Liebe oder Hass von abgemeldet (Sie ist eine Göttin und doch ein Dämon sie ist ein Mensch und doch die Unendlichkeit.) ================================================================================ Kapitel 4: Lehrreich oder Wehrreich ----------------------------------- HGSS4 da bin ich wieder ^^ HGSS4 Lehrreich oder Wehrreich? Mit bauschendem Umhang raste er auf seine Bürotür zu. Es war doch wirklich eine Frechheit, was sich diese kleine Besserwisserin so leistete. “Ms. Granger, was haben Sie jetzt schon wieder angestellt? Langt es Ihnen denn nicht Ihr eigenes Leben zur Hölle zu machen? Was wollen Sie also?” “Das müsste wohl eher ich Sie fragen. Also, warum sollte ich mich hierher bewegen, ohne dass ich gesehen werden darf?” “Sie haben sich eine ordentliche Strafarbeit abzuholen. Und wehe Sie fallen wieder um wie so ein kleiner Mehlsack.” Hermiones Augen verdunkelten sich, aber noch einmal wollte sie sich diese Erniedrigung nicht gefallen lassen. “Was denken Sie, wer Sie sind? Ein Heiliger? Das wäre dann wohl die größte Lüge Ihres Lebens.” “Sie wissen gar nichts von meinem Leben. Merken Sie sich das endlich. Sie haben keine Ahnung und was mein Privatleben angeht hat Sie das erst recht nicht zu interessieren.” Hermione starrte den schwarzhaarigen Mann vor ihr mit einem Blick der töten könnte an. Snape betrachtete sie allerdings genauso aufwändig, wie sie ihn erdolchte. “Sie wiederholen sich, ist Ihnen das schon mal aufgefallen? Und wer hat sich hier in wessen Leben eingemischt. Das waren ja wohl eindeutig Sie als erstes. Ist Ihnen das in den Sinn gekommen? Ich habe keine Lust mehr mich mit Ihnen zu streiten, obwohl ich sagen muss, dass es mir jedes mal einen riesigen Spaß macht. Können Sie sich das vorstellen? Ich habe wirklich Spaß an unseren Streitereien. Es ist immer eine prima Art, die aufgestaute Wut raus zu lassen.” Der Sarkasmus triefte mal wieder nur so, so dass er beinah greifbar ist. “Mehr nicht? Da habe ich aber mehr erwartet. Wahrscheinlich umsonst. Aber...” Schnell viel Hermione ihm ins Wort, ohne auch nur auf die Konsequenzen zu achten, die so etwas sonst hatten. “Was haben Sie denn erwartet?” Die Augenbraue auf die typische Art nach oben gezogen, musste er diese Frage einfach mit einem kleinen Schocker für die kleine Gryffindor beantworten: “Das weist du ganz genau, Hermione.” Ihre Augen strahlten eine Panik aus, dass er sie nicht in Worte fassen konnte. War es falsch, sie auf etwas hinzuweisen, was sie sowieso schon wusste. Zumindest nahm er an, dass sie wusste was er für sie empfand. Das war dann wohl ein Irrtum. “Ich glaube, ich muss weg. Ich habe noch einiges zu erledigen und aufzuholen.” Hermione wandte ihm den Rücken zu und wollte gehen. Sie wusste selbst nicht, warum sie die Flucht ergriff, aber eins wusste sie, sie konnte nicht länger hier bleiben. Das würde ihre letzten Nerven auf ein Maß reduzieren, das ihr einfach nicht zum leben reichte. “Hermione, bitte, so warte doch!” Sie drehte sich nicht einmal um, als sie ihm kalt und ohne jegliche Emotionen antwortete. “Nein, ich habe zu tun. Also halten Sie mich nicht auf! Dazu haben Sie nicht das recht.” “Ach nein, wer hat es denn dann. Der kleine Weasley, dieses Arschloch!” Hermione drehte sich nun doch um. Doch was er sah, erschreckte ihn mehr als alles was er je erwartet hatte. In Ihrem Blick zeichnete sich Angst, Panik, Wut und vor allem Unverständnis, der Aussage wegen, ab. Sie konnte diese impertinente Frage nicht verstehen. Wie konnte er? “Was hat das jetzt bitteschön mit Ihnen zu tun? Ich weiß nicht, was Sie damit bezwecken.” “Doch, das weißt du. Du konntest mich hören als du im Koma lagst, stimmts? Du brauchst es nicht abstreiten, ich habe es in deinen Augen gesehen, als du endlich wieder aufgewacht warst. Du weißt, dass ich da war. Leugne es nicht. Es ist eine Verbindung zwischen uns entstanden und du weißt genau so gut wie ich, dass so etwas nur entstehen kann, wenn sich die beiden Personen wirklich nahe stehen, und die Absichten gleich sind. Ich weiß, was du empfindest und das ist unwiderruflich. Du hast diese Verbindung gewollt, du hast damit deine Gefühle bestätigt.” “Ach und was ist mit Ihnen. Wieso sind Sie in eine Ihrer Schülerinnen verliebt. Es ist ein Verbrechen etwas mit einer Schülerin zu haben.” Snape neigte seinen Kopf leicht zur Seite, um den nachfolgenden Worten mehr Ausdruck zu verleihen. “Haben wir denn etwas miteinander?” Dies war so eine Frage, die Hermione abgrundtief hasste. Solche Fragen drangen immer in ihr Unterbewusstsein ein und verletzten etwas darin. Was sollte sie nur antworten? Sollte sie das sagen, was die Wahrheit war oder sollte sie der Vernunft folgen und in diesem Fall lügen? “Ich...., wenn Sie denken, dass ich darauf reinfalle, haben Sie sich genauso geirrt wie alle anderen. Sie können mich nicht lieben. Sie sind ein Ex-Todesser. Wie kann so jemand lieben können? Das ist genauso unmöglich, wie dass Potter schwul ist.” Die Mundwinkel des Mannes zogen sich nach oben und er lachte lauthals los. “Na da stehen meine Chancen doch recht gut. Wenn du wüsstest.... soll ich dir mal was verraten? Potter ist tatsächlich schwul. Na, überrascht?” Die Augen weit aufgerissen und völlig verwirrt starrte sie ihren Tränkeprofessor an. “Na, was ist nun mit dem lieben?” Eine Augenbraue nach oben gezogen betrachtete er die braunhaarige Gryffindor. Ihre Augen suchten regelrecht nach einer Antwort, die sich irgendwo in dem Büro zu verstecken schien. Als letztendlich Panik Besitz von ihr ergriff, rannte sie einfach aus dem Büro und ließ die Tür hinter sich offen stehen. Genauso wie den Mann, dem sie, wenn sie ehrlich war, verfallen ist. Doch durfte das sein? Durfte sie seine Gefühle erwidern? Wie sollte sie das alles managen? Wie sollte sie dann ihren Freunden in die Augen sehen, ihren Klassenkammeraden und vor allem ihrer Familie. Doch was ihr am meisten zu schaffen machte war, dass sie bald keine geltende Ausrede mehr hatte. Ihr letztes Jahr hier in Hogwarts hatte nur noch ein paar Wochen und dann müsste sie sich etwas neues einfallen lassen. Oooooooooooo Als sie sich dem Ostturm näherte wusste sie nicht, wie sie sich dem Professor später stellen konnte. Er sollte ja auf sie aufpassen und ihr ein neues Zimmer geben, in dem sie ihre Ruhe hatte, und er sie immer in den Augen behalten konnte. (Vielleicht besser: „im Auge behalten konnte“?) In den Augen behalten. Das war das, was sie jetzt am meisten fürchtete. Sie betrachtete die tiefschwarze Nacht. In ihr lag Stille und Geduld. Beides brauchte sie dringender als irgendjemand sonst auf dieser Welt. Es war erholsam, als sie sich in ihr Koma fallen lies. Doch nicht einmal da durfte sie ihre Nerven schonen. Als sich Severus in sie einklinkte, wusste sie nicht wie ihr geschah. Er machte sich Sorgen, das konnte sie schon an seinem Blick erkennen, den er ihr schenkte als er sie küsste. Er hatte scheinbar Angst um sie, aber war es die Angst, die jeder Lehrer für seine Schüler empfand, oder war es mehr? War es das, was er ihr gerade mehr oder weniger gestanden hatte? Ihr Kopf fühlte sich an, als ob er gleich zerspringen würde. Ooooooooooooooooooooooooo ‘Wieso, wieso musstest du ihr auch gleich alles erzählen. Du weißt, dass sie mehr als nur verletzt ist und jeder Zeit wieder ins Koma fallen könnte, wenn es ihr zu viel wird.’ In dem schwarzen Sofa versunken überdachte er seine nächsten Schritte, oder erst einmal den nächsten. Denn dieser hieß: such sie oder vergiss sie! Er haderte lange mit sich selbst, als er sich vom Sofa erhob und zur Tür ging. Sollte er ihr nach? Würde sie das wollen? Was wollte sie eigentlich wirklich? Während er sich über Hermione den Kopf zerbrach, machte die Braunhaarige das Gleiche. Nur dass ihr etwas anderes durch den Kopf ging. ‘Wieso stürze ich mich nicht einfach von diesem Turm, da wäre es endlich vorbei. Ich hätte es endlich hinter mir.’ Sie trat näher an den Rand des kleinen Plateaus und blickte verloren in die Tiefe. Sollte sie es wirklich tun? ‘Soll ich mich wirklich auf solch ein Niveau herablassen? Ist es das wirklich wert?’ Eine große Träne bahnte sich den Weg über ihre Wange und kullerte immer weiter. Das salzige Wasser tropfte auf den Boden und versickerte sofort in dem trockenen, rissigen Stein. ‘Jetzt sprich sie schon an, mehr als dich stehen lassen kann sie auch nicht. Na gut, sie könnte springen aber ich bezweifle, dass sie sich so erniedrigen würde.’ “Du brauchst nichts sagen, ich habe schon lange gemerkt, dass du da bist. Was willst du Severus?” Immer noch mit Tränen in den Augen wandte sie sich nicht um. Sie hätte nicht klar denken können, hätte sie ihm in die Augen gesehen. “Das weißt du ganz genau, Hermione. Also, was soll die Frage. Soll ich es dir vorbeten?” “Ist das alles was du kannst. Sarkasmus, immer nur Sarkasmus. Wie soll ich dir da was glauben können. Du wehrst dich gegen alles was eine Emotion in dir wecken könnte, also was hast du zu sagen. Dass du das zur Abwechslung mal ernst meinst?” Leicht beschämt schaute er zur Seite. Er konnte es nicht glauben, wie tief sich ihre Worte in sein Herz gebrannt hatten. “Ich...Hermione bitte...ich...” “Sag jetzt nicht, dass es dir tatsächlich die Sprache verschlagen hat, denn das könnte ich dir nie im Leben glauben. Genauso wie das, dass du mich angeblich liebst.” Den letzten Satz hatte sie mehr zu sich selbst, als zu Snape gesagt. Sie ahnte, dass er es gehört hatte, aber sie hoffte inständig, dass er es vielleicht doch nicht wahrgenommen hatte. Ihrer Hoffnung wurde allerdings keine einzige Minute gegönnt, es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie nur einmal Glück hätte. Mit zwei großen Schritten stand Snape hinter Hermione, und nahm sie in den Arm. Er hatte geahnt, das diese Aktion eine gepfefferte Reaktion mit sich bringen würde, aber das sie so ausfiel, erschrak sogar ihn. Hermione versteifte sich in dieser, doch unangenehmen, beinahen Zwangsumarmung. Ihr Atem wurde schwer und sie drohte erneut zusammen zu brechen. ‘Was würde er wohl tun, wenn ich ihm jetzt einfach in seinen Armen umfallen und mich ins Koma manövrieren würde? Es käme auf einen Versuch an.’ Sie setzte ein unmerkliches Grinsen auf. “Wage es ja nicht!” Erschrocken drehte sie sich um. “Wie zum Henker...” Beschwichtigend legte er seine Finger auf den rosenfarbenen Mund seines Gegenübers. “Reg dich nicht schon wieder so auf. Hast du etwa wirklich schon vergessen, dass ich sehr gut Gedankenlesen kann und du mir das so einfach machst, wie niemand zuvor? Das bezweifle ich doch sehr!” “Ich mache das bestimmt nicht freiwillig und außerdem, was hast du verdammt noch mal in meinen Gedanken zu suchen. Reicht es dir denn immer noch nicht, dass ich schon ins Vergessen gerate, wenn du mich nur ansiehst?” Verlegen schlug sie ihre Hände über ihren Mund. Erst jetzt nahm sie war, was sie da schon wieder gesagt hatte. ‘Shit, shit, shit! Warum kann ich auch nie meine Zunge im Zaum halten’ “Willst du es nicht lernen, oder kannst du es einfach nicht begreifen? Egal was es von beiden ist, es ist dir nicht würdig!” “Danke, aber ich kann selbst für mich entscheiden, was mir würdig ist und was nicht.” Vor Zorn fuhr er sie an und packte ihr Handgelenk. “VERDAMMT NOCHMAL, WANN BEGREIFST DU ES ENDLICH? Ich will dir doch nichts Böses. Ich liebe dich doch nur, was ist daran so schlimm? Gott ich begreif dich nicht, aber bitte, du sollst deinen Willen haben.” Er gab Hermione einen Handkuss und verließ dann ohne noch ein Wort zu verlieren den Turm. Nachdem die untere Türe, die zum obersten Geschoss des Turmes führte, mit einem lauten Knall zuschlug fiel die Braunhaarige zu Boden und schlug mit voller Kraft wieder und wieder auf den harten Steinboden ein. Dass ihre zarte Hand dies nicht lange durchhalten würde wusste sie, es konnte sie allerdings nicht von ihrer Tat abbringen. Sie wollte jetzt diese Schmerzen spüren, wollte sich darin vergessen. Sie wollte einfach nicht mehr an diesen schrecklichen Mann denken. Aber war er wirklich so schrecklich? Redete sie sich das nicht alles nur ein, um sich ihrer Wut Luft zu machen und sich selbst zu belügen? Was wollte sie wirklich? Sie wusste es schon lange nicht mehr. Sie wusste ja nicht einmal wer sie eigentlich war. Sie hatte im letzten Sommer erfahren, dass ihre angeblichen Eltern sie adoptiert haben. Wer ihre leiblichen Eltern wirklich waren konnte sie auch nicht herausfinden. Es schien eine Art Schleier über ihrer Vergangenheit zu hängen. Selbst als sie mit Dumbledore darüber sprechen wollte, starrte er sie nur an ohne ihr auch nur ein Wörtchen zu sagen. Das Einzige was er getan hatte war, sacht mit dem Kopf zu schütteln und eine ausladende Geste zu vollführen. Seitdem mied sie die Gegenwart von jedem, egal ob es Harry oder Ron waren, oder McGonagall oder auch Dumbledore persönlich. Sie wollte mit niemandem mehr etwas zu tun haben. Sie wollte ihre Vergangenheit auslöschen und ein neues besseres Leben beginnen. Aber wie sollte sie das machen, sie wusste, dass es nicht so ohne weiteres von statten gehen konnte. Nach einer halben Ewigkeit erhob sie sich vom Boden und lehnte sich über die Steinmauern des Turmes. Vorsichtig stieg sie auf diese hinauf und schaute nach unten. Als eine heftige Windböe sie von hinten anschob, sie das Gleichgewicht verlor und in die Tiefe der schwarzen Nacht fiel. “NEIN! VERDAMMT, HERMIONE! Wie konntest du nur so dumm sein.” Mit bauschendem Umhang rannte er die gesamte Strecke, vom Turm bis zu dem Ort an dem Hermione liegen musste. Desto weiter er lief desto mehr Tränen und Kummer bahnten sich den Weg nach draußen. Als er nach endlos erscheinenden Minuten endlich am Fuße des Turmes ankam hätte er schwören können, dass Hermione dort stand und in den Himmel starrte. ‘Nein, das kann unmöglich die Wahrheit sein! Ich habe sie fallen sehen. Sie kann das einfach nicht überlebt haben. Es muss ihr Geist sein, der dort steht, nicht ihr Körper. Ja das muss es sein.’ “Hälst du dich jetzt schon selbst zum Narren? Ich weiß ja auch, dass das nicht sein dürfte. Es ist aber so.” “Bist du es wirklich? Ich kann das nicht begreifen. Wie kann das sein? Du bist vor meinen Augen vom Turm gestürzt und ich habe dich fallen sehen.” Mit zögerlichem Schritt kam er ihr näher. Er wusste nicht was ihn erwartete. Eine völlig entstellte Hermione vielleicht, oder doch einen Geist, der nicht wahr haben wollte, dass er einer ist. Vorsichtig hob er seine Hand an Hermiones Gesicht. Es fühlte sich echt an, und doch war ihre Haut so kalt wie die einer Schlange. “Was ist los mit dir? Du bist eiskalt.” Mit nur einer Bewegung hatte er sie an sich gezogen und seinen Umhang über sie gelegt. Im ersten Moment wehrte sie sich noch heftig, nach einigen Minuten gab sie dann doch etwas nach. “Was sollte das schon wieder für ein Trick sein, dass ich mich dir nähere?” Ihre Augen strahlten eine Abscheu aus, welche ihr Gegenüber schon lange nicht mehr bei ihr gesehen hatte. “Das sollte ich wohl eher dich fragen. Warum springst du von diesem Turm.” Bei diesen Worten sah er nach oben und wieder zu Hermione hinunter. “Du hast mich doch dazu gebracht, wegen dir bin ich hinunter gestürzt. Und weil du wusstest dass ich fallen werde, konntest du meinen Fall bremsen. Denn wäre es nicht so, wäre ich jetzt tot. Also, was zum HENKER sollte das?” “Selbst wenn ich das könnte, würde ich es nicht machen, die Reaktionsgeschwindigkeit die es erfordert, ist mir einfach nicht gegeben.” Es war für ihn nicht ungewohnt, dass man ihn für alle möglichen Übelkeiten verantwortlich machte. Aber seine Ehre damit beflecken, dass er angeblich einen Mordversuch an einer Schülerin beging, nur um an sie heran zu kommen, war selbst für sein geschultes Ego nicht der Normalzustand. “Ach, rede doch nicht so einen Unsinn, du weißt genau, dass ich keinen Besen dabei hatte und sicherlich nicht fliegen kann, ohne solch ein Stück Holz. Also, was kannst du zu deiner Verteidigung sagen?” Mit finsterem Blick beobachtete Snape die Gesichtszüge seines Gegenübers. “Wie kommst du darauf, dass ich dich retten würde?” Seiner Stimme fehlte jeglicher Unterton und so wusste Hermione nicht, wie sie dies jetzt aufzufassen hatte. “Warum wärst du sonst zurück auf das Turmplateau gekommen und jetzt noch hinter mir her gehetzt.” “Ich....” “Du brauchst es nicht zu leugnen. Selbst wenn du glaubst, dass deine Maske bei mir noch funktioniert, bist du noch naiver als ein kleines Mädchen das gerade einen Teddybären bekam und es glaubt er sei echt. Mal ehrlich, glaubst du, dass du mir Avancen machen kannst, ohne deine Maske teilweise abzusetzen oder durchschaubarer zu machen. Auch du als Meister in dieser Kunst hast Lücken. Weist du was deine Lücken entstehen lässt? Es sind deine Gefühle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Voldemort es nie gemerkt haben will, dass du ihm nicht mit ganzem Herzen gedient hast.” Mit einem verletzten Ego und einem, von Hermiones Worten getroffenen Herzen, konnte er sich nicht mehr zusammenreißen und holte mit seinem rechten Arm weit aus. Das nächste was geschah bereute Severus schon nach wenigen Sekunden. Seine volle Armkraft hatte die Braunhaarige mit der flachen Hand getroffen, so dass Hermiones Kopf nach links schlug und sie sich nicht rüherte. Langsam und vorsichtig drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der die harte Hand kam. In ihrem Blick lag so viel, dass Snape nicht wusste was das vorrangige Gefühl war, das sie in so einen Blick fallen lies. In ihren Augen lag Hass, Verzweiflung, Unverständnis und eine Art von Ausdruck des Gewinns über ihn, Severus Snape. Es gefiel ihm wieder nicht, dass sie doch eine Sorte von Macht auf ihn ausübte, dem er einfach nicht entgehen konnte. “Es tut mir leid, Hermione ...ich...” Die Angesprochene erhob nur langsam ihre Hand um sein Wortgestammel zu beenden. “Du brauchst mir nichts erzählen. Erst willst du mich umbringen um mich zu retten. Jetzt schlägst du mich, als wäre ich so etwas wie ein Boxsack. Wie kannst du da nur behaupten, dass du mich liebst. Sollte ich dein Aggressionsabbauinstrument sein, oder wie hätte es deiner Meinung nach laufen sollen? Es ist schon beinahe lächerlich, was du dir leistest.” Hermione Granger wandte sich von ihrem Tränkeprofessor ab und begab sich zum Schlosstor, hinter dem sie auch sogleich verschwand. Kurz darauf folgte ihr wieder ihr neuer “Schatten”. Sie wurde ihn scheinbar nie los. Zornig fuhr sie herum und sah dem Schwarzhaarigen ins Gesicht. “Was willst du schon wieder? Willst du mich schlagen, umbringen, oder vor giftigen Spinnen retten die ja hier irgendwo herum krabbeln könnten?” Keine Antwort. “Hat es dir jetzt etwa die Sprache verschlagen, oder ist deine Kraft schon verbraucht?” Wieder keine Antwort. “Weißt du was Severus, das wird mir jetzt zu blöd.” Als sie die erste Stufe zu ihrem Schlafsaal betreten wollte, wurde sie erneut aufgehalten und geriet dabei ins Straucheln. “Verdammt, was soll das schon wieder?!” Wie schon fast gewohnt bekam sie keine Antwort. Aber dieses mal eine Reaktion, körperlicher Art. Der Ex-Todesser nahm den schlausten Kopf der Schule in die Arme und flüsterte nur leise vier klitzekleine Worte. “Es tut mir leid.” “Ich weiß.” Sie schwiegen sich einige Minuten lang an, ohne auch nur eine Silbe zu sagen. “Hermione??” Als Snape bemerkte, dass er die Kleinere so sehr festhalten musste, damit sie nicht auf den Boden fiel, überkam ihn die Angst, dass sie sich wieder in ein Koma versetzt haben könnte. Als sie sich aber immer enger an ihn schmiegte wurde seine Angst um sie geringer. Die Vermutung, dass sie eingeschlafen sein muss überkam ihn von Moment zu Moment mehr. Vorsichtig hob er den leichten Frauenkörper auf seine Arme und trug sie in seine Privaträume. Kurz nachdem er das Passwort zu seinen Räumen gesprochen hatte war er auch schon in seinem Schlafgemach angelangt. Inmitten dieses großen Raumes stand ein großes Bett, das völlig mit schwarzem Stoff überdeckt war. Das Gestell dieses Möbelstückes war aus schwerem Kirschbaumholz geschnitzt und mit feinen Schnitzereien an den Stellbolzen versehen. Inmitten dieses beschriebenen Raumes legte Snape die Braunhaarige Schülerin in die weichen Kissen seines Bettes. “Was machst du nur mit mir, meine Schöne?” Severus drehte sich von dem Bett weg und wollte sich in sein Wohnzimmer begeben, als sich von hinten einen Stimme an sein Ohr schlich. “Severus, wo steckst du?” eine müde Stimme kam aus seinem Schlafzimmer. Er wusste nicht was er tun sollte, sollte er zurückgehen und sich bei ihr bemerkbar machen oder sollte er sie ignorieren und sich in seinen Sessel setzen und ein Buch zur Hand nehmen. Nachdem sich diese feine Stimme wieder zu Wort gemeldet hatte, war seine Entscheidung gefällt. Folglich begab er sich mit einer heißen Tasse Tee an das Bett, wo ein gar nicht mehr so kleines Mädchen lag und sich hin und her wälzte. ‘Sie sieht so unschuldig aus. Niemand würde von ihr denken, dass sich in ihrem tiefsten Inneren einer Art Wirbelsturm befindet. Was soll ich denn jetzt machen. Ich hasse solche Entscheidungen’ “Severus? Bist du es?” “Ja Hermione, ich bin hier. Willst du einen Tee?” Doch anstatt, dass sie einfach antwortete, schlug sie die Bettdecke hoch und machte eine einladende Handbewegung, obwohl sie im Schlaf lag, lachte sie ihn an. ‘Wieder entscheiden. Ich hasse es!’ Nach ein paar Sekunden, fand er eine folgenreiche Lösung: Snape stellte die Tasse mit dem heißen Getränk auf seinen Nachttisch und legte sich sacht und leicht ängstlich neben Hermione. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als sich der Arm der Braunhaarigen um ihn legte und sie sich an ihn schmiegte. Der Duft ihrer Haare stieg ihm in die Nase. Es roch nach Kirschen. ‘Tja, du wirst eben meine Kirsche. Ich hasse diese Ausdrücke dieser Kinder, aber es ist so verdammt zutreffend bei ihr.’ Er musste bei diesen Gedankengängen leicht schmunzeln, bevor sein Atem gleichmäßiger wurde und er neben seiner Angebeteten einschlief. Er schlief nicht lange und so wachte er nach kurzer Zeit wieder auf. Leicht erschrocken fand er sich neben einem warmen, weichen Frauenkörper wieder. Einen Moment brauchte er, um zu realisieren, dass es dieses mal kein Traum mehr war. Sondern die Wirklichkeit. Zugegeben, sie ist ja nicht freiwillig, und wissentlich in sein Bett gestiegen, aber sie lag darin und schien sich in den seidigen Kissen wohl zu fühlen. ‘Und an dir’ Da war sie wieder, diese nervige Stimme in Severus’ Hinterkopf. Wie er hoffte, sie endlich los zu sein, denn sie hatte sich erstaunlich lange nicht gemeldet. ‚Ach halt doch die Klappe, du blöde Stimme! Ich brauche dich mit Sicherheit nicht.’ ‚Du wirst noch sehen, was du davon hast. Aber bitte, missmutige Extodesser soll man nicht reizen. Aber bedenke eines, niemand, ich wiederhole, niemand hört je auf ein Todesser zu sein. Auch nicht, wenn er sich verliebt und sich eine Partnerin gewählt hat.’ ‚Verschwinde einfach!’ „Severus, mit wem redest du denn?“ erschrocken drehte er den Kopf zur Seite, um einem Paar, unter lockigen Haaren versteckten, Augen entgegen zu blicken. „Ich habe doch gar nichts gesagt.“ „Da muss ich wohl geträumt haben, dass du was gesagt hast.“ Und schon drehte sie sich wieder herum und schlief weiter, als wäre es das normalste auf der Welt, dass sie hier auf einmal neben ihrem Tränkeprofessor liegt. ‚Ob ich sie lieber wecken sollte? Lieber nicht, sie sieht so friedlich aus. Ganz anders, als bei unseren Gesprächen, die doch meist nur Streitereien waren.’ Seine Stimmung schwang deutlich um, als er an diese Auseinandersetzungen dachte. „Du sollst nicht denken. Du sollst endlich Entscheidungen treffen!“ „Ich weiß. Aber was soll ich machen? Es ist so verzwickt.“ Hermione rutschte noch näher an ihn heran. Am nächsten Morgen wachte die kleine Gryffindor völlig verunsichert und irritiert auf. „Verdammt, wo bin ich hier denn gelandet?“ „Na, bist du auch mal wieder wach? Ich dachte schon du willst den ganzen Tag verschlafen.“ Severus lehnte am Türrahmen und hatte eine Tasse dampfenden und wohlriechenden Kaffee in der Hand. „Was will ich hier? Wie bin ich hier her gekommen? Warum bin ich nicht tot? Was geht hier vor?“ Ein Seufzer entrann Snapes Kehle. Hatte er doch so gehofft, das sie sich endlich für ihn geöffnet hätte. Aber es war, wie jedes mal, nur eine Illusion. „Du bist unversehrt auf dem Boden angelangt, bist demzufolge nicht tot, und weil du ohnmächtig geworden bist, habe ich dich hierher gebracht. Bevor die Frage kommt, warum ich dich nicht in den Krankenflügel oder in dein Bett gebracht habe, denk nach. Es hätte doch wirklich merkwürdig ausgesehen, wenn ich dich an einen dieser Orte gebracht hätte. Ich hätte unter Umständen deinen Mordversuch preisgeben müssen. Und das hätte ein langes Nachspiel mit Dumbledore gegeben.“ „Ist ja schon gut. Ich habs ja kapiert. Warum duzen wir uns eigentlich.“ „Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich diese Frage schon längst geklärt hätte.“ Eine bedrückende Stille entstand in seinem Schlafzimmer, bis er wieder das Wort ergriff. Hermione schien mit sich zu hadern, also übernahm er diesen unbeliebten Part. „Hermione, ich dachte du wüsstest mittlerweile, was ich für dich empfinde. Warum sträubst du dich dagegen?“ Empört stand sie aus dem Bett auf, woraufhin sie nicht wirklich stand, sondern eher wankte und Snape in die Arme fiel. Mit einem tomatenroten Gesicht lag sie in seinen Armen, und stellte mit Erstaunen fest, dass es sie nicht störte, es kam ihr sogar bekannt und richtig vor. „Warum gibst du nicht deinen Gefühlen nach? Warum machst du es uns so schwer?“ „Existiert denn ein ‚UNS’? Du bist mein Lehrer, ich also deine Schülerin. Noch dazu könnte ich deine Tochter sein...“ weiter kam die Dunkelhaarige nicht in ihrem Satz. „Nein, du könntest nie meine Tochter sein. Du hast dafür eine viel zu kleine Nase.“ Daraufhin mussten beide lachen, aber das angesprochene Thema hing noch immer in der Luft. Hermione wiederholte nur ein Wort, das ihr auf der Seele brannte: „Wie?“ Snape zog sie dichter an sich und brachte seine Antwort in solch einer samtigen Stimme vor, dass es der Kleinen kalt den Rücken hinunter lief: „Irgendwie. Hauptsache, ich habe dich.“ Voller Zorn schob sich die Gryffindor von ihrem Gegenüber weg. „Wie kannst du immer nur an dich denken? Wie wäre es, wenn du auch mal an mich denkst? Oh, ich vergaß: Ein Extodesser wird immer ein Todesser sein, egal ob er sich eine Partnerin gewählt hat oder nicht. Du bist ein Extodesser. Du wirst dich nie ändern.“ „RAUS! VERSCHWINDE! ICH WILL DICH NICHT MEHR SEHEN!“ er brüllte sie in solch einem barschen Ton an, dass sie nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand. Ihre Reaktionen waren jedoch eindeutig die einer verletzten Frau, welche sich keinen anderen Ausweg wusste, um in dieser Situation sich selbst treu zu bleiben. Sie brauchte keine Sekunde um den Entschluss zu fassen und auszuführen. Sie erhob die Hand gegen ihn und schlug so fest zu, wie sie nur konnte. ‚Warum tust du das Severus? Warum wirfst du mich raus? Tat es dir so weh?’ „Verdammt noch mal ja!“ er rief ihr hinterher, da sie schon fast aus seinen Räumlichkeiten verschwunden war. ‚Auch egal, wenn er mich in sein Zimmer schleppt, ohne mich zu fragen ist er doch selbst daran schuld, dass ich grantig bin und nicht gerade in bester Stimmung.’ „Ich weiß, es war ein Fehler. Aber was hätte ich denn machen sollen? Hätte ich dich fallen lassen sollen und dann liegen lassen? Bist du wirklich so naiv, dass du so etwas von mir denkst?“ „Verzieh dich einfach. Ich habe echt keine Lust mich jetzt mit dir zu streiten. Das machen wir ja so wie so zur genüge.“ „Aber Hermione...ich.“ „Gute Nacht Professor.“ Das letzte Wort betonte sie außergewöhnlich stark, so dass kein Zweifel übrig blieb, dass sie etwas privateres mit diesem Mann zu tun haben wollte. „Wie kann ich dich nur überzeugen, dass....“ mit gesenktem Haupt stand er hinter ihr und wusste nicht was er tun sollte um diese kleine Göre für sich zu gewinnen. ‚Es ist wohl doch aussichtslos.’ Er hoffte so sehr, dass sich die Ansichten der jungen Hexe, ihm gegenüber, ändern würden. Dass er wenigstens eine Chance von ihr bekam, aber seine positive Einstellung wandelte sich immer mehr in eine negative. Die Kleine hatte ja sogar recht, wie immer, das konnte er nicht leugnen, aber es waren nur noch etwas weniger als zwei Wochen, dass er ihr Lehrer ist und sie aus diesen Gründen offiziell nicht haben durfte. „Blöde Gesetze.“ „Nana, mein Lieber. Warum beschwerst du dich über Gesetze, du hast doch in deinem Leben schon so viele gebrochen, dass ein weiteres gar nicht mehr ins Gewicht fallen würde. Um welches geht es eigentlich?“ „Typisch Lucius Malfoy. Was willst du hier oder sollte ich lieber sagen was wollt ihr hier?“ Aus den Schatten des großen Kamins traten zwei Gestalten, Lucius Malfoy und Albus Dumbledore. „Guten Abend, Severus. Es tut mir leid dich schon so früh zu stören aber....“ „Es ist sehr dringend. Jemand ist verschwunden.“ Lucius’ Augen suchten verzweifelt nach einem Anhaltspunkt, was die schlechte Laune von Snape erklären könnte. Dieser hatte sich inzwischen in einen seiner Sessel gesetzt und trank seinen Kaffee weiter. „Seit wann interessierst du dich dafür, was in dieser Schule vorgeht. Albus?“ Seine Worte ließen keinen Widerstand zu sodass selbst Malfoy sich nicht traute ihm ins Gewissen zu reden. „Severus es geht um eine deiner Schülerinnen. Ms.Granger, um es genau zu sagen. Sie wurde seit dem Abendbrot nicht mehr gesehen. Würdest du uns bei der Suche helfen?“ Der Schulleiter schielte über seine Halbmondförmigen Brillengläser hinweg und setzte einen Blick auf, den der Schwarzhaarige nur zu gut kannte. Dumbledore benutzte ihn immer, wenn er etwas von ihm wissen wollte, oder er ihm helfen sollte. „Und was soll ich deiner Meinung nach machen. Großer Schulleiter.“ Seine Stimme tropfte mal wieder nur so vor Sarkasmus. Als ob er ihm je freiwillig einen Gefallen tun würde. Einfach lächerlich. „Severus Snape, behandelt man so seinen Vorgesetzten? Ich glaube du weißt sehr genau dass man dies nicht tut.“ „Was geht dich eigentlich unsere Streberin Nummero Uno an, oder hat dein Sohn sie verschwinden lassen.“ Lucius Malfoys Gesichtsfarbe ließ keinen Trugschluss über seine Einstellung zu diesem Thema zu. „Lass gefälligst meinen Sohn da aus dem Spiel, oder du wirst mich kennen lernen.“ „Vielen Dank Malfoy. Aber da ich dich schon kenne, lege ich bei weitem keinen Wert darauf“ Der Platinblonde stand kurz vor seinem persönlichen Vulkanausbruch. Zu gern hätte Snape diesen mal wieder erlebt, aber Malfoy tat ihm diesen Gefallen nicht. Im Gegenteil, er straffte seine Haltung und seine Gesichtsfarbe hatte sich regeneriert. „Kannst du uns nun helfen, oder was ist?“ Der Schwarzhaarige begab sich in die Küche und kam nach kurzer Zeit mit einer neuen Tasse dampfendem Kaffee aus derselbigen. „Sie müsste in ihrem Zimmer sein, oder beim Frühstück in der großen Halle.“ „Willst du uns veralbern. Was glaubst du, wo wir schon nachgesehen haben. Wie wäre es also mit einem brauchbaren Tipp.“ „Sieh nach und falls ich mich geirrt habe, werde ich es eingestehen. Aber beleidige mich nicht, wenn du gar nicht weißt, wo sie ist.“ „Ach, und Mr. Superschlau weiß natürlich wo sich die Gute aufhält, ja?“ „Aber natürlich. Würde ich euch sonst in die Große Halle schicken.“ Mit einer ausladenden Handbewegung befahl er die zwei ungewohnten Besucher aus seinen Räumlichkeiten. Dumbledore hatte ihn bei jedem einzelnen Wort gemustert, als ob Snape etwas an sich gehabt hätte, das seinen Blick magisch anzieht. Als die schwere Tür hinter dem ungleichen Duo zufiel, begaben sie sich doch zur Großen Halle. Sie trauten ihren Augen nicht. Unter den Langschläfern saß Hermione Granger und aß genüsslich ein Stück Toast. Sie bemerkte ihren Besuch erst, als er direkt hinter ihr stand. „Oh. Guten Morgen Professor, Mr. Malfoy. Darf ich erfahren um was es geht, dass sie mich schon zum Frühstück ansehen, als wäre ich ein Geist?“ „Ms. Granger, hätten Sie vielleicht die Zeit mit in mein Büro zu kommen. Ich hätte da ein paar Fragen an sie, die keinen Aufschub erdulden dürfen.“ „Aber natürlich, wenn ich vorher noch meinen Toast aufessen darf? Ich werde dann sicherlich in einer viertel Stunde da sein.“ „Es tut mir leid. Aber es ist sehr dringend. Sie können sich nachher etwas in der Küche holen. Wenn Sie nun bitte mitkommen würden.“ Dumbledore reichte der Kleineren die Hand und half ihr beim aufstehen. Als Hermione den Weg zum Büro des Schulleiters einschlug wurde sie aufgehalten. „Oh, Ms. Granger. Ich dachte mir, dass es angenehmer wäre, dieses Gespräch ins Freie zu verlegen. Es ist doch so ein herrlicher Tag.“ „Natürlich, wenn Sie meinen.“ Hermione senkte ihren Kopf nicht einen Augenblick. Sie wusste, dass etwas in der Luft lag, denn wenn Malfoy und Dumbledore sich um sie kümmern, musste etwas sehr ernstes vorliegen. An der kleinen Bank, nahe am See gelegen, ließ sie sich nieder und aß ihren Toast weiter. „Was verdanke ich eigentlich die Ehre eines so frühen Anliegens Ihrerseits? Ich nehme doch an, dass es etwas sehr wichtiges ist.“ Mit solch geblümten Worten kann doch eigentlich gar nichts schief gehen. So dachte sie zumindest. „Mrs. Granger, ich will gleich zur Sache kommen. Wo waren sie die letzte Nacht? Ihr Freund Harry hat sich große Sorgen gemacht, als er Ihr Bett unberührt vorfand.“ „War ja wieder klar, dass er dahinter steckt. Wissen Sie Professor, mir war nicht nach schlafen und so bin ich dann einfach spazieren gegangen. Bitte seien Sie darüber nicht erbost, denn ich wollte nur ein wenig ausspannen, bevor die Prüfungen anfangen. Das werden Sie doch sicherlich verstehen, nicht wahr?“ ‚Das Weib hat eine Art sich rauszureden und jemanden um den Bart zu fahren, das macht ja sogar mir Konkurrenz’ Malfoy schmunzelte in sich hinein als er den Blick des Direktors sah. Ganz vorsichtig versuchte er in Hermiones Geist einzutauchen, um ihre Beweggründe herauszufinden. Zu seiner Überraschung stieß er dabei auf massiven Widerstand. ‚Das gibt’s doch nicht. Jetzt kann das Weib sogar noch eine erstklassige Okklumentik. Nicht zu fassen. Langsam fange ich an Severus zu verstehen.’ Der Schulleiter blickte mit einem äußerst amüsierten Blick über die Ländereien von Hogwarts, als ihm eine Idee kam, wie er aus der erwachsen gewordenen Hexe etwas informatives herausbekommen würde. „Hermione, Liebes, wie wirst du die letzten Tage hier verbringen, bevor du uns verlässt?“ „Dumbledore, hälst du es für angebracht das wichtigere zu verschieben? Ich nämlich mit Sicherheit nicht. Also Ms.Granger, wo waren Sie die letzte Nacht.“ Lucius ignorierte den Themenwechsel von Albus einfach und versuchte seinen Willen durchzusetzen. Aber der Weißbärtige ließ sich nicht von seinem Weg abbringen. „Also, was wirst du tun?“ er hatte einmal mehr dieses Funkeln in den Augen, was jedem verriet, dass er etwas im Schilde führte. „Ganz klar: Ich werde lernen und dann meinen Abschluss mit Bravour machen. Das steht außer Frage. Für etwas anderes habe ich dann keine Zeit. Darf ich fragen was Sie von mir hören wollten?“ „Nichts nichts. Es war nur reine Neugier, die mich dazu trieb. Was mich nun aber doch auf mein Anliegen zurückbringt: Wo warst du die letzte Nacht? Es ist sehr wichtig. Ist dir vielleicht etwas zugestoßen oder bist du jemandem begegnet. Bitte sag uns die Wahrheit.“ Ohne auch nur einen Moment zu zögern gab sie ihre Antwort zum Besten, die aber leider nicht so ausfiel, wie es sich Lucius und Albus gewünscht hatten. Denn anstatt wahrhaftig die Wahrheit zu sagen erzählte sie nur, dass sie eine kleine Runde spazieren war und niemandem begegnet sei. Trotz dieser Lüge hatte es sich selbst für die beiden Begleiter angehört als wäre es die Wahrheit. Nur einer wusste, dass es nicht so war. Und dieser hatte sich unter einem Tarnumhang hinter dem alten Eichenbaum versteckt. ‚Du bist großartig Hermione.’ ‚Was wollen Sie Professor?’ ‚Hermione ich....ich wollte mich für heute morgen entschuldigen. Ich wollte dich nicht rauswerfen. Es kam so über mich. Es tut mir aufrichtig leid. Kannst du mir verzeihen.’ Hermione musste sich schnell etwas ablenken, damit sie es nicht verpasste, falls sich wieder jemand in ihr Gehirn einschleichen wollte. „Was? Glauben Sie mir nicht? Nun dann tut es mir leid für Sie. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, denn mehr war da nicht. Nur ein kleiner unschuldiger Spaziergang.“ ‚Hermione? Bitte, was sagst du nun. Nimmst du die Entschuldigung an?’ selbst in ihrem Kopf konnte sie den Ton hören in dem Severus sprach und diesem schien es wahrlich leid zu tun, was er getan hatte. „Ich werde mich dann wieder ins Schloss begeben. Ich sehe Sie ja dann beim Mittagessen. Guten Tag.“ ‚Und dich sehe ich heute Nacht. Zehn Uhr, Ostturm. Deine Chance, versau sie nicht schon wieder.’ „Nun Ms.Granger, wir verabschieden uns. Ich wünsche ebenfalls einen angenehmen Tag. Mr.Malfoy.“ Als sich Hermione etwas auf der Bank entspannte spürte sie, wie etwas sie an der Schulter berührte. Snape stand noch eine Weile hinter seiner Angebeteten und striff sie immer mal wieder an den Schultern oder dem Haar. Er konnte den Abend gar nicht mehr abwarten. Doch er ahnte nicht, wie schwer es heute noch für ihn werden würde. Tbc Danke fürs lesen. Ich hoffe ihr hinterlasst mir ein kleines Review. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)