Psycho Bitch von Carura (Mariku x Bakura Malik x Ryou) ================================================================================ Kapitel 1: Alone ---------------- Alone Domino City. Wolkenkratzer, Verkehrsstaus, Polizeisirenen. Der junge Mann, der sich gerade lässig gegen eine Laterne lehnte, seufzte. Die Luft war stickig und die Hitze nahm einem fast die Luft zum Atmen. Er strich sich sein sandblondes Haar aus dem Gesicht und sah gen Himmel. Keine einzige Wolke war an jenem zusehen. Er war solche Temperaturen gewohnt, schließlich war er Ägypter. Doch hier in Domino war es anders als daheim. Es kotzte ihn an. Mariku ließ seinen Blick über die Straße wandern. Wie hektisch die Menschen doch alle waren. Er verabscheute es. Sie hetzten von einem Termin zum anderen und vergeudeten ihr Leben mit belanglosem Zeug. Wie sehr er sich doch nach der Heimat sehnte... Erneut entrann ein leises Seufzen seiner Kehle. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits nach zwei war. Eigentlich war er verabredet gewesen, doch er wartete nun schon seit einer viertel Stunde. Wie sehr er es doch hasste zu warten. „Hey! Sorry, dass ich mich verspätet habe, aber ich hab den Bus verpasst.“ Mariku sah in die lavendelfarbenen Augen seines Gegenübers und knurrte leicht. „Wozu hast du ein Motorrad, wenn du dann doch mit dem Bus fährst, Spinner?“ Bei diesen Worten legte er einen Arm um die Hüfte des Kleineren und zog ihn an sich. Malik schluckte. Er wusste, dass mit Mariku nicht gut Kirschen essen war und dass er es hasste zu warten, aber er konnte nichts dafür. „Die ist kaputt. Sie ist einfach nicht angesprungen.“ Er versuchte Mariku von sich zu drücken und zu seiner Erleichterung ließ der Ältere auch von ihm ab. „Lass uns endlich gehen. Ich habe keine Lust mehr hier nutzlos in der Gegend rum zustehen.“ Malik nickte schnell und folgte Mariku, der sich jetzt in Richtung Innenstadt bewegte. Die Beiden kannten sich schon von klein auf und waren immer die besten Freunde gewesen. Der Ältere hatte immer auf ihn aufgepasst und ihn beschützt. Es war, als wären sie Brüder. Sie sind zusammen nach Domino gekommen und Malik bemerkte, wie sehr Mariku die Heimat doch vermisste. Es schmerzte ihn den Anderen leiden zu sehen. Er selbst hatte hier jemanden gefunden, der für ihn da war, den er liebte. Anders als er Mariku liebte. Nicht so Mariku. Er war immer allein und ließ niemanden an sich heran. Er brauchte niemanden. Wieso sollte er sich dann jemanden suchen? Er war zufrieden so wie es war, auch wenn er den heißen Sand Ägyptens vermisste. Das Klima dort war ganz anders als in Japan. In seinen Gedanken versunken lief er mit Malik durch die Stadt. Malik warf ihm immer wieder nervöse Blicke zu, die Mariku allerdings nicht zu bemerken schien. Er wollte ihn etwas fragen, doch wusste der Kleinere auch, dass sie Mariku nicht darauf einlassen würde. Ryou hatte ihn gebeten Mariku einzuladen. In einer Woche sollte Ryous Cousin zu Besuch kommen. Sie wollten eine kleine Willkommensparty veranstalten und Ryou wollte Mariku gerne dabei haben. Der Kleine hatte ein gutes Herz. Auch wenn Mariku meist etwas gemein zu ihm war. Der Ältere schmollte immer noch, weil Malik bei Ryou eingezogen war und ihn ganz alleine in der großen Wohnung gelassen hatte. Es nagte an Mariku, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Mariku sprach nicht viel mit Malik, als sie zusammen durch die Stadt bummelten. Er sah gelangweilt aus und Malik konnte sich nicht dazu überwinden ihn nach der Party zu fragen. Schließlich landeten sie in einem beliebten und auch ziemlich überfüllten Schnellrestaurant. Malik knabberte an einem Gemüseburger, während Mariku einfach nur da saß und aus dem Fenster sah. „Mariku.“ Keine Reaktion. „Mariku!“ Erneut beachtete ihn der Ältere nicht. „MARIKU!“ Einige der anderen Gäste des Schnellimbisses wandten ihre Köpfe zu Malik. Dieser errötete leicht. Der Andere hatte sich nun zu ihm gewandt. „Was?“, zischte er und sah Malik mit ungewöhnlich kalten Augen an. Der Jüngere erschrak leicht bei diesem Blick. „Ich… ich wollte dich etwas fragen. Ryou hat mich gebeten…“ „Nein.“ Malik sah seinen Freund entgeistert an. „Aber du weißt doch noch gar nicht was ich von dir will!“, meckerte Malik los. „Du willst ja nicht mal was von mir, sondern dein Freund.“ Das letzte Wort sprach Mariku mit einem ziemlich verachtenden Unterton aus, was Malik natürlich nicht entging. „Ja, und? Er hat mich gebeten dich für nächste Woche einzuladen. Wir geben eine kleine Party für Ryous Cousin und wir hätten dich gerne dabei.“ Mariku schnaubte. „Und was soll ich dann da? Zusehen wie du und Ryou euch gegenseitig verliebt anseht. Ich bin doch eh nur das fünfte Rad am Wagen. Also lass mich mit dem Scheiß in ruhe.“ „Jetzt mach dich mal nicht lächerlich. Ryous Cousin ist doch auch noch da.“ Mariku seufzte leise und ließ seinen Blick wieder zum Fenster schweifen. „Ich komme nicht da hin.“ Dann sagte er nichts mehr. Malik wurde traurig. Wie sehr hatte er sich gewünscht, dass Mariku seinen Freund akzeptieren würde. Er machte sich Sorgen um Mariku. Seine Einsamkeit bedrückte ihn. Er wollte nicht, dass sein bester Freund allein war. Doch er wusste auch, dass es keinen Sinn machte weiter auf Mariku einzureden. Schweigend liefen sie weiter durch die Stadt. Mariku redete kein Wort mehr mit Malik. Wieso ging es nicht in Maliks Schädel rein, dass er niemanden brauchte? Der Ägypter verstand es einfach nicht. Als Mariku hergekommen war, hatte er Malik immer an seiner Seite. Sie wohnten auch zusammen. Doch dann hatte sich alles geändert. Es war nicht so, dass der Ältere eifersüchtig auf Ryou war. Nein, das war es nicht. Es war nur ein komisches Gefühl. Sonst war es immer Mariku gewesen zu dem Malik ging, wenn er irgendein Problem hatte oder weiß Ra was war. Jetzt war es dieser kleine Weißhaarige. Mariku kam sich von Malik im Stich gelassen vor. Das Letzte was er wollte, war auf irgendeine blöde Party gehen. Schon gar nicht um jemanden zu feiern den er überhaupt nicht kannte. Malik fühle sich miserabel. Er wollte Mariku nicht so sehen. Seine traurigen Augen schmerzten ihn. Er verstand nicht, wieso Mariku sich so dagegen wehrte neue Leute kennen zu lernen. Sie standen nun an der Bushaltestelle. Als der Bus anrollte, richtete Mariku endlich das Wort an Malik. „Machs gut, Malik…“ Ohne ein weiters Wort zu sagen, wollte er gehen, doch Malik hielt ihn am Arm zurück und schloss ihn in seine Arme. „Ich hab dich lieb, Mariku. Überleg es dir bitte, mit der Party. Du kannst mich ja anrufen, wenn du doch noch kommen willst.“ Er lächelte Mariku noch einmal zu und stieg dann in den Bus ein. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Älteren. Malik hatte ihm früher oft gesagt, dass er ihn lieb hätte. Doch das war alles schon lange her. Es steigerte seine Laune ein wenig. Mariku wohnte nicht weit von der Bushaltestelle entfernt. Nach fünf Minuten Fußweg war er auch schon zu Hause angelangt. Als er eine Wohnung betrat, fiel sein Blick als erstes auf das Telefon. Er hatte überlegt vielleicht doch auf die Party zu gehen. Doch Malik war mit Sicherheit noch nicht zu Hause und mit Ryou sprechen wollte er nicht unbedingt. Also ging er erstmal in die Küche um sich etwas zum essen zu machen. In dem Schnellimbiss hatte nur Malik etwas zu sich genommen. Mit einem Teller Nudeln und einer Dose Cola setzte er sich in Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Nach einer Stunde sinnlosem Tv-Zapping hatte Mariku die Schnauze voll. Er sah immer wieder zum Telefon rüber und überlegte Malik anzurufen. Irgendwie wollte er ja schon mal wieder ein wenig Spaß haben. Doch wenn er daran dachte, dass Ryou und sein ominöser Cousin auch dabei waren, verging ihm die Lust. Nach einer halben Stunde des hin und her Überlegens, griff Mariku dann zum Telefonhörer und rief bei Malik an. Zu seinem Ärger war es Ryou, der ans Telefon ging. „Hallo?“, tönte Ryous glockenhelle Stimme aus dem Telefonhörer. Mariku verengte die Augen zu Schlitzen. „Ist Malik da?“, wollte er genervt wissen und verdrehte die Augen als Ryou anfing ihn überschwänglich zu begrüßen. „Hallo Mariku. Schön, dass du mal anrufst. Wir haben ja schon ewig nicht mehr miteinander gesprochen…“, plapperte der kleine Weißhaarige los, doch Mariku unterbrach ihn, in einem ziemlich schroffen Tonfall. „Laber mich nicht zu. Ich will mit Malik sprechen.“ Zuerst war es ziemlich ruhig am anderen Ende der Leitung. Der kleine Weißhaarige hatte erneut zu sprechen begonnen. Ryous Stimme war ein bisschen leiser als zuvor und Mariku stellte mit Vergnügen fest, dass er es mal wieder geschafft hatte ihn einzuschüchtern. Ryou stotterte leicht als er ihm antwortete. „Malik.. Malik ist…. im Bad. Soll… soll er dich zurück rufen?“ „Nein! Sag ihm nur, dass ich auf eure bescheuerte Party komme.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hatte Mariku aufgelegt. Grinsend setzte er sich auf die Couch. Er hatte doch glatt vergessen, wie viel Spaß es doch machte Ryou zu ärgern. Vielleicht würde die Party ja doch nicht so schlecht werden. „Was? Er kommt wirklich?“ Malik starrte den kleinen Weißhaarigen ungläubig an. Das hätte er nun wirklich nicht gedacht. Er hätte wetten können, dass Mariku nicht kommen würde. Doch es freute ihn. Ryou sah allerdings alles andere als begeistert aus. „Warum musstest du ihn einladen? Ich weiß, dass ich es auch wollte, aber hättest du mich nicht von dieser Idee abbringen können? Ich habe keine Lust auf die Eifersüchteleien“, schmollte Ryou und setzte sich an den Küchentisch. Malik beugte sich zu ihm runter und küsste sanft die Lippen des Kleineren. „Mach dir keine Sorgen. Er ist nicht eifersüchtig. Mariku ist einsam und wir sind schon seit unserer Kindheit miteinander befreundet.“ Ryou erwiderte den Kuss nur leicht und nickte dem Blonden zu. „Ja, du hast sicher recht…“ Doch trotzdem sorgte sich der Kleine. Nicht weil es auf der Party mit Sicherheit wieder Streit geben würde, nein. Das war es nicht. Ryou war um seinen Cousin besorgt. Wenn dieser auf Mariku traf… Das wollte er sich lieber nicht vorstellen. Malik warf seinem Liebsten einen Blick zu und schien seine Gedanken zu lesen. „Bakura wird sich schon mit ihm vertragen. Mach dir nicht so viele Gedanken. Mariku wird schon nicht über deinen Cousin herfallen.“ Malik lachte, doch Ryou fand das alles überhaupt nicht witzig. „Es geht mir doch gar nicht darum, dass Mariku irgendwas tut. Es geht um Bakura. Wenn du ihn kennen würdest, könntest du mich verstehen.“ Bakura war bei Ryou immer ein heikles Thema. Er mochte die Lebensart seines Cousins nicht und dieser brachte ihn auch ständig in unangenehme Situationen. Vor einem Jahr, bei dem Geburtstag ihrer Großmutter, hatte Bakura dem Kleinen vor allen Verwandten die Zunge in den Hals gesteckt und laut verkündet, dass Ryou schwul sei. Seit diesem Vorfall mied ihn der größte Teil der Familie. Ryou seufzte leise. Es hatte ohnehin keinen Zweck weiter darüber nachzudenken. Bakura würde zu ihnen kommen und er wird ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen, so viel war sicher. Er könnte sich immer noch selbst dafür schlagen, dass er eingewilligt hatte Bakura bei sich wohnen zu lassen, bis dieser eine eigene Bleibe gefunden hatte. Malik legte die Hand an das Kinn des Kleineren und zog es ein Stückchen hoch. Der Weißhaarige sah in die lavendelfarbenen Augen seines Gegenübers und lächelte. „Wird schon alles gut gehen. Solange du bei mir bist…“ Zusammen versanken sie in einem innigen Kuss, der erst ein Ende fand als es an der Tür klingelte. Malik sah etwas erschrocken auf. Es war schon spät und eigentlich erwarteten sie keinen Besuch mehr. „Ich geh schon“, gab er zu verstehen, bevor er sich von Ryou löste und auf dem Weg zur Tür war. Erneut klingelte es. „Ich komm ja schon“, knurrte Malik und war schon an der Tür angelangt. Als er diese öffnete, hätte er sie am liebsten sofort wieder zugeschlagen. Ungläubig starrte er die Person an, die ihn da breit angrinste. Vor ihm stand ein junger Mann. Er trug einen schwarzen langen Ledermantel. Sein langes weißes Haar stand ungewöhnlich ab und auch sonst sah dieser Kerl fast so aus wie Ryou. Nur, dass er älter zu sein schien und auch vom Kleidungsstil her nichts mit Ryou gemeinsam hatte. Sein schwarzer Mantel war geöffnet und darunter trug er ein bauchfreies weißes Oberteil und eine schwarze Hose. Noch bevor er sich versah war der Typ auf ihn zugekommen und hatte Malik an sich gezogen. „Du bist ja süß…“, flüsterte der Fremde, bevor er seine Lippen auf die Maliks drückte. Malik konnte gar nicht so schnell reagieren, da war auch schon Ryou aus der Küche gekommen und starrte auf das Schauspiel welches sich ihm bot. „BAKURA!“ Der Weißhaarige beendete den Kuss und sah Ryou an. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, während Malik immer noch perplex dastand. Bakura löste sich jetzt von Malik und ging auf Ryou zu. „Ich dachte mir, ich überrasche euch und bin deshalb schon eine Woche früher gekommen.“ Sein Grinsen wurde noch breiter und er warf Malik einen Blick zu. „Da hast du dir aber echt einen Süßen angelacht. Und er hat so weiche Lippen…“ Bei diesen Worten strich er mit dem Daumen über Ryous Wange und wanderte dann weiter zu den Lippen des Kleineren. „Fast genauso weich wie deine…“ Ryou errötete schlagartig und wandte seinen Kopf zur Seite. „Lass den Scheiß. Was soll das? Du hättest wenigstens mal anrufen können.“ Bakura grinste nur und ließ schließlich von Ryou ab. Er sah sich ein wenig um und fragte: „Wo ist denn hier das Bad? Und mein Zimmer? Ich seh mich mal ein wenig um…“ Ohne auf Ryous Frage einzugehen erkundete er die Wohnung. Malik hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefangen und kam nun auf Ryou zu, der Bakuras Treiben missmutig beobachtete. Der Ägypter legte beruhigend die Hand auf Ryous Schulter und dieser sah ihn verzweifelt an. „Siehst du, was ich meine?“, fragte er den Älteren mit zitternder Stimme. „Ja, ich verstehe… Das kann ja heiter werden.“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)