er noch klein waren und ihre Mutter noch lebte. „So, fertig, dann können wir ja trainieren“, verkündete Ian extra laut, um Ray aus seinen Träumereien zu reißen. Denn, dass Ray mit den Gedanken abdriftete und traurig wurde, das merkten seine Teamkollegen schon an seinem Gesichtsausdruck. Verwirrt blickte der Schwarzhaarige zum Lilahaarigen, nickte dann jedoch. „Und... wie stellst du dir das Training vor? Ich meine, ist ja nicht so wie mit dem Bladen“, fragte Kai. „Also, erstmal raus aus dem Haus, nicht dass du uns das doch noch abfackelst, mein Lieber“, grinste Ray und lotste sein Team vor die Türe. Schulterzuckend folgten ihm die Russen einfach mal. Er lief hinter das Haus und den Weg entlang, den sie immer nahmen, um auf den Berg zu gelangen. „Findest du es nicht etwas zu kalt dafür?“, fragte Tala skeptisch. „Blödsinn. Ich will doch da nicht hoch! Will mir ja nicht den Hintern abfrieren“, lachte Ray. „Stimmt, mit dem wüsste ich auch bessere Sachen anzustellen“, flüsterte Bryan Tala leise zu. Das dreckige Grinsen auf ihren Gesichtern blieb nicht unentdeckt. „Denkt nicht mal dran. Er ist mein Bruder!“, raunte ihnen Kai zu. „Spielverderber!“, kam es zweistimmig zurück. „Wollt ihr mich einweihen?“, fragte Ray. Denn die drei Russen hingen zurück - Ray, Spenc und Ian waren bereits am Ziel, dem See, angekommen. „Was? Nein, nichts weiter... Also, was wollen wir am See?“, lenkte Bryan schnell ein. „Nun... Luft, Erde, Wasser, Eis und... Feuer“, meinte Ray lächelnd. Er breitete die Arme aus, zeigte erst gen Himmel, danach auf den Boden, dann zum See, in Richtung des schneebedeckten Berges und zückte letzten Endes ein Feuerzeug und zündete eine Kerze an, die er scheinbar bereits am See deponiert hatte. „Okay... und das soll uns sagen, dass...?“, fragte Ian verwirrt. „Das soll euch sagen, dass hier jeder von euch trainieren kann. Denn alle Elemente sind vorhanden“, seufzte er. „Und du?“, fragte Spenc mit hochgezogener Augenbraue. „Ich trainiere, wenn es dunkel ist, am Tag hat das ja keinen Sinn“, lächelte der Halbchinese. Der Schwarzhaarige wies seine Freunde an, sich in einem Halbkreis um ihn zu setzen. „Und das wird nun...?“, fragte Ian. „Du ungeduldige Nervensäge, du! Du gibst mir ja gar nicht die Chance es zu erklären (Ray seufzte leise)... Also, jetzt setzt euch in den Schneidersitz und schließt die Augen. Versucht euch zu entspannen.“ Leicht verwirrt taten die Russen, was Ray ihnen sagte. „Denkt einfach mal an nichts, oder versucht es zumindest.“ Im Gegensatz zu seinen Freunden hatte er die Augen offen und beobachtete die anderen fünf. Und er musste schwer an sich halten, nicht laut loszulassen. Sein Team wirkte so, als hätten sie sich noch nie in ihrem Leben entspannt. Besonders schwer schien sich Tala zu machen. Leise stand Ray auf und ging um die fünf Sitzenden herum, ließ sich hinter Tala wieder ins Gras fallen. „Wieso fällt es dir so schwer, dich zu entspannen?“, flüsterte er so leise in Talas Ohr, dass nur er es hörte. Erschrocken versteifte sich Tala zuerst, als er Rays Hände plötzlich auf seinen Schultern spürte und seine Stimme nah an seinem Ohr hörte. „Weil... weil ich es gewohnt bin, immer angespannt zu sein. Die Abtei. Und immer die Verantwortung für die anderen zu tragen... ich weiß nicht, wie man sich einfach so entspannt...“, seufzte der Rothaarige. Unerwarteter Weise fing der Teamleader an Tala zu massieren. Es war ungewohnt und irgendwie auch seltsam, aber auch schön. Ohne es selbst zu merken, begann der Russe langsam sich zu entspannen. Tja, auch wenn Tala nicht wusste, wie man sich einfach so entspannte, Ray wusste es. Als der Schwarzhaarige merkte, dass es wirkte, ließ er von Tala ab und begab sich wieder auf seinen ursprünglichen Platz. Diese Aktion quittiere der Rothaarige jedoch mit einem aufmüpfigen Murren. „So, Leute, genug entspannt. Konzentriert euch jetzt mal auf ein starkes Gefühl, eine Erinnerung oder ein Ereignis, das so ein Gefühl hervorruft.“ Verwirrt taten sie, was Ray verlangte. Auch wenn sie alle nicht ganz nachvollziehen konnten, was Ray eigentlich vorhatte. „So, und jetzt öffnet langsam- langsam, Ian!- die Augen...“, endete Ray lächelnd. „Wow...“ Zu mehr waren die Russen nicht fähig. Vor Kais Gesicht, circa einen halben Meter davon entfernt, schwebte ein Feuerball. Bei Bryan hatte sich ein kleiner Luftwirbel gebildet, während vor Spenc Wasser schwebte, vor Tala ein Schneeball und vor Ian pure Erde. „Das ist unglaublich...“, flüsterte Spenc. „Das haben wirklich wir gemacht?“, fragte Tala verblüfft. „Nein, der Weihnachtsmann hat es gebracht, Tala... Manchmal stellst du wirklich blöde Fragen... Natürlich habt ihr das gemacht. Ihr allein. Und wie ich feststellen darf klappt das doch wenigstens schon mal gut... Jetzt müsst ihr nur noch lernen eure Kräfte zu kontrollieren, sie gezielt einzusetzen. Und damit ihr euch da nicht gegenseitig ablenkt, trenn ich euch mal!“, verkündete der Schwarzhaarige. So zog Ray Spenc an das Ufer des Sees, Ian auf die offene Wiese, Tala zu den schneebedeckten Hängen und Bryan und Kai nahm er noch mit sich. „Und was hast du mit uns vor?“, fragte Kai vorsichtig. Spenc, Ian und Tala hatte der Halbrusse zunächst aufgetragen noch etwas das Heraufbeschwören zu üben. „Sag mal, Ray, planst du für heute Abend ein romantisches Picknick, oder was sollen die ganzen Kerzen?“, fragte Bryan grinsend. Als die drei zum stehen kamen erblickten Bryan und Kai dutzende von Kerzen. „So oder so ähnlich, Bry. Kai, du versuchst jetzt die Kerzen anzuzünden, nicht mit dem Feuerzeug, sondern mit deinen Gedanken. Konzentrier dich einfach und versuch es, okay?“ Kurz nickte der Ältere und Ray schleppte Bryan weiter. „Und wohin führst du mich? Ich meine, Luft ist schließlich überall...“ „Genau da liegt dein Vorteil. Du musst dein Element nicht unbedingt heraufbeschwören. Trotzdem will ich, dass du das tust... An einem luftleeren Ort.“ „Ein Vakuum? Du hast Boris hergeholt? Aber ich weiß nicht, Luft in seinem Kopf zu erschaffen scheint mir leicht seltsam...“ „Du redest Blödsinn, Bryan“, seufzte Ray. Dann blieb er stehen. Die beiden befanden sich auf der Wiese hinter dem Haus und vor ihnen lag eine Packung mit Luftballons. Verwirrt blickte Bryan zu seinem Leader. Dieser nahm sich einen der Luftballons und blies ihn auf. „Na, Ray, hast scheinbar schon Übung im Blasen?“, grinste Bryan in zweideutigem Ton. Erschrocken ließ Ray den Luftballon los und dieser machte einen Abflug in Richtung Kai. „Kai! Pass auf!“, schrie Ray noch. Der Graublauhaarige, der sich gerade darauf konzentrierte diese verdammten Kerzen anzuzünden, richtete seinen Blick und auch seine Konzentration auf den Luftballon, der auf ihn zusteuerte. Augenblicklich fing der Ballon Feuer. „Ups“, ließ Kai verlauten. Ärgerlich drehte sich Ray zu Bryan. Jedoch zierte seine Wangen immer noch eine gewisse Schamesröte. „Bryan, bitte... versuch wenigstens ernst zu bleiben... Also, ich mach da jetzt einen Knoten drauf und du versuchst sie aufzublasen.“ „Hä?“ „Oh, bitte, nicht ganz so intelligent... Da schau, wenn man keine Luft drin lässt, aber ihn verknotet, dann ist es ein luftleerer Raum. Und du erschaffst Luft darin, verstanden?“ Stumm nickte der Grauhaarige. Zufrieden verknotete Ray einige der Luftballons. Danach ließ er den anderen allein stehen und holte sich erstmal eine Aspirin aus dem Bad. Jedoch hätte er lieber draußen bleiben sollen... „RAY!“ Erschrocken zuckte der Schwarzhaarige zusammen, als er den Schrei hörte. So schnell er konnte, rannte er wieder raus. Und wünschte sich sofort ein Loch, in dem er sich verkriechen konnte. „Und dabei war ich so überzeugt, dass sie es schnell kapieren...“, murmelte er leise zu sich selbst. Langsam schritt er auf seine Freunde zu und fragte schließlich was passiert war. „Bryan hat einen Luftwirbel fabriziert, durch den die ganze Zeit die Kerzen wieder ausgegangen sind, deshalb hat sich Kai aufgeregt und dann ist der Rasen in seiner Umgebung plötzlich in Flammen aufgegangen und er hat geschrieen, dabei hat sich Spenc so erschrocken, dass er eine riesige Flutwelle auf Kai losgelassen hatte und Tala hat die aus Versehen eingefroren und... mir ist ein Stück vom Berg abgebrochen...“, erzählte Ian. Interessiert betrachtete Ray das Bild, das sich ihm bot. Da stand zum einen Spenc, am Ufer des Sees, und betrachtete perplex die riesige, eingefrorene Flutwelle, etwas entfernt der erstarrten Welle saß Kai auf dem Boden und hatte einen einigermaßen ängstlichen Gesichtsausdruck, der Boden in seiner Nähe war abgebrannt, Bryan lag sich vor Lachen windend auf dem Boden nicht allzu weit von Kai entfernt, Tala starrte wie auch Spenc auf die Welle und Ian stand perplex an einer Klippe, die so vorher nicht vorhanden gewesen war. Wenn von diesen Chaoten nicht seine Zukunft abhängen würde, würde Ray wohl laut lachen. Aber momentan ärgerte er sich einfach nur über die Russen. „Kai! Feuer, hopp, tau den See wieder auf, und du, Spenc, lenkst schön das Wasser wieder in den See!“, fauchte er. Natürlich war ihm klar, dass es ja der erste Versuch der fünf gewesen war, aber trotzdem... Ray hätte sich davon mehr erhofft. Denn zugetraut hätte er seinen Freunden auf jeden Fall mehr. Dennoch klappte es tatsächlich beim zweiten Versuch. Zumindest ohne, dass Ray den großen Wunsch von der nächsten Klippe zu springen in die Tat umsetzte. An diesem Tag zeigte Ray seinem Team, dass er als Leader wirklich ernst genommen werden wollte und dass er sich auch durchsetzen konnte. Auch ließ er sie spüren, dass er, wenn er mit etwas nicht zufrieden war, keine Skrupel hatte, sein Team schuften zu lassen, bis es klappte. Schließlich dämmerte es, als Ray das Training für beendet erklärte. „Ray... du bist ein echter Sadist“, seufzte Kai, als er sich auf die Couch fallen ließ mit der Absicht, heute nicht mehr aufzustehen. Sie waren alle fertig. Stumm nickend stimmten die anderen Russen dem Graublauhaarigen zu. Ärgerlich blickte Ray seinen großen Bruder an und ließ ihn verstummen. „Das ist kein Spaß. Glaubt ihr, mir macht das in irgendeiner Art und Weise Freude?! Wir haben nicht ewig Zeit und müssen lernen mit unseren Kräften umzugehen. Das hat oberste Priorität. Denn sonst haben wir eh keine Chance.“ Wütend, dass seine Freunde dies scheinbar nicht einsehen wollten, stürmte Ray auf sein Zimmer und knallte die Türe zu. „So war das doch nun auch wieder nicht gemeint!“, seufzte Kai und erhob sich langsam von der Couch, um seinem Bruder zu folgen. Vorsichtig klopfte Kai an Rays Türe, als dieser jedoch nicht reagierte, öffnete Kai die Tür einfach und trat ein. Im Zimmer selbst war es stockdunkel, wenn man von den vielen, im Raum schwebenden Lichtkugeln absah. „Tut mir Leid, Ray, so hab ich das doch nicht gemeint...“ „Ich weiß doch, Kai. Aber mich macht das halt alles einfach fertig... Tut mir Leid, wenn ich heute neben der Spur war, ich hab das nicht so gemeint...“ „Ich glaub es dir ja. Wenn ich an deiner Stelle wäre...“, seufzte der Ältere und ließ den Satz unbeendet. Müde ließ sich Kai auf Rays Bett fallen. „Wir schaffen das schon, versprochen!“ Kapitel 14: Liebe Lektion 1: Ich liebe dich nicht! -------------------------------------------------- Nihao! So, ab diesem Kapitel steht ja fest, dass es eine richtige BoYuRe wird, nachdem ich meine lieben Leserchen habe abstimmen lassen. Ansonsten wäre es wohl eine BoRe/YuRe geworden~ Zu Beginn sollte es ja eine reine YuRe werden, von der Grundidee her... Zai jian, Ta-chan 14. Kapitel; Liebe Lektion 1: Ich liebe dich nicht! Sie trainierten immer öfter. Und tatsächlich wurden sie besser und konnten ihre Kräfte inzwischen einigermaßen kontrollieren. Bei jeder Gelegenheit übte jeder für sich. Kai hatte beispielsweise Kerzen im Bad aufgestellt und trainierte beim Baden. Und Ray war inzwischen auch einigermaßen zufrieden mit seinen Freunden. Einigermaßen. Denn wenn ihre Gefühle mit ihnen durchgingen, gab es immer noch das ein oder andere Erdbeben, einen kleinen Brand oder eine Überschwemmung. Also, das Leben des Teams wurde nie langweilig, wie Ray zu sagen pflegte. Aber schließlich hielt nicht nur das Training das Team auf Trab. Da gab es ja noch gewisse andere Faktoren. Rachel, Ryu und Rafael zum Beispiel. Ryu und Rachel waren inzwischen nahezu regelmäßig bei ihnen zu Gast. Vor allem Rachel und Ian schienen sich bestens zu verstehen. Ab und an kamen auch Ling Ling und Tyson vorbei. Und von Zeit zu Zeit... „Ich geh ins Dorf! Wartet also nicht auf mich, ja?“ Lächelnd zog sich Ray seine Jacke an und wollte das Haus verlassen. „He! Warte mal. Du kannst dich doch nicht einfach so aus dem Staub machen!“, protestierte Kai ärgerlich. „Doch kann ich. Mao hat mich zum Essen eingeladen“, flötete Ray. Und er wusste, dass Mariahs Name reichte, um die Russen auf Sicherheitsabstand zu halten. „Also, viel Spaß, Ray und grüß Rachel von mir“, meinte Ian hastig. Auch die anderen verabschiedeten sich noch von ihrem Leader, bevor dieser sich auf den Weg in sein Heimatdorf machte. Dort angekommen wurde er herzlich von allen begrüßt. Besonders ein junges Mädchen mit langem, feuerrotem Haar freute sich ihn zu sehen. „Ray-chan!“, fiepte sie und sprang ihm um den Hals. „Lai-chan? Seit wann bist du denn wieder hier?“, fragte der Schwarzhaarige perplex. Er war wie überrumpelt. Dennoch drückte er die Jüngere. „Lee-chan hat mich gebeten wieder her zu kommen!“, erklärte Laila lächelnd. Nickend nahm er sie an die Hand und ging mit ihr zu Mariah. Die Pinkhaarige wartete bereits. Rachel war am Tischdecken und Ryu, Rafael und Lee unterhielten sich im Wohnzimmer, während Mariah die letzten paar Handgriffe am Essen tat. „Guckt mal, wen ich mitgebracht habe!“, verkündete Laila lächelnd. „Ah, hallo, Ray“, begrüßte Lee seinen alten Freund. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass Lai-chan wieder in China ist. Ich dachte sie wäre noch in San Franzisco“, murmelte Ray leicht vorwurfsvoll. „Tut mir Leid, aber ich hab es irgendwie verpennt dir zu sagen“, entschuldigte sich Lee grinsend. Doch ehe Ray darauf etwas erwidern konnte, schneite Mariah rein. „So, Leute, das Essen ist fertig!“, verkündete sie. „Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht?“, murmelte Rafael seufzend. Daraufhin wurde er von Ray recht unsanft in die Rippen geknufft. „Sei doch nicht immer so zu Mao!“, raunte Ray dem Älteren zu. „Was? Wie bin ich denn?“ „Gemein“, antwortete Ryu gelangweilt und zerrte Ray und Rafael ins Esszimmer. Kurze Zeit nachdem sie angefangen hatten zu essen, brannte Ray eine Frage auf der Zunge. „Sag mal, Lai, wie war es denn in San Franzisco?“ „Mh? Oh, wundervoll! Die Stadt ist einfach super! Und diese Brücken...“ Die Rothaarige seufzte einmal verträumt. „Ja, irgendwann will ich da mal drüberfahren. Nach San Franzisco will ich auch mal“, murmelte Ray träumerisch. „Wir könnten ja unsere Hochzeitsreise dort verbringen“, scherzte Rafael. Daraufhin musste Ray jedoch laut auflachen. „Bevor ich dich heirate, werden Kai und Mao miteinander durchbrennen“, lachte der Schwarzhaarige. „WAS?!“, rief Mariah entsetzt. „Tut mir Leid, dass du für den Vergleich herhalten musstest. Ich wollte nur etwas möglichst unwahrscheinliches nehmen...“ „Tz. Aber auch nur daran zu denken... wäh... und sowas während des Essens“, beschwerte sich Mariah. Es schüttelte sie bei dem Gedanken daran, mit Kai durchzubrennen. Der Abend wurde wirklich schön. Ray und seine alten Freunde redeten und lachten viel. Andernorts war man nicht ganz so heiter. Unsere Russen langweilten sich ohne Ray. Außerdem hatten sie Hunger... „Wie wäre es, wenn wir einfach selbst kochen?“, stellte Ian schlussendlich in den Raum. „Bist du irgendwie lebensmüde oder einfach nur dämlich?“, lautete Bryans Gegenfrage. „Ich bin hungrig, okay? Momentan würde ich alles essen...“ Beleidigt drehte sich der Lilahaarige weg. „Hoffentlich kommt Ray bald wieder...“ „Glaubst du wirklich, dass er, wenn er vom Essen kommt sich noch für uns an den Herd stellt?“, fragte Spenc an Tala gerichtet. „Na ja... vielleicht wenn wir ihn ganz lieb fragen“, grinste der Rothaarige. „Vielleicht sollten wir auch einfach aufgeben und ins Bett gehen?“, brummte Kai. Als Ray kam, waren alle Lichter bereits gelöscht. Dabei hatte er extra noch Pizza aus dem Italiener in der kleinen Stadt am Fuße des Bergs mitgebracht... Seufzend stellte er seine Last auf dem Küchentisch ab und begab sich ins Wohnzimmer. „Ray?“, fragte eine verschlafene Stimme. Der Schwarzhaarige hätte beinahe einen Herzinfarkt gekriegt, weshalb nun lauter Lichtkugeln um ihn herum schwebten. Im Schein der Kugeln erkannte er, dass die Russen allesamt auf die Couch und das Sofa gekuschelt waren. „Wieso hockt ihr hier im Dunkeln?“, fragte er perplex und machte das Licht an. „Weil wir müde sind...“, murmelte Ian verschlafen. „Und wieso liegt ihr dann nicht im Bett?“ „Weil wir nicht schlafen können...“, murrte Bryan und streckte sich gähnend. „Und wieso könnt ihr nicht schlafen - und verdammt nochmal kommt endlich auf den Punkt! -?“ „Weil wir Hunger haben... und hungrig können wir nicht schlafen“, brummte Tala. „Ihr seit doch... wirklich unfähig!“, raunte Ray ärgerlich und verließ den Raum wieder. Verwirrt starrte ihm sein Team hinterher. „Jetzt ist er sauer auf uns“, schlussfolgerte Ian. Doch da betrat Ray den Raum auch schon wieder und hielt drei Familienpizzen in den Händen. „Aber das weiß ich ja schließlich und deshalb habe ich an euch gedacht...“, seufzte Ray. So saßen sie spätnachts im Wohnzimmer und aßen kalte Pizza. Schließlich schliefen sie auch im Wohnzimmer ein. Ray und Tala kuschelten sich an Bryan, da dieser in der Mitte saß. Kai beanspruchte den Sessel für sich und Ian und Spenc schliefen auch Arm in Arm ein. Am nächsten Morgen wachten die sechs sehr früh auf. Da die ersten Sonnenstrahlen durch die Verandatüre schienen. Ärgerlich vergrub Ray das Gesicht tiefer in seinem Kissen... das gerade anfing sich zu bewegen! Etwas irritiert blinzelte der Schwarzhaarige und blickte schließlich in Talas nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernten Gesicht, dann stellte er fest, dass sein Kissen auch unter dem Namen Bryan Kuznetsov bekannt war. Tala hielt den Kleineren in einer festen Umarmung und auch Bryan hatte einen Arm um den Schwarzhaarigen gelegt, den anderen hatte der Grauhaarige um Talas Hüfte gelegt. Eine gewisse Röte zeichnete sich auf Rays Gesicht ab, als er sich der Situation so richtig bewusst wurde. Nachdem diese sich jedoch wieder gelegt hatte, kuschelte sich der Halbchinese einfach wieder an seine beiden Teamkameraden. Und schlief kurze Zeit später wieder ein. „Aufstehen ihr Schlafmützen!“, riss Rachels fröhliche und momentan vor allem laute Stimme die sechs schlussendlich aus ihren Träumen. Dabei wurde Rays Traum doch gerade erst so richtig interessant... da waren zwei sehr attraktive, nackte Russen, eine Badewanne und... „Nein wie süß! Ryu! Guck dir mal die Jungs an!“, quiekte Rachel, als sie das Wohnzimmer betrat. Genervt rappelte sich einer nach dem anderen auf und starrte das Mädchen böse an. „Ich glaube, du hast sie geweckt“, grinste Ryu. Er guckte nur kurz in das Wohnzimmer, ging danach mit den Brötchen in die Küche um schon mal den Tisch zu decken. Tala indes hatte ganz andere Probleme. Er starrte perplex seinen besten Freund an, an den er bis eben noch gekuschelt geschlafen hatte. Dieser starrte allerdings nicht minder verwirrt zurück. Und mit einem gewissen Rotschimmer, den sie sich beide nicht so recht erklären konnten, standen sie schließlich auf um zum Frühstück zu gehen. Am Abend saß das Team zusammen und guckte einen Film. Da sie sich nicht einig wurden, hatten sie es ausgeknobelt. Und so saßen sie nun da und guckten „Constantine“ an. Allerdings auch nicht allzu lange. Genervt drückte Kai auf die Stop-Taste des DVD-Players. „Wer geht freiwillig die Türe öffnen?“, grummelte der Graublauhaarige. Ergeben seufzend stand schließlich Spenc auf. „Ray! Besuch für dich!“, verkündete der Blonde. Irritiert hob Ray den Kopf, den er bis eben noch auf Talas Schoß hatte ruhen lassen. Eigentlich hatte Ray allerdings der Platz auf Talas Schoß besser gefallen, als nun den Kopf heben zu müssen. Tala saß in der Mitte der Couch, Ray lag links von ihm und Bryan rechts und beide hatten ihre Köpfe auf seinem Schoß liegen. „Rafael?“, stellte der Halbchinese irritiert fest. Genau dieser grinste nun fröhlich in die Runde. „Ich hab doch gestern gesagt, dass ich heut vorbeikommen wollte. Hast du es etwa vergessen?“ Inzwischen hatten sowohl Ray als auch Bryan sich aufgesetzt. Während Rafael sprach, hob er eine Flasche Wodka hoch und konnte sich ein recht dreckiges Grinsen nicht verkneifen. Als Ray langsam aufstand, lehnte sich Tala mit einem genervten Seufzen an Bryans Schulter. Ja, sie hatten damals so einfach gesagt, dass sie Rafael irgendwie loswerden würden, allerdings hatten sie das bis jetzt noch nicht geschafft. Und ihnen allen war klar, was nun folgen würde. Ray würde mit Rafael hochgehen und sie könnten den Film alleine angucken. So wie immer halt. „Du solltest wieder heim gehen, Rafael“, meinte Ray trocken. Es dauerte einige Momente, bis diese Worte in das Unterbewusstsein der Anwesenden gelangte. Nach und nach erstarb Rafaels Grinsen und er blickte Ray an, als wäre er ein Geist. Rays Team schaute nicht minder verwirrt. Immerhin hatte Ray Rafael bis jetzt noch nie heim geschickt. „Was?“, fragte der Chinese sicherheitshalber nochmal nach. „Du sollst wieder nachhause gehen, Raf.“ „Aber... wieso?“ Dumme Frage, aber sie musste sein. „Weil wir momentan etwas anschauen.“ „Das hat dich doch bis jetzt noch nie gestört!“ Langsam aber sicher verzweifelte Rafael an seinem besten Freund. „Weißt du was, wenn du es nicht verstehen willst: Ich werde nicht mit dir schlafen und jetzt geh heim!“ Für den Schwarzhaarigen, der bis jetzt noch nie eine Abfuhr von Ray kassiert hatte, waren diese Worte doch recht... eigenartig. „Und warum nicht?“ „Sag mal, stehst du heute auf dem Schlauch, oder was?! Können wir es nicht einfach dabei belassen, dass ich nicht mehr mit dir schlafen werde und du gehst heim, damit wir den Film fertig schauen können?“ „Nicht mehr? Nicht mehr wie nie wieder?“, hakte der Ältere nach. „Nicht mehr wie nie wieder, genau“, seufzte Ray und stemmte die Hände in die Hüfte. Langsam langweilte ihn dieses Gespräch. „Hab ich irgendwas gemacht, das dich verärgert hat oder was?“ Man konnte aus Rafaels Gesichtsausdruck ablesen, dass der Arme inzwischen gar nichts mehr verstand. „Weißt du, Rafael, ich mag einfach nicht mehr. Ich habe es satt, dass du es einfach nicht blickst! Ich liebe dich nicht! Du liebst mich doch auch gar nicht. Du schläfst doch nur mit mir, um meinen Bruder eifersüchtig zu machen! Und wann merkst du endlich, dass das klappt?! Verflucht, nun frag den Idioten endlich, ob er mit dir ausgehen will und werdet miteinander glücklich, meinen Segen habt ihr. Aber ich spiel da nicht mehr mit!“ Mit diesen Worten schob er seinen besten Freund Richtung Türe und knallte diese ordentlich zu. „Ray?“, fragte Ian zaghaft nach. „Mh?“, kam es leicht schroff zurück. „Hast du nicht mal gesagt, dass die beiden es selbst merken sollten und dass du dich da nicht einmischen willst. Oh, und dass der Sex ja ganz gut wäre?“, fragte Spenc skeptisch nach. Schulterzuckend setzte sich Ray wieder auf seinen Platz und kuschelte sich wieder an Tala. Was dieser jedoch nur leicht verwirrt zur Kenntnis nahm. „Könnten wir es nicht einfach dabei belassen, dass ich nicht mit jemandem schlafen will, den ich nicht liebe? Und jetzt drück endlich auf Play, Kai“, murmelte Gefragter. „Soll das etwa heißen, dass du verliebt bist?“, fragte Kai grinsend, als er auf Play drückte. „Kann sein...“, grinste Ray zurück. Kapitel 15: Teams Lektion 2: Die MajesticKnights und die MoonCats ----------------------------------------------------------------- Nihao! Fragen zu Iwan werden nicht beantwortet. Ich mag die Majestics! Und das mit Robert, das musste sein *kicher* Aber lest selbst... Und? Wer hat sich alles gefreut, dass Ray Rafael im letzten Kapitel abgewiesen hat? Zai jian, Ta-chan 15. Kapitel; Teams Lektion 2: Die MajesticKnights und die MoonCats „Glaubst du wirklich, dass Ray verliebt ist?“ Die leise gemurmelten Worte durchbrachen die Stille der Nacht. Zwei Gestalten saßen im Halbdunkel des Gartens, das restliche Haus schlief bereits tief und fest. „Mh?“ „Na ich meine wegen dem, was er vorhin beim Fernsehen gesagt hat, kurz nachdem er Rafael rausgeschmissen hat. Wenn ich allein schon das bedenke!“ „Oh ja... Wenn das so weiter gegangen wäre... wäre ich wirklich noch verrückt geworden, sag ich dir! Und die Wände in diesem Haus sind so verdammt dünn... Aber ich frage mich wirklich, wieso er Rafael weggeschickt hat... Vielleicht ist er ja doch verliebt...“ „Oh Gott bewahre...“ „Wovor?“, ertönte eine dritte Stimme von der Verandatüre. „Ray?! Schläfst du noch nicht?“, fragte Tala erschrocken. „Sagt mal, schlaft ihr nachts eigentlich auch mal, oder unterhaltet ihr euch immer?“, fragte der Halbchinese belustigt und setzte sich neben die beiden an den Tisch im Garten. „Manchmal schlafen wir auch...“, murmelte Bryan brummig. „Also, wovor soll Gott euch bewahren?“, hakte der Schwarzhaarige nochmals nach. Überrumpelt schluckten die beiden Russen kurz. Der Kleine hatte ja auch ein seltenes Talent immer dann zu stören, wenn sie sich über ihn unterhielten! Das war wirklich lästig... Nachdem Ray einige Zeit lang keine Antwort bekam, beließ er es dabei und seufzte kurz. „Wir bekommen morgen Besuch.“ „Oha, von wem?“, hinterfragte der Rothaarige. „Lee, er sagt, er hat uns, besonders mir, etwas wichtiges zu sagen... Ich denke, er will sich und sein Team für die WM anmelden... Aber da ist noch mehr...“, murmelte der Goldäugige. „Ich bin neugierig, wer alles zu den neuen White Tigers gehört...“, dachte Bryan laut. „Stimmt. Soweit ich das mitbekommen habe sind Gary und Kevin... irgendwie weg...“, ergänzte Tala den Gedanken. „Ja, die beiden sind anscheinend miteinander durchgebrannt...“ Erschrocken wurde er von seinen beiden russischen Teamkameraden angestarrt. „Gary und Kevin? Das ist nicht dein Ernst, oder Ray?!“, entgeisterte sich der Grauhaarige. „Oh doch, das ist sogar mein voller Ernst. Die zwei sind zusammen nach... ich hab keine Ahnung wohin sie sind...“, lachte der Schwarzhaarige leise. „Irgendwie ist das eine... sehr, sehr seltsame Vorstellung“, nuschelte Tala und schüttelte sich leicht. „Wo die Liebe hinfällt, da bleibt sie liegen“, grinste Ray. „Mh... dann sollten wir wohl wirklich langsam ins Bett, nicht? Immerhin bekommen wir dann morgen wichtigen Besuch.“ „Ja, ja, Bry, mach du dich nur über meine Freunde lustig... Ach ja, die Majestics kommen morgen auch noch...“, erwähnte Ray noch so am Rande, bevor er wieder das Haus betrat, um endlich ins Bett zu kommen. „Die... Moment! Ray! Du kannst nicht einfach so sowas in den Raum stellen und dann abhauen!“, empörte sich der Rotschopf. „Tja, damit müssen wir wohl leben... Was wollen die wohl?“ Schulterzuckend betrat auch Tala das Haus, gefolgt von Bryan. An Talas Zimmer trennten sich ihre Wege dann schließlich. „AUFSTEHEN!“, schrie der Teamleader am nächsten Morgen durch das ganze Haus, sodass sie alle senkrecht im Bett saßen und verwirrt guckten. Grummeln, wegen der unsanften Art geweckt zu werden, verließen die fünf restlichen Teammitglieder ihre Zimmer und begaben sich in die Küche, wo der Tisch bereits gedeckt war und Ray breit grinsend saß. „Wieso genau hast du uns so freundlich und sanft aus unseren Träumen gerissen?“, knurrte Kai ärgerlich. Wie er es hasste, geweckt zu werden. Er war viel lieber derjenige, der weckt, als derjenige, der geweckt wurde. Der Nachteil, wenn man nicht mehr Teamleader war... „Wir bekommen in exakt neunundvierzig Minuten Besuch und ihr seit weder angezogen, noch habt ihr gegessen, geduscht oder seit auch nur annähernd wach. Ich hätte euch natürlich auch weiterschlafen lassen und ihr wärt dann aufgewacht, wenn Mariah, Lee und ihre Überraschungsgäste angekommen wären. Allerdings bezweifle ich, dass ihr wollt, dass euch ein gegnerisches Team auch nur annähernd in diesem... Zustand erlebt. Liege ich da richtig? Wenn ja, dann würde ich mich an eurer Stelle langsam aber sicher wirklich mal fertig machen, denn inzwischen sind es nur noch siebenundvierzig Minuten.“ Entgeistert starrten Ian, Spencer, Kai, Tala und Bryan zu ihrem Teamleader, dieser musste schwer an sich halten, um nicht laut loszulachen. „Nun schaut nicht so, Lee will sein neues Team persönlich anmelden, ich denke, er will uns zeigen, dass wir sie nicht unterschätzen sollten. Also macht endlich hinne! Sonst stehen die vor unserer Türe und ihr steht immer noch wie die begossenen Pudel hier in der Küche. Ich sage nur sechsundvierzig Minuten.“ Als wäre dies ein Startkommando gewesen, eilten alle fünf Russen sogleich die Treppe hoch. Immerhin konnte sie wirklich darauf verzichten, dass ihre zukünftigen Gegner sie so sahen. Vor allem Kai konnte darauf verzichten, dass Mariah ihn so sah. „Also so hetzen müssten sie nun auch nicht... Wir haben doch eh nur ein Bad“, sagte Ray nur leise zu sich selbst, während er sich einen Kaffee eingoss. Die Russen unterdessen stritten darum, wer zuerst ins Bad durfte. Da Ian der Kleinste war, quetschte er sich einfach zwischen seinen Freunden hindurch. Vierzig Minuten später war das Team fertig mit frühstücken und sah einigermaßen wach aus. Da jedoch ihre Gäste noch nicht da waren machten es sich die sechs im Wohnzimmer gemütlich. „Sag mal, oh großer Teamleader, wann wollen wir mal wieder trainieren?“ „Morgen, oh großer Bruder“, entgegnete der Schwarzhaarige schmunzelnd. „Wirklich? Na wundervoll“, freute sich der Lilahaarige. Seit einiger Zeit waren sie nicht mehr zum Trainieren gekommen, zumindest nicht zum Bladen. Immerhin war es erstmal wichtiger dafür zu sorgen, dass sie nicht ihr Haus abfackelten oder ähnliches. Und Ray war auch recht beschäftigt mit der Planung der WM. Es hatten sich schon viele Teams angemeldet und der Schwarzhaarige telefonierte bald regelmäßig mit Mister Dickenson. Es sollte noch knapp ein halbes Jahr ins Land ziehen, bis das Stadion gebaut sein würde. Jedoch kam das den einzelnen Teams nur recht. Schließlich musste man aus vier Bladern sechs Blader machen und das lässt sich ja nicht einfach so über Nacht entscheiden. Ebenso hatten neue Teams, die zum ersten Mal bei einer WM teilnehmen würden, so die Chance noch gut zu trainieren. Rays Team hatte so auch Zeit ihre Kräfte noch zu trainieren, ohne in Stress wegen der WM zu geraten. „Ray-chan!“, rief eine freudige Mädchenstimme durch das Haus, bevor sechs Personen das Wohnzimmer betraten. Skeptisch zogen die Russen synchron eine Augenbraue hoch, als ein ihnen unbekanntes Mädchen Ray auf den Schoß sprang und ihn herzlich umarmte. Ihr Haar war mindestens so lang, wie Rays, nur in einem orangeroten Ton. „Laila? Was machst du denn hier?“, fragte Ray perplex. „Sag bitte nicht, dass das noch eine Verlobte von dir ist“, brummte Kai ärgerlich. „Langsam komme ich mir so vor, als wären wir hier in diesem Manga... 'Ranma ½'“, brummte Spenc. „Nein, das ist keine Verlobte von mir“, raunte Ray ärgerlich. „Das ist meine Schwester, Laila Ming“, lächelte Lee, der soeben das Wohnzimmer betrat. „Hallo, Lee“, lächelte Ray. Jedoch erstarb sein Lächeln, als er die Personen sah, die hinter Lee eintraten. Ryu, Rafael, Rachel und Mariah. „Was...?“, mehr brachte er nicht raus. „Nii-san, damit hast du jetzt nicht gerechnet“, grinste Rachel und setzte sich auf die Couch. Laila war inzwischen von Rays Schoß runtergegangen. Auch die anderen setzten sich. „Was macht ihr alle hier?“, fragte Spenc skeptisch. „Ich möchte mein Team für die WM anmelden“, verkündete Ryu. „Dein Team?“, fragte nun Kai verwirrt. „Ja, mein Team, die 'MoonCats'“, lächelte der Schwarzhaarige wiederum. „Okay... das... damit hatte ich nun wiederum nicht gerechnet...“, murmelte Ray und besah sich seine beiden Geschwister, die ihn frech angrinsten. „Weißt du, ich wollte sowieso mal bei einer WM teilnehmen. Lee und Mariah wollten schließlich auch teilnehmen, da kam dann der Ausstieg von Gary und Kevin ideal. Eigentlich wollten wir nur zu viert, Rachel, ich, Lee und Mariah. Aber dann kam ja deine glorreiche Idee mit dem Sechserteam, Bruderherz. Also haben wir einfach Rafael und Laila dazu angestiftet, auch teilzunehmen. Würdest du unsere Anmeldung dann bitte eintragen?“ Kurz nickte der Jüngere und öffnete die entsprechende Datei auf seinem Laptop, der aufgeklappt vor ihm stand. Neugierig guckten Tala und Bryan, die jeweils zur Rechten und Linken von Ray saßen, auf den Bildschirm. „Teamname?“, fragte Ray nochmals, hatte er ihn doch vorhin nicht richtig verstanden. „MoonCats.“ „Teamleader?“ „Ich, Bruderherz.“ „Ja, ja... Co-Teamleader?“ „Lee.“ Und so ging es dann weiter, bis Ray alle benötigten Daten für die Anmeldung hatte. Interessiert studierten Tala und Bryan die kleine Tabelle. ~*~ Team : MoonCats Teamleader : Ryu Draco Kon, BitBeast : Dragonheart Co-Teamleader : Lee Ming, BitBeast : Galeon 1. Blader : Rafael Lee, BitBeast : Blackwinged 2. Blader : Mariah Mao Ling, BitBeast : Galux 3. Blader : Rachel Terra Kon, BitBeast : Coco 4. Blader : Laila Ming, BitBeast : Golean ~*~ „Wieso eigentlich sechs Blader, Ray?“, fragte Mariah neugierig. „Fünf Runden und ein Ersatzspieler. Fünf Runden bringen mehr Spannung als drei, ganz einfach. Zumindest sind Stan und ich dieser Meinung“, antwortete Gefragter. „Wir sollten dann mal wieder, Ling-chan und Tyson haben uns zum Mittagessen eingeladen“, murrte Rafael leise. Er schien die Abfuhr vom Vortag noch nicht wirklich verdaut zu haben. Nickend folgte ihm der Rest des Teams. Zurück blieb nur das russische Team. „Co-Teamleader?“, fragte Tala neugierig. Nun ebenfalls neugierig besahen sich auch die anderen drei das Geschreibsel. „Wen hast du denn bei uns als Co-Teamleader eingetragen, Ray?“, fragte Ian. „Ähm...“ Weiter kam Ray nicht, da Bryan kurzerhand weiter nach oben fuhr, um den Eintrag ihres Teams zu lesen. Da dieser ganz oben stand, war er nicht schwer zu finden. ~*~ Team : Русская Революция Teamleader : Raymond Hikari Kon, BitBeast : Drigger Co-Teamleader : Tala Yuriy Iwanov, BitBeast : Wolborg 1. Blader : Kaisuke Alexander Hiwatari, BitBeast : Dranzer 2. Blader : Bryan Boris Kuznetsov, BitBeast : Falborg 3. Blader : Spencer Sergeij Petrov, BitBeast : Seaborg 4. Blader : Ian Stragadi, BitBeast : Wyborg ~*~ „Woher kennst du unsere Zweitnamen?!“, entgeisterte sich Spenc, der seinen nun wirklich hasste. „Und wieso ist Tala Co-Leader und nicht ich?“, entgeisterte sich wiederum Kai. „Nun beruhigt euch doch... Tala ist, auch wenn du mir dafür den Kopf abreißt, erfahrener als Teamleader als du, das ist alles.“ „Okay, das ist schön, aber woher zum Geier kennst du unsere Zweitnamen?“, fragte Bryan nochmals. Er hasste seinen Zweitnamen. Wieso musste seine Mutter ihn auch nach deren Bruder benennen? Allgemein, wieso musste seine Mutter ausgerechnet eine Balkov sein?! Oh wie sehr er seine Verwandtschaft, insbesondere seinen Onkel, doch manchmal hasste... „Ich... hab mir von Großvater eure Akten geben lassen...“, nuschelte Ray leise und senkte den Blick. Vielleicht hätte er sich lieber die Ohren zuhalten sollen... „Du hast was getan?!“ „Seit wann nennst du den Kerl bitte Großvater?!“ „Wieso hast du dir unsere Akten geben lassen?!“ „Hattest du auch noch vor, uns das zu sagen?!“ „Das glaube ich einfach nicht!“ Und dies alles zeitgleich und verdammt laut... „Nun... beruhigt euch doch und lasst mich das ganze erstmal erklären, bevor ihr mir den Kopf abreißt... Oder mir einen Gehörsturz verursacht...“, brummelte der Jüngste. „Okay... wir hören“, meinte Kai ruhig und musterte seinen kleinen Bruder. „Nun ja... Die BBA brauchte unsere Akten von Biovolt, eben wegen der WM. Und da habe ich eben mal bei unserem werten Herrn Großvater angerufen, Kai, und sie mir schicken lassen... Und ich war halt neugierig, drum hab ich mal reingeguckt... Daoqian (chin. Entschuldigung)“, erklärte der Schwarzhaarige. Bevor jedoch einer der anderen auch nur eine Chance hatte, etwas zu erwidern, klingelte es an der Türe und Ian eilte, um zu öffnen. Herein traten sechs Personen, von denen ihm vier nur allzu gut bekannt waren. „Ray-chan, die Majestics sind da“, verkündete er. Erleichtert atmete er auf und stand auf, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. „Ray“, lächelnd umarmte Robert den Jüngeren. „Hey, ich hab dich schon erwartet“, erwiderte der Kleinere ebenfalls lächelnd. „Ich wusste gar nicht, dass die beiden so dicke sind“, murmelte Tala leicht eifersüchtig. „Ich auch nicht“, murmelte Kai zurück. „Was genau treibt euch persönlich her?“, fragte Ian skeptisch. Soeben waren auch die anderen eingetreten. „Wir werden hier wohnen bis zur WM“, antwortete Enrico grinsend. „Bitte wie?!“, hinterfragte Spenc. „In dem Haus neben eurem. Es ist zwar weitaus kleiner, als das, was wir gewohnt sind, aber es wird schon reichen“, erläuterte Oliver. „Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“, brummte Bryan und musterte die beiden „fremden“ Blader. Es waren ein Mädchen und ein Junge, er hatte schulterlanges, dunkelrotes Haar und kam Bryan sehr bekannt vor, jedoch wusste der Grauhaarige ihn momentan nicht einzusortieren, sie hatte etwas längeres, rotes Haar mit orangenen Strähnen, oder umgekehrt, da war sich Bryan nicht so ganz sicher. „Nun denn, für mich steht außer Frage, dass ich, und mein Team, Ray helfen werden“, stellte Robert fest, bevor er sich setzte. Verwirrt zogen sich die Augenbrauen der Anwesenden zusammen, sowohl von Rays Team als auch von Roberts Team. „Und ich dachte, ich muss dich zwingen, dass wir an dieser WM teilnehmen“, murmelte Johnny irritiert. „Nein, gewiss nicht. Ray hat mich vor einiger Zeit angerufen und mir berichtet, dass sein Bruder an dieser Weltmeisterschaft teilnehmen würde.“ „Woher weiß Robert von deinem Bruder, Ray?“, fragte Ian. „Nun... Die Sache ist die, dass Robert und ich uns schon einiges länger kennen, als ihr denkt...“ „Mein Ururururururururgroßvater stammt aus dem Stamm der White Tigers. Darauf ist mein Großvater bei seiner Ahnenforschung vor einigen Jahren gestoßen. Dieser schien einer der ersten gewesen zu sein, der den Stamm verließ. Auf jeden Fall haben mein Großvater und ich daraufhin damals das Heimat Dorf der White Tigers besucht und ich lernte Ray und Rashit kennen. So einfach ist das.“ „Natürlich... einfach...“, nuschelte Ian in seinen nicht vorhandenen Bart. „Auf jeden Fall möchte ich nun mein Team für die Weltmeisterschaft anmelden“, verkündete Robert. „Natürlich, und wer ist dein Team?“, fragte Ray lächelnd, als er begann zu tippen. „Die MajesticKnights. Natürlich bin ich der Teamleader. Meine Cousine Sara Sommer ist Co-Teamleader, ihr BitBeast heißt Lyonfly. Die Blader wären Oliver, Enrico, Johnny und Iwan.“ „Iwan?“ Fragend blickte sich Ray um, entdeckte dann den Rothaarigen. „Iwan und wie weiter?“, fragte er dann. „Nichts weiter. Wir wissen auch nicht, wie er heißt. Er hat sich als Iwan vorgestellt, recht viel mehr hat er uns nicht über sich erzählt. Sein BitBeast heißt Wolferine.“ Nickend nahm Ray dies zur Kenntnis, wunderte sich noch über den seltsamen Jungen. Keinem fielen die argwöhnischen Blicke zwischen diesem Iwan und Tala auf... Kapitel 16: Training Lektion 3: Zu heiß zum Training ---------------------------------------------------- Nihao! Ha! Erstes Lemon-Pitel *kicher und blöd grins* Das hier war mein Jubiläums-Kapitel, na ja, ist es ja immer noch~ Zu meinem einjährigen Schreibjubiläum *smile* Und das Lemon... ihr kennt mich ja X3 *versautes kleines Ding desu* Zai jian, Ta-chan 16. Kapitel; Training Lektion 3: Zu heiß zum Training Lautes Stöhnen drang an Bryans Ohren. Verwirrt blickte er sich um, legte sein Buch zur Seite. Langsam erhob er sich von seinem Bett, um sein Zimmer zu verlassen. Kaum, dass er im Flur stand, erklang ein weiteres Stöhnen und dieses Mal konnte Bryan auch hören, von wo es kam. Scheinbar aus Rays Zimmer. Irritiert zog der Grauhaarige eine Augenbraue hoch. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass am vergangenen Tage noch Besuch gekommen wäre. Dann schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. „Der Kleine wird doch nicht...“ Er unterbrach sich selbst mit einem stillen Lachen. Leise und auf Zehenspitzen schlich der Russe zur Tür seines Teamleaders. Er musste sich einfach davon überzeugen, ob Ray wirklich gerade das tat, was Bryan dachte, das er tat. Und sollte der Jüngere das wirklich gerade tun, wäre es ein guter Start in den Morgen für Bry. Sachte drückte er die Türklinke runter und öffnete die Türe einen Spalt, linste in den Raum. Dann öffnete er sie etwas mehr, trat ein Stück weit in den Raum. Was er dann jedoch sah, verschlug ihm die Sprache. Ray vergnügte sich nicht wie erwartet alleine. Bei, oder eher auf ihm, lag kein geringerer, als Bryans ehemaliger Teamleader. Die beiden befanden sich in einer sehr eindeutigen Stellung, beide waren sie nackt. Ein leichter Schweißfilm zog sich über ihre Haut. In dem Moment entdeckten goldene Augen den Grauhaarigen. „Bryan...“, flüsterte er leise, erschrocken. Eben jener musste hart schlucken, als er die Lust, die sich in den Katzenaugen befand, sah. Nun drehte sich auch Tala zu seinem besten Freund, lächelte ihn herausfordernd an. „Hey, Bry“, grinste er. „Gut geschlafen?“ Auffordernd blickten die eisblauen Augen ihn an. Tala, der bis eben noch über Ray gebeugt war, setzte sich nun aufrecht hin, gab Bryan somit einen wirklich schönen Ausblick auf Rays ganze Schönheit. Auch dieser setzte sich und küsste den Rothaarigen, zuerst auf den Mund, dann den Hals entlang zur Schulter. Den Blick immer auf Bry gerichtet. Dieser wusste die Situation nicht recht zu deuten. „Willst du nicht mitspielen, Bry?“, fragte Ray spitzbübisch. „Mit... mitspielen?“ Nickend stand der Schwarzhaarige auf und schritt auf seinen Teamkollegen zu. Vor ihm bliebt Ray stehen, streckte sich leicht und küsste Bryan verlangend, zog ihn noch während des Kusses zum Bett. „Love you, my Falcon“, hauchte Ray Bryan ins Ohr, als er sich wieder auf das Bett sinken ließ, Bryan mit sich ziehend. Zwischen Rays gespreizten Beinen kam der Russe zum Sitzen. Flinke Hände entledigten ihn seines Shirts und glitten über die Haut. Doch es waren nicht Rays Hände. Diese waren nämlich mit seiner Hose beschäftigt. Tala drehte Bryans Kopf bestimmend so, dass sie sich in die Augen blickten, bevor er die Lippen seines besten Freundes mit seinen eigenen versiegelte. Genießend schloss er die Augen, als er plötzlich etwas an seinem besten Stück spürte. Erschrocken aufjappstend löste Bry den Kuss und blickte hinunter auf einen schwarzen Haarschopf. Wie der Grauhaarige soeben feststellen musste hatte der Halbchinese eine sehr geschickte Zunge. Ray saugte verlangend und gierig an Bryans erregtem Glied, entlockte dem Grauhaarigen die verschiedensten Töne, während Tala den Oberkörper Bryans mit Küssen übersähte. Nach kurzem kam Bryan stöhnend in die warme Mundhöhle des Chinesen. „Na, na, na, Kätzchen! Immer musst du alles in den Mund nehmen“, tadelnd grinste der Rothaarige auf den Schwarzhaarigen hinab. Dieser ließ von Bryan ab und blickte verschmitzt auf Tala. Ebenfalls grinsend zog Ray den Rotschopf zu sich und küsste ihn. Da er bei weitem nicht alles geschluckt hatte, zwang er den Älteren mit diesem Kuss den Rest auf. „Wolltest doch bloß auch mal probieren“, kicherte Ray leise. Schnurrend schmiegte sich der Jüngere an das Rothaar, drückte ihn in die Kissen und küsste sich seinen Weg zu dessen edelstem Teil. Bryan unterdessen beobachtete dies still. Er wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte und genoss den Anblick zunächst einfach. Während der Schwarzhaarige das Glied des Rothaarigen mit seinen Lippen umschloss, streckte er Bryan seinen Hintern auffordernd entgegen. Dieser Anblick, diese Situation, erregten den Älteren ein weiteres mal. Dennoch skeptisch zog der Grauhaarige eine Augenbraue hoch, genoss aber den Anblick jede Sekunde. „Na los, Bry... Nimm ihn dir... Ich weiß doch, dass du es willst...“, keuchte Tala erregt. „Was? Aber...“ „Nichts 'aber', mein Lieber, nimm dir, was du willst, was du brauchst“, unterbrach ihn der Rotschopf. Verwirrt glitt Bryans Blick zwischen Talas erregtem Gesicht und Rays erregendem Hintern hin und her. Mit einem wissenden Lächeln nahm der jüngere Russe zur Kenntnis, wie sich Bry langsam dem Objekt seiner Begierde näherte und sich schlussendlich am Eingang des Halbrussen positionierte. Er konnte es kaum noch abwarten, immerhin hatte er es sich so oft vorgestellt, wie es sein würde. Trotz seiner unendlichen Neugierde und seiner Ungeduld drang er so langsam und vorsichtig wie es ihm nur möglich war in den Jüngsten ein. Als dieser sich versteifte, begann Tala damit ihm beruhigend den Nacken zu graulen. Schnurrend entspannte sich der Kleinere langsam, fuhr in seiner Tätigkeit fort. In langsamen Tempo begann der Grauhaarige sich in Ray zu bewegen. Erst langsam, dann zunehmend schneller. Auch Talas Stöhnen wurde lauter, bis er mit einem lauten Aufschrei kam. Keuchend sank er in die Kissen zurück. Gierig leckte sich Ray über die Lippen, als sich auch Bryan dem Höhepunkt näherte und das Glied des Jüngeren begann zu streicheln. „Bry... Bryan... Ta... Tala...“, keuchte der Schwarzhaarige, bevor er sich in Bryans Hand ergoss. Gemächlich krabbelte Tala auf die beiden zu und führte die Hand des Älteren zu seinem Mund, um die weißen Spuren abzulecken, dabei blickte er seinem besten Freund tief in die Augen. Bryan kam in dem Moment ebenfalls, hatte sich doch der Muskelring um sein Glied zusammengezogen bei Rays Orgasmus. Laut stöhnend kam er tief in seiner nun nicht mehr ganz so heimlichen Liebe und sank danach neben Tala auf das Bett, zog Ray zu sich. Der Schwarzhaarige kuschelte sich dicht an die Brust des Größeren. Auch der Rothaarige kuschelte sich an die beiden, auf die andere Seite des Grauhaarigen, und küsste den Schwarzhaarigen noch einmal. Bryan kraulte Rays Nacken, bis dieser mit einem monotonen Schnurren eingeschlafen war. „Was hat das zu bedeuten, Tala?“, fragte der Grauhaarige leise in den Raum, wusste, dass der Rotschopf noch nicht schlief. Mit einem leisen Lachen erhob sich Tala leicht, beugte sich zu Bryan und küsste ihn kurz zärtlich auf den Mund. „Ja tebja ljubju“, flüsterte er noch, bevor er sich wieder an den Älteren kuschelte. Nach wenigen Momenten war dann auch Bryan, wegen der Erschöpfung, eingeschlafen. „Aufwachen, Schlafmütze“, weckte ihn Rays sanfte Stimme am nächsten Morgen. „Ja tebja ljubju, moja koschetschka“, nuschelte er verschlafen. „Mh? Was hast du gesagt?“, fragte der Halbchinese verwirrt. Müde rekelte sich Bryan leicht und öffnete blinzelnd seine Augen. Neben seinem Bett standen Ray und Tala. „Was hat er gesagt?“, fragte der Schwarzhaarige nun an Tala gewandt. „Er hat gesagt, dass er noch schlafen will. Auf Russisch, deshalb hast du es nicht verstanden. Geh doch schon mal Kai wecken“, antwortete der Rothaarige lächelnd und wartete, bis sein Leader den Raum verlassen hatte. Verwirrt musterte Bryan seinen besten Freund. Wieso hatte der das gerade gesagt? Er wusste doch genau, was Bry gerade wirklich gesagt hatte. Doch auch der ernste Blickt Talas verwirrte ihn zunehmend. „Sag mal, was ist mit dir los?! Auf die Art und Weise würde ich ihm meine Liebe nun auch wieder nicht gestehen. Einfach mal so. Was ist denn in dich gefahren?“, fragte der Rotschopf leicht ärgerlich. „Was...? Aber... wieso? Letzte...“ //Letzte Nacht... Nein... das... darf kein Traum gewesen sein... nein...// „Steh auf und mach dich fertig. Und ich würde dir eine kalte Dusche empfehlen, mein Lieber“, mit diesen Worten verließ Tala den Raum. Verwirrt blickte der Grauhaarige an sich herunter, bemerkte, dass er ein Problem hatte. Leicht rot um die Nase begab er sich hastig ins Badezimmer und tat, was ihm sein bester Freund empfohlen hatte. Während das, nebenbei bemerkt verdammt kalte, Wasser über seinen Körper floss, dachte er über seinen... sehr eigenartigen Traum nach. //Das war... sehr, sehr real. Aber... wieso hab ich das geträumt? Ich meine, dass Tala mich liebt? Das ist doch... ich glaube, ich sollte mir doch nicht so oft mit ihm die Nächte um die Ohren schlagen, der Schlafentzug führt schon zu so eigenartigen Fantasien... Ich und Tala, das ist ja lächerlich...// Vehement den Kopf schüttelnd trat der Grauhaarige wieder aus der Dusche und zog sich was Frisches an. //Nur ein Traum... Aber er fühlte sich so real an... Die Berührungen, die Küsse und vor allem... Nein, hör auf, sonst kannst du gleich noch mal duschen!// Ärgerlich knurrend verließ er das Bad und steig die Treppen runter. „Ist alles in Ordnung, Bry-chan?“, riss ihn Rays leise und besorgte Stimme aus seinen Gedanken. „Ja. Alles bestens. Hatte nur einen seltsamen Traum. Wie sieht es aus, wollten wir heute nicht noch trainieren?“, lenkte der Russe hastig ein, wollte das Thema wechseln. „Mh? Ja. Wollten wir... Wenn du dann so weit bist könnten wir das auch in die Tat Umsetzen. Ian, Spenc und Kai haben inzwischen nämlich auch schon gefrühstückt.“ Kurz nickte der Grauhaarige zur Antwort und begab sich zur Haustüre. Verwirrt folgte ihm sein Teamleader. „Leute! Wir können, bewegt euch!“, rief er noch schnell ins Wohnzimmer, wo der Rest des Teams saß. Kurz darauf standen die sechs im Garten. „Okay, wo genau willst du trainieren? Was hast du vor, Ray-chan?“, fragte Spenc und blickte sich um. Es wirkte nicht so, als hätte ihr Teamleader irgendwas vorbereitet. Das verschmitzte Grinsen auf Rays Gesicht jedoch sagte dem Blonden, dass dem nicht so war. Mit einem Handzeichen bedeutete der Schwarzhaarige den anderen ihm zum See zu folgen. Davor kamen sie zum Stehen. „Und nun?“, hinterfragte Ian skeptisch. „Wir trainieren auf dem See“, verkündete der Halbchinese. „Ich glaube, ich habe etwas an den Ohren. Sagte Ray gerade 'auf dem See'?“, fragte Kai. „Ja, das sagte ich. Und dazu brauchte ich dich, Spenc, und dich, Tala.“ „Und was sollen wir machen?“, fragten beide synchron. „Spenc, wir brauchen... drei Wasserwirbel, nein, sagen wir fünf in verschiedener Größe.“ Nickend tat der Blonde, was Ray sagte. Er mochte seine Kraft, so konnte er allein durch seine Gedanken kleine, große und mittlere Wasserwirbel entstehen lassen. „So. Und Tala, du musst jetzt nur noch den See einfrieren.“ „Nur noch?“ Perplex zog der Rothaarige beide Augenbrauen hoch. Den gesamten See hatte er bis jetzt noch nie eingefroren, zumindest nicht einfach so. Wenn dann brauchte er... eine Art Anreiz, etwas, das seine Kräfte verstärkte. Und aus ihm unerfindlichen Gründen kam ihm das Bild seines besten Freundes am Morgen in den Sinn. Wie dieser völlig verpeilt vor ihm gesessen hatte - mit einer Latte. „Okay! Es reicht, Tala! Übertreiben brauchst du es auch nicht...“, unterbrach ihn Ray. Ohne es mitzukriegen hatte der Rotfuchs tatsächlich den gesamten See tiefgefroren. Misstrauisch betrat Ian vorsichtig das Eis. „Und jetzt?“, fragte der Lilahaarige. „Na ganz einfach. Die kleinen Strudel dienen als Tabelau. Und der Schnee, den unser lieber Yu-chan fabriziert hat in seinem Übermut, ist auch ganz praktisch. Macht das ganze nur etwas schwerer“, erklärte Ray und betrat ebenfalls das Eis. Unsicheren Schrittes folgte ihm sein Team, bis sie vor den Wasserstrudeln zum Stehen kamen. „Okay, Kai gegen Tala, Bryan gegen Ian und Spenc gegen mich. Einwände? Wenn ja, auch egal. Hopp, an die Tabelaus, fertig, los!“ Kais und Talas Kampf lief wirklich gut, sie schenkten sich nichts. Obgleich es so wirkte, als würde Tala gewinnen. Klar, immerhin waren sie in seinem Element und das im wahrsten Sinne der Worte. Bryans und Ians Kampf dagegen sah anders aus. Ian war am Gewinnen, weil sich Bryan absolut nicht konzentrierte. Seine Gedanken drifteten immer wieder zu seinem eigenartigen Traum, diesem Liebesgeständnis von Tala, von dem er geträumt hatte. Und Spenc schien ebenso am Gewinnen, denn Ray war von Bryans Unaufmerksamkeit abgelenkt. Während der Schwarzhaarige also nicht ganz bei der Sache war, gewann Kai seinen Kampf gegen Tala und die beiden beschlossen ihren Teamkollegen etwas zuzusehen. „Bry! Nun konzentrier dich mal!“, rief Ian ärgerlich. Doch da war es auch schon zu spät und der Grauhaarige verlor. „Ray, du solltest dich vielleicht auch konzentrieren, sonst verlierst du auch“, stellte Kai überlegend fest. So wie es aussah, war der Schwarzhaarige auch leicht abwesend. Er sorgte sich um Bryan, war dieser doch schon den ganzen Morgen recht seltsam. Gerade noch rechtzeitig fand Ray wieder ins Hier und Jetzt. „Drigger! Holy Light Attack!“, rief er aus. Ein helles, gleißendes Licht umgab die Blades und als es verschwand, lag Spencers Blade neben dessen Füßen. „Was war das für eine Attacke? Die hast du noch nie benutzt“, murmelte Tala nachdenklich. „Weil ich bis jetzt auch nicht die nötige Kraft dazu hatte. Aber seit ich euch gefunden habe und Tao Hou unsere Kräfte freigesetzt hat, kann ich auch Driggers stärkere Attacken nutzen“, lächelte der Halbchinese. Bryan schien dies alles gar nicht zu registrieren. //Du stehst auf Ray, Bryan... Du bist in Ray verliebt und nicht in deinen besten Freund, verdammt!// „Sag mal, Bry, was ist eigentlich heute mit dir los?“, fragte Tala besorgt und musterte den Grauhaarigen. „Nichts... Ich fühle mich nicht so gut...“, murmelte er. Der Rothaarige kam näher und ihre Gesichter waren nur noch Millimeter voneinander entfernt. Bryan schoss das Blut in den Kopf, dachte er doch nun, dass Tala ihn küssen wollte. Dieser lehnte jedoch nur seine Stirn an die des anderen. „Ich denke, du hast Fieber. Du bist viel zu heiß“, stellte der Rothaarige fest. //Der einzige, der zu heiß ist von uns beiden, bist du, mein Lieber... Oh mein Gott, das habe ich gerade aber nicht gedacht!// Erschrocken sprang der Grauhaarige auf. „Ja... vielleicht sollte ich mich lieber noch hinlegen. Trainiert ohne mich weiter!“, haspelte er und eilte zurück zum Haus. Nachdenklich blickten ihm Tala und Ray hinterher. //Irgendwas stimmt mit Bry nicht...// Kapitel 17: Geschwister Lektion 5: Fange nie etwas mit der Schwester deines Leaders an (solange du an deinem Leben hängst)! --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Nihao! Wer mir in diesem Kapitel wirklich Leid tut ist Ian... ich hoffe mal, er wird von euch auch etwas Mitleid kriegen >_< *Ian patt* Ansonsten bleibt zu sagen... ich schreibe bereits am nächsten Kapitel und habe vor, es am kommenden Mittwoch hochzuladen^^ Zai jian, Ta-chan 17. Kapitel; Geschwister Lektion 5: Fang nie etwas mit der Schwester deines Leaders an (solange du an deinem Leben hängst)! Es war tiefste Nacht und wie gewöhnlich lag Tala wach auf seinem Bett und war in eine Unterhaltung vertieft. Doch statt seines grauhaarigen besten Freundes lag seine schwarzhaarige heimliche Liebe neben ihm. Wobei neben ihm die falsche Bezeichnung ist, denn der Halbchinese lag auf Talas Bauch und starrte durch das Fenster den Mond an. Der Rothaarige graulte geistesabwesend Rays Nacken. Das leise Schnurren des Schwarzhaarigen hatte eine sehr beruhigende Wirkung auf Tala und er könnte sich glatt daran gewöhnen. „Yu-chan, was war heute eigentlich mit Bryan los? Ich mach mir Sorgen um ihn... ich meine, du kennst ihn ja länger als ich... weißt du, was war?“, flüsterte der Leader leise und gähnte verhalten. „Ich habe absolut keine Ahnung, was er hat, Kätzchen“, nuschelte der Russe. Verwirrt hob der Jüngere den Kopf leicht und blickte fragend zu Tala. „Wieso eigentlich Kätzchen?“ „Ja, Kätzchen... Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, du bist total verschmust, wie ein Kätzchen und du schnurrst.“ Mit einer nicht mehr allzu dezenten Röte im Gesicht kuschelte sich Ray wieder an Talas Brust. „Aber irgendwas stimmte heute wirklich nicht mit Bry... Er war sehr seltsam heute...“, nuschelte der Rotschopf. Er driftete mit seinen Gedanken zum vergangenen Morgen und Bryans „Liebesgeständnis“ an Ray, von dem der Schwarzhaarige jedoch kein Wort verstanden hatte. Vielleicht hatte Brys seltsames Verhalten etwas damit zu tun? Möglich wäre es... So in Gedanken hatte der Russe aufgehört Rays Nacken zu graulen. Dies wurde von dem Kleineren mit einem Knurren quittiert, welches den Älteren aus seinen Gedanken riss. „Nicht aufhören mit graulen“, maulte der Schwarzhaarige und zog eine Schnute. Kichernd graulte der Rotschopf den Jüngeren wieder und zog ihn etwas näher zu sich. Dieser kuschelte sich nur allzu gern näher an seinen Lieblingswolf. „Was auch immer Bryan hat, er wird sich sicherlich bald beruhigen. Er ist nicht der Typ Mensch, der schnell die Fassung verliert. Außer natürlich man macht es wie du und setzt ihm vor, dass er ein Krieger ist, der die Welt retten soll“, grinste der Russe. Beleidigt knuffte der Kleinere sein rothaariges Kopfkissen. „Ärger mich nicht, ich bin dein Leader“, brummelte er. „Ja, ja, mein lieber Leader. Aber wir sollten und brauchen uns da wirklich keine Sorgen machen, wir sollten lieber etwas schlafen... deine Verwandschaft will immerhin morgen zum Mittagessen kommen und davor will mein herzallerliebster Leader sicherlich noch trainieren.“ „Da gibt dir dein herzallerliebster und bis dato auch einziger Leader recht...“ Abwartend sah Tala den Schwarzhaarigen an, doch dieser machte keine Anstalten aufzustehen und in sein Zimmer zu gehen. Stattdessen fischte er die Decke, die am Bettende lag, hoch und deckte sie beide zu. „Was genau wird das, wenn es fertig ist?“, fragte der Russe neugierig. „Es ist grad so gemütlich... und wenn du nicht vor hast mich ins Bett zu tragen, wirst du mich nicht los...“, nuschelte Ray müde. „So, so, der werte Herr gedenkt also heute in meinem Bett zu nächtigen? Wie kommt es?“ „Ich...“, fing der Schwarzhaarige an, brach jedoch sofort wieder ab. „Na komm, Ray, sag schon.“ „Ich fühl mich einsam, seit ich Rafael... nun ja, abserviert hab... Ich will nicht allein schlafen... Darf ich... bei dir bleiben, Yu-chan?“ Die großen, traurigen und flehenden Katzenaugen blickten tief in Talas Eiskristalle. Als könnte er da noch wiedersprechen. Davon abgesehen, dass er das sowieso nicht vorhatte... Wäre ja auch recht dämlich gewesen. Mit einem leichten Lächeln zog der Russe die Decke enger um die beide. „Gute Nacht, Kätzchen. Aber wehe dir, du schnarchst!“ „Gute Nacht, Yu-chan. Für dich gilt das gleiche“, kicherte Ray. Mit einem mehr als nur zufriedenen Schnurren glitt der Schwarzhaarige schnell ins Land der Träume. Klar, wer würde das nicht tun, wenn man in den Armen des Menschen liegt, den man liebt? Nur Bryan fehlte... Ähnlich dachte auch Tala. Und zu dessen Verwunderung fehlte ihm Bryan auch. Und da kam dem Rotschopf die Erkenntnis, dass sich wohl so einiges geändert hatte. Nicht nur Bryan. Auch er selbst hatte sich geändert. Seit sie endlich von Boris weg waren und nicht länger in der Abtei lebten, waren sie viel freier. Natürlich standen sie noch immer unter Boris und Voltaire, das wusste Tala auch, aber trotzdem konnten sie so nun endlich viel ungezwungener sein. Auch was sie bis jetzt dank Ray erlebt hatten, hatte sie verändert und noch mehr zusammengeschweißt. Wenn Bryans Freundschaft früher für ihn wichtig gewesen war, so war sie ihm heute unersetzlich. Tala konnte sich gar nicht mehr vorstellen ohne Bryan zu leben und er wollte es auch gar nicht. Doch... ging das nicht über Freundschaft hinaus? Leider kam der Russe nicht mehr dazu sich diese Frage zu beantworten, weil auch er unter dem monotonen Klang von Rays Schnurren einschlief. Gegen drei Uhr nachts öffnete sich die Zimmertüre und ein grauer Haarschopf lugte ins Zimmer. Mit einem leichten Grinsen entdeckte er Tala und Ray aneinander gekuschelt auf dem Bett liegen. Leise schlich er darauf hinzu und ließ sich auf den Bettrand nieder. Leicht verträumt blickte er die beiden an. //Tala ist doch mein bester Freund... Wie... wie kann ich mich nur in ihn verlieben?! Das darf ich nicht! Er ist doch Tala... mein Tala... So lange haben wir die Abtei zusammen durchgestanden und waren füreinander da gewesen. Er war doch schon immer der Mensch, dem ich mich am besten anvertrauen konnte. Wieso... verliebe ich mich dann ausgerechnet jetzt in ihn? Oder... war ich es schon davor, bin ich schon länger in ihn verliebt und habe es nur erst jetzt gemerkt? Vielleicht... Aber ich würde doch alles ruinieren, unsere Freundschaft... Sie ist mir das wichtigste, für nichts auf der Welt würde ich meine Freundschaft zu Tala riskieren...// „Nun leg dich schon hin... Im sitzen schläft es sich schlecht, Bry...“, nuschelte Tala verschlafen. Aus halb geschlossenen Augen starrte der Rotschopf seinen besten Freund an und schlug die Decke leicht zurück. Kurz blickte Bryan zwischen dem noch immer schlafenden Ray und dem verschlafenen Tala hin und her. „Unser Kätzchen wird schon nichts dagegen haben... Außerdem ist das hier immer noch mein Bett“, grinste der Rothaarige. Nickend legte sich der Ältere neben den Rotschopf ins Bett. Der Blauäugige kuschelte sich leicht an Bryan, was diesem eine gewisse Röte ins Gesicht jagte. „Tala, Bryan, Ray, Spenc, Kai! Aufwachen, Rachel, Ryu, Rafael, Mariah, Lee und Laila kommen doch noch, beeilt euch mal!“, rief Ian lauthals durch das Haus. Müde blinzelte der Rothaarige, zog das Gewicht auf seiner Brust näher an sich heran und kuschelte sich dichter an sein Kissen... Okay, irgendwas stimmte da nicht. Nochmals blinzelte der Russe und blickte sich dann um. Auf ihm lag Ray und unter ihm Bryan... Kurz zuckte er mit den Schultern, dann legte er sich wieder hin. Konnte doch ihm egal sein, ob Rays Familie kam... Er wollte noch etwas mit seinem Bryan und seinem Kätzchen kuscheln... Seinem Bryan? Energisch schüttelte der Rothaarige den Kopf. Durch die heftige Bewegung wachten jedoch auch die anderen beiden auf. „Was ist los...?“, murmelte Ray verschlafen. „Weiß nicht, frag Tala“, nuschelte Bryan zurück. „Ach, du auch da, Bry?“, fragte der Schwarzhaarige nun schon etwas wacher. „Ja, ich auch da. Kann ja nicht zulassen, dass du meinen Kuschelwolf als dein persönliches Kopfkissen missbrauchst“, grinste der Grauhaarige und wuschelte Tala durch die Haare. „Och, aber der tut sich so gut als Kopfkissen“, grinste Ray und beugte sich über Tala. „Das ist doch... hört auf über mich zu reden, als wäre ich nicht da!“, empörte sich das Kuschelwolf-Kopfkissen. Kichernd standen die anderen beiden auf und streckten sich müde. „Wir sollten uns anziehen und fertig machen. Ich bin wirklich neugierig, wieso Rachel so sehr auf dieses gemeinsame Essen bestanden hat...“, murmelte Ray und verließ, gefolgt von Bryan, Talas Zimmer. Seufzend suchte sich der Rotschopf passende Klamotten und zog sich an. Zwei Stunden später standen Ray, Bryan, Tala, Kai und Spenc perplex in der Küche. Der Esstisch war gedeckt und duftendes Essen stand darauf... Skeptisch beobachteten die fünf ihr kleines Teammitglied, das summend weiteres Essen auf den Tisch stellte. Aber sie fragten dennoch nicht nach, sondern setzten sich. Nach nur wenigen Minuten klingelte es und ehe einer der anderen aufstehen konnte, raste Ian an die Türe und lies die Gäste rein. Fünf verwirrte Chinesen und eine fröhliche Rachel folgten dem Lilahaarigen zum Esstisch. Ryu setzte sich neben seinen kleinen Bruder und umarmte ihn dann erstmal. „Kleiner Tiger, weshalb sollten wir heute zum Essen vorbeikommen?“, fragte der Ältere. „Ich weiß es nicht... Es war Ians und Rachels Idee...“, murmelte Ray leise. Rafael mied den Blick seines besten Freundes und setzte sich einfach. Alle anderen begrüßten sich herzlich, wobei sich die jüngste der Kon-Geschwister hastig neben den Lilahaarigen. Alle Blicke waren abwartend auf die beiden Kleinsten gerichtet. „Also, weshalb sind wir hier?“, fragte Lee an die zwei gewandt. „Das würde ich aber auch gern wissen...“, murmelte Spenc und musterte seinen besten Freund aufmerksam. „Nun... da gibt es etwas, was ich... wir... gern sagen würden“, nuschelte der Russe und wurde knallrot. Auch Rachels Wangen zierte eine gesunde Röte. Misstrauisch zog Ray eine Augenbraue hoch, er und die anderen Chinesen schienen leicht auf dem Schlauch zu stehen... die Russen hingegen ahnten schon, worauf das hinauslaufen würde... „Ian und ich... Also... wir mögen uns wirklich sehr... Wirklich, wirklich sehr...“, nuschelte das Mädchen. Die Blicke von Ryu und Ray wurden zunehmend schärfer und alle Anwesenden nahmen leicht Abstand von den beiden Schwarzhaarigen. „Ian. Was heißt 'Wirklich, wirklich sehr' genau?“, fragte der Tiger. Und Ray glich wahrlich einem Tiger, der seine Beute fixierte. Während Ryu der feuerspuckende Drache war. „Wir... sind zusammen“, nuschelte Angesprochener. Mariah und Laila hatten inzwischen angefangen allen Anwesenden etwas zu Essen aufzugeben. Leise mussten die Mädchen kichern, als sie das verängstigte Gesicht von Ian erblickten. Der Rest des Essens war sehr... ruhig. Ryu und Ray schienen nachzudenken und alle anderen trauten sich nicht, sich zu Wort zu melden... Als sie fertig wahren mit Essen herrschte noch immer eine erdrückende Stille. Dezent räusperte sich Spenc. „Wir könnten ja schon mal den Tisch abräumen und spülen, nicht?“, schlug der Blonde vor. „Oh ja!“, äußerte Ian freudig. „Du nicht“, murrte Kai. So verließen Kai, Tala, Bryan, Spenc, Lee, Mariah, Laila und Rafael den Raum zum Spülen... Klar, je mehr desto besser... „Also... ihr beide. Wie lange schon?“, stellte der Älteste der Geschwister schließlich die alles entscheidende Frage. „Seit... einer Woche...“, nuschelte Rachel. Ryus Augenbraue zuckte gefährlich. Es wurden leicht beängstigende Blicke ausgetauscht. „Ian. Auch wenn du mit Ray befreundet bist, solltest du meiner Schwester wehtun, werde ich dir wehtun. Haben wir uns verstanden?“ Eingeschüchtert nickte der Lilahaarige. „Vielleicht... sollten wir lieber gehen“, mischte sich Mariah ein, da die anderen in diesem Moment wieder die Küche betraten. „Gute Idee, Ma-chan!“, stimmte Laila zu. Auch Lee nickte bekräftigend und die Russen atmeten erleichtert aus. Die Chinesen konnten sehr anstrengend sein, vor allem wenn dicke Luft herrschte... „Wartet, ich bringe euch noch zur Türe“, meinte Ray lächelnd. Gemeinsam kamen sie an der Eingangstüre an und der Besuch schritt hindurch, jedoch hielt Ray Rafael am Arm fest. Verwirrt blickte der Ältere den Kleineren an. „Leute... geht doch schon mal vor...“, murmelte Rafael. Nickend gingen Rachel, Lee, Laila, Mariah und Ryu. Die Russen konnten es sich nicht nehmen lassen zu lauschen, weshalb die fünf zwischen Tür und Angel des Wohnzimmers hingen und ihre Lauscher spitzten. „Was willst du, Raymond?“ „Ich... Raffy... ich vermiss dich...“, nuschelte der Kleinere schüchtern. Talas und Bryans Herzen krampften sich zusammen. Sie hatten es ja beide geahnt, gegen die Bindung, die zwischen Ray und Rafael herrschte, konnten sie beide nichts ausrichten... „Heißt das so viel wie 'Es tut mir unendlich leid, bitte lass uns da weitermachen, wo wir aufgehört haben, du weißt ja noch, wo mein Bett steht'?“, fragte der Ältere ironisch. „Nein... nein, das meinte ich nicht... Ich vermisse dich, Rafael, meinen besten Freund, mit dem ich immer über alles reden konnte und der immer für mich da war, wenn ich ihn gebraucht habe, der zu mir stand, nachdem sich sogar meine Familie von mir abgewandt hatte und der mich immer aufgemuntert hat, wenn ich am Ende war... Ich vermisse dich...“, flüsterte der Halbrusse traurig. „Ich... ich vermisse dich auch, Tigerchen...“ Der Größere zog das Tigerchen in eine Umarmung und bettete seinen Kopf auf dessen. „Können wir denn nicht einfach... Freunde bleiben? So wie früher? Nur ohne Wodka...“ Leise musste Rafael lachen. Zärtlich wuschelte er seinem Freund durch das Haar. „Ich wäre sehr gern... einfach dein Freund, ohne Wodka. Wenn du mir hilfst deinen Bruder in die Kiste zu kriegen!“ „Du... du bist unglaublich, Rafael!“, kicherte Ray. „Mh... ich sollte gehen, tschau, Tigerchen.“ „Tschüss, Raffy.“ Dann fiel die Türe zu. Als Ray fünf erleichterte Seufzer hörte, drehte er sich zu seinem Team und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Hat euch keiner beigebracht, dass Lauschen unhöflich ist?“ „Ähm... na ja, wir hatten halt Angst um dich“, stammelte Ian hastig zusammen. „Angst? Um mich?“ „Ja, dass du zu ihm zurück gehst und dich selbst damit dann irgendwann mal kaputt machst, weil dir deine Freundschaft zu ihm nämlich zu viel bedeutet, als dass ihr beide eine richtige Beziehung haben könntet“, erklärte Spenc lächelnd. „Aber es ist ja alles gut gegangen, Bruderherz“, grinste Kai. „Sag mal... Hat dein Bruder das vorhin ernst gemeint?“, wechselte Ian beunruhigt das Thema. „Oh, weißt du, wenn es um die Familie geht, reagiert er gern mal über“, lachte Ray. Auch die anderen fielen erleichtert in das Lachen ein, bis Ray plötzlich verstummte. „Aber solltest du Rachel das Herz brechen, werden Ryu und ich dir das Genick brechen, das sag ich dir jetzt in aller Freundschaft, I-chan.“ „...“ Kapitel 18: Teams Lektion 3: Das Team meines Bruders 1 ------------------------------------------------------ Nihao! Also, gleich mal vorweg, da meine Beta es schon fälschlicher Weise dachte: Der Cliffie am Ende ist kein Cliffie, weil alles gut ausgeht, sondern, weil ich noch keine Ahnung habe, wie es weitergeht ^^V Bitte tut mir nichts >_< Zai jian, Ta-chan 18. Kapitel; Teams Lektion 3: Das Team meines Bruders 1 Beunruhigt standen Bryan, Ian, Spencer und Tala außerhalb eines Kreises aus Feuer. Vom Kampf darin bekamen sie nichts mit. Verstohlen blickte Bryan immer wieder zu seinem besten Freund und musterte ihn eingehend. Leider musste er sich wohl wirklich einstehen, dass er in den Rotschopf verliebt war. „Ich mache mir langsam Sorgen, die sind da schon eine ganze Weile drin...“, nuschelte Ian. Doch ehe jemand etwas sagen konnte, tauchte ein blonder Junge an ihrem Haus auf. Er wollte wohl gerade klingeln, als er die vier Russen bemerkte und auf sie zueilte. „Kennt einer von euch den?“, fragte Spenc skeptisch. Jedoch schüttelten die anderen synchron die Köpfe. Kaum, dass der Blonde neben sie getreten war, hörte man auch Schreie von innerhalb des Feuerkreises. „Hallo, mein Name ist Alec Miller. Ich suche Hikari... Ist er da?“ Alec? Wer war das und was wollte der von Ray? Vor allem, weshalb nannte dieser Junge ihn Hikari? So nannte ihn doch nur der Älteste... Eins mussten sich die vier jedoch eingestehen, dieser Alec sah gut aus. Er war recht gut gebaut, hatte schulterlanges, blondes Haar und himmelblaue Augen. „Ray ist da drinnen“, antwortete Ian. Erschrocken weiteten sich die blauen Augen des Fremden. Erschöpft keuchte Ray und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Gibst du auf, Ray?“, fragte Kai grinsend. „Ha, das glaubst aber auch nur du, Kai!“, fauchte Ray. Das Tabelau war umgeben von einem Kreis aus Feuer, der sich immer dichter zusammenzuziehen schien. Erschöpft fasste sich Ray an den Kopf. Die Hitze machte ihm zu schaffen, er war kurz vor einem Zusammenbruch. Das merkte man auch Drigger an, der Tiger schwankte gefährlich, während Dranzer auf Hochtouren war, das Feuer war ihr Element. Der anmutige Phönix schwebte über dem blauen Blade und stieß einen gellenden Schrei aus, als er sich im Sturzflug auf Drigger stürzte. Der weiße Tiger wich gerade so noch aus. Der graue Blade traf mit minderer Kraft gegen den blauen, bewirkte so gut wie nichts. Besorgt musterte Kai seinen kleinen Bruder. „Sollen wir aufhören? Du siehst absolut nicht gut aus!“, meinte der Graublauhaarige beunruhigt. „Nein. Rashit wird mich auch nicht fragen, ob wir aufhören sollen. Ich werde nicht aufgeben, Kai.“ „Du bist stur!“, knurrte der Russe. „Das liegt in der Familie, Bruderherz“, grinste der Schwarzhaarige. „Drigger, Tiger Claw Attack!“ Mit einem Fauchen stürzte sich der Tiger auf den Phönix und versetzte ihm einen Prankenhieb, hinterließ Kratzspuren auf dem blauen Blade. Doch sah Ray, dass er so nicht sehr weit kam, kurz schloss er die Augen und faltete die Hände, einem Gebet gleich. Doch wusste Kai, was Ray wirklich bezweckte. Er erzeugte eine circa fußballgroße Lichtkugel, die er auf Dranzer abfeuerte. Vor dem Phönix angekommen, leuchtete die Lichtkugel kräftig auf, bevor sie sich in viele, kleine Kugeln, die wie lauter Glühwürmchen aussahen, teilte und diese um die Phönixdame herumflogen. Verwirrt drehte Dranzer ihren Kopf in alle Richtungen, verfolgte die Kugeln und wollte sie mit dem Schnabel picken. Dadurch, dass das BitBeast nicht mehr konzentriert war, konnte Drigger ihr einen Prankenhieb verpassen, der den Phönix einige Meter weit fliegen ließ. Der blaue Blade kam ins Schleudern und konnte sich schließlich nicht mehr halten. Grinsend fing Kai seinen Blade auf. „Du bist gut...“, meinte er anerkennend. „Du hättest gewonnen, aber du musst noch an Dranzers Konzentration arbeiten... Sie lässt sich zu leicht ablenken...“, keuchte der Schwarzhaarige. Mit einem Fingerschnipsen verschwand die Wand aus Feuer und Kai musterte seinen kleinen Bruder. Ehe Spenc, Ian, Tala, Bryan oder gar Kai auf Ray zulaufen konnten, um ihn zu stützen, kam der Fremde auf Ray zugerannt. „Hikari-chan!“, meinte der Blonde erschrocken und stützte den erschöpften Halbchinesen. Völlig verwirrt blickte Kai zu seinen russischen Freunden, diese zuckten nur mit den Schultern. Leicht abwesend blickte Ray seine Stütze an. Doch durch die verschwommene Sicht erkannte er den Jungen nicht. Tala trat auf den Schwarzhaarigen zu und legte ihm die Hand auf die Stirn, er konzentrierte sich kurz und kühlte das Kätzchen mit seinen Kräften. Dieses Kätzchen atmete erleichtert aus. „Danke, Yu-chan...“, seufzte Ray. „Du bist unvernünftig, du hast zu viel riskiert! Pass doch bitte besser auf, Ray-chan“, meinte Bryan tadelnd. „Es... tut mir Leid, vielleicht übertreibe ich das Training etwas...“, nuschelte der Halbrusse. „Man kann nie zu viel trainieren, Hikari, ich dachte immer, du wärst dieser Meinung, mein Kleiner.“ Endlich blickte Ray den Blonden bewusst an und seine Augen weiteten sich erschrocken. Fröhlich sprang er dem Blonden um den Hals und schlang seine Beine um dessen Taille. Alec hielt den Schwarzhaarigen – sehr zu Talas und Bryans Ärgernis – am Hintern fest. „Alec!“ „Hikari... Ich hab dich vermisst, mein Kleiner. Wie geht es dir? Ich habe mir Sorgen gemacht... Du weißt, ich wäre am Liebsten sofort gekommen, als ich gehört habe...“, der Blonde stockte am Ende und senkte den Blick. „Mh... du hast deine Augen und Ohren überall, Alexander“, nuschelte Ray leise und befreite sich aus dem Griff des Blonden. „Glaubst du wirklich, ich registriere einen Brief von dir, in dem steht, dass deine Großeltern tot sind und du in die Abtei gehst, und ich drehe dann Däumchen, Hikari? Ich habe dir versprochen, auf dich aufzupassen und... ich habe versagt...“, seufzte Alec. „Verzeihung, aber bevor ihr noch länger von Dingen reden, bei denen ich keine Ahnung habe, was sie bedeuten, will ich wissen, wer diese Blondine da ist“, unterbrach Kai die beiden ärgerlich. Bei Kai hatte sich inzwischen eben auch ein gewisser, brüderlicher Beschützerinstinkt gebildet und die Tatsache, dass dieser ihm fremde Junge bis eben noch seine Hände an Rays Hintern hatte, gefiel ihm nicht. Auch die restlichen Russen blickten Alec misstrauisch an. Tala und Bryan überlegten sich inzwischen eine Art diesen Typen zu entsorgen und es wie einen Unfall aussehen zu lassen. „Aya, daoqian, Kai. Das ist Alec, Alec, das ist mein großer Bruder Kai und das sind Tala, Bryan, Ian und Spencer. Alec ist... ein alter Freund, sozusagen...“, gegen Ende nuschelte der Schwarzhaarige eher und wurde leicht rot. „Ein alter Freund sozusagen?“, fragte Kai verwirrt und musterte Alec ein weiteres Mal. „Na ja... er ist... eine Art... Beschützer...“, versuchte Ray zu erklären. „Ich bin ein Halbblut, meine Mutter gehört dem Stamm des Black Tigers an und mein Vater dem Stamm des White Tigers. Ich bin mit Rashit zusammen aufgewachsen und kenne Ray seit jeher. Laut der Prophezeiung ist mein Schicksal eng mit dem von Rashit und Ray verbunden“, übernahm Alec. „Alec, verdammt, weißt du, dass ich dich seit einer Stunde suche?!“, zischte ein grünhaariges Mädchen. „Es tut mir Leid, Hikari, ich denke, ich sollte wieder gehen... Ich wollte dich eigentlich nur warnen, er hat ein starkes Team um sich gescharrt mit starken Bladern, die du keines Falls unterschätzen solltest. Sie sind mächtig und ebenso ihre BitBeasts. Außerdem hat Rashit ein Haus gekauft, in der Stadt nicht allzu weit weg... Pass auf dich auf, Hikari-chan.“ Stumm nickte der Schwarzhaarige und blickte dem Blonden hinterher, der mit dem Mädchen gemeinsam verschwand ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen. „Woher weiß dieser Alec so viel über das Team deines Bruders?“, fragte Spenc neugierig. „Er... gehört zu Rashits Team...“, wisperte der Halbchinese. „Was?!“, entfuhr es den Russen erschrocken. „Wie... Aber... Ray?!“, stotterte Tala erschrocken zusammen. „Er hatte keine andere Wahl. Ich kann ihn verstehen und ich habe ihm damals gesagt, dass ich deshalb nicht böse auf ihn bin...“, meinte der Schwarzhaarige. „Weshalb sagst du das?“, fragte Bryan verwirrt und legte dem noch immer erschrockenen Tala beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Weil er ihn liebt... Er hat Rashit schon geliebt, bevor mein Bruder so wurde, wie er jetzt ist... Und man kann von niemandem verlangen, gegen die Person zu kämpfen, die derjenige von ganzem Herzen liebt...“ Verstehend nickten die fünf Russen und einige Zeit herrschte Stille zwischen ihnen, bis sich Kai schließlich dezent räusperte. „Vielleicht sollten wir für heute Schluss machen, wir trainieren schon den ganzen Tag und es wird sogar bereits dunkel“, murmelte der Graublauhaarige mit einem Blick in den Himmel. Tatsächlich stand der Mond in voller Pracht am Himmel und dicke, dunkle Wolken sorgten dafür, dass es bereits so dunkel war, wie in tiefster Nacht. „Macht ihr ruhig schon mal Schluss für heute, ich trainier noch etwas“, erwiderte Ray daraufhin. „Aber Ray...“, wollte Bryan widersprechen, wurde doch von Tala mit einem Blick unterbrochen. Verwirrt musterte der Grauhaarige seinen besten Freund und ging dann mit Ian, Spenc, Kai und Tala wieder zu ihrem Haus zurück. „Ich denke, er will einfach mal kurz allein sein... Immerhin wohnen Rashit und dessen Team nun sozusagen in unserer Nachbarschaft, das muss er erst mal verdauen...“, erklärte Tala leise, als sie das Haus wieder betraten. Während die anderen es sich im Wohnzimmer gemütlich machten, setzte sich Ray an den See im Schneidersitz und versuchte zu meditieren. Mit geschlossenen Augen versuchte er an nichts zu denken und doch unterbrachen tausende von Gedanken seine Konzentration. Momentan hatte er weder sich noch seine Kräfte im Griff. Eine Viertelstunde versuchte er vergebens seine Energie zu bündeln. Schließlich war er kurz davor aufzugeben, als er zwei starke Hände an seinen Schultern spürte, die ihn massierten. Mit einem leisen Schnurren entspannte sich Ray endlich. Wahrscheinlich war es Tala oder Bryan, die beiden neigten eh dazu sich zu sehr um ihn zu sorgen... „Na, Tiger, hast du Schwierigkeiten dich zu entspannen?“, erklang eine raue, ihm sehr gut bekannte Stimme an seinem Ohr. Erschrocken riss Ray die Augen auf und wollte schreien, doch legte sich eine Hand harsch auf seinen Mund und hinderte ihn daran zu schreien. Der Schwarzhaarige zappelte, er wusste genau, wer das war. „Hast du mich vermisst, Tiger?“ Ein Schauer lief Rays Rücken herunter und er spürte, wie Angst in ihm aufstieg. Eine starke Hand drückte ihn auf das feuchte Gras, auf dem er saß und hielt seine Hände über dem Kopf zusammen. Die Erde schien sich um seine Hände zu schließen und sie am Boden zu fesseln. „Weißt du, nicht nur du hast deine kleinen Begleiter mit ihren besonderen Kräften, auch wir, Rashits Team, haben besondere Kräfte... Du bist mir schutzlos ausgeliefert, Tigerchen, denn was will Licht gegen Erde ausrichten?“, hauchte Rays „Angreifer“ in das Ohr des Halbchinesen. Langsam nahm er seine Hand von Rays Mund und ließ sie über den Körper des Schwarzhaarigen gleiten. „Wieso, Marcus?“, wisperte der Schwarzhaarige leise. „Weil mich keiner abweist, Tigerchen, und weil ich dir versprochen habe, dass du mich wiedersehen wirst...“ Blutrote Augen funkelten gierig, als Marcus Rays Hemd öffnete und über Brust und Bauch des Halbchinesen streichelte. Lüstern leckte sich der Rotäugige über die Lippen, bevor er sie gewaltsam auf die Lippen des Schwarzhaarigen drückte. Wild zappelte Ray unter dem aufgezwungenen Kuss und biss auf Marcus' Zunge, als sich diese zwischen seine Lippen drängte. Die Hände wanderten tiefer, machten sich an der Hose des Wehrlosen zu schaffen und öffneten sie schließlich. Die Lippen entfernten sich von Rays und wanderten den Hals entlang zum Schlüsselbein und schließlich zur Brust. Es waren keine sanften oder zärtlichen Küsse, eher besitzergreifende, raue Küsse, mit denen Marcus Ray seine Überlegenheit demonstrieren wollte. In einem Akt der Resignation hörte der Halbrusse auf sich zu wehren und blieb reglos liegen. Die Augen starrten ausdruckslos in den Sternenhimmel und jeglicher Glanz schien aus ihnen verschwunden zu sein. Stumpf und ziellos blickten die Katzenaugen zu den Sternen. Ray hatte aufgegeben. Zu oft hat er dies erleben müssen, als dass er sich auch nur die winzigste Chance ausrechnete... Er wusste, es brachte ihm nichts, sich zu wehren... Und seine Schreie hatte bis jetzt nie jemand gehört... Weshalb sollte sie heute jemand hören...? Würde er es einfach geschehen lassen, dann hätte er es schneller hinter sich und müsste weniger leiden... Er spürte, wie die Lippen tiefer wanderten und die Hände ihm die Hose herunterzogen. Dann hörte Ray Stoff rascheln und kniff die Augen in Erwartung zu, so fest er nur konnte. Das Bild von Tala und Bryan drängte sich ihm auf, ohne, dass er es verhindern konnte... Ray fühlte sich so schmutzig... Weshalb sollten ihn die beiden denn überhaupt wollen...? Kapitel 19: Teams Lektion 4: Das Team meines Bruders 2 ------------------------------------------------------ Nihao! Hier der zweite Teil des Zweiteilerkapitels *kicher* Ich weiß, ihr habt mir das Ende des letzten Pitels sehr böse genommen, deshalb hab ich so schnell weitergeschrieben v__V° Zai jian, Ta-chan 19. Kapitel; Teams Lektion 4: Das Team meines Bruders 2 „Tala, du machst dir viel zu viele Sorgen, dem geht es sicherlich blendend...“, seufzte Ian genervt. Der Lilahaarige versuchte krampfhaft den Film zu schauen, der im Fernsehen kam. Immerhin spielten sowohl Cathrine Zeta-Jones, als auch Julia Roberts in „Ocean's 12“ mit und er vergötterte diese beiden Damen. Natürlich würde er seine Rachel jederzeit vorziehen, aber dennoch... „So? Tu ich das?! Er ist schon seit über einer verdammten Stunde da draußen, so lange meditiert er sonst auch nicht, zumindest nicht ohne Jacke. Außerdem hat er heute schon so viel trainiert, er braucht es nicht übertreiben! Und es ist kalt draußen, nachher wird er noch krank!“, regte sich Tala wütend auf. Auch Kai und Spenc seufzten entnervt. Sogar sie würden momentan gern einfach nur den Film sehen. Immerhin wollten sie auch noch in den dritten Teil, der momentan im Kino lief. Also hieß es Tala ruhig stellen. „Pass auf, jetzt ist Pause, wir bringen Ray eine Jacke raus und sagen ihm, dass er nicht mehr so lange trainieren soll, okay?“, seufzte Kai ergeben. „Aber eigentlich ist deine Sorge wohl unbegründet, du weißt doch, Ray ist weder dumm noch schwach“, murmelte Spenc, als sie gemeinsam das Wohnzimmer verließen. Bryan stand bereits mit einer Jacke in der Hand an der Eingangstüre und wartete auf seine lustlos herantrotteten Teamkameraden. Schließlich verließen die fünf Russen ihr Haus und wollten sich zum See begeben. „Seltsam, ich sehe ihn gar nicht...“, murmelte Ian verwirrt, als er zum See blickte. „Und es ist auch völlig dunkel... Irgendwas stimmt da nicht...“, brummte Bryan misstrauisch. „Na, mein Tigerchen, eigentlich willst du es doch auch, hm?“, raunte Marcus rau in Rays Ohr. Hart musste der Halbchinese schlucken, als er diese Worte hörte. Ray war stark, er war ein Kämpfer. Umso mehr hasste er es, hilflos zu sein. „Ray-chan? Bist du hier irgendwo?“ Die besorgte Stimme von Spenc durchriss die Stille der Nacht und Marcus blickte erschrocken auf. „Scheiße, Mann. Was wollen deine Freunde hier, Katzenvieh?!“, zischte der Rotäugige verärgert. Ängstlich zuckte Ray zusammen. Seine... Freunde... Sie suchten ihn... Knurrend ließ es sich Marcus jedoch nicht nehmen, Ray noch einen Knutschfleck zu verpassen, bevor er aufstand und seine Kleidung packte. „Wir sehen uns wieder und dann mache ich da weiter, wo wir gerade unterbrochen wurden“, knurrte Marcus ihm noch zu, bevor er im Dunkel der Nacht verschwand. Wimmernd blieb der Schwarzhaarige zurück. Hätte er die Kraft dazu gefunden, hätte er nach seinen Freunden gerufen. „Wo steckt der Kleine?“, murrte Spenc beunruhigt. Inzwischen hatten sich die fünf Russen dem See genähert, aber sehen konnten sie Ray noch immer nirgends. Schließlich war es Ian, der den Halbchinesen zuerst entdeckte. „Da, ich glaub, er liegt im Gras...“ „Na seht ihr, dann war es doch gut, dass wir gucken gekommen sind, sonst hätte er die ganze Nacht am See geschlafen und dann wäre er sicherlich morgen erkältet!“, meinte Tala triumphierend. „Er... schläft nicht“, bemerkte Kai, als sie näher traten. Schließlich beschleunigten sie ihre Schritte und kamen dann endlich bei Ray an. Dieser zitterte am ganzen Leib und wirkte irgendwie, als würde er neben sich stehen. Mehr erkannten sie leider auch nicht, weil es stockdunkel war. „Ray? Ist... ist alles in Ordnung?“, fragte Kai seinen Bruder besorgt. Dieser wollte zunächst nicken, doch entschied er sich dann noch um und schüttelte den Kopf. Sie waren seine Freunde, es gab keinen Grund sie zu belügen... Zittrig auf den Beinen erhob sich der Schwarzhaarige langsam. Besorgte Blicke hafteten an ihm. Irgendwas war geschehen, aber die Russen hatten keine Ahnung, was... Verwirrt blickte Ray auf, als ihn jemand stützte. Tala war links neben ihn getreten und Bryan rechts neben ihn. „Komm, wir gehen erst mal heim und dann sagst du uns, was passiert ist“, murmelte Spenc und blickte den Halbchinesen an. Der Schwarzhaarige nickte schwach und ließ sich von seinen Freunden helfen. In ihrem Haus angekommen begaben sie sich gleich ins Wohnzimmer und Ray war erleichtert, dort zum Sitzen zu kommen. „Mein Gott, Ray, was ist passiert?!“, rief Ian erschrocken aus, als er seinen Teamleader bei Licht betrachtete. Davon abgesehen, dass er schmutzig und nass vom feuchten Gras und der Erde war, war er zerzaust, seine Kleider waren zerrissen, oder zumindest eingerissen, sein freiliegender Oberkörper war mit Kratzern und Schürfern übersäht und ein Knutschfleck und diverse Bissspuren waren auf Schulter und Hals zu erkennen. Beschämt senkte Ray den Blick. Er fühlte sich unendlich schmutzig... „Ich... er... ich hab es nicht kommen sehen... Ich hätte es kommen sehen sollen... Verdammt, wozu hab ich hellseherische Fähigkeiten, wenn sie mich nicht mal vor so was warnen?!“ Leise flüsternd hatte er angefangen, doch gegen Ende war er wütend geworden. Wütend auf sich, auf seine Fähigkeiten, die Ältesten, seine Ahnen, die diesen Krieg angezettelt hatten, einfach auf alles. Frustriert raufte er sich die Haare. „Wer war das, Ray?“, fragte Spenc schließlich leise. Ruckartig schnellte Rays Kopf hoch, doch er antwortete nicht. Etwas anderes war ihm eingefallen. Marcus' Kräfte. Das war... nicht gut... Hände, die sich auf seine eigenen legten, ließen ihn aus den Gedanken hochfahren. Der Schwarzhaarige hatte sich krampfhaft in den Stoff seiner Hose gekrallt und Tala und Bryan versuchten sanft den Griff ihres Schwarmes zu lösen. Kurz schloss Ray die Augen, löste seine Finger aus dem Stoff der Hose und atmete durch. „Marcus... er... ist in Rashits Team...“, wisperte Ray stockend. „Dein Bruder schreckt wirklich vor nichts zurück!“, murrte Ian ärgerlich. Doch schüttelte Ray daraufhin nur den Kopf. Verwirrt wurde er von fünf Augenpaaren angestarrt. „Rashit hat damit nichts zutun, das war etwas... persönliches... Marcus ist ein sehr... stolzer Mensch, sein Vater ist ein reicher, russischer Geschäftsmann und er ist es gewöhnt... alles zu kriegen, was er will... Ich... habe ihn kennen gelernt, als ich Rashit früher im Dorf des Black Tiger Stammes besucht habe... Ich habe seine Annäherungsversuche immer in den Wind geschlagen und als er mich dann eines Abends eingeladen hatte, habe ich ihm gesagt, dass ich kein Interesse habe... Seitdem ist er besessen von der Idee, mich zu besitzen...“, erzählte der Teamleader. Ein gefährliches Knurren neben ihm ließ Ray zu Tala blicken. Dieser sah mehr als nur wütend aus. „Wenn ich den Bastard erwische, dann mach ich aus ihm Schaschlik!“, zischte er. „Und das will was heißen, denn Talas Schaschlik muss immer sehr leiden, bevor wir es essen können“, murmelte Bryan leicht amüsiert. Tala warf ihm einen bösen Blick zu und verpasste ihm eine Kopfnuss für diesen Kommentar. Ein Räuspern lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Teamleader. Der schaute recht ernst. „Wir... haben ein Problem... Marcus, er hat... Kräfte... Kräfte, wie wir sie haben... Ich wusste nicht, dass er sie besitzt, scheinbar haben... Rashit und sein Team die selben Kräfte wie wir... Sein Team... Feuer, Wasser, Erde, Luft und Eis... Marcus ist ein Krieger der Erde... Und Alec... Feuer... DarkDevil ist ein Feuer-BitBeast“, murmelte Ray nachdenklich. „Mann, du hast vielleicht Sorgen, Ray! Das ist doch jetzt egal, darüber machen wir uns übermorgen Gedanken! Jetzt gehen wir – ins Besondere du! - ins Bett und morgen wird ausgeschlafen – ins Besondere du! - und das Training fällt morgen auch flach – ins Besondere für dich! Übermorgen machen wir uns dann ein bisschen Sorgen über den Weltuntergang, jetzt machen wir uns erst mal um was wichtigeres, etwas viel wichtigeres, Sorgen, nämlich um unseren Teamleader und Freund, der gerade fast vergewaltigt wurde!“ Aus großen Augen starrten alle Ian an. Besonders Ray sah sehr perplex aus. „Du... machst dir so große Sorgen um mich...?“, fragte der Schwarzhaarige völlig verwirrt. Aus heiterem Himmel bekam er plötzlich eine Kopfnuss. Sich den schmerzenden Hinterkopf reibend drehte er sich zu Bryan um. Dieser brummte sehr ärgerlich. „Was redest du da nur, Raymond?! Natürlich machen wir uns große Sorgen um dich, du bist uns wichtig. Wir sind immerhin Freunde“, belehrte der Grauhaarige den Jüngeren. „Eben, Ray, wir haben dich lieb. Wir wollen nicht, dass dir etwas passiert und deshalb machen wir uns auch Sorgen um dich, das ist doch logisch!“, ergänzte Tala. „Wir lassen nicht zu, dass dieser Typ dir noch einmal zu nahe kommt, Brüderchen“, wisperte Kai. „Weder er, noch sonst irgendwer. Wir werden ab jetzt besser auf dich aufpassen, Kleiner, versprochen“, bekräftigte Spenc Kais Aussage. Kurz blickte Ray in die Runde, bevor er seinen Blick wieder senkte. „Ich frage mich wirklich, womit ich so gute Freunde wie euch verdient habe...“, flüsterte er leise. „Weil du ein guter Mensch bist, Ray. Immerhin machst du dir auch Sorgen um uns, weshalb also sollten wir uns nicht auch um dich sorgen?“, fragte ihn Spencer mit einem leichten Lächeln. „So, genug Gefühlsduselei für einen Tag. Ab ins Bett, Kinder, Zeit zu schlafen!“, unterbrach sie Ian. „Moment! Wer von uns hat hier das Sagen? Du oder ich?“, empörte sich der Schwarzhaarige. „Du heute nicht mehr, Ray. Du gehst jetzt brav ins Bett und erholst dich“, bestimmte Kai grinsend. Seufzend gab sich der Teamleader geschlagen und stand auf. Gemeinsam mit seinen Freunden ging er nach oben. „Gute Nacht, Mädels, schlaft gut“, meinte Kai grinsend, als er in sein Zimmer ging. Auch Ian und Spenc wünschten eine gute Nacht und gingen ins Bett. Als Ray sein Zimmer betrat, wurde er von zwei gewissen Russen verfolgt. Verwundert blickte der Schwarzhaarige seine beiden Freunde an. „Wir dachten, dass du vielleicht... reden willst...“, murmelte Tala. Ray hatte sich inzwischen auf sein Bett gesetzt, sein Blick haftete jedoch noch immer an den beiden Russen. Diese standen eher unschlüssig im Raum. Schließlich schüttelte Ray leicht den Kopf. „Wenn... du nicht darüber reden willst, dann lassen wir dich lieber schlafen...“, meinte Bryan dann. Die zwei drehten sich langsam um und waren leicht enttäuscht. Sie hatten eigentlich gehofft, dass sie einen guten Draht zu Ray hatten. Ein leises „Wartet...“ hielt sie dann schließlich doch zurück. „K... könnt ihr bei mir bleiben...? Ich... hab Angst... Ich will nicht... allein bleiben... Er... hat gesagt... er würde wiederkommen...“, wisperte der Jüngere unsicher. Nickend begaben sich die beiden an das Bett des Kleineren und setzten sich drauf. Ray hob die Decke leicht an und blickte die zwei nahezu flehend an. „Könnt ihr hier...?“, Tala und Bryan merkten, dass es Ray schwer fiel. Also kamen sie der Aufforderung nach und legten sich rechts und links neben den Schwarzhaarigen. „Danke...“, flüsterte Ray mit einem schwachen Lächeln. „Du brauchst dich doch nicht zu bedanken, Kätzchen“, wisperte Tala ihm ins Ohr und legte seinen Arm um den Jüngeren, hielt ihn fest. Auch Bryan legte einen Arm um die Taille des Halbchinesen. Ein leises Schnurren erklang von Ray. „Wie geht es dir, Kätzchen?“, fragte der Grauhaarige leise. „Besser... Bei euch fühl ich mich sicher...“, murmelte Ray zufrieden. „Wir passen auf dich auf, versprochen, Kleiner“, lächelte Tala. Schnurrend kuschelte sich der Schwarzhaarige dichter an seine beiden Freunde. „Ich hab euch lieb“, schnurrte der Schwarzhaarige. Eine dezente Röte schlich sich auf die Gesichter seiner beiden Geliebten. Tala und Bryan kuschelten sich enger an den Kleineren und streichelten ihm sanft über die Seiten, was dessen Schnurren verstärkte. „Wir dich doch auch, mein Kleiner“, flüsterte ihm Bryan ins Ohr. Ein unglaublich sanftes und liebevolles Lächeln legte sich auf die Gesichtszüge des Jüngsten. Allein für dieses Lächeln könnten sich Tala und Bryan nochmals in ihn verlieben. Immer und immer wieder... Schließlich war der Kleine dann zwischen den beiden eingeschlafen. „Hast du gehört? Er hat uns lieb“, kicherte Tala leise. „Er ist wirklich süß... und so unschuldig... Ich verstehe einfach nicht, wie man ihm absichtlich so wehtun kann! Wenn ich diesen Marcus in die Finger kriege, dann Gnade ihm Gott, ich werde es nämlich sicherlich nicht tun!“, knurrte Bryan wütend. „Beruhig dich, Bry. Wir werden es dem Typen schon zeigen, immerhin hat Ray ja gesagt, dass der Kerl in Rashits Team ist. Das bedeutet, wir bekommen noch unsere Chance ihm eins reinzuhauen“, meinte Tala. „Mich würde nur interessieren, wer die anderen drei Spieler in seinem Team sind...“, murmelte Bryan. „Joan Johnson, Christiana Tatschina und Sascha Volkov“, nuschelte eine verschlafene Stimme. Verwundert blickten Tala und Bryan auf den gähnenden Ray. Dieser streckte sich leicht und murrte dabei. „Rashits Team, die 'DarkShadows', Alexander Miller, Marcus Markov, Joan Johnson, Christiana Tatschina und Sascha Volkov... Volkov und Markov kommen aus Moskau, Volkov ist 16 Jahre, rothaarig, lilaäugig, sein BitBeast heißt DarkWolf, Markov ist 17 Jahre, schwarzhaarig, rotäugig, sein BitBeast ist DarkPanther, ein schwarzer Panther mit dem Element Erde, Alexander Miller ist 16 Jahre, gesehen habt ihr ihn ja schon, sein rotes Luchs-BitBeast DarkDevil hat das Element Feuer, Joan Johnson ist 15 Jahre alt, hat langes, grünes Haar, orangene Augen, ihr BitBeast heißt DarkEvil, ein grüner, geflügelter Gepard, soweit ich weiß, deshalb schätze ich, dass ihr Element die Luft ist, sie kommt aus Chicago, wollte eigentlich in das Team der All Stars, wurde allerdings von Judy abgelehnt, weil sie einfach zu brutal kämpfte, Christiana Tatschina ist auch 15 Jahre alt, hat orangenes Haar und grüne Augen, ihr BitBeast heißt DarkYasha, sie kommt aus Kyoto und wollte eigentlich auch zu den Bladebreakers, doch ist sie bei der Weltmeisterschaft rausgeflogen, weil sie unfair kämpfte... Alec habt ihr ja schon getroffen...“, murmelte der Schwarzhaarige im Halbschlaf. „Woher weißt du das alles, Kätzchen?“, fragte Tala neugierig. „Es ist das Team meines Bruders... Ich hab mich ein bisschen mit meinem Großvater auseinander gesetzt und über ihn etwas geforscht, er hat viele Akten von Bladern... Ich muss doch was über unsere Gegner wissen...“, murmelte Ray verschlafen. Kapitel 20: Umzug Lektion 3: Die DarkShadows als Nachbarn --------------------------------------------------------- Nihao! Oh mein Gott, verklagt mich! Wie lange hab ich nur gebraucht? ;^; *in Grund und Boden schäm* Es tut mir Leid, sowas von Leid ihr lieben >__________< Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen .____. *schnell verkrümel* Zai jian, Ta-chan 20. Kapitel; Umzug Lektion 3: Die DarkShadows als Nachbarn Schnurrend erwachte Ray am nächsten Morgen nur widerwillig und kuschelte sich gleich an die beiden Wärmequellen links und rechts neben ihm. Er war nicht gewillt bereits aufzustehen, zu sehr hatten ihn die Ereignisse des gestrigen Abends geschafft. Die beiden Russen neben ihm hatten auch nicht vor in absehbarer Zeit aufzustehen, wollten sie doch den Schwarzhaarigen nicht allein lassen. „Nein, wie süß. Süß, süß, süß. Hikari ist am kuscheln“, erklang eine kalte Stimme. Sogleich saß Ray senkrecht in seinem Bett, auch Bryan und Tala waren nun hellwach und blickten den Rothaarigen, der vor dem Bett stand, böse an. Sie beide festigten ihren Griff um Rays Taille nahezu automatisch, doch dieser löste sich aus der Umarmung und stand auf. „Was willst du, Blacky?“, wollte der Halbchinese wissen. „Oh, nichts besonderes, ich wollte nur meinen neuen Nachbarn einen schönen Tag wünschen.“ Ray fühlte sich unwohl seinem Zwilling gegenüber zu stehen. Zittrig fuhr er sich mit den Händen über die Arme und wich einen Schritt zurück. Rashit jedoch blickte ihn nur überheblich grinsend an. „Weißt du, ich dachte, es wäre schön meinen geliebten Bruder in meiner Nähe zu wissen, findest du nicht auch?“, fragte der Rothaarige grinsend. „Mh. Ich kann mir durchaus schöneres vorstellen, Rashit“, murrte der Schwarzhaarige. Mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen schnippste Rashit mit den Fingern, wobei sich eine tiefschwarze Kugel bildete. Ein einfaches Winken genügte und die Kugel bewegte sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf Ray zu. Als sie ihn mit voller Wucht an der Schulter traf, wurde der Halbrusse zurück auf das Bett geschleudert und keuchte schwer. Erschrocken blickten die beiden Russen auf den Jüngeren, welcher sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die rechte Schulter hielt. Währenddessen drehte sich Rashit einfach um und verließ das Zimmer wieder, wie er es betreten hatte. Durch die offene Balkontüre. „Ray, alles in Ordnung?“, fragte Tala besorgt und strich dem Kleineren durch das Haar. „Ja... mir geht es... gut“, murrte der Schwarzhaarige und rappelte sich wieder auf. „So siehst du nicht aus, Kätzchen“, widersprach Bryan und zog den Jüngeren wieder zurück auf das Bett. Knurrend wollte der Schwarzhaarige sogleich wieder aufstehen, wurde allerdings von Tala daran gehindert. Der Rotschopf legte seine Arme um den Jüngeren und hielt ihn fest, während Bryan nach dem Hemdsaum von Rays Schlafshirt griff und ihm selbiges auszog. „Jetzt halt schon still!“, brummte der Grauhaarige und besah sich die Schulter des Schwarzhaarigen. Es war eine regelrechte Verbrennung an der Stelle zu erkennen, an der er von der Kugel getroffen worden war. Ein schwarzes Mal. Besorgt strich der Ältere sanft darüber, was Ray jedoch dazu veranlasste erschrocken zurück zu zucken. Kurz war etwas wie Angst in seinen goldenen Augen zu lesen. Als Bryan diesen Ausdruck erkannte, ließ er sogleich von Ray ab, als hätte er sich verbrannt. „Ray, Kätzchen, ganz ruhig, wir wollen dir doch nichts tun... Ich will mir das nur mal ansehen, hörst du?“, wisperte der Grauhaarige. „I... ich... weiß doch... Es tut mir Leid“, seufzte der Halbchinese und senkte seinen Blick. Beruhigend kraulte Tala, der noch immer seine Arme von hinten um den Halbrussen gelegt hatte, den Bauch des Jüngeren und legte seinen Kopf auf die linke Schulter des Kleineren. „Scht, ganz ruhig, Kätzchen... Das muss dir nicht Leid tun, wir wissen doch, dass... Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, mein Kleiner...“, flüsterte der Rothaarige beruhigend. Berührungen auf nackter Haut waren dem Schwarzhaarigen unangenehm, sie lösten eine gewisse Angst bei ihm aus, er fühlte sich dann immer so schutzlos. Vorsichtig und zaghaft strich Bryan ein weiteres Mal über Rays Schulter. Das schwarze Zeichen fühlte sich eiskalt an. „Was ist das?“, fragte der Grauhaarige. „Nichts weiter. Eine einfache Verletzung, die seine Kraft nun mal hinterlässt...“, murmelte der Schwarzhaarige und kuschelte sich leicht an Talas Brust. Der Rothaarige festigte seinen Griff um Ray und kraulte ihn weiterhin. „Und wie geht das wieder weg?“, fragte Bryan weiter. „Das geht von selbst wieder weg... Nach einiger Zeit... Ist nicht weiter wild, wirklich“, wisperte der Halbchinese. Etwas unverständliches brummend musterte Bryan den Jüngeren. Tala währenddessen legte sich wieder ins Bett zurück und zog den Halbchinesen einfach mit sich. Auch Bryan ließ sich wieder in die Kissen sinken und zog Ray ein Stückchen zu sich. Die beiden Älteren streichelten den Schwarzhaarigen beruhigend. Ray war aufgewühlt, von den Ereignissen des Vortages und dem Angriff seines Zwillingsbruders und das wussten die beiden Russen. „Alles wird wieder gut, mein Kätzchen... Wir sind für dich da, hörst du? Wir passen auf dich auf... Versprochen, wir werden auf dich aufpassen...“, hauchte ihm Tala ins Ohr. „Tala hat recht, wir stehen dir zur Seite, mein Kätzchen, egal, was kommt“, meinte Bryan bekräftigend und festigte seinen Griff um Rays Hüften. „Danke... danke, dass ihr da seid...“, wisperte der Schwarzhaarige und schloss seine Augen. Langsam schlief der Halbchinese wieder ein, er brauchte unbedingt noch Schlaf, schließlich war das alles sehr anstrengend gewesen. Er war froh, dass Tala und Bryan bei ihm waren, denn sie gaben ihm eine gewisse innere Ruhe und auch Kraft. Es vergingen Stunden, in denen die drei gemeinsam im Bett lagen und noch etwas schliefen. Es war der Schlaf, den Ray so dringend brauchte und die beiden Russen genossen es, den Schwarzhaarigen nah bei sich zu haben. Bryan und Tala liebten es, dem Halbchinesen einfach nur nah zu sein, ihn zu berühren und zu beruhigen. Irgendwann waren auch die beiden Russen selbst eingeschlafen. Grinsend schaute Kai die drei an, als er nach seinem Bruder sehen wollte. Es beruhigte ihn, dass seine beiden alten Freunde bei seinem kleinen Bruder waren, denn Kai wusste, dass die zwei den Jüngeren liebten und nach all dem, wollte der Graublauhaarige nicht, dass Ray allein war. Dennoch musste er die drei nun leider wecken. „Hey ihr drei, aufwachen, wir haben Besuch!“, sagte er laut. Murrend streckte sich Ray und schmiegte sich danach gleich wieder an die beiden Älteren. „Aufwachen, hopp. Denn entweder hat das Altersheim einen Gruppenausflug zu unserem Haus gemacht oder es gibt Ärger bei den White Tigers“, murrte Kai nun etwas lauter. „Das mit dem Alterheim haben wir gehört, Kaisuke! Und wir erwarten etwas mehr Respekt!“, ertönte die Stimme von Tao Hou. Erschrocken riss Ray seine Augen auf und blickte seinen Bruder an. „Die alten Herren sehen wütend aus. Ich würde sie nicht noch mehr reizen, also steht endlich auf.“ Brummig wachten nun auch Bryan und Tala auf. Die drei zogen sich eilig um und begleiteten Kai danach in das Wohnzimmer, in dem ein halbes Dutzend Männer saßen, von denen einer grimmiger schaute als der andere. Beunruhigt blickte Ray den Dorfältesten an. „Was ist geschehen?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. „Nun, Hikari, dein Bruder besitzt scheinbar die Frechheit sich an der Grenze unseres Dorfes niederzulassen. Er und seine Begleiter leben in einer Berghütte nicht allzu weit von hier. Er verspottet uns, unseren Stamm“, berichtete Tao Hou. „Hm“, murrte Ray nur uns setzte sich. Sein Gesicht war nachdenklich verzogen, er runzelte die Stirn und blickte zu Boden. Nach einiger Zeit, in der man im Wohnzimmer wohl eine Stecknadel hätte fallen hören können, räusperte sich einer der Ältesten ärgerlich und blickte den Schwarzhaarigen an. „Was gedenkst du zu tun, Hikari?“, wollte der Mann wissen. „Er?! Wieso denn er? Was soll Ray denn bitte machen?!“, knurrte Ian entgeistert. „Halt dich da bitte raus, Ian“, murrte Ray leise. „Aber Ray...!“, wollte der Lilahaarige ansetzen. „Ian hat recht. Weshalb solltest du dich darum kümmern?“, meinte nun auch Spenc. „Das ist nun wirklich unerhört!“, empörte sich einer der Ältesten über die Kommentare der beiden Russen und blickte ärgerlich zu Ray. Der Schwarzhaarige erwiderte den Blick nur entschuldigend und seufzte schwer. „Ich... werd mir schon noch was einfallen lassen, Ihr solltet wieder ins Dorf zurückkehren und Euch um die anderen kümmern...“, meinte der Halbrusse nur leise. „Wie du meinst, Hikari, du weißt, es liegt in deiner Hand“, entgegnete Tao Hou noch und klopfte dem Schwarzhaarigen kurz auf die Schulter. Die Ältesten standen auf und verließen ohne ein Wort des Abschiedes das Haus. Wütend sah ihnen Ian hinterher und knurrte leise. „Was sollte das denn?“, forderte Spenc zu wissen. Der Blonde zog eine Augenbraue hoch und musterte seinen Teamleader. „Das könnte ich euch auch fragen! Ihr solltet euch nicht in Dinge einmischen, die ihr nicht versteht und die euch nichts angehen...“, entgegnete Ray nur und funkelte den Blonden an. „Ray, was redest du denn?“, mischte sich nun auch Kai ein. „Himmel! Wie oft muss ich euch noch erklären, dass das mein Kampf ist?! Meine Aufgabe! Egal, was ist, es ist mein Problem, das ich zu lösen habe, verdammt!“, fauchte der Schwarzhaarige. Wütend blickte er in die Runde, ehe er aus dem Raum stürmte. „Wo, zum Geier, willst du hin?!“, rief ihm Kai hinterher. „Weg!“, knurrte sein kleiner Bruder nur sauer. „Was hat er denn?“, fragte Ian kleinlaut, als die Türe zugeschlagen wurde. „Ich schätze, er fühlt sich momentan von euch kritisiert. So, wie er bis jetzt gelebt hat, musste er wohl alle Probleme lösen, zumindest wenn es um Rashit ging. Wahrscheinlich fühlt er sich von euch blamiert, weil ihr den Ältesten widersprochen habt“, seufzte Bryan. „Aber... das meinten wir doch nicht böse“, murmelte Ian verwirrt. „Natürlich meintet ihr das nicht böse, aber Ray ist es eben einfach nicht gewohnt, dass irgendwer den Ältesten wiederspricht um ihn zu verteidigen...“, entgegnete Tala nur mit traurigem Blick. Knurrend stand Ray schließlich vor dem Haus. „Guten Tag, Ray-chan“, erklang Roberts Stimme lächelnd. Erschrocken fuhr der Schwarzhaarige herum und blickte den Deutschen an. „Oh, guten Morgen, Robert“, meinte der Halbchinese lächelnd. „Morgen? Es ist bereits Zeit für den Nachmittagstee, mein Lieber.“ „Oh...“, murmelte der Schwarzhaarige nur perplex. „Was ist los mit dir? Du wirkst sehr durcheinander, schon seit wir in China angekommen sind. Komm, begleite mich ein Stück, ich wollte gerade spazieren gehen“, forderte der Lilahaarige. Nickend trat Ray neben Robert und die beiden entfernten sich etwas von den Häusern. Als sie am See ankamen, blickte der Deutsche den Schwarzhaarigen auffordernd an. „Also, sagst du mir nun, was mit dir los ist?“ „Mh... es ist nichts, wirklich...“, seufzte der Halbrusse und schüttelte den Kopf. „Das glaube ich dir nicht, Ray. Du bist ein sehr konzentrierter Mensch, aber momentan wirkst du sehr zerstreut, als würde dir etwas anderes im Kopf schwirren, etwas, das dir wichtiger ist als der Kampf gegen Rashit. Sag es mir doch, Ray, du weißt doch, dass du mit mir reden kannst.“ Ein leichtes Lächeln lag auf Rays Lippen, als er den Deutschen anblickte. Die beiden umrundeten langsam den See. „Es ist so... ich... glaube, ich habe mich verliebt... Das... bringt mich durcheinander“, wisperte Ray. „Du hast dich verliebt? Das freut mich für dich. Liebe ist etwas wundervolles. Natürlich ist sie auch verwirrend, ich weiß noch wie durcheinander ich war, als ich entdeckte, wie ich für Johnny fühlte. Aber in wen bist du denn verliebt?“, wollte Robert wissen. „Ich... es ist komplizierter, ich bin nicht nur in einen verliebt... Das macht es so kompliziert...“ „Oh... und... In wen bist du denn nun verliebt?“ „In... Bryan und Tala...“, seufzte Ray leise. „Bryan und Tala?! Aber... Mh... Nun gut, die beiden scheinen dich ja auch sehr zu mögen und sie behandeln dich gut, wie ich das bis jetzt mitbekommen habe. Wissen sie es denn?“ „Nein! Nein, um Himmels Willen!“, entwich es dem Halbrussen erschrocken. „Weshalb denn nicht?“, fragte der Deutsche. „Weil... weil... weil sie meine Freunde sind, ich will doch unsere Freundschaft nicht gefährden...“ „Wenn sie wirklich deine Freunde sind würde es nichts an eurer Freundschaft ändern, selbst wenn sie nichts für dich empfinden. Aber wieso denkst du denn nur so negativ, Ray?“ Traurig senkte Ray den Blick und blieb stehen. Auch Robert blieb verwundert stehen. „Wieso sollten sie mich denn lieben...?“, fragte der Schwarzhaarige wispernd. „Wieso denn nicht? Du bist ein guter Mensch, Ray. Und du bist sehr hübsch“, entgegnete der Lilahaarige und umfasste Rays Kinn, um dessen Kopf zu heben. „Und ich bin schmutzig...“, ergänzte der Halbrusse leise. „Sag so was nicht! Du bist nicht schmutzig. Das darfst du dir nicht einreden, Kleiner. Was geschehen ist, dafür kannst du nichts und ich glaube nicht, dass es Bryan und Tala daran hindern würde dich von ganzem Herzen zu lieben.“ „Aber... Nein... Wie kämen sie denn dazu? Es ist doch so... Er hatte recht... Er hatte recht damals... Ich hab es nie glauben wollen, aber inzwischen denke ich, er hatte recht...“ „Wer hatte womit recht, Ray?“, fragte Robert verwirrt. „Er... mein... Stiefvater... Als er sagte... Ich sei es nicht wert geliebt zu werden... Wahrscheinlich hatte er damit recht...“, wisperte der Halbchinese. Erschrocken nahm Robert ihn in den Arm und drückte ihn an sich. „So ein Blödsinn... Er hatte nicht recht, kein bisschen recht hatte er damit... Natürlich bist du es wert, geliebt zu werden und egal was auch immer in der Vergangenheit passiert ist, es ändert nichts daran... Du hast es verdient jemanden zu finden, der dich liebt...“, flüsterte der Deutsche. Ray widersprach nicht, es hatte wohl eh keinen Sinn. „Komm, lass uns zurück gehen. Tala, Bryan und die anderen machen sich sicherlich schon Sorgen um dich... Es wird sogar schon dunkel“, murmelte Robert. Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg zu ihren Häusern. Während sie geredet hatten und auch davor hatten sie eine ganz schön lange Strecke hinter sich gebracht. Als sie wieder zu Hause ankamen, war es sogar schon dunkel. „Tschüss, Robert... und danke“, wisperte der Schwarzhaarige noch, bevor er in das Haus seines Teams eintrat. Ein schlechtes Gewissen überkam ihn, da er mehrere Stunden einfach weg gewesen war, ohne den anderen etwas zu sagen. „Ist das Ray?!“, erklang eine aufgeregte Stimme. Kurz darauf standen die fünf Russen vor ihm und blickten ihn erleichtert an. „Wo warst du?!“, knurrte Kai ärgerlich. „Ich war spazieren mit Robert... Wir haben uns unterhalten und die Zeit vergessen“, murrte Ray leise. Ohne ein weiteres Wort ging der Halbrusse an den Russen vorbei. „Es tut mir Leid, dass ich vorhin so sauer war und einfach abgehauen bin“, murmelte er noch, als er die Treppe hochging. Besorgt folgten ihm Bryan und Tala. Ohne, dass der Halbchinese es mitbekam, betraten die beiden dessen Schlafzimmer. Der Schwarzhaarige war ohne weiteres einfach in sein Bett gefallen und hatte den Kopf in den Kissen vergraben. Die beiden Russen musterten ihn kurz. „Alles in Ordnung, Kätzchen?“, fragte Bryan schließlich nach kurzem. Abrupt drehte sich der Halbchinese zu den beiden und blickte sie an. „Ja... mit mir ist alles in Ordnung...“, brummte er wenig überzeugend. „Darf ich dir sagen, dass wir dir das nicht glauben...? Du bist ja schon seit gestern total durch den Wind, aber jetzt wirkst du noch viel... ich weiß nicht...“, meinte Tala und schritt langsam auf das Bett zu. „Mh... Ich weiß auch nicht, aber es ist nichts weiter... Das wird schon wieder...“, seufzte Ray. „Sollen wir dich allein lassen?“, fragte Bryan leise. Liebend gern wollte Ray den Kopf schütteln. Er wollte, dass Bryan und Tala bei ihm blieben, ihn in den Arm nahmen und da waren. Doch nach dem, was ihm durch den Kopf ging, empfand er es als falsch. Zaghaft nickte der Schwarzhaarige. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)