A Hero's Rising von Saria-chan ================================================================================ Verhängnisvolle Rückkehr ------------------------ @ Komira Dein Wunsch sei mir Befehl. XD Die Geschichte ist mittlerweile sogar schon mehr als fünf Kapitel lang, ich wollte nur warten, bis sich endlich mal jemand für ein Kommi erbarmt. XD Außerdem brauchen die Kapitel allesamt nochmal ne Generalüberholung. XD (Nach weiterschreiben iz mir wegen Schulstress momentansowieso nicht zumute <.< ) Nya, hoffe dieses Kapitel gefällt. ^^ **** Unerbittlich brannte die Sonne auf die Häupter aller Beteiligten nieder. Mit der rechten Hand wischte Link sich den Schweiß von der Stirn, in der linken hielt er einen Speer, wie auch die anderen Soldaten neben ihm. Hinter sich hörte er die sich über die Hitze beklagenden Zuschauer. Was die ganze Situation noch unerträglicher machte, war der Springbrunnen auf dem Marktplatz, um den er mit den andern Soldaten Stellung bezogen hatte. Gern hätte er sich mit einer handvoll des kühlen Nass erfrischt, aber jeden Moment konnte die Prinzessin kommen und hier würde ihre Kutsche halten. Link merkte, das nicht nur er allein mit diesem Gedanken spielte, denn immer wieder konnte er die Blicke seiner Nachbarn und Gegenüber sehnsüchtig zum Brunnen wandern sehen. Wenigstens war er, im Gegensatz zu manch anderen, so vorausschauend gewesen, sich seine Haare heute zu einem Zopf zu binden, den er jetzt unter einer langen, grünen Mütze versteckte. Es war zwar keine wirkliche Erleichterung von dieser drückenden Schwüle, aber immerhin besser als gar nichts. Dem weißen Zelter mit dem prachtvollen Zaumzeug, der am anderen Ende des Platzes stand und auf dem Hyrules derzeitige Herrscherin dann ihren Weg zum Schloss fortsetzten würde, schien die Hitze am wenigsten zu bekommen, traurig ließ er den Kopf hängen und starrte teilnahmslos den Boden an. Der junge Krieger hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Zelda in den Sattel steigen würde. Link überlegte gerade, nicht doch kurz zu dem Brunnen zu gehen, als eine Fanfare ertönte. Kurze Zeit später vermischten sich die Trompetentöne mit Hufgetrappel und Räderklappern und es gab keinen Zweifel mehr: Prinzessin Zelda kehrte zurück. Sofort schlug er sich jeden Gedanken an eine Erfrischung aus dem Kopf; sein Blick ruhte nur noch auf der, von zwei Schimmeln gezogenen, kunstvoll gearbeiteten Kutsche, die etwas weiter unten gerade durch das Stadttor rollte. Es dauerte nicht lange und das Gespann kam auf dem runden Platz um den Brunnen zum stehen. Langsam öffnete sich die Tür und Zelda trat heraus. Der Hylianer war sofort in ihren Bann geschlagen, wie schon so oft. Sie trug einen goldenen Stirnreif in ihrem goldblonden Haar, und beides funkelte in der Sonne wie ein Abbild ihrer selbst und ihre leuchtenden, klaren Augen waren der Himmel. An ihren elfengleichen Ohren trug sie Ohrschmuck in Form von drei goldenen Dreiecken die zu einem größeren angeordnet waren, dem Triforce; Zeichen der Götter. Ihr Kleid war amethystfarben, mit einer goldenen Borte an der Brust, die bis zu den Armen fortlief. Die Ärmel selbst waren zweigeteilt, zuerst weit nach unten auslaufend und frei schwingend, wo sie am unteren Ende mit einem kleinen Ring gerafft waren, dann eng anliegend und bis zur Mitte des Handrückens laufend. An ihren Fingern blitzten Ringe. Um die Taille trug sie einen goldenen Gürtel mit einem weinroten Edelstein in der Mitte, von wo aus das Kleid schleppenartig nach links und rechts auslief, mit den gleichen Schmuckbändern wie an der Brust. Darunter kam ein fliederner Rock zum Vorschein, der bei jedem ihrer Schritte vor- und zurückwippte. Link trommelte mit seinen Fingern unruhig auf dem Schaft seines Speeres. So nah war er der Prinzessin selten. „Sieh hierher, sieh hierher“, waren seine einzige Gedanken, als sie an ihm vorüber Richtung Schloss schritt, doch sie würdigte ihn keines Blickes. Natürlich, wie hätte es auch anders sein sollen? Was sollte jemanden von solch hohem Rang auch veranlassen, einem einfachen Mann wie ihm Beachtung zu schenken? Ein Klirren ließ den Soldaten aufhorchen. Er schaute zu seinen Füßen, wo gerade ein kleiner, goldener Ring an seine Stiefel rollte. Vorsichtig hob er ihn auf und betrachtete das kostbare Kleinod genauer. Es war einfach gehalten, kein Edelstein zierte es, doch an einer Stelle hatte der Schmied die runde Wölbung abgeflacht und Zeichen eingraviert: Das Triforce mit einem stilisierten Vogel darunter. Link zog die Stirn kraus. Dieses Wappen. Das war doch... Er war fassungslos, als er realisierte, dass er gerade den königlichen Siegelring in den Händen hielt. Er musste Zelda, ohne das sie es gemerkt hatte, vom Finger geglitten sein. War das vielleicht Schicksal? Er wusste es nicht, aber dies war seine Chance, der Prinzessin näher zu kommen, als er je zu hoffen gewagt hatte. Seine Hände zitterten vor Aufregung, fast wäre ihm das Schmuckstück wieder daraus entglitten. Aber er würde sich die Möglichkeit, nach so langer Zeit endlich mit ihr sprechen zu können, nicht nehmen lassen. Und dennoch kosteten die folgenden Worte seinen gesamten Mut. „Pri- Prinzessin“, brach Link hervor und tatsächlich, die junge Herrscherin blieb stehen und drehte sich um. „Euer Siegelring. Es scheint, als hättet Ihr ihn verloren“, erklärte er, kniete nieder und hielt anbietend den wertvollen Fingerreif in die Höhe. Hyrules Herrscherin bewegte sich auf ihn zu. Das Tuscheln der Leute hinter ihm nahm der Hylianer kaum war, er hörte nur das leise Rauschen ihres Kleides, als der feine Stoff über den Boden glitt. Er spürte, wie sich Schweiß zwischen dem Leder seiner Handschuhe und der Haut bildete, aber die drückende Sommerhitze war nicht der Grund dafür. Als er wieder aufsah, stand sie direkt vor ihm. „Vielen Dank“, sagte sie mit einem Lächeln und nahm den Ring entgegen. Link verspürte ein unbeschreibliches Hochgefühl, als ihre Hand die seine berührte. Zelda stutzte. Wer war dieser junge Mann? Obwohl er nur ein einfacher Soldat zu sein schien, umgab ihn eine ungewöhnlich starke Kraft und ihre Gabe, durch die für sie die Schleier der Zukunft nicht so fest verschlossen waren wie für andere sagte ihr, dass ihm ein großes Schicksal auferlegt war. „Wie ist Euer...?“ begann sie, doch noch bevor sie ihre Frage zu Ende stellen konnte, fingen die Ereignisse an, sich zu überschlagen. Schnelles Hufgetrappel hallte vom steinernen Pflaster der Straßen wider. Alle Blicken hafteten auf dem dunkelhaarigem Reiter und seinem Rappen, der mit einem scharfen Galopp vom Tor aus Richtung Stadtinneres preschte. Kurz bevor er den Brunnen erreichte, stoppte er sein Pferd, sprang ab und rannte zu Prinzessin Zelda. Er musste mehrere Tagesritte hinter sich haben, denn seine Kleidung war schmutzig und abgetragen und Müdigkeit sprach aus seinen Augen. „Majestät“, sagte er heftig atmend und taumelte etwas bei der folgenden Verbeugung. Die Prinzessin gebot ihm durch ein Nicken fortzufahren. „Ich bringe schlechte Kunde von den südlichen Grenzen.“ Zeldas Aufmerksamkeit galt nun ganz diesem Mann. „Sprecht weiter.“ „Die Goblins haben sich zusammengeschlossen und greifen die Grenzen im Süden an. Das wäre ja nichts Neues, aber im Gegensatz zu einfachen Stürmungsversuchen von früher scheinen sie jetzt wesentlich organisierter. Bogenschützen und Schamanen sind unter ihnen und einige reiten auf riesigen Ebern. Noch sind sie nicht zahlreich genug und wir konnten bisher jeden ihrer Angriffe zurückschlagen, aber es gibt Berichte von einem Heer, das aus Richtung Südwesten aufmarschiert. Wir brauchen Verstärkung!“ Ein Raunen ging durch die Menge der Schaulustigen. Die junge Herrscherin schien sichtlich beunruhigt. Aber bevor sie auch nur irgendeinen Befehl geben konnte, brach das nächste Unglück herein. Eine unnatürliche Dunkelheit legte sich über die Stadt; ein dunkler Schatten, der –für Wolken viel zu schnell- über den Himmel gezogen war und ihn nun mit seiner aschgrauen Farbe verhüllte. Wenn man nach oben sah, konnte man die Sonne zwar noch erkennen, aber sie schien nicht mehr viel mehr als eine kränklich blasse Scheibe, fast so, als würde man durch ein gerußtes Glas schauen. Es gab niemanden, der nicht diese Eiskälte spürte, die langsam um die Herzen griff und ein viel größeres Grauen anzukündigen schien. Jeglicher Luftzug erstarb. Es schien, als würde die Welt den Atem anhalten, während die Finsternis zunahm und ihr dunkles Kleid über sie ausbreitete. Panik brach aus. Einige verkündeten das Ende der Welt, andere flehten bei den Göttern um Vergebung. Die angsterfüllte Menschenmasse drängte in alle Richtungen und nur mit Mühe gelang es Link und den anderen Soldaten, sie von der Prinzessin fernzuhalten und damit davon abzuhalten, den ganzen Platz zu überrennen. Die Lanze waagerecht von sich haltend schob der blondhaarige Krieger die Menschen von sich weg, und immer, wenn sie dann kurz in eine andere Richtung trieben, schaute er über die Schulter zur Mitte des Platzes, wo Zelda stand. Nervös schaute sie umher, anscheinend nicht wissend, was sie tun sollte. Gerade, als Link meinte, die Lage würde sich wieder entspannen, brach erneut ein Tumult los. Er brauchte nicht lange, um zu erraten, warum, denn als er wieder zu Zelda schaute, war diese von einer Art grauschwarzen, anscheinend undurchdringbaren, kugelförmigen Barriere umgeben. Ein letztes Mal stieß der junge Soldat die Menschenmasse zurück und stürzte dann zu ihr. „Prinzessin!“ rief er, immer wieder in panischer Verzweiflung auf die dunkle Kugel einschlagend, was aber nicht die geringste Wirkung zeigte. Ein leichtes Zittern durchlief das Kraftfeld, als einer heller Blitz aus den Händen der jungen Frau darin eindrang, wollte seine Gefangene jedoch immer noch nicht freigeben. Die Fäuste des Hylianers schmerzten unter der Wucht, mit der er darauf einhämmerte und Tränen trieben ihm in die Augen, aber er wollte, durfte nicht aufgeben. Er hatte das Gefühl, in einem fürchterlichen Alptraum gefangen zu sein, der noch schlimmer wurde, als die Kugel begann gen Himmel zu steigen. „PRINZESSIN!“ schrie Link erneut, als seine Hände an der glatten Oberfläche abglitten. Immer höher stieg die Barriere und die Frau, die er liebte, war darin gefangen. Plötzlich begann das Kraftfeld zu flackern und zu verschwimmen. „ZELDA!“ schrie er nun mit aller Kraft, die seine Lungen hergaben, aber vergeblich, denn die schwarze Sphäre war mitsamt der Prinzessin verschwunden und fassungslos starrte Link auf die Stelle, wo sie zuletzt geschwoben hatte. Unsanft stieß ihn jemand in den Rücken und er stolperte nach vorne. Sofort war er wieder zurück in der Realität. Seine Gedanken kamen einem wilden Mahlstrom gleich als er die Geschehnisse zu verstehen versuchte. Die Prinzessin, Zelda, war durch irgendeine finstere Magie direkt vor seinen Augen verschwunden; eher noch entführt worden. Und er hatte tatenlos dabei zusehen müssen. Wenn etwas noch größer als seine Verwirrung war, dann seine Wut, zum Teil auf sich selbst, da er seinen selbstgeschworenen Eid, Zelda vor jedwedem Übel zu beschützen, nicht hatte halten können. Ein panisches Wiehern lenkte seinen Blick auf den Schimmel , der herrenlos und nervös durch die Menge tänzelte. Keinen Augenblick später stand sein Entschluss fest. Link bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmasse. Niemand war dumm genug, sich ihm absichtlich in den Weg zustellen, wer aber dennoch zwischen ihm und dem Pferd stand, wurde grob zur Seite gestoßen. Bei ihm angelangt schwang sich der blondhaarige Krieger in den Sattel des verängstigten Tieres. Mit einem harten Ruck am Zügel versuchte er es wieder unter Kontrolle zu bringen, Zeit für beruhigende Worte hatte er jetzt nicht. Jedoch schien er genau diese dafür aufbringen zu müssen, als das Pferd nur noch mehr bockte. Er kniff die Augen zu zusammen und atmete gezwungen ruhig, versuchte den Aufruhr in seinem Innern zu besänftigen. Langsam, quälend langsam für den Hylianer, begann sich seine Ruhe auf den Schimmel zu übertragen. Nun zögerte er keinen Augenblick mehr. In einem scharfen Galopp trieb er das Tier zum westlichen Teil der Stadt, dort wo die Ställe für die Pferde der lagen. Für das, was er vorhatte, würde er sein eigenes Pferd brauchen. „Epona!“ Die Fuchsstute mit der weißen Blässe und Mähne sah sofort auf, als ihr Herr den Stall betrat und ihren Namen rief. Link öffnete den Verschlag, während er in den Nebenraum stürmte, in dem die Sättel und Verpflegung für längere Ritte gelagert wurden. Epona trotte ohne sein Zutun heraus, sie spürte, das ihr Besitzer etwas Wichtiges vorhatte. Mit Sattel, Satteldecke und Zügeln über dem Arm kehrte Link wieder zurück. Er sattelte sein Pferd und befestigte den Zügel am Zaumzeug. Nach einem weiteren Besuch im Lagerraum zurrte er in aller Eile Decken, Proviant und was er sonst noch brauchen würde am Sattel fest, er durfte es sich nicht erlauben, noch mehr Zeit zu verlieren. Dennoch versuchte er sich zusammenzureißen, um nicht auch noch Epona nervös zu machen, denn das war das Letzte, was er jetzt noch gebrauchen konnte. Endlich mit den Vorbereitungen fertig, sprang Link in den Sattel galoppierte hinaus aus dem Stall, in Richtung des Stadttores. Kein Mensch begegnete ihm, als er die leicht abschüssige Straße hinunter preschte, was auch nur allzu verständlich war. Entweder waren sie zum Marktplatz gekommen, um die Prinzessin zu sehen oder sie waren in ihren Häusern, verängstigt von dem dunklen Schatten, der immer noch wie riesige Wolke den Himmel überzog. Er kam problemlos voran, bis jemand aus einer der Seitengassen direkt in seinen Reitweg stürzte. Hart musste er die Zügel herumreißen und Epona bäumte sich auf. Es gelang ihm nur schwerlich, sie wieder unter Kontrolle zu bringen. Unter Flüchen versuchte Link zu erkennen, wer ihm den Weg versperrte. Wäre er nicht so wütend gewesen, dann wahrscheinlich erstaunt, denn er kannte denjenigen sehr gut. „Verdammt, Raul, geh mir aus dem Weg“, fuhr er ihn an. Sein Freund dagegen schien sichtlich erleichtert, ihn gefunden zu haben. „Hier steckst du also, Junge. Also haben mich meine Augen eben doch nicht getäu...“ „Aus dem Weg, hab’ ich gesagt!“ unterbrach ihn Link. Irritiert sah Raul ihn an und ein Blick in die Augen seines jungen Kameraden genügte ihm, um zu verstehen. „Nein!“ erwiderte er entschlossen und baute sich vor ihm auf, seinen Speer so haltend, dass er die ohnehin schon schmale Straße nun vollkommen blockierte. „Was soll das heißen, nein? Lass mich vorbei!“ „Nein!“, wiederholte Raul. Ein bedrohliches Funkeln trat in Links Augen. „Ich sage es jetzt zum letzten Mal: Weg da oder mir ist es gleich ziemlich egal, ob du da noch stehst oder nicht, Freund.“ Der junge Soldat schaffte es, so viel Feindseeligkeit in das Wort zu legen, dass jede Verwünschung freundlicher geklungen hätte. „Bist du jetzt völlig wahnsinnig geworden? Hörst du dich eigentlich selbst reden? Das kann nicht dein Ernst sein!“ „Ich muss Zelda....“ „In deinem jetzigen Zustand wirst du der Prinzessin herzlich wenig helfen. Du bist vollkommen in Rage. Sag mir, was willst du tun? Dich bis zur vollkommen Erschöpfung antreiben und dann in einem unwichtigen Kampf sterben, weil du nicht mehr die Kraft hast, dich zu verteidigen? Soll so deine Hilfe aussehen?“ Ein Ausdruck der Verblüffung ließ die Wut aus Links Gesicht weichen. „Ich habe nicht vor, so schnell zu sterben“, antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln. „Hmpf. Das will ich gerne glauben“, erwiderte Raul und tat einen Schritt zur Seite. „Dich versteh’ einer. Aber nun geh schon und rette deine Prinzessin. Ich glaube sowieso, bis die hier was auf die Reihe bekommen, werden hier noch einige Tage vergehen. Und du siehst nicht so aus, als könntest du so lange warten “, sagte der alte Mann mit der Spur eines Lächelns . Sein Freund schüttelte stumm den Kopf, während er sein Pferd wieder in Bewegung setzte. „Entschuldige noch mal wegen eben. Leb wohl und danke...für alles“, erwiderte Link und ließ Epona an ihm vorbeitraben. Er ließ seine Stute über den schwach befestigten Weg Richtung Süden galoppieren. Link hatte keinen Zweifel, dass die Angriffe der Goblins und Zeldas Entführung irgendwie zusammenhingen; das konnte einfach kein Zufall sein. Aber Schamanen der Goblins konnten unmöglich solch mächtige Magie wirken. Irgendjemand Größeres musste dahinterstehen, der ein jetzt noch unbekanntes Ziel verfolgte. Bald schon hatte er das Schloss und das Gebirgsmassiv, welches sich dahinter auftürmte, hinter sich gelassen. Der Fluss neben ihm plätscherte munter und die Wolken zogen hoch über ihm mit dem Wind; ein unwirklicher Frieden lag über dem Land. Er kam an riesigen Steinen vorbei, die inmitten der Steppe hoch gen Himmel ragten. Einst hatten sie die Grenze Hyrules symbolisiert, doch in seiner Glanzzeit hatte sich das Königreich um viele Meilen ausgebreitet. Hier blühte und gedieh alles, doch jenseits der Grenzmauern waren die Lande zumeist öd und karg und nur wenige, mutige Menschen trauten sich in dieser ungastlichen Gegend zu hausen. Für Link bedeute das, das er mindestens zwei Tagesritte unterwegs sein würde, bis er das Südtor erreichte. Laut donnerten Eponas Hufe über die steinerne Brücke, die sich über den Fluss erhob, und im Westen sank die Sonne. Der kühle Abendwind rauschte ihm um die Ohren und er hatte Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Das Gespräch mit Raul hatte gut getan und war auch nötig gewesen. Er mochte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er so kopflos weitergeritten wäre, aber wahrscheinlich genau das, was sein Freund ihm prophezeit hatte. Er hätte sich selbst so lange angetrieben, bis er vor Müdigkeit und Erschöpfung aus dem Sattel gestürzt wäre. Und danach... durch ein Kopfschütteln versuchte er die Bilder zu vertreiben, die unweigerlich vor seinem inneren Auge auftauchten. Aber was hatte er da bloß zum Abschied gesagt? ‚Leb wohl und danke für alles’. Das klang ja fast so, als würde er ihn nie wieder sehen. Den Hylianer schauderte es bei diesem Gedanken und er versuchte, an etwas anderes zu denken. Im Westen fielen die ersten Schatten über das Land und Sterne blitzten am Firmament auf. Es wurde Nacht in Hyrule, doch Link dachte nicht daran, zu halten und ein Lager aufzuschlagen, nicht vor dem Morgengrauen, denn jede Sekunde war kostbar und er wusste es. So tauchte er in die Schatten der Nacht ein, als einsamer Reiter unter dem Mond. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)