Der Detektiv aus Osaka von Shuichi- (Heiji/Kazuha | Shinichi/Ran | Kaito/Aoko || Es geht (mal wieder) endlich weiter! Kapitel 48 online!!) ================================================================================ Rückkehr des schwarzen Teufels ------------------------------ Hallo liebe Leute und danke, dass ihr immer noch fleißig weiterlest^^ Ich sage zu diesem Kapitel nicht allzu viel, außer vielleicht, dass die Lösung des Rätsels und wohl ein "Finale" des Falles ansteht :) Viel Spaß! Kapitel 18: Rückkehr des schwarzen Teufels „Kudo?“ „Oh Shinichi, du bist wach. Ich dachte, ihr würdet schon schlafen!“, meldete sich die Stimme von Professor Agasa „Hatten wir eigentlich, aber Heiji ist verschwunden, nachdem er das Rätsel gelöst hat und wir nehmen an, dass er wohl alleine diese Sache unter die Lupe nehmen will, was immer das ist.“ „Hör zu, Shinichi! Es mag eine Ahnung sein und sich vielleicht auch wie ein dummes Gewäsch anhören, aber ihr müsst ihn unbedingt finden. Er ist wohl in größter Gefahr!“ Der Professor sprach laut und die Mädchen bekamen das mit einem Schock ebenfalls mit. „Was, wieso? Haben Sie herausgefunden, um was für ein Gift es sich handelt, das in der Flasche war?“, fragte Shinichi drängelnd. „Ja, allerdings!“ „Dann sagen Sie schon. Zyankali, Aconitin oder was?“ „Nein, nein. Kein solches Gift. Eine Art alltägliches Gift.“ „Was für ein alltägliches Gift?“ „Der allseits bekannte Alkohol.“ „Was? In der Flasche war Alkohol? Ja aber wie kommen Sie denn darauf, dass Heiji in Gefahr ist? Er trinkt doch gar keinen Alkohol“, sagte Shinichi mit Strichaugen. „Nein, das ist es nicht. Hör zu, es mag die Schlussfolgerung eines alten Mannes sein, aber es handelt sich bei dem Alkohol um einen sehr Hochprozentigen, dessen Name dir sehr bekannt vorkommen müsste.“ „Jetzt sagen Sie schon, Professor.“ „…“ Die Erläuterungen des Professors ließen Shinichis Augen weiten und durchfuhren seine Gedanken. „Was?! Aber das…“ Shinichi musste ungläubig und mit leeren Augen den Hörer vom Ohr nehmen. Die Schlussfolgerung, die der Professor mit der Analyse der Flüssigkeit beilegte, war durchaus kein Schwachsinn oder ausgeschlossen, auch wenn das so sein müsste. Shinichi konnte es einfach nicht fassen. „Das darf doch einfach nicht sein…“, wurde er von einem Gewitterblitz unterbrochen. „Shinichi, was ist denn?“, fragte Ran und Kazuha bekam immer mehr Angst, nachdem sie Shinichis Reaktion gesehen hatte. Was war es, dass Heiji in so große Gefahr bringen sollte? Inzwischen war Heiji an seinem Zielort angekommen und sah dieses weiße, fast türkise Gebäude an, vor dem er nun stand. *So, da wäre ich nun. Und was jetzt? Was soll ich hier? Na toll. Jetzt fängt es auch schon an zu regnen. Kann es sein, dass ich mich geirrt habe? Nein, das muss die einzige richtige Schlussfolgerung sein. Nur so geht alles auf* „Aber ich verstehe das nicht. Wenn ich richtig liege, dann müsste ich hier doch irgendetwas finden.“ „Oder irgendjemanden“, kam eine grausige, kühle Stimme aus dem Hinterhalt, die Heiji kannte und sich ungläubig vor Schreck in die Richtung drehte, aus der die Stimme kam. Der Eingang zum Vorhof des großen Gebäudes war seltsamerweise nicht verschlossen um diese Uhrzeit. So war Heiji auch zu dem Gebäude gelangt und nun auch die Person, der die Stimme gehörte. Heijis Wahrnehmung, der sich ihm darstellenden Situation, lief in Zeitlupe ab. Seine Sinne waren voll aufmerksam, nachdem er diese schreckliche Stimme wahrgenommen und zugeordnet hatte. Seine Ohren hörten jeden Schritt, er spürte jeden Regentropfen auf seiner Haut, roch die frische Luft, die dem geringen Anteil eines Zigarettenrauches wich und sah jede Bewegung der Person den Eingang hineinkommen. Heiji war wie gelähmt, als die Gestalt für ihn Form annahm. Er achtete zuvor auf jedes Detail. Die schwarzen Schuhe, der lange, schwarze Mantel, der offen stand, wodurch ein schwarzer Rollkragenpullover und die schwarze Hose zum Vorschein kamen, die eine Hand in der Manteltasche, die andere an der Zigarette im Mund, die nun auf den Boden geworfen und die andere, die linke, Hand in der anderen Manteltasche versteckt wurde. Auch sah Heiji den schwarzen Hut, der die kurzen, blonden Haare teilweise verdeckte und die Narbe, die über dem linken Auge begann und kurz vor der Oberlippe endete. Zwar hatte er sich verändert, doch erkannte ihn Heiji. Den Mann in Schwarz, der einen hohen Posten in der ehemaligen Organisation hatte und eigentlich hätte tot sein sollen… „Gin?! Aber wie ist das möglich? Er ist doch tot!“, sagte Ran ein wenig panisch. „Das müsste er auch sein, aber diese Botschaft und der Alkohol. Das kann kein Zufall sein. Der Inhalt der Flasche ist Gin. Warum sollte sich jemand einen so geschmacklosen Scherz erlauben?“, entgegnete Shinichi. Die drei Jugendlichen hatten sich bei Professor Agasa eingefunden und rätselten, was nun zu tun ist. „Er ist doch damals bei der Explosion ums Leben gekommen, oder nicht?“ „Ja, keiner hätte das überleben können, aber es geht gar nicht anders. Er muss noch am Leben sein und jetzt hat er uns wohl diese Falle gestellt und Heiji ist genau hineingetappt“, ärgerte sich Shinichi und schlug mit der Faust auf den Tisch vor sich, „Verdammt noch mal, Hattori!“ „Shinichi, bitte mäßige dich ein wenig“, bat ihn Ran und deutete auf Kazuha, deren leerer und verängstigter Blick auf den Boden gerichtet war. Der Professor meldete sich zu Wort: „Aber ein solches Rätsel aufzugeben war doch noch nie Gins Handschrift, oder?“ „Stimmt, das hätte er nie getan. Er hatte bisher immer den direkten und schnellen Weg bevorzugt, weshalb es kein Wunder war, dass seine Effizienz ihn so weit nach oben in der Organisation brachte. Solche ‚Spiele’ waren eigentlich eher Vermouths Sache. Aber die ist auf jeden Fall tot. Er hat sie doch selbst umgebracht. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Wahrscheinlich hat er nur sein Verhalten geändert.“ „Anstatt hier rumzurätseln, solltest du endlich was tun, du ‚Erlöser der japanischen Polizei’. Wenn du so toll bist, dann dechiffriere dieses verdammt Anagramm und bring mir meinen Heiji zurück!“, schrie Kazuha, die aus ihrer Trance zurück war und es nicht mehr aushielt, nur so da zu sitzen. Shinichi war geschockt, doch verstand er sie nur allzu gut. Ran hatte sich zu ihr gesellt, als sie erneut Tränen vergießen musste und sich wieder hinsetzte. „Es tut mir Leid“, sagte sie betrübt, „ich… ich will nicht, dass ihm etwas passiert.“ „Schon okay, Kazuha“, sagte Shinichi und blickte sie dabei siegessicher an, „ich finde ihn, ich verspreche es dir.“ Erneut blickte Shinichi auf die Botschaft und sein Handy klingelte. Er nahm ab. „Hello, Shinichi? Is it you?“ „Hallo Professor Cole. Was ist?“ Am anderen Ende war Nicholas Cole, der Symbolologe der Universität von Minato. Ganz aufgeregt und hellwach hatte er sich gemeldet. Euphorisch sprach er weiter: „Shinichi, ich habe das Anagramm vollständig entschlüsselt und weiß, was für Wörter da herauskommen, aber das ergibt für mich keinen Zusammenhang.“ „Lassen Sie hören!“, forderte ihn Shinichi schnell auf, „es geht vielleicht um Leben und Tod.“ Die Ernsthaftigkeit war jetzt im Professor zu erkennen, der die Lage verstand. „Also. NIVEAU, TESSI KI, TERRA sind keine geringeren Wörter als: UNIVERSITAET und KAISER. In der zweiten Zeile muss demnach genau dasselbe stehen, aber ich bin einfach davon ausgegangen, dass in der zweiten Reihenfolge von KAISER zu UNIVERSITÄT gegangen werden soll, zumindest macht so die Verstellung der Wörter Sinn.“ Mehr musste der Professor nicht sagen, da fiel Shinichi alles wie Schuppen von den Augen. „Vielen Dank Professor, Sie haben mir sehr geholfen!“ „Aber ich bin doch noch nicht…“ Doch Shinichi hatte aufgelegt. „Genau wie sein Vater“, lächelte Cole am anderen Ende der Leitung. „Was ist jetzt, Shinichi?“ „Ich weiß über alles Bescheid. Ich erkläre es euch auf dem Weg zum Akasaka-Palast. Professor, Sie müssen jetzt so schnell fahren wie es geht!“ Kazuha betete mittlerweile um ihren Heiji, als sie im Auto des Professors saßen und losfuhren. Sie betete, dass es ihm gut ginge, dass sie sich entschuldigen könnte, er ihr verzeihen würde, sie ihn auch weiterhin bei sich haben dürfte, ihn küssen dürfte, ihn spüren dürfte… „Lange nicht gesehen, nicht wahr, Kleiner?“, sagte der Mann in Schwarz. „Gin…“ „Ganz recht, Junge. Na? Bist du verwundert, dass ich noch lebe?“ „Wie hast du… Wie-Wie konntest du…?“ „Wie ich die Explosion und das Feuer in der Lagerhalle überlebt habe? Nun ja, wenn du so willst, habe ich es eigentlich gar nicht überlebt. Als unsere Organisation aufgeflogen ist, wurde unser neuestes Forschungsprojekt nicht entdeckt. Leider gab es davon nur einen Prototyp und den habe ich verwendet.“ „Was meinst du?“ „Ich erkläre es dir“, sagte Gin und zündete sich eine weitere Zigarette an, „das Projekt sollte ursprünglich dazu dienen, ein ewiges Leben führen zu können, ohne das Risiko des Apoptoxin 4869 in Kauf zu nehmen. Man entschied sich dazu, dem entsprechenden Menschen eine Gen-Probe zu entnehmen, sie zu klonen und in einem dafür vorgesehen Behälter schnell heranwachsen zu lassen. Innerhalb weniger Jahre war eine vollständige Kopie des Menschen vorhanden, in dem Fall eine Kopie von mir. Allerdings war diese Kopie in dem Behälter verschlossen und wenn du so willst ein lebloser Klon mit allen funktionsfähigen Organen und Erinnerungen sowie Gehirnfunktionen und Fähigkeiten des Originals. Als wir aufzufliegen drohten, beorderte ich, dass mein ‚zweites Leben’, so nannten wir das Projekt, an einen sicheren Ort gebracht werden sollte. Ich ließ mir einen kleinen Sender implantieren. Nun ja, als ich bei der Explosion ums Leben kam, wurde von dem Sender ein Signal an den Computer des Behälters geschickt und dieser setzte den ‚Widerbelebungsprozess’ in Gang. Projekt ‚Zweites Leben’ war also ein voller Erfolg. Natürlich hielt ich mich eine ganze Weile im Verborgenen und habe ein wenig mein Äußeres verändert.“ „Das ist doch völlig unmöglich!“ „Selbst für mich ist es unmöglich, eine solche Explosion zu überstehen. Diese Narbe entstand wohl beim Transport des Behälters. Na ja, irgendwie schmückt sie mich, findest du nicht?“ „Kann ich nicht gerade behaupten!“ „Schade. Was soll’s, ich bin wieder da und bekomme meine zweite Chance.“ Gin zog seine Waffe, nachdem er aufgeraucht hatte und amüsiert lächelte, „wie ich diesen Moment auskosten werde…“ Er schoss und traf… „Also passt auf. Wir haben bereits die ersten beiden Zeilen aufgelöst. UNIVERSITAET und KAISER. In der zweiten Zeile befindet sich genau dasselbe, aber mit der verstellten Reihenfolge soll uns gesagt werden, dass jetzt in einer anderen Richtung vorgegangen werden muss, also KAISER und UNIVERSITAET“, erläuterte Shinichi, als er, Ran und Kazuha mit dem Wagen des Professors durch die Straßen fuhren. „Aber was macht das für einen Sinn?“ „Dazu komme ich gleich. Widmen wir uns den anderen zwei Zeilen. wird zunächst einer der beiden Begriffe der oberen Zeile verwendet. Zuerst wieder UNIVERSITAET. Das kommt auf jeden Fall dabei heraus. Was übrig bleibt an Buchstaben bildet nun das Folgende bekannte Gebäude hier in Tokyo. MEIJI. In der Zeile danach ist es wieder umgekehrt. MEIJI und UNIVERSITAET. Mit den Universitäten sind Gebäude gemeint und damit wird auch darauf verwiesen, dass mit 'Kaiser' und 'Meiji' auch Gebäude gemeint sind.“ „Dann sind das also der Kaiserpalast und der Meiji-Schrein?“ „Ganz recht, Professor! Jetzt ist es wichtig, dass wir die Karte bedenken. Heiji hat es intelligent angestellt, als er das Rätsel gelöst hat. Er hat sich die Gebäude auf einer Übersichtskarte angesehen. Kaiserpalast und Meiji-Schrein liegen sich fast quer gegenüber. Jetzt müssen wir die Universitäten finden. Dazu kommen nur die Universitäten in Shinjuku und Minato in Frage.“ „Aber warum?“, hinterfragte Ran etwas nachdenklich. „Wegen dem ersten Satz. Erinnerst du dich? 'Ohne Seife waschen nie' bedeutet nicht nur, wie Heiji herausfand, dass man die folgenden Zeilen als Anagramme sehen muss, sondern es sagt uns auch, dass wir die Himmelsrichtungen bedenken müssen. Wir verbinden zunächst die vier Standpunkte der Reihenfolge nach.“ Shinichi nahm seinen Kugelschreiber und zog einige Linien. „Von der Universität in Shinjuku aus zum Kaiserpalast. Vom Kaiserpalast zur Uni in Minato. Von der Uni in Minato zum Meiji-Schrein und von dort aus wieder zur Uni in Shinjuku. Somit ergibt sich zunächst nur eine rautenförmige Verbindung“, erklärte Shinichi weiter, „und nun beachten wir die Himmelsrichtungen. Nie ohne Seife waschen bedeutet, dass die vier Punkte in den vier Himmelsrichtungen liegen, also ‚Nie’ für Norden, ‚ohne’ für Osten, ‚Seife’ für Süden und ‚waschen’ für Westen. Somit ist nun auch noch gesagt, dass alle vier Gebäude von einem bestimmten Punkt aus gesehen werden können. Und das wäre…“ „Der Akasaka-Palast“, schoss es Ran durch den Kopf. „Ganz genau. Heiji hat das sehr schnell geschaltet und ist jetzt wohl schon dort. Und wenn wir Pech haben, dann mit Gin.“ *Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät. Hattori, halte durch.* *Heiji… Bitte…* „Schon komisch. Ich hatte einen von euch früher hier erwartet. Immerhin gab ich euch den Anstoß mit dem Stromausfall. Ich habe euch geholfen. Nun ja. Man guckt sich einiges ab, wenn man jahrelang mit einer Irren ein Verhältnis hatte!“ *Es war ihm egal, wer von uns beiden ihn hier findet…* „Du warst das mit dem Stromausfall?“, fragte Heiji und hielt sich dabei verkrampft den Magen. „Allerdings. Schlecht bewacht - die Stromwerke.“ Wieder schoss Gin und traf erneut. Diesmal einen Arm. Heiji schrie auf. „Warum die ganzen Privatdetektive? Die hatten nichts mit der ganzen Sache zu tun!“ „Angestaute Wut muss man irgendwo auslassen, oder siehst du das anders, Heiji Hattori? Mach dir keine Gedanken. So schnell wirst du mir nicht wegsterben. Ich will doch auch noch meinen Spaß haben.“ „Du Drecksschwein!“ Gin lachte auf seine kalte, grausame Art. „Oder soll ich dich doch lieber am Leben lassen und dafür deine Angehörigen töten? Wie wäre es mit Kudo? Ach entschuldige! Der kommt ja sowieso noch dran. Deine Eltern. Wäre eine Überlegung wert, oder?“ Gin bekam einen belustigten Ausdruck, als ihm sein nächster Gedanke über die Lippen ging. „Nein… Deine kleine Freundin. Ja, das ist die Idee! Was sagst du dazu?“ Heijis Ausdruck von purer Angst kam Gin gerade recht. Als er auf ihn losstürmte, um ihm die Waffe abzunehmen, brauchte Gin nicht viel zu tun, als ihn lediglich mit einem Faustschlag zurückzustoßen, sodass Heiji zu Boden fiel und sich immer noch mit dem gesunden Arm den Bauch hielt. „Du magst die Idee anscheinend nicht. Na ja, man kann es nicht allen recht machen.“ Erneut kam diese bösartige Lache. „Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann schwöre ich…“ „Was? Was willst du dann tun? Mich überführen? Das hast du doch schon, nur leider viel zu spät“, sagte Gin und sah Heiji direkt in die Augen. „Ja, das ist der Blick, den man nur aufsetzt, wenn man wahren Hass auf jemanden hat. Aber weißt du was? Ich werde dir einen Gefallen tun. Ich werde dich töten und deine Freundin mit dieser Qual alleine lassen. Ist doch viel besser. Oder werde ich sie dann mit mir nehmen? Ich weiß es noch nicht. Aber du kannst dich schon mal von dieser Welt verabschieden, Heiji Hattori!“ Gin richtete die Waffe erneut auf Heiji, dessen Gedanken nur noch bei Kazuha waren und bei Gins Worten eine Hasswelle in ihm wachsen ließ, die er nur zu gern auf ihn wirken lassen würde, doch die Schusswunden waren einfach zu schmerzhaft. *Kazuha! Ich liebe dich und werde dich immer lieben. Shinichi, Ran, passt gut auf sie auf und bringt dieses Schwein hinter Gitter, wenn ich es nicht mehr kann!* Heiji schloss die Augen, als Gin den Abzug betätigen wollte, doch in diesem Augenblick… „Aber nicht doch, du bösartiger Mann in Schwarz! Ist es nicht ein wenig unfair, bewaffnet gegen einen Unbewaffneten anzutreten?“, kam eine weitere Heiji bekannte Stimme, diesmal vom Dach des Palastes. Gin und Heiji sahen hinauf und Heiji konnte nicht glauben, was er, halb ohnmächtig, dort sah. Gins Augen waren geweitet. Diese weiße Gestalt, die mit verschränkten Armen und einem selbstsicheren Grinsen dort stand, machte sich über ihn lustig. Heiji lächelte ein wenig. „Was?“ „Nicht ‚Was’, mein Guter? ‚Wer’ ist das richtige Fragewort, wenn es um eine Person geht. Hat man dir das in der Grundschule nicht beigebracht?“ Gin wurde wütend. Dieser weiße Schnösel mit dem Monokel, den er glaubte, in Osaka erschossen zu haben, konnte seine affigen Bemerkungen nicht lassen. „Darf ich mich vorstellen. Kaito KID, von Beruf Meisterdieb und Lebensretter in allen Lagen!“, grinste Kaito mit seinem Pokerface. Gin wurde wieder kühl und war ein wenig amüsiert. „Wie es scheint, habe ich dich in Osaka wohl nicht richtig getroffen, Kuroba. Aber nun ja. Wie der Vater, so der Sohn. Du wirst ihn schon wieder sehen. Vielleicht früher als du denkst.“ Gin zielte auf Kaito, doch dieser wich dem ersten Schuss ohne Probleme aus. Auch den nächsten zwei Schüssen ließ er Vortritt ins Nichts. „Deine Trefferquote ist nicht sehr hoch, wies scheint.“ Kaito machte Gin wütend. Er musste nachladen und als er wieder aufs Dach sah, war KID verschwunden. „Was? Wo zur Hölle steckst du, Kuroba? Zeig dich gefälligst!“ Kaitos Lachen drang von allen Seiten auf Gin ein und dieser schoss ein paar Mal in verschiedene Richtungen, weil er ihn in diesen vermutet hatte. „Lass diese Spielchen und kämpfe wie ein Mann!“ Gin bemerkte zu spät die Pick-Ass-Karte aus dem Schatten, die ihm seine Waffe aus der Hand schlug und diese ein wenig verletzte. Urplötzlich kam Kaito von einem Baum auf Gin gesprungen und verfiel in ein Handgemenge mit diesem. Heiji konnte ihm nicht helfen, er war auf den Boden festgehalten und kämpfte gegen die über ihn kommende Bewusstlosigkeit. Doch nutzte er seine Kräfte, um das Geschehen mitzuverfolgen. Kaito war plötzlich unter Gin und dieser hatte ihm Monokel und Zylinder weg geschlagen. „Große Töne, nichts dahinter, Kuroba. Shows kann mir jeder bieten. Auch dein Vater war gut darin, bevor ich ihn die Realität gezeigt und umgebracht habe.“ Kaito wurde wütend und trat Gin mit beiden Beinen von sich weg, stand auf und nahm sich die Pistole, die er Gin vorhin aus der Hand geschlagen hatte. Dieser lag auf dem Boden und sah die Waffe auf sich gerichtet. „Du warst es also. Du hast meinen Vater getötet! Ich werde das Gleichgewicht wiederherstellen!“ Kaito wollte den Abzug betätigen, als Heiji ihn unterbrach. „Nein, KID! Tu das nicht. Er ist es nicht wert. Wenn du nicht wie er sein willst, dann bring ihn nicht um, sondern übergebe ihn der Polizei. Sei kein Mörder. Bitte…“ Heiji hielt sich schmerzverzerrt den Bauch und seinen Arm. Dabei blickte er den jungen Meisterdieb durchdringend an. Kaito sah ihn ernst an und blickte dann wieder zu Gin. Langsam drückte er den Abzug. Es schien, als würde jede Sekunde eine Kugel aus ihr kommen, doch dann… „Ich bin ein Dieb, kein Mörder…“ KID ließ die Waffe fallen und hob Zylinder und Monokel auf, bis er sich dann Heiji widmete. „Danke, Heiji Hattori. Ich hätte wohl einen großen Fehler gemacht.“ Heiji konnte nur nicken, denn mehr durfte er sich gerade nicht erlauben. Diese Chance nutze Gin, rannte zu seiner Waffe und nahm sie wieder in die linke Hand. „Na gut, dann werde ich euch eben beide umbringen!“ Er schoss, doch Kaito reagierte schnell und warf sich und Heiji zur Seite, handelte reflexartig, warf eine Blendgranate, deren Zeit er nutzte, um Heiji zum Palasteingang zu bringen, wo er bereits einen kleinen gelben Käfer ankommen sah. Er setzte Heiji am Eingang ab und stand anschließend wieder und setzte Monokel und Zylinder auf. „Danke, KID…“, meinte Heiji schwach. „Nenn mich Kaito“, gab dieser freundlich wieder. „Kaito! Jetzt komm endlich! Die Polizei ist unterwegs und Jii ist kein schneller Fahrer!“, hörte es Heiji grölen und KID blickte kurz in die Ferne. Aoko hatte aus einem blauen Auto gerufen und Jii, der auf dem Fahrersitz saß, wirkte ein wenig eingeschnappt. Doch dann widmete sich Kaito wieder Heiji wie auch umgekehrt. „KID… Kaito… Dein Geheimnis ist bei mir sicher“, sagte Heiji. Kaito musste lächeln und verbeugte sich. „Danke!“ eine Rauchgranate kam und KID war verschwunden, doch hörte Heiji noch kurz ein Auto losfahren. Danach sah Heiji verkrampft zu dem gelben Käfer, der gerade anhielt. Shinichi und die anderen stiegen aus und sahen Heiji verletzt vorm Eingang liegen. Kazuha rannte schnell zu ihm, während Shinichi auf das Palastgelände ging, gefolgt von Ran. Gin hatte mit dem Augenlicht zu kämpfen, hatte er doch direkt in die Blendgranate gesehen. „So ein Mist, dieser verdammte Kuroba… Wenn ich den…“ Ihm stockte der Atem, als er wieder alles sehen konnte und vor sich Shinichi und Ran stehen hatte, die ihn ernsthaft ansahen. Gin wollte Shinichi gerade packen, doch wurde er von Ran abgewehrt und anschließend mit einem Tritt zurückgestoßen. Gin hielt sich den Magen und sah die beiden wieder vor sich. Shinichi lächelte siegessicher und drückte den Knopf an seinem Narkosechronometer. „Gute Nacht, Gin…“ Direkt in den Kopf getroffen, fiel Gin schlafend zu Boden. Die Polizeisirenen kamen immer näher und auch ein Krankenwagen traf ein. Kazuha weinte inzwischen stark vor Glück, dass Heiji noch am Leben war. „Heiji.. Ich bin so froh, dass du noch lebst. Es tut mir so Leid, es tut mir so Leid. Ich liebe dich doch so sehr.“ „Hey, Kazu, meine Hübsche. Hör auf zu weinen. Ich muss mich entschuldigen. Was ich gesagt habe, tut mir Leid. Bitte verzeih mir, ich liebe… dich… nämlich… auch…“ Heijis Schmerzen waren es mittlerweile, die ihm die Bewusstlosigkeit ersparten, welche dem Schülerdetektiv allerdings momentan wesentlich lieber gewesen wäre. Zwei Sanitäter legten ihn auf eine Trage und trugen ihn zum Krankenwagen, während Ran und Shinichi mit Gin unter den Armen geklemmt zu den Polizeiwagen gingen. Unerwartet jedoch stieß der gerade Erwachte die beiden weg, drehte sich um, erblickte Heiji, der nun immer noch nicht in Sicherheit schien, schlug einen Polizisten, der ihn aufhalten wollte, nieder, nahm sich dessen Pistole und zielte auf Heiji. „Wenn ich schon gehen muss, dann reiße ich dich in den Tod, Hattori!“ Kazu stellte sich vor die Trage. Es schien allerdings, als sei Gin mittlerweile doch egal, wen er töten würde. Der Abzug wurde gedrückt, die Kugel schien sich wie in Zeitlupe auf Kazuha zu bewegen, doch prallte sie an etwas ab. Eine silberne Klinge hatte sich in den Weg der Pistolenkugel „gestellt“ und somit Heiji und Kazuha gerettet. Gin sah verwundert die Klinge entlang, ebenso Heiji und Kazuha. Sie führte zu einem großen Mann mittleren Alters im Anzug mit Schnurrbart. Allseits bekannt war er. „Vater…“, kam es von Heiji. „Herr Hattori…“ Heizo Hattori, der Polizeipräsident von Osaka und Heijis Vater hatte sich mit einem Katana in den Weg der Kugel gestellt und blickte nun böse auf den Mann mit der Waffe. „Dass solche Irren wie du immer wieder eine Chance für ihre Untaten erhalten, ist wirklich verwunderlich. Da fragt man sich doch, wem das Schicksal hold ist.“ Er richtete das Schwert in Gins Richtung, „du wirst in Zukunft niemandem mehr Schaden anrichten.“ Doch Gin lachte nur, als Herr Toyama, der ebenfalls dazu gestoßen war, die anderen Polizisten mit einer Handbewegung anwies, nichts zu unternehmen. „Mit einem altmodischen Schwert wollen Sie mich aufhalten?“ Erneut richtete er seine Waffe auf und drückte den Abzug, doch verfehlte er sein Ziel, welches nun auf ihn zugerannt kam, die Waffe aus der Hand schlug und mit ein paar gezielten Faustschlägen zu Boden warf. Die Klinge selbst stoppte kurz vor Gins Kehle. „Ich sollte dich dafür umbringen, dass du meinen Sohn beinahe getötet hättest, doch halte ich es für sinnvoller, dich lebenslang hinter Gitter zu sehen.“ Eine weitere Handbewegung genügte und die Polizisten nahmen Gin hoch, legten ihn in Handschellen und führten ihn ab. Die Gegenwehr konnte er sich sparen, doch schimpfte er auf dem Weg zum Polizeiwagen. „Ich werde mich noch rächen. Irgendwann werde ich zurückkommen, habt ihr verstanden?“ „Und dann wird jeder einzelne von uns wieder dazu beitragen, dich erneut ins Gefängnis zu bringen“, sagte Shinichi ernsthaft. Daraufhin kam keine Erwiderung von Gin, nachdem er das Bild sah, was sich ihm bot. Alle waren in seinem Blickwinkel. Alle, die ihn mit einem ernsten und entschlossenen Gesicht ansahen. Heiji, der sich ein wenig aufgerichtet hatte, seine Freundin Kazuha, die mit ihrem Vater neben ihm stand, Shinichi, der seine Hände in den Hosentaschen vergraben hatte, Ran, die sich bei ihm eingehakt hatte, Herr Hattori, der mit seinem Schwert vor diesen beiden stand und ganz im Hintergrund Kaito KID alias Kaito Kuroba, dessen Bild Gin allerdings nur am Himmel wahrnahm. Shinichi und Ran gingen zu Kazuhas Vater, als der Polizeiwagen mit Gin verschwunden war und auch der Krankenwagen mit Heiji, Kazuha und Herrn Hattori sich auf den Weg gemacht hatte. „Herr Toyama, was machen Sie hier?“ „Wir hatten schon vor einigen Tagen eine Spur zu diesem Wahnsinnigen, die wir allerdings vor der Presse geheim hielten. In einem alten Lagergebäude fanden wir einen seltsamen Behälter, der einen ausgewachsenen Menschen hätte beherbergen können. Die Daten, die der daneben befindliche Computer in sich trug, bestätigten unserer Vermutung. Das Rätsel hatten wir vor einigen Stunden gelöst und daraufhin machten wir uns sofort auf den Weg hierher.“ „Einen Behälter?“ „Das erkläre ich euch auf dem Weg zum Krankenhaus.“ Ende... ... ...Für dieses Kapitel jedenfalls^^ Es geht natürlich weiter und ich hoffe, ihr hinterlasst mir wieder ein paar Kommentare! Ausblick auf Kapitel 18: Es geht um Heijis Überleben, da die Treffer von Gins Waffe ihn ziemlich verletzt haben. Während er operiert wird, wird den anderen klar, dass es zwei Möglichkeiten zum Ausgang dieser Operation gibt... Einen guten und einen schlechten... Welcher es letzten Endes sein wird, erfahrt ihr im nächsten Kapitel! So Far, Shuichi- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)