Der Detektiv aus Osaka von Shuichi- (Heiji/Kazuha | Shinichi/Ran | Kaito/Aoko || Es geht (mal wieder) endlich weiter! Kapitel 48 online!!) ================================================================================ Anpfiff des Todes ----------------- Hi ihr Mutigen^^, Ich weiß nicht... Ging es euch auch schon mal so, dass ihr ein Kapitel geschrieben habt, mit dem ihr einfach nur schnell fertig werden wolltet, weil ihr euch im Kopf schon etwas Besseres für das Folgende überlegt hattet? Bei diesem geht es mir so und ich muss ehrlich sagen, dass es ab und zu immer wieder auftritt. Nur, wenn ich schnell etwas fertig haben will, wird es nicht allzu gut, was glaub ich bei dem Kapitel hier der Fall ist. Der Fall ist porös geschrieben... Naja, aber bildet euch selbst eine Meinung :) Danke für die bisherigen Kommentare und dass ihr immer noch mit lest, denn das ist keine Selbstverständlichkeit ^^' Ich wünsch euch trotzdem viel Spaß :) Kapitel 13: Anpfiff des Todes Ungläubig darüber, dass er sich so einfach hat umstimmen lassen, wurde Heiji von Kazuha ins Stadion mitgeschleift, wo Ran schon auf die beiden wartete. „Nanu? Wo ist denn Shinichi?“ „Der ist schon im Stadion und wird auch noch zu uns stoßen, allerdings kann er natürlich nicht die ganze Zeit bleiben. Er wird wohl gegen Ende der zweiten Halbzeit selbst weg müssen, um sich für sein Spiel vorzubereiten.“ Nachdem dies geklärt war, stieß Shinichi zu den dreien und gemeinsam gingen sie zu ihren Plätzen. Auf der Gegentribüne waren unterdessen zwei andere Oberschüler, die sich beeilten, durch die Menschenmassen auf ihre Plätze zu gelangen. „Ich glaube das einfach nicht, Kaito!“, meckerte Aoko [Na, die kennen wir doch nun schon^^], „wenn du dein Auge auf einen bestimmten Gegenstand geworfen hast, kommst du immer pünktlich und wenn wir ausgehen, dann bist du dauernd zu spät. Was ist nur los mit dir?“ „Jetzt mach aber mal halb lang, ja? Wir hatten jetzt genau vier Verabredungen, von denen ich nur zwei mit Verspätung wahrgenommen habe.“ „Ja, bei dir das ist wirklich bewundernswert“, schmollte sie. „Bist du sauer?“, fragte er, obwohl sich jeder die Antwort denken konnte, doch merkwürdigerweise sah sie ihn mit einem fröhlichen Blick an, den er zunächst erwiderte, „also nicht! Das ist ja super.“ Doch in diesem Moment wich jegliche Fröhlichkeit aus Aokos Gesicht und wurde zu purer Wut, die sie auch sofort an den Tag legte. „ICH UND SAUER??? ABER NEIN, WIE KOMMST DU NUR DARAUF?? NATÜRLICH BIN ICH SAUER, DU WITZBOLD!!!!“ Die Menschenmenge um die beiden herum hatte sich gelöst und sah nun mit verängstigten Blicken zu Aoko, die sich nun stur auf ihren Platz setzte. Kaito zögerte etwas, setzte sich dann aber neben sie. Als er den Eindruck hatte, dass sie sich etwas beruhigt hatte, wagte er es, sie wieder anzusprechen. „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so wirklich, warum wir unbedingt zu diesen Spielen kommen müssen. Die hätten wir uns doch genauso gut im Fernsehen angucken können, oder nicht? Außerdem wäre das viel gemütlicher gewesen, als neben irgendwelchen durchgeknallten Fans zu sitzen.“ Sie kniff ihm in den Magen, der dabei immer noch ein wenig wehtat, auch wenn die Schussverletzung schon einige Tage genesen war. Sie bemerkte seine kürzliche Mine des Schmerzens. „Oh tut mir Leid, Kaito. Das wollte ich nicht. Aber wir sind hier, um unsere Schule auch anzufeuern. Vergiss das nicht!“ „Ja, die werden uns auch sooo gut hören von diesen Plätzen aus“, bemerkte Kaito ironisch. „Ach man. Wir sind hier doch eh nicht die Einzigen aus unserer Klasse. Dort hinten sitzen noch ein paar. Und ich habe uns ein Fernglas mitgenommen, mit dem wir sogar die Leute auf der Gegentribüne genauer unter die Lupe nehmen können oder die Spieler besser sehen“, lächelte sie fröhlich und reichte Kaito das Fernglas. „Kannst du mir dann mal verraten, warum wir uns nicht Plätze in der Nähe unserer Klassenkameraden genommen haben?“ Bei der Frage wurde Aoko ein wenig rot. „So sind wir wenigstens ein bisschen unter uns. Muss ja nicht gleich jeder mitkriegen, dass wir zusammen sind.“ Verwundert ging Kaito nicht mehr drauf ein. Couch, Fernseher und Aoko bei sich zu Haus wären ihm lieber gewesen, aber so ging es auch. Er schaute durchs Fernglas und sah die Spieler, wie sie das Feld betraten. Dann guckte er auf die Gegentribüne und erschrak. „Was ist?“, fragte Aoko. „Oh nein! S-S-Sieh mal d-da, Aoko!“, stotterte er, gab ihr das Fernglas, durch welches sie nun schaute und dem Fingerzeig von Kaito folgte. Gegenüber erkannte sie den Jungen, der damals auf dem Tsutenkaku Kaito beinahe geschnappt und seine Demaskierung durch Aoko selbst mitbekommen hatte. Locker nahm sie das Fernglas runter. „Bleib ruhig, Kaito. Was soll denn mit dem sein?“ „Das ist Heiji Hattori. Und wenn du rechts neben ihm guckst, dann siehst du Shinichi Kudo. Wenn mich dieser Schülerdetektiv aus Osaka sieht, wird er mich erkennen und dann bin ich geliefert“, zitterte Kaito nervös. „Jetzt komm wieder runter, Kaito. Die sind viel zu weit von uns entfernt, als dass wir ihnen auffallen würden, also werd’ nicht so unruhig und konzentrier dich aufs Spielfeld“, meinte sie gelassen, doch das half ihrem Freund in keiner Weise. Währenddessen sah Heiji gelangweilt aufs Spielfeld und gähnte. Zwar hatte das Spiel angefangen und seine drei Begleiter waren darauf konzentriert, doch konnte er selbst dem Fußball immer noch nichts abgewinnen. Urplötzlich bekam er eine Gänsehaut und sah sich um. Es war, als würde er beobachtet werden, doch konnte er niemanden um sich herum sehen, der ihn anstarrte, weshalb er seinen Blick wieder zögernd zum Spielfeld lenkte. *Was war das nur?* Der Kommentator machte das Spiel jedenfalls für Heiji nicht gerade interessanter. Dauernd machte er ein paar Pausen oder sprach zu ruhig, weshalb Heiji ein wenig froh darüber war, dass dieser im nächsten Spiel von einem anderen Kommentator abgelöst werden würde. Auch der Schiedsrichter machte auf Heiji einen komischen Eindruck. Sein Herumlaufen versteckte die Nervosität und Anspannung, die er mit sich führte. Zuerst wollte Heiji seinem Kumpel danach fragen, doch dieser war zu gefesselt vom Spiel, sodass er es ließ. Durch das Gebrüll der Fans fiel es Heiji schwer, ein Geräusch wahrzunehmen, das sein Interesse geweckt hatte. Es hörte sich an wie Sirenen. Polizeisirenen. War das möglich? *Wahrscheinlich nur eine Schlägerei von Hooligans oder so was*, dachte er sich, aber dann wurde ihm klar, dass hier sowieso schon genügend Polizisten und Security vorhanden waren, sodass es keinen Sinn machte, wenn nun noch mehrere Polizeiwagen ankämen. Er blickte ernst zu Shinichi, der dies erwiderte und nickte. Sie standen auf, wurden fragend von ihren Freundinnen begleitet und trafen außerhalb des Stadions auf Inspektor Megure und mehrere Polizisten, die gerade mit dem Veranstalter, Tomoaki Kenichiro, sprachen. „Was meinen Sie da?“, fragte dieser panisch. „Ja, sie haben richtig gehört. Wir haben Grund zur Annahme, dass diese gesamte Veranstaltung Opfer eines Anschlages werden soll.“ „Aber das ist ja furchtbar. Wie kommen Sie darauf?“ Der Inspektor holte einen Zettel hervor und reichte ihm dem Veranstalter. „Das hier wurde uns heute per Email geschickt, allerdings ist dieses Konto nichts sagend und wir hatten nicht die Möglichkeit, den Besitzer ausfindig zu machen.“ Der Veranstalter begann den Brief zu lesen, dem außerdem ein Handy beigelegt war. Bringen Sie diesen Brief dem Veranstalter, Herrn Kenichiro. Besorgen Sie bis um 14Uhr des heutigen Tages zehn Milliarden Yen oder eine Wolke des Todes wird innerhalb von Minuten über die Menschen im Stadion hinwegwehen. Sollten Sie Shinichi Kudo einschalten, werde ich die Wolke sofort freisetzen. Um 13:45 Uhr melde ich mich wieder und erteile Ihnen weitere Anweisungen. „Zehn Milliarden Yen? Das können wir unmöglich aufbringen. Wer tut so was?“ „Das wissen wir noch nicht, aber wir können davon ausgehen, dass derjenige, der dies geschrieben hat, es wirklich ernst meint.“ „Das sehe ich genauso, Inspektor“, kam es aus dem Hintergrund von Shinichi, der mit Heiji alles verfolgt hatte. Verwundert drehte sich Megure um und konnte kaum glauben, dass auch Heiji sowie Ran und Kazuha dabei waren. „Was macht ihr denn hier?“ „Shinichi ist heute mit seiner Mannschaft hier und wird dann gleich spielen. Und wir sind nun einmal mitgekommen“, erklärte Heiji, „allerdings sollte uns der Brief sehr nachdenklich stimmen, da hier wirklich einige Ungereimtheiten zu erklären sind.“ „Was meinst du“, hakte der Inspektor nach. „Na ja, zu aller erst hätten wir da die Tatsache, dass der Erpresser einen Brief direkt an die Polizei geschickt hat und nicht an den Veranstalter selbst“, fuhr Shinichi fort und überließ dann Heiji wieder das Wort. „Und das ist eine Sache, die total unverständlich ist. Normalerweise wollen Erpresser keine Aufmerksamkeit der Polizei und nun ziehen sie diese aber direkt auf sich. Was will er damit nur bewirken? Es wäre viel einfacher gegangen.“ „Ja, da hast du Recht. Ein Anruf beim Veranstalter selbst hätte doch gereicht und mehr Sinn hätte das auch gemacht. Zumindest können wir wohl davon ausgehen, dass er alleine arbeitet oder aber…“ „… er will nur den Anschein dazu erwecken und hat einen Komplizen, der im Verborgenen bleiben soll. Des Weiteren gibt dieser Brief wieder, dass er sich zu einhundert Prozent sicher ist, dass die Polizei die Erpressung ernst nimmt und auch genau weiß, dass sie ihn an Herrn Kenichiro weiterleitet.“ Die ersten Schlussfolgerungen der beiden Schülerdetektive leuchteten ein und man konnte erkennen, dass der Inspektor erleichtert war, die beiden in diesem Fall als Unterstützung zu haben. „Wie dem auch sei. Es ist gleich 13:30. Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen.“ Shinichi schreckte auf. „Was haben Sie gesagt, wie spät ist es?“ „13:30Uhr! Warum?“ Shinichis Spiel sollte in wenigen Minuten anfangen und er musste sich noch vorbereiten. „Ich kann nicht zum Spiel. Das hier ist wesentlich wichtiger.“ „Geh zum Spiel, Kudo“, sagte Heiji selbstsicher, „ich werde mich hier weiterhin mit dem Fall befassen und die Polizei unterstützen.“ „Ja, aber…“ „Kein ‚Aber’! Ich werde dir zwischendurch den Stand der Ermittlungen durchgeben, keine Sorge. Aber wenn du nicht auftauchst Shinichi, dann wird der Erpresser wohl wissen, dass du in den Fall eingeschaltet wurdest und das hätte zur Folge, dass er diese ‚Wolke’ sofort freisetzen würde. Somit ist es besser, wenn du am Spiel teilnimmst.“ Da war was dran und Shinichi stimmte zu, verschwand wieder im Stadion und machte sich mehr oder weniger mit Gedanken auf das Spiel zu diesem bereit. „Aber wieso zu diesem Zeitpunkt?“ „Er wollte von Anfang an, dass Shinichi nicht dabei ist, das heißt, der Erpresser kennt ihn und möchte verhindern, dass sein Plan nicht aufgeht. Wir müssen jetzt wohl oder übel auf die nächste Kontaktaufnahme des Erpressers warten.“ So war es auch. Besorgt sahen sich Kazuha und Ran an, während im Stadion weiterhin große Stimmung herrschte und die Menge den beiden Oberstufenmannschaften zujubelte, die das Spielfeld betraten. Die Kamera wurde auch auf Shinichi gerichtet, sodass dieser im Großbildschirm des Stadions zu sehen war. „Unglaublich. Ich habe ja gar nicht gewusst, dass dieser Shinichi auch Fußball spielt“, staunte Aoko und blickte zu ihrem eifersüchtigem Kaito, der sich mittlerweile wieder beruhigt hatte, da er Heiji hatte gehen sehen. „Hoffentlich kommt jetzt ein bessere Kommentator und vor allem ein besser Schiedsrichter“, bemerkte Kaito, der immer noch seinen neidischen Blick aufgesetzt hatte und wollte auf die Art von seiner Eifersucht ablenken. Der Anpfiff warum 13:45 Uhr und genau zu diesem Zeitpunkt, als die Teitan-Mannschaft den Anstoß begann und sofort in Richtung gegnerisches Tor rannte, klingelte das Handy, was vom Erpresser zum Brief beigelegt wurde. Der Veranstalter zögerte ängstlich, den grünen Hörer zu betätigen. „Ja…? Hier Kenichiro?“ „Gut… Wie ich es mir gedacht habe. Die Polizei hat mich ernst genommen“, kam es verzerrt von der Freisprecheinrichtung des Handys, „hören Sie zu! Und zwar genau! Ich möchte, dass sie zum Westparkplatz das Geld in einer Tasche bereitlegen und bis viertel nach Drei auch mit der Polizei wieder verschwunden sind. Versuchen Sie gar nicht erst, mich in einen Hinterhalt zu locken, denn sonst werde ich mit einem Knopfdruck sämtliche Menschen in diesem Stadion töten. Haben Sie das verstanden?“ Heiji hörte genau hin. Im Hintergrund konnte er Geschrei erkennen. „Aber zehn Milliarden Yen können wir nicht aufbringen. Das ist zuviel…“ „Hören Sie mit dem Quatsch auf! Sie haben es geschafft, zwei berühmte Mannschaften zu diesen Spielen zu bringen und das Stadion und andere Sachen haben Sie auch organisiert. Also werden Sie meine kleine Forderung auch erfüllen können“, kam es hämisch von der verzerrten Stimme, die danach auflegte. Niedergeschlagen legte der Veranstalter das Handy hin. „Ich weiß nicht, was ich machen soll…“ „Ich ehrlich gesagt auch nicht. Wir müssen herausfinden, wo sich der Erpresser befindet“, gab der Inspektor zu. „Aber das ist doch ganz einfach. Er befindet sich auf jeden Fall noch im Stadion. Als er seine Forderungen gestellt hat, habe ich im Hintergrund leise das Gebrüll der Fans gehört. Das legt den Schluss nahe, dass er zwar im Stadion ist, aber sich in einem Raum befindet, der das Gebrüll der Fans gut abdämpft. Allerdings bereitet mir seine Tatwaffe mehr Sorgen.“ „Was für eine Tatwaffe? Wir wissen doch noch gar nicht, um was für eine Waffe es sich bei dieser ‚Wolke’ handelt.“ „Und ob. Er hat gesagt, dass er per Knopfdruck diese Wolke freisetzen kann. Da wir seine Botschaft ernst nehmen können, wissen wir, dass es sich dabei um ein Gas oder Ähnliches handelt. Es soll innerhalb von Sekunden töten. Nun ja. Da kommt nur ein Gas in Frage.“ Heijis Blick wurde ernst. „Ich denke dabei an Nervengas!“ Ein Schock durchfuhr die Anwesenden. „Nervengas? Ja aber wo könnte er das herhaben?“ „Ich weiß es nicht, aber die Wirkung ist verheerend. Wird dem Betroffenen nicht sofort innerhalb der ersten Minute das Gegengift eingeflößt, so stirbt er daran. Da hier keinerlei Luftschächte sind, die das Gas direkt in die Zuschauermengen strömen lassen würden, würge ich sogar einen Schritt weitergehen…“ „Du meinst doch nicht etwa, er hat im Stadion eine Nervengasbombe befestigt, oder?“ „Nein, eine würde nicht ausreichen, um die gesamten Menschen zu töten. Ich glaube, er hat mehrere Bomben angebracht. Ich würde ihm zutrauen, dass er für jede Tribüne eine Nervengasbombe hat. Somit also vier Stück, irgendwo im Stadion verteilt.“ Der schockierte Blick war zwar verflogen, doch die Ernsthaftigkeit dieser Situation war natürlich immer noch vorhanden. „Verdammt! Also Leute. Schwärmt aus, mischt euch unter die Zuschauer und sucht nach diesen Bomben.“ „Warten Sie noch, Herr Inspektor. Wenn der Erpresser ihre Leute entdeckt, dann wird er die Bomben zwar nicht zünden, aber er wird wissen, dass wir seinen Plan kennen. Außerdem müsste ein Bombenkommando herkommen und wie sollen die bitte arbeiten können? Evakuieren wir das Stadion, zündet er die Bomben. Wir sollten unser Augenmerk auf den Erpresser selbst lenken. In der Lage, den Verdächtigenkreis einzuschränken, sind wir auf jeden Fall. Nur Leute, die in einem schalldämpfenden Raum sind und für die Zeit des Anrufs bzw. für die Zeit nach dem ersten Spiel kein Alibi haben, können als Täter in Frage kommen.“ „Aber unsere Zielperson ist ein skrupelloser Wahnsinniger. Wenn wir ihn als Verdächtigen entlarven, dann wird er das Nervengas ausströmen lassen.“ „Sie haben Recht. Er ist ein Wahnsinniger und doch waren seine Schritte bis hierher sehr sorgfältig durchdacht. Ein komplett Irrer scheint er also nicht zu sein.“ „Und wer kommt deiner Meinung nach als Erpresser in Frage?“ „Die Mannschaften des vorigen Spiels sowie der Schiedsrichter und der Kommentator.“ Nachdem die eben erwähnten Verdächtigen von der Polizei befragt wurden, blieben zwei Leute übrig: Der Schiedsrichter und der Kommentator. Die Durchsuchung der Verdächtigen ergab jedoch nichts. Es befanden sich keine Schalter oder ähnliches bei ihnen, mit deren Hilfe man Bomben fernzünden könnte. Heiji musste nachdenken. *Ist es vielleicht möglich, dass wir die Falschen verdächtigen? Habe ich etwas übersehen. Nein, das ist unmöglich. Aber wie will er dann die Bomben fernsteuern? Verdammt. Wir haben nur noch zwanzig Minuten und ich weiß nicht, wer der Erpresser ist.* Ran und Kazuha sahen besorgt auf die Uhr und waren allerdings außerhalb des Stadions geblieben, nachdem sie von Heiji darum gebeten wurden. „Ich hab da ein sehr schlechtes Gefühl. Was ist mit Shinichi? Wenn sie den Täter nicht rechtzeitig finden, dann…“ Ran begann zu verzweifeln und wurde von Kazuha in den Arm genommen. „Vertrau Heiji. Er wird den Erpresser rechtzeitig stellen. Glaub mir“, sprach sie ihr gut zu und verbarg damit ihre eigene Sorge um Heiji. Kaito schlürfte gerade gemütlich seine Cola, als er seine Nachos verschüttete, nachdem Aoko ihn durch ein plötzliches Aufjubeln erschrocken hatte. „Oh man…“ Er beugte sich nach unten und schob die Nachos von sich weg, „na… Die kann ich jedenfalls nicht mehr essen. Nanu! Was ist das denn?“ Kaito konnte ein kleines Blinken unter seinem Sitz erkennen, stand auf und sah sich das genauer an, bis er dann den Ernst der Lage erkannte und Aoko schnell an der Hand nahm. „Was machst du?“ „Eine Bombe! Direkt unter meinem Sitz! Los komm, wir müssen hier raus und Hilfe holen.“ „Was?!“, kam es nur geschockt von ihr. Shinichi war unterdessen stark unter Druck. Nicht nur, dass er momentan gar nichts ausrichten konnte, um den Erpresser zu finden. Es stand außerdem zwei zu zwei und sie waren in Zugzwang. Lediglich 15 Minuten blieben übrig. *Heiji… Jetzt mach schon!* In der Zwischenzeit hatte die Polizei sich dazu entschlossen, eine gewisse Geldsumme, aufgefüllt mit Papier, an den Übergabeort abzustellen. Eine Gestalt kam auf den Westparkplatz und beugte sich über die Tasche, um sie aufzumachen. „Also hatte ich doch Recht“, sagte Heiji und Polizisten kamen aus den umliegenden Autos gesprungen und warfen die Gestalt zu Boden. „Sie waren es also doch!“ Der wahnsinnige Erpresser entpuppte sich als der Kommentator des ersten Spiels, der nun wütend drein blickte. „Warum sollte ein Wahnsinniger einen Brief an die Polizei schicken und ruft nicht gleich bei demjenigen an, den er erpressen will? Ganz einfach. Er hatte keine direkte Möglichkeit während der ersten neunzig Minuten des Spiels anzurufen, aber immerhin hatte er Zeit, um einen Email an die Polizei zu schreiben. Nachdem dies erledigt war und vor allem das zweite Spiel anfing, sie also abgelöst wurden, riefen sie beim Veranstalter an. Natürlich mit verzerrter Stimme, da Herr Kenichiro sie sonst hätte identifizieren können. Eine recht simple Angelegenheit. Nur Sie kommen dafür in Frage. Im Vorraum der Kommentatorenkabine waren sie alleine und konnten ihren Anruf ungestört durchführen. Lediglich ein paar Fans haben sie verraten. Was mich allerdings wundert ist, dass wir keinen Fernzünder bei Ihnen gefunden haben. Auch jetzt haben Sie ihn nicht dabei. Sehr hoch haben Sie gepokert und es hätte auch beinahe geklappt“, doch Heijis sicheres Grinsen wurde plötzlich ernst, als die gestörte Lache des Kommentators erklang. „Du und die Polizei seid so dumm! Ich hatte nie vor, auf die Bedingung einzugehen. Mehr oder weniger habe ich einen Fernzünder… Er heißt Zeit! In zehn Minuten wird in diesem Stadion ein Massensterben verursacht und ihr könnt nichts dagegen tun!“ *Verdammt! Dieser Irre… Und ich falle auf ihn rein. So ein Mist. Was nun?“ Heiji schnappte sich den Erpresser am Kragen. „Wo sind die Bomben! Sag es uns!“ Der Kommentator begann nur wieder total wahnsinnig zu lachen, wobei es sich seltsam gestellt anhörte und Heiji rannte zurück ins Stadion in der Hoffnung, doch noch etwas zu unternehmen. Er brüllte in die Massen, doch es half nichts. Dies ging unter. Doch dann, auf einmal kehrte Ruhe ein, als eine Stimme aus den Lautsprechern ertönte. „Alle herhören! In diesem Stadion befinden sich Bomben! Alle Zuschauer sollen auf der Stelle verschwinden! Geraten Sie nicht in Panik und gehen Sie zügig aber ruhig zu den Ausgängen.“ Die Polizisten und die Security schafften es einigermaßen, die panischen Massen zu beruhigen und ob man es glaubt oder nicht, die Stimmen des Mädchens und ihres Freundes, welche in die Lautsprecheranlage gebrüllt hatten, war überall angekommen und das Stadion war schon fast leer. Shinichi kam draußen an und wurde von Ran umarmt, die mit Kazuha zu ihm gelaufen kam. „Dir geht es gut!“ „Ja. Wo ist Heiji?“ „Das wissen wir nicht. Er muss noch im Stadion sein.“ „Oh nein, Heiji! Wir müssen ihn da raus holen.“ „Nicht nötig“, fuhr der Inspektor fort. „Was?“ „Der Erpresser hat uns gesagt, dass die Bomben nicht echt sind. Es sind alles Attrappen.“ Shinichi warf einen fragenden Blick auf. „Aber das ist doch komplett sinnlos… Warum sollte er so etwas tun, obwohl dabei nichts für ihn rausspringt?“ „Wahrscheinlich wollte er nur das Geld. Diese Wahnsinnigen tun alles Mögliche für so was.“ „Nein… Da steckt noch etwas anderes hinter. Ich will mit dem Täter sprechen!“ Der Inspektor willigte ein. Heiji hatte mittlerweile eine der Bomben gefunden und sah auf die Uhr. *Noch zwei Minuten. Ich sollte lieber verschwinden, aber… Moment mal… Was ist das denn? Die sind ja gar nicht echt. Ich versteh das nicht. Warum…?* Der Erpresser wurde gerade abgeführt, als Shinichi zu ihm kam. „Was willst du?“, fragte er ihn mit leiser Stimme. „Ich will wissen, warum sie so getan haben, dass sie geisteskrank sind und vor allem warum sie nur Attrappen angebracht haben. Alle Aktionen, die sie nach dem Anruf getätigt haben, waren sinnlos und ohne Verstand. Also sagen Sie mir, warum sie das getan haben?“ Der Kommentator war sprachlos. „Woher wusstest du, dass ich…?“ „… dass sie nur so getan haben, als seien sie geisteskrank? Sagen wir es so. Ein guter Bekannter von mir hat den Fall die ganze Zeit im Auge gehabt und mir ebenfalls davon erzählt. Es macht einfach alles keinen Sinn. Ihr Benehmen war einfach nicht entsprechend der Denkweise, die hier angebracht wurde. Nach Aussage der Polizei haben Sie eben noch wie ein Irrer gelacht und jetzt benehmen Sie sich vollkommen normal. Darüber hinaus war der Beginn dieses ‚Anschlags’ sehr gut durchgeplant.“ „Du hast Recht. Das alles war gestellt und ich habe dabei mitgespielt. Nach seinen Regeln.“ Der Ex-Kommentator hob ein wenig den Blick und sah Shinichi traurig lächelnd an, wobei Shinichi jetzt aufmerksam aufhorchte. „Wessen Regeln? Wen meinen Sie?“ „Das kann ich dir nicht sagen und das werde ich auch niemandem mehr sagen.“ Er holte eine Tablette, die er die ganze Zeit in den Händen gehalten hatte, hervor und warf sie ein, noch ehe Shinichi eingreifen konnte. Die Polizisten waren machtlos. Es ging zu schnell und kurz darauf fiel er um. Shinichi fühlte den Puls. „Er ist tot. Da ist nichts mehr zu machen.“ Auch Heiji war inzwischen zu den anderen gestoßen und schockiert darüber, was sich in den letzten Minuten ereignet hatte. Doch zuerst wurde er wärmend von Kazuha empfangen, die über sein gesundes Verbleiben sehr erleichtert war. „Schon gut. Mit mir ist alles okay“, beruhigte er sie. Währenddessen waren Aoko und Kaito auf dem Heimweg. „Was für ein Tag“, gähnte Aoko, „das Spiel war so interessant und dann passiert so etwas.“ „Wenigstens ist niemand zu Schaden gekommen“, meinte Kaito mit verschränkten Händen hinter dem Kopf. „Hast du übrigens auch gehört? Die Bomben waren Attrappen.“ „Ja, das habe ich mitbekommen. Sie sahen zwar täuschend echt aus, aber so wirklich Sinn macht das nicht“, zweifelte der junge Meisterdieb und wirkte sehr ernst. Am Abend saßen Shinichi und Heiji noch zusammen nachdenklich im Wohnzimmer. Ran und Kazuha hatte sich schon bettfertig gemacht und schon einmal eine gute Nacht gewünscht. „Das ist alles andere als normal.“ „Ja, da gebe ich dir Recht, Kudo. Diese ganze Sache heute war so merkwürdig.“ In diesem Moment kamen erneut die Nachrichten im Fernsehen. „Und wieder wurde ein Privatdetektiv tot aufgefunden. Der Täter scheint sich von Kyoto aus über Osaka nach Tokyo bewegt zu haben und immer noch sind sowohl die Polizei von Osaka als auch von Tokyo ratlos bezüglich der Identität des Täters oder Spuren, die zu ihm führen könnten.“ Die beiden Detektive sahen sich ungläubig an. „Denkst du gerade dasselbe wie ich, Hattori?“ „Ich glaube schon. Diese Mordserien. Ich habe das Gefühl, als ob ein Zusammenhang zum heutigen Tag besteht.“ Plötzlich bekam Heiji einen Geistesblitz. *Na klar. Deshalb war meine Mutter in den letzten Tagen so merkwürdig. Deshalb hat sie mir die Zeitung weggenommen und wollte nicht, dass ich mich diesem Fall widme. Und Vater… Vielleicht… wollte er wirklich nur das Beste für mich. Moment mal, er sagte doch so etwas wie… ‚ weil es zu gefährlich ist, gerade jetzt und…’ Das kann nur bedeuten, dass dieser Serienmörder… Was ist wenn er… wenn er…* Den Gedanken wollte Heiji nicht zu Ende führen und das konnte er auch nicht. „Heiji? Heiji, hast du gehört?“, fragte Shinichi und wedelte ein wenig mit der Hand vor dem Gesicht seines Kumpels umher. „Hä, was?“ „Ich habe gesagt, dass wir der Sache vielleicht nachgehen sollten. Zwar ist rein logisch kein Zusammenhang zu erkennen, aber auch ich habe da so ein merkwürdiges Gefühl bei. Wir können morgen ja mal die ersten Recherchen anstellen.“ „Ich weiß nicht… Vielleicht sollten wir uns da lieber raushalten.“ Shinichi war irritiert. Was hatte Heiji da eben gesagt? Raushalten? „Wie meinst du das?“ „Vielleicht sollten wir einfach die Finger von diesem Fall lassen, Shinichi!“ „Und damit zulassen, dass dieser Killer noch mehr Privatdetektive umlegt? Nie im Leben. Heiji, was ist mit dir los? Sowas hast du ja noch nie gesagt.“ In der Tat. Bisher hatte Heiji immer jeden Fall verfolgt, wenn ihn dieser gefordert hatte, doch war es diesmal anders. Um sich nichts anmerken zu lassen, lächelte Heiji. „Heiji? Ist alles okay oder gibt es da etwas, das ich wissen sollte?“ „Nein, alles in Ordnung. Ich möchte lieber drüber schlafen, wenn’s recht ist“, waren seine Wort, bevor er aufstand und Shinichi mit einem „Gute Nacht“ im Wohnzimmer stehen ließ. Dieser rätselte besorgt, was Heiji so zu schaffen machte. Doch darüber war Heiji sich selbst noch nicht im Klaren. Als Heiji langsam die Schlafzimmertür hinter sich schloss, fiel sein Blick auf Kazuha, die bereits schlief. Er musste lächeln. Dann legte er sich vorsichtig ins Bett und sah ihr noch ein wenig beim Schlafen zu. Vorsichtig streichelte er ihre Arme und blickte sie weiterhin verträumt an. Unerwartet öffnete sie langsam ihre Augen und sah Heiji dabei ins Gesicht. „Heiji…? Was habt ihr denn noch besprochen?“, flüsterte sie aufgrund ihrer Müdigkeit. „Gar nichts, Kazu. Mach deine Augen wieder zu und schlaf weiter.“ Das brauchte er kein zweites Mal sagen. Sie schlief schnell wieder ein und auch wenige Minuten später war Heiji im Land der Träume… der Alpträume, um genau zu sein. So... Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Den Fall fand ich persönlich nicht allzu toll geschildert und auch nicht wirklich sehr einfallsreich. Das lag nun mal daran, dass ich das Meiste in die folgenden Kapitel gesetzt habe. Aber egal, ich freu mich auf jeden Fall auf Kommentare :) Und es gibt auch wieder einen Ausblick auf Kapitel 14: Heiji hat einen Alptraum, der ihn auch sehr beschäftigt. Selbst im Tropical Land bleibt er davon nicht verschohnt, bis Shinichi ihn zur Rede stellt, als er merkt, dass mit seinem besten Freund etwas nicht stimmt. Doch nicht nur, dass wieder ein Privatdetektiv tot aufgefunden wurde - nein, der Tag im Vergnügungspark wird nicht so vergnügsam wie zunächst angenommen... So Far, Shuichi- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)