Die mutige Außenseiterin! von Natsuki-Yuki (Band 1) ================================================================================ Kapitel 8: Das Training ----------------------- Die nächsten Wochen trainierten wir jeden Tag und wir verstanden uns immer besser. Jedoch von dem ersten Abend, als er einfach so auf der Couch einschlief, wurde nicht mehr geredet. Es war mir nun klar er war ein netter Kerl und dies änderte sich auch nicht groß, wenn er dem Boss gegenüberstand. Was sich allerdings sehr veränderte, war sein Erscheinungsbild, er bekam einen festen Blick, kleine und böse schauende Augen, eine gerade Haltung und eine Stimme, die gefühlslos war. Es war sehr schwer die Waffen, als welche ich sie nicht bezeichnen wollte, zu führen. Doch Cadim gab nicht auf, egal wie ich mich anstellte und er musste oft, nein sehr oft sagen: ››Oh, pass auf. Hier musst du ausweichen.‹‹ Oder vor allem: ››Hier musst du zurückschlagen.‹‹ Er half mir hier, indem er Anweisungen gab oder versuchte mich zu warnen. Doch auch wenn es Training war, wollte ich Cadim nicht verletzten. Denn alle ‚Verteidigungswerkzeuge‘, waren sehr scharf. Leider war es Cadim egal wie scharf sie waren, er versuchte mir etwas beizubringen und hörte als erst damit auf, wenn ich begann zurückzuschlagen. Durch die vielen Rückzieher, die ich machte, wurde aus der Angriffstechnik, die er mir zeigen wollte, eine Verteidigungstechnik. Ausweichen und mit einem harmloseren Schritt den Gegner entwaffnen und zu Boden strecken. Es glich alles sehr einem komischen Tanz und war eben so aufgebaut, dass ich wenn möglich niemanden schwer verletzen musste. Aber wenn man so ein ‚Werkzeug’ in die Hand nahm, musste man damit rechnen, dass es nicht immer so funktioniert wie man es gerne hätte. Man musste Respekt vor ihnen und ihrer Zerstörungskraft haben. Auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ, war es sehr schwer. Wie lange würde man wohl unter normalen Umständen brauchen, so etwas zu lernen. Vermutlich Jahre, dachte ich, zumindest um es so zu perfektionieren, dass man es einen Sport nennen konnte. Selbstverteidigung, Schwertkampf und der Kampf mit einer Stabwaffe, waren nun meine Unterrichtfächer. Nichts mehr mit Mathematik-, Physik- und Geschichtsunterricht. Wie wäre ich nun froh darum gewesen Herr Limos komische Erklärungen in Physik zu hören, die nie jemand verstand. Oder Herr Airs vergebliche Versuche uns eine Formel in Mathematik bei zu bringen, zu zuhören. Die Erinnerungen daran klangen wie ein Gedicht oder ein Lied aus weiter Ferne. Aber so war es nicht, statt mich mit Zahlen und Gleichungen herumzuschlagen. Hörte ich hier auf einem Schiff mitten im Meer, entführt von einer Gruppe, deren Namen ich noch nicht kannte, einem Jungen, zwei Jahre älter als ich, zu wie er mir etwas erklärte. War es nicht ironisch, dass man immer das haben wollte, was man im Moment nicht haben konnte. Ich konnte mir nicht einmal sicher sein, dass es Herr Limo und Frau Jett wirklich gut ginge. Als ich wieder aus meinen Gedanken erwachte, stand Cadim vor mir und schüttelte einfach nur den Kopf. Er ging an mir vorbei und sagte: ››Also du bist mir eine, ich erkläre dir gerade eine bisschen was über die Geschichte dieser Kunst und du bist geistig total abwesend. Ich würde sagen wir machen Morgen weiter.‹‹ Diese Worte überraschten mich nun, war ich solange in meiner Gedankenwelt? Ich konnte es nicht sagen, doch es war spät geworden und Morgen war ein ganz besonderer Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)