A Night At The Opera von CptJH (- oder: was so alles aus Langeweile und schwachsinnigen Ideen in einem Zirkel entsteht [8 Kapitel; tbc]) ================================================================================ Kapitel 8: Sechster Auftritt ---------------------------- SECHSTER AUFTRITT - Erstes Bild (Die Szenerie wird hell. Dem Zuschauer wird pro primo ein langgestreckter, weißer Saal offenbar, ausgestrahlt mit bleichem Licht von langen, dünnen Neonleuchten an der Decke. Dann ertönet alsbald der nunmehr rituelle Donnerknall; alsbald purzeln die Gefährten aus der Dimensionsblase und landen diesmal doch sehr unsanft auf dem weiß gekachelten Fliesenboden.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. KUROGANE: (nach Luft ringend) Zum Henker! MOKONA: Wie, schon wieder beschwerest du dich? KUROGANE: Jawohl, habe ich auch allen Grund inne! SHAOLAN: (verlegen) Aber Kurogane-San-- KUROGANE: (keifend) Nichts hier von wegen aber! Zu pochen habe ich, und zwar auf sanftere Landung, Pelzknäuel, hast du mich alsbald-- (der Ninja wird in seinem wilden Auswurf alsbald unterbrochen, da in dem großen Saal plötzlich missbilligendes Gemurmel laut wird, und eine hagere, aber allen Anscheins nach menschliche Gestalt, in einen arzthaften weißen Kittel gekleidet, auf die Fünfe zuhastet.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. Fremder. FREMDER: (unter zurückhaltenden, jedoch Einhalt gebietenden Gesten) Entschuldigen Sie, meine Herrschaften-- Aber besäßen Sie wohl den Anstand, weniger Tumult hervorzurufen, Und sich indes wie zivilisierte Menschen zu gebärden, Die Sie mir ja doch zu sein scheinen? Etwas mehr Haltung, bitte! Und darf ich Sie bitten, sich zu erheben und einzureihen? (Ob der steifen Art des weißbekittelten Fremden halten die Gefährten verwundert in ihrem Disput inne. Nach und nach folgen sie seiner Anweisung und kommen auf die Füße, einen ersten genaueren Blick auf ihre ebenso fremde Umgebung werfend. Der lange, steril wirkende, weiß verchromte Saal gleichet mehr einem riesigen Korridor, mit unzähligen weißen Türen und weißen Sitzen daneben, auf denen zahllose Leute und andere Wesen sitzen, offenbar mit Warten beschäftigt und daher teilweise mehr schlafend als wachend; viele Ankömmlinge sowie Fremdlinge in weißen Kitteln eilen umher, ab und zu öffnet sich eine Türe und mehrere der Wartenden werden in verschiedene Zimmer berufen. Alles ist in das bleiche, nüchterne Licht der Neonröhren gehüllt. Es herrschet eine betriebsame, jedoch seltsam unterkühlt wirkende Atmosphäre. Ein wenig hat es den Anschein eines großen Krankenhauses.) SHAOLAN: (zögernd ob all dieser Eindrücke zu dem Fremdling sprechend) Entschuldigen Sie bitte, mein Herr, aber-- Wo sind wir? FREMDER: (salbungsvoll, fast mitleidig) Du liebe Zeit! Welch Frage! Doch durchaus angebracht, sind Sie doch noch unwissend. Sie sind nun in der Schönen Neuen Welt, meine Lieben! SAKURA: Schöne Neue Welt? KUROGANE: Und dieser Ort hier ist...? FREMDER: Das Einreisezentrum, wohlgemerkt. Nicht dass jeder hier einherspaziert, wie es ihm lustig ist! FYE: Ah, meinet Ihr eine Art Meldeamt? FREMDER: Ganz recht, ganz recht. (Mokona beim Umwenden erblickend) Aber was ist das? Gehört es doch nicht hierher! (missbilligend) Tiere werden in dies' Institut nicht geduldet. Tiere kommen in ein anderes Amt! MOKONA: (entrüstet) Ich bin kein Tier! Ich bin Mokona! Und Mokona, mein Guter, ist Mokona! FREMDER: (gönnerhaft) Welch Logik, weißes Fellknäuel! Nun gut, so soll es dir stattgegeben sein, hier zu verbleiben-- In unserer Schönen Neuen Welt ist es jedermanns Gesetz, Einreisenden Wilden und Unzivilisierten gegenüber Verständnis zu zeigen-- KUROGANE: (bissig) Wilde sind wir mitnichten! FREMDER: (die Augenbrauen hebend) Ach? Nun, wie Sie meinen, mein werter Herr. SHAOLAN: (auf einen Themawechsel bedacht) Darf ich mich erkundigen, was es nun zu tun gilt? FREMDER: Natürlich, mein Junge, natürlich! (eine seltsame kleine Apparatur aus seiner Kitteltasche holend, einem Taschenrechner nicht unähnlich) Als Erstes übergebe ich Ihnen Ihre Wartenummer, Nebst Ankunftszeit, Kundenlizens und Prüfstandziffer Für Ihren zu erstattenden DNS-Test-- KUROGANE: Dee-Enn Was? FREMDER: ... (Kuroganes Einwurf ignorierend, auf den Tasten der winzigen Apparatur herumhämmernd) Zuerst werden Sie alsbald ins Registrierzimmer gebeten, Auf dass Sie alle Formalitäten betrefflich Ihrer Einkunft erfüllen. Wie es weitergeht, erfahren Sie bald, Ich für meine Person bin nur für die Ankunftslizens zuständig, Und, wie sagt man? Jeder arbeite nur bis dahin, bis dass sein Latein zu Ende ist. Res ita se habet. (schließlich druckt der Fremdling, die verwirrten Mienen der Gefährten immer noch ignorierend, über seine Apparatur fünf eckige Zettel aus, von denen er jedem Gefährten jeweils einen an die Brust heftet) So, das war es auch schon von meiner Seite! Damit wünsche ich Ihnen recht viel Vergnügen und Glück Hier in unserer Schönen Neuen Welt- Der Welt, in der es sich wahrlich zu leben lohnt! (Ehe sich die Gefährten versehen, hat er sich auch schon auf dem Absatze umgedreht und entschwindet.) FYE: Hyuu~, ein lustiger Gesell'. Nun denn, ich denk, dies wird noch ein Weilchen dauern... setzen wir uns doch! SAKURA: (dem Weißkittel beunruhigt nachblickend) Ob dieser Dee-Enn-Ess-Test gar schmerzhaft ist? SHAOLAN: Ich denke nicht. Wenn dies alle hier durchmachen, wird es allzu schmerzvoll nicht sein. FYE: (ein wenig hilflos lächelnd) Saget an, wähnet sich auch nur irgendeiner von euch im Wissen, Was so ein Dee-Enn-Ess-Test überhaupt ist? KUROGANE: (brummig) Woher sollten wir, Magier? Setzen wir uns, oder meine Zornesader platzet mir noch entzwei. SHAOLAN: Auch sollten wir wohl leiser sein. Sind wir doch bereits das Ziel aller Blicke. MOKONA: Seltsam, in so einem großen Saal Fallet Stimmengewirr doch mitnichten auf, Weshalb flüstern die Leute alle miteinander? SAKURA: (beklommen) Vielleicht wähnen sie sich in Furcht Vor jenem Dee-Enn-Ess-Test? (die Gefährten sich alsobald in fünf jener weißen, äußerst unbequemen Sitze gen Ende des Korridors niederlassend. Eine Zeitlang saget niemand was, sind doch alle vollstens damit beschäftigt, dem seltsam unnatürlich dünkenden Treiben in dem sterilen Saal zuzusehen.) SHAOLAN: (jetzt ebenfalls leise sprechend) Dee-Enn-Ess... sehr merkwürdig klinget dies. Findet ihr nicht auch? MOKONA: Allerdings... SAKURA: Huh! Ein wenig fürchte ich mich ja doch. FYE: Ach wo, vielleicht ist es einfach gleich einem harmlosen Besuch beim Arzt, Und lediglich verkleidet durch dies' ominöse Vokabel? Wer weiß? KUROGANE: Vielleicht aber auch nicht so harmlos, wie du sagst! Sollten wir auf alles gefasst sein! FYE: Nun, umbringen werden sie uns schon nicht. (grinsend) Wer "sie" wohl sein könnten? Gar nichts wissen wir, meine lieben Freunde, Höchstens, dass wir jetzt in einer Welt weilen, Welche sich den edlen Titel Schöne Neue Welt einst gab. KUROGANE: Wenn wir jene Schriftzeichen An den Wänden und Türen nur zu lesen imstand' wären! MOKONA: Sag, Shaolan, verstehst du jene Kritzelkratzel vielleicht? SHAOLAN: (den Kopf bedauernd schüttelnd) Leider nein, Mokona mein, bin ich doch genauso unwissend wie ihr. Alles, was wir nunmehr tun können, ist warten. KUROGANE: (schnaubend) Schöne Neue Welt! Dass ich nicht lache- Kalte Weiße Welt sollte man sie benennen, Wenn man nach dem geht, was sich uns hier bereits offenbarte. FYE: Wenn dies eine Klinik ist, dann scheint sie mir doch recht normal. KUROGANE: Wenn dies aber Nomalzustand ist, dann reicht es mir schon jetzt. SHAOLAN: Sehen werden wir es wohl früh genug - hoffe ich. Es scheint mir, als müssten wir doch noch etwas länger hier harren. MOKONA: (müde) Seltsam, seltsam! Wie dies' bleiche künstliche Licht es vermag, Leib und Glieder sogleich einzuwiegen in schwachen Schlummer-- KUROGANE: (finster) Vieles ahne ich. FYE: (wohlgemut) Vielleicht ein wenig zuviel? Komm, komm, lieber Sozius, lasse uns uns lieber in Geduld üben. KUROGANE: Du misch dich nicht ein bei mir! SHAOLAN: Kurogane-San, nicht so laut! Wollen wir doch nicht allzu sehr auffallen, wenn es recht ist. (nachdenklich der Geschäftigkeit des Einreisezentrums zusehend) So können wir denn nur hoffen, Dass wir recht bald an die Reihe kommen. (diesem stimmen die Gefährten, teils angeödet, teils hoffnungsvoll, mit einem kollektiven Nicken zu. Bald verharren sie alle nach und nach in einer wartenden Starre, jeder an einen unbestimmten Punkt an der bleich erhellten Decke starrend. Das Szenario wird dunkel.) (als sich das Szenario wieder erhellet, ist eine geraume Weile vergangen. Die Gefährten nunmehr eher schlafend als wachend in ihren harten, weißen Sitzen hängend, bis schließlich ein blassgrau beschopfter, in einen weißen Ganzkörperanzug gekleideter Junge ihre Plätze anstrebet, offenbar, sie zu erreichen.) Sakura. Shaolan. Kurogane. Fye. Mokona. Junge. JUNGE: (höflich, jedoch mimiklos) Nummer tausendelf bis tausendfünfzehn einschließlich, Anreisezeit elf Uhr siebenundzwanzig ante meridiem, Prüfstandsziffer Drei Strich Vier B? Ihre Anwesenheit wird in Anmelderaum hundertneun gewünscht. SHAOLAN: (sich sofort aufrichtend) Jawohl! Nur wissen wir nicht, wo sich jener Raum befindet-- JUNGE: Ich geleite Sie bis dorthin. FYE: (fröhlich) Hyuu~, welch ein Service! KUROGANE: (mürrisch) Der ja auf sich warten lässt! FYE: Nun ja, sicher haben sie hier viel zu tun! Sei ein wenig freundlicher. MOKONA: (wieder munterer) Vielleicht wird uns auch dann endlich die Sache mit dem Dee-Enn-Ess erklärt! SHAOLAN: Hoffen wir es! Scheint es doch sehr wichtig in dieser Welt zu sein. SAKURA: Vielleicht...ist es ja die Währung? FYE: Immer noch lieget es uns im Ungewissen, Sakura-Chan. (sich an den Jungen wendend) Entschuldige bitte, mein Lieber, Aber wähntest du dich möglicherweise bereit, Uns jenen ominösen Begriff "Dee-Enn-Ess" zu erklären? JUNGE: (nach wie vor mimiklos) Sie bestimmt unser aller Dasein. Sie ist der Grundstein unserer Existenz. Aus ihr sind wir gemacht, wir bestehen aus ihr. (Fye aus grauen Augen musternd) Viel mehr weiß ich mitnichten, gnädiger Herr. Ich bin nur ein Hermes. KUROGANE: (den Jungen anstarrend, als ob ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre) Was-- was für grenzenlos' Humbug entsinnest du hier, Bursch? JUNGE: (gleichbleibend höflich sowie mimiklos) Ich entsinne, was man mir beigebracht und eingegeben, gnädiger Herr. KUROGANE: Was-- FYE: (den Ninja unterbrechend) Nun, denn dann fragen wir jemand anderen. SAKURA: Hermes, sag, weißt du über die Tests Bescheid? JUNGE: Nein. Lediglich hinführen soll ich Sie, Gnädiges Fräulein. SHAOLAN: Sind sie denn geheim, diese Tests? JUNGE: Nein, doch bin ich lediglich dazu gedacht, Sie zu dem Raum zu führen, gnädiger Herr. Für etwas anderes bin ich nicht bestimmt. SHAOLAN: (Hermes ungläubig anstarrend) Wie--? (es vergehet eine äußerst unangenehme Stille, bis sie schließlich zu jenem Anmelderaum Nummer hundertneun gelangen. Der Junge die Tür für die Fünfe öffnend.) JUNGE: Wir sind da. Treten Sie nur ein. Lediglich Formalitäten gilt es zunächst zu erfüllen. FYE: (freundlich) Wir danken dir, mein Junge! KUROGANE: (knurrend) Nun bewege dich schon! Lästiger Papierkram, wie sehr er mir verhasst ist! SHAOLAN: (verlegen) Vermind're deiner Stimme Kraft, Kurogane-San, ich bitt' dich! KUROGANE: Bah! (die Gefährten alsbald in den Raum eintretend, während der Junge vor der Türe verbleibet. Der Anmelderaum unterscheidet sich lediglich in der Größe von jenem Saal; auch hier ist alles fahl erleuchtet, weiß verchromt und verströmt einen sehr sterilen Geruch; die Ostseite des Raumes ist verglast und man hat den Blick auf eine riesige, bizarr futuristische Millionenstadt, am hinteren Ende findet sich eine Art Meldeschalter, doch kein Mensch ist zu sehen.) KUROGANE: (grantig) Anmelden? Wie soll dies hier gehen? Weilet hier doch keine Menschenseel'! (fast wie zur Antwort auf des Ninjas Vorwurf ertönet vom Anmeldeschalter eine elektronisch verzerrte Stimme, welche aus einem Lautsprecher an der Wand zu kommen scheinet.) STIMME: Nähertreten und einreihen, bitte! FYE: (ein wenig verwundert ob all so viel Technik) Nun denn - wohl am besten hübsch der Reihe nach! Wer hat denn den Zettel als erster bekommen? SHAOLAN: Ich denke, das war ich. Dann folgte Sakura, Kurogane-san und dann du, Fye-san! Mokona war der letzte. FYE: Wie aufmerksam du bist, nun wollen wir doch nicht länger Zeit vergeuden! Stellen wir uns an. (Dies wird dann auch mehr oder weniger begeistert, dafür aber mit Spannung getan) STIMME: Nähertreten und Aufnahmeschalter betätigen, bitte! SHAOLAN: (ein wenig unschlüssig vortretend) Welchen Schalter von alldiesen, welche ich hier sehe? Vermag ich doch die Schriftzeichen nicht zu entziffern-- FYE: (fröhlich) So drücke irgend' Schalter, Shaolan! KUROGANE: Wie? Und zum Schluss jagt er das Haus gar in die Luft? SHAOLAN: (kurzerhand den roten Schalter vor sich betätigend) So hoffe ich denn, dass dieser der Richtige sein möge! STIMME: Aufnahmeschalter betätigt. Modus Observandi initiiert. Ausfahren der Instrumente. Zurücktreten, bitte. (während der Knabe einen Schritt zurücktritt, entfaltet sich hinter der Plexiglaswand des Schalters ein gar mannigfaltig dünkendes Zischen und Pfeifen; schließlich teilet sich die Glaswand unter mechanischem Summen, und eine große, glänzend schwarze Apparatur gleitet lautlos hervor, eine Art Mischung aus Fotoapparat, Drucker und Digitalkamera, und fixiert Shaolan mit drei großen Linsen.) STIMME: Instrumente ausgefahren. Modus capiendi initiiert. Arme orthogonal zum Körper abheben, bitte. Thermoscan eingeleitet. Warten, bitte. (der Knabe unsicher die Arme ausstreckend. Eine der drei Linsen mit einem durchdringenden Summen zu ihm gleitend und mit einem stechend roten Lichtstrahl über seinen Körper wandernd.) STIMME: Thermoscan abgeschlossen. Röntgenvorgang eingeleitet. Stillstehen, bitte. (Shaolan, immer noch recht unsicher, jedoch etwas entspannter, da die Prozedur offensichtlich nicht schmerzhaft ist, darauf bedacht regungslos zu verharren. Daraufhin erfolgt ein Klacken) STIMME: Röntgenvorgang abgeschlossen. Entnahme von DNS-Material und Blutprobe. Rechten Arm nach vorne ausstrecken, Handgelenk nach oben gerichtet, bitte. (auch dies tut der Knabe, ein weiterer Arm mit einer kleinen schimmernden Spitze schießt hervor und sticht kurz in den Arm des Jungen, woraufhin sie wiederzurückschnellt. Shaolan, der damit nicht gerechnet hatte, stoßet einen kleinen erschreckten Laut aus.) STIMME: Entnahme abgeschlossen. Modus capiendi abgeschlossen. Zum Abschluss den Aufnahmeknopf erneut betätigen, bitte. (Nachdem Shaolan dies getan hat, bewegen sich die Arme der Apparatur in ihre Ausgangstellung zurück.) STIMME: Nummer Tausendelf, registriert. Zurücktreten, bitte. Nummer Tausendzwölf nähertreten und Aufnahmeschalter betätigen, bitte. (Shaolan zu den anderen zurückkehrend.) SAKURA: Es tut doch nicht weh? SHAOLAN: Keine Sorge – nur ein kleiner Pieks. Ich war nur erschreckt. (ihr beruhigend zulächelnd) SAKURA: Nun denn, dann will ich nicht zögern. (indem sie näher tritt und den Knopf betätigt, beginnt die Prozedur von neuem, wie auch bei Kurogane, Fye und Mokona später.) KUROGANE: (sich den angestochenen Arm reibend) Nicht schlechte Lust hege ich, Dies' vermaledeiten Höllenapparat zu zerschmettern! FYE: (lächelnd) Nur nicht so roh, schwarzer Sozius, Denken wir doch alle ähnlich! (den über den Blutproben arbeitenden Apparat beäugend) Welch kalte, unpersönlich dünkende Methode! SHAOLAN: Doch scheint es mir die hier gängige Art zu sein-- STIMME: Modus Observandi abgeschlossen. Code entschlüsselt. Genom: Neunzig Prozent menschlichen Ursprungs. Analyse vollständig. Material sendebereit. Warten auf weitere Anweisungen. SAKURA: (zögernd) Und nun? (Die Apparatur keine Antwort gebend; mit einem lauten, stechenden Summen füllet sie die winzigen, vonseiten der Gefährten gespendeten Blutstropfen in winzige Kapseln ab und fahret alsbald einen Greifarm aus, mit welchem sie die Kapseln in einen sich an der Decke befindlichen Aufzug verläd, bevor sie sich wieder hinter die Plexiglaswand zurückzieht. Eine unangenehme Stille vergehet, bis sich die Türe des Anmelderaums öffnet und sie Hermes wieder in Empfang nehmet.) HERMES: Die Anmeldung ist abgeschlossen. Darf ich Sie bitten, mir abermals zu folgen, gnädige Herrschaften? FYE: Ei nun, Hermes, was geschehet jetzt mit uns? HERMES: Es folgt eine Prädestinationsunterredung. Zwei der instituteigenen Prädestinatoren nehmen sich Ihrer an. Es knüpft sich Berufswahl, Wahl des Wohnortes, eine elementare Deskription des Gesetzes in unserer Schönen Neuen Welt Und eine Einweisung in Ihren DNS-Code an, gnädiger Herr. KUROGANE: (gereizt) Gehet es auch ohne gar so viel Fachjargon? HERMES: (mimiklos) Ich entsinne, was man mir beigebracht und eingegeben, gnädiger Herr. KUROGANE: (genervt schnaubend) Ja, ja, das haben wir gehört - mehrmals sogar! FYE: Sollten wir wohl wieder jemanden anderes fragen, so scheint es mir. HERMES: So bitte ich Sie, mir zu folgen. Hier entlang, bitte sehr. (indem er vorgeht) KUROGANE: So hoffe ich doch schwer, dass sich in dieser Welt wirklich eine Feder befindet! Wenn all die Strapaze unnütz wäre... MOKONA: Doch, es wähnet sich eine hier. Spüre ich sie - nicht allzu stark, aber doch, um sicher zu sein! SHAOLAN: (überzeugt) Alsdann, meine Kumpane- Wenigstens ein Grund, hier zu verweilen! Und gar so entsetzlich dünket dies alles nun auch wieder nicht. Weilen wir nun eben in fortschrittlichen Gestaden. KUROGANE: (brummig) Zu fortschrittlich, Knirps! Und keine Red' und Antwort stand man uns bisher, wie es sich ziemet! Verstehen kann ich mitnichten, warum man ausgerechnet Blut von uns verlangte! (mit dem Kopf Richtung Hermes nickend, welcher immer noch voranlaufet) Und fragt man dies' ominöse Erscheinung um Rat, Betet er einem stets das Gleiche her! FYE: (wohlgemut) Aber Kuro-Nyan, Sagte er doch ausdrücklichst, dass er lediglich ein Botenjunge sei! Und nun ziehe kein so grimmes Gesicht! Deichseln werden wir dies, wie so vieles andere! (eine Stille vergehet, in der die Gefährten nebst Hermes nur durch den langen Saal wandeln, bis der grauhaarige Jüngling schließlich anhält und eine neue Tür öffnet.) HERMES: Die Herren Prädestinatoren bitten einzutreten. SAKURA: (verwirrt) Wer, mein Junge? HERMES: Die Herren Prädestinatoren. KUROGANE: (gereizt) Und wer oder was das sei, Bist du natürlich nicht zu erklären imstand'! HERMES: Nein, gnädiger Herr. (leicht den Kopf neigend) Doch bitte ich Sie darob ehrerbietigst um Verzeihung. KUROGANE: Schon gut, schon gut... (ungeduldig abwinkend) FYE: Sicher können die Herren uns Auskunft erteilen. Also bitte, Kuro-ron, halte dich zurück. SHAOLAN: Fye-san, vielleicht könntest du das reden übernehmen? Bist du doch sehr wortgewandt. FYE: Nun, wenn du das sagst, warum nicht? SAKURA: Dünkt mir dies doch auch als das Vernünftigste. Auch verstehest du die Kunst, Fremde Gemüter auf deine Seite zu bringen, nicht? FYE: (lachend) Zuviel des Lobes! Alsdann, gehen wir. (die Gefährten betreten allesamt den ebenfalls sehr sterilen, weißen Raum, in dem es allerdings etwas wirtlicher aussehet; einige Pflanzen stehen herum, wiederum bieten ein'ge Fenster Blick auf das bizarre Stadtbild nach heraußen, am Ende des Raumes stehen mehrere Stühle, eine weiße Zeigetafel, mehrere Bildschirme und ein großer, mit Akten gar überladener Schreibtisch. Hinter just jenem sitzen zwei Weitere jener Weißkittel-Männer, einer davon- Doktor Ion mit Namen- sehr beleibt, der andere- Doktor Äon- das punktgenaue Gegenteil. Lächelnd, als die Fünfe eintreten.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. Dr.Ion. Dr.Äon. DR.ION: (salbungsvoll die Hände ausbreitend) Aah, was erblicket mein hocherfreutes Auge? Fünf weitere frische Gesichter, fünf glückliche Besucher Unserer Schönen Neuen Welt! Welch Freude, welch Freude! DR.ÄON: (ebenso) So treten Sie näher, meine Herrschaften! Fühlen Sie sich nicht geniert! In zivilisierten, wohlgeordneten Gestaden weilen Sie nun! FYE: Ah, gern doch - doch gestatten sie mir eine Frage gleich als Beginn, meine Herren: Was hat es mit dieser Dee-Enn-Ess auf sich? DR. ION: Sie bestimmt unser aller Dasein. DR. ÄON: Sie ist der Grundstein unserer Existenz. DR. ION: Aus ihr sind wir gemacht, wir bestehen aus ihr. KUROGANE: Das hörten wir bereits... FYE: Hatten wir eine detailliertere Antwort erwartet. DR. ION: Nun, dies war die simpelste Antwort. DR. ÄON: Aber wenn Sie es wünschen, es genauer erläutert zu bekommen, werden wir dies tun. DR. ION: Setzen Sie sich doch erst einmal. (während die Gefährten Platz nehmen) DR. ÄON: Nun, DNS, Desoxyribonnucleinsäure, das sind die so genannten Gene. DR. ION: Sie werden vererbt, von Mutter und Vater. Ursprünglich zumindest. KUROGANE: (grantig) Hoh! Langsam, meine Guten! Kommen wir doch mitnichten aus einer gar so schrecklich hochkultivierten Welt! DR.ION: (gönnerhaft) Nur allzu verständlich. DR.ÄON: (mitleidig) Nur allzu verzeihlich. Alsdann, lassen Sie mich ganz von vorne beginnen. Ich nehme an, jeder von Ihnen hat oder hatte Vater und Mutter? Nun-- (hinter dem Schreibtisch einen Knopf betätigend, welcher ein Bild des menschlichen Doppelhelix auf die elektrische Zeigetafel zaubert) Dieses possierliche Spirälchen, meine Herrschaften, Sitzt in unser aller Körper. Aber mitnichten nur einmal! In jedem kleinsten Baustein unserer Korpora- Zellen genannt. In jedweder Zelle- sei es in Kopf, Bauch oder sonstwo- Bestimmet dies' Spirälchen mit Namen Doppelhelix den Bauplan. Es bestimmet gar alles in unserer werten Existenz! SHAOLAN: (verwundert) Wirklich alles? DR.ÄON: (mit vor Begeisterung zitternder Stimme) Aber ja, mein junger Freund! Überaus! Vollständig! Sehen Sie jene kleinen Baustückchen in dem Helix? Just jene lenken Ihr gesamtes Leben. Entstanden sie doch einst aus den Erbanteilen Ihrer werten Eltern! Und so bestimmet es Dinge Wie zum Beispiel Augenfarbe, körperliche Beschaffenheit, Begabungen und Gesinnungen, Wünsche, Verlangen, Ihren Lebenszweck, Ihr Lebensziel gar! SAKURA: (von Verwunderung übermannt) Und dies alles... in uns drin? DR. ION: Aber ja doch, ja. Mit bloßem Auge nicht erkennbar! DR. ÄON: Und doch so wichtig! FYE: Nun, ich denke das genügt, als Erklärung, vollkommen! Vielen Dank. (den jetzt schon schwirrenden Kopf reibend) Der nette Junge, der uns herführte, Hermes, er sagte etwas von Berufswahl? DR.ION: Aber ja, auch dies ist eine Aufgabe, welche uns obliegt. (abermals einen Knopf betätigend; unter stechendem Summen schwebet hinter einer verborgenen Plexiglaswand eine Art winziger Aufzug herunter, jene fünf Plastikkapseln mit sich führend, in welchen sich das Blut der Gefährten befindet. Ein metallischer Greifarm vom Tisch zu dem Aufzug gleitend und die Kapseln entnehmend.) DR.ÄON: Wie Sie sich sicher entsinnen, meine Herrschaften, Spendeten Sie vor nicht allzu langer Zeit Ein winziges Millionstel Ihres leibeigenen Blutes- Und somit ein winziges Millionstel Ihrer leibeigenen Erbmasse. Alljenes, was in Ihnen steckt, Was Sie als lebende, denkende, handelnde Kreatur ausmachet. DR.ION: (die winzigen Kapseln in ein verborgenes Fach unter dem Tisch schiebend. Ein mannigfaltiges Piepen und Summen machet sich breit.) Ebendies ist just das Gute daran: Egal, ob Sie ein Haar verlieren, einen Tropfen Speichel, Eine Schuppe des Kopfes, einen Fingernagel oder eine Wimper, Und noch viel mehr-- immer wähnet sich ein Teil von Ihnen darin! SHAOLAN: (ein wenig beunruhigt) Ja wirklich? DR.ÄON: (mit einem weiteren Knopfdruck fünf verschiedene Helix-Abbildungen auf die Tafel rufend) Ja wirklich! (mit verschwörerischer Stimme) Erblicken Sie diese fünf Bilder? Das, meine Herrschaften, sind Sie. Sie in molekularer Form! Ihr ganzes Leben, Ihre Existenz- alles in molekularer Form! FYE: Erstaunlich! Was es so alles gibt! DR. ION: Nicht wahr? DR. ÄON: Faszinierend, beileibe. SHAOLAN: Doch wieso müssen Sie dies alles wissen? DR.ION: Eine vortreffliche Frage, mein Junge. Beginnen wir die Erklärung mit einer kleinen Demonstration. (mit einem weiteren Knopfdruck eine der fünf Abbildungen vergrößernd und einen Zeigestab zur Hand nehmend; weiterhin zu Shaolan sprechend) Starten wir doch just mit Ihnen. (die Stimme erhebend) Dechiffrierprogramm starten! Analyse Blutspende, Nummer tausendelf. Modus demonstrandi starten! (ein durchdringendes Summen erhebet sich; schließlich beginnt abermals eine Jener elektronischen Stimmen zu sprechen) STIMME: Modus demonstrandi gestartet. Analyse initiiert. Analyse vollständig. Genom vollständig. Hundert Prozent menschlichen Ursprungs. Geschlecht: männlich. Haarfarbe: Dunkle Marone. Profession: Ausgrabungen. Zell-Bimolekular-Analyse initiiert. Große Mengen an Enzymen und Roheiweißen. Mängel: Blindheit auf dem rechten Auge. DR.ION: (gespannt Shaolans verwirrte, wenn nicht erschrockene Reaktion betrachtend) Wie Sie sehen können, junger Mann, verrät die DNS alles. Und wie Sie sich denken können, gibt es gute und schlechte Erbmassen. Starkes Blut und schwaches Blut. Unsere Schöne Neue Welt baut vollstens auf Bürger mit starkem Blut. Denn die DNS vermag auch zu verraten, Welch Aufgaben sich die eigene Person am ehesten zu stellen vermag! Daraus folgert sich: Je leistungsfähiger die Erbmasse, desto leistungsfähiger der Mensch. Und daraus wiederum folgert sich: Je vielfältiger die Erbmasse, desto vielfältiger die Fülle der wählbaren Berufe! FYE: Und darf man fragen, wie vielfältig unsere Erbmasse ist? DR: ÄON: Lassen Sie mich nachschauen. Liegen sie recht nah beieinander - erstaunlich. Tausendelf - 87.287, tausendzwölf - 86.999, tausenddreizehn - 87.456 und tausendvierzehn - 87.455. SHAOLAN: Was bedeutet? DR.ION: Wenn der Wunsch danach besteht, junger Mann, Können Sie Ihre Wahlprofession auch miteinander ausüben. Erzielten Sie doch ungefähr dasselbe Ergebnis- selten kommt dies vor! FYE: (fröhlich) Wie das? DR.ÄON: Nun, die Regierung erließ einst ein System, Nach welchem man bei der Vergabe von genetischen Punkten zu gehen hat. Mens sana in corpore sano, wie man weiß, Also zählen ebenso gesunder Körper wie gesunder Geist! DR.ION: Kurzum, Ihre wählbaren Berufe seien Ihnen nun vorgestellt. Druckvorgang starten! STIMME: Druckvorgang gestartet. Bitte warten. (nach einer Reihe von zirpenden, surrenden Geräuschen lädt Dr.Ion einen Stapel von Papier auf den Tisch herauf.) DR.ÄON: Wichtige Papiere sind dies, verlieren Sie sie nicht! Sie beinhalten unter anderem die Wahl des gewünschten Wohnorts, Ihre auszuübende Profession, Den Vertrag für Ihre dienstbare Grundausstattung Und als Bonus das Grundgesetz unserer Schönen Neuen Welt! DR.ION: (Fye einen Stift anbietend) Ankreuzen und unterschreiben, mein werter Herr. Einfacheres gebet es nicht! FYE: (kein Wort von dem dorten Abgedruckten zu lesen vermögend; jedoch lächelnd) In jede Reihe, eines? DR. ION: Bitte sehr. FYE: Nun denn. (kurz den Anschein erweckend, sich das Papier durch zu lesen, dann auf gut Glück die Kreuze setzend und sie den Herren zurückreichend) So recht? DR. ÄON: Vielen Dank, ganz ausgezeichnet. SHAOLAN: (ein wenig unsicher) Entschuldigen Sie, Doktor, aber etwas gäbe es noch: Unlängst sagten Sie etwas von einer "dienstbaren Grundausstattung"? FYE: Oh, richtig- was will dieses heißen? DR.ION: (salbungsvoll) Völlig simpel! Hier in unserer Schönen Neuen Welt gilt ein schlicht' Prinzip: Lebe als angenehm als du es vermögest! Denn Bequemlichkeit, Ordnung und Sauberkeit sind gar wichtig, Und aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Um jen' Grundausstattung handelt es sich um zwei Individuen, Deren Aufgabe es sein wird, sich allein um Ihr Wohlergehen zu kümmern! DR.ÄON: Ungemein fortschrittlich, nicht? KUROGANE: (knurrend) Moderne Sklaverei, meine Herren? DR.ION: (aufjapsend) Welch Barbarei! Mitnichten! Sklaven pflegen gegen ihren Willen zu arbeiten, Unsere staatlich verpflichteten Helferlein tun's freiwillig! DR.ÄON: Sogar unter vollem Einsatz, aber hallo! SHAOLAN: (sich ein Herz fassend) Ist es vonnöten? DR.ION: Aber natürlich, ist es doch das Mindeste! Unsere Schöne Neue Welt besteht darauf, Ihnen dienstlich zu sein! FYE: Nun, wenn dies so ist, dann wollen wir uns auch nicht dagegenstellen. DR.ION: Ich sehe schon, vernünftige Leutchen sind Sie! (auf einen Schalter drückend) Kommt herein. (daraufhin betreten Hermes und ein mädchenhaftes Geschöpf den Sprechraum) SAKURA: Hermes! Wie schön. Wirst du uns also weiterhin begleiten? HERMES: (milde verwirrt) Wie meinen, gnädiges Fräulein? Weiterhin? Nicht weiterhin, ab diesem Zeitpunkt erst. SHAOLAN: Aber... wie? DR.ÄON: (auflachend) Oh, dies ist ein anderer Hermes, als jener, der Sie herführte. FYE: Erstaunlich, Zwillinge, vielleicht? DR.ION: (ebenfalls lachend) Aber nein, nein, mitnichten! Zwar wäre es uns ein Hochpläsier, Sie ebenfalls in dies' glorreiche Errungenschaft der Wissenschaft einzuweisen, Doch haben wir heute noch unzählige andere Ankömmlinge zu empfangen, Und ebenfalls setzen wir voll die Fähigkeiten unseres Hermes. Gar wundervolle Deskriptionen vermag er abzugeben! DR.ÄON: (sich an Hermes und das Mädchen wendend) Hermes, Nutrix? Führet unsere Gäste in ihre Wohnung und sorgt gut für sie. Denn vergesst nicht: sie sind euer Lebenszweck. HERMES: Jawohl. NUTRIX: Jawohl. KUROGANE: (verwirrt) Wie-- DR.ION: (mit schweifenden Gesten zum Aufbruch drängend) Genug geplaudert nun, meine Herrschaften! Drängen sich die neuen Gäste doch schon vor der Tür! Ihre Berufsbestätigung erhalten Sie heute abend, Auch wird Ihnen Ihre DNS-Probe zurückgeschickt, Da wir ohne Ihre Zustimmung keine Rechte darauf haben! DR.ÄON: Sehr wohl! Und noch recht viel Vergnügen und Glück In unserer Schönen Neuen Welt- der Welt, in der es sich zu leben lohnt! (wie auf Bestellung tuet sich die Türe auf und Hermes- dieses Mal der Hermes vor der Tür- lässt neue Gäste herein. Die fünf Gefährten mit ihren beiden neuen Wegbegleitern schnell den Raum verlassend.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. Nutrix. Hermes. Hermes. FYE: (mit immer weiter wachsender Verwunderung erst den einen, dann den anderen Hermes musternd) Seltsam, wirklich- überaus seltsam-- Ihr gleichet euch wahrlich wie ein Ei dem anderen! HERMES: Selbstverständlich. SAKURA: Abr Zwillinge seid ihr nicht? HERMES: Nein. SHAOLAN: Aber wie könnt ihr euch dann so gleichen? HERMES: Weil wir so erschaffen sind. MOKONA: Wie ein Roboter? FYE: Oder mit... Magie? HERMES: Nein. Mithilfe der DNS. KUROGANE: Diese ominösen Spiralen etwa? Wie um des Satans willen kann man aus dies' Spiralen-- FYE: (einen Finger an die Lippen legend) Mäß'ge dich, schwarzer Sozius! SHAOLAN: (sich ein wenig unwohl in der Haut fühlend) Immer mehr werden wir das Ziel aller Blicke-- So lasset uns lieber rasch aufbrechen. Hermes, Nutrix, darf ich euch bitten, es uns auf dem Wege darzulegen? HERMES: (den Kopf neigend) Wie Sie befehlen, gnädiger Herr. NUTRIX: (ebenso) Wie Sie befehlen, gnädiger Herr. (die Sieben sich in Bewegung setzend und, dem vorausgehenden Hermes folgend, immer weiter dem Ausgang des Instituts entgegenstrebend.) MOKONA: (nach einer Weile des Schweigens) Hermes, wäre es dir genehm, wenn ich dir eine Frage stellte? HERMES: Alles, was Sie befehlen, gnädiger Herr. MOKONA: Nun-- es mag vielleicht ein wenig absurd dünken, doch-- Mein Lieber, sage mir: bist du ein Junge oder ein Mädchen? So seltsam androgyn wirkest du auf das Auge. (Stille. Die Gefährten beobachten verwundert, wie sich leise Verwirrung in Hermes' graue Augen stiehlt) HERMES: (leicht stockend) Mädchen, Junge... ? Gnädiger Herr, meinen Sie eventuell das Geschlecht? Denn besitze ich weder noch davon. Ich bin geschlechtsneutral. (wieder Stille) FYE: ... Nun denn. Ist es auch gleich. Seltsam dünkt mir diese Welt. Könnt ihr sie uns erklären, Hermes? Nutrix? HERMES: Selbstverständlich, gnädiger Herr. NUTRIX: Selbstverständlich, gnädiger Herr. SHAOLAN: Sehr erfreuet uns dies! NUTRIX: Wir sind es Ihnen schuldig, gnädiger Herr. KUROGANE: (grollend) Wieso das auch wieder? HERMES: Menschen wie Ihnen verdanken wir unser Leben. (dies sprechend, erreichet er die Eingangstüre und hält sie für die Gefährten nebst Nutrix auf; sie treten nach heraußen auf den Bürgersteig. Unzählige Leute gehen umher, in äußerst steril wirkende Kleidung gewandet, schwerelose Bahnen und Fahrzeuge gleiten lautlos durch die Luft. Ein kalter Wind feget durch die Straßen. Shaolan bemerkend, dass viele- nahezu unzählige Hermes entweder jemandem voraus- oder neben ihm herwandeln. Offenbar werden fremde Kleidung und Gebräuche in der Schönen Neuen Welt weder gebilligt noch geschätzt, was die Fünfe gar sehr zum Ziel vieler Blicke machet.) KUROGANE: Soso, Menschen wie uns. Als ob diese Brut noch Menschen wäre! HERMES: Mitnichten, gnädiger Herr. Die Brut sind wir. SAKURA: (Hermes bestürzt ansehend) Hermes-- HERMES: Gnädiges Fräulein? SAKURA: (stockend) Wie- wie vermagst du nur, Solch schlimme Worte hervorzubringen? HERMES: (verwundert) Ich sagte nur, was man mir beigebracht. FYE: Das wirst du uns erklären müssen. HERMES: Gewiss, gnädiger Herr. FYE: Aber nicht jetzt. Wollen wir doch erst einmal unser neues Quartier beziehen. HERMES: Folgen Sie mir, edle Herren, gnädiges Fräulein, hier entlang, bitte sehr. SAKURA: Hermes, so höre doch auf mit dem gnädigen Fräulein! Sakura ist mein Name. Und dies sind Shaolan, Kurogane-san und Fye-san, nicht zu vergessen Mokona. HERMES: (automatisch den Kopf neigend) Hermes. Und dies ist eine Nutrix. NUTRIX: (ebenfalls die Augen niederschlagend) Nutrix. SAKURA: Nein, ich meinte darob, Dass du dich nicht geniert fühlen solltest, Uns bei unseren Namen zu nennen! HERMES: (Sakura verständnislos anblickend) ... Gnädiges Fräulein? (Eine Stille vergehet, bis Fye Hermes lächelnd an der Schulter fasset) FYE: Lasse dir nicht das Gemüt trüben, Hermes. Setze frank und frei deine Führung fort. Und dürften wir am Ziele just um eine Deskription bitten? HERMES: Alles, was der gnädige Herr befehlen. Folgen Sie mir, hier entlang, bitte sehr. (der Trupp sich wieder in Bewegung setzend. Shaolan das bedrückte Antlitz Sakuras bemerkend) SHAOLAN: (leise) Was ist dir, Prinzessin? SAKURA: (unter enger Kehle) Ich- ich-- SHAOLAN: Ja? SAKURA: Ich - es steht mir sicher nicht zu dies zu behaupten, aber... diese Welt hier, irgendwie ist sie nicht gerecht. Ich meine - Hermes und Nutrix gegenüber. SHAOLAN: Dachte ich auch schon darüber nach. SAKURA: (zweifelnd) Möglicherweise sind sie-- Ausnahmen? Hatten vielleicht gar grausig' Eltern? Fragen sollten wir sie, wenn wir angekommen sind! SHAOLAN: Dazu wird es unlängst kommen, Sind doch noch so viele Fragen über dies' Welt offen. (die Konversation der beiden wird subito unterbrochen, als die Truppe an einer Haltestation der schwerelosen Bahnen ankommet und auch alsbald in eine davon einsteigen; lautlos erhebet sie sich in die Lüfte und gleitet zwischen den endlos hoch dünkenden Stahl- und Glasbauten von hinnen. Das Szenario wird dunkel.) (Die Szenerie wird wieder hell. Dem Zuschauer wird pro primo eine im Schatten liegende, äußerst futuristisch eingerichtete Wohnung offenbar; doch ertönet von draußen bald ein mannigfaltig' Summen, und die gläserne Tür gleitet mit einem Zischen zur Seite, die Gefährten nebst Nutrix und Hermes einzulassen.) Hermes. Nutrix. Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. FYE: (staunend) Hyuu~! Welch ungewöhnlich' Einrichtung! So hell und rein, so modern! Gar fabulös! KUROGANE: So lasse doch um des Teufels willen dein Geschnattere! FYE: Aber, was denn? Ist dies doch gar nicht mal so schlecht! Bietet es genügend Platz für uns alle! KUROGANE: Na, Gott sei Dank! SHAOLAN: So viele unbekannte Dinge. SAKURA: Wahrlich! MOKONA: Wie aufregend! Wofür die wohl gut sind? HERMES: Selbstverständlich werden wir alles erklären, gnädiger Herr. SAKURA: So höre doch auf damit! Haben wir uns doch vorgestellt. HERMES: Wie Sie befehlen, gnädiges Fräulein. SAKURA: Hermes-- FYE: (Sakura beruhigend bei der Hand nehmend) Hermes, sage, bevor wir uns den Freuden dieser Wohnung zuwenden: Das Essentielle dürfte nun das Wichtigere sein. Erklärtest du dich bereit, es uns zu darzulegen, Unsere Fragen zu beantworten? HERMES: Alles, was der gnädige Herr befehlen. NUTRIX: Wünschen die gnädigen Herrschaften eine Mahlzeit einzunehmen? MOKONA: Oh ja, beileibe sehr gerne! Aßen wir in der letzten Welt, in der wir einkehrten, doch mitnichten! NUTRIX: (den Kopf neigend) Dies wird meine Obliegenheit sein. Ich danke Ihnen, gnädiger Herr. MOKONA: (verwirrt) Wofür? NUTRIX: Für den Sinn meiner Existenz. (das mädchenhafte Geschöpf sich unter einer knappen Verbeugung abwendend und den Raum nebenan betretend. Ab.) HERMES: Was wünschen Sie von mir zu erfahren, gnädige Herrschaften? FYE: Nun, wäre es möglich, statt "gnädiger Herr" oder "gnädiges Fräulein" uns bei unserem Namen zu nennen? HERMES: Wenn dies gewünscht ist, gnädiger Herr. FYE: Fye. HERMES: Wie meinen Sie bitte? FYE: Mein Name. Fye. KUROGANE: Entweder will er es nicht verstehen oder er kann es nicht. HERMES: (Fye ins Auge fassend) Ich zitiere aus dem Grundgesetz für genetische Duplikate. "Bei genetischen Mängeln fällt dies stets auf den Produzenten zurück." Das will für einen ganzmenschlichen Civis bedeuten: Wenn Ihnen eine meiner spezifischen Eigenschaften missfällt Haben Sie sich an das Institut zu wenden, das mich hergestellt hat, Um diese Eigenschaft Meiner durch Manipulation nach Wunsch ändern zu lassen. KUROGANE: Hergestellt, das auch noch? HERMES: Wie meinen Sie bitte? KUROGANE: (unter gedämpftem Zorn) Kannst du es denn nicht? HERMES: Ich kann nur, was für mich vorgesehen ward. FYE: Manipulation? Vorsehung? Was ist dies alles, Hermes? Entschuldige die Härte dieser Frage, aber-- Aber woher kommst du? Wo bist du geboren? HERMES: (erneut Verwirrung zeigend) Geboren? Ich stamme aus dem Werke PG-374, Solaris Industrial Corp...- FYE: (ihn unterbrechend) Lassen wir das. HERMES: (den Kopf neigend) Jawohl, gnädiger Herr. KUROGANE: Sinnlos, scheint es mir! HERMES: Ich kann nur den stehenden Paragraph empfehlen. Es wäre mir eine Freude, für Sie einen Besuch in dem Werk zu arrangieren, Wenn Sie eine Manipulation meines Verhaltens wünschen. KUROGANE: Wie, das vermagst du also zu tun? HERMES: Ja. Steht es doch auch im Gesetze festgeschrieben, Was ein zweckerfüllender Hermes zu vermögen hat. SHAOLAN: Und das wäre? Können wir die Zeichen doch nicht lesen! HERMES: Die durch einen Hermes zu erweisenden Dienste Bestehen in Botengängen, Fremdenführung, Informationsbeschaffung im legalen Sinne, Terminvermittlung und Deskription. Auch ward mir dies im Werk eingegeben, In welchem ich entkorkt wurde. SHAOLAN: (erblassend) Entkorkt?! SAKURA: (fieberhaft einfallend) Hermes! Muss dir doch noch irgend' Ding deiner Geburt bewusst sein! Erzähle uns! Was schwebet dir noch im Gedächtnis? HERMES: (verständnislos) Geburt? KUROGANE: Sie meint Entkorkung. HERMES: (die Augen schließend) Ich bedaure, gnädiges Fräulein. Doch das Erste und Einzige, was ich noch von Jenem weiß, Ist eine Stimme an meinem Ohr, über meinem Kopfe, Die mir sagte, was am wichtigsten ist. (es hersagend wie ein Schuljunge) "Du wurdest auserwählt. Du bist etwas Besonderes. Du darfst deinen Schöpfern nun dienen. Sie gaben dir dein Leben, nun gibst du ihnen deines. Denn du lebst nur, solange du dienst." KUROGANE: Welch Schwachsinn. SHAOLAN: Hermes - und anderes entsannest du nicht? HERMES: Nein. Nur wenn Manipulation - FYE: Dies wissen wir. HERMES: Jawohl. NUTRIX: (eintretend) Das Essen ist angerichtet. Wenn die Herrschaften mir folgen würden, bitte. MOKONA: So lasset uns zu Tische schreiten, Genossen. Hermes, wandlest du mit uns? HERMES: (die Augen niederschlagend) Mitnichten. Unsittsam ist es, mit einem Klon an einem Tisch zu sitzen. Nutrix und ich warten hier, gnädiger Herr. (sich auf dem Boden niederlassend) FYE: Nun- nun-- nun gut, es sei. Gehen wir. (die Gefährten alsbald das ebenso futuristisch eingerichtete Esszimmer betretend, während Hermes ruhig auf dem Boden verharrt.) NUTRIX: Bitte sehr, nehmen Sie Platz, gnädige Herrschaften. MOKONA: Was stehet denn angerichtet, liebe Nutrix? NUTRIX: Truthahn, wenn es beliebt. SAKURA: (sich zögernd an Nutrix wendend, während sich die Gefährten an dem kreisrunden, weißen Stahltisch niederlassen) Nutrix, sag-- Vermagst du dich daran zu erinnern, Was nach deiner Gebu-- Entkorkung geschah? NUTRIX: (die Augen schließend) Ich bedaure, gnädiges Fräulein. Lediglich erinnere ich mich an eine Stimme, Über mir, an meinem Antlitz. Ruhig und sanft und rein. Die lauterste Wahrheit sagte sie. (es auf Hermes' Weise hersagend) "Du wurdest auserwählt. Du bist etwas Besonderes. Du darfst deinen Schöpfern nun dienen. Sie gaben dir dein Leben, nun gibst du ihnen deines. Denn du lebst nur, solange du dienst." KUROGANE: Schon wieder! So langsam kann ich dies nicht mehr hören... FYE: Es scheint aber nunmal so zu sein. SHAOLAN: Anscheinend werden wir uns daran anpassen müsen... Hinterher richten wir noch Schaden an! SAKURA: Doch schwerfallen wird mir dies, ganz bestimmt. FYE: Sorge dich nicht, das klappt schon. SAKURA: (beklommen Nutrix nachsehend, während diese den Truthahn aus der Küche holen geht) Aber, ich-- sie-... sie tun mir so leid... Kann man denn dies, was sie für uns tun, Überhaupt ein "Leben" nennen, Fye-San? Zu gerne wüsste ich, wie es an solch einem Ort aussieht, An dem unsere beiden zur Welt kamen. KUROGANE: Und gedrillt wurden. FYE: (sich in seinem Sessel zurücklehnend) So, wie ich dies sehe, meine Kumpane, Entspringen unsere beiden einer völlig einheitlichen Serie von Genomen. Ein Genom ergibt millionenweise solcher Hermes und Nutrixe. Ein einziger Doppelhelix von Jenen, wie Dr.Äon sie uns vorführte. Einzigartigkeit scheinet ein Fremdwort geworden zu sein. KUROGANE: So fremd, dass man es dir gar einflüstern muss, Bevor du das Licht der Welt erblickest. SHAOLAN: Nun - aber sie scheinen es nicht anders zu kennen und damit glücklich zu sein. Auch wenn uns das unverständlich vorkommen mag. MOKONA: Schwierig, schwierig. (bekräftigend nickend) FYE: Da sieht man doch mal wieder, wie anders die Welten und Ansichten sein können. KUROGANE: (grollend) Zu anders für meine Ansichten! Allen Ernstes frage ich mich, ob gar eine potentielle Aussicht auf die Feder bestehet! Wer weiß, vielleicht stecket sie nunmehr Gar im Leib eines dieser- dieser-- Wesen fest? FYE: (nachdenklich) Dies bezweifle ich; Sollten wir nicht pro primo unsere Mokona befragen? MOKONA: (verharrend; die Öhrchen zuckend) Eine Feder ist eindeutig da. Weit weg noch, doch wahrhaftig vorhanden! Oh, wie tröstlich mir ihr trautes Flüstern dünket! FYE: (lächelnd) Ominös, meinet ihr nicht auch? In dies' Welt gehet alles so praktisch zu, scheinet mir; Da vergeht einem alles Singen. KUROGANE: Das benennest du als Nachteil? SAKURA: Was mir auch im Busen stehet, ist die Frag', Wie es im Zentrum ebendieser Stadt zugehen mag. Sah ich von diesem schwebenden Zug aus Doch wild flackernden Lichtschein und spürte die Erde vibrieren! SHAOLAN: Das habe ich ebenfalls gesehen. Es schien mir so, als wenn dort irgendein Feste stattfindet. Wir könnten Hermes oder Nutrix danach fragen, vielleicht wissen sie Bescheid? MOKONA: Vortreffliche Idee! FYE: Und wenn nicht - dann können wir uns dort auch umsehen - nachdem wir Nachricht bekommen haben, versteht sich. SAKURA: (ein wenig unschlüssig) So saget denn an! Was gilt es nun für uns zu tun? -GRUPPENGESANG- FYE: Eine treffliche Frage, doch sollten wir halten Und sinn'ge Schlüsse ziehen, bevor wir fürhin walten; Kein irgend' Ding ist uns bewusst über diese Welt, Seien's seine Gesetze, Sitten, oder welch' Wege man wählt. Auch ständen wir wohl mit landesüblich' Kleidung besser im Bilde, Wurden wir von den Bürgerlein dort draußen angestarrt wie Wilde! KUROGANE: Offenbar gebet es hier gewisse Gesellschaftsstände, Und eine kaum übersehbar' Abneigung gegen alles Fremde, Ihren Helferlingen säten sie die Liebdienerei ins Blut, Denken sie doch gar, sie seien minderwert'ge Brut! Zu verstehen vermag ich diese Welt mitnichten, Da vermag nichts meine Meinung umzurichten. SHAOLAN: (beschwichtigend) Aber, Kurogane-San! Wagen wir uns an solche Festellung doch lieber langsam heran, Kennen wir diese Welt doch noch kaum Mit seinem Fortschritt, seinen Häusern, die berühren des Himmels Saum, Seiner Ordnung, seiner weißen Reinlichkeit, Der Strom dieser ominösen Maschinen, der hier waltet zu aller Zeit! KUROGANE: Dies muss nicht immer Fortschritt heißen. FYE: Nun, sollten wir uns darüber nicht gleich zerreißen! Doch müssen wir uns wohl ein wenig fügen, Denke, das wird genügen. Müssen nicht unbedingt die Ansichten dieser Welt Annehmen, sondern weiter denken, was man selbst für richtig hält. SAKURA: Damit wäre ich einverstanden. Bringt Es ja nichts, wenn man hier mit den fremden Sitten ringt! SHAOLAN: Sollten wir uns denn solcher Dinge statt Erklären lassen, wie man dies' Geräte in unserer Wohnung zu bedienen hat, Und sollte uns nicht Kunde vom Institut erreichen, Unserer Berufsbestätigung quasi zum Zeichen? KUROGANE: (brummend) Hoffen wir, dass dies noch geschieht. In punkto Gewissheit fühle ich mich heut' gar geniert. SHAOLAN: Auch wäre ein Rundgang sehr angebracht! MOKONA: Heute noch? Bald wird es Nacht! FYE: Seltsam, nicht? Die Sonne versinket hier gar schnell! Recht weiß ich nicht, ob mir dieses gefällt. In Kurzform also unser Plan: nach unserer Speisung Erstattet uns Hermes jeglich' Gebrauchsanweisung, Erzählet uns von dieser Stadt, ihren Sitten und Plätzen, Von allem Genomik-Zeuge und ihren Gesetzen. Gilt es dann noch etwas zu tun? SAKURA: Die Benachrichtigung! Vorher sollten wir nicht ruh'n! FYE: Sollte ja, eintreffen, heute Abend! (ob diesen Worten im Gesang innehaltend; Verklang des Orchesters) Bin ich doch gespannt, welch Beruf wir erhalten haben. War ich doch nicht imstande, ein Wort zu lesen. SHAOLAN: Fye-san!! So hast du die Kreuze nach gutdünken gesetzt? FYE: Aber ja... KUROGANE: (auffahrend) Das ist ja wohl nicht wahr!! FYE: (kichernd) Auch wenn du die Erd' unter deinen Füßen zermalmest: Offen muss ich's gestehen, ich wählte blind! SHAOLAN: (Fye wie vom Donner gerührt anstarrend) KUROGANE: (unter heftig schwellender Zornesader) Gleich explodieret mir gar das Gedankenfach!! Bei allen tausend heulenden und jaulenden Höllenhunden!! Vermaledeiter Kesselpantscher, Wenn du nun irgend' erniedrigende Hilfswichtel-Arbeit ankreuztest-- FYE: (wohlgemut) Nur nicht gar so hitzig, Kuro-Pyon! Leihtest du den Doktoren kein Gehör, als sie verkündigten, Dass unser Testergebnis in gutem Durchschnitte lag, Und wir daher nur zwischen qualifizierten Berufen wählen konnten? (lachend) Offenbar besitzest du starkes Erbgut, Schwarzrock! KUROGANE: (seine Wut nicht mehr zu bezwingen imstande) Gleich verpasse ich dir starkes Erbgut genau zwischen die Augen, Hexenmeister!! WARTE NUR!! FYE: (schnell vom Tisch aufspringend, um in Deckung zu gehen) Hui, ruhig Blut, Genosse! KUROGANE: Dafür ist's zu spät! Bleib stehen und ich sage dir, heut abend wird deine Stelle wieder freisein! (auf den Magier zustürzend, weshalb eine Jagd um den Tisch herum beginnt. Nutrix mit dem Truthahn eintretend) NUTRIX: (verwirrt) Wünschen die Herrschaften nun doch nicht zu speisen? Oder ist Ihnen nicht wohl? FYE: (Nutrix ausweichend) Aber nein! Alles bestens. Tische nur auf! NUTRIX: Ganz wie Sie wünschen, gnädiger Herr. KUROGANE: (unter Zornesröte) Wie kann man in solch' Situation Nur immerzu ans Fressen denken?! Schande, das! FYE: (lachend) Zwänge man dich nicht zum Essen, Ein Strich in der Landschaft wärest du bereits, Kuro-Nyan! KUROGANE: Hah! Besser dies, als sich gar vollzustopfen! NUTRIX: (das Geschirr auftragend) Starkes Blut. SHAOLAN: (verwirrt) Pardon? NUTRIX: (Shaolan aus rötlich glänzenden Augen musternd) Wenn man sich selten stärken muss, Wenn selten der Drang nach Konsum bestehet, So zeugt dies von starkem Blut, gnädiger Herr. (Die Augen schließend) "Dein Blut ist schwach. Du wurdest so geboren. Schäme dich deines Blutes nicht. Du bist die Gene, aus denen du bestehst." KUROGANE: (mehr zu sich murmelnd) So langsam wird mir dies unheimlich... SHAOLAN: Danke, Nutrix. NUTRIX: Noch einen Wunsch, gnädiger Herr? Etwas zu trinken, vielleicht? SHAOLAN: Danke, nein. SAKURA: (bereits probierend) Das ist wirklich köstlich, Nutrix! Du kannst wirklich ausgezeichnet kochen. NURTIX: Selbstverständlich. So ist es mir mitgegeben worden. Dies ist meine Aufgabe, gnädiges Fräulein. SAKURA: Oh... (bedrückt den Kopf senkend) natürlich... NUTRIX: (sich an die gesamte Gesellschaft wendend) Wenn es noch an irgend' Ding mangelt, schicken Sie nach mir. Ich bin bei Hermes, wie es sich ziemt. (das Esszimmer wieder über die Küche verlassend) Sakura. Shaolan. Kurogane. Fye. Mokona. SAKURA: (tonlos) Wie gerne es mein Ohr vernähme, Dass dies' Geschöpf meinen Namen aussprechet. FYE: (bedächtig) Das, meine Lieben, ist infinite Reinheit. Sie folgen allem, was man ihnen auftrage, Demütig senken sich Blick und Haupt, Und glücklich sind sie damit. (seltsam lächelnd) Ob sie eine Seele haben? Ob sie wissen, was "Glück" sei? KUROGANE: Wahrscheinlich nicht. SAKURA: (seufzend) Aber es scheint mir nicht zu ändern zu sein. MOKONA: Nur in diesem Werke, wie sie sagen. SAKURA: Dann ändern sie sich aber nicht von allein und auch nicht aus freien Stücken. FYE: (Sakura anlächelnd) Meinst du? Sakura-chan, bist du doch unser größter Schatz. Vermag doch jedweder Ding unter deiner Wärme aufzuleben. SAKURA: (Fye verwundert anblickend) Fye-San, meinest du darob, ich könne--? FYE: (fröhlich) Wer, mein Mädchen, wenn nicht du? Und muss es auch nicht sofort geschehen. Wenn wir etwas besitzen, so ist es Zeit. (sein Besteck zur Hand nehmend) Nun aber genug Trübsal geblasen. Sollten wir uns doch ob dem Fakt erfreuen, Dass sich eine Feder in diesen Gefilden wähnet! Lassen wir die Köpfe also nicht hängen. SHAOLAN: (sich versammelnd) Rechtens sprichst du. Auf dass wir uns frischen Mutes unser Mission widmen. Meine lieben Freunde. (die Gefährten ob diesen Worten nach und nach ihr Besteck ergreifend und sich der Mahlzeit widmend; heraußen wird es rasch immer dunkler, doch der rege Verkehr an bizarren Mobilen dauert auch fürhin. Das Szenario wird dunkel.) (als das Szenario wieder hell wird, ist es nunmehr später Abend. Die Gefährten im Wohnzimmer über einer Karte von Solaris sitzend, die Hermes ihnen gab; jedoch fahren alle fünfe hoch, als sich eine mikrophonähnliche Apparatur mitten im Raum subito einschaltet und ein großes Hologramm mitten in die Luft projiziert, welche einen Briefumschlag zeiget.) STIMME: Sie haben eine Nachricht. Absender: Einreise-Institut. FYE: Hyuu! Da ist sie also! Dann bin ich mal gespannt! KUROGANE: Gnade dir Gott...- FYE: (Kurogane unterbrechend, zum Hologramm) Nachricht abspielen. Wie gut, dass Hermes uns erklärte, wie dies zu handhaben ist! SHAOLAN: Und wir es nicht lesen müssen! SAKURA: Wahrlich, da hätten wir ein Problem. KUROGANE: (den Magier anfunkelnd) In absehbarer Zeit Hat auch noch jemand anderes ein Problem am Halse! FYE: (fröhlich) Aber aber, Kuro-Pii! Lass uns erst sehen! (zum Hologramm sprechend) Konzipieren und punktweise abspielen! STIMME: Modus legendi initiiert. Abspielen erfolgt jetzt. (plötzlich mit der Stimme Dr.Äons zu reden beginnend) "Guten Tag, meine Herrschaften! Ihre Berufsbestätigung ist soeben bei uns eingelaufen, Und es ist quasi eine unserer Obliegenheiten, Sie zu benachrichtigen. Vertragsgemäß haben Sie eine ganzgruppige Klub-Jazzband als Profession gewählt, Doch ich muss leider mitteilen, dass Tiere nicht zugelassen sind. So verkommt Ihr Antrag verfassungsgemäß zu einem Jazz-Quartett-- KUROGANE: (verwirrt) Dschäss was? STIMME:--"Die Bestätigung ist von einem Elite-Klub im Zentrum erfolgt. Ich hoffe dringlichst, dass Sie an ihrer Profession Und überhaupt an Ihrem gesamten Aufenthalt Vergnügen finden. Hiermit wünsche ich Ihnen noch recht viel Spaß und Glück In unserer Schönen Neuen Welt- der Welt, in der es sich zu leben lohnt!" Ende der Nachricht. Sie haben eine Kurzpost. Absender: Besitzer des Zentrenklubs "New Orleans Bar". Abspielen? FYE: Aber ja! STIMME: (sich wieder verändernd, diesmal allerdings eine weibliche Stimme ertönend) "Guten Abend, ich bin die Besitzerin des benannten Elite-Klubs. Ich nehme an, man hat Sie bereits über die Bestätigung von meiner Seite informiert. Ich erwarte Sie heute abend um einundzwanzig Uhr in der New Orleans Bar, um alles weitere zu besprechen." Ende der Nachricht. Keine weiteren Nachrichten. KUROGANE: (murmelnd) Mir dünkt, ich kenne diese Stimme... FYE: Achja! Eine Bar-- SHAOLAN: Ich frage mich, was dieses Dschäss ist. SAKURA: Und ein Quartett? MOKONA: Dies weiß ich! Das bedeutet Vier! Oh - doch - ich darf ja gar nicht mit! FYE: Na, aber als Zuschauer wohl! Wird es dich garantiert erheitern! Und, sowieso, ach! wie mir das Herze schwellet darob! Quartett sagte dies' Stimme, Dies will fürwahr bedeuten, dass es etwas mit Musik am Hute hat! KUROGANE: (auffahrend) WAS?!! Musik machen-- wir?? Eher erhinge ich mich selbst vor aller Augen! SHAOLAN: Nur nicht gar so hitzig, Kurogane-San! Wissen wir doch noch nichts Präziseres! FYE: Und überhaupt, was ist dir, Schwarzer? Wär's doch ein Heidenspaß, Musik zu machen! KUROGANE: (fauchend) Und ein Heidenspaß wäre es für mich, Dich mit einem Stoß auf die Stirn ins Reich der Träume zu senden! SAKURA: (einlenkend) So beruhiget eure Gemüter! Überhaupt schien mir dies' Stimme eine menschlich' zu sein, Wer weiß, vielleicht kann sie uns auch einiges erzählen? SHAOLAN: Sicher, als Besitzer dieser-- dieser- Njuu Orliens- FYE: (amüsiert) Kurzum, dieser Bar, nicht? SHAOLAN: Gewiss. Schauen wir doch auf der Karte nach, wo sie liegt! (indem er sich gleich daran machet) SAKURA: Ein wenig Eile ist geboten! Zumal wir uns noch umziehen sollten. FYE: Nun, Shaolan, findet unse Ziel sicherlich - während wir uns dann umziehen werden. SHAOLAN: Sicherlich. Ich komme nach. FYE: Hermes? HERMES: (sofort dem Ruf ins Wohnzimmer folgend) Ja, gnädiger Herr? FYE: Wäre es dir ein Umstand, mit uns mitzuwandlen, Auf dass wir uns nicht gar verlaufen? Und sicher wird dir frische Luft wohl bekommen, nicht? HERMES: Wie der gnädige Herr wünschen. Ich begleite Sie. Ebenfalls nahm ich den Weg in die Stadt, Um Ihnen landesübliche Kleidung zu besorgen, wie Sie es wünschten. SHAOLAN: (beunruhigt) Womit bezahltest du? HERMES: Mit Ihrem Einreisevorschuss, gnädiger Herr. FYE: Ah, ganz wunderbar! Aufs Beste ist dies nun bestellt! Also, auf auf in die Garderobe, Und dann fröhlichen Schrittes zu jener Bar gestrebt, Auf dass uns nun endgültig Gewissheit werde! (fröhlich voranlaufend; die anderen Gefährten außer Shaolan ihm folgend. Ab. Das Szenario wird dunkel. Der Vorhang fällt.) SECHSTER AUFTRITT - Zweites Bild. (Die Szene wird wieder hell. Die Gefährten nebst Hermes stehen vor der Bar "New Orleans" im lebhaften Zentrum. Sie ist in allen Farben beleuchtet und liegt an einer geschäftigen Straße. Viele andere Lokale reihen sich nebeneinander an. Es herrscht reger Betrieb, Musik ist überall in den Straßen, Flugbahnen und Mobile kurven zwischen den hohen Bauten umhinnen, viele exquisit gekleidete Leute in Begleitung ihrer Hermes lustwandeln umher.) FYE: Sieht doch ganz nett aus, dies Njuu Orliens! KUROGANE: (abfällig) Bah! Der erste Schein trüget bekanntlich! Nun gehen wir schon rein und bringen dies hinter uns! SHAOLAN: So lasset uns wandeln, wird es ja nicht allzu schlimm sein! SAKURA: Hermes, kommest du mit uns? HERMES: (demütig den Kopf senkend) Nein, gnädiges Fräulein. Als unschicklich ist dieses aberkannt. Ich erwarte Sie hier heraußen. SAKURA: (schweren Herzens) Nun- nun gut... FYE: Also gut, gehen wir! (die Gefährten nunmehr das Lokal betretend. Auf den ersten Blick scheinet momentan nicht allzu viel Besuch hier zu sein; einige wenige Leute sitzen an der Bar und trinken Sherry aus hohen, verzierten Gläsern. Auch scheint es eine Bar von höherem Rang zu sein; sehr stilvoll ist die Einrichtung, elegante Tische und Stühle stehen überall, die Theke ist bestens ausgestattet, und am Ende der Bar befindet sich eine Art Bühne, momentan mit schwarzem Samt verhängt. Es herrschet weiches Halblicht, ein leichtes Odeur nach Zigaretten, erlesenen Weinen und Parfüm lieget in der Luft. Eine Nutrix stehet an der Bar und spült Geschirr ab. Aufmerkend, als die Gefährten eintreten.) Kurogane. Fye. Shaolan. Sakura. Mokona. Nutrix. NUTRIX: (demütig den Kopf senkend) Guten Abend, gnädige Herrschaften. Darf ich Sie bescheidentlich bitten, sich zu erklären? FYE: Guten Abend. Wir sind das neue Dschäss-Quartett! NUTRIX: Sie werden schon erwartet, gnädiger Herr. Bitte folgen Sie diesem Hermes dort drüben. FYE: Vielen Dank. (sich an den Hermes wendend, der auf sie zukommt) Wärest du so nett, uns zu dem Besitzer dieser Bar zu führen? HERMES: Deshalb bin ich hier, gnädiger Herr. KUROGANE: Aber sicher. Und nun los! HERMES: Jawohl. (der Hermes laufet voraus und führet die Gefährten zu einer Art Hintertür, welche in ein halb weiß verchromtes, halb verglastes Rolltreppenhaus endet; für eine geraume Weile sind die fünfe beschäftigt, dem Hermes die Rolltreppen hochzufolgen, bis sie schließlich an einer einzelnen Türe im obersten Stockwerk ankommen. Der Hermes vor der Tür verharrend.) HERMES: Sie werden gebeten, einzutreten. FYE: (freundlich) Ich danke dir recht schön! HERMES: Ich habe Ihnen zu danken. SHAOLAN: (wohlgemuter nun) Gar sehr schwebt mir die Frage vor, Wer der Besitzer des Njuu Orliens wohl sein könne! KUROGANE: Wenn es ein Proll ist, kratze ich ihm die Augen aus. FYE: Hyuu~, das will ich sehen! (die Gefährten treten nunmehr in das Büro des Barbesitzers ein. Er ist völlig nüchtern gehalten, ähnlich wie das Sprechzimmer des Einreise-Instituts, nur stehen mehr Pflanzen an den Fenstern. Am Schreibtische selbst sitzet ein Mädchen, welches Kurogane sehr bekannt ist, flankiert von zwei großen, kräftigen, äußerlich völlig identischen Excubitores.) Tomoyo. Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Excubitor. Excubitor. Mokona. KUROGANE: (mit heruntersackender Kinnlade) T-TOMOYO?!! TOMOYO: (entgeistert aufmerkend) Woher kennen Sie meinen Namen? Excubitores! (sofort stehen ihre beiden identischen Leibwächter stramm.) FYE: (fröhlich) Hyuu~, sachte! Hegen wir doch nichts gegen Sie! Um auf den Punkt zu kommen, weshalb wir hier sind: Wir sind das neue Dschäss-Quartett. TOMOYO: Ah! Wie schön. Ich habe Sie schon erwartet. Mein Name ist übrigens Tomoyo, auch wenn Sie ihn bereits zu kennen scheinen. Sind Sie vertraut mit Jazz? FYE: Um ehrlich zu sein, nein. SHAOLAN: Nicht im geringsten. SAKURA: Vielleicht wären Sie ja so freundlich, Tomoyo-san, uns es zu erklären. MOKONA: (aus Kuroganes Hemdkragen schlüpfend) Und wäre es ebenfalls sehr freundlich, meine Dame, Wenn Sie uns peu à peu auch in die Sitten und Gebräuche Dieser Schönen Neuen Welt einweihen, sind wir doch völlig unwissend! Zwar fragten wir unseren Hermes schon um Rat, Doch wollen wir es auch aus dem Munde eines Bürgers hören! TOMOYO: (interessiert aufmerkend) Gern, gern- aber-- Höchst ungewöhnlich-- Welch entzückend' sprechendes Tier Sie mit sich führen! (Mokona mit Wohlgefallen musternd) Wieviel kostete es? Wo ließen Sie es herstellen? MOKONA: (entrüstet) Nun hören Sie mal! Ich bin echt! Mokona ist Mokona! TOMOYO: (amüsiert) Entzückende Sätze haben Sie ihm eingegeben! FYE: (die in ihrem Stolz verletzte Mokona zurückhaltend) Gute Dame, bevor Sie uns alsbald in unsere Profession einweisen-- Bitte, wir hätten noch einige Fragen zu dieser Welt! TOMOYO: Fragen Sie nur! FYE: Zum ersten, was hat es mit den Werken auf sich? TOMOYO: Oh, die stellen natürlich die Hermes und Nutrixe sowie die Excubitoren her. Und auch andere, viele andere-- KUROGANE: Herstellen schön und gut, aber-- aber wie? TOMOYO: Wie, das hat man Ihnen nicht erklärt? (sich von ihrem Schreibtisch erhebend und zum Fenster hinausblickend) Ein Ort des Fortschritts. Der puren, unverfälschten Wissenschaft! Nur einmal wähnte ich mich bisjetzt in einem dieser Werke, Und dies, um eine Kopie meiner Person herstellen zu lassen-- Wand an Wand, Reihe an Reihe, Saal an Saal stehen sie. Jen' Flaschen mit ihren ungeborenen Bewohnern. Natürlich werden sie streng nach Berufung getrennt, Mit künstlichen Surrogaten ernährt und aufgezogen, Bis sie schließlich, meine Freunde, das Licht der Welt erblicken. KUROGANE: (verwirrt) Das Licht der Welt? TOMOYO: Sie werden entkorkt, wenn die Zeit dafür da ist, wenn sie gebraucht werden. SAKURA: Entkorkt, das sagte Hermes auch. MOKONA: Und auch Nutrix. FYE: Und, was hat es mit der Berufung auf sich? TOMOYO: (Fye gönnerhaft beäugend) All dies ist euch nicht bewusst? Ihr Armen! Kein Wunder, gar chaotisch muss euch diese Welt scheinen, Wenn ihr solch grundlegende Regeln nicht innehabt! Nun, um zur Berufung zu kommen: Ein Klon- das genetische Duplikat eines Menschen- Gilt nicht als voller Mensch, und darf nur bestimmte Ämter ausüben- Zum Beispiel Hermes, Nutrix, et cetera. Während sie schlafen, in jen' süßer Schwebe, weder tot noch lebendig-- Währenddessen wird sanft ihnen eingeflüstert, Was rechtens und was falsch ist. Eine pränatale Hypnose sozusagen. SHAOLAN: (entgeistert) Hypnose? TOMOYO: Aber ja. Wie denn sonst, wenn nicht so? SHAOLAN: Gibt es keine Schulen hier? TOMOYO:Oh doch, aber doch nur für die Menschenkinder. KUROGANE: (Tomoyo scharf ins Auge fassend) So, und wie kommt just dies? Sind jen' Hermes und Nutrix keine Menschen? TOMOYO: (schlicht) Nein! Meine Güte, was Sie für Gespinste hegen-- Ganz und gar unverständlich! Starkes Blut, meine Lieben, verdient starkes Gut. Eine Grundregel unseres Wohlergehens- Nehmen Sie als ein Beispiel diesen Club, Nur der genetischen Elite ist es gestattet, Ihn als ein Ort der Zerstreuung zu besuchen. SHAOLAN: (ernst) Worin besteht diese Elite? TOMOYO: (strahlend) Alljene besonderen Menschen, Deren DNS-Code gar lückenlos und fehlerfrei ist! Genies von hohem Stand! FYE: Stände gebet es hier auch? TOMOYO: Sicherlich! Fünf an der Zahl und mit verschiedenen Abstufungen jeweils So haben wir zum Beispiel an der Spitze den Weltaufsichtsrat, folgend von der die Kontinentalregierung, Nobilis, Civis bis hin zu den Klonen. Ihr übrigens gehört zu den Civis, mit dem durchschnittlichen Gen-Material. (die Gefährten anlächelnd) KUROGANE: (vor sich hinstarrend) Durchschnittlich. FYE: Woher sei Ihnen das Ergebnis unseres Tests bekannt? TOMOYO: Ich erkundigte mich just im Einreise-Institut Ob ein paar frische Gesichter angekommen wären, Da ich dringend neue virtuose Musiker brauche. Und schon fiel mein Auge auf Sie, Drum fragte ich schlicht nach Ihrem Genom. Sie liegen so wunderbar an der positiven Grenze, Solch' Gene bringen unsere Schöne Neue Welt voran! Besitzen Sie doch sowohl starken Körper als auch starken Geist! Oh, la, la! (sich beim Kichern kokett die Hand vor den Mund haltend) KUROGANE: (Tomoyo mittlerweile anstarrend, als ob sie nicht recht bei Verstande wäre) Und was genau sollen wir hier in dies' Klub verrichten? TOMOYO: Die Gäste unterhalten, selbstredend. SAKURA: Mit diesem Dschäss? TOMOYO: Ganz recht. Beherrscht ihr diesen Musikstil? FYE: (offen heraus) Nein. Zu unserer Schande - nicht einmal gehört haben wir zuvor davon. TOMYO: Ach du je! Nun, eine Erklärung wäre hier sicher vonnöten, nicht? Doch am besten bewährte sich bis heute wie stets Die Methode des Zervell-Datentransfers! SHAOLAN: (verwirrt) Was ist dies' ominöse Tätigkeit? TOMOYO: (gönnerhaft) Wie, auch dieses wissen Sie nicht? Herrgott! Nun, um es für Sie simpel zu halten: Unter Daten verstehet man Wissensgut, Aufzeichnungen und dergleichen, Angelegt auf virtueller Ebene! Und dies' virtuelle Wissensgut vermag man heutzutage mühelos In die nervlichen Synapsen des Menschen einzuspeisen. Ein kleiner Klick, ein bisschen Ohrensausen, Und schon sind Sie, was Jazz anbelangt, beneidenswert im Bilde! SAKURA: (beklommen) Bereitet dies gar Schmerzen? TOMOYO: Kindchen, Kindchen! (Sakura mitleidig die Wange tätschelnd) Sagte ich doch bereits, dass nichts daran! FYE: Und wie würde dies dann aussehen? TOMOYO: (etwas aus einer Schublade entnehmend, ein kleines silbernes Röhrchen, einer Spritze nicht unähnlich.) Ein kleiner Pieks und damit hätte es sich auch schon. SHAOLAN: Nichts weiter? TOMOYO: Nichts weiter. FYE: (wohlgemut) Alsdann, warum auch nicht? Wollen wir Sie ja nicht enttäuschen, Fräulein Tomoyo! Wenn uns dies' Spritzchen ein wenig weiterhelfet, Dem Dschäss den richt'gen Klang zu verleihen, Dann bitte! So sagen wir nicht nein. TOMOYO: (ebenso lustbar) Hervorragend, welch Attitüde! Fast schon, als kämen Sie gar aus der Elite! Nun aber husch husch, die Daten eingefügt... (die Stimme erhebend) Datenkomprimierung starten! Gewünschte Inhalte: Pro primo die geschichtlichen und musikalischen Grundlagen des Jazz, Alsdann das Material für Fortgeschrittene, Die vollständige Studie über folgende Instrumente: Schlagzeug, Saxophon, Klavier, Kontrabass. Als Dreingabe noch Improvisationskunde, Sangeslehre Und zuguterletzt Englischvokabeln, Grenzmaß zweitausend Wörter! STIMME: Datenkomprimierung gestartet. Warten, bitte. Datentransfer gestartet. (unter stechendem Summen öffnet sich eine metallene Lade am Schreibtisch und ein metallen glänzendes Kabel schlängelt sich hervor, um sich alsbald an das silberne Röhrchen anzuknüpfen) Datenstransfer erfolgreich. Injektion starten? TOMOYO: Alsdann, wer will als Erster? FYE: (weil sich kein anderer rührt) Nun denn, dann werde ich es als Erster hinter mich bringen! TOMOYO: Wenn Sie dann den Arm ausstrecken würden? (nachdem Fye dies getan hat, drückt sie ihm das Gerät auf diesen; es ertönet ein kleines Zischen ) So, das war es auch schon. FYE: (blinzelnd) Hui! Jetzt brummet mir der Kopf! TOMOYO: Selbstverständlich. Alles auf einen Schlag zu lernen ist nunmal nicht einfach so gemacht! Das legt sich wieder. Der Nächste! SHAOLAN: (entschlossen den Arm vorstreckend) Mit Verlaub ich, wenn es Ihnen nichts ausmacht. TOMOYO: Gerne, aber immer gerne! (ihm ebenfalls die Spritze verabreichend; ebenso geschehet es bei Kurogane und Sakura. Alle sich unter schmerzverzerrten Gesichtern die Stirne reibend) SAKURA: Leget sich dieser Schmerz irgendwann wieder? TOMOYO: Aber natürlich, kaum zehn Minütchen hält er an! KUROGANE: (sich die Schläfen massierend) Und welchen Tag gedachten Sie für uns als den ersten Arbeitstag? TOMOYO: Wohl eher Arbeitsabend, mein Guter, wie? (abermals auf jene kokette Art und Weise kichernd) Nun, heute halte ich die Bar noch geschlossen, Auf dass Sie Ihre Instrumente in Empfang nehmen und exerzieren, Auch vielleicht ein-zwei Lieder schreiben, Und diese alsbald morgen aufführen! KUROGANE: (auffahrend) WAS?!! That's impossible-- (sich entgeistert die Hand vor den Mund pressend) Was war das, zum Teufel? Was sagte ich hier? Bin ich nun gar vom Satan besessen?! TOMOYO: (sich königlich amüsierend) Englisch war's- Die Sprache des Jazz! Der Transfer wirket bereits! FYE: Amazing-- Hyuu! Bei mir wohl auch. SHAOLAN: Great-- ( verwirrt innehaltend) Ich meine, dann sollten wir uns wirklich mit den Instrumenten vertraut machen, should we? SAKURA: Ja, why not? KUROGANE: Verdammt, dieses Kauderwelsch isn't to understand, springen wir noch länger between the languages hin und her? TOMOYO: (kichernd) Ein wenig, ja! KUROGANE: (keifend) Kaum to believe dünket this to me! Dies' annoying Nebeneffects ruinieren gar mainly my nerves-- (unter angeschwollener Zornesader in seinen unverständlichen Reden innehaltend) TOMOYO: Sie scheinen mir von starkem Blut zu sein-- FYE: (fröhlich) This sagte man ihm already, Scheinet es denn gar true zu sein? SHAOLAN: Obviously! Nun- well-- lasset uns schreiten. Wollen wir doch schließlich ein bit an den Instruments exerzieren! MOKONA: (kichernd) Aber gerne, heureka! Doch, Tomoyo-San, wo finden wir jen' Musikinstrumente? TOMOYO: Hinter der Bühne sind sie platziert. Nutzet sie ruhig! Kommen heute abend doch keine Gäste mehr, Und weder meine Nutrix noch mein Hermes werden Sie hierbei stören. So bräuchte ich von Ihnen nur noch eine Unterschrift, Welche besiegelt, dass Sie nun hier arbeiten. FYE: Aber with pleasure! Auf gute Collaboration! (den Vertrag unterschreibend, welchen Tomoyo ihm anbietet, obwohl er abermals kein Wort lesen kann) KUROGANE: Are you vollkommen nutty as a fruitcake? Kannst du keines der words which standing there lesen! Argh! Blimey! FYE: Aber, aber, chill! Wird schon nichts containing which bring us totally in die Breduille! SHAOLAN: Sure. But shouldn't we fragen, was darin steht? SAKURA: Wäre vielleicht better. Tomoyo-san, can you translate diesen Vertrag für uns, please? TOMOYO: (lächelnd) Aber natürlich! Doch zuvor will ich bereit sein, Ihnen einen Gefallen zu erweisen. Elektroschock! STIMME: Elektroschock gestartet. (ein heft'ges, bläuliches Knistern an der Gefährten Handgelenk lasset sie auffahren) FYE: Auu-- (sich den Kopf reibend) ,liebes Fräulein, Was sollte denn dieses-- TOMOYO: Damit Sie vor Ihrem neuen Wissen gefeit sind, Zumindest, bis Sie auftreten, nicht wahr? Nun, der Vertrag beinhaltet eine Versicherung am Arbeitsplatz, Auf dass man Ihnen auftretenden Schaden hier bezahle, Er regelt den Arbeitsbeginn um acht Uhr post meridiem, Und gestattet Ihnen den Gebrauch der bareigenen Instrumente! (kokett in die Runde blickend) Alsdann, meine lieben Freunde, ich habe noch zu arbeiten; So darf ich Sie denn bitten, mein Büro zu verlassen? Viel Vergnügen beim Üben wünsche ich Ihnen! SHAOLAN: Selbstverständlich. (immer noch ein wenig benommen dreinblickend) Gehen wir. (die Gefährten nach einstimmigen Nicken das Büro verlassend und daraufhin in den Laden zurückkehrend) KUROGANE: Zur Hölle, was war denn das?! (murrend, immer noch die Schläfen reibend) FYE: (auflachend) Ich fand es ganz lustig! KUROGANE: (schnauzend) Alles findest du lustig, Kesselpantscher! Als sei das Leben eine einzig' Lustbarkeit! Nun genug davon, sollten wir uns doch lieber mit-- mit dies-- Gottkreuzverfluchten Instrumenten befassen! Beim Satan, bei allen tausend heulenden und jaulenden Höllenhunden! SHAOLAN: (beschwichtigend) Nun fluche doch nicht gar so sehr, Kurogane-San, mäß'ge dich! SAKURA: Schon wild stehet mir die Frag' im Busen, Welch Instrument ich spielen werde! Singen wir auch? FYE: Aber natürlich, hatten wir in dies' so praktisch denkender Welt Bisher kaum Anlass zum Singen gefunden, nicht wahr? Doch, wie fangen wir an? (plötzlich erreichet sie ein Ruf von des Klubs Eingang) EINE STIMME: Guten Abend! Entschuldigen Sie, meine Herrschaften-- Aber hätten Sie die Güte, sich vorzustellen? (die Gefährten herumfahrend; voll Entgeisterung sehen sie, wie Tomoyo zur Türe hereinkommt, welche doch just vorher noch im Büro weilte.) FYE: (mit großen Augen) Fräulein Tomoyo? KUROGANE: Haben wir uns doch schon längst vorgestellt! TOMOYO: Nicht aber mir. Liegt es wohl an der Verwechslung. Ich bin der Klon des werten Fräulein Tomoyo. KUROGANE: Zwei der Sorte?! Das hält man ja im Kopfe nicht aus... (zu sich murmelnd) SHAOLAN: (die Stirn runzelnd) Wozu aber? Scheinet sie doch schon so viele dienstbare Klone zu besitzen! TOMOYO: (lächelnd) Oh, Sie verstehen nicht, mein Herr. Genetische Kopien eines Menschen dienen zu anderen Zwecken, Auch genießen sie einen höheren Rang als dienstbare Klone. Das werte Fräulein Tomoyo ließ mich erschaffen, Auf dass ich eine Art Double-Funktion in ihrem Leben einnehme. Ein Gros an Veranstaltungen und Anwesenheitspflichten obliegen ihr, Ist sie doch ein Abkömmling vom Stande der Nobiles, Doch da sie auch nicht überall sein kann, Diene ich ihr quasi als zweites Ich, das Präsenz zeigt. (auf Tomoyos kokette Weise lächelnd) Sie dürfen sich glücklich schätzen-- Die wenigstens wissen, dass es mich gibt. FYE: Hyuu~ doch wirklich praktisch dünkt mir dies. Manchmal wünschte ich mir auch einen Doppelgänger. KUROGANE: Rede nicht so einen Unsinn daher! SAKURA: Nun, äh...Tomoyo-san, würden Sie uns zeigen, wo wir die Instrumente vorfinden? TOMOYO: Aber mit Vergnügen doch. (Sakura bei der Hand nehmend) Kommen Sie! Stehet doch alles hinter der Bühne bereit. Auch wäre es für mich von höchstem Pläsier, Wenn Sie mir Ihre Namen zu nennen bereit wären! Meinen Namen- nun, wenn es auch nicht wahrhaftig meiner ist- Kennen Sie nunmehr. FYE: Alsdann, wieso auch nicht? Fye De Flourite mein Name, Dies' edler Jüngling hier ist Shaolan, Sakura unser kecker kleiner Spatz, Mokona unser weißer Schnee, Und jen' grimmer Riese just hinter Ihnen Kuro-Ta! KUROGANE: (gereizt) Gib bloß Acht, Oder ich gebe dir einstweilen einen Grund zu einem Doppelgänger! TOMOYO: (auf Tomoyos zierliche Weise kichernd) Mir dünkt, von starkem Blut sind Sie, mein dunkler Herr! FYE: (erstaunt) Hyuu~, oft wurde uns dies gesagt! TOMOYO: Nur Recht so. Von höchstem Vorteil ist es, In unserer Schönen Neuen Welt von starkem Blut zu sein. SHAOLAN: Dies habe ich mir schon gedacht. TOMOYO: Dort drüben stehen sie! Klavier, Schlagzeug, Saxophon und Bass. FYE: Nun, recht vielen Dank. Nur haben wir noch immer nicht wirklich eine Ahnung, wie diese zu handhaben sind. SHAOLAN: Das Wissen haben wir zwar, doch wurde es wieder abgestellt. FYE: Wie nun, greifen wir darauf wieder zu? TOMOYO: Sehr simpel ist dies: beginnen Sie Ihre Tätigkeit einfach! Ein unterbewusster Impuls greift sobald darauf zurück, Was Sie unlängst per Daten-Transfer an Wissen erhielten. Auch ich lernte einst über diese Methode, Wie man auf Veranstaltungen eine gute Person abzugeben hat. FYE: (sich die Hände reibend) Alsdann, versuchen wir es! Wenn sich niemand daran störet, nehme ich das Klavier... (auf dem Pianistensitz Platz nehmend und seine Hände auf die Tasten legend) Hm. Also, Wissen, wo bleibst du? So komme doch her! TOMOYO: (lächelnd) Oh, das werte Fräulein mag starke Stromstöße. In solch einem Falle helfet nur ein Schnips gegen den Hinterkopf-- (Fye sogleich einen solchen Schnips verpassend, worauf dieser plötzlich unvermutet eine schneidige Jazzmelodie auf dem Klavier zu spielen beginnt) MOKONA: Ohh! Applaus, Applaus! FYE: Ei der Daus! Höchst erstaunlich-- Meine Hände, wie von allein bewegen sie sich Und leiten all meine Gedanken in Musik um! SHAOLAN: Nun denn...Ist dies das Saxophon? Dann werde ich dieses nehmen-- SAKURA: Und ich den Bass. FYE: (ohne mit dem Spielen innezuhalten, zu Kurogane sehend, der sich nicht rührt) Komm schon, steh nicht rum! Ist doch die Entscheidung nicht mehr schwer! KUROGANE: (missgelaunt) Bei dies' musikalischem Getöse Fallen mir gar noch die Ohren ab! Lieber bleibe ich hier stehen, auf dass ich festwachse! Ich- Kurogane, ein Musikant? Ein Trillerfritz? Ein Dudelhein? Mitnichten, sage ich! TOMOYO: (kokett kichernd) Weigert sich hier jemand? Wieviel Volt jener Stromstoß wohl hatte? Dabei sollte erst recht jemand von starkem Blute den Vorläufer geben! (sich auf die Zehenspitzen reckend, um auch dem Ninja jenen Schnips gegen den Hinterkopf zu verpassen) KUROGANE: (erstarrend) Ah- wie wird mir-- (wild zum Schlagzeug stierend) Schlagzeug, jawohl! (sich auf den Schlagzeugersitz schwingend, um sich sogleich in einer wilden Solo-Suada seinem neuen Wissen hinzugeben, bis dass die Wände des Lokals nahezu erbeben) FYE: (über das Getöse hinwegbrüllend) Ei, fabulös! TOMOYO: Beizeiten! Fehlet nur noch der Gesang. Ich denke, morgen wird dies Quartett ein Erfolg! SHAOLAN: Nun, nicht unbedingt unser Verdienst ist es, dies Instrumente zu beherrschen... TOMOYO: Und es wird schon niemandem auffallen. (verschlagen lächelnd) Im Gegenteil, hocherfreut werden unsere Nobiles, Die genetische Elite, sein ob Ihrer Vorführung! Und aus Ihren Liedestexten können Sie ebenfalls eigenen Geist beweisen. Immerhin ist Fräulein Tomoyo für ihre Großzügigkeit bekannt, Die sie ihren menschlichen Arbeitskräften erweist. So denke ich, werden Sie auch entsprechend entlohnt. SHAOLAN: (ernst) Sagen Sie, Tomoyo-San, eine Frage: Wähnen sich jene Nobiles ebenfalls von umgänglicher Natur? TOMOYO: Nun, ihres Standes sind sich jene Männer und Frauen bewusst, Ein wenig Eitelkeit oder gönnerhafte Manier ist nicht selten; Doch denke ich, dass sie niemanden fressen, wenn er sie sprechen will. Wieso fragst du? SHAOLAN: Wichtig ist uns dies, da Nobiles wohl auch Einen gewissen Einfluss und Sachkunde besitzen; Kontakte wären für uns von größtem Nutzen, Sind wir schließlich nicht nur zum Vergnügen hier. TOMOYO: Wohlan, so will ich Ihnen nicht im Wege stehen. Und ja, rechtens sprichst du: großen Einfluss haben alle. Besonders Dr.Laines, ein sehr ranghoher Nobiles, Und Dr. Paracelsus, ein Leiter eines Genwerkes. Ein Vergnügen wäre es mir, Sie Herrn Paracelsus vorzustellen- Gewiss kann er Ihnen auch sein Genwerk zeigen! FYE: Das wäre fein! Verstehen wir dann vielleicht noch ein wenig mehr ob der Sitten und Vorgänge hier. SAKURA: Auch wenn ich mir dies Genwerk noch nicht so recht vorstellen kann. SHAOLAN: Es wäre wirklich allerhand, wenn wir Kontakte zu knüpfen vermögen! Finden wir vielleicht einiges heraus. TOMOYO: Es wird mir eine Freude sein, dies zu arrangieren. (einen Blick auf die elektronische Uhr hinter der Theke werfend) Doch leider sehe ich, dass dies' Klub schon bald Torschluss hat; Auch muss ich Fräulein Tomoyo noch berichten, Was jener politische Empfang heute für sie an Vorteil brachte, Auf dem ich als ihr Double weilte. Wie saget man so schön? Ein Schatten folget stets seinem Herrn. (seltsam lächelnd) Daher muss ich Sie nun bitten zu gehen. Doch dies' Instrumente dürfen Sie zwecks Exerzierung mitnehmen. Schließlich erwartet man nur das Beste von Ihnen. Da sie mir doch recht groß und schwer dünken, Schicke ich es Ihnen per Translevitations-Email. Denken Sie sich einen schönen Text aus! FYE: (vergnügt) Aber natürlich! SAKURA: Wir werden unser Bestes geben. TOMOYO: Nichts anderes habe ich erwartet. Bis morgen, dann! (verlässt den Bühnenraum. Ab.) FYE: Nun denn, wandeln wir auch wieder nach Haus. (die Gefährten die Bar verlassend, Hermes sie schon erwartend. Draußen ist es dunkel geworden und recht kühl.) SAKURA: (entsetzt) Hermes! Standest du die ganze Zeit hier heraußen? HERMES: Selbstverständlich, gnädiges Fräulein. SAKURA: (besorgt) Um Himmels willen, was tatest du? Ganz weiß bist du, und halb erfroren deine Händ'! HERMES: Ich wollte Ihnen dienstlich sein. Trug Ihr Barbesuch Früchte, gnädiger Herr? FYE: (wohlgemut) Aber ja! Äußerst gute sogar! HERMES: Sehr freut es mich, dies zu hören. Wünschen Sie, wieder zurück zu gehen? Bitte sehr, folgen Sie mir. (die Gefährten sich in Bewegung setzend und Hermes durch die immer noch sehr belebten Straßen folgend) FYE: Shaolan, wegen deiner Frage: hegest du bereits einen Plan? SHAOLAN: Keinen von Hand und Fuß zwar, aber immerhin eine Idee. Da Mokona bisjetzt nur schwache Wellen aufzufangen imstand' war, Sollten wir unsere Netze auswerfen, Zu suchen nach Verbündeten und Informanten. Denn überall könnte jen' Feder sein. Vielleicht ist dieser Paracelsus wirklich bereit, Uns einen Blick in sein Genwerk zu gewähren. Und wer weiß - vielleicht spendet die Feder wieder Energie? FYE: In solch einer Stadt würde dies mich nicht wundern! KUROGANE: So langsam wundert mich hier gar nichts mehr! FYE: Na, nicht so unwillig und gram, lieber Freund! Hätte es noch viel schlimmer kommen können! KUROGANE: Ich finde es schon schlimm genug! SAKURA: (bedrückt) Nun, ein wenig Recht behältst du, Kurogane-San, immerhin ein wenig. So kalt und praktisch dünket mir diese Welt, Keines Menschen Lippen sind von eines Liedes Klang genetzt, Und ominöse Vorstellungen haben sie von Gut und Schlecht. Am sympathischsten bisjetzt schien mir der Klon Tomoyo-Sans. KUROGANE: (unter geschlossenen Augen zitierend) "Ein Schatten folget stets seinem Herrn". (bitter gen Himmel blickend) Was für ein tristes Leben muss es sein, Nur als zweite Ausgabe eines bereits Lebenden zu fungieren. Jedes Mal, in denen wir "Tomoyo" zu ihr sagten, Wusste sie, es ist nicht ihr Name, sondern derjenige ihrer "Vorgabe". Eine geliehene Existenz. FYE: (bedächtig lächelnd) Ein hartes Los. Blickst du in das Auge eines Klons, findest du keinen Funken Licht darin. Nur jener stumme Wunsch nach etwas, um das sie selbst nicht wissen. SHAOLAN: Scheinen sie zwar wie Menschen zu sein, doch eher dünkt es mir, sie seien ebenfalls Maschinen. MOKONA: Traurig ist das! FYE: Wahrlich. Scheinet ihnen doch schon das stumpfe Glück zu reichen, Denjenigen zu dienen, die sie einst ins Leben riefen. Dieses gewaltige, unbegreifliche, orgiastische Ding, Welches man "Leben" nennt. (sich aufraffend) Doch sollten wir uns glücklich schätzen, Durch ein wenig der Musik Ablenkung zu finden. Shaolan, was schlagest du nun für morgen vor? SHAOLAN: Schlecht wär's mitnichten, einen guten Liedtext zu ersinnen; Vielleicht sollten wir uns auch aufteilen, Und zwei von uns durchsuchen die nahe Gegend. Doch für heute ist es wohl sehr spät, Sollten wir uns daher alsbaldigst zur Ruhe betten. FYE: Ganz recht - verschieben wir die Erkundung auf morgen. Den Text, der fällt uns schon noch ein! MOKONA: Ich möchte helfen! Im Dichten und Schreiben bin ich wahrlich gut! FYE: Eine deiner 108 geheimen Fertigkeiten? MOKONA: Exakt! KUROGANE: Bah. MOKONA: (gekränkt) Dies bitte ich mir aus! Ein Genie bin ich betrefflich solcher Künste! Und indes habe ich mich in dieser Welt schon oft genug beleidigen lassen-- Wieviel ich kosten würde, solch eine Frechheit! Also, vertraue ein einz'ges Mal auf meine Fähigkeiten! FYE: Vortrefflich! So würde ich denn vorschlagen, Dass Mokona und ich uns des Textes bemächtigen, Während Sakura-chan, Shaolan und Kuro-mune die Gegend erkunden! SHAOLAN: Trefflich, hier muss ich beipflichten. Gut, dann sei dies unser Plan für morgen. Und nun das Gemüt wieder ermutigt Und frischen Schrittes gen Wohnung gestrebt! Schaffen werden wir es, ich bin überzeugt. (dies sprechend, legen die Gefährten noch an Geschwindigkeit zu; rasch verschwinden sie in den gleißend bunten Farbennebeln des nächtlichen Zentrums von Solaris. Eine bleiche Mondessichel stehet am Himmel, doch erreicht er das grellbunte Treiben der Stadt nicht. Das Szenario wird dunkel. Der Vorhang fällt.) SECHSTER AUFTRITT- Drittes Bild. (Die Szenerie wird wieder hell. Ein neuer Tag brechet in Solaris an, heraußen in der Stadt ist es geschäftigt wie immer. Fye und Mokona sitzen zusammen auf dem Boden der Wohnung, umringt und umgeben von einem Haufen Zetteln, daran, die Texte zu dichten) Fye. Mokona. FYE: Nun denn, meine liebe Mokona! Heraus damit, schon eine Idee? MOKONA: (stark am Überlegen) Bisher - nein! FYE: Hm-- So einfach ist das ja nicht... (er grinst) MOKONA: Yuuko erzählte mir und der schwarzen Mokona einst, Jazzlieder handelten stets entweder von Sehnsucht oder Spaß, Doch dies meist ausschließlich amourös gesehen. Schwierig also! Ein Duett gar? Wenn ja, zwischen wem, und wieviele Zeilen? Hach jemine, ein wenig bin ich gar aus der Übung geraten. FYE: (neckend) Also, Mokona! Reiße dich am Riemen, Sind wir doch allesamt auf deine Kunst angewiesen! Was haben wir, was brauchen wir? So sprich! -DUETTINO DES FYE UND DER MOKONA- MOKONA: (einen Bleistift zu einem Blatt balancierend) Jazz ist virtuos, dies weiß jeder Fool Und zu klingen hat's stets gediegen und gar cool, Einen etwas leidenden Unterton bekommet es durch Blue Notes, Um die Herzen zu erweichen, how Mokona hopes! In großen Städten spielt's häufig, und in the middle of the night Und handelt oft von Suffering oder Love at first sight! Ein Duo-Gesang dünket mir gar nicht bad, Doch können wir nur hoffen, dass Kurogane nicht wird mad! FYE: Well, I hope that too... Leider wird er das wohl tun, Denn so etwas scheint mir nicht so ganz Seine Attitüde zu sein. MOKONA: Ach, doch nur zum Schein! Das feeling therefore he already had! Und überhaupt: seine Schuld, wenn er mad! Ist doch wohl auch eine gehörige Portion Fun daran, Sollte er nicht immer so dangerously looken, mein lieber Mann! Also, zur Work sodann, Mokona takes the beginning und fanget an: Als Titel fand ich gar wirklich right "If I Could Be With You One Hour Tonight"! Denn klinget's gar so voller pain und hidden desire, Wenn das nicht die Gemüter berührt! Ah- welch inspire! FYE: Ah, wie longing und heartaching dieses klingt! Sollten es daher nicht two sein, und nicht nur one, der this singt? Als kind of Duett Für two loving people, ach wie reizend und nett! Doch: wer soll singen? That's the question here! Shaolan wird wohl rather not, muss er doch saxophonieren allhier! Und Sakura-chan muss dies giant Bass bedienen- Do you think, Mokona, the singing job könnte mir gelingen? MOKONA: Obviously! Und your Partner, keine Frage: Kurogane! FYE: Great! Auch wenn dies ihm, not at all, gefallen wird. Doch ist er wohl der einzige, who’ll have to do it! So, he and me will sing together! MOKONA: (kichernd) Yes, indeed! Gar sure bin ich mir, dass dies successful wird! Ist doch Kuroganes Voice so sexy and smoky-- FYE: Ich denke, wenn ich es ihm sage, he's gonna choke me. Doch dünket mir auch, dies ist worth the effort! Machen wir dadurch das "New Orleans" zum coolsten Ort! Denn eigentlich ist Kuro-Chuu ja ein brillianter Singer, Auch wenn nur der thought daran ihn macht zum Death-Bringer! Sure bin ich wie du, Mokona: dies' Associaton Wird bald wecken jedermanns imagination! Zwar besitzen die Bürger dieser Gefilde nicht viel der fantasy, Doch we'll get it back to them allhie'! FYE: Ah, well, we'll das Kind schon schaukeln! Doch, we should write the text with more speed Sonst sitzen wir morgen noch hier, indeed! MOKONA: Right! I think ich habe da schon an idea! Gebe nur mir das Papier! FYE: Wusste ich's doch, you are ein Genious, Allright then, Mokona, lege alsbald los, I see, your Gemüt is already außer Rand und Band If you want, leihe ich dir hin und wieder meine Hand, Auf dass unser Text wird gar perfectly! MOKONA: Das wird er auch, yes exactly! Unser Text wird übertreffen jeglich' Norm- Also, my friend, let us stürz into the storm! (Das Orchester in seinem Spiel innehaltend, sowie die beiden Gefährten in ihrem Sang. Sogleich greifen sie sich einen Stift und stürzen sich beide mitten in die bodenlose Zettelflut, auf dass sie sich eines grandiosen Textes entsinnen. Das Szenario wird dunkel.) (Als die Szenerie wieder hell wird, kommen nunmehr die drei verbleibenden Gefährten in den Blick des Zuschauers, sich mit der Hilfe ihres Hermes einen Weg durch die Wirren den Dschungel der Massenstadt Solaris bahnend; immer wieder anhaltend, um sich die verschiedenen Bauten zu betrachten.) Hermes. Shaolan. Sakura. Kurogane. SHAOLAN: So hoch, fast ist mir als würden sie den Himmel berühren! SAKURA: Du sagst es! Hohe Kunst dies zu bauen muss das sein! KUROGANE: Wenn ihr da noch länger hochstarrt, bekommt ihr gar eine Nackenstarre! SHAOLAN: Ist es aber doch vonnöten, Kurogane-San! Zogen wir nicht los zwecks Erkundung unseres Wohnviertels? KUROGANE: Doch sollte man nicht sein Auge an Nicht'ges hängen. Wohin man blicket, nur weiß und kalt springt einem entgegen. Bringen wir es schnellstmöglich hinter uns! SAKURA: (zu Hermes sprechend) Hermes, so sage! Erstrecket sich dies' Viertel noch sehr weit? HERMES: Mitnichten, gnädiges Fräu-- (für wenige Sekunden innehaltend) Sa-... Sakura. (Stille. Die Gefährten herumfahrend und Hermes aus großen Augen musternd, bis die Prinzessin in einem jähen Ausbruch von Freude die hellen Hände des Klons greifet) SAKURA: Hermes-- oh, Hermes! Sag das nochmal! Bitte! HERMES: (ein wenig unschlüssig) Sakura--? SHAOLAN: (wie vom Donner gerührt) Wie kommet nun dies? Hermes! Wie erlerntest du das ohne Manipulation? HERMES: Es war Kurogane-San. In der gestrigen Nacht. (auf den verwirrten Ninja deutend) Ich schlief in meiner Sauerstoffkapsel-- Da vernahm mein staunendes Ohr jäh ein süßes Murmeln, Ein leises Flüstern, sanft und alsbald verklingend. Wie von Wasser, von Wellen und stiebender Gischt. KUROGANE: Was sagst du? HERMES: Die Stimme sagte mir - Ich solle euch alle beim Namen nennen. KUROGANE: Ich war es nicht! HERMES: Das vermag ich nicht zu sagen. SAKURA: Aber, das ist nicht so wichtig! Wie schön! SHAOLAN: (wohlgemut) Was für ein gutes Odem Sylfae doch hat! KUROGANE: (wild auffahrend) Was entsinnest du hier? SAKURA: (beschwichtigend) Sollten wir doch nicht streiten! Immerhin gilt unsere Suche dieser Feder. Zumindest konnte unsere süße Mokona sie bereits jäh erfühlen! Hermes, führest du uns fürhin? HERMES: Ja, Sakura. KUROGANE: (sich am Kopf kratzend) Überredungskunst. Bah! Stehen nur Wohnhäuser in diesem Viertel, Oder wähnet sich gar ein Genwerk oder eine Fabrik in dies' Gegend? HERMES: Selbstverständlich. Das Werk Nummer 700 ist gleich um diese Ecke dort. SAKURA: Dies silberne Gebilde? HERMES: Es ist das Dach. SHAOLAN: Ist es erlaubt, sich dort umzuschauen? HERMES: Gewiss doch, Shaolan. Solange man sich an gewisse Vorschriften zu halten erinnert. Der Zaun stelle für alle eine Grenze dar: Bis dorthin und nicht weiter. Nur Abkömmlinge der Elite, mit Kräften eines Stieres, Wären imstande, jenen elektrischen Zaun nieder zu reißen. SHAOLAN: (skeptisch zu Kurogane schielend) Nun-- KUROGANE: Was starrst du mich so an? Ich hege nichts im Geviert! Auf eine Strafe vonseiten jener Quacksalber bin ich nicht erpicht. SHAOLAN: Dessen bin ich sicher. SAKURA: Und was wird fabriziert in jenem Werk? HERMES: (auf sich selbst deutend) SAKURA: (erblassend) Oh-- SHAOLAN: Nur Mut, Prinzessin mein! Haben wir auch nicht vor, Einen Blick in jen' Einrichtung zu werfen. KUROGANE: Zumindest vorerst nicht, was? SHAOLAN: Erst, wenn es sich nicht vermeiden lässt. SAKURA: Wollten wir doch erst Kontakte knüpfen! Ich frage mich - ob Fye-san und Moko-chan schon einen Text ersonnen haben? KUROGANE: Hah, wann haben die schon mal etwas Brauchbares zustande gebracht? SHAOLAN: Nun - schon oft, oder nicht? KUROGANE: Bah, mitnichten! (indes die Gefährten näher zu jenem ominösen Werk schreiten, argwöhnisch den elektrisch knisternden Zaun betrachtend, dessen Eingang von zwei Excubitores bewacht wird) So weiß, dass es sich mir im Magen gar umdrehet! HERMES: Der städtische Purifex-Dienst war unlängst zugange, Wie es jeden zweiten Tag ante meridiem üblich ist. Auch ist dies' Werk trächtig an Prestige, Gehöret es schließlich zu denen des Dr.Laines. SHAOLAN: (aufmerkend) Unlängst hörten wir jenen Namen bereits! Von großer Bedeutung scheinet mir jener Dr.Laines zu sein- Hermes, so sage, ist dir mehr über ihn bekannt? HERMES: Nun. Er ist ein wirklich angesehender Mann. Mitglied im Weltenrat und - KUROGANE: Einige Ehrentitel hat er wohl auch? HERMES: Exakt. Vier, um genau zu sein. SHAOLAN: Ich denke aber, die müssen wir nicht wissen. HERMES: Dies mag durchaus sein, Shaolan. Eine gute Seite hat es für euch jedoch auf jeden Fall: Ein oft gesehener Besucher des "New Orleans" ist er. Denn wähnet er sich sowohl als ein Musikliebhaber als auch als ein Nobilis. KUROGANE: (die Augen verdrehend) Du lieber Himmel. Wahrscheinlich wird er uns mit musizierenden Maden verwechseln, Bei seinem ach gar so hohen Stand! SHAOLAN: (das immense Eingangstor des Werkes beobachtend) Sehr gut bewacht dünket mir dies! Unmöglich ist's, näher heranzukommen! HERMES: Achtzig Prozent seines Bedarfs an Excubitores Verwendet Dr.Laines darin, seine Firmen bewachen zu lassen. KUROGANE: (abfällig) Wohl einer der ganz Misstrauischen? SHAOLAN: Reichtum macht eben misstrauisch. KUROGANE: So scheint es. Gehen wir weiter. SAKURA: Recht hast du, Kurogane-san! Sind wir noch lange nicht am Ende angelangt. Hermes, bist du so nett? HERMES: Aber selbstverständlich, Sakura! (die Gefährten nunmehr des weiteren einen Teil des umgebenden Geländes durchschreitend; doch werden sie in dies' Aktivität unterbrochen, als die Prinzessin plötzlich erblasset und sich an einem Laternenpfahl abstützen muss.) SHAOLAN: (besorgt) Ist dir etwas, Prinzessin? SAKURA: (sich mühsam die Schläfen reibend) Ich-- irgend' seltsam Ding wurde mir soeben gewahr- Ein Murmeln, ein Flüstern, eine Welle des Lichts-- Von dorten kam es, von-- (subito einen bleiernen Schlaf fallend; Shaolan sie gedankenschnell auffangend) KUROGANE: (seufzend) Hervorragend getroffen. Fast scheinet es mir, dass sie ihre Schlafenszeiten selbst wählt. SHAOLAN: Kennen wir das glücklicherweise von ihr. HERMES: Ist ihr nicht gut? Braucht sie gar einen Arzt? Ich werde einen rufen... SHAOLAN: Nein, Hermes, alles ist in bester Ordnung! Schläft sie doch nur! Aber mir scheint, dass wir diese Erkundung einstellen, um sie zurück zu bringen. KUROGANE: Dito. Schauen wir, dass wir zurückgelangen. (knurrend) Hoffen wir für den Kesselpantscher Sowie für den Hefekloß, dass sie etwas erarbeiteten! SHAOLAN: Gewiss sind sie längst erfolgreich gewesen! (Sakura behutsam auf die Arme nehmend) Hermes, sei so gut und führe uns von hinnen, Gen unserer Wohnung. HERMES: Sehr wohl, Shaolan. Hier entlang, bitte sehr. KUROGANE: (über die Schulter noch einen misstrauischen Blick auf das Werk werfend) Angesichts dessen will und will es mir nicht wohl werden. Ob ihr Zusammenbruch wohl mit jen' Werk zusammenhing? SHAOLAN: Fragen werden wir sie alsbald, Wenn ihrer Augen Sonne das Tageslicht zurückgewinnen. (die Gefährten wandeln fürhin, das riesige, steril weiße Werk bald hinter sich lassend; eilig streben sie gen ihrer Bleibe zurück, quer durch den vor Leben pulsierenden Asphaltdschungel. Das Szenario wird dunkel.) (Die Szene erhellt sich. Die Gefährten befinden sich nunmehr wieder im Wohnzimmer, in dem es recht wüst aussieht - wegen der Zettel die einher fliegen. Sakura schläft indessen in ihrem Zimmer.) SHOLAN: Und, Fye-san, Mokona? Wie ist die Lage? MOKONA: Zwei Texte sind geschafft! FYE: Wenn ich nur wüsste, wo ich sie einst hinlegte! (sich danach umsehend) KUROGANE: Wäre dir dein Schädel nicht am Halse angewachsen - selbst den würdest du vergessen! FYE: (kichernd) Wer weiß, vielleicht liefe er mir ja hinterdrein? KUROGANE: (grollend) Bah! MOKONA: Ah, hier sind sie ja auch schon! Mein Vorschlag wäre, dass wir einen von jenen heute vortragen. Jazz verlangt ein hohes Maß an Improvisation, Daher mein Gedanke, den Rest unserer Vorträge aus dem Nichts zu greifen! SHAOLAN: (zweifelnd) Und dies soll funktionieren? MOKONA: Behalte jene Brummschädel-Spritze im Gedächtnis! Ein Leichtes wird es für uns werden- vier Maestri des Jazz! FYE: Und dürfen wir über unserer Musik auch nicht vergessen, Dass wir in klugem Vorbedacht Bande zu ziehen haben, Und zwar zu jenen hochgestellten Herrschaften, wie hießen sie doch- Laines und Paracelsus. Wo wir schon davon sprechen: erranget ihr irgend' Erfolg? KUROGANE: Wie man es nimmt. Sind wir zu einem dieser Werke gelangt. Bewacht wie eine Festung wähnen sie sich! SHAOLAN: Und - Sakura spürte ein Feder, glaube ich! MOKONA: Wirklich? SHAOLAN: Ist sie doch sofort in einen Schlaf gefallen! FYE: Dies will sicher irgendetwas bedeuten. Vielleicht können wir unsere Fragen bezüglich dessen Heute abend sogar an Dr.Laines persönlich richten? KUROGANE: Du glaubst, er würde freimütig reden? Mächtige Männer sind stets besorgte Männer. Und besorgte Männer sind misstrauische Männer. FYE: (den Ninja keck beäugend) Sprichst du aus Erfahrung? KUROGANE: Wa-- (zornig den Blick abwendend) Nein! SHAOLAN: (in Gedanken) Gewiss will es etwas heißen! Und wieso sollte Dr.Laines uns Antworten verweigern? Sind wir doch gänzlich unbescholtene Leute! KUROGANE: In seinen Augen vielleicht nicht. MOKONA: Ah, ein Jazz-quartett! Was sollte denn daran schon gefährlich erscheinen? KUROGANE: Hah... sehen wir nicht mal aus wie Musiker! FYE: Aber aber! Die Sache mit der Schreibertruppe hat man uns auch abgenommen. SHAOLAN: Richtig. SAKURA: Und dünket mir ebenfalls, meine Lieben, Dass man dies' Feststellung an unserer Musik messen wird. Spielen wir gut, so zweifelt auch niemand an uns. FYE: Trefflich gesagt, Sakura-Chan, mit Verlaub, meine Zustimmung! Und daher sollten wir uns ins Zeug legen, Ein wenig exerzieren, und Pläne für heute abend schmieden. SHAOLAN: Tomoyo- nun, zumindest Tomoyos Klon-- Versprach sie uns nicht, uns mit Dr.Paracelsus bekannt zu machen? KUROGANE: Was für ein Absonderling dies wohl sein mag, frage ich mich. FYE: (kichernd) Nun, sicher nicht absonderlicher als wir! KUROGANE: Ist auch nicht unbedingt leicht! SAKURA: So zeige doch mal her den Text! FYE: Oh, dieser hier, der ist für dich. KUROGNE: Sagtest du nicht, ihr hättet zwei? FYE: Aber sicher doch! Dieser hier ist unser-- KUROGANE: Unser?! Wie ist dies zu verstehen? FYE: (mit gespielter Überraschung) Als Duett! KUROGANE: (unter schwellender Zornesader) Also-- Also ersannest du-- (den Magier mit einem mörderischen Blick fixierend) Dir drehe ich alsbald den Hals um! JETZT SOFORT!! FYE: (lachend) Hyuu,hyuu~~!! Jetzt gehet es wieder rund! Mokona, vernehmest du, wie sich sein Odem darob erfreuet, Dass er mit mir im Duette singen wird? KUROGANE: (nun völlig wutentbrannt) MIT DIR?!! Im Duette?!! Der Staub deiner Knochen, verwehen wird er mit dem Wind! Wage es und komme näher! FYE: (sofort losstürmend) Vergnügen wir uns lieber beim Spiel! Juchhei! SHAOLAN: (verlegen) Im Duette singet ihr? FYE: Aber ja! Shaolan, du musst doch das Saxophon spielen und Sakura wird es nicht leicht mit dem Bass haben~ Bleiben doch nur noch wir! KUROGANE: Hah! Wenn ich dich zwischen die Finger bekomme, gibt es kein Duett mehr! Nimm Gift darauf! FYE: Nicht doch! (gespielte Gesten der Trauer zeigend) Solch garstig' Ding wärst du imstande, mir anzutun, Mein tapferer Sangesgefährte? KUROGANE: (in höchstem Furor) Mit Verlaub- jawohl! Und nun halte still, auf dass ich dich verkürze, Und zwar genau um das Maße eines Kopfes! (daraufhin brechet die wildeste Verfolgungsjagd quer durch die ganze Wohnung los. Der Knabe und die Prinzessin nur mühsam ausweichend, wenn die beiden Jagdgenossen an ihnen vorbei fuhrwerken. Auf ebenjene Weise wird das Szenario langsam dunkel.) (Die Szenerie erhellet sich wieder. Es ist Abend, und im Zentrum von Solaris pulsiert das Leben wie gewöhnlich. Musik, bunt feuriges Licht und zahllose Menschen sind unterwegs, auch im "New Orleans" wähnen sich bereits einige Gäste. Im Blick des Zuschauers ist nun das Innere der Bar, die sich mit der Zeit immer weiter füllet. Jeder der Eintretenden haben sich einem kurzen DNS-Test zu unterziehen, damit alsbald festgestellt wird, dass sie würdig sind, einzutreten. Die Gefährten sich hinter der Bühne wähnend, ihre Instrumente stimmend und sich vorbereitend; auch Tomoyos Klon ist anwesend, um die repräsentativen Pflichten zu erfüllen.) Sakura. Shaolan. Kurogane. Fye. Tomoyo. SHAOLAN: Wir hoffen, zwei Lieder reichen für das erste Mal? TOMOYO: Wir werden sehen, doch ich denke schon. FYE: Es war schwer genug unseren schwarzen Gefährten hier auch nur zu einem zu überreden! (er lacht) KUROGANE: (grollend) Du schweige gefälligst still! Schon lächerlich genug erscheine ich mir selbst in diesem Aufzug! (mit einem vernichtenden Blick an sich hinunterstarrend. Der Ninja traget- wie auch seine Gefährten, ausgenommen Sakura, welche ein glänzendes, pailettenbesetztes Kleid trägt- ein dunkles Jackett mit Fliege und Hosen nebst einer Bügelfalte.) FYE: (sich fröhlich an den Hut tippend) Grandios sehest du doch aus, Kuro-Pyon! Genau wie wir auch- ei, wie wird das Prestige mit sich tragen! Und unsere Sakura sieht wie eine Lady aus! SAKURA: (geschmeichelt) Wie sehr ich dir danke, Fye-San. Schon fühlte ich mich zu offenherzig in jenem Kleid-- SHAOLAN: Ach wo! Bezaubernd wirkest du auf das äußere Auge! SAKURA: (errötend) Danke. Doch hoffe ich auch sehr, dass wir genügend exerzierten! MOKONA: Es klang doch sehr gut! TOMOYO: Nun, ich hoffe es auch! Es ist nämlich Zeit! Sakura! Du bist wirklich grandios in diesem Kleid! (den schmachtenden Ton der echten Tomoyo perfekt innehabend) SAKURA: Danke sehr, Tomoyo-san! TOMOYO: (lächelnd) Ach wo, sage ich doch nur die Wahrheit! Die Menge wird dich gewiss aus ganzem Herzen lieben! Und euch auch, meine Lieben, unüberzeugbar bin ich sicher! FYE: Sehr danken wir dir! Und schmelzen werden wir alle Herzen, Und sie mittels unserer famosen Sangeskunst unlösbar an uns binden, Sie für uns gewinnen und gar völlig willenlos machen, Nicht wahr, Kuro-chama? KUROGANE: (knurrend) Schlecht bekäme es dir, wenn nicht! Komme ich mir bereits vor wie ein schlechter Spaßmacher! TOMOYO: (kokett kichernd) Aber natürlich gelinget es euch! Ich werde nun einstweilen den Vorhang aufziehen, Doch lasset euch nicht stören, ich sage eure Nummer an. Und lasset euch wohlgemut Zeit, zum Hasten ist niemand hier. Und im Notfall vergesset den Schnips gegen den Hinterkopf nicht! FYE: Aber nein! So sage uns nur an! Wir sind bereit, nicht wahr? (in die Runde schauend) SHAOLAN: Ja. SAKURA: Soweit dies möglich ist. KUROGANE: Nein... FYE: Tomoyo-san, du siehst, alle brennen darauf... (grinsend) TOMOYO: (amüsiert) Und wie, mein lieber Fye-San! Nun, wohlan, haltet euch bereit. (das Mädchen wieder zwischen den dunklen Samtvorhängen hindurchschlüpfend. Ab.) SHAOLAN: (ein wenig nervös seine Fliege zurechtrückend) Du meine Güte, wie sich mir das Gemüte erhitzet! Noch nie übte ich solche Aktivität aus! SAKURA: Wir mitnichten, Shaolan, so sei kühn und gewagt, Wie du es auch in der Stunde der Not zu sein pflegest- So werden wir gewiss erfolgreich sein! FYE: (fröhlich zu dem Ninja sprechend) Und denke daran, Kuro-ne, singe voller Kraft und Leidenschaft! Handelt dies' Lied doch von Liebeskummer, Herzeleid, Und ebensolchem Weh! KUROGANE: (grollend) Noch nie regte sich Liebeskummer in meinem Odem, Und ich plane es definitiv auch nicht zu hegen! FYE: (beflissen) Stelle dir einfach vor, Du sängest zu jemandem, dem dein Herz ganz und gar gehöret! KUROGANE: Mein Herz gehöret zu niemandem. FYE: (lächelnd) Ich weiß... (der Ninja beäuget den Magier aus verwirrten Augen, bis sich Tomoyos Stimme plötzlich vor den Vorhängen erhebet und sich die Gefährten ihre Instrumente und Mikrophone nehmen, um sich alsbald in Position zu bringen.) TOMOYO: Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin wirklich sehr erbaut, Sie heute hier begrüßen zu dürfen. Nun - bei manchen tue ich dies ja jeden Abend. (durch amüsiertes Auflachen unterbrochen werdend) Heute allerdings wird die musikalische Untermalung ein wenig anders sein als sonst. Diesen Abend steht Jazz auf dem Programm. Und es ist mir sozusagen ein Hochpläsier, Ihnen just diese neue Jazzband vorzustellen, Die uns hier heute abend mit ihrer Musik unterhalten wird. Brandneu und unter dem Bandnamen "Doggies 'N Kitties". (erfreutes Raunen vonseiten der Zuschauer) KUROGANE: (unterdrückt zischend) Welcher Schafskopf Ersann sich diesen geistesschwachen Bandnamen?! FYE: (zur Decke guckend) Wohlwahr, eine schwierige Frage! KUROGANE: (dem Magier einen überaus mordlustigen Blick zuwerfend) TOMOYO: Mehrere Soli und selbstersonnene Lieder Werden ihren Anklang finden. So will ich Sie denn nicht weiter von Ihrem Vergnügen abhalten: Ich wünsche Ihnen recht viel Vergnügen, In unserem New Orleans bei guter Laune und Musik! (die Zuschauer in Beifall ausbrechend.) FYE: (kindlich aufgeregt) Hyuu~~! Gleich gehet es los! Also, Kuro-rin! Schau nicht drein, als würdest du dem Henker vorgeführt! KUROGANE: Dies ist auch nicht anders als das! SHAOLAN: (schon halb auf der Bühne) Wo bleibt ihr denn? SAKURA: Schon auf dem Wege, mein lieber Shaolan! Gleich lüftet sich alsbald der Vorhang, Leget einen Zahn zu, meine werten Kompagnons! FYE: Aber immer, Sakura-chan! Nun komm schon, Kuro-pyon! KUROGANE: (knurrend hinter Fye einher staksend) Wehe, wenn sie Unser lachen! Zerschlagen werde ich sie in tausende Einzelteile! FYE: Dessen bin ich mir sicher, Doch nunmehr kühn vorausgeblickt! (der Magier sich nunmehr am Klavier niederlassend; seine Weggefährten tun ihm dieses sobald nach und bringen sich in günstige Musizierposition; alsbald beginnet Fye die Intromelodie zu spielen, worauf sich der Vorhang, von elektrischen Kurbeln gezogen, beiseite schiebet; nachdem auch die anderen nacheinander in die Melodie mit eingestimmt haben, beginnt Fye mit der ersten Strophe des Duettes) - DUETTINO DES FYE UND DES KUROGANE - ("If I could be with you one hour tonight") FYE: (während des Klavierspielens in seinem Sange beginnend) Here I am, in a lonely room Staring silently out of the window Grey clouds on a grey sky- it's gonna rain soon Streets drippin' in rain, my heart drippin' in sorrow My dear lad, where are you? I'm sorry for all, you too? KUROGANE: (nun ebenfalls während dem Spielen sein Mikrophon betätigend) I'm standing here - silence around Just knowing that you've been wound. Words that shouldn't be said I'd say And now, now you're away. FYE + KUROGANE: (zusammen in den Refrain einfallend) If I could be with you one hour tonight, I'd use it to get this sad story allright I'd say sorry and hold you tight Grab you by the hand within the glimmer street light If I could be with you one hour tonight. FYE: If I just could press a button for reverse, My lad, I'd rather rather do, You said bad things, but I know I was worse Oh, how I wish for your smile and "I'm coming back to you!" KUROGANE: (mit rauem Pathos) Wether out gets cold and lousy, But in here I can't feel cosy 'Cause you aren't here. I'd say "I'm sorry" but Did you'll too? FYE: (mit weicher Stimme) My imagination's running wild- What if I'd come on over to you tonight? Would you open the door? Look surprised? Would you cry? Or rather apologize? KUROGANE: Can't wait anymore, No longer havin' a quiet minute 'til we're quit. So, I think it's better If I'll do the first step towards you! FYE+KUROGANE: (in gesteigertem Affekt den Refrain wiederholend) If I could be with you one hour tonight, I'd use it to get this sad story allright I'd say sorry and hold you tight Grab you by the hand within the glimmer street light If I could be with you one hour tonight. FYE: (klagend) If I just could press a button for reverse, My lad, I'd rather rather do, You said bad things, but I know I was worse Oh, how I wish for your smile and "I'm coming back to you!" My feets tremble, my throat feels tight I've got enough: I run into the night Forgot coat and shoes, rain's coming down on me But I want you back, we truly were meant to be I wanna knock to your door and not sit in my chair And say "I'm sorry, lad, I goddamn swear!" KUROGANE: Then, I see you, on the way Straight on to me Wet and without bolly and coat Oh dear, you'll catch a cold. There, there you are I stumble towards your gentle shadow in the dark The night melts away like a childish nightmare Your eyes- a symphony, full of light 'n sparks My heart calms down, peacefully. Stammering those words- "Will you forgive me?" FYE: (schmelzend) "'Cause of this I'm here" I'd answer. KUROGANE: "So do you, too?" FYE: Just staring into your eyes, Stammering a silent apologize Wrapping my arms around you Whispering "Of course I do!" KUROGANE: (voll tönend) "I'm glad you are" Reciprocating your warm hug Return your look "Let's get back, what do you think?" FYE: (weich) I feel your heart beats- I nod, "With pleasure!" Thinkin' of a lonely night has been odd, This is gonna be wonderful, I'm sure. FYE + KUROGANE: (zum letzten Refran anhebend) Now we could be together one hour tonight, This sad story's ending allright I've said sorry and held you tight Grabbed you by the hand within the glimmer street light So I could be with you one hour tonight. (die vier Gefährten sowohl in ihrem Sang als auch in ihrem Spiel langsam innehaltend; Sakura und Shaolan lassen noch den letzten, rauchig melancholischen Ton sanft verklingen. Begeisterter Applaus nebst Pfeifen und Rufen brechet nunmehr zwischen den anwesenden Zuschauern los, die Scheinwerfer beleuchten die vier Musiker, welche sich alle synchron verbeugen.) FYE: (fröhlich ins Mikrophon sprechend) Dankesehr! Ich danke Ihnen, Ladies and Gentlemen! Es ist uns ein Hochpläsier, Sie heute abend zu unterhalten! TOMOYO: (ebenfalls mit dem Mikrophon hinzukommend) Und ich hoffe hoffentlich nicht vergebens, Mister Big Kitty, Wenn ich sage, dass Sie uns auch weiterhin erfreuen? FYE: (flapsend) Aber natürlich, Fräulein Tomoyo- Und wenn wir dieses nicht tun wollten, Müsste es schon "Doggies 'N Kitties" regnen! (die Leute auf diese Pointe hin in Gelächter und Beifall ausbrechend) Deswegen nunmehr gleich das folgende Stück! Möge es Ihnen gefallen, liebe Abkömmlinge der Elite! TOMOYO: Alsdann- wir wünschen Ihnen viel Vergnügen Bei dem Sololied "Thanks for the Memory"!" (Die Bühne sich abermals verdunkelnd, wobei Tomoyo wieder von der Szene abtritt. Die junge Prinzessin nunmehr in die Mitte der Bühne tretend. Ein jäher Kegel von Scheinwerferlicht fallet auf ihre zierliche Gestalt, welcher ihr Pailettenkleid in einem Reigen aus bunten Funkellichtern erstrahlen lasset, was unter den Anwesenden Raunen und vereinzelten Applaus hervorrufet. Alsbald das Mikrophon zur Hand nehmend und zu dem gemächlichen Takt des einsetzenden Liedes zu singen anhebend.) -ZWEITE ARIE DER SAKURA- ("Thanks for the Memory") SAKURA: (mit einem Lächeln) Oh, how on earth the days are hard today- You'd just like to have a seat and pray, For days of love-love, Gingerbread 'n Sugar Corn, I lost much, dear folks, all would of been weak an' forlorn, But on our lovely sky, there's now a silent ray Of hope 'cause of you all, and so I must say: Thanks for the memory, For playin' in our land, For sunsets in the sand, Your cosy chair In evenin' wear, We sang, giggled and laughed- How lovely it was! Many is the time that lasted, And little is the time that we hasted, 'cause we prefered not to lose it No tears, no fuzz, Hooray for us! And thanks for the memory, For blooms of cherry trees, For birds, butterflies and bees, Your carefule smile Rested such a while, Like 'em plays, trips 'n lues- How lovely it was! Many is the time that we're moving, And little is the time that we're losing, 'cause we're all not abusing Smilin' faces behind the shawl, Hooray for us all! And thanks for the memory, For divin' in the sea, Enjoying russian tea, For rushing sheets And burning cheeks, And burning toast 'n sweets, How lovely it was! And thank you so much! Thank you- so much. (nachdem die letzten Töne verklungen sind, brechet tosender Beifall los. Tomoyo betritt abermals die Bühne.) TOMOYO: (schwärmend) Sakura-chan! Das war einmalig schön! SAKURA: (leicht verlegen) Danke, vielen Dank. TOMOYO: (ein wenig mehr zum Publikum sprechend) Dann erzähle uns alsdann, "Little Kitty"- Wie gefallet es dir hier in unserer Schönen Neuen Welt? SAKURA: (fürhin in Verlegenheit geratend) N-nun... es ist sehr... fortschrittlich in dies' Gestaden! Ganz... g-ganz sauber und adrett. Und wir hoffen, unser Handwerk einwandfrei zu erfüllen! TOMOYO: Dies gelingt euch gerade bravourös! Nun denn - dann macht jetzt eine Pause. SAKURA: Sehr gern. TOMOYO: Und Sie, liebes Publikum- Entspannen Sie sich, amüsieren Sie sich- Denn denken Sie daran, die Elite verdienet es! (vereinzelte Gäste ihr mit diversen Gläsern zuprostend und applaudierend.) FYE: (zu seinen Gefährten sprechend) Höret an, meine Lieben, einen Vorschlag gilt es für mich vorzubringen: Damit nicht alles gar musiklos ablaufet, Sollte immer einer von unserer Runde oben bleiben, Auf dass er zur Unterhaltung der Leute ein wenig improvisiere! SHAOLAN: Nicht unklug dünket mir dies. Außerdem scheinet mir, wir sind recht beliebt geworden, Bei jen' Abkömmlingen der Elite. FYE: (glucksend) Sicher lag just dieses an Kuro-pyons Stimme! KUROGANE: (knurrend) Du schweig still! FYE: Also - wer möchte denn zuerst sein Solo darbieten? Du, Kuro-ron? SHAOLAN: (einfallend, bevor der Ninja sich auf den Blonden stürzen kann) Ich denke, ein Saxophon gibt etwas mehr her, für einen Solopart. FYE: (Shaolan übermütig auf die Schulter klopfend) Alsdann, Shaolan mein, stürze dich wagemutig ins Gefecht! Derweil machet uns unsere liebe Tomoyo-chan mit diesem Paracelsus bekannt. Werden wir hoffentlich mit ihm sympathisieren können! KUROGANE: (einen scheelen Blick durch das Lokal werfend) Dorten erwartet sie Unser bereits. Und jener schnöselhafte Sonderling, Verunziert durch der Falten Visagistenkunst, Und mit diesem gar geschmacklosen Walrossbart- Das muss Paracelsus sein, dünket mir! FYE: Ach, Kuro-Chan, wie "cheeky" du doch bist! (kichernd einem Faustschlage ausweichend) Und überaus "rough" noch dazu! KUROGANE: Pass auf was du sagst! SAKURA: (schlichtend) Jetzt streitet nicht - erwarten sie uns doch schon! FYE: Recht hast du- unhöflich wäre es, wenn wir sie warten ließen! Nun komm schon, Schwarzer-- KUROGANE: (grollend) Schon zur Stelle... (die drei Gefährten sich nunmehr Richtung Theke bewegend, wo sich zwei Nutrix um die Bedienung kümmern. Mittlerweile herrschet friedliche Geselligkeit in dem Lokal; es wird getrunken, über die neusten genetischen Errungenschaften getratscht, und den Saxophonweisen des Shaolan gelauscht. An der Theke Tomoyos Klon sitzend, welche dabei ist, mit dem hageren Jacketträger- Dr.Paracelsus- eine Unterredung zu führen. Beide aufmerkend, als das Dreiergespann hinzukommet.) Kurogane. Fye. Sakura. Tomoyo. Dr.Paracelsus. TOMOYO: (einlenkend) Ah, hier sind sie nun- Darf ich bekannt machen? Dr. James Fitzherbert Paracelsus, Fye De Flourite, Sakura Kinomoto und Kurogane- Kurogane-San, Sakura-chan, Fye-San? Dr. James Fitzherbert Paracelsus. FYE: (strahlend) Eine hohe Ehre ist uns dies, Herr Doktor! DR.PARACELSUS: (jovial) Natürlich, was auch sonst? Angenehm, angenehm. (die dreie kritisch musternd) Genetischer Durchschnitt an der positiven Grenze, nicht wahr? Jaja, dachte ich es mir doch. Überraschend, wie lückenlos Ihr Vortrag eben war! SHAOLAN: Nun ja, ihr wisst, wir sind nicht grade verfolgt von Glück! Wer weiß, was lauern noch, für Heuchler hier auf dieser Welt? DR.PARACELSUS: (salbungsvoll) Wie, gar so schlimm? Meine Lieben, hier in unserer Schönen Neuen Welt Findet sich mitnichten ein böses Odem, den Listestrumpf im Herzen; Im Gegenteil, nur edle Leute wandeln hier ein und aus! KUROGANE: (abfällig) So spricht ein Professor. FYE: (schnell einfallend) Mein lieber Herr Paracelsus, Verzeihen Sie meine gar forsche Frage, Doch- stellte es für Sie einen Umstand dar, Wenn Sie uns die Freundlichkeit und Gastesmilde erwiesen, Uns tiefer in dieses Land zu führen? Nach Hilfe auf einer wichtigen Mission verlanget es uns. DR.PARACELSUS: Wie? Wichtige Mission? Was könnte wichtiger sein als eine genetische Zukunft? Wie Sie wissen, pflege ich hart zu arbeiten. Starkes Blut verdienet starkes Gut. (die Gefährten nachdrücklich musternd) Nun, zumindest scheinen mir einige von Ihnen von starkem Blut zu sein. SAKURA: Wir sind auf der Suche nach etwas, dass für mich wichtig ist. SHAOLAN: Deswegen fragen wir. DR. PARSELUS: Was sucht ihr denn? FYE: Einen energiereichen Gegenstand von größter Wichtigkeit! DR.PARACELSUS: Wie? Falls Sie maskierte Terroristen sind, Bedaure ich es, aber dem Terror pflege ich keine Schienen zu legen! KUROGANE: (gereizt) Vermaledeit nochmal! Terroristen sind wir mitnichten, nichts Verwerfliches steht uns im Busen! Es handelt sich um Eigentum dieser Kleinen hier! DR.PARACELSUS: (sich den Schnauzer streichend) Hm. Kompliziert, kompliziert! Wie könnte ich Ihnen hierbei überhaupt behilflich sein? FYE: Nun, Doktor, mit Verlaub: von höchstem Einfluss ist Ihre Person! Wir, harmlose Musikanten, die wir uns die Finger wundsuchen, Sind gewiss imstand', mehr verrichten zu können, Wenn uns ein großer Mann unter seine Fittiche nehme! Gewiss könnten Sie uns Plätze zeigen, wo sich die Suche lohnt! DR. PARACELSUS: Viele energiereiche Stätten gibt es hier. In den Genwerken, um ein Beispiel zu nennen. SAKURA: Dürften wir es sehen? DR. PARACELSUS: (nachdenklich) Ich weiß nicht recht. SAKURA: Oh, ich bitte sehr! Noch nie habe ich eines gesehen und es wäre mir wirklich eine Freude! DR. PARACELUS: Hm, nun gut, wenn du darauf bestehst! Doch bezweifle ich, dass es dir dorten gefallen wird, mein Kind! Vor allem Provinzler pflegen geschockt auf Gentechnik zu reagieren, Allein der Teufel mag wissen, weshalb- Ist doch überhaupt nichts dabei! SHAOLAN: Nun, es ist uns eben noch ein Ding der Neuheit. Und unser Hermes versuchte bereits, uns dieses und jenes zu erklären. DR.PARACELSUS: Verzeihlich, mein Junge, nur allzu verzeihlich. Mit allzu großem Verstande sind dienstbare Klone nicht gesegnet. KUROGANE: (kalt) Ward dies nicht so geplant? DR.PARACELSUS: (Kurogane perplex musternd) FYE: (geschwind einlenkend) Nun, es mag so sein, Doch verrichten sie die ihnen zugedachten Aufgaben! Und erfreut wähnet sich unser aller Odem, Dass Sie sich zur Kooperation einverstanden zeigen, Doktor. Dürfte ich den Vorschlag erbringen, Dass Sie uns benachrichtigen, sobald es sich einräumen ließe, Uns einen Rundgang durch eines Ihrer Genwerke zu gestatten? DR.PARACELSUS: Natürlich werde ich euch eine NAchricht senden lassen. Nicht entgehen lassen will ich mir euer staunend' Blickes! Aber nun sagt mir doch, wollt ihr noch etwas zu trinken? SHAOLAN: Das ist nett, doch nicht annehmbar. Wir wollen euch nicht länger stören. FYE: Oh- wirklich nicht? KUROGANE: (drohend) Du hörtest schon recht! SAKURA: Wie sehr wir Ihnen danken, Doktor! Erfüllten sich damit doch unsere größten Hoffnungen! DR.PARACELSUS: Nichts zu danken, meine Herren. In unserer Schönen Neuen Welt finden Sie ausschließlich solch Edelmenschen wie mich! KUROGANE: (die Augen verdrehend) Gewiss doch-- FYE: (wohlgemut) Nun denn, zurück auf die Bühne, oder? SHAOLAN: Sicher, warum nicht? FYE: Die Nacht ist noch lang! (munter) Und sicher können wir noch ein paar Stücke improvisieren. Komm schon, Kuro-tan, mach nicht ein so langes Gesicht und bewege dich! KUROGANE: Ich darf ein Gesicht machen, wie ich es möchte. FYE: Jetzt lach doch mal! piekt ihm in die Backe KUROGANE: Hey! Lass das sein! FYE: Nei-hein~ (flöt] KUROGANE: (Fye mit tödlichen Blicken beschießend) Ich warne dich! Tu das nicht noch einmal! Sonst werd ich dich am Kragen hier herausschleifen und dich auseinandernehmen, lass dir das gesagt sein! FYE: (mit breitem Grinsen) Ach wie nett du doch immer bist~ KUROGANE: Gewiss, aber gewiss, mein lieber Narr-- Was stehet ihr so umeinander? Bewegt euch! (auf des Ninjas Anweisung hin begebet sich das Vierergespann erneut zurück auf die erhellte Bühne; indem sie langsam ein improvisiertes Lied zu spielen erheben, wird das Szenario alsbald dunkel. Der Vorhang fällt.) SECHSTER AUFTRITT- Viertes Bild. (Die Szenerie erhellet sich. Im Blicke des Zuschauers ist wiederum die futuristische, weiß verchromte Wohnung der Gefährten; es ist früh am Morgen, noch stehet lediglich eines dünnen Sonnenschimmers blasser Strahl am düsteren Himmel über Solaris. Die Gefährten deroselbst in tiefstem Schlafe liegend, allerdings mit Ausnahme von Fye, welcher im Wohnzimmer sitzet und offenbar über einer just eingetroffenen Nachricht brütet.) Fye. FYE: (nachdenklichen Tones) Nein, gar merkwürdig! Zwar wärmet's mir das Odem, zu sehen meine Freunde im Schlaf, Doch will es mich gar verwirren, dies' ominöse Nachricht Vonseiten unseres neuen Verbündeten Paracelsus... Weshalb wünschet er uns mittels Excubitores zu flankieren? Sind die heut'gen Zeiten gar gefährlich? Vermutet er gar, wir seien Schurken, die Todeslist im Busen? So sollte ich denn Hermes um eine Erklärung bitten, Weiß er doch um ein'ges besser bescheid. (dies sprechend, begebet sich der Magier zur anderen Seite des Wohnzimmers; an dessen Wand befinden sich zwei große, hermetisch abgeschlossene Kapseln, in welchen die beiden dienstbaren Klone nächtigen. Kurzerhand die Kapsel öffnend, in der Hermes ruhet, worauf dieser subito die Augen aufschlaget.) Hermes. Fye. HERMES: (wie aus tiefster Trance erwachend) Fye-San-- FYE: (erfreut) Differenzierest du unsere Namen? Hermes, welch wundervolle Neuigkeit! Und ohne Manipulation! HERMES: (steif aus der Kapsel steigend) Kurogane-San lehrte es mich. Dies' fremde Aura, so wallend und süß, mit dem Murmeln des Meeres- (den Blick senkend) Doch spüre ich Schmerzen inmitten meiner Brust, Wenn ich meine Gedanken in die Richtung dieser Aura lenke. Leide ich gar an einem genetischen Defekt? FYE: (seltsam lächelnd) Deine Brust erbebet in sanftem Schmerz, Hermes? Wenn du deine Gedanken auf etwas bestimmtes lenkest? Nun, dieser Schmerz ward "Einsamkeit" genannt. (Hermes an der Schulter fassend) Auch mir glühet die Brust in wildem Schmerz, Wenn ich mein Denken an bestimmte Personen lenke. HERMES: Du hast-- "Einsamkeit"? FYE: (lächelnd) Es ist in Ordnung, mein Lieber. Die hat jeder einmal - manche mehr, manche weniger. Dies nennt sich eine Emotion. Doch habe ich eigentlich ein anderes Ansinnen gehabt, weshalb ich dich geweckt habe. Höre Hermes, sind die heutigen Zeiten gefährlich? HERMES: Fye-san! Sicherlich nicht. Und wenn dem so wäre, würden euch sofort Excubitores zur Seite gestellt. FYE: (lacht) Da reicht unser Kuro-chan bei weitem aus! Doch, morgen ziehen wir es in Betracht, ein Genwerk zu besichtigen. Und ich erhielt die Nachricht, dass Excubitores uns flankieren werden. Werden wir etwa als gefährlich angesehen. HERMES: Jeder Besucher dieser GEnwerke wird von Excubitores begleitet - das ist immer so. FYE: (grübelnd) So so, hm hm... Sag, stellte es ein Hindernis für dich dar, uns auch zu folgen? Von höchstem Nutzen könnte dies uns allen sein, dünket mir. HERMES: Illegal ist dies in den meisten Fällen. Doch wenn es euer Befehl sei- erwarten werde ich euch heraußen, In Begleitung von Nutrix, wenn es euch beruhiget. (Fye aus toten, grauen Augen musternd) Und indes- tausenden von mir werdet ihr begegnen, so oder so. Reihe an Reihe, Wand an Wand- Unentkorkt noch, und dennoch nicht tot. Zwillingsbrüder, so könnte man rundheraus sagen. FYE: (erbleichend) Zwillingsbrüder? Tausende? HERMES: (eine Hand gegen seine junge Brust pressend) Ich habe Schmerzen-- FYE: (Hermes beruhigend anlächelnd) So gräme dich nicht, Heraußen werdet du und Nutrix uns erwarten, da wir dies wünschen. (abermals ins Grübeln verfallend) Doch so gut bewacht zu sein, dünket mir reichlich seltsam... (der Magier will abermals zu räsonieren anheben, jedoch wird ihm dies untersagt, da Kurogane, noch zerzaust von der Seinigen Lagerstätte, das Wohnzimmer subito betritt.) Fye. Hermes. Kurogane. KUROGANE: Was soll denn dieser Krach so früh? HERMES: Verzeihung, Kurogane-san. Es war nicht meine Absicht dich zu wecken. FYE: Kuro-pon, wie schön, du bist wach! KUROGANE: (knurrig) Dies denke ich mitnichten. Der Gedanke, was nun zu verrichten ist, hielt mich wach. Dieser Paracelsus, ein dubioser Kerl scheinet er mir zu sein... FYE: (fröhlich) Ah, schon wieder misstrauisch, Kuro-Pii? Nun baue doch auf uns'ren neuen Verbündeten, Scheinet er doch von edlem Gemüte zu sein! KUROGANE: Edel ist ein jeder nur bis zu einem solchen Grade, Bis dass ihm sein Edelwerk selbst etwas nutze. Ein Verlangen brennet in mir, feuriös und wild-- FYE: (irritiert) Wie? KUROGANE: (ungeduldig) Ihn umzubringen, was dachtest du? FYE: Na, aber Kuro-pi! So etwas - das ist doch nicht nötig. Schließlich hilft er uns bei der Suche. KUROGANE: Vielleicht weil er sich selbst dafür interessiert! FYE: Na, noch ist ja nichts passiert. Dann werden wir eben wachsam sein. Es wird schon werden, gewiss bin ich mir dessen! (sich an Hermes wendend, der bisher dem Gespräche lauschte) Mein Lieber, mir dünket, eine Weil' der Ruhe kannst du dir noch gönnen; Denn viel lieget noch vor uns zu tun. Wecken werden wir dich, wenn es an der Zeit, mein Wort darauf! HERMES: (den Kopf neigend) Jawohl. Ich danke dir für den Sinn meiner Existenz- bis... bis einstweilen. (sich abwendend, um in die Kapsel zurück zu steigen, welche alsbald von Fye verschlossen wird und den Klon subito in einen bleiernen Schlaf sinken lasset.) Kurogane. Fye. KUROGANE: (misstrauisch) Was starrte er so? Fast, als wühlte sich ihm eine Pestilenz durch den Balg. FYE: (lächelnd) Er leidet Schmerzen, Kuro-Pyon. Seltsam, nicht? KUROGANE: Weshalb seltsam. Sollte es doch so sein, oder nicht? FYE: Hm - eigentlich hast du recht, doch schön ist es auch nicht! KUROGANE: Habe ich auch nicht gesagt. Und jetzt sollten wir noch eine Weile schlafen. Abmarsch! FYE: Hyuu~ (den Ninja am Ärmel greifend) Eins noch: vor kurzem erhielten wir eine Nachricht von Paracelsus; Um punkt zwei post meridiem haben wir vor unserem Haus zu sein, Auf dass sich ein'ge seiner Excubitores unser annehmen. Obwohl Hermes es dementierte, gefährliche Zeiten scheinen zu walten! KUROGANE: (den Magier abschüttelnd) Nur nicht gar so vorschnell. Bedenke den Stand unseres "Professor Eisenbart", Ein mächtiger Mann gieret stets nach Sicherheit seiner Güter. Wenigstens nannte er uns den Termin! (Stille.) Wollen wir bloß hoffen, dass diese Wächter keine "Schmerzen" haben! FYE: (lächelnd) Wieso so verächtlich, Kuro-Nyan? Ist es doch der Schmerz, der uns alle ausmachet- Der Schmerz des Menschseins. Die Meeresaura, die Deiner umgibt, Eine Wirkung scheinet sie auf die Wesen um uns zu haben! KUROGANE: So? FYE: Sie scheinen, als ob sie ihrer, wie sagen sie hier? - Norm abweichen. KUROGANE: Warum, sollen sie das doch, wenn ihnen danach ist. FYE: (fröhlich) Wenn sie zu tun imstande seien, wonach ihnen ist, Mein Lieber- beträchtlich anders ginge es in dies' Gestaden zu! KUROGANE: Lirum larum, sei es! Von mir aus gern! Doch nun scher dich ins Bett; Noch zeiget nicht einmal die Sonn' ihr gülden Antlitz. Auf dass man sich noch der Ruhe erfreue! FYE: Mit Vergnügen! Haben wir doch sicher einen langen Tag vor uns und - KUROGANE: (Fye unterbrechend und in Richtung der Schlafräume schiebend) Ruhe, sagte ich. FYE: Aber ja doch! (grinsend) Ich werde schweigen wie ein Grab. KUROGANE: (grollend) Schweigen und du? Inkompatibel! Höchstens schweigst du wie das Grab eines Untoten! Und jetzt marsch! (Dies sprechend, schiebet der Ninja seinen blonden Kompagnon unter harschen Bewegungen fürhin gen der Schlafräume; ab. Das Szenario wird dunkel.) (Als sich die Szenerie wieder erhellet, wähnen sich die fünf Gefährten nebst Nutrix und Hermes bereits auf der wie stets gar belebten Straße vor ihrer Wohnung; es herrschet Hochbetrieb, Fortbewegungsmittel aller Art gleiten durch die Lüfte, Menschen und Klone hasten umher, und so bemerken die Fünfe zunächst die beiden identischen Excubitores nicht, die fürbass schreiten.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. Excubitor 1. Excubitor 2. EXCUBITOR 2: (den Kopf neigend) Wir grüßen Sie, meine gnädigen Herrschaften. EXCUBITOR 1: (ebenso) Dürfen wir Sie bitten, sich einzureihen und uns zu folgen? FYE: Aber sicher doch! (gutgelaunt) MOKONA: Huh! Die sind ja ebenso groß wie du, Kuro-tan! KUROGANE: Na und? MOKONA: Ich frage mich, ob sie auch genauso stark sind! KUROGANE: Pah~ FYE: Wohl kaum, nicht wahr? Also, Freunde, wandlen wir! Hermes, Nutrix, folget uns! HERMES: Sehr wohl, Fye-San. NUTRIX: Sehr wohl, Fye-San. (obwohl sich die beiden Excubitores ob diesem seltsamen Verhalten ihrer "Artgenossen" einen verwunderten Blick zuwerfen, setzet sich die nunmehr neunspännige Truppe alsbald in Bewegung.) EXCUBITOR 1:Meister Paracelsus lasset ebenso ausrichten, Dass er sich ob eurer baldigen Ankunft sehr erfreut. Ebenfalls ist es unsere Obliegenheit, Sorge zu tragen, damit Sie wissen, was in einem Genwerk rechtens und falsch ist. SHAOLAN: Nur zu; wollen wir doch keine Regel verletzen. EXCUBITOR 1: Es ist nicht gestattet, etwas anzurühren, wenn es nicht ausdrücklich gesagt wird. ECUBITOR 2: Des weiteren sind einige Ateilungen strengste Ruhezonen. SAKURA: Ruhezonen? Weshalb? EXCUBITOR 2: Meister Paracelsus wird näheres erklären. Auch ist es verboten, dienstbare Klone in das Werk zu bringen, Welche sich bereits am Leben wähnen, Von Excubitores einmal abgesehen. Und halten Sie sich stets an Meister Paracelsus selbst. EXCUBITOR 1: Das Verkehrteste, das Sie tun können, Ist eine der Zuchtflaschen zu beschädigen. In neunzig Prozent aller Fälle führet dies zum Tod des Klons, Welcher sich herinnen wähnet. SAKURA: (erblassend) Oh-- KUROGANE: (knurrig) Und wenn es doch passieret? EXCUBITOR 1: Wird das schwere Folgen haben. SAKURA: (erneut) Oh- SHAOLAN: Wir werden gut acht geben. MOKONA: Sicherlich! Nichts anrühren werden wir und keinen Mucks von uns geben! (herumspringend) KUROGANE: Wer es glaubt! FYE: Ach wo! Gewiss wird es ein Heidenspaß! EXCUBITOR 2: Meister Paracelsus wird erfreut ob diesem sein. (auf ebenejen Weise weiterhin einher schreitend verlassen die Gefährten nebst den Klonen bald das Wohngebiet und betreten die Industrieareale, in welchem Genwerke und andere, bizarre Fabriken aus Glas und weiß verchromtem Stahl gleich riesenhaften Pflanzen aus dem Boden wuchern; alsbald vor einem jener gewaltigen Gebäude anhaltend.) KUROGANE: Zum Henker auch! Wieder solch eckelzitrische Zäune-- FYE: Elektrisch! KUROGANE: Was auch immer- Und Leibwächterlein, so weit das Auge reichet! Malefizverflucht! EXCUBITOR 1: Nötige Sicherheitsvorkehrungen. Dorten wähnet sich bereits Meister Paracelsus! DR. PARACELSUS: Guten Tag, wie ich sehe, sind Sie wohlauf hier eingetroffen. FYE: Vielen Dank für die Einladung. SAKURA: Ja, ich bin schon sehr gespannt. (immer noch ein wenig schockiert ob des Excubitores Worte) KUROGANE: (ungeduldig) Geht es denn auch jetzt los? DR.PARACELSUS: (jovial) Aber ja, mein Guter, nur Geduld! In fortschrittlichen Gestaden weilen Sie nun; Und wie man es so schön benennet: "Der Weise kennet keine Hast, und der Hastende ist nicht weise!" Sehen Sie sich doch nur um! Dies nennet man wahre, reine, unverfälschte Wissenschaft. (mit einer Geste das gesamte, weite Gelände umfassend; das gewaltige, weit in den Himmel ragende Genwerk glänzet vollkommen weiß verchromt und mit großen Glasflächen, durch die das bleiche Tageslicht fallet; Überwachungskameras sich überall befindend, welche vor allem die etlichen kleinen Lagergebäude um das Werk herum im Blicke haben. Etliche Sicherheitsvorkehrungen finden sich auf dem Gelände, welches ruhelos von zahllosen Excubitores auf Patrouille durchschritten wird.) KUROGANE: (abschätzig) Nur kalt und weiß sehe ich. DR.PARACELSUS: Wird sich noch alsbaldigst ändern, mein Guter! Sobald ich Sie durch die einzelnen Stationen führe, um genau zu sein! Nach dem obligatorischen Sicherheits- nebst DNS-Check Beginnen wir alsbald mit den Besichtigungen der ersten Räume, Den Helix-Laboratorien, in denen die Erbgüter zusammengesetzt werden. Und wenn es Fragen gebet, egal über was, stellen Sie sie! FYE: Sicher! DR. PARCELUS: (voranschreitend) Erstens geht es durch die Eingangshalle. Bitte - geben Sie diesen Nutrixen Ihre DNS-Proben. (Fünf Nutrixen erscheinen, allesamt mit dem Spritzenartigen Geräte, dem die Gefährten schon bei Tomoyo begegnet sind.) KUROGANE: (murrend) Immer dieses Gepiekse... SHAOLAN: (sich dem Arm reibend) Nun es muss wohl sein~ (die Gefährten die Proben liefernd, welche sogleich von einem Greifarm ergriffen und in den immensen Rechner am Eingangsschalter eingespeist werden.) EINE STIMME: Proben: vollständig. Status Cives validi. Genom vollmenschlichen Ursprungs. Durchschnitt positive Grenze. Mängelquota Null Strich Null Drei Prozent. Passierbereit. DR.PARACELSUS: (Sakura die Schulter tätschelnd) Aber aber, weshalb so bleich, kleine Mamsell? Freuen Sie sich, nur wenigen ist es aufgrund ihres DNS-Codes vergönnt, Jen' unirdisch Wunder eines Genwerks zu erblicken! SAKURA: S-... sicher... SHAOLAN: Womit beginnen wir? DR.PARACELSUS: Womit Sie wollen; ich habe nichts zu verbergen, Ein Edelmensch bin ich, wie gesagt, Doch sollten wir- (einen prüfenden Blick auf seine Uhr werfend) Doch sollten wir zunächst jedwede Räume vermeiden, In denen laute Geräusche fatale Wirkungen haben könnten, Denn gerade findet eine pränatale Anhörung statt. SAKURA: (fürhin erbleichend) P-pränatale Anhörung? DR. PARACELSUS: Sicherlich, schließlich müssen sie ja ihre Bestimmung erfahren. Lasst es mich erklären, wie es vonstatten geht - die noch verkorkten, aber vollständig ausgebildeten Klone werden, je nach Kaste, der pränatalen Anhörung unterzogen, sie werden genormt. Alphas werden selbstverständlich anders genormt als gar Gammas oder Epsilons. Epsilons brauchen ja nicht so viel zu wissen wie Alphas. SHAOLAN: Sie meinen-- je nach- Amt? Ob Nutrix oder Hermes, Excubitor und dergleichen? DR.PARACELSUS: In ungefähr; menschliche Klone bewahren wir in separaten Räumen. Wenn es Sie gar interessieret, können wir nachher zu einer dieser Anhörungen gehen! FYE: Aber gern! Doch wo führet uns unser Weg zunächst hin? DR. PARACELSUS: Alsdann übernehme ich die Führung- (die Stimme erhebend) Hauptportal öffnen! (ein lautstarkes Zischen und Summen erhebet sich; einige Dampfstrahlen von carbonylem Reinigungsmittel besprühen Paracelsus nebst den Gefährten mit einem desinfizierenden Essenzum. Das weiß verchromte Hauptportal am Ende des Anmelderaums sich teilend; gespenstisches, kaltblaues Licht strömet den Gefährten entgegen.) FYE: (fröhlich) Hyuu~, wie aufregend! SAKURA: (leise murmelnd) Eher beängstigend... DR. PARACELUS: Nun bitte ich um Ruhe. Erklärungen werde ich später geben, sobald wir aus diesem Raum wieder heraus sind. Hier werden die Gammas genormt. (Die Sechs finden sich in einem Gang wieder, beidseitig von ähnlichen Alkoven gesäumt, wie sich auch ihrer Hermes und Nutrix zu schlafen begeben. Sie strahlen allesamt kühles, bläuliches Licht aus. Eine Stimme dringt leise murmelnd aus Lautsprechern, die sich wohl in den Alkoven befinden) SHAOLAN: (gedämpft) Und wie läuft es vonstatten? DR.PARACELSUS: (verschwörerisch) Es reichet hinnieden, Näher an die Sauerstoffkapseln heranzutreten. Und sorgen Sie sich nicht ob des Äußeren jener Klone; Sie sind bereits voll entwickelt, lediglich die Normung findet hier statt. (seltsam lächelnd) Lauschen Sie! Lauschen Sie den Worten, Die imstande sind, ein gesamtes Volk zu beherrschen. (ein gedämpftes Kommando sprechend; die flüsternden Stimmen in den Alkoven alsbald besser verständlich werdend.) EINE STIMME: (in stetigem, monotonem Wispertone) ... Liebe des gesamten Landes, der gesamten Welt. Du bist nichts. Deine Schöpfer sind deine Götter. Deine Götter sind dein Alles. Diene ihnen, gib ihnen dein Leben, das sie dir gaben. Dann wirst du Liebe innehaben, die Liebe des gesamten Landes, der gesamten Welt. Du bist nichts. Deine Schöpfer sind deine Götter. Deine Götter sind dein Alles. Diene ihnen, gib ihnen dein Leben, das sie dir gaben. Dann wirst du Liebe innehaben, die Liebe des gesamten Landes, der gesamten Welt. Du bist nichts. Deine Schöpfer... (in ebenjenem wispernden, eindringlichen Tone fortfahrend.) SHAOLAN: ... und...das geht die ganze Zeit so hinfort? DR: PARACELSUS: Nein! Nicht doch. Selbstverständlich folgen weitere Anhörungen, immer abwechselnd - stündlich genau festgelegt. Wir bauen vollstens auf dies' zärtlich eingeflüsterte Wahrheit! KUROGANE: (abfällig) Und wenn sie nun erlogen ist, Dies' zärtlich eingeflüsterte Wahrheit? DR.PARACELSUS: (im Brustton der Überzeugung) Aber nun hören Sie mal! Hier lehren wir unsere Klone Bescheidenheit und Nächstenliebe! Sie lernen das gemeinnützige Denken, Wofür wir zwar das Individualdenken vollends aus ihren Köpfen eliminieren müssen, Jedoch ist just jenes der geringste Verlust. KUROGANE: (eisig) Nicht wahr? Gebet es hinnieden schon genügend krasse Egoisten... FYE: (rasch einfallend) Nein, wie interessant, Doktor! (in behutsamen Schritten an einen der Alkoven tretend, in welchem sich ein in komatösem Schlafe liegender Hermes wähnet; eigenartig lächelnd) Ein schöner Anblick, wahrhaftig. So friedlich dünken sie auf das äußere Aug'; Haben sich um nichts zu sorgen, nur dieser engelshaften Stimme müssen sie lauschen- und gehorchen. DR. PARACELSUS: (zufrieden) So wie es sich gehört. Und es funktioniert ausgezeichnet. SAKURA: Aber warum dürfen sie nicht selbst entscheiden, was sie wollen? DR. PARACELSUS: Aber mein Kind! Was gäbe das für ein Chaos! Keine Struktur, keine Ordnung! Himmel - nicht auszudenken. SAKURA: (erblassend) Aber- mir beispielsweise war es vergönnt, Mein Schicksal selbst zu erwählen! Und ich tat es! DR.PARACELSUS: (Sakura mitleidig die Wange tätschelnd) Das, meine Liebe, ist in der Wissenschaft Als unglücklicher Zufall verzeichnet. Mittels Prädestination merzen wir verrückten Unsinn von Anfang an aus. Kein einziger Hermes, egal von welchem Werke, Wird je etwas tun, das ihm nicht vorbestimmt sei! Und wenn dies doch passieren sollte, will ich Meier heißen! FYE: (ein Kichern unterdrückend) Warum gerade Meier? Aber zu einer anderen Frage; Weshalb der ganze Aufwand? DR. PARACELSUS: Wie ich bereits sagte, um die Ordnung und Struktur zu erhalten. Zivilisation - sind wir doch keine Wilden. Und ist es auch keineswegs Aufwand. Wieviel Aufwand wäre es, (indem er es abwertend ausspricht) auf natürliche Weise auszutragen und dann auch noch zu erziehen! Dann läuft alles aus dem Ruder - Zufall, das ist wirklich schlecht! KUROGANE: (knurrig) Wie kommet gerade dies? DR.PARACELSUS: Schlechtes Genmaterial rief bereits Übelstes hervor, Seien es Terrorattentate oder falsche Theorien; Die Natur gab uns die Möglichkeit, jen' Fehler, welche so tief zugrunde liegen, dass wir sie in unser aller Körper tragen, Auszuradieren, zu korrigieren und justieren. Und siehe da- eine schöne, neue Welt! Es waltet Friede und Perfektion allein! (andächtig zitierend) O Wunder! Was gibt's für herrliche Geschöpfe hier! Wie schön der Mensch ist! Schöne neue Welt, Die solche Bürger trägt! SAKURA: (Paracelsus flehentlich anblickend) Aber- aber das Glück-- das Leben, der Wille- die Seele! DR.PARACELSUS: (Sakura neckisch in die Wange kneifend) Meine Liebe-- Das Glück pfleget zu zerfließen, Das Leben pfleget man zu erschießen, Der Wille weiß nicht, was er will Und die Seele schweiget still. Auch eine beliebte Anhörungsweisheit! (wohlgemut in die Hände klatschend) Aber, wollen wir uns nicht weiter hier aufhalten, gibt es noch so vieles zu sehen! (weiterschreitend, bis sie den Raum wieder verlassen und dafür einen großen Saal, der kein Ende zu haben scheint, betretend. Der Saal ist über und über mit Fließbändern und Maschinen bestückt, einige Menschen in Weiß arbeiten konzentriert und völlig ruhig vor sich hin) DR. PARACELSUS: (die Arme zu einer umfassenden Geste ausbreitend) Und hier - werden die Klone physiologisch genormt. Größe, Beschaffenheit des Korpus und des Gehirns. Dazu setzten wir je nachdem verschiedene Stoffe zu~ SAKURA: (schwach) Nein-- DR.PARACELSUS: (der Prinzessin Stimme nicht wahrnehmend) -beispielsweise Alkohol, aber auch Endorphine, Enzyme, Roheiweiße und Magnesium- unsere Excubitores beispielsweise Werden mit enormen Mengen an Magnesium und Kalzium ausgestattet, Für stabiles Knochengerüst und starke Muskeln. SAKURA: (erblassend) Nein-- (die Gefährten sich besorgt zu der Prinzessin umwendend, welche mit riesigen Augen hilflos in die Höhe starrt) SHAOLAN: Was ist dir, liebe Freundin? Wohin blickest du? (den Blick ebenfalls hebend; bald daraufhin erbleichend) Oh-- KUROGANE: (entgeistert) Was- ist dieses? DR.PARACELSUS: (vergnügt) Ah, Sie haben die Tanks bemerkt! (beide Arme in einer anbetend dünkenden Geste emporhebend) Willkommen im Hauptareal- den Feldern des Schlafs! Hier ruhet die Zukunft unserer Zivilisation, Weder lebend noch tot, weder atmend noch verbleichend. Weiden Sie sich! Hier sind sie! (die Gefährten nunmehr einen weiten Blick in die unendlich lang dünkende Halle werfend; ein einziger Dom aus gespenstisch bläulichem Licht erhebet sich vor ihnen, und nach gut zwanzig Metern vertiefet und erweitert sich der Saal gleichzeitig, wie in einem bizarren römischen Kolosseum; Wand an Wand, Seite an Seite, Meter auf Meter erstrecken sich unendlich zahllos wirkende Siedlungen von großen, bauchigen Flaschen aus bleich beleuchtetem Glas, allesamt mit je einem tief schlafenden Klon herinnen; die Gefährten hilflos in jene unirdischen Weiten blickend, die sich mächtig vor ihnen erstreckt.) KUROGANE: Was- bei allen Dämonen-- SAKURA: (flehentlich) Nein-- nein, das ist- DR. PARACELSUS: Unbeschreiblich, wunderbar, nicht? Sollte irgendwo ein Klon fehlen, ist sofortiger Nachschub möglich. SAKURA: (weithin erbleicht) Entsetzlich (der Ohnmacht nahe) DR. PARACELSUS: Entsetzlich, nein Ersetzlich, Fräulein. Leider ist es uns noch nicht gelungen unvergängliche Klone herzustellen, obwohl sie schon nahezu perfekt sind - SAKURA: Aufhören, ich ertrage es nicht mehr! DR.PARACELSUS: Aber gnädig' Fräulein! Klonen ist doch etwas ganz normales.. was seit IHr denn nun so bleich? SAKURA: Wir könnt Ihr... so... (fällt in Ohnmacht) SHAOLAN: (entsetzt) Um des Himmels willen! Prinzessin! (die totenblasse Sakura auf die Arme nehmend) FYE: (die Augenbrauen hebend) Es war des Guten wohl zuviel- MOKONA: (besorgt) Oh, Hülf'! Was ist es nun an uns? DR.PARACELSUS: (wohlgemut) Oh, sorgen Sie sich mitnichten! Die Luft hier herinnen ist gesiebt; manche vertragen dies nicht. In spätestens einer Stunde erwachet sie erneut. SHAOLAN: (reumütig) Weh uns! Hoffen wir das Beste! DR.PARACELSUS: (dem Knaben die Schulter klopfend) Sie ward unerfahren! Viele Provinzler pflegen dummerweise, Den Fortschritt als etwas Schlimmes anzusehen... FYE: (ebenfalls ein wenig blass um die Nase) Nun, immerhin ist es interessant, Doktor... (ein wenig wackelig lächelnd) Das Odem befriedet's, so viele Seelen schlafen zu sehen. KUROGANE: Noch...Noch schlafen sie. DR. PARACELSUS: Nun - Herrschaften - soll es weitergehen? Diese Nutrix wird sich um das Fräulein kümmern, bis sie wieder erwacht. (winkt eine Nutrix heran) SHAOLAN: Ich bleibe an ihrer Seite! DR. PARACELSUS: Lassen Sie sich nicht abhalten. FYE: Dann werden eben wir beide uns den Rest ansehen. Am besten, Shaolan, nehmest du sie hinfort an die frische Luft; Nutrix, würdest du ihnen den Weg zeigen? NUTRIX: Jawohl, gnädiger Herr. Hier entlang, bitte sehr. SHAOLAN: (Fye anblickend) Fye-San -- FYE: (lächelnd) Nun wandle, mein lieber Weggefährte! Gewiss sorgen sich Hermes und Nutrix bereits um unser Wohlergehen. SHAOLAN: Danke. Bis alsbaldigst! (Die Prinzessin auf die Arme nehmend und, von der Nutrix geführt, gen dem Ausgang schreitend. Ab. Paracelsus, der Magier und der Ninja in der gewaltigen Halle verbleibend.) Dr.Paracelsus. Fye. Kurogane. DR.PARACELSUS: Armes Kind! Wähnet sie sich stets so zart? FYE: Nun, sagen wir, im Besitz eines zarten Odems ist sie. KUROGANE: (knurrend) Genug davon! Doktor! Fragen muss ich, und zwar energisch, nach einem Raume, In welchem die Energie, die das Werke versorget, gelagert ist! Denn einen gewissen Verdacht hegen wir bereits, Wo sich Jenes wähnet, was wir suchen! DR.PARACELSUS: Gewiss, dazu kommen wir noch- Doch wollen Sie wirklich nicht zuerst unsere Eliteklone sehen? Die Kopien der Reichen und Begehrten? Eine wahre Augenweide ist's, und zudem haben wir Zeit! FYE: Nun-- einverstanden. Weh, wie werden Hermes und Nutrix besorget sein! Dr. PARACELSUS: (kichernd) Welch amüsante Posse- besorgt! Eines muss ich Ihnen lassen- ein begnadeter Komiker sind Sie! FYE: (leichthin) Berufung... jemand muss ja die Stimmung heben~ Wahrlich, Kuro-tan liegt dies nicht, deshalb übernahm ich es. (Kuroganes gefährliches Grummeln ignorierend) Aber, so gehen wir doch weiter! Halten wir Sie doch sicher ebenfalls von wichtigen Dingen ab. DR. PARACELSUS: So mag es sein, doch auch Besucher dieses Werkes sind mir wichtig. Doch recht, weiter in der Führung. FYE: Hervorragend! Komm, Kuro-Wan! KUROGANE: (grollend) Wähnten wir uns allein, Der Tod blühte dir! DR.PARACELSUS: Nun aber! Zügig und geordnet! (die beiden verbliebenen Gefährten forthin führend. Ab. Das Szenario verdunkelt sich.) (als sich die Szenerie wieder erhellet, wähnen sich unsere Zweie mitsammen dem Doktor in einem erheblich kleineren, jedoch sehr maschinell wirkenden Raum; überall finden sich arbeitende, zischende, schnaufende, stampfende Maschinen, es herrschet rötliches Halblicht und außer den Dreien ist keine Menschenseele zu erblicken.) FYE: (beeindruckt) Hyuu~! Höchst erstaunlich! DR.PARACELSUS: Nicht wahr? Dieses, meine Lieben, Wird der Maschinenraum, in dem sich auch der Energietank befindet. Für gewöhnlich ist dies Elektrizität; Doch gab es schon oft Streit diesbezüglich in der Regierung, Denn immenser Stromverbrauch erschöpfet die Quell' allzu rasch. Nach besseren Energiequellen ist nun jeder auf der Such', Und- gottlob!- unser Genius Dr.Laines scheinet bereits Erfolg gehabt zu haben, Schränkte er den Verbrauch seiner Elektrizität doch bemerkenswert ein! KUROGANE: (misstrauisch die Brauen verziehend) So? DR.PARACELSUS: Jawohl! DR. PARACELSUS: Nur ist er der einzige der es geschafft hat - und leider sagt er nicht, wie er das zustande gebracht hat. Nun - der Weltaufsichtsrat geht der Sache nach. Schließlich heißt es hier ja, Eine für Jeden. FYE: Dr. Laines - sind Sie gut mit ihm bekannt? DR. PARACELSUS: Es geht. Doch muss man hinzufügen- ein Genie ist er wahrlich! Genetisch so gut wie perfekt, von überzeugendem Naturell Und wissenschaftlich in absoluter Spitzenposition! Ganz Solaris bewundert ihn! KUROGANE: (seufzend) Nochmal schöner. FYE: (grübelnd) Schon einiges hörten wir von ihm, Ein Nobilis ist er, nicht wahr? Wäre es denn möglich, einen Termin bei ihm zu erhalten? DR.PARACELSUS: Leicht ist dies' Unterfangen nicht, Ist er immerhin ein bedeutender Mann und hat mannigfach' Pflichten! Und wenn Sie einen Termin beim "echten" Dr. Laines wünschen, So ist dies fast unmöglich- seine echte Person ist rar. KUROGANE: (die Stirn runzelnd) Besitzet er denn keinen weichen Punkt, an dem er sich reizbar wähne? Ein besonderes Verlangen, eine auserwählte Tätigkeit? DR.PARACELSUS: Nun, ich plaudere ungern aus dem Nähkästchen, Doch denke ich, es wird ihm nicht schaden; Er liebt Frauen, und zurückgeliebt wird er gerne und oft, Gerüchten zufolge besitzet er trotz Gattin mehrere Geliebte. Ein junge Frau könnte gewiss einiges mehr erreichen! KUROGANE: (nachdenkend) Hm... hmm... FYE: (amüsiert) Ei, so ein beschwingtes Privatleben? Wahrlich, ein toller Spaß, Doktor! DR.PARACELSUS: Ich sage lediglich, was mir zu Ohren kam. KUROGANE: Gewiss. Frauen sagten Sie? Eine junge Frau? (Fye einen Seitenblick zuwerfend) Hm... FYE: (verwundert) Was ist dir, Kuro-Tan? KUROGANE: Mir ist nur gerade eine Idee gekommen. Nichts weiter. (dies ausspricht und sich dann in geheimnisvolles Schweigen hüllt) FYE: Aus dir werde ich nicht schlau! (sich wieder an Paracelsus wendend) Vielen Dank für diese interessante und informative Führung. DR.PARACELSUS: (jovial) Nichts zu danken! Sehr dränget mein Hoffen auf ein erweitertes Wissen Ihrerseits! FYE: Aber gewiss! Nun verstehen wir, was es heißet, Fortschrittlich zu sein! Doch noch eine letzte Bitte von meiner Seite, Doktor: Wähnen Sie sich imstande, eventuell fürhin in Kontakt mit uns zu bleiben? Denn, so dünket es mir, wird uns unser Weg alsbald zu Dr.Laines führen; Und da er so einflussreich ist und wir nur wandernde Musikanten, So hoffen wir demütigst auf weitere Unterstützung Ihrer! DR.PARACELSUS: (grübelnd) Nun... einverstanden, Heute wähnet sich mein Odem in guter Stimmung, also wieso nicht? FYE: (erleichtert) Haben Sie vielen Dank! Nun wissen wir, wie ein Werk beschaffen ist, Und gewiss werden wir dieses Wissen nutzen! Dann hoffentlich auf bald, nicht wahr? DR.PARACELSUS: So sei es, so sei es; Erlauben Sie mir noch die kleine Freude, Sie nach heraußen zu begleiten. FYE: Gewiss, wenn es keine Umstände bereitet. Wenn doch - wir finden sicher selbst hinaus. DR. PARACELSUS: Ich bestehe darauf. (die beiden nach heraußen begleitend, sich am Tore verabschiedend) Die Excubitores werden Sie zurückgeleiten. FYE: Verbindlichsten Dank. Ah, sieh, da sind auch schon die anderen beiden! Sakura-chan wähnet sich auch wieder wach! KUROGANE: Zeit wurde es allerdings bereits! (Dr.Paracelsus ab durch das Hauptportal; Kurogane nebst Fye anitzo zu Shaolan, Sakura, Hermes und Nutrix eilend, welche-von zwei Excubitores bewacht- am Geländeeingang weilen.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. Excubitor 1. Excubitor 2. Hermes. Nutrix. FYE: Seid mir gegrüßt! Schön, dich wieder bei Bewusstsein zu erblicken, Sakura-chan mein! Ergehet es dir wieder besser? SAKURA: (schwach lächelnd) Zumindest um ein Weniges, Fye-San. Ein wenig schockte mich jen' Werk ja doch... SHAOLAN: (beruhigend) Niemand gedenket, dir einen Vorwurf derohalber zu machen, Prinzessin! HERMES: Und allzu verständlich ist es ja nur; Wenn man bedenket, was sich dort herinnen wähnet. NUTRIX: Wohlwahr; Schönes erwartet einen dort nicht. (die Gefährten verwundert erblickend, wie sich das mädchenhafte Geschöpf unter gepeinigter Miene an die junge Brust fasst.) HERMES: (seine Artgenossin besorgt anblickend) Wir sollten gehen. Hier entlang, bitte sehr. War der Besuch wenigstens von Erfolg begleitet? FYE: Aber ja! Haben wir zumindest eine Idee wo unsere Feder sein könnte! SAKURA+SHAOLAN: Wahrlich? Wo? KUROGANE: In einem der anderen Werken...das eines gewissen Dr. Laines. FYE: Ah! Apropos! Du sprachest von einer Idee? Nun sag!! KUROGANE: Nun, sagte Paracelsus nicht, Dieser Laines hätte eine gewisse Schwäche für das schöne, reifere Geschlecht? FYE: Ja, dessen entsann er sich tatsächlich! Und weiter? KUROGANE: So wie es aussehet, brauchen wir Laines' Bekanntschaft, Um zu jener Feder vordringen zu können, falls sie dort weilet; Und um Laines' Bekanntschaft zu erringen, und zwar die des "echten" Laines, Bräuchten wir mehr als Schwert und Gewalt, dünket mir. Eine junge Frau ist's, die wir brauchen! SHAOLAN: (entsetzt) Kurogane, wie vermessen von dir! Verlangest du etwa, dass Sakura solch' schröcklichen Dienst übernähme, Und Dr.Laines das Gemüt verwirre, auf dass er weich wird? KUROGANE: (den Kopf schüttelnd) Nein, mitnichten; Anscheinend ist's eine erwachsene Frau, die wir brauchen, Und da wir nunmal keine Frauen sind... (Fye gründlich von oben bis unten musternd) FYE: (zusehends verdattert) Was willst du uns sagen ob diesem? (das verschlagene Grinsen des Ninjas gewahrend) Du meinst nicht etwa...? KUROGANE: Doch, ich meine. FYE: (an sich herunterdeutend) Mir fehlt entscheidendes! KUROGANE: Ist sicherlich zu kaschieren! SHAOLAN: (verlegen) Aber, Kurogane-San! Um Gotteswillen!! Was denkest du dir nur dabei, bei dies Tollheit? Fye-San zur-... zur FRAU machen?! KUROGANE: (grinsend) Gewiss, warum nicht? Laines braucht ein Spielzeug, also bekommet er es. (Fye abermals musternd) Ein wenig verändern müssten wir allerdings-- FYE: (bis unter die Haarwurzeln errötend) Kuro-Mune, sieh mich doch um Gotteswillen nicht so an! Das-- das bitte ich mir aus, und zwar energisch! KUROGANE: (grinsend) Ich schaue dich an, wie es mir gefällt... Lady Marmalade. FYE: (nach Luft schnappend) WIE?? KUROGANE: (sich an Sakura wendend) Sage an, Kleine, Dünket dir, wir können aus dies' Hallodri eine Frau machen? SAKURA: Äh... (unsicher) Na ja... ein Kleid, vielleicht? Und.... etwas Make up? FYE: Kuro-ron! Das ist ein Scherz! KUROGANE: Nein, durchaus nicht. Es ist mein voller Ernst. Schauspielerst du doch gut - wirst du eine Frau sicher gut mimen können, eh? FYE: (stammelnd) Ja, aber-- ja, aber, Kuro-Wan, ich-- KUROGANE: Nichts aber, der einzige Plan ist's, den wir haben. Und zudem, wer ist der Komiker von uns Fünfen? MOKONA: Aber ihm solch entwürdigende Rolle geben zu wollen! Kurogane, bedenke dein Tun! HERMES: Es verhält sich allerdings exakt so, wie Paracelsus sagte. Dr.Laines mag berühmt sein, doch ist er auch ein Schürzenjäger- Für einen glitzernden Weiberrock tut er alles. SHAOLAN: (die Gedanken sorgfältig abwagend) Nun-- Fye-San, so schrecklich es für dich klingen mag- Einen besseren Plan hegen wir tatsächlich mitnichten! Wir müssen nun auf dein Talent vertrauen! FYE: Talent?! Gott im Himmel! Welches Talent? KUROGANE: (Fye gehässig zuzwinkernd) Ihm das Hemde heißzureden, Lady Marmalade! FYE: Weh! Weh, weh, weh! Wie wird mir?! (dann breit grinsend) Nun gut - da mir keine andere Wahl bleibt, werde ich es tun. SAKURA: Fye-san! Aber - FYE: Es ist in Ordnung. Schließlich geht es doch um deine Feder, nicht wahr~ SAKURA: (stammelnd) Nun, wohlwahr, jedoch-- FYE: (fröhlich) Völlig rechtens ist's! Just fand ich mich damit ab, so soll es denn sein; Doch sollten wir alsbaldigst mit den Vorbereitungen beginnen, nicht? HERMES: (sachlich) Mit Verlaub, ein Vermerk von meiner Seite; Eine passendere Garderobe wäre durchaus angebracht. Wenn es euer Wunsch ist, begebe ich mich mit Nutrix auf einen Botengang, Ausschau zu halten nach allem, was den Aufwand wert sei- SHAOLAN: (ein wenig hin- und hergerissen) Nun- rechtens, freilich! Hier ist das Geld von gestern Abend, Doch gehet sparsam damit um. HERMES+NUTRIX: Jawohl! (ab.) SHAOLAN: (sich wieder an seine vier Weggefährten wendend) Und des Weiteren schlage ich fürhin Informationsbeschaffung vor! Sicher wäre es nicht verkehrt, mehr über Laines zu erfahren! KUROGANE: Verkehrt klinget dies mitnichten; Ertüchtigen wir uns, auf auf! SHAOLAN: Meine Rede. Excubitores, darf ich euch bitten? EXCUBITOR 1+ EXCUBITOR 2: Jawohl! (die Gefährten auf ebendiese von den Wächtern fürhin geführt werdend, gen ihrer Wohnung; langsam verdunkelt sich das Szenario.) (als sich das Szenario wieder erhellt, wähnen sich die Fünfe mitsamt Nutrix und Hermes abermals in ihrem neuen Heim; der Ninja wähnet sich beschäftigt, einen enormen Stapel an Datenträgern und Büchern hereinzutragen, Shaolan und Mokona schmökern bereits emsigen Sinnes in einem Stadtplan, während Sakura beflissen an der Türe zum Badezimmer stehet, eine Zahl verschiedener Garderoben auf dem Arm; immer wieder einen verlegenen Blick ins Bad werfend.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. SAKURA: (besorgten Tones) Ist es rechtens so, Fye-San? FYE: (sich ächzend zwischen Vorhängen verbergend) Mutter Maria! Was denket sich die Frauenwelt nur dabei, Ihren Korpus derartig zu quälen, indem sie in solch enge Kleider schlüpfen? KUROGANE: Umbringen wird es dich nicht! FYE: Wenn nicht dies Kleid, dann wohl die Schuhe! KUROGANE: Nun stelle dich nicht so an! So eng kann es doch gar nicht sein! FYE: Hah~ hättest du eine Ahnung! ( leichten Tonfall des Maulens anschlagend) Wie wäre es, wenn du es mal probierst? KUROGANE: Nicht einmal im Traume würde ich daran denken! FYE: (triumphierend) Aha, was höre ich? (alsbald wieder ins Jammern verfallend) Oh weh, diese Schuhe! Wie sie Meiner spotten! Ach, meine linke Schulter! Eingezwängt und eingequetscht! Liegen die Polster wenigstens bereit? SAKURA: (verlegen einen großen Packen Mullbinden und Kunststoff bereitstellend) Freilich, Fye-San! FYE: Bitte, Mädchen, leihe mir deine helfende Hand-- (Sakura zu ihm gen Bad verschwindend) Au! AU, vorsichtig herangegangen! Weh! KUROGANE: (spottend) Glücklich kannst du dich schätzen, Dass du heute abend nur hier herinnen probst! Erblickte Laines deine Erscheinung, so lachte er sich tot. Stopfe ihm nur kräftig Stoff hinein, Prinzessin! Auf dass alles aufs Beste passt! SHAOLAN: (peinlich berührt) Aber, Kurogane-San! KUROGANE: Sonst fällt es auf. SHAOLAN: ...recht hast du. (weiterhin, mit den Karten beschäftigt, Fyes Wehgeklage anhörend) SAKURA: Obacht Fye-san...sonst fällst du noch. FYE: Hyu....wär ja nicht das erste mal. Wie soll man in diesen Schuhen laufen? (Shaolan und Kurogane misstrauisch lauschend, wie es fürhin im Bad rumoret.) SAKURA: Verlanget es dich nun, ein wenig im Wohnzimmer zu üben? Denn eine Frau hat sich, wie man weiß, auch wie eine Frau zu bewegen-- SHAOLAN: (in dem Stadtplan umhinnenblätternd) Res ita se habet. KUROGANE: (grinsend) Und wenn er gar auf die Nase fallet? FYE: (zögerlich) Dann werde ich Sorge tragen! Also gut- packen wir es an! Mein vollstes Vertrauen sei dir hiermit gegeben, Sakura-Chan! (dies sprechend, betritt Fye das Wohnzimmer, sorgsam von der Prinzessin an der rechten Hand geführt; Shaolan erblassend und Kurogane vor unterdrücktem Gelächter in die Knie knickend, als sie des Magiers extrem hochhackig' Sandaletten, des nahezu verboten engen Cocktailkleides und dem nachdrücklich an gewisse Stellen unter dem Kleide angebrachten Mullbinnden gewahr werden.) KUROGANE: Gott-- Gott-- Schießbudenfigur, du! FYE: (beleidigt) Allein für euch ertrage ich dies' Strapazen! Weh! Dahin ist sie, meine Männerwürde! SAKURA: (aufmunternd) Wichtigeres gebet es im Leben als Würde, Fye-San! Und zudem, das Laufen macht schon Fortschritte! KUROGANE: Du meinst, dass er sich nicht mehr den Kiefer dabei bricht? MOKONA: I wo, von wegen! Beinahe bemerkenswert! FYE: (theatralisch) So wird es sein- Cheops wird zu Kleopatra, meine Gefährten! -TERZETT DES FYE, DER SAKURA UND DES KUROGANE- ("Was Frauen wollen") KUROGANE: (immer noch ein Lachen unterdrückend) Hoffen wir, dass dieser Doktor Entweder blind ist Oder dieser Aufzug Überzeugend! FYE: Selbstredend! Mein Lieber, sprechen wir doch vom weiblichen Geschlecht! Und dies mache man besser recht als schlecht! Denn, mal ganz unter uns, Frauen haben beizeiten Ihre Gebräuche, Sonder- und Eigenheiten; Man denke nur an jen' Hüftschwung, so neckisch geziert! Einem Manne wird hierbei nur das Kleinhirn verwirrt; Hüfte links hoch und rechts runter, zack! Wie bei einem Kamel im Huckepack! SAKURA: (es Fye auf kokette Weise vormachend) Denke hierbei an weiblich' Grazie, Fye, Sonst verkommet's gar zu einer Narretei, Die Arme neckisch mitbewegt, Damit dich dies' Unterfangen nicht aufs Pflaster legt! Erfreuen soll Laines sich ob deiner besonderen Note! KUROGANE: Wohl eher lacht er sich zu Tode! ALLE 3: (zum Refrain anhebend) Ach, wo wäre Mann nur ohne Frau, Dies irdisch' Leben verkäme zum Super-GAU, Wo wäre Glückseligkeit, Kunst oder Eleganz? Man setze ihr auf den Rosenkranz, Und bete, dass sie niemals verkümm'ren sollen- Denn das ist's, was die Frauen wollen! FYE: Zu Tode lachen, Ich muss doch bitten! Ich werde das schon machen. SAKURA: Nun - ein wenig mehr üben, Wirst du wohl noch müssen. KUROGANE: Schwankst als wärest du blau~ FYE: (grinsend) Miau~ SAKURA: (einfallend) Wenn wir uns schon bei Miau wähnen, So solltest du auch noch jen' gewisses Sächelchen lernen: Bestimmte Worte richtig zu betonen, und ein Wimpernklimpern Vermag gespannte Stimmung rasch zu mildern! FYE: Was für Worte dies sein könnten, ist einem Manne freilich nicht klar, Vielleicht 'Parfüm'? 'Ballett'? 'Zero-zero-trois'? KUROGANE: Seh ich ihn doch schon prustend am Boden liegen-- SAKURA: Nun wollen wir uns nicht in die Haare kriegen! Was wichtig sei, wäre das 'Hallo', Ein guter Gruß macht das Männerherze froh! Drum sprich es mir nach: Hall- looooooh... FYE: Hall- loooooh! KUROGANE: DIese Betonung ist ja völlig schief! Ich glaube nicht, dass je so einer rief... SAKURA: Außerdem Fye-san, in höherer Stimmlage, nicht so tief! FYE: Höher? In etwa so? (in höherer Stimmlage) Hallo-ho? KUROGANE: Wie eine simple Frage soll es auch nicht klingen! FYE: Solltest wohl eher du dich als Frau verdingen? (in schwungvoller Geste den Arm durchstreckend) Halloohoooooh! Mit Verlaub, Doktor Laines, ich liebe Sie! Sie durchtriebenes, sexy Supergenie! He drives me crazy, like no one else! He drives me crazy, and I can't help myself! KUROGANE: In die Ohnmacht würdest du ihn allenfalls zwingen- SAKURA: Rechtens, viel schüchterner und zarter muss es klingen! FYE: In etwa so? (kokett) Hallo, Dr. Laines~ Hörte ich doch sie wären so eins, Ein Genie mein ich, Und deshalb ist es mir eine Ehre~ Sie kennen zu lernen. SAKURA: Mein Respekt, um ein'ges besser bereits! Du mauserst dich gehörig, so scheint's! KUROGANE: Öha, das will ich erst seh'n, Bis zur Perfektion werden gewiss noch ein'ge Tage vergehen- FYE: Nur nicht so negativ, mein lieber Kuro-Wan, Denk' ich doch auch an unser Wohlergehen dann und wann! ALLE 3: (zum Refrain anhebend) Ach, wo wäre Mann nur ohne Frau, Dies irdisch' Leben verkäme zum Super-GAU, Wo wäre Glückseligkeit, Kunst oder Eleganz? Man setze ihr auf den Rosenkranz, Und bete, dass sie niemals verkümm'ren sollen- Denn das ist's, was die Frauen wollen! SAKURA: Ein letztes, was gar günstig wäre zu bedenken: Das Händefalten, das bescheid'ne Blickesenken, Das zarte Erröten so süß und adrett, KUROGANE: (leise vor sich hermurmelnd) Nur acht geben muss er, um nicht zu landen in seinem Bett~ FYE: Was murrst du da In deinen nicht vorhandenen Bart? KUROGANE: Ich sagte, daran sei auf keinen Fall gespart! FYE: Hyuu, du kennst dich aus, wie? KUROGANE: Das habe ich nicht gesagt~ nie! FYE: Sicher, sicher- doch gib Acht! Allenfalls Schwillt uns'rem großen Hündchen noch der Hals-- KUROGANE: Keinesfalls! FYE: Ach eins noch, Sakura-Chan, eine Frage: Sage bitte nicht, dass ich mich fortwährend beklage, Doch kam mir erst eben die wohlbegründet' Furcht, Dass ich ihm so gefalle, dass gar der typisch-männliche Lurch In ihm erwacht, und er mich ins Bett gar zerren will? KUROGANE: Welch Vulgarität! Schweige still! SAKURA: (immens errötend) Du lieber Himmel, welch Idee! Wie kommest du nur auf solches? Weh! FYE: Nun, in diesem Maße wird er mich gewiss nicht begehren-- Allenfalls könnte ich mich erwehren. KUROGANE: Ganz solltest du ihm die Hoffnung darauf aber nicht erwehren. FYE: Weshalb? KUROGANE: Er wird gesprächiger und informationsbereiter, Deshalb. FYE: Was du alles weißt! KUROGANE: (verärgert) Bah! Reine Theorie war's! FYE: Rechtens ist's, glaube ich dir doch jedes Wort! SAKURA: (verlegen) N-nun... und nicht ganz Unrecht hat er. Wohlwahr, so denken Männer! (Verstummen des Orchesters; die Gefährten nunmehr in ihrem Sange innehaltend) SHAOLAN: Meine Freunde, dürfte ich um euer Gehör bitten? Nicht vergessen dürfen wir darüber jen' Informationsbeschaffung; Denn was ist es an uns zu tun, wenn Fye-San es mitnichten vollbringet? Was wollen wir tun, wenn Laines verstockt und standhaft bleibet? KUROGANE: (schlicht) Gewalt, Knirps, schwebet dir sonsten etwas vor? Wir wühlen uns durch seine Bauten, Brennen uns durch das Arsenal aus Stahl; Teilen auch Prügel aus, wenn es denn notwendig ist. SAKURA: (entsetzt) Um Himmelswillen, Kurogane-San! Wie roh und vermessen von dir! FYE: Aber nunja - es hat öfters schon geholfen... Und wenn dem wirklich kein anderer WEg vorbeiführt. SHAOLAN: Wir versuchen es zu vermeiden. KUROGANE: Deswegen meinte ich auch "Wenn". SAKURA: Ich bin sicher, Fye-san wird es schon schaffen! MOKONA: Ganz meine Rede; so sollten wir denn letzte Vorbereitungen treffen, Mein Bauch sagt, morgen sollten wir dies' kühnen Versuch starten! FYE: (fröhlich) Ganz und gar verlassen wir uns auf das Urteil deines Bauchs! KUROGANE: Bah, dann kann es nur noch zu einem Schlage aufs Wasser verkommen! Und indes, wieso so blass? Besorgt? FYE: Aber nein, nur aufgeregt! Und nun an die Arbeit! SHAOLAN: Recht so! (die Gefährten sich versammelt an die verschiedenen Informationspapiere und Pläne setzend, in proposito, um ein wenig mehr der Kunde über Laines und sein Schaffen zu erfahren; auf ebenjene Weise verdunkelt sich das Szenario. Der Vorhang fällt.) SECHSTER AUFTRITT - Fünftes Bild (Das Szenario erhellet sich wieder. Ein großes, ebenso futuristisches Gebäudekomplexum ist zu sehen. Fye unterhält sich mit einem anwesendem Hermes, der gleich darauf forteilt, um Dr. Laines etwas auszurichten. Dieser befindet sich in einer Besprechung.) Hermes. Dr. Laines. Andere. KAUFMANN: (in geschäftsmäßigem Tone fortfahrend) ... Und wie ich bereits erwähnte, wäre das die beste Gelegenheit Zum weiteren Investieren in umweltfreundlich' Energie; Dies' Verfahren würde Ihnen viel Gejammer durch die Medien ersparen. DR.LAINES: (sichtlich angeödet) Oh, ich bitte Sie, mein Freund, strapazieren Sie nicht meine Nerven; Dass die Öffentlichkeit rebellieren wird, ist mir durchaus bewusst. GESCHÄFTSMANN: Sie wissen sehr wohl, dass wir finanziell gesehen Einen symbiontischen Kreis bilden, Doktor? DR.LAINES: (gönnerhaft) Mein Guter, ich handele unter anderem auch mit Informationen; Ich weiß, soviel ich kann, und das will etwas heißen! Sehen Sie, es gibt nur eine Konstante: die Diskretion. Also muss ich Sie ausdrücklich bitten-- (der Hermes leise die geschwungene Tür zu dem weitläufigen Besprechungssaal öffnend und den Kopf neigend) HERMES: Entschuldigen Sie mein unerlaubtes Eindringen, gnädiger Herr. DR.LAINES: Es sei dir erlassen; rede! Was gibt es? HERMES: Mit Verlaub, gnädiger Herr; In der Eingangshalle am Anmeldeamt findet sich ein Besucher, Ein aufrichtiger Bewunderer der Ihrigen Person; Sie bat um eine persönliche Audienz unter vier Augen. DR.LAINES: (gelangweilt) Abgelehnt! Schick einen meiner Klone hinunter. (aufmerkend) Doch-- einen Moment- wiederhole deine Botschaft! HERMES:In der Eingangshalle am Anmeldeamt findet sich ein Besucher, Ein aufrichtiger Bewunderer der Ihrigen Person; Sie bat um eine persönliche Audienz unter vier Augen. DR.LAINES: (die Augenbrauen hebend) Sie? HERMES: Jawohl. Die Dame sagte, es sei dringlich. DR. LAINES: (einen Blick auf den Überwachungsmonitor werfend) Oh, dann ist dies natürlich etwas anderes. Führe sie in mein Büro! HERMES: Sehr wohl. (sich wieder zurückziehend) KAUFMANN: Aber diese Besprechung-- DR. LAINES: War lang genug und ist beendet. Guten Tag! (die Geschäftspartner widerwillig einsehend, dass hier nichts mehr zu machen sei; sich recht missgestimmt aus dem Besprechungssaal entfernend. Ab. Laines sich an dem gewaltigen Tischrondell in der Mitte von seinem Ledersessel erhebend, um ihn alsbald zu verlassen und sich auf den Weg in sein ebenso luxuriös eingerichtetes Büro zu machen; mit einem roten Teppich ausgelegt ist es, die Fenster hoch und weit, das Amöbelang gesamt aus dunklem Mahagoniholz. Mit interessiertem Blick verfolgend, dass die Tür bereits angelehnet ist und der Hermes davorstehet; alsbald eintretend und eine junge Frau gewahrend, die anscheinend in einer Mischung aus Verlegenheit und Vorfreude auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch sitzet, gewandet in ein dunkles, eng geschnittenes Kleid und mit blonden Haaren.) Dr.Laines. Fye. FYE: (sich elegant und erfreut lächelnd erhebend) Dr. Laines - was für eine Ehre, dass Sie mich empfangen. DR. LAINES: Aber nicht doch. Mir ist es eine Ehre! Bitte, behalten Sie doch Platz. FYE: Vielen Dank. Ich hoffe, ich störte Sie nicht bei etwas Wichtigem? DR. LAINES: Nein, durchaus nicht. Geschäftsbesprechungen hält jemand wie ich tagtäglich; Doch was tut man nicht für einen Besucher, nicht wahr? Seien Sie hiermit auch versichert, dass ich der "echte" bin. Also können Sie mich hiermit alles fragen. (sich mit einem zuvorkommenden Lächeln in seinen Schreibtischsessel niederlassend und die Beine übereinanderschlagend; bei dieser Gelegenheit die junge Frau genauer musternd) FYE: (verlegen lächelnd die Augen niederschlagend) Wie aufmerksam von Ihnen- ich danke Ihnen sehr! Wissen Sie- ach je, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll; Ist mir's Gemüt doch so verwirrt durch den Fakt, Sie in Fleisch und Blute vor mir zu sehen! DR.LAINES: (amüsiert) Sie sagten, es sei dringlich? Wie ist Ihr Name? FYE: Oh weh, wie unhöflich von mir! Verzeihen Sie- Fye de Flourite ist mein Name! Und mein Anliegen, richtig: Ich wollte eben so ein Werke wie das Ihre errichten, doch weiß ich nicht so recht wie. Und nun (kokett mit den Wimpern klimpernd) habe ich gehört, Sie seinen eine Choriphäe auf diesem Gebiet. DR. LAINES: Was Sie nicht sagen. (gespielt verlegen und bescheiden) Sie schmeicheln mir. FYE: Nun, wenn es denn keine Umstände macht, eventuell, würden Sie mir...ein wenig unter die Arme greifen? DR.LAINES: (amüsiert die Brauen hebend) Wie darf ich das verstehen, meine Dame? FYE: (errötend) Ohh--... nun, sehen Sie; Meine kleine Schwester und ich kommen von einem anderen der Kontinente, Von Silva, um genau zu sein; Doch ein einz'ges Mal wollten wir die Wunder von Solaris erblicken, so führte uns unser Weg hierher. Und nicht nur deswegen kamen wir, Treibet mich doch schon seit früher Jugend der Wunsch Mich aktiv für das genetische Wohlergehen unserer Schönen Neuen Welt einsetzen zu können! Ich stürbe, wenn nicht! DR.LAINES: (zusehends interessierter) Nur weiter. FYE: Nun, und gefasst ist bereits seit Jahren mein Entschluss: ein Genwerk ist's, das ich leiten und bauen lassen will! Und dabei stieß ich auf Ihren Namen; Berühmt und berüchtigt ist er auf so mancherlei Gebiet, Und mein größter Wunsch war es seitdem, Sie zu treffen, Und mit Ihnen über die Chancen zu diskutieren! DR. LAINES: Nun - so etwas ist gewiss sehr teuer. FYE: Das spielt keine Rolle. Geht es doch um die Beständigkeit der Schönen Neuen Welt, nicht wahr? Außerdem - Zuschüsse gibt es für ein solches Projekt von Seite des Staates aus, was mich beruhigt. Ein wenig besorgt bin ich nur in Sachen Energiegewinnung! Doktor, könnten Sie mir möglicherweise ein wenig darüber erzählen? Die ganze Nacht lag ich wach vor Bedenken! DR.LAINES: Die ganze Nacht, soso? (sich zu einem Schrank hinter seinem Tische umwendend) Mit Verlaub, dies' Erklärung wird gewiss längere Zeit in Anspruch nehmen; wollen Sie etwas trinken, Fräulein de Flourite? FYE: (freudig errötend) Oh! Gern! Mit größtem Vergnügen! DR.LAINES: (belustigt) So etwas kam mir noch nie unter, Fräulein, ich bin doch nicht der Präsident? FYE: (in kokettem Scham den Kopf abwendend) Ach, es ist nur-- oh weh, wie soll ich es schildern? Dass mir eines meiner Idole etwas zu trinken anbieten würde, Nicht einmal auszumalen getraute ich mich dies! DR.LAINES: (lächelnd) Ach? FYE: Ja, durchaus. DR. LAINES: Nun denn - wie wäre es mit einem Cognac aus dem Jahre 34 v. Ford? Ein wirklich exellenter Jahrgang. FYE: Wenn Sie das sagen. Ich bin nicht bewandert auf dem Gebiet. DR. LAINES: Für Sie nur das Beste. FYE: (verlegend kichernd) Sie machen mich ganz verlegen! Ich bitte Sie! DR.LAINES: Das Mindeste für mich... wieso nicht? FYE: Sie schmeicheln mir-- (sichtlich errötend) Doch-- doch wollten wir über die Energiegewinnung reden, nicht? DR.LAINES: Oh! Bei Ford! (sich in gespieltem Bedauern die Hand vor die Stirn schlagend) Um ein Haar vergessen! Fatal, nicht wahr? Mir scheint, mich lenkte etwas ab... (zwinkernd) FYE: Ooh! (sich possierlich schüttelnd) Dr.Laines, bitte! DR.LAINES: (in höchstem Maße amüsiert) Ach- ich vergaß schon wieder; die Energie, nicht wahr? (zwei Kristallgläser mit Cognac auffüllend) Nun, für gewöhnlich gewinnet man sie aus den Elektrischen Fällen, Nur leider ist dies sehr umweltgefährdend und teuer dazu; Meine Abteilung entwickelte vor wenigen Jahren ein eigenes Verfahren. Verzeihen Sie meine Freude darüber, ich bin nur unendlich erleichtert- ein Fortschritt für das Wohlbefinden der Welt, nicht? FYE: Oh, Sie sagen es! (den Doktor mit einem scheuen Seitenblick betrachtend) Oh, nicht soviel Cognac, Doktor! Der Alkohol versteht's, mir den Kopf zu verdrehen— DR. LAINES: Was Sie nicht sagen, aber ein Gläsche, wird doch sicher nicht schaden. (Fye das Glas herüberreichend) FYE: Eines denke ich hält sich im Rahmen. Auf Sie. (das Glas hebend) DR. LAINES: Auf uns. FYE: Wie meinen? DR. LAINES: Natürlich rein geschäftlich. FYE: (begeistert) Also sagen Sie mir Ihre Hilfe zu? DR.LAINES: Aber natürlich, was sprechet auch dagegen? Engagiert und überzeugt scheinen Sie mir zu sein, Und das, meine Teure, ist das einzig wirklich Wichtige. Wo wäre unsere Schöne Neue Welt, trieben nicht tüchtige Edelmenschen sie voran? (Fye mit einem Blick bedenkend) Und ich sehe, eine weitere bestrebte junge Frau hat sie dazugewonnen; Und ich muss sagen, der... Ausblick ist hervorragend. FYE: Sie schmeicheln mir! Dass Sie ein Gentleman sind, Hoffte, glaubte und wusste ich! Darf ich also mit Ihrer Unterstützung rechnen? DR.LAINES: (sich vom Sessel erhebend) Zählen Sie auf mich, meine Teure. Die Einweihung in solch kompliziertes Handwerk dauert für gewöhnlich längere Zeit; (galant Fyes Handrücken mit einem Kuss versehend) Doch ich denke, das wird kein Hindernis sein... FYE: Sicherlich nicht. Dann hoffe ich doch auf gute Zusammenarbeit. DR. LAINES: Selbstverständlich. (beide ihr jeweiliges Sektglase leerend; Dr.Laines das junge "Fräulein" alsbald, immer noch kavalierhaft bei der Hand, zum Fenster führend) FYE: (verlegen) Meinen Sie, lieber Doktor, Meine Pläne könnten eines fernen Tages von- Erfolg gekrönt sein? Liegt mir immerhin eine Menge an meinem Bestreben, An jenem fernen Tag ebenso erfolgreich und begehrt mich zu wähnen, Wie-- nun... (errötend) --wie Sie? DR. LAINES: Oh - ich denke doch! Denn jeder, der sich für das Wohlergehen der schönen neuen Welt einsetzt, wird selbstverständlich belohnt! FYE: Da bin ich aber erleichtert! Und mir Ihrer sicher vortrefflichen Hilfe, hoffe ich doch, dass es recht schnell gehen wird. Darf ich fragen, was für eine Quelle der Energie Sie verwenden? DR.LAINES: (aufmerkend) Nun- etwas, das der Elektrizität nicht unähnlich; Doch belastet's unsere hiesigen Systeme nicht. Ein wahrer Zugewinn! Doch bevor man sich mit dem Kern einer Sache beschäftige, Nähere man sich ihm von außen an, um auch das weniger Wichtige mit seinem Verstande Sozusagen zu durchleuchten, zu durchdringen und zu erfassen. Zählen wir uns doch nicht umsonst zur Spezies Homo sapiens. FYE: Wie Recht Sie haben! Darf... darf ich mit einer weiteren Audienz von Ihrer Seite rechnen? DR. LAINES: Sicher doch. Aber nicht hier, in diesem Büro. Wie wäre es stattdessen mit dem New Orleans? FYE: Das ist mir bekannt! Ein schönes kleines Etablissement! DR. LAINES: Nicht wahr? FYE: Ja, gewiss doch, warum nicht? Eine unschätzbare Freude stellte es für mich dar, In gemütlicher Gesellschaft zu plaudern, Mit Ihnen als Gesprächspartner! (sich in einer koketten Regung ans Herz fassend) Mit Verlaub, ich mag forsch klingen, Doch sehe ich mit eigenen Augen, Wie sich ganze Träume, Ideale und Wünsche für mich verwirklichen! Es muss immens lästig für Sie klingen, Doch-- haben Sie vielen Dank! Gewiss wird es ein unvergesslicher Abend! (geziert zwinkernd) DR. LAINES: Das will ich doch wohl hoffen. FYE: Dann will ich Ihre Zeit auch nicht weiter in Anspruch nehmen. DR. LAINES: Mit Verlaub, hätten Sie dann morgen Abend Zeit? FYE: ICh denke das lässt sich einrichten. Ich freue mich wirklich darauf! DR.LAINES: (galant) Das teile ich zutiefst, Fräulein. Dann auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen! FYE: Sehr gern! (der Magier will dem Doktor die Hand zum Abschied reichen, doch ziehet es dieser mit einem Handkuss vor; alsbald sich mit einem Lächeln verabschiedend und zur Tür schreitend. Allerdings kommen ihm hierbei die Einlagen zwecks Polsterungen anseite seiner Hüften in die Quere; mit den Schuhen gefährlich verquer geratend und stolpernd.) FYE: Oh, um Gotteswillen, Hülf'! DR. LAINES: (Fye auffangend) Vorsicht, nicht so stürmisch! FYE: Hyuu! Fast wäre es schiefgegangen. (errötend) Vielen Dank - welch wunderbarer Fang! Nahezu ritterlich, könnte man sagen-- (dem grinsenden Laines teils schüchtern, teils anzüglich in die bernsteinfarbenen Augen blickend. Sich nach einigen herzpochenden Augenblicken wieder vorsichtig aufrichtend) Nun, wie gesagt-- vielen Dank. Man sieht sich morgen, um welche Uhrzeit? DR.LAINES: Acht Uhr post meridiem, wenn es denn genehm sei. FYE: (lächelnd) Sehr genehm! Auf bald! (hiermit endgültig das Büro verlassend; ab. Laines sich unverzüglich zu seinem Überwachungsmonitor begebend und des "Fräuleins" Gang auf das Konzerngelände verfolgend. Beobachtend, wie jen' "Fräulein" von einem noch jüngeren Mädchen empfangen ward.) Dr.Laines. DR.LAINES: (interessiert) Sieh an, sieh an-- Das scheinet mir ihre Schwester zu sein... (Natürlich ist es Sakura, die Fye abholen kommt, zusammen mit Hermes, der aber heraußen wartet.) Fye. Sakura. Hermes. SAKURA: Fye-san! Sag, wie ist es gelaufen? FYE: Wunderbar! Ich habe für morgen eine Verabredung. SAKURA: Wirklich? FYE: Ja. Dr. Laines wird mir dann - hoffentlich - sein Geheimnis bezüglich Energiegewinnung verraten. SAKURA: (besorgt) Musstest du nicht um deine Keuschheit fürchten? FYE: (lachend) I wo, Sakura-chan! Ein rechter Schleimer scheinet er mir zu sein, Aber nicht unbedingt gefährlich für die Blüte Meiner; Doch es scheinet mir, als müsste ich schnellstmöglich tanzen lernen. HERMES: Wenn es dein Wunsch sei, wird es meine Aufgabe sein, In die Komprimierungsanstalt zu wandlen Und die passenden Daten zu erwählen, für eine passend' Injektion. FYE: Ein guter Gedanke; doch soll uns unser Schritt erst gen Heim lenken, Diese Schuhe schaffen es noch, mich umzubringen. Mir scheint, am morgigen Abend Muss ganz besonders verführerisch ich sein! SAKURA: Vielleicht stellte es eine Möglichkeit dar, Die Aura deines Nixenlichtes einzusetzen? HERMES: (fragenden Blickes lauschend) Nixe? SAKURA: Wir begegneten einigen, auf der Reise. FYE: Das ist eine gute Idee, SAkura-chan. Nur sollte ich es nicht übertreiben! Nun, aber lasst uns jetzt nach Hause gehen. Ich glaube, der Cognac tut seine Wirkung und die Schuhe dazu~ SAKURA: Zwei gute Gründe; in Ordnung, lasset uns wandlen! HERMES: Sehr wohl. Hier entlang bitte, Sakura-San, Fye-San. (Hermes die beiden Gefährten fürhin führend. Ab. Das Szenario verdunkelt sich.) (Die Szenerie erhellet sich nunmehr wieder; im Blicke abermals die Wohnung unserer Gefährten. Der Ninja damit beschäftigt, ein Doktoratsskriptum nach Informationen zu durchforsten, Shaolan ebenso; Nutrix in der Küche nebenan den Tee zubereitend. Mokona aufmerkend, als Sakura nebst Hermes und Fye zur Türe hereinkommen. Fye sofort unter Äußerungen des heftigsten Schmerzes die Sandaletten von sich schleudernd.) Sakura. Shaolan. Fye. Mokona. Kurogane. Hermes. Nutrix. FYE: (klagend) Weh, weh! Meine Füße zerplatzen! Doch euch einen angenehmen Mittag fürerst! (sich von seinen Einlagen an Brust und Hüfte befreiend) Ah, weh! Wie es schmerzt, weiblich zu sein! KUROGANE: Hat es sich denn wenigstens gelohnt? FYE: Oh ja, allerdings, das hat es. SAKURA: Morgen wird er Dr. Laines wieder treffen. FYE: Ganz recht. Im "New Orleans". (in die Runde grinsend) Offenbar machte meine Person einen gewissen Eindruck! Allerdings sollte ich noch schnell das Partnertanzen lernen, Sonst ramme ich ihm wohl aus Versehen mittels meiner Absätze gar ein Loch in den Fuß! SHAOLAN: (blinzelnd) Welch Vorstellung. MOKONA: Es kommet einem zum Grausen, wohlwahr! Nun, wenigstens lassen sich über solchen Dingen Das "wahre" Grausen ein wenig besser verdauen, nicht? (einen besorgten Seitenblick auf Hermes werfend, dessen Augenbrauen sich schmerzvoll zusammenziehen) Mir dünket, ein Nixenlicht könntest du verwenden, Fye! FYE: Daran dachten wir ebenfalls. (sein Kleid ein wenig lockernd und das Nixenlicht aus seinem Mantel am Eingangshaken hervorholend) Ah. Fast hatte ich vergessen, wie es zu strahlen imstande! (die Gefährten sich um das Licht versammelnd) SAKURA: (lächelnd) Unsere drei schöne Freundinnen behielten Recht; Wie es das Herze wärmt! HERMES: (Sakura verwirrt anblickend) Herz--? Seltsam, mich schmerzet es— SAKURA: Hermes, fühlst du dich nicht wohl? HERMES: ... ich weiß es nicht.... MOKONA: Das geht wieder herüber - glaube mir! (die Gefährten unsicher beobachtend, wie der dienstbare Klon mit seltsam glasigen Blicke näher heran tritt und das mollig sanfte, in der Luft schwebende Seelenlicht beobachtet, welches sein blasses Gesicht in weiches Licht tauchet) HERMES: (die Augen niederschlagend) Aahh... Ich erkenne es wieder. Die Aura--... es ist die Aura. (eine Hand leicht nach dem Lichte ausstreckend) Nur, ganz gleich ist sie nicht. Die Aura. FYE: (in zögerndem Tone) Inwiefern? KUROGANE: Geh lass ihn, weiß er doch selbst nicht, wovon er spricht! HERMES: (den Ninja beobachtend) In dieser Aura, die Deiner umgab, schwang noch etwas anderes mit-- Gewisper, Geflüster- ein Wunsch. (es gedankenverloren hersagend) "Er soll gedeihen und leben. Ich gebe ihm mein Herz." Wie-- wie nennt man das? SAKURA: Das ist ein Schutzzauber. MOKONA: Ein Schutzzauber dier Lie-hi-be! FYE: (grinsend) Aber ja! Kuro-chan ist damit wohl gesegnet. KUROGANE: Pah! MOKONA: Leugnen hilft mitnichten! HERMES: Lie-... Liebe... wie seltsam- noch nie hörte ich dies' Wort in solchem Zusammenhang. NUTRIX: (just dazukommend) Ich auch nicht. In meines Inneren Tiefstem kribbelt es gar so-- Ein genetischer Defekt? SAKURA: Aber nein! Lediglich fühlst du etwas! NUTRIX: Ist es-- "Liebe"? KUROGANE: (ungeduldig) Herauszufinden lieget es an dir; Was wir dir sagen können, ist nicht viel. Nur, dass dies' Gefühl der letzte große Mythos der Welten ist, Für sie fielen Städte, brachen Kriege aus, Menschen schmolzen vor Verzückung dahin, andere wurden wahnsinnig; Manche fanden das Paradies, manche die Hölle; (innehaltend) Und manche begreifen's schlicht und einfach nicht. (sich wieder aufraffend) Und jetzt pack dieses Licht weg, oder mir wird schlecht! FYE: Hei! Wie poetisch, Kuro-chama! Bin ja schon weg! Muss aus diesem Kleid hier raus~ (ins Bad spazierend) MOKONA: Hui~ Unser Schwarzer ist wieder griesgrämig! KUROGANE: Schweig still! (grollend) Sollte jen' "Aura" je zu etwas gut sein- einen Besen fresse ich! Ach was- zehn! FYE: (fröhlich aus dem Bad tönend) Wenn es sich soweit wähne, erinnere ich dich daran! KUROGANE: Du halt dich raus, Kesselpantscher! Kreuzverflucht nochmal! HERMES: Ein schäumendes Temperament. NUTRIX: Bezüglich schäumend- der Tee ist bald fertig! SAKURA: (zwecks Entschärfung der Situation) Wunderbar, Nutrix! Sage an, Shaolan: fandest du schon irgend' Ding heraus? SHAOLAN: (nickend) Ja, einiges sogar; Gratia exemplo, dass es um die Atmosphäre schlecht bestellt ist, Und dass daher für umweltfreundlich' Energien hohe Zuschüsse vonseiten der Regierung erfolgen, Sofern diese geprüft und als ungefährlich abgesegnet wurden. Also wär's ein Ding der Unumgänglichkeit für dich, Fye, Laines auszuhorchen betreffs dieses Legalisierungsschreibens, Welches ihm zwar gestattet, seine neue Energiequelle zu benutzen, Aber ihn auch verpflichtet, die Zuschüsse und die Energie mit den anderen Werken zu teilen! FYE: Ich werde daran denken. Einiges habe ich auch schon in Erfahrung gebracht - aber nicht allzuviel, fürchte ich! KUROGANE: Deshalb dieses zweite Treffen, wie? FYE: Ja... hoffen wir doch, dass sich danach mehr Ergebnisse finden lassen! Die einzig' Schwierigkeit hierbei ist, Dass ich möglichst schnell Partnertanzen lernen sollte. MOKONA: Ach, das kriegen wir ganz rasch gebacken! SHAOLAN: (ernst) Dann frage ihn nach dem Schreiben, Ob er die Energie auch teilt, An wen er sich diesbezüglich einst wendete, Und-- FYE: (lachend) Hyuu~, nicht so schnell! SHAOLAN: Verzeih; doch möglich ist's, dass er das Schreiben fälschte. Im Zweifelsfalle könnten wir uns an einen der Energieratsvorsitzenden wenden; Zweitberuflich leitet er eine Bar namens "The Siren", Eine Adresse, die wir uns hinter die Ohren schreiben sollten! SAKURA: Als Jazz-Truppe kommen wir sicher hinein, ohne Aufsicht zu erregen. SHAOLAN: Bestimmt. Fye-san, das war eine gute Wahl. KUROGANE: Es war Zufall. Kein Wort konnte er lesen! FYE: Mir scheint, ich habe dafür ein Händchen! (lachend) MOKONA: Aber hallo! Sehr wahrscheinlich sogar! SHAOLAN: (auf dem Thema beharrend) Und wenn es sich einrichten ließe, Frage ihn nach einem Rundgang durch sein Genwerk, Hauptsache, er erbarmet sich, dir die Energienkammer zu zeigen! Man glaubet bekanntlich dem am ehesten, was man mit eigenen Augen erblicket hat! FYE: Dies' Fakt streite ich nicht ab; also schön, ich versuche mich! Auch wenn es mich wahrlich nicht in solch Genwerk zurücklockt-- HERMES: Verständlich. NUTRIX: Verzeihlich. SAKURA: (dringlich) Aber seid ihr doch Menschen und könnt darüber hinwegblicken! NUTRIX: Menschen sind wir nicht. KUROGANE: Denkt an meine Worte; ich erhöhe auf zwanzig Besen! Und nun an die Arbeit! FYE: Aber ja! (die Gefährten sich daraufhin an die Arbeit machen und als es zeitig recht spät wird, sich ins Bett begebend, um für den nächsten Tag ausgeschlafen zu sein. Szenario wird dunkel, der Vorhang fällt) SECHSTER AUFTRITT- Sechstes Bild. (als sich das Szenario wieder erhellet, befinden sich die Gefährten- diesmal unter der Abwesenheit Mokonas- in ihrer Garderobe zwecks Musikvortrag, bis auf den Magier, welcher sich in hastigen Bewegungen gar überstürzt in seine Frauenhüllen hineinzwänget; Sakura und Shaolan auf bedachteste Weise damit beschäftigt, noch dieses und jenes an Fyes Kostümierung zurechtzurücken oder aufzutragen, während der Ninja auf den Umstand der Diskretion achtgebet. Tomoyos Duplikat ebenfalls anwesend; mit großen Augen das Geschehen verfolgend.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Tomoyo. TOMOYO: (in fragendem Tone) Nun, meine Herrschaften, Wozu soll dies dienen, dass sich einer von Ihnen als Frau verkleidet? Ein besonderer Showgag vielleicht? KUROGANE: ...richtig. FYE: Zumindest so ähnlich! Werde ich doch heute nicht auftreten - sagen Sie einfach an, ich sei verhindert, nicht da~ TOMOYO: Na, wenn Sie meinen... SHAOLAN: Es - würde wirklich sehr helfen. SAKURA: Soll es doch eine Überraschung sein.... Und auch müssen wir Sie bitten, nun-- Nun ja, der "echten" Tomoyo nichts davon zu unterrichten! TOMOYO: (unter sich rasch verstumpfendem Blick) Meine Liebe, dies' Verlangen Ihrer birgt ein immenses Risiko, Denn den Erfolg vermag ich nicht zu garantieren. Wissen Sie nicht, was unser aller Gesetz saget? (es hersagend wie ein Schulmädchen) "Sollte einem Klon eine Aufgabe anvertraut werden, die über sein jeweiliges Aufgabenfeld hinausgeht, kann sowohl Gesetz als auch Wissenschaft keine Garantie dafür bieten, dass sie auch zuverlässig ausgeführt wird, da ihnen das entsprechende Verhalten ihnen diesbezüglich nicht prädestiniert, ergo eingegeben, wurde." KUROGANE: (gerinschätzig) Und das will heißen? TOMOYO: Ich wurde mit dem Zweck entkorkt, Meiner menschlichen Vorlage, meinem Gott, Alles zuzutragen, was sich um ihn herum abspielet, Sofern er es nicht selbst erlebt. Geheimhaltung ist etwas, das mir nicht eingegeben wurde; Garantieren kann ich also mitnichten, dass dies' Geheimnis ein Geheimnis bleibt! SHAOLAN: Es ist kein Geheimnis, es ist eine Überraschung. FYE: Richtig! Das ist etwas anderes. TOMOYO: Wenn dies so ist, werde ich meiner Vorlage auch nicht davon zu berichten brauchen. KUROGANE: Wie schön, dass wir uns alle einig sind... TOMOYO: (kokett) Nicht wahr? Nun, meine Lieben, ich hoffe doch, Sie bieten abermals Unterhaltsames und Unterhaltsamstes hier im New Orleans; Ich werde Sie wie immer ankündigen, auf später! (ab.) KUROGANE: (angespannt durch den Vorhang lugend) Dort kommt jener Laines; aufgedonnert wie ein Affe! FYE: Ach, schon? Nun - dann muss ich nicht warten! Sitzt denn alles am rechten Fleck? SAKURA: Ja, Fye-san! Gut siehst du aus! FYE: Vielen Dank! Nun, ich werde durch die HIntertüre hinaus und zum Eingang wieder hinein... (kokett winkend) Und diesem Laines gehörig aushorchen. SAKURA: Vielen Dank, Fye-san! SHAOLAN: Glück und Fortüne mit dir! KUROGANE: Und wage es nicht, Narreteien zu verüben! FYE: An welch' Art von Narreteien denkest du, Kuro-Nyan? KUROGANE: (grollend) Schon gut! Nun nimm die Beine in die Hand! FYE: Aber gern! Auf später dann, und spielt was Schön's! (ab.) KUROGANE: (erbost vor sich hinmurmelnd) Welche Art von Narretei, welche Art von Narretei... bah! TOMOYO: (herzlich) Und nun, begrüßen Sie erneut, unser Jazz-Quartett! Doch leider ist es heute nur ein Trio, da der Pianist verhindert ist. (trotzdem erfolgt höflicher Applaus) Haben Sie vielen Dank, meine Herrschaften! Begrüßen Sie mit mir, auch heute abend, Doggies 'n Kitties Mit ihrem ersten Lied "It's you"! (der Vorhang sich teilend und die verbleibenden Gefährten unter dem erwartungsvollen Applaus der Zuschauer ihre Instrumente stimmend; ein kurzer Blick auf den Magier erfolget, welcher sich zielstrebig seinen Weg zu Laines' Tisch bahnet. Ihn alsbald geziert begrüßend.) FYE: (zwinkernd) Guten Abend, Doktor! Wie schön, Sie wohlbehalten wiederzusehen! DR.LAINES: (galant) Ganz meinerseits ist dies' Freude; Setzen Sie sich, Fräulein, mit heißem Wunsche erwartete ich Ihre Präsenz! FYE: Aber gern. (sich graziös auf einen Stuhl fallen lässt) Wie ist es Ihnen ergangen? DR. LAINES: Sehr gut - wirklich, fabelhaft. Und Ihnen? FYE: Ebenfalls. Doch - wollen wir zum Geschäftlichen kommen? DR. LAINES: Aber erst lade ich Sie auf einen Drink ein! So redet es sich leichter. FYE: (erfreut) Ohh! Wie aufmerksam von Ihnen! Ich danke sehr! DR.LAINES: (kavalierhaft) Nicht nötig, ist es doch eine beabsichtigt' Geste meiner Seite. Nicht viele dürfen sich so hoch in meinem Respekte schätzen! FYE: (verlegen lächelnd) Sie schmeicheln mir, Doktor! Sagen Sie, wie kann ich mich nur dessen erkenntlich zeigen? DR.LAINES: Oh, derlei fallet mir bestimmt noch ein; Doch denke ich, wird mir für's Erste Ihre Gesellschaft genügen. (eine Nutrix heranwinkend und zwei Klubgetränke ordernd.) FYE: Oh! Wie aufregend, die Band beginnet zu spielen! Derartig' Lustbarkeiten kennen wir in Silva kaum! DR.LAINES: Ein Grund mehr, es zu genießen, nicht? FYE: Wie Recht Sie haben! (die beiden sich nunmehr dem Jazz-Trio auf der wie immer samtschwarz geschmückten Bühne zuwendend, welche just soeben zu spielen beginnen.) -DUETTINO DES KUROGANE UND DES SHAOLAN-("It's you") KUROGANE: (zu singen anhebend) Listen, folks, I've gotta tell you somethin' really special A song for my darling, my honey, the person I adore Life's used to be that dull an' commercial- But then I regained 'em sunrays at the shore. 'cause, love, it's you. SHAOLAN: (einfallend) 'cause- darling, honey, you, the only one I love, You made it all thru together with me Your voice's always been my melody, your laugh my white dove Your welfare my joy, your eyes my sea. 'cause, darling, it's you. BEIDE: (sanft den Refrain anstimmend) Becomin' stronger with you Is the challenge of my life, a chance to grow In a way I never knew Findin' you where there's no one Arm in arm, just havin' fun Being with you is the only pleasure of mine, it's true 'cause honey, it's you. Yeah, baby, darling, it's you. KUROGANE: Lovin' you just goes on, All in all, I hope to always have a rest Under your hand, my heart has grown And being with you Yeah, it's always been the best, 'cause, honey, it's you. SHAOLAN: My only thought, baby- d'ya think so, too? Maybe it's just a line to you, for me it's true Oh please, baby, don't make me blue It's you, honey, that's the clue Yeah, baby, because it's you. BEIDE: Becomin' stronger with you Is the challenge of my life, a chance to grow In a way I never knew Findin' you where there's no one Arm in arm, just havin' fun Being with you is the only pleasure of mine, it's true 'cause honey, it's you. Yeah, baby, darling, it's you. Honey... because it's you... FYE: Dieses Jazz-Trio ist wirklich gut, finden Sie nicht auch? DR. LAINES: Hm. Ja, ganz nett. FYE: Oder halten Sie etwa nicht viel von Musik. DR. LAINES: Oh doch, o doch! Verzeihen Sie meine Taktlosigkeit-- Musik vermag durchaus mein Gemüt zu berühr'n, Doch habe ich diesen Abend doch etwas um ein'ges interessanteres vor Augen... FYE: Ohh! Sie können es wohl nicht unterlassen, Einem Mädchen zu schmeicheln, Doktor! DR.LAINES: Ist es hoc causa doch aber wohlbegründet! (von einer herantretenden Nutrix beide Getränke entgegennehmend) FYE: (sich ein Herz nehmend) Dürfte ich Sie auch bitten, Mir mehr über Ihr Werk zu berichten? Dürstet es mich doch so überaus danach! DR.LAINES: Eins nach dem anderen; zunächst zum Wohlsein! (Schon das Worte auf den Lippen tragend, merket der Magier, dass sich Shaolan nach dem gespielten Stück von der Bühne begebet und sich raschen und auffälligen Schrittes durch eine Seitentür entfernet, welche zu des Fräulein Tomoyos Büro hochführet; Kurogane und Sakura in der Zwischenzeit ein instrumentales Duett anstimmend. Argwöhnisch beobachtet der Magier das Geschehen, bis dass der Doktor dazwischengehet.) DR.LAINES: (fragend) Entschuldigen Sie? Fräulein? FYE: Wie...oh, Entschuldigung. Gerade war ich in Gedanken. Was sagten Sie? DR. LAINES: Ich fragte Sie, ob Ihnen dieser Cocktail schmeckt. FYE: Oh, ja! Er ist sehr gut! DR. LAINES: Das freut mich zu hören! FYE: Eine gute Wahl! Wirklich, wirklich! Doch, nun zurück zu meiner Frage: Unlängst kam mir eine gewisse Sache zu Ohren betreffs der Legalisierung unbekannter Energiequellen, Und zwar, dass man hierfür ein Schreiben benötige; Befindet sich dies korrekt? DR.LAINES: (einen ominösen Gesichtsausdruck zeigend) Ja, allerdings. FYE: Könnten Sie mir eventuell eine Kopie Ihres Schreibens geben, Auf dass ich mir klar werde, welch' Formalitäten anstehen? DR.LAINES: Oh, 's reicht auch hinnieden, wenn's mündlich übertragen: Die an sechs weitere Werke zu übertragende Energiemenge pro Monat, Die Unterschriften der jeweiligen Werkbesitzer, Et cetera, et cetera. FYE: (erstaunt) Mein Respekt, dass Sie's aus dem Stegreif herzusagen imstand' sind! DR.LAINES: (ein wenig aufgesetzt lächelnd) Nur original ist legal, wie man so schön saget, Und auf Legalität bin ich stets bedacht! FYE: Durchaus! Etwas anderes hab ich auch nicht über Sie gedacht! Doch sagen Sie, Energie, ist doch sicher auch sehr teuer und wie ich hörte haben Sie eine günstigere Möglichkeit gefunden. DR. LAINES: (widerwillig) Ja. Sicher bin ich mir allerdings nicht, ob Sie dies hören wollen, Solch Energievorträge pflegen nur allzu gern ins Langweilige und Langweiligste auszuarten. Außerdem ist allzuviel Wissen auch gefährlich, beileibe! FYE: (strahlend) Aber Doktor! Mir, einer Ihrer größten Bewunderinnen, können Sie doch vertrauen! (kokett mit den Wimpern klimpernd) Aber wie wäre es - würden Sie mir einen Tanz gewähren? DR. LAINES: (seine Miene sich aufhellend) Selbstverständlich, darf ich bitten? FYE: [](kichernd) Aber mit dem größten Vergnügen. (sich auf die Tanzfläche führen lässt) Nur hoffe ich, dass ich Sie weder beanspruche noch verärgere; Denn leider wähne ich mich nicht sonderlich begnadet im Tanzen-- DR.LAINES: (charmanten Tones) Ach wo, gewiss wird dies' kleines Manko nicht imstand sein, mich zu stören! (dem Magier die Rechte anbietend) Lediglich müssen Sie mir vertrauen und folgen. Einfach anlehnen, Fräulein... FYE: (kieksend) Oohh! Mit Verlaub, sehr gerne! (seine Rechte in die des Doktors legend und sich gehorsamen Sinnes bei der Taille fassen lassend) DR. LAINES: (die ersten Schritte anfangend) Sehen Sie, es geht doch recht gut! FYE: Vielen Dank, doch huh- Entschuldigung, ich fürchte, das war ihr Fuß! DR.LAINES: (unter schmerzverzerrtem Gesicht) Allerdings-- Damenschuhe können töten, nicht wahr? (einen neckenden Ton anschlagend) Doch keine Sorge, schon weitaus schlechtere Tänzerinnen führte ich auf die Fläche! (Fye näher an sich ziehend) Nichts leichter als dies; lassen Sie sich führen... FYE: (verwirrt die Röte aus dem Gesichte blinzelnd) J-jawohl-... (sich an die Tanzstunden zur Übung erinnert) FYE: Nun hab dich doch nicht so! KUROGANE: Auf keinen Fall werde ich tanzen! Schon gar nicht mit dir! FYE: Ist wohl nicht dein Metier, wie? (grinsend) Aber bist du doch der Einzige, der just in Frage kommt! KUROGANE: Wieso ich? Verstehe ich doch kein einzig' Element Dieser sinnlosen Aktivität! Ein Ninja bin ich, vergaßest du's? Und außerdem, zwanzig Löcher trätest du mir wohl durch die Füße-- FYE: Wieso so schüchtern, Kuro-myu? Entsinnest du dich nicht mehr, hm? Unten, unter den Meeren, tief am Grunde, wo die Lichter ins Wasser fallen, Da wagtest du dich durchaus, mit deiner Sylfae die Füße zu rühren! KUROGANE: (aufbrausend) Sie ist nicht MEINE Sylfae! Und daran kann ich mich auch nicht entsinnen! FYE: Tatest du es aber doch! Warst du aber sehr vom Alkohole angetan! Nun zier dich nicht so! Erst einmal werde ich es ohnehin ohne die Schuhe versuchen! KUROGANE: (sich drohend vor Fye aufbauend) Wehe du wagest es, mir auf meinen Fuße keck zu treten-- Dann trete ich dir alsbald woanders hin! FYE: (kichernd) Wenn dies deine Manier ist, "ja" zu sagen, Gerne nehm ich sie an, lieget doch so viel daran! Also, am besten wird es wohl sein, ich schlüpfe in die Rolle der Frau, du übernehmest somit den Part des Mannes! KUROGANE: (knurrend) Wie auch immer, Magier. FYE: (die Arme von sich streckend gleich einer Schaufensterpuppe) Alsdann! Eine Hand, Kuro-Pyon, geht auf die Taille! Na los doch! KUROGANE: (dies tut, aber so weit wie irgend möglich Abstand haltend) FYE: So geht das nicht! Das ist doch viel zu weit! (sich näher an ihn heranschiebend) Bekommt man einen Krampf in der Schulter! Los, fang an! KUROGANE: Pah, und wie stellst du dir das vor? Sagte ich doch, ich kann dies nicht! FYE: Bewege einfach deine Füße, als lauschest du zur Musik! Beispielsweise zu Gesang-... ! KUROGANE: (schimpfend) Diese ewigen Anspielungen, genug davon, Oder ich werde zum rasenden Untier! Haben wir doch eine Vorrichtung, welche Musik erklingen lassen kann, Bedienen wir uns besser daran! FYE: Ah, eine vortreffliche Idee! Modus ascoltandi starten! EINE STIMME: Modus ascoltandi gestartet. Einstellung? FYE: Einen Blues, recht gemächlich und romantisch! KUROGANE: WIE?!! FYE: Nun, leider Gotts verhält es sich so! Nun fange an! KUROGANE: Ach, beim Satan! Wenns denn sein muss! FYE: Siehst du, es geht doch gut! KUROGANE: Au! Pass auf, wo du deine Füße hinsetzt! FYE: Das musst du mir verzeihen, bin ich doch noch so blutjung in dies' Disziplin! KUROGANE: Weh, zum Krüppel machst du mich hier! FYE: Nur weiter, weiter, immer weiter, Kuro-Chii! Wollen wir es doch zu etwas bringen! KUROGANE: (erbost) Sollte Laines mit dir tanzen, Und diese Schose überleben! Dann-- FYE: (fröhlich) Verspreche nichts, was du nicht halten kannst! Und eins, zwei drei, eins, zwei drei-- (der Magier sich mit einem kleinen, gedankenverlorenen Lächeln an jene unbeholfene Unterrichtsstunde erinnernd. Laines ihn voller Wohlgefallen betrachtend.) DR. LAINES: Tanzen Sie gern? FYE: (aus den GEdanken aufgeschreckt wird) Nunja... Eigentlich schon. Aber nciht so gut! DR. LAINES: Wie gesagt, ich finde es sehr elegant! FYE: (errötend) Herrje, Doktor, Sie schmeicheln mir! DR.LAINES: (in ein leises Gurren verfallend) Nicht umsonst, sagte ich es doch bereits... Sie machen sich zu viele Gedanken, Fräulein. Dürfte ich den Vorschlag erbringen, dass Sie es einfach... genießen? (den Magier noch näher heranziehend und eine Hand an seinen schlanken Nacken führend) FYE: N-nun-- einverstanden. (um die Unsicherheit zu überspielen, lasset der Magier seinen Blick durch den Raum schweifen und heftet seinen Blick an Kurogane und die Prinzessin, welche sich noch bei ihrem Duette wähnen; mit einem stummen Kichern gewahrend, dass der Ninja bereits vor Ärger ziegelsteinrot im Angesichte ist.) KUROGANE: (Dr. Laines und Fye scharf beobachtend) Bah - das ist ja kaum mit anzusehen! Aber schauspielern, das kann er... (vor sich hermurmelnd) FYE: (des Ninjas Selbstgespräche während des Tanzens beobachtend und unter größten Anstrengungen den Kicherkrampf bewältigend; bemüht, eine ernste Miene zu bewahren) Oh, was für ein begnadeter Tänzer Sie sind, Doktor! Wenn sich jene sagenumwobene Energienquelle Auch nur um ein Hundertstel geschmeid'ger und wärmer sich wähne Als Ihre Nähe nebst Ihrem Korpus, So stünde ich nurmehr starr in Erstaunen! DR. LAINES: Nun - dann sollte ich Sie warnen! Um einiges wärmer ist sie, auch wenn Sie mir noch so sehr schmeicheln! FYE: Ach, ist das wahr? Kann ich mir nicht vorstellen, dies! DR.LAINES: Ist es aber durchaus wahr! (den Magier herumwirbelnd und alsbald wieder an sich ziehend) Handelt es sich auch keineswegs um normales Gut; Fast scheinet es mir, als wäre es keine biologisch erfassbare Energie. FYE: (in ein sanftes, vertrauensvolles Gurren verfallend) Oh, im Ernst? Wie magisch! Wie aufregend! Erzählen Sie mir mehr, oh ich bitt' Sie... (sich während des Tanzens näher an den Doktor schmiegend) KUROGANE: (mit immer größerem Missgefallen zusehend) Aber jetzt übertreibt er es! DR. LAINES: Natürlich! Nur ist das nicht so einfach. FYE: Versuchen Sie es! (schmeichelnd) Kann ich Ihnen doch fest geloben, Ihrer Worte Zeuge und Zuhörer zu sein! DR.LAINES: Wie erfreut bin ich ob diesem. Sehen Sie, so manches an Wissen nennet unsere Schöne Neue Welt ihr Eigen; Doch denke ich ebenfalls, ein Phänomen zu beherrschen, Welches sich in ihrem enormen Fundus noch nicht verzeichnet findet! Eine Energiequelle, rein und klar und flüsternd gleich einem Engelschor-- FYE: (hingerissen hauchend) Meine Güte, wie mir das Herze darob schwillt! Besitzet jen' Energiequelle auch ein Erscheinungsbild? (Laines neckisch die Arme um den Hals legend) DR.LAINES: (grinsend) Aber ja, Fräulein, freilich! Lange forschte ich in allen Registern unserer Welt nach; Denn eine Art Feder scheinet es mir zu sein, gewiss von einem gewalt'gen Untier oder Zaubervogel; Und wie Sie wissen, gebet es hier keine Tiere hinnieden. FYE: Beileibe! Wie aufregend! DR.LAINES: (anzüglich) Dies mag sein; Doch ist es nur halb so aufregend wie Sie, Fräulein... KUROGANE: (angewidert beobachtend, wie der Doktor seine Nase in des Magiers blondem Haar versenket; in rasch sich mehrendem Groll knurrend) Bei den Köpfen des Zerberus! Lange ertrage ich dies nicht mehr! FYE: (wird das doch jetzt doch recht unangenehm, kichert um dies zu überspielen) Aber, Dr. Laines! Wie sie mir schmeicheln! Ich werde ja ganz rot! (ihn leicht von sich schiebend) Jetzt muss ich mir erst einmal die Nase pudern. DR. LAINES: Wie Sie meinen! Ich laufe nicht weg~ FYE: Das hoffe ich doch! Nur einen Moment Geduld! (sich von der Tanzfläche den Weg bahnend) (zu sich selbst sprechend) Doch frage ich mich nur, welch' Zweck unser Shaolan verfolgte, Als er sich heimlichen Sinnes hinaufstahl in das Büro des Fräuleins-- (aufmerksam gewahrend, wie das geklonte Fräulein Tomoyo eine Art Spielpause ankündigt; die Prinzessin nebst dem Ninja alsbald ihre Instrumente abstellend und hinter dem schwarzen Vorhang rasch und lautlos ebenfalls in das Rolltreppenhaus verschwindend; nach einigen Minuten Wartezeit, um nicht verdächtig zu wirken, nehmet der Magier denselben Weg. Sich zum Büro der Tomoyo hochbegebend; das Fräulein selbst wähnet sich auf einem anderen Empfang. Als er eintritt, gewahret er, dass Shaolan emsigst am Großrechner zugange ist.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. FYE: (aufgeregt die Tür hinter sich schließend) Hier bin ich nun wieder, meine werten Gefährten! SAKURA: (besorgten Tones) Weh, Fye-San, ganz zerzaust bist du! FYE: (sich durch die Haare fährt) Nicht schlimm - was macht ihr hier? SHAOLAN: Informtionen suchen, über Dr. Laines. Hermes sagte uns, hier würden wir am besten fündig werden. SAKURA: Beeil dich, Shaolan! Es wäre unschön, von Fräulein Tomoyo ertappt zu werden. FYE: Lieber Himmel, unerhört peinlich wär's! Kuro-Myu, dürfte ich den Vorschlag vorbringen, Dass du an der Türe Wache hältst, auf dass wir Tomoyos rechtzeitig gewahr werden? KUROGANE: (den Magier mit einem vernichtenden Blick bedenkend) Unmöglich, doch wahr: daran dachte ich bereits! (grimmig die Türe hinter sich zudonnernd.) FYE: (verwirrt blinzelnd) Was ist ihm auf einmal? SHAOLAN: (drängend) Keine Zeit hierfür! In höchster Eile sandte ich eine Anfrage an den Energieratsvorsitzenden, Welcher in jener Bar "The Siren" arbeitet, auf dass wir uns vergewiss'ren, ob Laines im Bezug auf das Legalisierungsschreiben lügt oder nicht! In wenigen Minuten dürfte die Antwort kommen! Eine Suchmaschine startete ich ebenfalls, Um einen Bauplan seines Werkes Nummer 700, Einen der Anlage und der Schichten der Excubitores im Blicke zu haben! SAKURA: Vortrefflich, Shaolan! Und jene sechs Teilhaber der Energie? SHAOLAN: Es reicht schon, herauszufinden, ob jen' Legalisierungsschreiben je geschrieben wurde. SAKURA: (Fye anblickend) Ganz verrutscht sind deine Einlagen, Dein Make-Up und deine Frisur! Ist Hilfe genehm? FYE: Mich zieht es nicht wieder zu ihm. Habe ich doch erfahren was ich wollte! Ich will raus aus diesem Kleid! SAKURA: Aber Fye-san! Das geht doch jetzt nicht. Haben wir keine Kleidung zum Wechseln da. FYE: Dann - richte doch bitte alles wieder, sei so gut.... (die Prinzessin sich anitzo beflissen an die Arbeit machend; Shaolan währenddessen fiebrigen Mutes auf die Tasten des Großrechners einhämmernd und dem Hauptsystem Befehle erteilend.) SHAOLAN: Journalindizsuche starten! Daten des letzten Monates, Stichworte 'Laines, Energie, Sparmaßnahme, Bekanntmachung'! EINE STIMME: Journalindizsuche gestartet. Priorität? SHAOLAN: Hoch! (aufmerkend, als der Nachrichtsempfänger ein Rattern von sich gebet.) Die Nachricht-- Projektion starten! EINE STIMME: Projektion gestartet. FYE: (hilflos) Weh, wie willst du diese Schrift nur lesen? SHAOLAN: Reichlich Übung hatte ich mithilfe der Stadtpläne, Und indes habe ich Umtextung in für mich leserliche Schriften eingestellt! FYE: Potztausend, dein Lernvermögen wünsche ich mir zu haben! SHAOLAN: Nichts zur Sache tut dies nunmehr-- (hastig die Nachricht des Energieratsvorsitzenden überfliegend) Oh-... oh-- weh! Nein, wie wird mir? Weh, weh! SAKURA: (besorgt) Was ist dir, Shaolan mein? SHAOLAN: Dr. Laines! Er hat die Energieratsvorsitzenden übergangen. Seine Energiequelle ist noch nicht offiziell, da er sie nicht prüfen lässt. SAKURA: Wie? SHAOLAN: Wird wohl heißen, dass er niemanden dort heranlässt... (die Nachricht abermals in Betracht ziehend) Dieser Ratsvorsitzende hier schreibt uns, Dass er von einer neuen Quelle des Laines ganz und gar nichts weiß! In einem Rundschreiben-- (einen Blick auf den Bildschirm werfend) Schreibt dieser falsche Doktor gar, dass er noch auf der betriebsamsten Suche nach solcher Energie wähne! In manchen Zeitungen sagt er dies, in anderen das! In den Times der Reichen und Schönen, dass er noch suche, In denen der Betriebsamen und Einfachen, dass er schon längst gefunden habe! FYE: (abwägend) Also liest ein Civis eine andere Zeitung als ein Nobilis; Mir scheint, Laines sagt bei jeder Zeitung just das, was ihm am besten vonseiten der Leser zu Gesichte steht! SHAOLAN: (eine Faust in die Handfläche schlagend) Also können wir davon ausgehen, dass er lügt, und dies faustdick! Doch was ist nun die Wahrheit? Was sagte er dir, Fye-San? FYE: Mir versicherte er, eine energiereiche Feder von einem magischen Biest entdeckt zu haben... (leise in sich hineinlachend) Wie ihm der Kamm darüber schwoll! SHAOLAN: Wohlsam! Und Sakura, du fielst bei seinem Werk in tiefsten Schlaf. Sicher können wir somit sein- Die Feder hat er, dieser verruchte Spitzbube! Nur vertuscht er es vor den Obrigkeiten dieser Welt, Um die Energie deiner Odemsfrucht pro primo nicht teilen zu müssen, Pro secundo seine Produktion und somit seine Investitionen am höchsten halten zu können, Und pro tertio die hohen Zuschüsse vonseiten der Finanzämter ungestört einzustreichen! SAKURA: (erblassend) Du meinest also, er ist ein-- Betrüger? (Stille.) FYE: (wohlgemut) Hyuu~, dachte ich es mir doch! (die angeregte Unterhaltung wird jäh unterbrochen, da der Ninja wilden Sinnes in das Büro zurückgestürzet kommt.) KUROGANE: Rasch, rasch! Tomoyo, die Echte, ist im Anmarsch! Von hinnen müssen wir, und zwar fix! SHAOLAN: (fiebrig den Rechner ausschaltend) Weh uns! Reicht es noch für eine Flucht durch die Tür? KUROGANE: Nein, kommet sie doch bereits die Treppe hoch! Verrammle die Tür, Knirps, tilge deine genetische Präsenz! Und dann klettere flinken Sinnes durchs Fenster! Ich nehme unsere beiden Damen hops! (sich ohne zu zögern erst die überrumpelte Sakura, dann den ebenso überrascht reagierenden Fye unter jeweils einen Arm klemmend und sofort zum Fenster hinausstürzend, um weg zu gelangen.) SHAOLAN (dreht sich geschwind um, während er aus dem Fenster klettert): Oh weh, oh weh... wenn sie und sehen wird hier, was wird mit uns geschehen nur? Was können wir dann tun? Ins Gefängnis werden wir kommen... nein, gar Schlimmeres wird uns erwarten... ach, ich sollts nicht sehen so schlimm. Es wird schon alles gut werden! KUROGANE: Beeile dich. Sie ist schon auf dem Gang! SHAOLAN: Ja, sofort! (sich vollends aus dem Fenster aus dem Raume stiehlt, der Ninja samt Fye und Sakura hinterndrein) KUROGANE: Nun lauf schon. SHAOLAN: Ja, sicherlich! (in Richtung Hintertüre laufen) FYE: (jammernd) Weh uns! Nicht so holperig, Kuro-Chin! KUROGANE: (fauchend) Ein anderer Weg ist nicht aufzuzeigen! Da vorne ist die Hintertür, rasch nun! (die Gefährten sich allesamt durch die Hintertüre schiebend; rasch und unauffällig alsbald hinter die Bühne verschwindend.) SHAOLAN: (harten Atems) Kruzitürken auch, war das knapp! Um ein Haar hätte sie uns gehabt, und dann weh uns-... KUROGANE: Aber sicher. Fandet ihr wenigstens irgend' Ding heraus? SAKURA: Aber ja! Endgültig wissen wir nun, dass Laines ein Betrüger ist, Und die Präsenz der Feder in seinem Werke vor jenen geheimhält, Denen er Teile der Energie und Steuern zahlen müsste! KUROGANE: Dachte ich es mir doch. Dieser vermaledeite Gockel! SHAOLAN: (sich an Fye wendend) Fye-San, nun gilt's den Trumpf für dich auszuspielen! Frage ihn, ob er dir die Feder zeiget und Anteile gewährt! FYE: (ein wenig hilflos lächelnd) Gern, Shaolan, gern; doch ist dies nicht bereits ein wenig zu kühn? Was soll ich tun, wenn er gar dafür eine Art, nun--... (errötend) ... eine Art Gegenleistung verlanget? KUROGANE: (den Magier heftig angehend) Wenn du dich dazu überreden lassest, brauchst du nimmermehr zu uns zurückkehren! Seine Würde hat man nicht fortzuschmeißen! FYE: Ich werde mich hüten! SAKURA: PAss auf dich auf! Denn wie mir scheint ist Dr. Laines ein Typ Mensch, der bekommt, was er haben will. SHAOLAN: Das scheint mir wirklich so zu sein. FYE: Ich werde aufpassen, keine Sorge! Und zur Not muss mich eben Blacky aus des Doktors Fängen befreien! KUROGANE: (grollend) Zur Abwechslung wäre es mir ein Hochpläsier, So seltsam es auch klingen mag; In meinen Fingern juckt's mich ja so sehr, Teufel auch! FYE: (lachend) Na, wenn dies nicht gute Voraussetzungen sind! Also, Kinderchen; dann betet für mich, dass ich als Jungfrau wiederkehre! (rasch und lautlos durch die Vorhänge schlüpfend, um mittels eines Umweges zurück zu Laines zu gelangen. Ab.) SAKURA: Und wir, meine lieben Freunde? KUROGANE: (seufzend die Schlagzeugstöcke zur Hand nehmend) Wir treten vor die Menge und verrichten uns're Arbeit, was sonst? SHAOLAN: (nickend) Recht ist dir! Auf mit uns! (die Drei also wieder die Bühne betretend und einige Stücke spielend, während Fye sich wieder angeregt mit Dr. Laines unterhält, der sich schon ein wenig gewundert hatte, wo seine Begleitung denn wohl bleibt.) FYE: (strahlend) Bitte vielmals um Entschuldigung, Doktor! Ich ließ Sie warten! DR.LAINES: Oh, das tut mitnichten nur zur Sache; Hauptsache, Sie wähnen sich wieder an meiner Seite, Fräulein... (sich ein wenig weiter zu dem Magier vorlehnend) Sie sind ja völlig rot? FYE: (die Verwirrung rasch überblinzelnd) N-nun-... Ich beeilte mich, wissen Sie-... Und - es ist sehr warm hierinnen... DR. LAINES: Nun - dann gehen wir doch hinaus! Die Luft wird Ihnen gut tun, sie ist lau! FYE: Das ist ein hervorragender Vorschlag. (sich von Laines bei der Hand fassen lassend, obwohl ihn ein gar mulmiges Gefühl durch den Busensgrund rinnet; seinen drei Gefährten beim Verlassen der Bar noch mittels eines dringlichen Blickes um Beistand bittend, bevor er sich umwendet, um dem Doktor alsbald zu folgen.) KUROGANE: (murmelnd) Mir schwant Übles... (während des Spielens zu seinen Gefährten wispernd) Ich folge unseren Turteltauben nach! Mir scheint, jener Odeldoktor braucht einen Schlag auf den Kopf! SHAOLAN: (zurückflüsternd) Wenn es dir an helfenden Händen mangelt, Rufe uns, Kurogane-san! KUROGANE: (nickend, dann die Bühne verlässt und die Bar durch den Hintereingang verlassend. Sich unbemerkt hinter Laines und Fye hängend, die im Begriff sind, die Straße herunter zu gehen.) FYE: Sie hatten recht - viel wohler ist mir jetzt. DR. LAINES: Sehen Sie! FYE: Und wohin sind wir unterwegs? Ich nehme nicht an, dass dies ein zielloses Herumwandern ist. DR. LAINES: Wie scharfsinnig. Wenn es genehm ist, zeige ich Ihnen mein Apartment. FYE: (unter flatterndem Pulse) Ja-... ja, aber, Doktor-- Was sollen wir tun, wenn wir dorten angekommen sind? Nichts Feindliches hege ich gegen Ihre Wohnung, Ihre Wohnung in Ehren! Jedoch denke ich auch durchaus, dass-... d-dass wir weiterhin über das sprechen sollten, Weswegen wir dies' Abend zusammenkamen! DR.LAINES: (wohlgemut) Wieso gar so wackelig, Fräulein? Lässt es sich doch durchaus in meiner Wohnung darüber reden! Dort finden sich auch sämtliche Unterlagen Meiner; Besser, um einiges besser, werde ich meine Standpunkte Ihnen erläutern können! (des Magiers Rechte mit einem galanten Handkuss bedenkend) FYE: So ist das? Nun - ist es denn weit? DR. LAINES: Aber nein! Beileibe nicht. Eine kurze Fahrt mit der Bahn und schon wären wir da. (Fye ausführlich betrachtend) Weh Ihnen, schon wieder sind Sie so rot-...! Woran dieses wohl liegen mag, doch nicht an mir? (eine Hand ausstreckend, um des Magiers Gesicht zu berühren) FYE: (etwas zurückweichend) Ah, nein, wohl ein wenig aufgeregt... Ich fahre nicht gern Bahn! DR. LAINES: So? Schlimm ist es beileibe nicht. Sie werden sehen. Außerdem - ich werde an Ihrer Seite sein. (Tjoa!Keine Gnade dem Mann! XDDD) FYE: (die Nervosität unterdrückend) Erleichtert bin ich darob! DR.LAINES: (süffisant) Ach, wirklich, Fräulein? Erleichtert sehen Sie mir aber mitnichten aus. Eher angespannt... (einen Arm um des Magiers zitternde Schultern schlingend) Aber glauben Sie mir, auch ich bin angespannt... Denn einiges bewirken Sie bei mir, um nicht zu sagen kurios viel! Zwar weiß ich, dass Sie an jener Feder Meiner höchst interessiert sind; Doch tut es mir leid, die kann ich Ihnen nicht verehren. Dafür aber kann ich Ihnen etwas ganz anderes geben... FYE: (sichtlich unsicher) S...So? DR. LAINES: Aber ja~ (ihn ein wenig näher an sich heranziehend) FYE: Ich bitte Sie, Doktor, nicht... DR. LAINES: Was denn? Zieren Sie sich doch nicht so. FYE: Ich.... DR. LAINES: (nicht auf Fyes Proteste eingehend, ihm eine Hand auf den Rücken legend, dann aber erschreckt herumfahrend, als sich plötzlich eine Hand doch recht grob auf die eigene Schulter legt) KUROGANE: (eisig) Sieh einer an. Was muss ich hier beobachten? Sie wagen es, auf off'ner Straße eine Frau zu belästigen? DR.LAINES: (mit sichtlichem Schrecken die bedrohliche schwarze Gestalt vor seinen Augen musternd) Wer sind Sie, dass Sie es wagen, mich zu-- KUROGANE: Das tut nichts zur Sache. Mir scheint, hier kennt jemand dieser Welt Moralgesetze nicht... FYE: (unter sich weitenden Augen) Kuroga-- ... (rasch innehaltend) DR.LAINES: (fassungslos zu Fye sprechend) Sie kennen diesen Mann?! FYE: Flüchtig, ja. DR. LAINES: (misstrauisch) So? Ist er nicht einer der Musiker? FYE: Ja, dort im New Orleans bin ich ihm über den Weg gelaufen. Nicht wahr? KUROGANE: Ja. So ist es. Und reden Sie gefälligst mit mir als präsenter Existenz! DR.LAINES: (abfällig) Sie, eine präsente Existenz? Starkes Blut scheinen Sie zu haben, aber dies wage ich stark zu bezweifeln-- KUROGANE: Dann will unmöglich ich im Unklaren Sie lassen. (den Doktor ohne weitere Umschweife am Kragen packend und mit einem brutalen Ruck in die Luft hievend; dieser ein fassungsloses Keuchen von sich gebend) DR.LAINES: (mühsam) Sie- Sie-- KUROGANE: (ihn kalt unterbrechend) Nun ist es an mir zu reden! (die Augen verengend) Und sollten Sie es wagen, mich zu unterbrechen, sterben Sie. Ich weiß alles über Sie. Haben Sie mich verstanden? Alles! Ich mag starkes Blut haben, doch habe ich auch ein Inneres... (seinen Griff erbarmungslos verhärtend, sodass des Doktors Augen gar aus den Höhlen hervortreten) DR. LAINES: A-Alles? Wie...was? KUROGANE: (die Augen zu Schlitzen verengend) Das wissen Sie ganz genau. Ihre Energiequelle - und die dazugehörigen Lizenzen, die noch dazu nicht einmal existieren Eng ist Ihr Kragen bereits, fürchte ich, Und verengen wird er sich alsbald noch um ein'ges mehr, Auf dass er platze... Sie verstehen? DR.LAINES: (gehässig) Ich fürchte, Sie sind es, mein Guter, Der eine gewisse Sache hier mitnichten verstehet! Gegen mich haben Sie nicht den Hauch einer Chance-- Tausende von loyalen Menschen und Klonen stehen hinter mir, Tausende, Abertausende, die Ihnen das Genick-- (der Ninja dem Doktor einen Faustschlag mitten ins Angesicht versetzend, sodass es ihn gegen die gegenüberliegende Wand schmettert; Laines einen gequälten Laut von sich gebend) KUROGANE: (scharf) Loyal? Loyale Klone?! Loyale Klone, denen Sie die Loyalität ins Hirn brannten, In die Gene schmolzen, in das Dasein hämmerten, Bis sie lautlos darunter zerbrachen? Loyale Klone? LOYAL?! (den Doktor am Kragen emporreißend und ihm einen weiteren Schlag ins Gesicht verpassend, sodass das Blute gar gegen die Wand spritzt) Verbrennen sollte man sie, diese kranke neue Welt, Anzünden und verbrennen, vertilgen die insanen Köpfe, Die all dies ersannen, dieses künstliche, billige Wohlergehen, Verbrennen!! (Laines hart gegen die Rippen tretend) FYE: (Kurogane grauenerfüllt in den Arm fallend) Kurogane, lasse ab! KUROGANE: (wutentbrannt) Lass mich!! FYE: Du wirst ihn noch umbringen, das ist es nicht wert! Außerdem fürchte ich, dass jemand die Polizei gerufen hat! KUROGANE: (widerwillig damit aufhörend den Doktor weiter zu malträtieren, nur abwertend auf ihn herabblickend) Nehmen wir ihn mit - dann kann er uns nicht der Polizei beschreiben. DR. LAINES: (mit schreckensgeweiteten Augen) Das ist Entführung! Gegen das Gesetz! Sie- KUROGANE: SCHWEIGEN SIE! (ihn wieder hochreißend) Oder ich bringe Sie dazu. (gefährlich knurrend) DR.LAINES: (sichtlich erbleichend) I-ich-... mitnichten lasse ich es zu, dass Sie mich so-- KUROGANE: Sie wollten es so! (der Ninja Laines mit einem letzten Faustschlag in eine bleierne Ohnmacht schickend; der Magier verwirrt blinzelnd, während Kurogane völlig in seinem Element der Ruhe verweilet. Gleichmütig zu Fye sprechend) Befreie dich von deinen Einlagen. Angebracht wäre es, ihm dem Mund mit jen' Verbänden zu verstopfen, Auf dass er schweige. FYE: (hastig die Mulltücher aus seinem Kleide zerrend und damit dem ohnmächt'gen Doktor Mund, Hände und Füße verbindend) Doch besser wird es sein, dass du ihn tragest! KUROGANE: (knurrend) Wie ich es hass, mir die Hände zu beschmutzen. Nutrix und Hermes werden sich beleibe freuen, Ihrem Schändergott ins Angesicht zu blicken... (sich umwendend, als auch Shaolan nebst Sakura- beinah' wie bestellt- hastig in die Wohnung geeilt kommen.) SHAOLAN: (keuchend) Seid mir gegrüßt! Die Bar schließet recht bald, daher konnten wir gehen, und-- (entsetzt verstummend, als er den bewusstlos geschlagenen Doktor erblicket, dem immer noch das Blut von der Nase rinnet) Um Gotteswillen! Was verrichtetet ihr bloß in unserer Abwesenheit? FYE: (ein wenig missglückt lächelnd) Nun, unser Kuro-Pyon konnte sich für wen'ge Augenblicke nicht im Zaume halten, Das Ergebnis hänget nunmehr über seiner Schulter. Lade ihn nur ab, Kuro-Pii! (während der Ninja dieses tut, der Magier zu den beiden Sauerstoffkapseln hastend und Hermes nebst Nutrix aus ihrem Schlafe weckend) Aufgestanden, ihr beiden! Nun gilt's Pläne zu schmieden! HERMES+NUTRIX: Jawohl. Haben Sie herausgefunden, wonach Sie gesucht haben, Fye-san? FYE: Ja, durchaus! Wenn auch auf eine etwas rabiate Weise-- KUROGANE: Du misch dich nicht ein! Den Pelz habe ich dir gerettet! FYE: (strahlend) Das bestreite ich mitnichten, mein schwarzer Sozius! Doch leider fürchte ich, dass wir nun unseren Doktor Laines Sozusagen als Geisel im Hause haben-- HERMES: (einen Anflug von Entgeisterung zeigend) Geisel? Fye-San, unter hoher Strafe wird solch' Verbrechen geahndet! NUTRIX: Sofern Doktor Laines Zeugen hatte, könnte dies' ein schweres Nachspiel haben! KUROGANE: Von wegen, menschenleer war die Straße. MOKONA: Doch denke ich, dass uns unser Odeldoktor nun kaum die Feder noch überlassen will-- SHAOLAN: Allerdings! KUROGANE: Dann holen wir sie eben so! SHAOLAN: So führt wohl kein Weg daran vorbei. NUTRIX: Aber - Einbruch ist ebenfalls eine Straftat! Wenn Sie euch erwischen --- KUROGANE: Werden sie nicht. Wir holen sie und weg sind wir! HERMES: Wohlan, das planet ihr vielleicht so-- Doch die Sicherheitsmaßnahmen sind stets mehr als hoch! Jen' Excubitores pflegen in einem festen System zu patrouillieren, Und indes, wenn ihr gar eine Flasche zerbrechet-- KUROGANE: (abschätzig)Was dann? Dann wird der darinnen sich findende Klon eben ein wenig früher geb-... entkorkt! NUTRIX: (mit schmerzgeplagter Miene den Kopf schüttelnd) Nein, dem ist leider nicht so. HERMES: Er stirbt. Und wenn ihr solch' schmerzvollen Anblick Nicht erdulden wollt, solltet ihr vorsichtig walten. FYE: (betont fröhlich) Ach wo, wollen wir doch kein Menschenleben verschulden! HERMES: Wir sind keine Menschen. SAKURA: Sag so etwas nicht! MOKONA: Also schön, ich denke, der allgemeine Beschluss ist bereits gefasst? Fragt sich nur, wer von uns dies' Schurkenstück vollbringen will! FYE: Na, unser Obergauner Kuro-Pyon geht vor! SHAOLAN: Nein, ich werde gehen. KUROGANE: SIcher nicht allein. Du hast die Excubitores gesehen. FYE: Und ich bleib hier sicher nicht allein! SAKURA: Und - helfen möcht auch ich. MOKONA: Ich auch, Ich auch! HERMES: Auch werden Nutrix und ich keinesfalls untätig bleiben. KUROGANE: (ächzend) Beim Teufel, ein Gruppenraub, wie? Nun schön, dann wollen wir doch einmal sehen, Welch Rollen gilt es zu verteilen, Was gilt es zu tun, was gilt es zu bedenken? Knirps? SHAOLAN: (abwägend) Nun; selten verrichtete ich Schurkisches, Doch denke ich, dass wir diesmal nicht drum herum kommen werden! Alsdann, beschreiten wir die Planung... weh, weh uns allen! Aus den fünf Gefährten werden die fünf Diebe! -DUETTINO DES KUROGANE UND DES SHAOLAN- KUROGANE: Weißt du es nicht? Die Mittel werden geheiligt vom Zweck! SHAOLAN: Oh weh, doch will ich nichts tun, was so verrucht und keck! Doch, muss ich anmerken, gehet es hier um die Federn uns'rer Prinzessin! Dies beachtend, wandelt sich mir sogleich der Sinn, Und machet mir klar, dass wir verteilen sollten die Rollen in dies' Schurkenspiel, Das sparet an Zeit und Nerven gar viel! Mein Vorschlag: Kurogane-San und ich werden's sein, Die steigen in des Genwerks blaue Tiefen hinein, Und an sich reißen die Feder mit Witz und Geschick, Um sie zu bringen unserer Sakura zurück! Und - Fye-san, wird Wache stehen, Er wird die Excubitores sicher sehen Und uns Warnen. Doch behagt mir nicht, Prinzessin, Dass du helfen hast im Sinn. SAKURA: (eine entschlossene Kadenza anstimmend) Ruhen werd' ich nicht nicht eher, bis dass dir, Shaolan, Als Gefährtin im Kampfesgetümmel zu Hülf' ich eilen kann! Wahrlich, ein Getümmel wird's zwar itzo wahrlich nicht, Doch bin ich auf Beistand dennoch erpicht! Hermes, Nutrix und ich werden eilen, Stets an eurer Seite zu verweilen, Und selbst wenn die Dienste Unser noch so nichtig sich wähnen; Wir kämpfen mit euch, sei's mit Nägeln oder Zähnen! KUROGANE: Sehr gewagt dünket mir dies, Fräulein Prinzessin, Doch wenn ich aufrichtigen Tones spreche und ehrlich bin, In meinen Augen machet dies nicht viel Sinn, Außerdem: unklug wär's, würdest du zur Verbrecherin. FYE: Nur sachte, meine werten Herren Kollegen! Denn bringt's doch auch einen gewissen Segen, Wenn meine Schicht des Wachens in der Dunkelheit Geviert Von drei weiteren Spähern begleitet wird! SAKURA: (freudig) Du meinst, für dich wär's das Gescheite, Ständen wir dir beim Wachestehen zur Seite? FYE: Sicherlich! So wird sicher niemand übersehen Und wir werden die Sache alle heile überstehen. Denn im Falle des Falles, wenn wir dran denken, Sind wir wohl imstand, jen' Excubitores von uns'ren Langfingern abzulenken! Und sollt's zum Schluss gar ausarten in eine Jagerei, So haben wir noch die Aura unserer lieben Sylf-- KUROGANE: (in eine furiose Suada ausbrechend) Auf solch' Gespinst sollten wir uns mitnichten verlassen, Den rechten Augenblick würd' bestimmt sie verpassen, Und uns überlassen dem Augenblick uns'rer größten Not; Kommet dies' Geschichte wohl auch ohne Zauberei ins Lot! Verlassen sollten wir uns auf uns're Fähigkeiten allein! SHAOLAN: So unklug scheinet mir dies' Ausspruch Deiner nicht zu sein, Also gut, es sei; so lasset uns denn handlen, Auf dass wir des nächsten Nachts zu jenem Genwerke wandlen! KUROGANE: So soll es denn sein. FYE: (fröhlich) Fein, fein! (So machen sich die Gefährten samt Hermes und Nutrix an die Planung, wobei sich die beiden Klone als große Hilfe erweisen mit ihrem Wissen und Rat. Die Szene wird dunkel, der Vorhang fällt) SECHSTER AUFTRITT- Siebentes Bild. (als sich die Szenerie wieder erhellet, ist es nunmehr tiefste Nacht; hoch über dem schwarzen Himmel von Solaris stehet eine bleiche Mondscheibe, umrandet von gewitterschwerem Nachtgewölk. Dem Zuschauer pro primo das gewaltige Genwerk des Laines offenbar werdend; alle Sicherheitsanlagen wähnen sich eingeschaltet, die Excubitoren drehen ihre schichtgewöhnlichen Patrouillien; alsbald Hermes nebst Nutrix hinter einem nahen Häuserblock auftauchend und in langsamem Marsch an den Ausgängen vorbeiziehend, wobei sie von den Excubitores keinerlei Beachtung finden; die fünf Gefährten hinter demselbigen Häuserblock verharrend und die Szenerie beobachtend.) Shaolan. Sakura. Fye. Kurogane. Mokona. Hermes. Nutrix. FYE: (gedämpft) Eine exzellente Idee von deiner Seite, Unsere beiden voranzuschicken, Shaolan! SHAOLAN: Wohlan, fallen sie in dies' nächtlichen Gestaden kaum auf, Und können uns rechtzeitig unterrichten, wenn eine Lücke in der Deckung sichtbar ward! SAKURA: Die Excubitores erwarten ja auch nichts unrechtes von ihnen. Nur hoffe ich, dass sie nicht unserer wegen bestraft werden. KUROGANE: Werden sie schon nicht - man wird uns nicht erwischen. FYE: Wenn alles glatt läuft. MOKONA: (sorgenvoll) Und wenn nicht? KUROGANE: (sarkastisch) Bah, allenfalls werden sie getötet. Für die armselig' Knallköpfe dieser Welt ein verzeihlicher Verlust! SAKURA: (traurig) Allzu entsetzlich dünket mir dies! KUROGANE: Schon gut; so gehet es jedem von uns. (aufmerkend) Aber, seht-- Hermes winket uns heran- offenbar ward eine Lücke ersichtlich! Rasch jetzt! (die gesamte Truppe im Schutze der Dunkelheit eilig zu Hermes eilend, welcher mitsamt Nutrix an einem momentan unbewachten Tor stehet.) HERMES: Schnell jetzt! Bald kehren die Excubitores zurück! Über eine jener rot blinkenden Linien am Boden müssen wir gehen, Denn dies ist der Pfad der Wächter, damit kein Alarm sich auslöset! NUTRIX: (lautlos das Tor öffnend) Und los! FYE: Ei! Gut dass ihr das wisst! Ich wäre ihn umgangen um nicht etwa Alarm auszulösen. SHAOLAN: Wahrlich, so hätte ich auch gedacht. (die GEfährten schnell ins innere schlüpfen, Nutrix die Tür hinter sich zuziehend.) NUTRIX: Verweilen wir ein wenig hier, bis die Excubitores draußen vorbeigegangen sind! SHAOLAN: Gut; dann müssten wir nur noch den Pfad ins Innere des Hauptgebäudes reibungslos beschreiten! HERMES: So ist es. KUROGANE: Still nun! Sie kommen! (die Gefährten mit angehaltenem Atem dem strammen Marschschritt mehrerer Trupps von Excubitores lauschend, die sich langsam dem kleinen Wachthaus nähern und alsbald wieder vorüberziehen. Der Magier sich als Erster wieder regend.) FYE: (gedämpft) So viel Wachpersonal! Weh uns! Wie sollen wir den Weg über dies' weite Gelände nur unbemerkt beschreiten? KUROGANE: Das lass mich erledigen; ich kann übersehen werden, wenn ich dies so wünsche. Oft wähnte sich die Dunkelheit als mein einziger Gefährte- Prinzessin, Knirps, ihr als Erstes. SAKURA: (unsicher) Wird dies nicht riskant für dich, Kurogane-San? KUROGANE: I wo. Wesentlich Gefährlicheres durchlebte ich bereits. Nun hopp! (sich Sakura nebst Shaolan wie zwei große Pakete unter jeweils einen Arm klemmend) Magier, wähnet die Luft sich rein? FYE: (angespannt lauschend) Ja, ich denk, du kannst gehn! (Der Ninja auch alsbald verschwindend, Fye mit Hermes und Nutrix auf der Stelle verharrend. Einige Zeit später Kurogane urplötzlich wieder vor ihnen steht.) FYE: Huh! (gedämpft) Musst du mich so erschrecken! Dachte schon, wir wären gar aufgeflogen! KUROGANE: Rede nicht, beeil dich lieber. Nutrix, du wähnest dich als die Kleinste von uns allen. Halte dich an meinem Hals fest, Magier, Hermes, kommt her. NUTRIX: Oh-... aber, wenn ich dich gar verletze? KUROGANE: Zwing mich nicht zu unmäßigem Gelächter, Sonst fliegen wir noch auf. Nun halt dich schon fest! (das mädchenhafte Geschöpf dies alsbald verrichtend; der Ninja den Magier und Hermes hochnehmend und in einem gar windwirbelnden, jedoch lautlosen Sprint durch die trügerische Stille der Nacht hetzend; bald vor dem Hauptgebäude ankommend und die dreie absetzend.) FYE: Seht, dorten sind Shaolan und Sakura-chan! Hinter den Kisten halten sie sich versteckt! KUROGANE: Hin mit uns, aber geschwind! Und du, Biest, verkrieche dich nicht in meinem Kragen! MOKONA: Wie roh du bist! (Die fünfe rasch zu den beiden Kindern dazustoßend.) SHAOLAN: Gottseidank, ihr vollbrachtet es! Wie geht es nun weiter? Hermes? Nutrix? NUTRIX: Die Pforten des Hauptgebäudes sind zu gut bewacht. Wenn, dann müsstet ihr durch eines der Fenster einsteigen. KUROGANE: Sind diese nicht gesichert, ist es ein leichtes. HERMES: Sie sind nicht gesichert - niemand rechnet damit! KUROGANE: Umso besser. Komm, Knirps. Bringen wir es hinter uns. SHAOLAN: Ja. FYE: Beim kleinsten Anzeichen von Gefahr, werden wir bescheid geben. KUROGANE: Mir scheint, ins Tiefe und Tiefste des Werkes müssen wir uns hineinbegeben; Drehet eure leisen Runden um das Gebäude, sicherlich bringt dies mehr. Wenn ihr Krach und Geschrei hört, wisst ihr, wo wir uns wähnen. FYE: (erblassend) Kurogane! KUROGANE: Wo bleibt dein Sinn für Humor? Ziehet es sauber durch. (sich Shaolan zuwendend; nach oben nickend) Also, Bengel. Dorten ist eines dieser Fenster; ich schneide es auf. Vermögest du zu klettern? SHAOLAN: Gewiss; gehe du voran. (während der Ninja mit den Händen Halt sucht und sich langsam einen Weg nach oben bahnet, der Knabe sich ein letztes Mal zu seinen Gefährten umwendend) Passt auf euch auf, insbesondere du, Sakura. Ich bitte euch. FYE: Aber sicher! Sorge du dich nicht um uns! SAKURA: Wir schaffen es bestimmt! SHAOLAN: (ernst) Gut. Es sei. Und wenn etwas merkwürdig ist oder euch seltsam dünket-- Dann lauft. (sich abwendend und Kurogane folgend.) (Kurogane schon dabei ist, das FEnster zu öffnen, was ein wenig Zeit in Anspruch nimmt, da es lautlos vonstatten gehen soll. Shaolan just in dem Moment, als das Fenster auf ist, ankommend.) SHAOLAN: Lass mich zuerst. (damit auch schon durchs Fenster hinein und sich leise auf den Boden fallen lassend) KUROGANE: Dass ich solch' Schose eines Tages verüben würde... (vom Fenster aus seinen Gefährten ein Zeichen gebend; diese setzen sich daraufhin in Bewegung und beginnen ihren Spähgang rund um das Hauptgebäude. Der Ninja sich darob ebenfalls lautlos ins Innere des Hauptareales begebend und Souhi wieder einsteckend. Vor den beiden Einbrechern in spe erstrecket sich nunmehr der gewaltige Hauptsaal, in dem die physiologische Normung und die Abermillionen an Tanks untergebracht sind, in welchen die Klone ihrer Entkorkung entgegendämmern; die ganze Szenerie ist in diffuses, gespenstisch blaues Dämmerlicht getaucht und wirft dunkle Schatten an die ausladenden Wände. Shaolan und Kurogane sich in den Weiten der Halle umblickend.) Shaolan. Kurogane. KUROGANE: (unter gedämpfter Stimme) Wenigstens patrouillieren sie hier herinnen nicht... Das wird unser Schaffen wesentlich erleichtern. Doch wo ist der Maschinenraum? SHAOLAN: (einen zusammengefalteten Plan aus den Tiefen seines Gewandes ziehend) Dieses hier druckte ich im Büro des Fräuleins Tomoyo aus, Ein Plan dieses Werkes ist's. Der Maschinenraum lieget dem Nordflügel an, Die Halle durchqueren müssen wir! KUROGANE: Sehen wir zu, dass wir es rasch hinter uns bringen und nirgens anstoßen. SHAOLAN: Sicher~ (Die beiden schnell den Raum durchquerend, darauf bedacht, nicht zu nah an die Tanks zu geraten. Das blaue Dämmerlicht ist ihnen dabei kaum eine Hilfe) KUROGANE: Sollten wir es schaffen, hier lebendigen Leibes wieder herauszukommen, Reisen wir stante pede weiter. Bei dieser Welt und ihren verrückten Maroden wird's mir schon im Leibe grün. SHAOLAN: (nickend) Anklang findet deine Anschauung auch bei mir... (auf den Plan linsend; dann alsbald den Blick hebend und in die unermesslichen Weiten und Höhen des Lagersaales über ihnen spähend) Mir scheint, jener Maschinenraum wähnet sich bald genau über uns'ren Köpfen! KUROGANE: (einen misstrauischen Blick zur weit entfernten Treppe werfend) Maschinelle Späher sind dorten angebracht. Wie sollen wir's verrichten, etwa wieder klettern? SHAOLAN: Das wird nicht nötig sein. Wenn wir es geschickt angehen, können wir die Kameras umgehen. Sie schwenken zu bestimmten Zeiten. KUROGANE: Eine Lösung stellte es dar. Gehen wir. Und pass auf deine Füße auf! SHAOLAN: Töricht wär's, wenn nicht. Hermes' Worte, Einen gewissen Effekt der Beunruhigung hatten sie auf mich... KUROGANE: (knurrend, während er in bedachten Schritten über die schmale Trittleiter aus Aluminium schreitet) Nur den Kopf schütteln konnte ich! Was bewahren sie ihre Klone auch in solch fragilen Flaschen auf, Wenn sie dadurch gar so leicht ersterben könnten? (die Flaschen, an denen sie vorüberwandern, mit einem geringschätzigen Blicke musternd) Empfindlich scheinen sie mir, so empfindlich, Nur durch den dünnen Faden des Schlafs mit dem Leben verbunden. Das kann doch nicht normal sein, dieses! SHAOLAN: Vielleicht ist dies Material das geeignetste? Wer weiß das schon...? KUROGANE: Hm. Lieber sollten wir acht geben wohin wir unsere Füße setzen. SHAOLAN: Gleich schwenken die Kameras, dann können wir den weiteren Aufstieg wagen. (die beiden Gefährten angespannt hinter einer Flaschenreihe verharrend, peinlichst darauf bedacht, im gespenstischen Halbdunkel nicht fehlzutreten; als die Kameras schwenken und ihr starres Auge auf ein anderes Areal richten, alsbald hastig die Stahltreppe erklimmend und das darüber gelegene Stockwerk betretend.) KUROGANE: (ächzend) Dass solch' Einbruch mit derart'ger Heimlichtuerei verbunden ist! SHAOLAN: Nun, dies' Eigenschaft haben Einbrüche so an sich. (kopfschüttelnd) Nur Flaschen, Flaschen und Flaschen! (in dem gewaltigen Saal umherspähend und in der Ferne schließlich eine rot glimmende Schrift erblickend) Der Maschinensaal- dort vorne wähnet er sich, Kurogane-San! KUROGANE: Beeilen wir uns. (Die beiden durch den Saal hasten, Shaolan jedoch plötzlich über einen Schlauch stolpert und gegen eine der Flaschen taumelt, die ins Schwanken gerät) SHAOLAN: Oh je!! KUROGANE: (entgeistert) Bei des Satans Hörnern, Bengel! So passe doch auf, kreuzkruzifix nochmal!! SHAOLAN: (schlingernd) Ich-- ich falle! (da nun auch der Knabe durch sein Stolpern dem Rande der Aluminiumtreppe bedrohlich nahe kommet, der Ninja hastig nach seinem Arm greifend, und ihn im letzten Moment fest packend, bevor er in die gähnende Tiefe stürzen kann) KUROGANE: Ich hab dich, Knirps! SHAOLAN: (sich schwer atmend und unter schreckgeweiteten Augen an Kuroganes Handgelenk festkrallend) Schwer wird's sein, wieder hochzukommen, fürchte ich-- KUROGANE: Nun stelle dich nicht so an! Wohin starrst du nun schon die ganze Zeit? (den Blick in Richtung Shaolans hebend; sofort erblassend, da die Flasche, die der Knabe anstieß, immer gefährlicher sich zur Seite neiget) Nein-- SHAOLAN: (unter geweiteten Augen) Nein, das darf nicht— Sie darf nicht fallen! (versucht noch, an die Flasche heranzulangen und sie zu halten, doch kippt sie ganz, bevor er sie zu fassen bekommt. Die Flasche unter lautem Getöse am Boden zerschellend und die Flüssigkeit sich über die Fliesen verteilend.) NEIN!! (mit vor Entsetzen starrem Blicke gewahrend, wie sich unter all den Scherben und der Flüssigkeit am Boden etwas zu winden beginnt- etwas Lebendiges, welches sich offenbar in Todesqualen befindet.) Nein-- nein, bei Gott-... der Klon, er-- KUROGANE: (um Ruhe bemüht) Er wird sterben! Wir können nichts nunmehr für ihn tun! Bald löset sich der Alarm los! Hoch mit dir! (der Knabe kann sich jedoch nicht rühren; unter grauengeweiteten Augen verfolget er den Kampf des Klons, bis dass dessen zuckender, durchnässter Körper von der Starre des Todes ergriffen ward; daraufhin sämtliche Alarmglocken losschrillend.) EINE STIMME: Alarmstufe rot. Alarmstufe rot. Eindringlinge im Lagerareal. Ahndung initiiert! KUROGANE: (die Stimme zu einem Schrei erhebend) Shaolan! MACH SCHON!! SHAOLAN: (aus seiner Starre schreckend) Ja... KUROGANE: Bald wird es von den Excubitoren hier nur so wimmeln! Wagen wir uns weiter und wählen wir lieber den Rückzug? SHAOLAN: Dies ist unsere einzige Chance! Sie werden die Sicherheiten verstärken, nach diesem Zwischenfall. Dann werden wir nicht an die Feder herankommen. KUROGANE: Will heißen? SHAOLAN: (heftigen Sinnes) Will heißen, wir kämpfen bis zum Letzen! Zieh mich hoch! (der Ninja dies subito vollführend; den Knaben mit einem gewaltigen Ruck vorwärts schleudernd und sobald hinterdrein hastend. Sich während des Laufens umwendend und gewahrend, dass aberhunderte von Excubitores in den Saal gestürmet kommen) EINE STIMME: Alarmstufe rot. Eindringlinge auf Ebene 2B/C gesichtet! Ergreifung initiiert! (die Aberscharen der identischen Wächter wie auf Knopfdruck losstürzend und die Treppe hochrennend, die Gefährten zu erreichen) KUROGANE: Lauf, Knirps! Ich werde sie ein wenig hinhalten! SHAOLAN: Aber, Kurogane-Sa-- KUROGANE: LAUF!! SHAOLAN (läuft panisch davon): Ich kann ihn nicht hier zurücklassen.. was, wenn Kurogane-san etwas passiert? Aber die meinige Aufgabe hier ist erfüllt... so muss ich laufen! Lauf, Shaolan, lauf! (Kurogane indessen schon in einen heftigen Kampf verwickelt ist, bemüht sich die Excubitores vom Halse zu halten, aber nicht weiteren Schaden anzurichten, was nicht sehr einfach ist) KUROGANE: (innigsten Furor im Antlitze tragend) Worauf wartet ihr, elendiglich leere Menschenhüllen? So zermalmt mich doch, folget nur eurer Bestimmung, Diesem trüben Schleier, der euer reines Odem erstickte! Denn an ihr gedeihen wir schließlich, nicht? NICHT?! (sich in wilden Hieben gegen die gnadenlosen Attacken vonseiten der zahllosen Wächter wehrend; Shaolan indessen in blinder Hast zu des Maschinenraums Pforten stürmend, jedoch wird er wie der Ninja von einer Massenschar Excubitores empfangen) EINE STIMME: Alarmstufe blau drei. Alarmstufe blau drei. Verstärkter Personaleinsatz initiiert! Ergreifung initiiert! SHAOLAN: NEIN! Bei allem, was sich mir heilig wähne, haltet mich nicht auf! (die Worte prallen völlig an den Klonen ab; bald schon ist auch der Knabe in heftigstem Kampfe verstrickt.) SHAOLAN: Lasst mich! Ich muss hier durch! (sich heftig wehrend, doch die Überzahl ist zu groß. In ebendieser ähnlichen Situation befindet sich auch Kurogane) KUROGANE: (sich immer erfolgloser gegen die sich stetig mehrende Masse der heranstürmenden Excubitores wehrend) Halte sie dir vom Leib, Knirps! (auf ebendiese hoffnungslose Art und Weise fürhin kämpfend. Das Szenario verdunkelt sich.) (als die Szenerie wieder hellwird, offenbaret sich dem Zuschauer erneut das Außengelände des Genwerkes, auf welchem es nun immer unruhiger zugeht; zahllose Patrouillen sammeln sich um das Hauptgebäude und streifen in immer engeren Systemen umher. Die fünf Späher sich ratlos hinter einem Stapel Stahlkisten versteckend) Sakura. Fye. Mokona. Hermes. Nutrix. SAKURA: (beunruhigt) Weh uns! Was gehet hier vor? FYE: (ahnungsvoll) Ein Unfall muss dort herinnen passiert sein, So fürchte ich. Vernehmet ihr auch der Alarmglocken Geplärr? SAKURA: Ob dort herinnen etwas passiert ist? Wir sollten nachsehen gehen! Vielleicht sind Kurogane-san und Shaolan-kun gar in Gefahr! FYE: Aber sieh doch - wir werden dann entdeckt! HERMES: Vermutlich, so dünket mir, müssen sie sich itzo gegen eine Massenschar dieser Wächter erwehren; In zwei Teile hauen würden sie uns're kampfuntüchtigen Körper, Bevor wir imstande wären, die Hand zu erheben! FYE: (den Kopf senkend) Wahrscheinlich reichet selbst Der allesverschlingende Groll unseres Kuro-Nyan nicht aus, Um eine Armee tausender gleicher Kämpfer zu bewältigen... MOKONA: Doch was könnten wir unternehmen? NUTRIX: Shaolan sagte, wir sollten schnellstmöglich fliehen, Sobald sich etwas Ungewöhnliches ereigne-- SAKURA: (entsetzt) Und sie ihrem Schicksal überlassen? FYE: Hermes, sage-- was geschieht mit Brechern des Gesetzes? HERMES: (unter glasigem Blick) Getötet oder ausgeschlachtet werden sie, Um neues Genmaterial zu liefen, wegen der Gefahr der Degeneration. SAKURA: (die Hände vor dem Mund zusammenschlagen) Oh nein! FYE: Sakura-chan! So gehe doch mit Hermes und Nutrix und bringe dich in Sicherheit! Ich werde nachsehen was dort los ist und folge dann mit unseren beiden Gefährten nach! SAKURA: Aber Fye-san! Sie werden dich ebenfalls erwischen! FYE: (lächelnd) Du bist wahrlich ein gutes Mädchen, Sakura-chan. So ein gutes Mädchen. Glatt wie ein Aal bin ich schon immer gewesen, Ich pflege dem Griff meiner Feinde zu entschlüpfen... Sorge du dich nur nicht um mich. (sich an Hermes, Nutrix und Mokona wendend) Ich laufe in jen' Gebäude, um nach unseren beiden zu sehen. Sollte ich nach fünf Minuten nicht zurückkehren, Dann nehmt die Beine in die Hand und macht, dass ihr wegkommet! HERMES: Jawohl. NUTRIX: Jawohl. MOKONA: Fye-- FYE: (lächelnd) Auf später dann, meine Lieben! (aufspringend und an der Wand entlanghuschend, noch ungesehen von den Excubitores) Weh - was haben sie nur wieder angestellt...? (leise vor sich hinmurmelnd) (derweil bei Sakura, Nutrix und Hermes) SAKURA: Und wir können gar nichts tun? HERMES: Die Excubitores würden sofort kurzen Prozess mit uns machen. NUTRIX: Zum Kampfe sind wir nicht ausgelegt. SAKURA: (fiebernd) Aber- aber--!! HERMES: (unter schmerzgepeinigter Miene den Kopf schüttelnd) Sei dir gewiss, dass wir diesen Umstand bedauern, Sakura. Meine Gliedmaßen, gemacht wurden sie zu schnellem Laufen über weite Strecken, Und Nutrix' Körper wurde so gut wie vollends vernachlässigt. MOKONA: Gibt es denn gar keinen einz'gen beschreitbaren Weg, Dieser Normung zu entkommen? NUTRIX: Mitnichten- wir alle sind die Sklaven unserer Bestimmung. (Stille tritt ein- bis dass die Gefährten plötzlich bemerken, dass sich in der Nähe des Hauptportals mannigfaltiger Lärm bemerkbar machet) SAKURA: (erblassend) Was ist dieses? HERMES: (alarmiert den Kopf hebend und über die Stahlkisten schielend, wo sich ihm ein schreckliches Schauspiel darbietet) Sie- sie haben Fye-San. MOKONA: Bemerkt oder gefangen? NUTRIX: Vielleicht sogar beides davon. HERMES: Sie bekämpfen sich! Oder, nun, besser gesagt, Fye-San versteht's, ihren Hieben sich zu entziehen-- NUTRIX: Das bedeutet, wir müssen weg von hier. (hinter den Kisten hervortretend, sodass sich ihr Blick mit dem des Magiers kreuzet, welcher in einen äußerst ungleichen Kampf mit den Wächtern verstrickt ist) FYE: LAUFT!! SAKURA: Aber! HERMES: (Sakura mit sich ziehend) Tun wir was er sagt! Da kommen sie schon! (Einem ganzen Trupp Excubitores davonlaufend. der just aufgetaucht ist, und Richtung Tor stürmend.) SAKURA: Aber- Fye-san...Shaolan-kun und Kurogane-san! Wir können sie doch nicht im Stich lassen. NUTRIX: Wenn sie uns ebenfalls fangen, können wir auch nicht helfen. MOKONA: (aus Nutrix Schürzentasche lugend) Da hat Nutrix wahrlich recht, Sakura-chan! (die Gebärden der Prinzessin drücken nunmehr den heftigsten inneren Kampf aus; alsbald sich nur unter größten Qualen überwindend und ihren Gefährten im Eilschritt von des Genwerks Gelände hinterherfliehend. De gesamte Truppe über mehrere Blocks hinweg fliehend, bis sich eine dunkle Gasse als Unterschlupf bietet. Die vier Späher sich darin rasch versteckend.) SAKURA: Wir müssen sie retten! Niemals könnte mit der Gewissheit ich leben, Meine Beschützer und innigsten Freunde auf Erden einst sterben gelassen zu haben! HERMES: (unter belegter Stimme) Oh, sterben werden sie nicht wirklich-- Nur die... die Originale. So wie ich vermute, wird man sie alsbaldigst ausschlachten, Auf dass man sich ihres DNS-Codes annehme, Um sie in endloser Abfolge zu duplizieren, falls sie von starkem Blute sind--... Sodass es bald millionenfach mal Shaolan geben wird. NUTRIX: Und millionenfach mal Fye. HERMES: Und millionenfach mal Kurogane. SAKURA: Weh! Ich will doch nur die einen! MOKONA: Dann sollten wir ein wenig eilen! (Tätsächlich sind die Alarmsirenen verstummt) HERMES: Nicht gar so vorschnell. Bedachtes Tun hat Privilegien. Am besten wär's, wir teilten uns auf in Wohlbedacht; Zwei von uns tun dies, zwei von uns tun das. NUTRIX: Diese Ansicht teil auch ich. SAKURA: (in innigem Antriebe) Dann Folgendes: Moko-Chan und ich eilen, auf dass wir unsere Gefährten finden Und unser Menschenmöglichstes tun, dass man sie am Leben lasse; Hermes, Nutrix, ihr begebet euch in den Maschinenraum und versuchet, Die Feder an euch zu bringen! NUTRIX: Wie sollen wir dies nur verrichten, ohne jen' Excubitores gegen uns aufzubringen? Bei dienstbaren Klonen machen sie kurzen Prozess, Und auffallen wird unser Eindringen gewiss irgendwann! SAKURA: Dann nehmt dieses! (entschlossen aus einer Tasche ihres Gewandes ihr Nixenlicht zutage fördernd; dieses sogleich ein weiches Licht verströmend, welches alle viere Herzen berührt.) Einen Effekt hatte es auf euch, sicherlich auch auf Jene! HERMES: So hoffen wir es! Aber sei nur vorsichtig. Reden lassen sie nicht mit sich. Zum Direktor musst du gehen. NUTRIX: Aber - wahrscheinlich wird es auch auf diesem Wege nicht gelingen. SAKURA: (das Licht in eine von des Hermes blasse Hände drückend und sie verschließend) Folgt eurem Herzen, denn auch mein Herz gebar jene Feder aus sich! NUTRIX: Gern hätten wir Gewissheit, dass auch unsere Herzen irgend' Ding gebären können. MOKONA: Sie können es! HERMES: (das weiße Pelztier unverwandt musternd) Meine liebe Mokona. Letztlich sind's ja doch jene kleinen Geschöpfe, Die das größte Herz besitzen. Meines jedoch krampft sich nur zusammen in dumpfem Schmerz; Unverzüglich weiterreisen werdet ihr, sobald ihr in Sicherheit Und im Besitze der Feder seid, nicht? (die Prinzessin nickend; die beiden Klone daraufhin den Blick senkend, bis dass Mokona sich wieder rührt.) MOKONA: Nicht so verzagt und versonnen! Zu handeln und zu wandeln gilt es nun! Hermes, Nutrix, kämpft euch mithilfe des Lichtes einen Weg zum Maschinenraum frei, Sakura-chan und ich versuchen, unsere Gefährten zu befreien! HERMES: Wenn ihr wollt, dass dieses auch wirklich gelingt, Müsst ihr in den Hauptkeller des Großareals. Im Keller werden die neuen Strukturen ausgearbeitet; Man gelanget über eine Treppe neben dem Hauptportal hinunter. SAKURA: Das werde ich schon finden. Viel Erfolg und Glück euch beiden! HERMES+NUTRIX: So auch euch! Wir werden unser Bestes tun. MOKONA: (ahnungsvoll) Weh! Dann auf mit uns! (die vier Gefährten alsbald losstürmend, auf dass sie der Aufgabe, welcher ihrer nun erwartet, gerecht werden. Auf ebendiese Weise verdunkelt sich das Szenario.) (das Szenario erhellet sich wieder. Im Blick des Zuschauers ist nunmehr ein langer, sterilweißer Raum, welcher jedoch in unheimliches, bläulich flackerndes Halblicht getauchet ist. An den weitläufigen Wänden jenes Saals befinden sich unzählige, schmale Röhren, gefüllt mit unirdisch vibrierender, pulsierender Flüssigkeit, jedoch werden diese nicht von Klonen bewohnt, sondern sind vollends leer. Von der Decke des Raumes winden sich unzählige Kabel und futuristische Gerätschaften herab; der Hauptteil des Saals wird von mehreren langen Tischen eingenommen, die mit Mikroskopen, Kulturgläsern, Reagensflaschen und allerlei anderem zugestellt sind; auch sind mehrere Wissenschaftler anwesend, welche emsig an jenen Tischen arbeiten, zwei davon sind Dr.Äon und Dr.Ion. Am Ende des Saales jedoch befinden sich drei breite, verchromte Baren; auf ihnen ist jeweils ein gefangen genommener Gefährten festgeschnallt. Alle dreie sind zwecks der Leibesvisite in dünne, weiße Ganzkörperanzüge gekleidet. Kurogane als erster langsam wieder zu sich kommend.) Shaolan. Fye. Kurogane. Dr.Ion. Dr.Äon. Wissenschaftler. KUROGANE: (unter Schmerzen die Augen öffnend) Wo-... wo bin ich--? (versuchend sich aufzurichten, welches ein Versuch bleibt, leise vor sich hinfluchend, woraufhin einer der Wissenschaftler neben ihn tritt und Dr. Ion heranwinkt) DR. ION: (Ohne Umschweife) Sie drei sind angeklagt und verurteilt des Vergehens eines Einbruchs und Zerstörung staatlicher Ressourcen. Ferner wurden Sie schwerer Sachbeschädigung dritten Grades bezichtigt, Vorsätzlicher Abnormung von teurem Wachpersonal, Und nicht zu vergessen Gewalt nebst tätlicher Beleidigung gegen die eingreifenden Prätoren! KUROGANE: (den Blick über die Baren schweifen lassend, an welchen seine immer noch ohnmächtigen Kampfesgefährten festgeschnallt sind, bald über die Wände des sterilen, weißen Kellers. Schließlich den Doktor kalt fixierend.) Und dies ist ein Grund, eiserne Bande an uns zu legen, Wie bei Vieh, das man alsbaldigst zur Schlachtbank führt? DR.ION: (salbungsvoll) Ah, hieran merkt man, dass Sie ein Unzivilisierter sind! Reißen würden sich sämtliche Bürger unserer Schönen Neuen Welt Um das Privilegium, frisches Genmateria-- KUROGANE: (dem Doktor unwillkürlich in die Rede fahrend und wild an den eisernen Fesseln reißend, sodass Ion sofort einige Schritte zurückweicht) Unzivilisiert? UNZIVILISIERT?!! Verfluchte, schleimige Ausgeburt des Satans! Dreimal die Pest und die Cholera über euch alle!! WISSENSCHAFTLER: (spöttisch Doktor Ion von hinten an die Schulter fassend) Seien Sie vorsichtig, Doktor. Vielleicht beißt er ja. SHAOLAN: (der soeben auch wieder sein Bewusstsein erlangt hat) Aber bitte! Das ist ein Missverständnis...es war ein Unfall. DR. ION: Das kann jeder behaupten. Ungenormte Menschen besitzen leider Fords die Affinität zum Ungehorsam, Ein immenses Risiko ist's schon immer gewesen, Wilden hier Aufenthalt zu gewähren... DR.ÄON: (just dazutretend) Und Sie, meine Herren, Sind zweifellos Verbrecher, die es mitnichten verdienen, Fürhin die Milde unserer Schönen Neuen Welt ausnutzen zu dürfen! KUROGANE: (zischend) Milde?! Weh Ihnen, wenn ich Sie zwischen die Finger bekomme! DR.ION: (überlegen) Kaum möglich wird Ihnen dies sein, Keine Macht der Welt vermag unser Edelstahl zu brechen! Doch freuen Sie sich, denn die liebe Natur Segnete Sie alle drei mit außergewöhnlich starkem Blute-- FYE: (ebenfalls langsam wieder zu sich kommend) Uh-... SHAOLAN: (besorgt) Fye-San, bist du wohlauf? KUROGANE: (den Magier keine Sekunde später anschnauzend) Und überhaupt, was zum Teufel auch, tust du hier?! FYE: Etwas leiser, bitte sehr, mein Schädel dröhnt. Und etwas Dank für den Rettungsversuch fände ich auch etwas angebracht! KUROGANE: Ein toller Retter! Rennt einfach ins Verderben, hah! SHAOLAN: Sakura!? Wo- FYE: Beruhige dich, ihr geht es gut. KUROGANE: Glaubst du oder weißt du? FYE: Hoffe ich, mein lieber schwarzer Sozius. SHAOLAN: (vergebens an seinen stählernen Fesseln zerrend) Meine Herren Doktoren, ich bitte Sie inständigst, lassen Sie uns frei! Eine Erklärung haben wir für alljenes, was unlängst passierte, Man kann uns nichts zu Lasten legen! Unschuldig und reinen, unverworfenen Sinnes sind wir! DR.ÄON: (wohlgemut) So spricht ein Schuldiger. KUROGANE: (wild) Zermalmen werd ich Sie-- (er begehrt, noch weiter zu schimpfen, doch unterbricht ihn ein kurzer, aber sehr schmerzhafter Elektroschock in seinem Auswurf, welcher aus den Fesseln seiner Handgelenke zu kommen scheinet; der Ninja heftig zusammenzuckend) DR.ION: (jovial) Nun führen wir das Wort, mein Herr! Zumal schimpfen und zetern nichts hilft. Wo war ich stehen geblieben? DR. ÄON: Reißen würden sich sämtliche Bürger unserer Schönen Neuen Welt um das Privilegium, frisches Genmaterial... DR. ION: Richtig! Um frisches Genmaterial zur Verfügung stellen zu dürfen! SHAOLAN: (erblassend) Frisches Genmaterial? Das-... bedeutet--? DR.ÄON: (spöttisch) Meine Güte, so jung und so unwissend! Mein Lieber, zwar sind Sie ein Verbrecher, Doch lassen Sie mich es Ihnen erklären, bevor Sie aus dieser Welt verscheiden... (näher an den Knaben herantretend und ihn aus kühlen, berechnenden Augen musternd) Ihr Genmaterial zeigt es uns allen: außerordentlich starkes Blut haben Sie alle. Und wie sagt man? Starkes Blut pflegt unsere Schöne Neue Welt voranzutreiben, Und Auftrieb ist es, den sich der Mensch wünscht. Bis vor wenigen Minuten spielten Sie die Rolle der Ganoven, Doch nun ist's an Ihnen, Ihren letzten großen Part zu übernehmen, Auf dass sie gedeiht, unsere Schöne Neue Welt, gedeiht und floriert, Und zwar mit Ihrem Blut und Ihrer DNS! Ist es nicht ein wunderbarer Gedanke, zu wissen, Dass es einen bald millionenfach geben wird? SHAOLAN: Nein, durchaus nicht...das behagt mir nicht. DR. ÄON: Muss es auch nicht - Sie wird es ja nicht mehr geben. KUROGANE: (mit unüberhörbarer Ironie) Das ist natürlich beruhigend. (die einzige Reaktion vonseiten des Doktors ist ein weiterer Elektroschock, welcher Kurogane den Schweiß aufs Gesicht treibt) FYE: (heftig) Hören Sie auf damit! Sofort!! DR.ION: (näselnd) Besorgt, mein teurer Freund? Nur mit der Ruhe, dies ist erst der Anfang, Noch wesentlich größere Pein erwartet Sie alle. Am besten fangen wir an, sonst stehen wir morgen noch hier... (seinen Kollegen zunickend, in deren Augen sich ein äußerst gehässiger Ausdruck stiehlt) DR.ÄON: Am besten beginnen wir mit der Leibesvisite... KUROGANE: Fasst mich auch nur - VERDAMMT NOCHMAL!! (durch einen weiteren Elektroschock zur Ruhe gebracht wird) SHAOLAN: So hören Sie doch... (nun wird auch der Knabe durch einen elektrischen Schlag unterbrochen) DR.ION: Zwei Frohnaturen, wie? Dann fangen wir eben mit jenem Blondling hier an... (die Doktoren sich allesamt Fye zuwendend, welcher subito erblasset) FYE: Was-... haben Sie mit mir-- DR.ÄON: (die Stimme erhebend) Modus Movendi starten! EINE STIMME: Modus Movendi gestartet. Ausfahren der Instrumente. Modus Apparendi Corporis gestartet. (die Gefährten fassungslos beobachtend, wie sich eine große, schwarz glänzende Apparatur von der Decke herabbeweget, gezogen von langen, schwarzen Kabeln; ein wenig gleichet sie einer Spinne, aufgrund ihrer langen dünnen Greifzangen und den großen Kameralinsen. Der Magier sich in jähem Unbehagen krümmend, als zwei der Greifzangen lautlos vorgleiten, um die elektrischen Verschlüsse seines Ganzkörperanzuges zu lösen und ihn abzuziehen.) FYE: (hilflos) Nein-- nein, bitte-... (der Apparatur viele kleine spitze Kanülen ausfahren, die sich auch prompt an verschiedenen Stellen durch die Haut des Magiers bohren. Die Apparate über den anderen beiden auch mit einem Surren zum Leben erwecken.) FYE: (sich in Schmerzen gegen seine Fesseln wehrend) Hören Sie damit auf, bitte-... ich bitte Sie, NEIN!! KUROGANE: (die Doktoren wild angehend) Was haben Sie mit uns vor?! DR.ION: (gehässig) Ach wo, nur das Übliche! DR.ÄON: (ebenso) Damit wir uns quasi überzeugen können, Dass exquisites Blut durch Ihre Adern rinnet, Müssen wir es den extremsten Situationen aussetzen, Welche unsere Schöne Neue Welt ihren Bewohnern zu bieten hat! Über diese Nadeln werden alsbald elektrische Impulse laufen, Mein Lieber, direkt in den Ihrigen Körper hinein, Um Sie der unbeschreiblich süßen Macht der Gefühle auszuliefern. Infernalische Hitze, klirrender Frost, Fieber und Verderben, Irdische Schmerzen bis zu des Wahnsinns Pforten- Und brütendste Lust, auf dass man dahinschmilzt in fleischlicher Verzückung In körperlichen Momenten der höchsten Erquickung! SHAOLAN: Aber das können Sie doch nicht tun! DR. ION: Wie Sie sehen können, sind wir sehr wohl dazu in der Lage. Sobald die Leibesvisite abgeschlossen ist, Beginnt die Normung, auf dass alle Ihre Millionlingsbrüder Gehorsam, Nächstenliebe und Gemeinschaftssinn bereits im Blute haben! Denn Ihnen mangelt es eindeutig daran... (auf einen Knopfdruck hin schießen auch zahllose Nadeln schmerzhaft in des Knaben und des Ninjas entblößtes Fleisch; beide in Agonie fiebrig zusammenzuckend) KUROGANE: Eher stürbe ich, als mein Gehorsam Ihnen zu unterwerfen! DR.ION: Nur keine Sorge, keinen Finger müssen Sie krumm machen, Das Gehorchen werden die Maschinen für Sie erledigen... Und keine Macht der Welt kann dies' Prozess stoppen! SHAOLAN: Dies wollen wir erst sehen! Gewiss spürten wir bereits tieferen Schmerz und innigere Verzückung Als jene, welche Ihre Maschinen uns bereiten werden! DR. ION: (zu Dr. Äon) Dieser Starrsinn ist schon faszinierend, doch leider nicht zu gebrauchen. Sehen wir lieber zu, dass dies gleich als erstes vollständig abgenormt wird. DR. ÄON: Sicher. Doch sollten wir diesen Starrsinn in Ausdauer und Beharrlichkeit wandeln - es wird sicher ein Vorteil sein. KUROGANE: (giftend) Ihre ach so bewährte Normung, Ein Nichts ist sie! Mit simpelsten Mitteln kann man ihre Wirkung stoppen, Zwei Beweise haben wir, welche leben und atmen, Welche zarteste Sprosse von Emotionen in ihren jungen Herzen tragen! DR.ION: Bedauernswerte Ausnahmefälle, welche man rasch zu tilgen pflegt. (zu Dr. Äon) Langsam ist es mir an diesem Gerede satisfiert, Starten Sie den Schmerztest, höchste Stufe, damit sie endlich schweigen! SHAOLAN: (fieberhaft) Was-- (doch es ist bereits zu spät; auf einen Knopfdruck des Doktors hin rasen knisternde Elektroimpulse durch die Kabel, geradewegs durch die Nadeln und in die Blutbahnen der drei Gefährten hinein, was einen Schmerz verursacht, wie sie alle drei noch nie zuvor wahrnahmen. In ihren Venen brodelt nur mehr das Feuer der Verzweiflung. Das Geschrei ihrer Agonie im gesamten Saal widerhallend.) DR. ION: (mit Blick auf einen Computermonitor) Erstaunliche Werte, wahrlich! DR. ÄON: Kaum jemals gesehen hab ich solche! Ob dieser Umstand wohl aus der Unzivilisiertheit jener herrührt? DR.ION: Durchaus möglich-- beileibe! Faszinierend! Zwar zeigen sie übliche Reaktionen wie Zuckungen Und dieses degutante Gebrüll; Aber das Material ist mehr als überzeugend! Dean, bereiten Sie alles für die Übertragung der Verzückung vor! Und stellen Sie die Normungshelme ein! WISSENSCHAFTLER: Sehr wohl, Doktor. DR.ÄON: Und schalten Sie die Schmerzübertragung ab, Dieses Geschrei verträgt ja kein Mensch! (der junge Handlanger dies sogleich vollführend; augenblicklich ebben die brutalen Impulse ab, welche die Gefährten in jene Qualen versetzten und lassen sie gleich leeren Hüllen zurück, aus allen Körperöffnungen blutend und vom Schweiß des Schmerzes überströmt) FYE: (schwach nach Atem ringend) -...Hah--... KUROGANE: (die Doktoren voller Hass ins Auge fassend) War-... das-- etwa... schon alles? DR. ION: Sogar noch zu sprechen in der Lage. Ausgezeichnet! DR. ÄON: Kommt selten genug vor! (Einer der Wissenschaftler die Helme bringt und diese sogleich auch an die Gefährten angebracht werden) DR. ÄON: Hoffen wir nur, dass diese Prozedur des Starrsinns wegen nicht zu lange dauert. Mittag essen will ich pünktlich. SHAOLAN: (keuchend) Was-... was haben Sie mit uns-- DR.ION: Erklärten wir es doch bereits! Normung, meine Lieben! Der Schmerztest diente dazu, die Energie Ihres Trotzes ein wenig abzumildern, Nun säen wir Ihnen noch rasch Gehorsam ins Blut, Bevor wir uns Ihrer Organe zwecks der Vervielfältigung bemächtigen! KUROGANE: (dem Doktor verächtlich einen Mund voll Blut vor die Füße spuckend) Niemals, sagte ich, werden Sie es schaffen! Niemals! DR.ÄON: Oh doch, das werden wir. (auf drei Kabel deutend, welche sich in wenigen Metern Entfernung unter gedämpftem Summen positionieren) Sehen Sie das, meine Herren? Diese Kabel sind der Schlüssel zu neuem Denken. Sobald sie eingeklinkt sind, ist's Ihr Geist, der entschwindet, Der sich klein macht und alsbald verlöscht, Der kämpfend stirbt unter elektronischen Wellen Und Platz macht für das Gefühl, das Welten lenkt- Gehorsam! DR.ION: Also sagen Sie adieu zu Ihrem wahren Ich... (einen Knopf betätigend) Lauschen Sie nur noch der Stimme, geben Sie sich ihr hin-- Und gehorchen Sie. (es nichts sichtbares zu geschehen scheint, doch die drei Gefährten nach einer Weile unruhig werden und gegen etwas unsichtbares zu kämpfen scheinen. Dieser Widerstand ein lauteres Summen der Maschinen hervorruft) DR. ION: War vorauszusehen. Es wird wohl dauern, geehrter Herr Kollege. DR.ÄON: (verärgert) Bei Ford! Dabei hat meine Frau heute Hackbraten gemacht! Also schön, warten wir. Erstaunlich widerstandsfähig sind sie, das muss man zugeben! (ein langes Schweigen vergehet, in dem die Doktoren und Wissenschaftler nur darauf warten, dass der Widerstand der Gefährten verstummt; jedoch winden sich diese immer heftiger, Schweiß überströmet ihre Gesichter, auch beginnen die Wunden wieder zu bluten.) WISSENSCHAFTLER: (misstrauisch) Was geht hier vor? Doktor-- solch hartnäckigen Widerstand leistete noch niemand! Dieser schwarzhaarige Riese, sogar zu reden ist er noch imstand'! DR.ÄON: (verwirrt) Wie? DR.ION: (ebenso) Unmöglich ist dieses! Sogar der Blonde! FYE: (krampfhaft zuckend) K-... Kurogane-- Ruf sie! Bitte sie-... um-... Hilfe--... DR.ION: Wer ist "sie"? (alle Doktoren entgeistert herumfahrend, als sie beobachten, dass sich der Ninja in heftigen Bewegungen gegen seine Fesseln sträubt, trotz des Helmes, anscheinend mit Worten auf den Lippen) KUROGANE: (in einem letzten Aufbäumen) ... Hilf uns--... Sylfae! HILF UNS! BITTE!! (gleich darauf ein gleißendes Licht erstrahlt, weshalb die Wissenschaftler die Augen zusammenkneifen müssen. Ein Beben geht durch das gesamte Genwerk und die Reagenzgläser, Petrischalen und sonstige Apparate fangen an zu klirren und zu schwingen, bis sie schließlich zerbersten.) DR. ION: Was geht hier vor?! DR.ÄON: (in jähem Schreck vor den Baren zurückweichend) Was ist das?! Diese-- diese unglaubliche Energie-... WISSENSCHAFTLER: (fassungslosen Tones) Sie-... sie kommt aus seinem Körper! Ein höheres Phänomen! (die Wissenschaftler und die Gefährten voller Entgeisterung beobachtend, wie nun im gesamten Saal winzige, weißlichblaue Lichter aufflammen, welche in der Luft zu schweben scheinen. Weicher warmer Glanz gehet von ihnen aus, und sie tauchen alles in einen ätherischen Schein, der wellenhafte Reflexionen an die Wände wirft. Sanft finden jene Funken zueinander wie tanzende Leuchtkäfer, was den gesamten, diffusen Raum mit einer Flut von weichem Licht jäh überflutet, sodass alle sich zum Schutze die Arme vor die Augen heben; wie im Zeitraffer verbinden sich die Flämmchen, verschmelzen wie Wassertropfen, wachsen, und nehmen alsbald die leuchtenden, schimmernden Formen einer großen, gleißend hellen Erscheinung an. Zu blendend sind ihre Umrisse, um sie genau zu beobachten, und doch sind die Konturen des langen Fischschweifes und des wallenden Haares deutlich erkennbar.) SHAOLAN: (in grenzenloser Ehrfurcht) Es-... es ist-- FYE: Es ist ein Schutzpatron! SHAOLAN : Sylfae~ (im gleichen Momente die Tür aufspringend und Sakura samt Mokona hereinstürzend) Shaolan-kun, Fye-san, Kurgane-san! SHAOLAN: (alarmiert) Prinzessin! Sakura! Sei vorsichtig, hier ist soeben-- SAKURA: (ob der mächtigen Erscheinung in dem riesenhaften Dom des Kellers zurückschreckend) Es ist-- es ist Sylfae! SHAOLAN: (fieberhaft) Bleibe weg von uns! Der Saal, zusammenstürzen wird er alsbald! DR.ION: WAS?!! Und all dies nur wegen diesem-- Ding?! Notarsenal ausfahren! Greifzangeneinsatz verdreifachen! Haltet die Gefangenen fest! (aus allen Wänden und Ecken hervor schießen gewaltige, gusseiserne und stählerne Greifzangen, auf dass sie der drei Gefährten habhaft werden; doch werden sie von den immer gewaltigeren Schwingungen des blendenden Schutzgeistes unter verheerendem Getöse in ein einziges Splittermeer zerfetzt. Im Erdreich beginnet es zu beben, was unter den Wissenschaftler heillose Verwirrung hervorrufet) KUROGANE: Ja! Siege für uns! (die ersten Wissenschaftler die Flucht ergreifen, als sich in den Wänden Risse zeigen, Sakura trotz allem zu ihren Freunden eilend) SHAOLAN: Sakura-hime! Sucht nach einem Knopf oder Schalter, der uns von diesen Fesseln befreit! FYE: Sonst werden wir noch von der Decke erschlagen, was nicht unser Anliegen ist, nicht? SAKURA: (zum Erstaunen beider Gefährten glücklich ihre Hände in die Luft reckend) Alle könnten erschlagen werden, nur wir nicht! Vernehmet ihr ihn nicht, meine Gefährten, Den Jubel der Meereskreaturen, dieses Schwingen, das uns alle umgibt, Das dieses Werk erschüttert bis hinein ins Grundgemäuer? Sie wird uns beschützen! (der Magier, der Knabe und die Prinzessin voller Ehrfurcht in die Weiten des Saals emporschauend, in welche die Erscheinung emporgestiegen ist; jene schwingenden, bebenden Wellen erreichen ihren höchsten Grad, und alles ward in immer blendenderes Licht getaucht, auf dass es allen weiß vor den Augen wird) KUROGANE: (ebenfalls unverwandt nach oben starrend; plötzlich spürend, wie seine Fesseln sich zu lösen beginnen) Was-... um alles in der Welt— FYE: Hah, ein Glück, was wir doch haben. (sich vorsichtig aufrichtend) Au~... (Shaolan und Kurogane sich ebenfalls unter einigem Ächzen aufsetzen) MOKONA: Verschwinden sollten wir von hier! Hermes und Nutrix - ob sie erfolgreich waren? FYE: Gewiss waren sie's! (einen weiteren Blick in die blendend erhellten Weiten des Saales werfend; gewahrend, dass ein immer lauter werdendes Grollen die Luft nunmehr erfüllet, und das Licht in starken Strahlen nach außen zu dringen beginnet) In wenigen Minuten wird dieses Werk einstürzen! Von hinnen müssen wir, Kuro-chama, Shaolan-kun, Beeilung! Nichts wie raus hier! (die Gefährten allesamt sofort unter höchster Bedrängnis ihre Beine in die Hand nehmend und losstürzend; und die Prinzessin behielt tatsächlich Recht: kaum, dass sie loslaufen, umgebet sie ein gleißender Schutzschild, welcher sie vor den mächtig herabdonnernden Trümmern der Decke schützet. Das Beben nun seinen Höhepunkt erreichend) SAKURA: (aufgeregt zu Shaolan während des Rennens) Shaolan mein! Was sagte ich dir? Höret ihr es auch, oh hört doch! Dieses liebliche Flüstern, Diese zärtliche Stimme, die alljenen Höllenlärm sanft durchdringt! MOKONA: Oh ja! Laut und deutlich! Folget ihr - sie weist uns den Weg! (die Gefährten, so schnell wie eben möglich, das Gebäude durchquerend und verlassend, während immer wieder herabfallende Trümmer am Schutzschild abprallen und sich außerdem den Weg durch das Chaos der Wissenschaftler, Excubitores sowie anderen Klonen bahnen, welche oft nicht so viel Glück haben. ) FYE: (begeistert) Tatsächlich, sie wandelt mit uns! Laufen wir, meine Gefährten, laufen wir! (die fünfe ihr Tempo noch anziehend, während hinter ihnen bereits gewaltige Teile der gesamten Decke herunterkommen und mit infernalischem Getöse alles Leben unter sich verschlingen) SHAOLAN: (fieberhaft) Dorten! Dort vorne, sehet ihr, wo ihre unirdisch' Hand hinweiset? Dort ist der Ausgang! MOKONA: Nichts wie hin, bald wähnet sich hier alles verloren! KUROGANE: Schnell, ist doch auch schon er im Begriffe, zermalmt zu werden! (die Gefährten sich unter einer letzten Kraftanstrengung nach draußen ins Freie hechtend; dies geschehet im sogenannten letzten Moment, denn kaum, dass sie heraußen sind, fällt das Genwerk hinter ihnen. In ohrenmarterndem Getöse und Höllenlärm sinken seine Grundpfeiler, zerbersten und Alljenes wird in einer mächtigen Erosion hinweggerafft. Das Erdreich bebet nach, immense Maße von Staub wirbeln auf; die Gefährten allesamt keuchend am Boden liegend) SHAOLAN: (mit großen Augen in die Luft schauend) Noch immer umgibt uns jener Schild! MOKONA: Doch weh! Wo sind Hermes und Nutrix? SAKURA: Dort drüben! Da kommen sie schon herübergelaufen. (Die beiden Klone sich im Eiltempo auf die Gefährten zu bewegen, bald darauf neben ihnen zum Stehen kommen) HERMES: Geht es euch allen gut? NUTRIX: Was ist geschehen? FYE: (sich müde lächelnd aufrichtend) Weh, meine Lieben, eine wahrhaftig gute Frage! Ein wenig wundert ihr euch gewiss, warum wir dreie kein Hemde mehr tragen, Und sozusagen barbrüstig sind... (ein wenig kichernd) Nun ja, der Grund sind alljene schmerzhaften Untersuchungen, Welche die Doktörchen uns zumuteten. Und in Schutt und Asche ist das Genwerk nun, weil--... Nun, weil... HERMES: (unter traumverlorenem Blicke) Weil die Aura euch errettete. (alle Gefährten ernst musternd) Es war die Aura. NUTRIX: (ebenso) Genauso wie Hermes spür auch ich sie. Dies... dies' unbeschreiblich Gefühl, man kann es kaum verwechseln. (in einer innigen Regung die Hand ausstreckend- und die Augen der Gefährten gehen subito auf, denn es ist Sakuras Feder.) Das Licht wies uns den Weg, Und hier habt ihr, wonach ihr so schmerzlich suchtet. SAKURA: Sehr vielen Dank! Doch - behaltet sie noch ein wenig. (zu ihren Freunden blickend) Zu tragen wird mich wohl gerade niemand im Stande sein. Nutrix - so hole doch Hilfe. NUTRIX: Ich fürchte, so einfach wird das nicht sein! Verantwortlich gemacht werden werdet ihr für die Zerstörung hier. KUROGANE: (abwinkend) Werden wir wohl selbst in der Lage sein, nach Hause zu gehen. FYE: (wieder kichernd) Hoffen wir es - sicher bin ich mir in diesem Punkte nicht. Bei jeder Bewegung schmerzt es mir, euch etwa nicht? MOKONA: Nun, wieso... wieso verweilen wir in diesem Falle nicht hier? Abreisen werden wir so oder so; Und müde scheinen mir eure Glieder aller dreie von euch zu sein. Ruhen wir hier, bis dass wir genügend gestärket sind, um aufzubrechen. FYE: (mit einem Lächeln gewahrend, wie entzückt Hermes und Nutrix ob der Feder sind) Oh, sehe einer an! Gefällt sie euch gar? HERMES: Es... es muss ein Geschenk Fords sein! SAKURA: (fragend) Fords? KUROGANE: (knurrend) Gottes. Gewiss wolltest du sagen 'ein Geschenk Gottes', nicht? HERMES: Ja. NUTRIX: Wie gern würden wir anderen Klonen helfen, Damit sie das ablegen, wovon wir nicht wissen, was es sei-- Und... und 'frei' werden. Noch nie fühlte ich mich im kurzen Leben Meiner so frei. Als wir es spürten, dieses Licht, dieses Donnern und Schwingen-- (sich unwillkürlich an Hermes' Arm festhaltend) Oh! Wie gingen uns da die Augen auf! SAKURA: Nun - behaltet das Seelenlicht, was ich euch gab. Vielleicht gelingt es euch da mit, auch die anderen zu befreien. NUTRIX: Aber das können wir doch nicht annehmen. FYE: Aber warum denn nicht? Wenn es unserer Prinzessin so will, sehe ich da keinerlei Problem. SAKURA: Nehmt es nur! Noch vier haben wir davon, eines können wir entbehren. HERMES: (mit großen Augen auf der Prinzessin Gesicht blickend) Ich-- mir... das... (den Kopf beugend) Habt Dank. Habt vielen Dank-... Gefährten. Wenn ihr bis jetzt nicht unsere Gefährten gewesen, dann seid ihr dieses ab diesem Augenblick. Ihr-... ihr rettetet uns sogar mehr als nur das Leben. (leiser werdend) Ihr rettetet das, was in uns ist Und sein wird. Nein, den Kopf braucht mitnichten ihr zu schütteln! Diesen Dank, mehr als verdient habet ihr ihn euch! NUTRIX: (heftig nickend) Ja! Und wir werden diesen-... göttlichen Funken... Wir werden ihn in alle Welt tragen. Auf dass er von uns, für uns und... und vor allem mit uns strahle. KUROGANE: (die beiden Klone ruhig ins Auge fassend) Also sahet ihr, welch Verderben es bringen kann, Sich über sein Schicksal als Wesen - als Mensch! - hinauszuheben? (die beiden nicken, worauf ihnen der Ninja einen langen, schwer zu entschlüsselnden Blick zuwerfet) Vergesst es nicht. HERMES: Niemals vergessen werden wir dies. NUTRIX: Und auch alle nach uns sollen es im Gedächtnis behalten, auf dass dies nicht wieder geschehe! Und... und beschreiten werden wir diesen Weg gemeinsam! SAKURA: (Nutrix' Hände greifend) Sicher bin ich mir ob diesem! FYE: (fröhlich) Nichts Schön'res gebet es für uns, Als die Menschen um uns herum zu erfreuen! SHAOLAN: Dem kann ich nur zustimmen, beileibe! (ein Schweigen vergehet, in welchem sich die Gefährten nur stumm mustern. Plötzlich merket der Ninja jedoch auf, als erreiche ihn von weiter Ferne ein verhallender Ruf.) FYE: Was gibt es, Kuro-Pyon? KUROGANE: (unter belegter Stimme) Sie kommt. Sie kommt zurück zu uns. (die Gefährten erwartungsvoll den Blick hebend, während der Ninja aufstehet und verharrt. Langsam scheinet sich die Umgebung um sie herum stetig zu erhellen, immer stiller und ätherischer wird die Luft, und sanftes Schweigen breitet sich um sie herum aus, bis sich in einiger Entfernung tatsächlich jener gleißend helle Schutzpatron aus den Trümmern des Genwerkes erhebet. Langsam wie in einem lichtdurchfluteten Traum kommet er sanft an den Ninja herangeglitten und verharrt aufrecht vor ihm.) SHAOLAN: (gedämpften Tones) Was-... was nun? FYE: (ebenfalls leise; lächelnd) Nun... Unser Kurogane hat gewiss ein Hühnchen mit unserem Patron zu rupfen! KUROGANE: Allerdings! Wären wir auch allein aus diesem Werk herausgekommen. FYE: Vielleicht. Eigentlich sogar sehr unwahrscheinlich, Kuro-nyan! Sieh es ein. KUROGANE: Halte du dich da raus! FYE: (lächelnd) Schön... wollen wir dich ja nicht in deinem Bettgeflüster stören. KUROGANE: (nur unter heftigstem Zähnefletschen den Blick von des Magiers Gesicht abwendend und sich bemühend, seiner Schutzerscheinung gerade in die hellen Augen zu blicken, was nicht leicht ist, da er stark geblendet ward) Nun-... Bilde dir bloß nicht ein, dass ich mich nun vor dir auf-... Auf den Boden werfe und allerhand nichtige-- Mir kommet es nicht zum--... (mit jeder Silbe unsicherer werdend, da ihn jene Erscheinung nur ruhig mustert und den langen Fischschweif wie im Takte zu einer lautlosen Musik bewegt) Ach, kreuzkruzifix... (verbissen die Augen abwendend) Danke. D-doch sei dir gewahr, dass ich es immer noch nicht verstehe. (Sylfae mit einem seltsamen Blick musternd) Du wirst sterben, nicht wahr? Unten in jenem Saale, als ich spürte, wie du... Wie du mir meine Fesseln löstest... da wusste ich es. (die Lichterscheinung der Sylfae unverwandt anblickend; diese erwidert jedoch nichts. Immer noch erfüllet jen' ätherische, weiche Stille den Raum zwischen ihnen, bis dass die Nixe dem Ninja mit zwei ihrer leuchtenden Finger sanft über die zerkratzte Wange streicht.) FYE: Was sagst du da? Sterben wird sie? Ist das wahr? KUROGANE: Ja, das ist es. SAKURA: Aber - warum? KUROGANE: (mit rauer Stimme) Weil... weil ihr Geist sich mit dem Meinen verband. (der Ninja will bitter den Blick senken, beide Fäuste geballt; doch spürt er, wie seine Schutzerscheinung ihm sanften Sinnes den Kopf anhebt. Flüchtig, doch zärtlich streifet die Flossenspitze ihres Schweifes über seine Schultern, bevor sie demütig das Haupte vor ihm senkt und sich nach und nach in ein sanftes, schillerndes Meer aus tanzenden Lichterfunken auflöset, welche zart mit dem aufkommenden Wind verwehen und einen bläulichen Schimmer auf des Ninjas Haut zurücklassen.) FYE: (seltsam lächelnd) Dachte ich's mir doch. Ein Opfer der Zeit, das unsere liebe Freundin Kuro-Chii darbrachte. (wieder tritt ein Schweigen ein, dass Nutrix unterbricht) NUTRIX: Gehen solltet ihr! Sicher werden bald Einsatzkräfte kommen, die nach dem Rechten sehen wollen! SHAOLAN: Recht hast du! MOKONA: Seit ihr bereit? Ich jederzeit! HERMES: (Sakura die Feder reichend) Nochmals unendlichen Dank für alles. Und gehabt euch wohl auf eurer weiteren Reise. NUTRIX: Möge euch... möge euch ein Stern leuchten. Jetzt, da unsere Herzen erwacht sind, Können wir mit Gewissheit sagen, dass ihr nun darin einen Platz gefunden habt. HERMES: Wir werden an euch denken. (mit dies' Worten lasset er die Feder vollständig los, welche sich zart in die Lüfte erhebet und sich bald daraufhin wieder in der Prinzessin Herzensgrund verewigt. Sakura alsbaldigst in tiefstem Schlafe versinkend. Shaolan sie stützend.) FYE: (fröhlich) Wir wünschen euch alles Glück auf Erden, Damit euch euer Weg gelinge, den ihr beschreiten werdet! (auflachend) Und falls ihr unsere Gewänder findet... Behaltet sie als Andenken an unsere Freundschaft. SHAOLAN: Lebt wohl! KUROGANE: Vergesst nicht, worum ich euch bat. HERMES+NUTRIX: Wir schwören es euch! Nun beeilt euch, dorten kommen bereits die Streifenwagen! (Mokona diesen Ratschlag sogleich wahrnehmend und sich mit einem Satz in die Luft begebend; jäh reißet es nunmehr wieder sein Schnäuzchen auf, und indes es die vier Gefährten erneut in seinen Schlund aufnehmet, sprießen ihm erneut gigantische Schwingen, und es verschwindet mit Donnerschall im Raum der Dimensionen. Ab.) Hermes. Nutrix. NUTRIX: (Hermes anblickend) Denkst du, wir-- Wir erblicken ihre Gesichter eines fernen Tages wieder? HERMES: (seine junge Freundin anlächelnd) Das weiß allein die Fügung. Doch nun haben wir einander... nicht wahr? NUTRIX: (nickend) Ja. (die beiden einen letzten Blick gen Himmel werfend, wo sich der Glanz der Dimensionsmagie sanft verlieret. Das Szenario wird dunkel. Der Vorhang fällt.) SECHSTER AUFTRITT - Achtes Bild (der Vorhang wieder aufgehend. Man wird die Gefährten gewahr, welche sich je in einem Bett befinden. Sakura sich als erste wieder regend.) Sakura. SAKURA: (sich aufrichtend und umschauend) Das ist doch -- (just in diesem Momente die Türe aufgleitend und Hermes und Nutrix hereintretend, doch habe sie sich äußerlich verändert) HERMES: Sakura-san! Wie erfreulich, du bist erwacht! SAKURA: Hermes! Nutrix! Aber wie? Dachte ich, wir reisten weiter? NUTRIX: Das seid ihr wohl auch! Doch seid ihr wohl wieder in dieser Welt gelandet. HERMES: Allerdings - drei Jahre sind für uns vergangen. Vieles hat sich geändert! Und zum Guten, glücklicherweise. Das Licht, was du uns einst überlassen hattest, hat seine Wirkung getan. SAKURA: Wirklich? Das ist ja wunderbar! Was ist geschehen? Mit den Klonen? Den Werken? Dr. Laines, Fräulein Tomoyo? HERMES: Alle Klone wurden entkorkt - mit der Normung frei zu sein. Weitere Klone wird es nicht mehr geben. NUTRIX: Die Menschen und die Klone leben friedlich zusammen, jetzt, wo die Kämpfe vorbei sind. Dr. Laines? Den haben wir als Druckmittel für die Revolution gebraucht! Recht ungehalten darüber war er. HERMES: (lachend) Und auch seine Frau! Erzählten wir ihm von diversen Verhältnissen. NUTRIX: Und die Werke - sind jetzt Hospitale, Schulen und andere gemeinnützige Institutionen. SAKURA: Erleichtert bin ich über diese Neuigkeiten! (zu ihren Gefährten sehend) In keiner weiteren Welt sind wir gelandet! Könnten wir medizinische Hilfe erbitten, bevor wir weiterreisen? HERMES: Aber selbstverständlich. Sie sind schon versorgt. Nur ein wenig Kopfschmerzen werden sie nach dem Erwachen wohl haben. SAKURA: Ich danke euch! NUTRIX: Aber das ist doch gern geschehen. (nach und nach auch die anderen erwachen - wie Hermes vorausgesehen hat mit Kopfweh - und Hermes und Nutrix noch einmal Erklärungen schuldig sind. Nachdem die fünf sich gründlich in der Neuen Wirklich Schönen Welt ausgeruht haben, machen sie sich wieder auf die Reise.) HERMES: Schön war es, euch wiederzusehen, allesamt. FYE: Dies beruht auf Gegenseitigkeit. Schön ist es zu sehen, das alles sich zum Guten gewendet hat. SHAOLAN: Wahrlich. NUTRIX: Auch wir sind sehr erleichtert. Und die Zerstörung des Genwerkes Dr. Laines war ein erster Schritt. Dafür müssen wir euch danken. FYE: Nun - oder eher Sylfae, nicht wahr, Kuro-nin? KUROGANE: So ist es wohl. HERMES: Doch länger wollen wir euch nicht aufhalten. NUTRIX: Drängt es euch doch sicher in die nächste Welt. SAKURA: Ganz bestimmt kehren wir abermals zurück. (Nutrix bei den Händen fassend) Und wenn nicht: Vergessen werden wir euch nicht. HERMES+NUTRIX: Wir ebenso wenig. Auf Wiedersehen dann, lebt wohl. SHAOLAN: Ihr ebenfalls. MOKONA: Auf geht’s! Nicht weiter getrödelt! (Abermals die Prozedur zum Reiseantritt wiederholend; jäh reißet es nunmehr wieder sein Schnäuzchen auf, und indes es die vier Gefährten erneut in seinen Schlund aufnehmet, sprießen ihm erneut gigantische Schwingen, und es verschwindet mit Donnerschall im Raum der Dimensionen. Vorhang fällt.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)