Kim und Ron von abgemeldet (durch dick und dünn) ================================================================================ Kapitel 5: Die Diagnose ----------------------- Nach einer kurzen, aber rasanten Autofahrt erreichten sie endlich das Krankenhaus. Kim war noch immer gedanklich völlig weggetreten und fand erst zur Realität zurück, als sie der Fahrer bat auszusteigen. Ron wurde schon längst in einen Behandlungsraum gebracht, so dass Kim der erneute Blick auf ihren Freund erspart blieb. Kim schlenderte langsam Richtung Eingang und seufzte schwer. Der Fahrer begleitete Kim bis in den Warteraum und begann ihr dort eine Fragen über Rons Person, für die Krankenakte zu stellen. Kim beantwortete diese Fragen leise, da ihr jede Auskunft über Ron, dieses furchtbare Bild, was sie im Wohnzimmer mit anschauen musste, in Erinnerung rief. Als sie endlich mit den Fragen durch waren, schloss Kim die Augen und versuchte die Erinnerungen, so gut wie es irgendwie möglich war zu verdrängen. Kim öffnete wieder ihre Augen und griff in ihre Tasche um sich ihren kleinen Spiegel herrauszuholen. Als sie in diesem ihr eigenes Spiegelbild sah, erschrack sie etwas. Sie war ziemlich blass und hatte schreckliche Augenringe. Noch dazu war sie völlig ungeschminkt, was ansonsten überhaupt nicht ihre Art ist. Leise seufzend klappte sie ihren Spiegel zu und steckte ihn zurück in ihre Hosentasche. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Fahrer des Krankenwagens noch immer neben ihr saß und sie anblickte. Als er merkte, dass er Kims Aufmerksamkeit hatte fragte er: "Kann ich noch irgendwas für dich tun ? Gibt es etwas, was dir helfen oder dich etwas aufheitern könnte ?" Kim schüttelte leicht den Kopf. "Nein.... Nichts... Außer sie können ihn wieder zu mir bringen....", sagte Kim leise. "Das kann ich leider nicht, aber ich kann dir garantieren, dass die Ärzte alles in ihrer Macht stehende tun werden, um deinen Freund zu helfen.", antwortete der Arzt. "Und was ist, wenn es nicht genug ist ? Ich habe solche Angst ihn zu verlieren... Er ist alles, was mir wichtig ist.", sagte Kim und sie spürte, dass sie ihre Tränen erneut nicht zurückhalten konnte und drehte sich deswegen von den jungen Mann weg. Dieser stand auf und verließ den Raum. Kurze Zeit später kam er mit einer Decke und einer heißen Tasse Tee zurück. Er legte Kim die Decke über die Schultern und stellte die Tasse auf den Tisch. "Hier, trink das am besten, du musst mit deinen Klamotten ziemlich frieren.", sagte er. Erst jetzt bemerkte Kim, dass sie es bisher nicht geschafft hatte, sie umzuziehen und noch immer im Nachthemd da saß. Kim errötete daraufhin etwas und schlang die Decke noch etwas enger um sich. Der Krankenwagenfahrer stand auf, da er bemerkte, dass Kim seine Gegenwart in diesem Zustand etwas unangenehm war und holte ein paar alte Klamotten für Kim. Diese mustere die Klamotten mit einem abwertenden Blick, aber besser als gar nichts. Auch wenn sie sonst niemals solch Kleidung getragen hätte, war sie dennoch um einiges besser als ihr Nachhemd. Dankend nahm Kim das Bündel mit der Kleidung in den Arm und verschwand auf der Toilette um sich umzuziehen. Als sie damit fertig war traute sie sich kaum die Toilette zu verlassen, ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass die Klamotten überhaupt nicht saßen. Langsam öffnete sie die Toilettentür einen Spalt und schaute so auf den Flur hinaus, als sie dort niemanden sah rann sie so schnell sie konnte wieder in den leeren Warteraum und schlang die Decke um sich. Nun war sie ganz allein, der Krankenwagenfahrer musste erneut zu einen Einsatz raus und Ron war irgendwo in einem Behandlungsraum. Das schlimmste daran war, dass sie nicht wusste wie es ihm in diesem Moment ging. Jede Minute kam Kim wie eine Ewigkeit vor und sie wünschte sich einfach nur ein Lebenszeichen von Ron. Allmählich begann sich eine Angst in ihr zu steigern. Ihr wurde zum ersten mal bewusst, dass sie Ron vielleicht nie wieder in die Arme schließen könnte, dass er all das hier vielleicht nicht überleben könnte.. Kim hatte schon soviel durchgestanden, sovielen Gefahren getrost immer und immer wieder die Welt gerettet, Doch nie war sie dabei alleine, immer hatte sie Unterstützung von ihrem "Helferlein" Ron. Kim seufzte einmal laut und hoffte, dass sie aus diesen fürchterlichen Alptraum schnell aufwachen würde. Nach einer langen Zeit, die Kim in der Realität nicht zuordnen konnte... Es mochte eine Stunde gewesen sein, vielleicht aber auch 4. Wurde Kim aufgerufen sich in einem der Behandlungsräume zu begeben, langsam und das schlimmste befürchtend machte sich Kim auf den Weg. Dort angekommen wurde sie von einer Krankenschwester gebeten Platz zu nehmen und noch kurz auf den Oberarzt zu warten. Erneut wurde Kim alleine gelassen. Warum wollte sie der Arzt hier sprechen und warum durfte sie nicht sofort zu Ron ? Ein schlechtes Gefühl begann sich in ihr breit zu machen. Um sich von diesem abzulenken begann Kim sich umzuschauen. Der Raum weckte in ihr mit all den Gerätschaften nicht grade ein heimisches Gefühl und sie begann zu erschaudern. Grad als sie sich vorstellte, wie ihr armer Ron hier gelegen haben musste... Er mit seiner furchtbaren Angst vor Spritzen... Wurde die Tür erneut geöffnet und ein großer, schlanker, blonder Mann betrat den Raum. Kim stand auf um diesen die Hand zu reichen und stellte sich vor. Dieser musterte sie mit einem Grinsen im Gesicht und stellte sich ebenfalls vor. Sofort wurde der Arzt wieder ernst und setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl. "Es tut mir sehr leid Mrs. Possible...", begann er. Diese Worte schienen das schlimmste für Kim zu bestätigen und sie kämpfte gegen ihre Tränen an, welche sie auf keinen Fall zeigen wollte. Der Arzt atmete tief durch und vor fort. "Ihr Freund hatte einen Herzinfarkt... Es gleicht einem Wunder, dass er diesen überhaupt überlebt hat...", erneut hielt er kurz inne und betrachtete Kim, die so sehr sie sich auch bemühte doch einige Tränen nicht verdrängen konnte. "Ihr Freund liegt momentan auf der Intensivstation, wo er rund um die Uhr beobachtet wird. Wir erhoffen uns so sofort eingreifen zu können, falls sich sein Zustand verschlechtern sollte... Er ist nicht ansprechbar und wir hoffen, dass dieser Infarkt nicht einen Teil seines Gehirns getroffen hat.. Wir können darüber noch keine weiteren Auskünfte geben.. Aber es kann zu Folgeschäden, wie Lähmungen oder anderen schwerwiegenden Ausfällen des Körpers kommen... Leider können wir ihnen nicht erlauben ihren Freund zu sehen, solange dieser auf der Intensivstation liegt, aber sobald sich irgendwas an seinen Zustand verändern sollte, zum guten wie zum schlechten, werden wir uns umgehend bei ihnen melden.... Wir werden ihnen selbstverständlich ein Taxi zahlen, welches sie nachhause bringen wird..." Nach einiger Zeit fand sich Kim im Taxi wieder... Noch immer kämpfte sie gegen ihre Tränen. Sie konnte nicht fassen, was der Arzt ihr eben versucht hatte zu erklären. Ihr geliebten Ron lag auf der Intensivstation ? Er war nur kurz dem Tod entronnen ? Es war einfach zu viel für Kim. Als der Taxifahrer sie endlich Zuhause absetzte bedankte sie sich kurz und suchte nach ihrem Schlüssel... Ehe ihr einfiel, dass dieser noch bei Ron Zuhause war. Also klingelte Kim bei ihren Nachbarn, die einen Ersatzschlüssel hatten und ließ sich die Tür aufschließen. Im Haus herrschte eine komische Atmosphäre. Niemand war Zuhause, niemanden, zudem sie jetzt gehen konnte und von dem sie einen Ratschlag bekommen konnte. Kim schleppte sich die Treppen hinauf in ihr Zimmer und ließ sich auf ihr Bett fallen. Das erste mal konnte sie nun ihren Tränen freien Lauf lassen, ohne sich für diese Schämen zu müssen. Sie merkte, wie das weinen sie befreite. Viel zu lange hatte sie versucht ihre Gefühle zu unterdrücken, nun konnte sie endlich auch einmal ihre verletzliche Seite zeigen. Die Seite, die sonst nur ihre Familie und Ron an ihr kannten. Kim war völlig erschöpft, was auch kein Wunder war, nach allem, was sie in den letzten Tagen durchgemacht hatte. So weinte sie sich nach einiger Zeit in den Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)