Please – Come back to me... von abgemeldet ================================================================================ Der erste Kuss -------------- Die letzten Seiten auf seinem Laptop tippend, machte der Blonde nur kurz Pause um an seinem Kaffee zu nippen, welcher sowieso schon kalt war. Jedoch verließ ihn derzeitig immer mehr die Lust am schreiben und zugleich auch seine Kreativität. Der einige Ansporn war noch, dass er bald fertig war. Mal wieder kein Happy End in seinem neuen Roman, aber das waren seine Leser doch schon gewohnt. Den Satz an dem er gerade schrieb beendend, speicherte er die Datei kurz ab und klappte kurz darauf seinen Laptop zu. In seinen grauen Hausschuhen, schlurfte er mit der nun leeren Kaffeetasse in der Hand aus seinem Arbeitszimmer und strich sich das blonde Haar zurück. Er kam am Wohnzimmer vorbei und sah auf die Uhr. Aus seiner Hosentasche zog er sein Handy und blickte auf den Display der ohne verpassten Anruf und ohne neue Nachrichten war…einfach leer. „Das steht er doch nie durch…ich brauch einfach nur warten..“, versicherte er sich selbst und steckte es wieder in seine Hosentasche, lief weiter. Im vorbeigehen drückte er bei seinem Anrufbeantworter auf einen kleinen Knopf und schon spulte das Gerät den Text ab, den er zu genüge kannte: „Sie haben keine neuen Nachrichten.“ //Ich weiß...konnt ich mir auch so schon denken…dämliches Ding!//, ging es durch seinen Kopf, als er die Tasse in der Spüle abstellte und sich gegen die Küchentheke lehnte. Langsam legte er den Kopf in den Nacken, massierte sich mit einer Hand die verspannten schultern selbst ein wenig und schloss die Augen. „Shuichi…wo steckst du…du kleine Nervensäge..“, sagte er leiser als sonst in den Raum und Seufzte auf. Nicht ahnend das sein heißgeliebter Yuki begann ihn zu vermissen, lag Shuichi wach im Bett des Gästezimmers und hielt den Songtext in der Hand den er am Vortag mit Ryuichi verfasst hatte. Irgendwie war es ein Wunder was Ryuichi da mit ihm vollbracht hatte. Er war kaum 24 Stunden von Yuki weg, hatte sozusagen mit ihm abgeschlossen und ein erneutes Tief erlebt. Dennoch hatten sie beide einen solchen Text verfasst, einer der besser war als alle zusammen die Shuichi je geschrieben hatte. Jedes Wort ging ihm in Fleisch und Blut über, jedes Wort war für Shuichi pure Wahrheit. //Ach Yuki…warum meldest du dich nicht…bin ich dir denn so egal? War ich dir wirklich immer eine solche Last? Warum hast du nie etwas gesagt..ich hät mich doch für dich geändert…ach Yuki..// Doch gerade als eine Träne sein Auge verlassen wollte, klopfte es an der Tür. Schnell legte Shuichi den Songtext zurück auf den Nachtschrank, wo er die Nacht über gelegen hatte und fuhr sich einmal untern den Augen lang. „Ja??“ „Ich hab Frühstück gemacht..kommst du essen?“, hörte er Ryuichi sprechen, laut genug das man ihn durch die geschlossene Tür hörte. „Ja…gleich..“, gab Shuichi als kurze und knappe Antwort, stand auf und zog sich etwas über. Langsam schritt er auf die Tür zu, öffnete sie und verließ den Raum. Schon im Flur stehend nahm er den Geruch von frischen Brötchen, einem heißen Kakao und ein leichtes Tellerklappen wahr. Er folgte Duft und Geräuschen einfach, gelangte in die Küche wo er Ryuichi deutlich knapper bekleidet vorfand, als er selbst es war. Umhin kam der Rosahaarige nicht und musterte den freien Oberkörper seines Idols, welcher gerade die letzten Dinge auf dem Tisch verteilte und ihn dann anlächelte. „Gut geschlafen?“ Nur ein Nicken brachte er zur Antwort, setzte sich dann auf einen der Stühle, die sich gegenüberstanden. Der Ältere nahm auf dem Zweiten platz, sah Shuichi an und spürte instinktiv dass dieser wieder traurig war…wegen ihm, diesem…Schriftsteller.. „Weißt du..er hat dich gar nicht verdient, Shuichi!“ Nun sah der Jüngere auf, blickte in die blauen Augen. „Wie kommst du darauf?“ „Weil du ihm soviel gibst. Du bist ein so lieber Mensch…und er tut dir nur weh..Shuichi..vergiss ihn und…bleib lieber hier…bleib bei mir!“, gab Ryuichi von sich, schob eine Hand über den Tisch und legte sie auf die des Rosahaarigen. Shuichis Herz schlug augenblicklich höher, seine Wangen gewannen etwas an Farbe und sprachlos wie er war, stand sein Mund ein wenig geöffnet. Konnte es denn wirklich sein?? War das so eine Art Liebesgeständnis von seinem größten Vorbild?? Wie er feststellen musste waren seine Kippen mal wieder aus, die ganze Packung wieder aufgeraucht. Diese Nacht hatte er mehr geraucht als er gewollt hatte… Nachdem Yuki sich angezogen hatte und seinen Autoschlüssel gekrallt fuhr er zur nächsten Tankstelle, tankte voll und kaufte sich eine ganze Ladung seiner Kippen. Ob er wollte oder nicht, auf dem Weg zur Tankstelle und wieder heim, blickte er sich immer um, fuhr sogar einen Umweg zum NG-Gebäude in der Hoffnung vielleicht eine gewisse Person zu treffen, zu sehen. Doch nirgends auch nur ein Anzeichen. Innerlich ein wenig niedergeschlagener als zuvor, lief er zu den Briefkästen, holte Zeitung und Post heraus. Im Fahrstuhl, schon auf dem Weg nach oben, blickte er alles durch. Mika hatte ihm geschrieben, sicher etwas von wegen das er doch heim kommen solle…der Brief würde unbeantwortet bleiben. Ein weiterer Brief, diesmal von seiner Verlegerin, wieder einmal die Frage wie weit er sei und wann er ihr das neue Skript zusenden würde…und dann..die Zeitung, auf der Titelseite Shuichi und sein wohl größtes Ebenbild. Ryuichi Sakuma, wie er seinen Shuichi in den Armen hielt und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. //Offenbar hattest du ja viel Spaß..mit meinem Lover…Sakuma Ryuichi!//, ging es durch seinen Kopf, während sich sein Blick verfinsterte und die Zeitung in seiner angespannten Faust zu zerknitterte. „Ryuichi..ich..das kann ich nicht. Ich hab Yuki grade verlassen, ich kann einfach nicht…bitte versteh doch. Ich bin noch total durch den Wind..ich liebe Yuki noch immer.“, mit den Worten, welche mehr als entschuldigend klangen, zog er seine Hand unter der seines Gegenüber hervor. Doch so sehr er wollte, er konnte bei alledem was er sagte nicht in Ryuichis Augen sehen. Er wusste das er dem Anderen gerade sicher weh tat, ihn verletzte. „Schon gut Shuichi, ich verstehe dich…ich werd warten, bis du dich entscheidest…und selbst, wenn du ihn nie überwindest…ich werd immer für dich da sein, versprochen.“ Damit schien für den Grünhaarigen das Thema beendet zu sein, zumindest für’s Erste, denn er begann ohne weiteres zu frühstücken und Shuichi tat es ihm, wenn auch mit einem etwas komischen Gefühl im Magen, gleich. Den Rest des Tages verbrachten sie beide Großteils bei Ryuichi daheim. Sie spielten ein paar von Ryuichis Spielen die er da hatte, gingen kurz im nächsten Supermarkt einkaufen, diesmal recht unerkannt, um Essen zu machen. Gemeinsam kochten sie ich etwas zusammen und Shuichi war mehr als begeistert das Ryuichi ihn sogar helfen ließ. Immerhin konnte der Rosahaarige es schaffen das eine Küche in die Luft ging, Feuer fing oder sonstiges. Dennoch ging sein Idol das Risiko ein und ließ ihm Aufgaben zukommen, wenngleich auch nur welche wo er keinen scharfen und gefährlichen Gegenständen zu nahe kam. Erst als das gemeinsam geschaffene Essen auf dem Teller war, verließen sie die Küche, die durch den Herd nun gut geheizt war. Beide Sänger lümmelten sich nebeneinander auf die rosane Couch im Wohnzimmer, sahen ein wenig Fern und aßen. Über den Tag hinweg und durch die Zeit mit Ryuichi, vergaß Shuichi ganz sein Problem, das er mit Yuki hatte. Oft genug kam die Erinnerung zwar dennoch zurück, immer wenn er wieder alleine war, aber solange er mit dem NG-Sänger zusammen war, ließ dieser keine traurige Miene bei ihm zu. Sofort wenn Shuichi begann nachdenklicher zu werden, brachte Ryuichi ihn wieder auf andere Gedanken, brachte ihn zum lachen und kam ihm dabei unverhofft immer näher…bis plötzlich: „Shuichi..ich möchte dich gerne Küssen.“, kam es zaghaft, aber dennoch bestimmt vom Älteren, welcher direkt in die lilanen Augen Shuichis sah. Dieser schluckte einmal schwer, wusste nicht was er antworten sollte. „Küssen..?!“ „Shuichi...es wäre nur ein einfacher Kuss. Für dich mag er nichts bedeuten..aber mir, wäre er..sehr wichtig..“ Tatsächlich, Ryuichi gestand ihm hier und jetzt seine tiefgründigen Gefühle. //Wenn Yuki doch nur so lieb zu mir wäre…hätte er mir doch einmal so etwas gesagt..//, wieder war er bei Yuki, verdrängte den Gedanken jedoch schnell und nickte zögerlich. In der Hoffnung, Yuki so gänzlich verdrängen zu können, schloss er langsam die Augen, während Ryuichi näher heran rückte. Er konnte seinen eigenen Pulsschlag bis in die Ohren vernehmen, spürte wie sein Blut nur so durch die Adern rauschte, als er etwas weiches und warmes auf seinen Lippen spürte. Ryuichi war so sanft und einfühlsam, begann sogar Shuichi zärtlich im Nacken zu kraulen, während dieser zögerlich begann seine Lippen gegen die des Älteren zu bewegen… tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)