Ich, Kaoru und unsere Streitigkeiten von abgemeldet (Eine Woche reinstes Chaos) ================================================================================ Kapitel 3: Schach war noch nie mein Ding... ------------------------------------------- Ich, Kaoru und unsere Streitigkeiten (Eine Woche reinstes Chaos) Tag3/Mittwoch- Schach war noch nie mein Ding... Oder aber auch: Kapitel 3- Ein viel zu nervöser, auf den Beifahrer konzentrierter Fahrer der die Straße nicht achtet Ein neuer Tag, ein neues Chaos und neue Streitereien. So kann man jeden Tagesanfang in dieser WG nenne. WG? Ich müsste wohl eher BAND sagen. Ja, eine Band die unter der Diktatur von Kaoru Niikura, dem Bandleader leidet. Ach, was sag ich da? Diktatur ist doch nur ein harmloser Ausdruck... dieser SADIST versucht wirklich alles zu tun, um uns zu tyrannisieren. Naja. Ich muss mich wohl damit zufrieden geben, in dieser HG zu leben. (HG= Höllengemeinschaft). Ist doch egal. Bin ja nur ich. Ist ja nur Tooru Niimura. Die arme Sau... Verdammt, ich beginne schon wieder Selbstmitleid zu stiften. Damit muss es langsam einmal aufhören... Zum Teufel noch mal...! Heute Nacht habe ich mit den Gedanken gespielt, eine Selbsthilfegruppe für Playstationsüchtler zu stiften. Ich wäre dann das Oberhaupt und der Leiter dieser Selbsthilfegruppe. Obwohl ich die größte Hilfe gebrauchen könnte. Und als Beispiel dieser Diktatur hätte ich schon Kaoru. Da macht man einmal seinen Mund auf um seinen Leader mal richtig abzulästern... da steht der hinter einem. Das ist doch der Wahnsinn auf Erden. Ich liege noch immer wie Matsche aufn Bett und hab die Augen geschlossen. Mein Brustkorb hebt und senkt sich, ziemlich schwierig.. kommt’s mir halt vor. Als wäre etwas auf mir... Ich schlage die Augen auf. Tatsächlich. Da ist wirklich etwas! Aber es ist so schwer, dass ich es nicht einmal von mir runterbekomme. Ich kann es nur beäugen und stelle fest, dass es ein ziemlich seltsamer Tisch ist. Gut. Kaoru hat mir einen Schachtisch geschenkt. Soviel steht schon mal fest. Er steht auf meinem Bett, durch ihn wurde ich wach, weil ich ein plötzliches schweres Ding auf meiner Brust hatte. Normalerweise schlafe ich weiter, aber in Zeiten wie diesen weiß ich nicht, ob es eine Bombe, ein Hund beim Kacken oder Toshiyas Gewichthanteln sind. Nein. Es war ein Schachtisch. Ein ganzer, echter, großer Schachtisch!!! Wisst ihr, wie teuer die Dinger sind? Das ist mal ein Liebesbeweis. Eine richtige Liebeserklärung. Die gehört für einen Nobelpreis nominiert. Ich weiß zuerst gar nicht, was das ist... so gebildet ist die Stimme von Dir en grey! Aber als ich dann noch das Zettelchen bemerke, wird mir klar, dass ich gerade mit 3,5tausend Euro beschenkt wurde. Ich bin so gnädig: >Guten Morgen Kyo! Ich weiß, dass du deiner Playstation hinterher fieberst, aber ich weiß auch, was richtige Erziehung ist...< Steht da. RICHTIGE ERZIEHUNG? Das ist Punkt 1, an dem ich beinahe zu hyper ventilieren beginne. ICH BIN KEIN KIIIIND! Dann steht da noch: >Deswegen habe ich dir diesen Schachtisch aus USA einfliegen lassen. Das nagte mir auf den Kosten, aber für meine Lieblingsstimme mache ich natürlich alles.< Seine Lieblingsstimme? Pah! Als hätte er mehrere davon! >Ich wünsche dir damit ziemlich viel Spaß, für diese Woche. Danach ist dein Playstationverbot aufgehoben, und natürlich auch der Küchenservice.< Erst dann bemerke ich, dass ein brandneuer Küchenlatexfetzen dabei ist. Oooh, wie groooßartig, ich habe einen Küchenlaaaaaaatexfetzen bekommen...! >Noch ein Tipp: Wirf die Schachfiguren bitte nicht auf den Boden, sie sind 1. leicht zerbrechlich und 2. aus Glas!!< Pah, als wäre das nicht logisch, dass sie leicht zerbrechlich sind, wenn man durch ihnen durchgucken kann. Und das sie aus Glas sind, ist doch auch logisch, da sie mit WILLI GLAS signiert sind. >Toshiya ist sehr gut im Schach spielen.< Das interessiert mich natürlich... >Ich werde heute für diese Orkusdings so n Interview haben...< PAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARTYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY!!!!!!!! >... zusammen mit Dir...< .................... Stimmung ist im Eimer. Wie kann er nur! Ich schaff das nicht! NICHT MIT KAORU! NEEEEEIN! Aber Moment mal... Er ist heute bei dem Interview ist.. zusammen mit mir.. und Kaoru ist weit und breit nicht da... irgendwas ist da dran falsch.. Ich fühle mich geknickt und schubse den Schachtisch sanft von mir runter, damit auch ja nichts kaputt geht. Dann gehe ich leise aus meinem Zimmer, schnuppere ob es nach Ärger oder Kaoru richt, und tapse in die Küche. Ich sehe Shinya mit einer Müslischüssel und Toshiya mit einem Kräcker. Ich nicke nur zur Begrüßung und setze mich bedropt neben ihnen. Toshiya lächelt vor sich hin und auch Shinya scheint ziemlich amüsiert zu sein. „Was ist denn?“, frage ich und sehe die Beiden dabei an. Ich schäle meine Banane und beiße geschmackhaft runter, dann blicke ich mich um. Wo ist denn Die? Naja. Vielleicht ist er noch im Bad. Als ich aber zur Badtür blicke, ist diese sperrangelweit geöffnet. Also ist er auch nicht im Bad. Na gut. Dann eben in seinem Zimmer. „Ach, ich werde Kaoru vermissen...!“, sagt Shinya und beißt genüsslich von seinem Kräcker. Äääh, sagt TOSHIYA und beißt genüsslich von seinem Kräcker. So hab ichs gemeint. Darauf stimmt Shinya mit einem >Liebeskummer lohnt sich nicht, mein Darling!< ein. „Er ist nur HEUTE weg, klar?“, nuschle ich gereizt. Diese idiotische Aktion lässt meine Stimmung noch weiter nach unten sinken. Ich grinse die Beiden böse an und schmiede neue Mordpläne. Das ist also eine von diesen Situationen, in denen Shinya sich wehren kann. Er ist ja noch blutrünstiger als man denkt! Kaum ist Kaoru nicht da, packt er sein wahres ich aus.. Dieser Spacko! „Hey, Zahnstocher, lern erst mal essen...“, gebe ich genervt von mir und stehe wieder auf. „Das sagt der Richtige!“, blökt Shinya zurück. Was er damit bezwecken will, kann ich mir nicht vorstellen. Ich will es gar nicht wissen. Ich gehe Kaoru suchen. Er muss doch noch hier sein, wenn er mich mitnehmen will. Aber ich scheine mich geirrt zuhaben. Er ist nirgends!! Weder tot in der Dusche, noch masturbierend in seinem Bett. Er ist nirgends auffindbar. Und auch Die ist nirgends. Langsam mache ich mir Sorgen um Die. Kaoru hat ihn wohl nicht unter seinem Bett entdeckt und umgebracht? Zur Sicherheit prüfe ich Dies Existenz nach. Und das ist ganz einfach. „Du Shinni, ist Die denn nirgends da? Ich bräuchte da mal was von ihm.“ Genau, auf die schleimige Tour! So geht’s doch immer. Und bei Shinya sowieso. „Öhm, Nö, der ist mit Kaoru vorhin zum Bahnhof. Die fahren ja zu dem Interview.“, entgegnet er mir. Er ist noch immer mit seinem Müsli beschäftigt. Entweder er hat es sich neu aufgefüllt oder er hat bis jetzt noch gar nichts gegessen. Aber moment mal.. hat er gerade gesagt DIE FAHREN JA ZU DEM INTERVIEW? Das heißt, dass ich gar nicht mit muss? Freudestrahlend hüpfe ich hoch in mein Zimmer und checke den Zettel noch mal- zur Sicherheit. Tatsächlich!!! >...zusammen mit Die...< DIE! Steht da! Nicht DIR! Haha.. Das wäre ja wieder ein Schock des Lebens gewesen. Was bin ich froh, hier bei meinem Schachtisch und meinem.. ähm.. bett zu sein, aber jetzt mal Hallo, wieso freue ich mich über einen 3,5mio€ Schachtisch? Bin ich Student oder so? Halleluya, was hat sich Kaoru dabei gedacht..! Ich packe das Stück und trage es in die Küche, stelle es neben Toshiya ab und Klatsche in die Hände. Dieser sieht mich mit großen Augen an. Und auch Shiynas Blicke streifen zu mir. „Wo hast du den denn her?“ und „Seid wann bist du so stark?“ Sind die Fragen, die beinahe synchron aus den Münden der Beiden Mitglieder sprudelt. Ich sehe zuerst zu Toshiya und antworte mit KAORU und dann zu Shinya, dem ich die Antwort WEISS NICHT gebe. Dann laufe ich zurück in mein Zimmer. Sollen die sich doch mit diesem Schachtisch amüsieren. Ich kann kein Schach. Weder Go noch Mensch ärgere dich nicht. Ich kann gar keine Spiele. Vielleicht ist dass auch besser so. Wieso soll ich auch spielen? Reicht doch wenn mit mir gespielt wird oder wenn ich singe. Dass kann ich doch tausend Mal besser. Haha Und wie ich es mir gedacht habe, die Beiden haben wirklich viel und laut Spaß mit diesem Schachtisch. Man hört es durch die Wände, wie sie sich amüsierend gegeneinander kriegen. Sie sollten nicht so grob mit den Figuren sein, sonst gehen sie noch kaputt. Ach was, was interessiert mich das überhaupt? Kaoru suckt! Und dieses Schachtischgetue auch! Ich habe gerade einen fürchterlichen Ohrwurm von SPIRIT OF THE HAWK. Kennt ihr das? Eha ma eha mama eh eh haha , eh eh hahamamamha... uh uh uh uh uh, eha ma eha mama eh eh haha... mna eha mamajyameahe, ehamejja mama eh eh mama, ma eh eh maja majo o ne... Dieses Lied macht krank. Und süchtig. Aber auf welche Scheibe war das noch schnell... das brauch ich jetzt. Wenn ich Ohrwürme habe, muss ich mir die Lieder schnell anhören, um die Würmer los zu werden... ziemlich zäh das Ganze. Eha ma eha mama eh eh haha singend hüpfe ich durch das Zimmer, begleitet mit SPIRIT OF THE HAWK, was dieses Weib so reinkrächzt. Wie ein roter Amazonasbewohnender Indiana sprinte ich durch mein Zimmer, nehme die verrücktesten Posen ein und gröle lauthals eh mama eh eh maha mit. Ich hoffe nur dass DAS keiner sieht... Puh, zum Glück ist dieses Lied aus, mein Tanzhunger gestillt und der Ohrwurm weggegangen. Bin ich froh, das ist echt ein Wahnsinn. „Kyaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!“, schreit es. Ich blicke gegen meine rechte Wand des Zimmers. Es MUSS Shinya sein. Nein, es KOMMT von SHINYA. Und es klingt siegessicher. Hat er gegen Toshiya gewonnen? Ich bin neugierig und krieche in die Küche. Ganz undercover luge ich unter dem Tisch hervor und stelle aber fest, dass Shinya nur die erste Figur setzen durfte. Mann, wollen die mich verarschen? Dann hat Shinya halt beim Schnick Schnack Schnuck gewonnen. Toll! Und jetzt bekommt er einen Keks mit runden Ecken und den ersten Zug. Hihi. Ich blicke weiterhin zu. Und wieder holt mich dieses Gefühl des Entzugs meiner Playstation ein. Shinya summt schon wieder Daylight von NoAngels. Dass macht mich nervös. Und ich will endlich wieder OnePiece auf minr Playstation spielen! Mir steigen schon die Tränen in die Augen als ich weiter darüber nachdenke, dass ich nicht OnePiece spielen kann und weil Shinya nun LASKETSHUP singt. Toshiya mimt höchstwahrscheinlich Buddha und ich sitze da, mit verquollenen Augen und lausche Shinya. Will er mich denn umbringen? Er weiß doch dass ich solche Lieder hasse. Und Toshiya hasst sie auch. Naja. Ich muss mich auf andere Gedanken bringen. Ich kann nicht einfach dasitzen und warten bis ich auf Turkey komme, weil meine Playstation nicht da ist. Aber es ist schon zu spät. Mir ist schon heiß und kalt zu gleich. Ich friere aber der Schweiß steht mir auf der Stirn. Meine Augen sind klein und die Pupillen nehmen den ganzen Platz ein. Ich zittere und beiße mir beinahe die Zunge ab. Na schön, vielleicht überreagiere ich ein bisschen. Aber so schauts wirklich aus mit mir. Kaoru weiß das. Alle wissen das. Sie wissen dass ich auf Turkey komme, wenn ich nicht Playstation spielen kann. Und wenn ich auf Turkey bin, dann kann man nicht sprechen, essen oder singen mit mir. Geschweige denn von spielen. Bitte, bitte gebt mir meine Playstation zurück.. einmal noch... bitte.. und dann ist Schluss.. wirklich.. Aber ich denke dass dieses Betteln nicht hilft. Zumal Kaoru nicht nur das Kabel, sondern auch die PLaystation mitgenommen hat. Und auch alle Spiele sind weg. (ich könnte mir ja die Playstation des Nachbarn ausleihen, ihr wisst ja) Aber als ich das einmal tat, kam Kaoru drauf und seitdem packt er auch die Spiele mit ein. (ich bin nur an meinen eigenen Spielen interessiert) Wisst ihr, welches Lied mich aus den Gedanken reißt? Dragostea Din Tei. Kennt ihr doch, kennt ihr nicht? Das sind diese 3 Sexy Typen die auf dem Flugzeugflügel stehen und nicht runterfallen, während sie wie wild posen und kreidefalsche Töne von sich geben. Wirklich tragisch. Ich glaub die sind schwul. Seht euch die an. Doch doch, die sind schwul. Das sagt sogar Shinya und Toshiya. Obwohl sie Männer nie mit schwul beschimpfen. Dann muss es aber wirklich fall dreitausend sein. Wow hat der einen Oberkörper!! Ich stehe auf, ziehe mein Tshirt aus und streichle über meine Brust und meinen Bauch. „Da kommt der nicht nahehin dran!“, zische ich und streichle weiterhin. Ich bezwecke damit, dass ich von den beiden angeschaut werde. Shinyas Augen sind groß, Toshiyas funkeln. Ein „wow“ ertönt. Jaja, ich weiß, ich habe den Traumkörper aller Männer.. Hnn, ich bin so schön... argh, so wunderschön. Jeder würde sich auf mich legen.. Haha... ääähm.. unter mich... so.. mein ich.. ach egal! Ich-muss-mich-beschäftigen. Ich-muss-mich-beschäftigen. Ich-muss-mich-beschäftigen. Ich-muss-mich-irgendwie-beschäftigen. Ich-muss-mich-irgendwie-beschäftigen. Aber-wie-soll-ich-mich-beschäftigen? Singen! Ich geh einfach singen! Das ist es! Karaoke! Hahaha! „Toshiya? Shinya?“, frage ich zuckersüß mit meinem zerbrechenden Dackelblick. „Kommt ihr denn mit mir mit, Karaoke singen?“ Shinya und Toshiya tauschen sich ihre Blicke aus. Schlafzimmerblick. Haha. „Ja klar, können wir ja. Aber nur wenn wir auslosen, wer welches Lied singt!“, gibt Shinya in meine Richtung. „Ja, und wir bleiben bis am Abend!“, steche ich wieder ein. Irgendwie muss ich diese Gedanken von der Playstation ja los werden. Daraufhin spricht Toshiya. „Darf ich denn anfangen?“, und auch er bricht das Eis mit schmelzenden Liebesblicken. „Schnick Schnack Schnuck!“, schlägt Shinya vor. „Ja!“, sage ich. „Ok..!“, gibt sich Toshiya geschlagen und steht auf. „Ich muss noch ins Bad!“, lächelt er und dreht sich rum. „Okay!“, sagen ich und Shinya fast zeitgleich. Nachdem Toshiya im Bad verschwindet, setze ich mich an den Schachtisch und beäuge das Brett samt den Spielfiguren. Auf der anderen Seite sehe ich zwei leuchtende Augenpaare, die mich wohl zum Spiel auffordern. Ich nicke und nehme die etwas dunkleren Glasfiguren, stelle sie an den Platz und bekomme erstmal blöde Blicke von Shinya zu geworfen. „Was?“, knurre ich und mustere meine Figurenverteilung. Ok, vielleicht KANN das was nicht stimmen, aber nirgends steht dass es NICHT stimmt. Obwohl er mir die Spielfiguren an den richtigen Ort und die richtige Stelle stellt, sehe ich ihn geistesabwesend an, und überlege den ersten Zug. Er muss grandios sein. Einfach gnadenlos und gut überdacht. Ich darf es ihm doch nicht zu einfach machen. Wieso sonst war ich in diesem bekackten Schachclub, in dem ich mich.. ok, nie blicken haben gelassen habe? Ach was- egal! Ich zeigs Shinya schon! Hahaha! „Wer beginnt?“, sage ich mit dezentem Glauben überlegen zu sein und mit einem hüsteln begleitet, als wolle ich andeuten, dass sowieso ICH , der Prophet, die Stimme, beginnen würde. Shinya lächelt und deutet eine Handbewegung an. Erst dann bemerke ich, dass er bereits eine Figur versetzt hat. „Weiß!“, bringt er noch über die Lippen, bevor er kichert und mich ansieht. Oh, ups, das habe ich wohl vergessen. Okay, aber das sagt noch gar nichts aus. ICH war schließlich im SCHACHCLUB. Kein anderer.. haha! Dann sieht er mich wieder an. Nein, er erwartet doch nicht von mir dass ich jetzt meine Figur setze? Ok.. Kon-zen-trier dich Kyo. Setz einfach mal die gleiche Figur wie Shinya nach vorne... Nein, das ist dann ja nachahme. Das merkt er. Dann merkt er dass ich Null Ahnung vom Schach habe. Scheisse. Außer ich begründe es irgendwie.. aber wie könnte ich des begründen? >Ja ähm, das gehört.. äähm.. zu meiner Strategie< Nein, dieses >ähm< gehört weg. Sonst merkt er ja dass ich lüge. Beziehungsweise dass ich eine Strategie suche, die es gar nicht gibt. Kyo, mann, das gibt es doch nicht! Du musst doch wenigstens EINEN Zug beherrschen! Komm schon, streng dich an...! Jaaaaaah, das war es. Der wohl ersehnte erste Zug. Der erste.. ähm.. die erste Figur vorne zweite Reihe ganz links. Hahaha. Shinya wird mich nie- Moment mal?! WAS TUT DER DA? Ich beobachte wie er mit einer geschickten Handbewegung meine Figur abräumt und seine, die vorher schräg vor meiner Stand auf den Platz meiner Figur stellt. Er lächelt mich überlegen an. Glaubt es oder nicht. Für diese drei Spielzüge haben wir NUR dreißig Minuten gebraucht. Ähm.. ich habe 28 Minuten gebraucht. Aber das kommt sehr gut an. Je länger man bei einem Zug braucht, desto eingeschüchterter sind die Gegner. Hähä... Ich bin ja klug. Aber jetzt bin ich schon wieder an der Reihe. Und ich habe schon wieder fünf Minuten lang nur mit mir selbst diskutiert. Aber jetzt zurück zu meiner Spielstrategie. Ich muss doch, verdammt noch mal Kyo!!! SETZ DOCH DIESEN BLÖDEN STEEEEEEEEEEEIN!! ..Stein? VERDAMMTE SCHEISSE! Figurrrr! Ich bin kurz davor innerlich zu zersplittern. Meine Nerven werden zu haardünnen Fäden, die schon zum Reißen drohen. Tief durchatmen. Ich erinnere mich sachte daran, wie Shinya mir von seinem Autogenen Trainings Kurs erzählte. Kurz darauf sprudelten nur noch Weisheiten des YinYangs aus Toshiyas Mund. (Die Beiden bekriegen sich nämlich mit ihren Ansichten, welcher dieser Methoden denn besser sei). Shinya erklärte mir, dass das Autogene Training besonders gut vor Prüfungen und anderen täglichen Aufgaben funktioniert. (wenn man es richtig beherrscht und anwendet). Toshiya sagte mir, dass das alles nur Habakuks wäre und die einzig wahre Beruhigung der Seele mit Fengshui und Yoga ausgeglichen werden könne. Shinya wiederum meckerte in mein linkes Ohr, dass das autogene Training sehr spezialisiert auf gewisse Probleme des Anwenders sei. Toshiya wisperte in mein rechtes Ohr, das Yoga einfach über anwendbar sei. Shinya fauchte dass das Autogene Training auch bei Selbstunterschätzung und Selbsthass eingesetzt werden kann- darauf gab dann Toshiya keine Antwort mehr. Worüber ich wirklich froh war. Ich wollte mir keine Pro & Contras von Yoga & Autogenes Training reinziehen, weil ich sowieso keine Ahnung von beiden habe. Aber ich denke, dass hier ist eine authentische Auflösung des Problems im autogenen liegt. WAS FÜR EINEN MÜLL REDE ICH HIER? VERDAAAAAAAAAAA~MMT! Und schon wieder waren mindestens zehn Minuten um. Ich bin ganz ruhig. Ich bin ganz ruhig. Ich bin ganz ruhig. Ooooooooooooooooooom... Ooooooooooooooooomm... Geräusche gleichgültig. Konzentration angespannt. Geräusche gleichgültig. Ooooooooooooooooooooooom... Oooooooooooooooooom.... Ok. Es BRINGT nichts mich zu beruhigen. Ich schaffe das einfach nicht. Nichteinmal mit einem höchstproffessionell gemixten Scharaffu aus Yoga, Fengshui, Meditieren und autogenem Training. Nieder mit Beruhigung! Zitternd schiebe ich die zweite Figur nach vorne. Schluckend verfolge ich, wie Shinya die nächste vor sich stellt. Ich schiebe die Unterlippe vor die obere und überlege erneut. So schwer kanns nicht sein. Ich bin ganz ruhig... Und zack. Ja! Das war es! Das war das richtige Kyo! Du bist guuuuuut, wow, du bsit so gut! Ich staune, Kyo du bist guutu! Und nun genug mit dem Selbstlob. Selbstlob stinkt nämlich. Eigenlob auch. Aber das ist ja eh dasselbe. Es stinkt eben. Weiß auch nicht warum. Ich frag mal lieber nicht. „Du Shinny.“. Ich sagte, ich frage lieber NICHT! Der Angesprochene hebt den Kopf. Er lächelt nüchtern und blickt zuerst auf den Schachtisch, bevor er mir seinen liebevollen Blick würdigt. Hundsgetreu verliere ich meine Gedanken in seinen Augen. Sie sind so klar, und.. WAS? WAS REDE ICH DAAAAAAAAAAAAAA? VERDAMMTE SCHEISSE! Ich klopfe auf meine Schenkel. Der schlanke Drummer mit dem Strohhaar blickt mich immer noch an. „Ja, was ist denn?“, lässt er nach einigen Minuten verlauten. Ich lege den Kopf schief und segne Gott, als Toshiya hinter Shinya den Raum betritt. „Ach. Ich wollte dir nur sagen, dass Toshiya bereits fertig ist. Wir können los.“, stammle ich, mein Blick wird von Toshiya gefangen und ehe ich mich versehe, stolpere ich über meine eigenen Füße, als ich mich auf den Weg ins Vorhaus mache. „Herrgottessack!“, schreit Shinya und torkelt auf mich zu. So wie er jetzt steht kann ich günstig unter seinen Rock gucken. Haha. Nein, Kyo, was ist los. Du hast wohl ein ernstes Problem. Du schaust Männern hinterher? Ok. Männer. Was sind das schon. Also diese beiden mit Sicherheit nicht. Bei diesem Gedanken mustere ich Shinya. Sein langes, gewelltes und kastanienbraunes Haar fällt über seine Schulter, seine kirschroten Lippen glänzen im Licht der Tischlampe und seine Augen schimmern. Seine zarten Gesichtszüge werden abgerundet von einem Hauch von Vanille und von seinem Gewand reden wir mal nicht. Ok. Ich gebe es ja zu, dieser Anblick ist schon.. außergewöhnlich. Und.. nett, ja, nett sag ich mal. Und dann mustere ich Toshiya. Sein blaues Haar, das mit schwarzen Flecken bedeckt ist erinnert an eine Eisprinzessin. Genauso wie seine hellblaueiszarten Lippen, die mit weißer Kontur versehen sind und die Augen, die schwarz und blau umrandet sind. Sein Teint ist hell, fast schon weiß. Gleich beiß ich mir in den Arsch. Sag mal, hatte der vorhin nicht gerade noch blondes Haar? Sind wir denn in der Gauze Ära stecken geblieben? HILFE???????? Schnell mustere ich mich selbst. Ich liege ja noch am Boden, da klappt das nicht so gut. Ich muss mir erst dreimal die Augen reiben, bis ich mit meinen Gedanken wieder im Einklang bin. Uh. Da steht gar kein Shinya mit einem Rock dessen Schlitz bis zur Taille geht, und welcher seine Lippen kirschrot und seine Augen glänzend hat. Und auch kein Toshiya, der blaue Haare mit schwarzen Flecken hat, und der mit seinen hellblaueiszarten Lippen mit weißen Konturen an eine Eisprinzessin erinnert. Und ich dachte schon ich wäre... Oh gott! Aber das bin ich dann ja auch! Ich halluziniere! Das sind dann schon mal die ersten, scharfen und harten Entzugserscheinungen von meiner Playstation. Ich sagte doch dass ich so was bekomme. Aber schlimmer ist, dass ich mir Shinya als sexy Lady mit kirschrotem Schmollmund und Toshiya als Eisprinzessin vorgestellt habe. Hat DAS etwas zu bedeuten? Oh nein.. Oh nein.. denk nicht daran, Kyo, du bist ein Mann wie jeder anderer... ja, so ist es. Du findet alles weibliche eben anreizend. ABER TOSHIYA UND SHINYA SIND DEINE FREUNDE VERDAMMT! UND DAZU NOCH MÄNNLICH! M-Ä-N-N-L-I-C-H!!! Ok. Lassen wir das mal. Am besten ist, wenn ich diese Aktion von eben einfach einmal ignoriere. Langsam stehe ich auf, reibe mir meinen Bauch und sehe die Beiden perplex an. Dann setze ich einen Warumonoblick auf und stapfe in mein Zimmer. KYO! KYO! Rufen sie mir hinterher. Ach leckt mich doch. Beleidigt, eigentlich ohne Grund, setze ich mich in mein Bett, starre auf die Wand und denke nach. Jetzt habe ich keine Lust mehr, Karaoke singen zu gehen. Ich habe schlechte Laune. Grummelnd verschränke ich meine Arme vor der Brust und stiere gerade aus. Püh. KYO? KYO! Da sind sie wieder. Diese Stimmen.. ganz nahe. Aber sie sind NICHT von Shinya. Auch nicht von Toshiya.. aber von wem dann? Dochdoch, das merke ich. Toshiya nennt mich kyoooo und shinya betont es eher auf das >k< . fragt mich nicht wie das geht. Wohl so: kkkkyo! Khyo! Ein hackiges ‚K’ sozusagen! Obwohl es Toshiya eigentlich bevorzugt, Kyo zu sagen. Er sagt immer Kyoooo und zieht dieses oooo so lange. Das nervt. Das klingt so kindhaft. Als wär ich.. moment, ich bin zwar klein, ja? Aber ich bin KEIN KIND! Und..und.. und süß schon gar nicht! UND AUCH NICHT KLEIN!??? Was ... ZUR HÖLLE NOCHMAL! KYO? KYO! WAS oder WER spricht hier? Ja bin ich denn verrückt? VERDAMMT! Wirr sehe ich mich um. Niemand ist in meinem Raum. Auch nicht unter meinem Bett. Und unter mir schon gar nicht. Über mir? Nee, da mach ich mir nicht einmal die Mühe raufzugucken. Da kann doch gar niemand sein. Ich halluziniere einfach, so siehts aus. Ich muss wirklich... ich brauche wirklich meine Playstation. Ich fühle es. Es klopft an der Tür. „Ja!“, knurre ich. „Darf ich rein?“, murmelt es zurück. „Nein!“, grummle ich. „Bitte, Kyoooo.“, stottert es. „Nein!“ Da war es.. dieses.. kyoooo... „Ach komm schon, Khyo. Wir wollten doch in die Karaokebar!“, fiepst es. Und da war der 2. Übeltäter. Khyo. Dieses ... argh. Können die mich nicht einfach KYO nennen? „Ich weiß!“, schnauze ich zurück. Meine Stimme klingt heiser. Ich will jetzt nicht mit ihnen singen. Ich bin.. irgendwie verletzt. Ich weiß nicht, aber irgendetwas bedrückt mich gerade. Vielleicht die Absicht meine Playstation nicht mehr zu sehen. Oder aber auch, die Ansicht, dass ich mir Shinya mit roten Kirschlippen und Toshiya als Eisprinzessin vorgestellt hatte. Ich hoffe nur, dass Kaoru bald wieder kommt. Es klingt zwar blöd, aber ich vermisse ihn. Irgendwie.. ist alles so ruhig. Keiner schreit.. keiner kommandiert mich... und keiner ist da, mit dem ich mich über Lyrics unterhalten kann. Oh Mein Gott. Langsam wird’s hier melancholisch und depressiv. Schnell weg mit den Gedanken. KYO? KYO! Flüstert es. „VERDAMMT NOCHMAL!“, mit diesen Worten springe ich auf, schlage mir den Kopf an der Zimmerdecke an und sehe skeptisch durch mein Zimmer. „..auuuutsch...!“, wimmere ich und betatsche meinen Kopf. Herrgottssack, wie weit bin ich denn hoch gesprungen? ... Ich verfluche dieses HAUS! Ich verfluche KAORU und die WELT! Dann kichert es. Ich schlage mir auf den Kopf und schüttle ihn ganz fest. .. oh mein gott... Zum Schluss ist es ein Fan, der sehen will, wie leicht reizbar ich bin! Unsicher sehe ich mich um, bewege dabei aber nur meine Augen. Der Rest meines Körpers steht wie versteinert da. Meine Augenbrauen zucken aber. „Kyo? Mit wem sprichst du?“, kommt es von draußen. Ja sagt mal, wollt ihr mich völlig fertig machen? Bin ich denn komplett verrückt? Ich blick überhaupt nicht mehr durch... als ich meinen Blick auf die Uhr versteife, bemerke ich, dass es bereits Nachmittag ist. Theoretisch müsste Kaoru bald wieder kommen. „Kyooo, kommst du? Lass uns jetz Karaoke singen gehen?!!“, spricht es außen und wird mit dem Pochen an der Tür begleitet. Ich nicke nur und steige von meinem Bett. Dann sehe ich mich seufzend um. Ich bin verrückt... Mein Anblick im Spiegel verrät mir, dass ich mir meine Haare wieder einmal colorieren müsste. Ähm.. ich meine, meine Haare färben. Dieses Orange passt nicht mehr.. das gefällt mir nicht so gut. Am besten aber ist, wenn ich Toshiya frage, welche Farbe denn zu mir passt. Der weiß auf alles eine Antwort. Der hilft immer. Man kann ihn alles fragen, er hilft immer und wo er kann. Also es wär ja mehr als angebracht, wenn ich ihn fragen würde, welche Farbe denn zu mir wirklich passt. Bis jetzt hab ich ja nur meinen Kopf durchgesetzt, wie es AUF meinem Kopf aussehen soll. Ich öffne still die Tür. Ich mustere mein Gegenüber. Ähm.. meine DREI Gegenüber.. nein, vier sind es. WASSSSS? Darf ich bitte noch irgendetwas mitbekommen? Ich drehe mich schnell wieder um und zähle an meinen Finger ab, wie viele Members Dir en grey hat. Ok. Da wären.. 1, Shinya. 2... die.. 3 ich.. vier.. toshiya und.. fünf ja Kaoru! Und ... 1,2 und 4,5 stehen vor meiner Zimmertür! Das heißt Nr3 –das bin ich- steht in meinem Zimmer, ja logisch bin ja ich. Das wieder rum heißt.. Das Kaoru wieder zurück ist! Und Die auch! „Kyo? Kyo!“, sagt es wieder. Streng. Na? NA? WAS sagte? Es war WEDER Toshiya NOCH Shinya!... (ich erinnere ich wage an >khyo< und >kyoooo<...) es war.. : KAORU. „Was?“, fauche ich. Ich sehe ihn aus kleinen Augen an. „Was machst du überhaupt wieder hier?“, knurre ich. „Naja, als Die im Flieger..“, Kaoru wirft einen Seitenblick zu Die, der mit einer theatralischen Stimme düster ein Lied singt... „...genau DAS tat...“ Ich mustere ihn noch mal und jetzt mimt er einen japanischen Schlagersänger, der ein schlechtes Cover von ÜBER DEN WOLKEN MUSS DIE FREIHEIT WOHL GRENZENLOS sein abgibt.. Es verschlägt mir die Sprache. „Na und?“, fauche ich. „Naja, er ließ sich aus der Vorfreude nicht mehr entfernen- das Interview ist im Arsch.“ Dann wedelt er mit einigen Papieren, die meine Blicke gefangen nehmen. „Was ist das..?“, zische ich, während ich mich zu verteidigen versuche, da Dies Glückseeligkeit für alle anwesenden tödlich ausgehen könnte. „Die blinden Kopien vom Interview...“ DAMIT erreicht Kaoru dass ich ihn fragend ansehe. „Für was?“, steche ich nach. Ich muss etwas zur Seite Rücken, weil Die schon zum dritten Mal den Refrain und seine dazugehörigen Posen wiederholt. Ich bange nur um mein Leben. Shinya und Toshiya haben es sich schon in Kaorus BMW bequem gemacht. (Er hat 2 Autos) (sie sagten jedenfalls, das sie sich in den Schwarzen setzen würden.. daraus schließe ich, dass sie den BMW meinen.. obwohl Kaorus Mercedes auch schwarz ist... aber den nennen sie komischerweise Silberling... die 2 sind ja wirklich wie Frauen...) „Du Kao, ich hab jetz wirklih keine Lust zu quatschen. Ich hab Shinny und Totchi versprochen dass ich mit ihnen in die Karaokebar ’30°° geh.... wir sehn uns am Abend..“, grummle ich und schließe meine Zimmertür. Ich schlurfe den Gang entlang und spüre wie Kaorus Blicke auf mir haften. „Moment Mal!“, ruft er mir hinterher, nachdem er sich wieder klare Gedanken gefasst hat. Ich drehe mich um und sehe den großen Mann, der aus Entfernung eher klein wirkt, an. Ich blinzle. Die kreischt den Chorus und Kaoru wedelt mit den Zetteln. Ich wiederhole mich; ich blinzle. Die ist am Ende des Choruses angelagt und verflüssig gerade die dritte und vierte Strophe, während Kaoru weiterhin wie ein Scheibenwischer wedelt. Oh Gott, was ist geschehen. Ich bin in eine Minütliche Routine gepackt geworden. Das hier geschehene wird sich bestimmt noch 42979x wiederholen, bis es sich in die Gegenwart versetzt. Was, wenn ich hier niemals mehr rauskomm? Oh nein. Ich darf gar nicht daran denken.. Hey, das wäre aber eine neue Song idee... „Routine der Minute“ oder „Minuten Routine...“ oder einfach und schlicht „ROUTINE“ natürlich mit einigen Sonderzeichen.. so wie in Indie Zeiten. „R:óutinê“ ... Ha, das wärs doch.... Genau... hihi, Kyo, auf welche Gedanken du kommen kannst, wenn du einem mit Zettel wedelnden Kaoru zublinzelst und Die wie ein wild gewordener, japanischer Schlagersänger ÜBER DEN WOLKEN MUSS DIE FREIHEIT WOHL GRENZENLOS sein grölt. Würde ich Die nicht besser kennen, würde ich sagen, er sei betrunken. Aber ich will auf diese Situation gar nicht weiter eingehen. Ich blinzle noch mal.. und noch mal. Und immer wieder. WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!! Ich laufe wütend zu Kaoru, klemme ihn unter meinen rechten Arm, mustere Die, klemme diesen unter meinen linken Arm und zerre sie raus zum Wagen, wo ich die Beiden auf die Rückbank stecke und ich mich selbst hinters Steuer setze. Ich lege die Hände auf das Lenkrad und es ertönt ein vierfaches Klaxgeräusch. Wie synchron sie sich alle anschnallen... Ich blicke in den Rückspiegel und mustere 2 ängstliche Gestalten.. Hahaha, ich werde euch das fürchten lernen..! Dann aber bemerk ich erst, dass einer fehlt. Kurz darauf ertönt ein dumpfes Klopfen an der Fensterscheibe. Darf ich vorstellen- Herr Friedhofsparkplatzwächter Kaoru Niikura. Grummelnd steige ich aus und setze mich hinten zwischen Toshiya und Shinya in die Mitte. Vorne sitzt Die grübelnd am CDfach und Kaoru steigt auch schon zufrieden ein und setzt seinen bequemen Leader-arsch auf einen samtigweichen Autosessel. Gähnend lege ich mich zurück und mache es mir bequem.... bis zum ’30°° ist es noch weit, also kann ich ruhig etwas... Verdammt noch mal was ist denn jetzt los? Plötzliches Gekreische. „KAOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORUUU!“ Ich blicke nach links, nach rechts, nach oben.. ja sogar nach hinten, bevor ich auf die Idee komme nach vorne zu sehen. Tatsächlich kam das Gekreische von vorne. Die war es. Kaoru nörgelt rum und schmeißt den Wagen an- ich glaub schon zum dritten Mal. Wie alt diese Karre wohl ist.. (nicht mal ein Jahr...). Ich sehe, wie Die an Kaoru reißt, zetert und zieht. Plötzlich schlägt er ihm mit einer CD auf den Kopf. Dann spricht er auf einen Schlag auf den anderen mit ruhiger, erwachsener und Die Stimme. „Hast du denn die Reinhard Mey CD nicht mehr hier?“ Ich pruste laut los. Aber nur im Gedanken.. HAHAHAHA! Nicht sein Ernst.. oder was? Ich wusste ja das Kaorus Musikgeschmack.. hm, nun gut.. um es freundlich auszudrücken: gewöhnungsbedürftig, ist.. aber dass er Reinhard Mey Musik hört, ist mir neu. Naja, jedenfalls weiß Die es. Ob Kaoru es ihm gesagt hat oder Die selbst bemerkt hat, will ich gar nicht wissen... Mittlerweile fahren wir auch schon. Kaoru und Die diskutieren darüber, welche CD in den Player geschoben wird. Dabei vertritt Kaoru seine treue Meinung hide reinzuschmeißen, wobei Die aber für Koda Kumi wär. Ich habe es mir bereits bequem gemacht, meinen Kopf an Shinyas Schulter gelegt und meine Beine über Toshiyas Schoß geworfen. Meine Augen sind geschlossen und ich atme gleichmäßig. Die denken wohl ich schlafe.. hahahaha.. wenn die nur wüssten... Ich höre GANZ GENAU was die reden. Aber HAARGENAU JEDES EINZELNE WORT was über MICH ODER DIE UMWELT fällt.. ich höre sie.. Haha! Kaoru scheint es zu bevorzugen, ganz abgeschnitten von der Außenwelt zum ’30°° zu fahren. Hier scheint wirklich die reinste Savanne zu sein. Müssen wir denn direkt durch die Walachei und querfeldein fahren? Ich hätte ja den Weg durch die Stadt bevorzugt. Da wären wir hundertprozentig schneller unterwegs. Aber _er_ ist der _leader_.. _er_ muss wissen was _richtig_ ist. Schließlich sorgt er ja auch für _Recht_und_Ordnung_ ........................................ Dass ich nicht lache.. Haha... Für einen kleinen Moment der Unaufmerksamkeit schlafe ich wirklich ein. Nh, ich schlafe tief, in meinem Traum hüpfen graue und grüne Wombatbabys auf und ab und quietschen bei jedem Kontakt mit dem Boden. Plötzlich erscheint ein rosanes, das von dem blauen, das hinter dem grünen vervorhüpft eine gelbe Rose bekommt, geerntet von dem grauen Wombat, welches gerade rot anläuft, weil das rosane seine gelbe rose geschenkt bekommt, die er gepflückt hat. Ich bekomme nur flüchtig mit, wie ich unsanft durchgeschüttelt und hin und her geworfen werde. Ein lautes Krachen lässt mich gänzlich aufwachen. Mit einem Schlag bin ich hellwach, öffne jedoch weder meine Augen noch setze ich mich gerade hin. Ich lausche der Stille, die im Wagen herrscht. Sind sie tot? Oder sagen sie nur nichts..? Was ist mit Kaoru?... Ich beschließe doch, meine Augen zu öffnen. Aus kleinen Schlitzen blicke ich durch das Auto. Fest steht, dass alle noch Leben und sich nur ansehen. „Wwwwww...wwwwwwwwwwas war das?“, stottert Shinya, wird kreidebleich und fällt in Ohnmacht, als er von Die erklärt bekommt, dass er niesen musste und sich Kaoru durch seine Bazillen so erschreckt hat, dass der Wagen am Randstein ankam und schlängliche Linien fuhr- sich weder aufhalten noch in eine Gerade bringen ließ.. Toshiya klappt seinen Taschenspiegel auf und betrachtet sich. Jedoch stellt er erschrocken fest, dass EIN EINZIGES HAAR am falschen Platz sitzt. Ihr könnt euch denken welchen Aufstand er gerade fabriziert. „Ok Gut...“, sagt Kaoru. Er schnallt sich ab und blickt zu uns nach hinten. Schnell presse ich meine Augen wieder zu und stelle mich schlafend. Dann, als Kaoru wegsieht, luge ich aus kleinen Schlitzen nach vorne, und erkenne wie er Die böse anfunkelt. „Was niest du auch so!“... Ja, Herr Leader, was lässt du dich auch so erschrecken?.. Was bist du blöd... ich dachte, als Fahrer muss man auf alles gefasst sein. Bitte, oh Bitte lasst mich doch das nächste Mal fahren.. (ich spiele mit dem Gedanken, mir ein EIGENES Auto zu kaufen...) Die zuckt die Schultern, lauscht Koda Kumis I’ll be there und sieht beschämt auf den Autoboden. „Nun Gut. Wir wollten zum’30°°, was jetzt wohl NICHT MEHR möglich ist, da ein aufgeweckter, dummer, idiotischer Rotkopf mir vor die Nase niest, mich damit erschreckt und von der Fahrbahn abbringt, dadurch der Wagen ins Schleudern gerät und ALLE INSASSEN WIE WILD DURCHGERÜTTELT WERDEN! NOCH DAZU SCHREIT ER WIE VERRÜCKT, ALS DER WAGEN DIE ERSTE KURVE SCHLÄGT, DANN BRÜLLT ER IN MEIN OHR, ICH SOLL ETWAS TUN, UND DANN GREIFT ER MIR NOCH INS LENKRAD, IN DER HOFFNUNG DAS WIR ZUM STEHEN KOMMEN! SAGMAL WAS DENKST DU EIGENTLICH WER DU BIST!?“, Kaoru wird im Laufe dieses Satzes immer lauter. „UND DANN SUMMST DU NOCH DIESES SCHEISS LIED VON DIESER BLÖDEN TUSSI!!!!!!!“, jetzt war er wirklich sauer. Das hört man wirklich an seiner Stimme..!! Ich merke wie sich das Etwas rechts von mir zu bewegen beginnt. „Bin ich tot?“, murmelt es. ich fass es nicht. Das ist jetzt schon das zweite Mal, das Kaoru uns beinahe im Auto umbringt... Das ist ja arg übertrieben dieser Mensch. Und langsam find ichs gar nimmer lustig. Ich schüttle vorsichtig den Kopf. „Îe. Kaoru war nur mal wieder zu blöd, um sich auf die Straße zu konzentrieren. Ne, Leader-sama?“, sage ich neckisch, grinse dabei und setze mich auf. Ich mustere Toshiya, dann Shinya und danach Die. Dann beäuge ich Kaoru. Ich lächle unschuldig. Kaorus Augen verformen sich zu noch kleineren Schlitzen. „Ja. Du bist gemeint.“ Als er seinen Blick noch vertiefen lässt, schmunzle ich weiterhin. „Schau nicht so, dich kauft ja doch keiner.“, sage ich. Ich muss leise lachen.. und wäre Kaoru nicht angeschnallt, hätte er mich jetzt erwürgt. Aber ich danke dir oh Hersteller des Autos- danke, dass der Gurt nicht allzu nachgiebig ist. „Gut, und wie kommen wir jetzt heim?“, frage ich, nachdem ich mich etwas beruhigt habe. „Du kannst ja zu Fuß nach Hause laufen!“, meckert Kaoru zurück. Jaja, sein Ziegenbärtchen scheint ihn in seinen Kopf gestiegen zu sein. Alter Meckerbock... „Ok Gut.“, sage ich, gurte mich ab und will gerade über Shinya nach außen steigen als- ... ein Auto mit mindestens 120km/h bei uns vorbeizieht. Bist du Irre, HAT DAS MICH GEFETZT! Schnell atmet falle ich zurück auf Toshiya, Kaoru bekommt seinen nächsten Schreianfall und Shinya ist in Ohnmacht gefallen, während Die nach Koda Kumis Shake it blubbert. Ich bin so froh, dass die Autotür nicht GANZ geöffnet war... Heilige Scheiße, was hätte mich das.. Moment, war sie denn nun zu..? Oh Nein.. Ich wage es kaum zu der Tür, die normalerweise noch neben Shinya SEIN SOLLTE zu sehen. Ich wage es nicht... Aber mein Blick fällt trotzdem zu ihr. Und- ich danke dem Hersteller dieses Autos, dem Fahrer und dem Programmierer eine Kindersicherung eingebaut zu haben. Das Fenster ist offen. Ich glaub, ich hab die Autotürschnalle eingedrückt und den Kopf aus dem Fenster gesteckt... dann muss dieses Auto vorbeigesprescht sein.. und mich so erschrocken haben, dass ich jetzt ganz durch den Wind bin- auch meine Haare. „Geht unser Auto denn nicht mehr?“, frage ich vorsichtig. „Weißt du, KaoKao, ich muss nämlich noch das Interview lesen, ne.. du weißt ja, und einige Lyrics gehören noch verbessert.. und.. die Küche.. du weiß tja...also...“, versuche ich zu schleimen. Aber ich bekomm nur böse Blicke von dem Leader. Doch kurz danach springt er Wagen wieder an und wir fahren weiter... jedoch in die entgegen gesetzte Richtung, weil der feine Herr Leader den Wagen ja ins Schleudern brachte, und wir genau auf der Fahrspur stehen blieben, die zurück in unseren Ort führt. (Sogar in der gleichen Richtung.) Puh. Zum Glück bin ich da weg. Was bin ich froh, aus dem Auto zu sein, in meinem Zimmer zu liegen und Farin Urlaub zu lauschen, während ich mit meinem Küchenlatexfetzen kuschle und mein Bein aus dem Bett baumelt. Ich höre noch das Gestauche von Kaoru, das er von sich gibt, um Die a) einzuschüchtern und b) zu ‚erziehen’, wie es unser feiner Herr behauptet zu tun. Dann, langsam und gemütlich versinke ich in das Traumland, in dem ich schon lange nicht mehr untergetaucht bin... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)