Einmal Gegenwart von Schreiberling (Fortsetzung von "Einmal Zukunft und zurück"; Pairing: S & J) ================================================================================ Kapitel 1: Eine Woche später ---------------------------- Hallo Leutz!!!!!! I'm back!!!!!!! ^_^ Hier ist die lang ersehnte Fortsetzung und ich hoffe, dass es euch gefällt. An dieser Stelle noch mal danke für die vielen Kommis von euch und ich hab mich wahnsinnig gefreut!!!! Da ich auch noch seit neustem an einem FF WB teilnehme, kann es mit den Kapis etwas länger dauern als vorher, aber ich werd mich bemühen zügig weiterzuschreiben. Dann mal viel Spaß mit der Fortsetzung. Ich verspreche: Es bleibt spannend, denn zur Partnerschaft gehören immer 2. ---------------------------------------------------------------------------- Es war inzwischen eine Woche ins Land gestrichen, in denen Seto sich erst mal von seinem Trip in die Zukunft erholt hatte. Was heißt erholt? Er war nach New York geflogen um dort neue Geschäfte abzuwickeln und den dortigen Firmenstandort zu überprüfen. Nicht, dass es nötig gewesen wäre, aber.... Seto Kaiba war geflohen. Wovor? Vor einer ganz bestimmten Person und seinen Gefühlen zu ihr. Er wusste selbst nicht mehr, wie er überhaupt auf die Idee gekommen war, einfach abzuhauen... Vor einer Woche... Samstags hatte er zusammen mit seinem Bruder und Rebecca im Restaurant Stellaris gesessen. Dabei war ihm die kühle Atmosphäre zwischen Mokuba und Rebecca sofort aufgefallen. Erst dachte er wirklich, dass sein Trip in die Zukunft etwas damit zu tun hatte und er hatte versucht, die Gedanken an Noah und Mokuba zu verdrängen, aber dann... ~ Rückblick ~ Ein gut aussehender junger Kellner trat an ihren Tisch und lächelte Mokuba sofort freundlich an. „Was darf es sein?“ Mokuba sah von seiner Karte auf und lächelte ebenso lieb zurück, bevor er zu Rebecca sah, die ziemlich still daneben saß und säuerlich dreinblickte. „Was nimmst du, Schatz?“ „Nenn mich nicht Schatz!“, giftete sie ohne erkennbaren Grund sofort zurück und sah Mokuba wütend an. Mokuba verstand das alles genau so wenig, wie sein großer Bruder, der fragend über seine Speisekarte lugte. Auch der Kellner schien mehr als irritiert, ließ sich aber dadurch nicht von seinem Job abhalten. Streitende Paare schien er nur zur Genüge zu kennen. Davon durfte sich ein Profi, der auf Trinkgeld angewiesen war, nicht aus dem Konzept bringen lassen. „Ja... Also.... Ich nehm dann Nummer 10.“, meinte Mokuba etwas eingeschüchtert und sah kurz zu Rebecca rüber. Diese hatte sich die Karte fest vor die Nase geklemmt und tat so, als wäre nie etwas gewesen. „Nein. Er nimmt Nummer 12, genau wie ich.“, meinte sie dann plötzlich strikt und knallte die Karte auf den Tisch. Die Herausforderung, die in ihren Augen lag, war nicht zu übersehen. Der Kellner sah Mokuba fragend an und dieser schlug noch mal die Karte auf um zu sehen, was Nummer 12 denn nun war. Als seine Augen die Zeilen überflogen, schlich sich leichter Ekel in seine Züge und er schüttelte sich bei dem Gedanken daran, dieses Essen auf seinen Teller zu bekommen. - Nummer 12 = Froschschenkel in Weißweinsoße – Wirklich widerlich. Rebecca wollte ihn wohl mit voller Absicht ärgern. Sie wusste, dass er das Zeug nicht essen konnte. Das hatte er ihr schon beim ersten Besuch in diesem Restaurant gesagt. Da hatte sie ihm von den Schenkeln nur das Blaue vom Himmel vorgeschwärmt. Mokuba hatte nichts gegen ausländische Küche und er war auch froh, dass das Stellaris in Domino jedes Essen der Erde servieren konnte.... Aber, dies hieß noch lange nicht, dass er bereit war auch alles zu essen, was es auf der Karte gab. Froschschenkel gehörten da zu einem absoluten Tabu für ihn. Daher hatte er trotz allem nie versucht, seiner Freundin die geliebten Schenkel auszureden, so lange er sein Sushi genießen durfte. Für Rebecca war Sushi ekelhafter roher Fisch. Und so hatten sie beide was, was der andere nie mögen würde. Damit war die Sache dann auch erledigt. Doch heute war definitiv der Wurm drin. „Nein. Ich bleib doch lieber bei 10....“, gab Mokuba schnell von sich. Aber er hätte sich nicht beeilen brauchen, schließlich hatte der dritte in der Runde noch gar nichts gesagt. Seto sah sich das ganze schweigend an und versuchte erfolglos die Gedanken an den versteckten Raum in seinem Büro zu vergessen, den er seit seiner Rückkehr gemieden hatte. Rebecca gefiel die Antwort ganz und gar nicht. Das hatte aber weniger mit dem Essen, als mit dem Widerspruch von Mokuba zu tun. Und daher ließ sie sich diese, in ihren Augen, Frechheit auch nicht gefallen. „Heißt das, du stellst meine Entscheidungen in Frage?!“, zischte sie Mokuba zu. Der arme Moki wusste langsam echt nicht mehr, was eigentlich los war. Er hatte sich nicht mit Rebecca gestritten und konnte daher nicht sagen, was sie denn plötzlich gegen ihn hatte. „Was ist denn los mit dir?“, fragte Mokuba verwirrt und sah Rebecca beschwichtigend an. „Lass uns doch darüber reden, wenn dich was stört.“ „Reden?! REDEN?!“ Rebecca war jetzt aufgesprungen und hatte ihre Hände um das Weinglas gekrallt, an dem sie eben noch genippt hatte. Mokuba wurde jetzt erst schmerzlich bewusst, dass seine Freundin keinen Alkohol vertrug und die ganze Weinflasche nur noch ein paar Tropfen enthielt. Er und Seto hatten definitiv noch nicht so viel getrunken. Da fing sie auch schon an mit hochrotem Kopf zu lallen. „Du willscht mir mit REDEN kommn?! Du verfluchter Huntscheschohn!! Wie du alle Kerle der Sschadt anbaggerst?!“ Mokuba war ebenfalls aufgestanden und versuchte verzweifelt seine Freundin von dem schwappenden Glas wegzubewegen. „Aber Rebecca.... Was redest du da?!“ „ACH SCHEI DOCH SCHTILLLL!!!!“ Sie wollte mit der Hand, in der sie das Glas hielt anklagend auf Mokuba zeigen, was zur Folge hatte, dass der komplette Wein sich über den teuren Perserteppich ergoss. Mokuba war schon ganz rot im Gesicht, aber nicht vor Wut, sondern weil Rebeccas Auftritt in seinem Lieblingsrestaurant einfach nur peinlich war. Der Kellner warf ihm gerade einen mitleidigen Blick zu und entfernte sich diskret. Inzwischen hatten sich bereits alle Gäste von ihrem köstlichen Essen abgewandt um dem kinoreifen Spektakel in angemessener Form beizuwohnen. „ISCH HAB DISCH GESCHEHN!!!! MIT DIESCHEM SCHWSCHWU.....“ Rebecca machte eine kurze Pause um nachdenken zu können und man sah ihr an, dass sie bereits ganz weiß im Gesicht war. Mokuba wurde panisch. Wenn sie jetzt auch noch den Teppich vollko..... Rebecca schwankte schon ordentlich und es wurde zunehmend heikler. „SCHWULEN!!!!“, warf sie plötzlich triumphierend ein und kicherte danach albern. Mokuba war mittlerweile ein Licht aufgegangen. Sie redete von dem Treffen mit Joey. Deshalb machte sie so ein Theater. Aber er verstand die Zusammenhänge nicht. „Du irrst dich. Ich bin nicht....“ Mokuba hielt erschrocken die Luft an, als Rebecca noch einen kurzen Moment schwankte und dann einfach nach hinten kippte. Seto reagierte wie immer blitzschnell. Er hatte nicht wirklich begriffen, was eigentlich los war, aber dass Rebecca genug hatte, war nicht zu übersehen. Schnell stand er auf und schnappte sich das fertige Mädchen, bevor es in eines der Hummerbecken viel. „Seto, ich....“ „Das kannst du mir später erklären. Jetzt bringen wir sie erst mal heim.“ Mit diesen Worten verließen sie das Stellaris und da der Wein sowieso auf Kosten des Hauses gegangen war, mussten sie auch nichts bezahlen. Doch den Teppich würde Seto ersetzen. Schließlich hatte er keine Lust bei seinem nächsten Besuch durch die Flecken darauf an diesen Abend erinnert zu werden. ~ Rückblick Ende ~ Sie hatten Rebecca danach in ihre Wohnung gebracht und sie ins Bett gelegt. Seit diesem Abend herrschte zwischen Moki und ihr absolute Funkstille. Aber Mokuba schien nicht gerade traurig darüber zu sein. Er behauptete sogar, dass er sich so wieso von ihr hatte trennen wollen. Das machte Seto Sorgen. Alles lief ganz anders, als das, was er erlebt hatte. Oder lag es auch an ihm und seinen neuen Plänen? Er hatte den Gürtel sicher zu Hause versteckt und seine Pläne dieses Ding zu erfinden, waren auch auf Eis gelegt. Vorerst... Wer nun geglaubt hätte, dass Seto Kaiba einen Tresor benutzte, lag im Irrtum. Der Supergürtel hing einfach in seinem Kleiderschrank zwischen all den anderen Gürteln. Und damit sein ungewöhnliches Aussehen nicht auffiel, hatte er sich extra noch komisch aussehendere Gürtel angeschafft. Einen sogar mit einer Mischung aus flippigem Pink und Neongrün. Niemand würde ihn dort finden. Selbst wenn jemand etwas wüsste... Was ja nicht der Fall war. Hoffte er zumindest. Im Moment war er sich zum ersten Mal in seinem Leben total unsicher. Das war schon irgendwie unheimlich. Nach diesem Desasterabend hatte er mit Mokuba nicht mehr all zu viel reden können, weil dieser ständig unterwegs war. Jeden Tag einen auf Party machen. So behauptete er zumindest. Seto war sich da nicht sicher und trotzdem konnte er seinem Bruder nicht überall reinreden. Er hatte ihm dafür Bodyguards hinterhergeschickt, die ein Auge auf Mokuba haben sollten. Doch die meiste Zeit berichteten sie ihm nur, dass der Kleine mit Yugi & Co. unterwegs war. Seto hatte danach erst Zeit für sich gebraucht und natürlich um vor der Schule samt Hund zu fliehen. Er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Würde sich die Zukunft völlig verändern, wenn er jetzt etwas tat? Musste er warten, bis Joey und er sich eigentlich kennen gelernt hatten.... würden....äh.... Zukunftsproblematiken gab es doch immer im Fernsehen und da veränderte sich ständig was. Schließlich war er zu einem Schluss gelangt, während er den Rückflug nach Domino antrat. Es war ihm egal. Und wenn die Welt noch mal untergehen würde... Na und!!! Dann würde er es eben wieder geradebiegen und zur Not tauchte wieder Mister Pharao auf und würde ihm schon bescheid geben, wenn er die Welt gefährdete. Aus und Ende! Montag Morgen. Seto hatte sich seine Schuluniform angezogen und stand schon seit geschlagenen 90 Minuten vor seinem Spiegel im Badezimmer. / Was machst du hier eigentlich, Seto. Du siehst gut aus. Jetzt beweg dich endlich zur Schule. Du benimmst dich wie ein verliebtes Girly.... / Er seufzte kellertief und nahm seine Tasche. Den Laptop würde er heute zu Hause lassen. Er wollte was ändern. Aber so, dass es auch auffiel. Dass es Joey auffiel..... / So. Hab ich alles? Bin angezogen... Hab Katzenwäsche hinter mir.... Hab meine Tasche... Fehlt noch was? / „SETO!!!!“ Mokuba kam schreiend in sein Zimmer gerannt und fuchtelte, wie wild mit der Morgenzeitung. „SET~O.....Hä?“ Mokuba hielt mitten in der Bewegung inne, als er seinen großen Bruder ansah. Dieser hatte sich echt in Schale geworfen. Jedenfalls sah er verdammt gut aus. Viel zu gut um nur in die Schule zu gehen. „Ist das Parfum?“ Mokuba schnüffelte grinsend und sah, wie sein Bruder schnell etwas in seiner Tasche verschwinden ließ. „NEIN! Was ist jetzt?“, meinte er gereizt und lief los in Richtung Küche. Schließlich musste er noch was Essen. „Yugi ist in der Zeitung!“ Mokuba rannte seinem Bruder nach und sah noch, wie dieser sich schnell einen Kaffee eingoss und sich auf einen Stuhl fallen ließ. Sofort gab er ihm die Morgenzeitung. Seto überflog den nicht gerade sehr großen Artikel und nippte dabei ab und zu an seinem Kaffee. Der Artikel selbst handelte von Yugis Großvater, der eine Reise nach Ägypten gewonnen hatte und sein Enkel war nur erwähnt, weil er eben Yugi, „der König der Spiele“ war. Seto schnaubte kurz abfällig, als er das Kommentar des Schreibers las. Yugi würde den Spieleladen so lange führen, bis sein Opa wieder da war und hatte dafür eine Sondererlaubnis von der Stadt und einiges an Unterstützungsgeldern. Aber irgendwas daran war komisch. Die Stadt hatte selbst kaum noch Geldreserven seit der Herr Bürgermeister sich eine Yacht auf Kosten der Steuerzahler geleistet hatte. Was bezweckten sie also mit dieser Nächstenliebenummer? Wollten sie Yugi als Aushängeschild für die nächste Wahl? Seto stellte den leeren Kaffeebecher hin und kaute lustlos auf seinem Brötchen herum. / Ach. Was geht es mich an.... Soll er doch sehen, wo er bleibt. / „Und?“, harkte Mokuba neugierig nach. „Was hältst du davon?“ Seto schluckte das Brötchen runter und ließ die Zeitung sinken. „Ich meine, dass da was faul ist...“ Mokuba nickte zustimmend. Er hatte das selbe gedacht. „Und?“, wollte der Kleine wissen und biss genüsslich in sein Nutellabrötchen. Das Zeug liebte er immer noch abgöttisch. „Was und? Das geht mich nichts an. Das ist ganz allein Yugis Sache.“ / Bin ich sein Kindermädchen, oder was? / Seto stand auf und ließ noch ein Pausenbrot in seiner Tasche verschwinden. Das Ganze ging ihn doch nun wirklich nicht das geringste an. Was wollte Moki dann von ihm? „Aber... Was wenn er den Laden verliert? Das wäre für ihn und seinen Großvater...“ Seto drehte sich fragend zu seinem Bruder um. „Wie kommst du darauf?“ „Ich hab da so was gehört.“, wisch Moki der Frage aus und sprang dann selbst vom Stuhl auf, nachdem er auch noch den letzten Bissen Nutellabrötchen verschlungen hatte. „Du willst mir nicht zufällig sagen, was und von wem???“ „Mmmmmmm...... NÖ!“ Mokuba sah seinen Bruder frech grinsend an. „Das musst du schon selbst rausfinden!“ / Was hat den denn gestochen? Das macht er doch mit Absicht, nur damit ich dem Gartenzwerg helfe.... / Damit war er auch schon aus der Küche draußen und wenig später fiel die Haustür ins Schloss. Mokubas neue Angewohnheit war es mit dem Fahrrad zur Schule zu radeln um fit zu bleiben. Seto hielt nicht fiel davon. Aber verbieten wollte er es auch nicht. Irgendwie sagte er in letzter Zeit nicht mehr gerne Nein. Auch nicht zu seinen Mitarbeitern. Weshalb er alle Termine vorerst abgesagt hatte. Selbst nahm er nun also den Wagen. Nicht die Limo, sondern seinen roten Ferrari, den er damals, als Dartzs Viecher in Domino gewesen waren, zusammen mit Moki gekauft hatte. Er wusste nicht wieso... Aber er konnte sich einfach nicht von dem Auto trennen. Und.... Es steckten Erinnerungen drin. In letzter Zeit hing er viel an Erinnerungen. Einige Minuten später kam er auf dem Parkplatz der Lehrkörper an. Man hatte ihm die Erlaubnis gegeben hier zu parken, weil niemand ihm wiedersprach. Auch die Lehrer nicht und schon gar nicht Herr Direktor Urimaki, der auf seine Spendengelder für die Schule angewiesen war. Nur ein kurzer Knopfdruck auf den Schlüssel und schon machte der Wagen piepsend klar, dass er zugesperrt war. Mit schnellen Schritten ließ Seto den noch fast leeren Parkplatz hinter sich und betrat das Schulgebäude. Es war noch völlig still auf den Gängen. Kein Wunder. Schließlich war er 30 Minuten zu früh. Das war jedoch beabsichtigt. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Gerade war er bei seiner Klassentür angekommen, als er Stimmen aus dem Raum hörte. / Um die Uhrzeit... Bereiten die Lehrer einen Überraschungstest vor? / Verwirrt öffnete er die Tür einen Spalt und spähte hinein. Dort saßen bereits Yugi, Tea und Tristan und schienen ein sehr ernstes Gespräch zu führen. Seto wusste schon, dass es unhöflich war zu lauschen, aber vielleicht ging es um das, was Moki heute morgen gesagt hatte und da hatte er auch gesagt, dass Seto es selbst herausfinden musste. Das schien die Gelegenheit dafür. Also lauschte er weiter. „Ich mag den Kerl nicht.“, sagte Tristan gerade und schlug wütend mit der Faust auf seine Bank. Yugi und Tea nickten zustimmend. „Er wird ihm nicht gut tun.... Ich hab ja nichts dagegen, dass er jetzt einen Freund hat und schwul ist, aber wieso....“ Yugi konnte nicht weiterreden. “...muss er dann all seine Freunde im Stich lassen, nur weil dieser Depp das sagt?!“, brüllte Tristan weiter und schien regelrecht verzweifelt. Tea kullerten einige Tränen über die Wange. „Wir waren nicht sehr nett zu ihm, aber muss er deshalb gleich die Klasse wechseln?“ Tristan und Yugi schwiegen und Seto schwante böses. Man musste kein Genie sein um zu wissen, von wem sie redeten. „Und dieser verfluchte Mistkerl! Ich hab genau gehört, wie er eine Wette mit denen aus der Fußballmannschaft geschlossen hat, dass er ihn ohne Probleme flachlegen kann!“ Wieder sauste die Faust auf den Tisch nieder. Dieser erzitterte kurz unter dem harten Schlag und Tea wie Yugi zuckten zusammen. „Tschuldige...“, murrte Tristan schnell, dann ging es auch schon weiter. „Aber er glaubt es uns nicht! Er denkt, dass wir ihm sein Glück nicht gönnen und...“ Tea hatte sich ein Taschentuch geschnappt und schniefte lautstark hinein. Yugi lächelte sie lieb an und nahm sanft ihre Hand in seine. / Bei den beiden scheint sich nichts geändert zu haben... / „Wir schaffen das schon. Irgendwann wird er sicher einsehen, dass sein Verhalten kindisch ist und....“ „....dann ist es zu spät!“, sagte Tristan überzeugt und stand von seinem Stuhl auf. Er trat ans Fenster und blickte hinaus. „Da kommt er. Und sein Macker ist auch dabei!“ Mit wutverzerrtem Gesicht lehnte er sich an das Fenster und auch die beiden anderen schauten hinaus um was zusehen. Seto hielt es nicht mehr aus und betrat die Klasse. Die ganze Gruppe war zu paralysiert um ihn zu bemerken und so trat er mit den Worten „Was gibt’s denn da zu sehen?“ ans Fenster. / ...........Nein............ Das kann nicht......... / Er wusste später nicht mehr genau, was er in diesem Moment gefühlt hatte, aber.... So musste sich der Untergang der Welt erleben lassen. Völlig erstarrt stand er da und beobachtete das glücklich lachende und scherzende Pärchen, das da unten eng aneinander gekuschelt lief. Joseph Jay Wheeler war mit dem Kapitän der Fußballmannschaft Reiden Mikano zusammen. ------------------------------------------------------------------------ Ich hoffe es hat gefallen und ihr könnt mir jeder Zeit Anregungen für weitere Kapitel zuschicken. Und.... Kommis bitte! VLG, eure Schreiberling Kapitel 2: Anfang vom Ende? --------------------------- Welcome!!! Hier ist mein zweites Kapi und ich hab mich wieder ganz doll über euer Feedback gefreut! Ihr seid alle KAWAI!!!!!! ^_^ Ich hoffe es gefällt euch auch weiterhin und nun viel Spaß!!!! ------------------------------------------------------------------------------ Irgendwann war schließlich die Tür aufgegangen und die anderen Schüler betraten den Klassenraum. Da er mit Yugi, Tristan und Tea am Fenster stand, gesellten sich die anderen auch neugierig hinzu. Den meisten war das Bild aber viel zu langweilig. Anscheinend wussten sie alle bescheid. „Wenn er gern blondes Maskottchen spielt, soll er doch....“, zischte Tristan noch mal zum Abschluss und setzte sich mit Yugi und Tea wieder hin. / Maskottchen? / Seto wusste, dass die Schule sich ein Maskottchen zulegen wollte. Hieß das nun, dass Joey für diesen Kerl in ein Tierkostüm stieg und das freiwillig? Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken und er versuchte sich zu erinnern, welches Tier ihre Mannschaft, denn gewählt hatte. Aber es gelang ihm nicht und jemanden zu fragen... Das war nicht seine Art. Für gewöhnlich wusste er alles selbst. Nur warum viel ihm heute dann das Denken so schwer? Warum warf ihn diese Nachricht so aus der Bahn? / Das gibt sich sicher wieder. Beruhig dich. Es ist alles in Ordnung. Du kennst doch Wheeler, der läuft doch nicht freiwillig für einen anderen dauernd im Kostüm durch die Gegend..... / Aber wenn er wirklich verliebt war..... Die Tür ging ein weiteres Mal auf und ihr Klassenlehrer, Herr Tanaka, kam gut gelaunt herein. Normalerweise waren seine Stunden immer die besten des ganzen Tages, aber sobald Seto auf seinem Platz saß, konnte er an nichts anderes denken als.... / Reiden.... Reiden und Joey?.... Was ist so besonders an dem Typen? / Er bemerkte nicht mal, wie Herr Tanaka direkt neben ihn trat und sich halb über ihn beugte. Sein Blatt, auf dem eigentlich alle Matheaufgaben der Tafel stehen sollten, war völlig leer. Genau wie sein Kopf. Leergefegt. Alles weg. Seto saß völlig starr da und hatte einen solch leeren Blick, dass sogar mancher Schüler neugierig zu ihm rüber sah. Herr Tanaka hatte sich kaum bewegt, aber er sah seinen Schüler weiterhin besorgt an. Er war der einzige Lehrer, der Seto sogar mit dem Vornamen anreden durfte und war sehr stolz auf dieses Privileg, was er auch zeigte, so oft er konnte. Bei ihm musste Seto auch nicht dauernd an die Tafel rennen, wenn die anderen Schüler mal wieder nichts verstanden hatten. Dann erklärte Herr Tanaka eben alles noch mal verständlicher. Er liebte seinen Lehrerberuf über alles. Und daher war er auch sehr engagiert, was seine Schüler betraf. Daher legte er nun auch den Kopf etwas schief und platzierte sorgsam seine Hand auf Setos Schulter, ein kleine Macke von ihm. „Ist alles in Ordnung, Seto? Du hast nicht mal die Aufgaben abgeschrieben. Geht es dir nicht gut? Soll dich jemand zur Krankenschwester bringen?“ Dies sagte er extra etwas leiser. Es musste ja nicht jeder mitbekommen, dass er sich um Seto kümmerte. Das kam bei den Mitschülern nie gut an und Seto hatte es sowieso schon nicht all zu gut bei ihnen stehen. Sie hielten ihn alle für einen gefühlskalten arroganten reichen Bengel, der kein Herz besaß. Aber er als Lehrer wusste es besser. Seto hatte eben mit Erwachsenen zu kämpfe und dann musste man sich auch wie einer benehmen. Was dann natürlich nicht mehr leicht abzulegen war. Doch Maske blieb Maske. Wie man es auch drehte und wendete. Seto Kaiba hatte verlernt sein wahres Gesicht gegenüber anderen zu zeigen. Das wollte er als Lehrkörper langsam ändern. Oder es zumindest versuchen. Und Fürsorge war da ein gutes Mittel. „Es ist nichts.“, winkte Seto schnell ab. Er hasste Krankenzimmer und das ganz egal ob im Krankenhaus selber oder in der Schule. „Bist du sicher?“ Tanaka sah ihn besorgt an. „Es ist in Ordnung, wenn du dich mal schlecht fühlst. Du musst nicht immer perfekt sein.“ Seto verstand sehr gut, was sein Lehrer meinte und deshalb belohnte er ihn auch mit einem kleinen Lächeln. / Er gibt sich immer solche Mühe. Kein Wunder, dass er schon wieder zum Vertrauenslehrer gewählt wurde. / „Es ist wirklich alles ok. Ich war nur kurz in Gedanken. Ich passe jetzt auf.“ Der Lehrer nickte nur kurz und ging dann wieder durch die Reihen um zu sehen, ob er seinen Schülern irgendwo helfen konnte. Mathe war kein leichtes Fach und die meisten im Kurs verstanden oft nichts beim ersten Durchgehen. Seto drehte kurz den Kopf um zu sehen, ob Herr Tanaka auch wirklich seinen Weg fortgesetzt hatte und schrieb dann schnell die Aufgaben ab um sie noch schneller auszurechnen. Das gab ihm dann wieder genügend Zeit um Nachzudenken. Was sollte er jetzt machen? / Ich will Joey sein Glück nicht zerstören... Aber wenn Tristan recht hat und... Was wenn er schwanger wird?............/ Setos Miene verfinsterte sich und er ließ kurz den Stift ruhen. Seine Gedanken schweiften zu Jono und Subaru ab und zwar so schnell, dass er nichts dagegen machen konnte. Es war zum Haareraufen. Diese verflixte Zeitreise hatte sein Leben nur noch komplizierter gemacht und rein gar nichts vereinfacht, obwohl er es anfangs geglaubt hatte. Er und Joey gehörten, wenn man der Zukunft glauben konnte, zusammen. Da musste es doch rein theoretisch ganz einfach sein, das zu bewerkstelligen. Aber jetzt war Joey überraschenderweise mit Reiden zusammen und wenn sie wirklich richtig zusammen kamen und ES taten, dann... / Das lasse ich nicht zu. / Seine Finger schlossen sich fester um den Füller in seiner Hand und er drückte wütend immer weiter zu. / Nimm dich in Acht!!!!!!! / Es knackte unter den langen filigranen Fingern. / Reiden Mikano / Eine blauer Tintenschwall ergoss sich über das Pult. Pause. Das gab Seto – nach einer weiteren Stunde Mathe, in der er die Tinte hatte wegwischen müssen – endlich die Gelegenheit, der Sache auf den Grund zu gehen. Seine erste Anlaufstation lag im hinteren Schulhofbereich in der Nähe der angeblich nicht existenten Raucherecke. Dort war der Pfad zum angrenzenden Sportplatz, wo sich die meisten ihrer Sportler einfanden um über solch spannende Dinge, wie die letzten Fußball-, Hockey- oder Boxergebnisse zu sprechen. Mädchen waren hier völlig unerwünscht, mieden diesen Platz aber sowieso wie die Pest - außer eine hatte einen Liebesbrief abzugeben. Natürlich nie persönlich, sondern durch eine Freundin, versteht sich. Doch heute hatten sich die Mädels der Schülerzeitung eingefunden um niemand anderen als Reiden Mikano zu interviewen. Seto warte einen angemessenen Abstand, sowohl zu den Rauchern, als auch zu den Sportlern, damit er nicht auffiel. Er verfluchte sich im Stillen dafür seinen Laptop nicht mitgenommen zu haben. Dann hätte er sich wenigstens unauffällig in die Nähe setzen können, ohne aufzufallen. Aber so.... / Dämliche Idee. Von wegen verändern... Alles für die Katz! / Es wäre viel besser, wenn sich in den letzten Tagen gar nichts verändert hätte. Aber nun war es leider zu spät. Er hätte sich eben stellen müssen, anstatt wegzulaufen. Wieso machte er jetzt andauernd Fehler? Was war aus voller Perfektion geworden? Wo war sein super selbstsicheres Auftreten hin? Wo war er? Seto Kaiba, der sonst so perfekte, selbstsichere Firmenchef, drohte in einer bodenlosen Versenkung zu verschwinden und keiner schien davon auch nur Notiz zu nehmen. Nicht mal Mokuba hatte die Veränderungen an seinem großen Bruder bemerkt. Das war doch ein Grund zur Besorgnis! Gerade hatte ein blondes Girly mit Lockenkopf seine stylische rosa Brille zurechtgerückt und einen Block aus der ebenfalls pinken Tasche gezogen. Sie lächelte Reiden übertrieben freundlich an und zückte dann einen, wie sollte es auch anders sein, rosa Kugelschreiber mit einem Blüschbommel in der selben Farbe. „Ist es wahr, dass du schwul bist? Oder vielleicht eher bi?“ Seto konnte es nicht fassen. / Ist das das Niveau unserer Schülerzeitung? Kein Wunder, dass ich die nie gekauft hab.... / Nach den vielen Jahren auf dieser Schule entging selbst ihm so das ein oder andere. Wer diese Verrückte in die Schülerredaktion gelassen hatte, gehörte auch dazu. Reiden jedoch blieb völlig gelassen und lachte nur kurz auf, während er ihr seine strahlend weißen Beißerchen zeigte. / Angeber... / „Es geht zwar keinen was an, aber ja ich bin schwul. Ich stehe nicht auf Frauen, was nicht heißt, dass ich noch nie mit einer aus war...“ Bei diesen Worten schenkte er dem rosa Monster ein reizendes Lächeln. Das Mädchen war natürlich sofort entzückt und kritzelte fleißig jedes noch so kleine Wort von dem Strahlemann auf ihren Block. Seto bezweifelte stark, dass der kleine Block für das ganze Gespräch reichen würde. Aber das war ja nicht sein Problem. „Und wie bist du auf deine Neigung gestoßen?“ Reiden lachte wieder, als die Kleine ihre Brille zurechtrückte und ihn erwartungsvoll ansah. / Ist er ihr großer Guru, oder was? Die hat doch nicht mehr alle... / „Ich hab es schon lange gewusst, aber weil ich doch der Kaptn der Fußballmannschaft bin, hab ich es niemandem gesagt. Wollte ja schließlich meinen Posten nicht verlieren.“ „Und warum hast du es jetzt doch zugegeben?“ Der Stift flog nur so über die Blätter. Das noch kein Rauch aufstieg, erschien Seto wie ein Wunder. „Wegen meinem Liebling.“ Reiden drehte kurz den Kopf zur Seite und Seto folgte seinem Blick. Dort hinten an einen Baum gelehnt, saß Joey und schien irgendwelche Aufgaben zu machen. Jedenfalls hatte er sich einen Stift zwischen die Lippen geschoben, ein Heft auf dem Schoss und dachte so fieberhaft nach, dass man es schon deutlich sehen konnte. „Ah! Ich verstehe. Und? Ist das was festes zwischen euch?“ Das Mädel hielt kurz inne und wartete auf Reidens Antwort. Dieser ließ sich diesmal Zeit. Er sah weiterhin zu Joey rüber und plötzlich schlich sich ein beunruhigender Glanz in seine grünen Augen. Seto lief es kalt den Rücken runter. Er kannte diese Art von Blick von seinen Geschäftspartnern. Den hatten sie immer dann drauf, wenn sie irgendeine Sache nicht bekommen konnten, jedoch alles versuchen würden, um sie zu kriegen. Reidens Blick wechselte so schnell wieder zu freundlich, dass es absurd schien, gerade noch etwas anderes darin gelesen zu haben. „Klar! Ich liebe ihn!“ Diese Antwort wurde in Großbuchstaben zu Papier gebracht und dann wollte die Kleine nur noch wissen, ob sie Reiden zitieren durfte. Dieser stimmte zu, weil er angeblich nichts zu verbergen hatte und sie zog zufrieden ab. Seto war weniger zufrieden mit dem, was er gehört und gesehen hatte. / Wer’s glaubt.../ Doch leider blieb ihm keine Zeit mehr herauszufinden, denn es klingelte wieder und der Unterricht wurde zum Leidwesen aller fortgesetzt. Die nächste Stunde war Chemie und da sie dafür ins Labor mussten, ließ Seto sich Zeit auf dem Weg dorthin. Chemie war eines der Fächer, dass nur dann Spaß machte, wenn man auch einen anständigen Lehrer hatte, der sich mit interessanten Experimenten auskannte. Doch sie hatten ein Uraltmodel namens Hideadaokawa. Ein furchtbarer Name für einen furchtbaren Mann. Die Schüler mussten ihn immer beim vollen Namen nennen, den aber keiner aussprechen konnte, daher sagten sie einfach nur Sensei, was den Alten auch zufrieden stellte. Seto hatte schon Backsteine gesehen, die mehr Charme versprühten als dieses Fossil und heute hatte er so gar keinen Bock auf die langen Vorträge ihres Lehrkörpers. Trotzdem kam er irgendwann bei der Tür an, auf den in großen vergilbten Lettern Labor stand. Quietschend öffnete er die Tür und alle Köpfe drehten sich sofort zu ihm. Zu alle Köpfe gehörte auch ein zotteliger blonder Schopf, der gerade vor dem Lehrerpult stand und allem Anschein nach ein Referat vortrug. / Verflucht. Ich hab ganz vergessen, dass wir mit der Parallelklasse Chemie haben..../ Wie erstarrt stand Seto nun Unpassenderweise in der offenen Tür und konnte sich nicht zwischen Flucht und Eintreten entscheiden. „Ah ja. Herr Kaiba. Schön, dass sie uns auch einmal mit ihrer geschätzten Anwesenheit beehren. Wenn sie jetzt die Güte hätten sich hinzusetzen, könnte unser lieber Joey endlich mit seinen Schilderungen über Atome fortfahren.“, klang die sonore Stimme des Fossils an sein Ohr und so blieb ihm nichts weiter übrig, als sich zu setzen. / Ich hätte heute nicht aufstehen sollen.../ Es gab tausend Orte auf dieser Welt, wo er jetzt hätte sein können, aber er war hier. In diesem übelriechenden Chemielabor und Joseph Jay Wheeler, für den er nicht mehr länger so empfand, wie noch vor einer Woche, hielt ein Referat über die Vereinigung von Atomen um die Edelgaskonfiguration zu erreichen. „Also.... Das ganze sieht dann so aus.“ Joey nahm die Kreide zur Hand und malte ein Natrium und ein Chloratom an die Tafel. „Das Natrium und das Chlor sind beide noch nicht vollständig. Das heißt, sie brauchen einen passenden Partner um sich vollständig zu fühlen.“ /.....Partner....../ „Das ist wie bei uns Menschen. Wenn man einen gefunden hat, den man wirklich liebt, dann fühlt man sich....“ Joey hielt kurz inne und sah völlig verträumt in den Raum. Der Lehrer schüttelte nur den Kopf und murmelte was von „Immer diese verliebten Teenis..“, sagte ansonsten aber nichts weiter. Joeys Blick glitt weiterhin durch den Raum, während er fortfuhr und dann sah er Reiden an. Seto, dem die Erklärungen bis eben noch gefallen hatten und ihn sogar für einige Augenblicke Reiden vergessen ließen, zuckte bei diesem verliebten Blick zusammen. / Er meint es wirklich ernst mit diesem Kerl../ „Das ist das allerbeste, was einem Atom passieren kann, denn dann ist es frei und muss sich nicht mehr länger auf Partnersuche machen.“ Reiden lächelte nun genauso verliebt zurück und fing als erster an zu klatschen. Joeys Vortrag war zu Ende und noch während der Lehrer trotz Schmalz eine 1 + verkündete und die Schüler grinsend zu dem Küsschen austauschenden Paar herübersah, verließ Seto mit schnellen Schritten den Raum ohne sich abzumelden. Die nächste Stunde setzte der junge ziemlich genickte Firmenchef aus. Er fühlte sich richtig unwohl und trotz aller Vorsetze ging er sogar ins Krankenzimmer, wo ihn eine besorgte Schwester sofort auf eine Liege verfrachtete. „Warten sie hier. Ich gehe schnell den Arzt holen.“ Danach verschwand sie ohne auch nur nach Seto gesehen zu haben. Es war ganz klar, dass sie neu sein musste oder nur eine Aushilfe. Seto legte sich ohne zu murren hin und starrte an die weiße Zimmerdecke. Der Raum an sich war so öde, wie eine Abstellkammer und sogar die waren interessanter, als das hier. Außer einem großen Fenster ohne Vorhänge zu seiner Rechten und die Liege auf der er lag, gab es noch einen kleinen Tisch und einen Stuhl. Dort hatte wohl eben noch die Schwester gesessen und Kreuzworträtsel gelöst. / Wenn es hier jemals einen Notfall gibt, sollte man besser gleich den Krankenwagen rufen. Ich sollte die Spenden doch lieber noch mal erhöhen.../ Seufzend schloss Seto die Augen und versuchte sich zu entspannen. Doch stattdessen schlichen sich die Bilder von Joey, wie er Reiden einen Kuss gab in seinen Kopf und quälten ihn weiter. Wütend sprang er auf und fing an im Raum hin und her zu laufen. Er fühlte sich wie ein Tiger im Käfig. Es gab nichts, was er hätte tun können. Jedenfalls nichts, was nicht in einem Desaster enden würde. / Ich könnte diesen Kerl einfach verschwinden lassen und..../ Doch er wusste genau, dass das alles nur Fantasie bleiben würde. Joey würde es ihm nie verzeihen, wenn er Reiden was tat. Das konnte er nicht riskieren. Aber was sollte er dann tun? Nichts kam einfach nicht in Frage. Doch alles andere als nichts, würde zwangsläufig zu nicht wieder gut zu machenden Schwierigkeiten führen. Reiden mit einem Strick um den Hals war da sicher keine Ausnahme. / Ich geb es nicht gern zu, aber ich brauche Hilfe.... Nur von wem?/ Setos Blick fiel auf den Schreibtisch zurück, auf dem immer noch die Zeitung mit dem Rätsel lag. Daneben prangte der Artikel von heute Morgen. Als sein Blick auf den Spieleladen fiel, kam ihm die rettende Idee. / Wie sagt man doch so schön? Eine Hand wäscht die andere.../ ------------------------------------------------------------------------------ So. Das war das zweite Kapi. Auch nicht besonders lang, ich weiß, aber ich muss euch ja erst mal ins Bild setzen. Ich verspreche euch aber, dass es ab Kapi 4 mehr und mehr wird.^^ Und ich warte gespannt auf eure Kommis. Ach ja. Es gilt noch. Ihr dürft mir immer noch eure Wunschvorschläge mitteilen. Einen werd ich auf jeden Fall schon mal erfüllen. (Dank für die Erinnerung! Du weißt, wer gemeint ist.) Keine Sorge, Bakura kommt wieder!!!!!!!! Bis zum nächsten Streich von mir. VLG Ihr seid die besten!!!!!! Kapitel 3: Unerwarteter Besuch ------------------------------ Hallo! Dies ist ein sehr kurzes Kapi, aber eines der wichtigsten. War zuerst nicht sicher ob ich es als Epilog bringen soll, aber hier in diesem Moment kommt es besser. Werdet noch verstehen warum. HIHI Ich war echt überrascht, wie viel Anklang die Story bisher bei euch findet, dabei hab ich noch garnet viel geschrieben.... ^.^ Aber ich bin natürlich überglücklich, dass ihr alle so liebe Kommis geschrieben habt. Da es ein paar Nachfragen und erste Anregungen gegeben hat, wollte ich an dieser Stelle noch was anmerken: 1. Reiden ist Fußball Käpt'n. Ich meine damit nicht das amerikanische Football, sondern unser normales Fußball. Warum? Ganz einfach, ich kenne von unserem Fußball die Regeln und Positionen, falls ich auf den Gedanken komme mal eins zu dokumentieren. 2. Das Maskottchen der Mannschaft wird noch nicht verraten. Da müsst ihr noch Geduld haben. 3. An alle, die bereits Wünsche geäußert haben. Ich hab sie mir gemerkt und fand es schon fast unheimlich, wie ihr alle die selben Gedankengänge habt. Mehr gibt es nicht zu sagen, also dann viel Spaß! ------------------------------------------------------------------------------- Während Seto Kaiba sich vorgenommen hatte seinen kleinen Bruder über Yugi auszuquetschen, geschah in einer kleinen Seitenstraße neben dem Dominoer Kaufhaus etwas ganz merkwürdiges. Die Gasse war menschenleer und völlig still. Bis auf eine kleine schwarze Katze, die versuchte etwas aus einem verbeulten Mülleimer zu fischen. Mit der schwarzen Pfote hangelte sie über dem Mülleimerrand und kam ihrem Ziel immer näher. Doch gerade als sie etwas zu fassen bekam, fegte ein kühler Wind durch die Gasse und die Katze hielt fasziniert inne. Im Gegensatz zu Menschen können Tiere sehr wohl eine Veränderung im Raum-Zeit-Kontinuum spüren. Vor allem Katzen können das. Dieses Kätzchen wusste genau, dass gerade etwas besonderes geschah und beobachtete das Geschehen ganz genau. Ihre dunklen Äuglein fixierten die Luftmassen und ihre Ohren zuckten hin und her. Wachsam sprang sie auf einen nahen Hausvorsprung um alles besser im Blick zu haben. Wie abgesprochen, kamen nun noch mehr Katzen um die Ecken und gesellten sich hinzu. Gerade so, als wären sie die Hüter der Gasse. Der Wind bildete nun eine Spirale und fing an in immer engeren Kreisen über den Boden zu huschen. Er war dabei sich einer Windhose gleich aufzurichten, als die Katzen laut aufmaunzten. Und dann.... War es ganz still. Dutzende Katzen wagten es aus ihren Verstecken zu schauen und die Besucher willkommen zu heißen. Für sie lagen dort zwei Zeitreisende auf dem staubigen Gassenboden und in einer nicht gerade bequemen Position. „Geh runter! Du quetscht mir den Arm ein!“, meinte der Eine ungeduldig, während der Andere leise aufstöhnte. „Dafür hast du deinen Ellbogen in meinem Bauch!“, kam die keuchende Antwort und langsam wickelten die beiden Personen sich auseinander. Als sie endlich voneinander getrennt aufstanden, klopfte Nummer eins sich den Staub von den Kleidern und sah seinen Gegenüber wütend an. „Na toll! Jetzt sind wir beide weg! Ich hatte dir doch klar gesagt, dass du mir nicht nachgehen sollst! Wer teilt den anderen denn jetzt mit, dass wir verschwunden sind?!“ Person Nummer zwei, die für die Katzen immer noch zu groß war, aber kleiner als Nummer eins, senkte schuldbewusst den Kopf. „Aber... Wer soll denn auf dich aufpassen?!“ Das klang sehr trotzig, aber die kleinere Person war sich durchaus ihrer Schuld bewusst. Da der Größere dem anderen nicht weiter böse sein konnte, gab er mit einem resignierenden Seufzer auf. „Es ist sowieso egal. Wir sind beide hier und sollten versuchen das Beste draus zu machen.“ Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des anderen und er nickte erfreut darüber, dass der Streit vorbeigezogen war. „Mal sehen... Wo sind wir?“ Der Größere sah sich neugierig um. Doch außer viel zu vielen Katzen, die sie unentwegt anstarrten, gab es in der Gasse nichts zu sehen. „Ist das hier der Katzenplanet?“, fragte sein Begleiter verwirrt. „Wohl eher die Katzengasse.“ Der Große ging los und der Kleine folgte ihm aus der Gasse hinaus. Die Katzen bemerkten enttäuscht, dass die Show wohl vorbei war und gingen dann auch ihrer Wege. Nur die kleine Schwarze fischte sich endlich ihr Mittagessen aus der Tonne. Die Menschen waren uninteressant geworden und längst ein Teil dieser Zeit. Die Straße, die sie nun betraten, war voller Menschen, die beide Besucher nicht im Mindesten Beachtung schenkten. Es herrschte hektisches Treiben nach allen Seiten. „Hier ist ganz schön was los.....“, sagte der Kleine und hielt sich an dem Pulli des Großen fest um von der Masse nicht weggeschwemmt zu werden. Diese Gefahr bestand durchaus. Der Große reagierte gar nicht darauf. Ihm war etwas aufgefallen. Neben dem Kaufhaus, auf dem eindeutig das Logo der Stadt zu sehen war, konnte man weiter oberhalb ein anderes Gebäude entdecken. Auf diesem prangte in großen metallenen Lettern KC. „Weißt du was....“, flüsterte der Große fasziniert. Der Kleine sah dem anderen erst ins Gesicht und dann in die selbe Blickrichtung. „Nein. Was?“ Dann hatte er es auch entdeckt, das Gebäude der Kaiba Cooperation. „Meinst du wir sind.....“, hauchte er erstaunt und der Große nickte zustimmend. „Ganz genau.“ Er sah noch mal nach links und rechts, aber die Kleidung der Leute und das Aussehen der naheliegenden Geschäfte ließen nur einen Schluss zu. „Wir sind in Domino City.“ „Das ist doch gut, oder?“ Der Kleine wusste noch nicht, was er davon halten sollte. „Wie man’s nimmt...“ Der Große blickte noch mal zum KC auf der Stirnseite des höchsten Gebäudes in Domino. „Aber hier kennen wie doch Leute, die uns helfen können, oder nicht?!“ „Ob die uns wirklich helfen können, ist fraglich, aber....“ Der Große wusste, dass es nicht auszuschließen war. Trotzdem mussten sie vorsichtig sein, wenn sie sich an jemanden wenden wollten. Schließlich sollte ihretwegen nichts durcheinander kommen. „Wir wissen nicht, was für ein Datum heute ist. Vielleicht kommen wir ganz ungünstig.“ Der Kleine stieß den anderen leicht in die Seite und deutete auf eine große Wand nicht weit weg von ihnen. Dort redete gerade ein Nachrichtensprecher über das Wetter. Neben dem Kopf des Mannes, an der oberen rechten Bildschirmecke stand das Datum des heutigen Tages. „Und?“, fragte der Kleine, da er sich nicht so mit den Daten auskannte. „Ist das jetzt gut?“ Der Große dachte einen Moment nach und nickte dann. „Ich denke ja.“ Der Kleine lächelte erleichtert, merkte aber sofort, dass der Große noch nicht ganz sicher war. „Stimmt was nicht?“, fragte er besorgt. „Doch.“ Der Große grinste ein wenig. „Ich dachte nur gerade daran, was er für Augen machen wird, wenn er uns sieht...“ Der Kleine begriff sofort und grinste ebenso breit. „Au ja! Das wird lustig!“ „Wir dürfen uns aber nicht all zu viel anmerken lassen. Und....“, er fuhr sich nachdenklich durchs Haar. „Wir sollten uns eine passende Verkleidung zulegen. Mit unseren Sachen fallen wir zuviel auf.“ Der Kleine sah den Großen abschätzend an. „Du solltest dir was auf die Haare tun, sonst erkennt dich gleich jeder.“ „Nein. Das nicht gerade. Aber sie könnten mich leicht verwechseln.“, gab der Große ihm recht. „Ich muss mir doch nichts auf die Haare tun. Ich fall doch sicher nicht so auf....“ Der Kleine stellte sich gegenüber eines Schaufensters und betrachtete kritisch seine Frisur. „Nein. Du nicht.“ Der Große wuschelte ihm neckend durchs Haar, worauf er ein kurzes Knurren erntete. „Du bist so ein.....“, weiter kam der Kleine nicht, denn jemand rempelte ihn einfach an. „Zur Seite Knirps!“ Ein dunkelhaariger Kerl mit grünen Augen starrte ihn wütend an. „Pass du lieber auf, wo du hintrampelst!“, gab der Große sofort zurück und stellte sich neben den Kleinen um ihn zu schützen. Der Schwarzhaarige sah von einem zum anderen und schien zu überlegen. Doch dann schüttelte er nur den Kopf und ging. Man konnte ihn noch murmeln hören: „Quatsch. Das ist unmöglich.... Oder hat er nen Bruder?“ Der Große seufzte tief und sah zu seinem Gefährten. „Alles ok?“ „Ja. Nichts passiert.“ Der Kleine sah dem Rempler besorgt nach. „Meinst du, er hat was gemerkt?“ „Und wenn schon. Vor dem müssen wir keine Angst haben. Das ist nur ein dämlicher Angeber.“ Der Große sah noch, wie die schwarzen Haar hinter einer Ecke verschwanden. „Aber weißt du.... Er sah IHM ziemlich ähnlich.“ Der Große dachte einen Moment über die Worte nach und seine Augen weiteten sich ein Stück. „Du hast recht.“ Er rieb sich übers Kinn. „Ist mir erst gar nicht aufgefallen.... Aber jetzt, wo du es sagst...“ „Schlimm?“ „Nein. Wir sollten nur vorsichtig sein.“ „Vorsicht ist die Mutter der...“ „Hör mit den Sprüchen auf!“ Der Große sah funkelnd zu dem Kleinen. „Du weißt genau, wie ich das hasse.“ „J~A!“, flötete der nur grinsend und ging einige Schritte zurück. Es war ihm anzusehen, dass er es genau deshalb dauernd tat. „Dafür ist keine Zeit. Ich sollte mir ein Cappi besorgen...“ „Aber wir haben gar kein Geld.“, entgegnete der Kleine. „Die Dinger gibt es doch sonst immer gratis, wie Sand am Meer....“ Der Große sah sich nach einer Verkaufsaktion um. „Oder... Wir tauschen was.“, meinte der Kleine altgescheit. „Und was?“ „Vielleicht ne Karte?“ Das war keine schlechte Idee. Gegen Duell Monsters Karten konnte man für gewöhnlich auch hier alles kriegen. „Gute Idee. Du bist ja doch ziemlich schlau.“, grinste der Große. „Und du bist einfach nur doof.“, entschied der Kleine keck, worauf der Große in lautes Lachen ausbrach. Dann gingen sie ihres Weges und versuchten eine Duell Monsters Karte gegen ein Cappi zu tauschen, unter dem der Große seine auffällige Haarpracht verstecken konnte. -------------------------------------------------------------------------------- Hoffe, es hat gefallen! Na? Wer sind die zwei wohl? Ich verrate nichts! Das nächste Kapi wird wieder um einiges länger. Versprochen!!!!! Knutsch euch! Eure Schreiberling Kapitel 4: Hilfsbereitschaft ---------------------------- Hallo! Hier kommt also endlich Nummer 4. Es hat etwas länger gedauert, ich weiß... *selbst mit dem Finger rüg* Aber dafür ist es hoffentlich gut geworden.... Denke ich mal. Tja, dann viel Spaß und wieder an alle: *Trommelwirbel* DANKE FÜR DIE KOMMIS!!!!!! *Stille und leiser Abgang* ------------------------------------------------------------------------------- Um herauszufinden, was Mokuba in Bezug auf Yugi gemeint hatte, blieb Seto keine andere Wahl als seinen Bruder erst auszuquetschen. Dazu hatte er sich eine ganz einfache Methode ausgedacht. Einen Deal. Er würde seine Infos bekommen für etwas, was er seinem Bruder erlaubte. Und der Kleine hatte viele Wünsche, die Seto ihm schon vorher verboten hatte. Dazu gehörten auch ominöse Rockkonzerte und gewisse Filme, die er seinen Bruder niemals sehen lassen wollte. Aber schwierige Zeiten erforderten eben schwierige Maßnahmen. Und dies waren mehr, als nur schwierige Zeiten Es ging schon fast um Leben und Tod. Zumindest um Liebe und Tod. / Was denke ich da für einen Mist?! Das klingt ja schon, wie von einem verhinderten Dichter...../ Doch zunächst musste er sich erst in seiner Firma blicken lassen. Es gefiel ihm zwar nicht, so lange seine Pläne vernachlässigen zu müssen, aber er konnte die Arbeit auch nicht einfach immer weiter schleifen lassen. Die Firma würde auf kurz oder lang bankrott gehen, wenn er sie nicht im Auge behielt. So machte er sich auf ins Firmengebäude. Und zwar.... Zu Fuß. Auch ein Seto Kaiba durfte sich doch ruhig mal einen kleinen Spaziergang gönnen und das hatte überhaupt nichts mit der Tatsache zu tun, dass sein Handy zu Hause auf dem Schreibtisch lag, in der Tasche neben dem Laptop..... / Memo an mich selbst: Nie wieder den Aktenkoffer zu Hause lassen!!!!!/ So schlurfte der junge Firmenchef zu Fuß und in Schuluniform in die Kaiba Coorperation. Es lag sicher an dem befremdenden Aussehen des jungen Mannes..... Vielleicht auch an der übermüdeten Dame am Empfangsschalter.... Oder an dem neuen Wachmann vor dem Fahrstuhl... Es war zum Schluss wohl doch irgendwie alles zusammen. Jedenfalls geschah folgende Kettenreaktion: Erstens: Seto Kaiba betrat in normalen Schulsachen, mit einem Rucksack und ohne zuvor mit einem Auto gekommen zu sein, das Firmengebäude. Zweitens: Er sagte weder der Empfangsdame noch dem Wachmann guten Tag und schritt einfach total frustriert zum Fahrstuhl. Drittens: Hörte er nicht auf das, was der Wachmann ihm nachrief und ignorierte sein Personal wie jeden Tag. Fazit: Die Empfangsdame betätigte den Sicherheitsknopf an ihrem Schalter, die Türen wurden geschlossen, der Wachmann alarmiert und der Fahrstuhl außer Kraft gesetzt. Danach raste der Wachmann mit den Worten: „Bleiben sie sofort stehen!“ auf Seto zu und stürzte sich auf ihn. Seto, der nicht wusste, wie ihm geschah, wurde dann auf den Boden befördert und hatte plötzlich einen ziemlich schweren Wachmann auf sich sitzen. Als ob das noch nicht genug wäre, liefen sogleich noch andere hinzu und umzingelten ihren Kollegen, samt Gefangenen. „Wo ist die Bombe?!“, wollte der eine wissen und so wurde Seto die Schultasche von der Schulter gerissen und ausgeleert. Hefte, Bücher, Mappen und so weiter verteilten sich auf den Kacheln des Hallenbodens und alle sahen ziemlich dumm aus der Wäsche. Nur ein gewisser junger Firmenchef, der eben noch kurzzeitig unter Orientierungslosigkeit gelitten hatte, erkannte nun die Lage und es fing an unter dem braunen Haarschopf zu brodeln. Erst jetzt machte sich mal einer der Männer die Mühe sich den Jungen mal anzusehen, der unter ihrem Kollegen begraben lag. Der etwas klügere Wachmann beugte sich zum Boden hinunter und hatte das Vergnügen in zwei flammende blaue Saphire zu blicken, bei denen man nicht wusste, ob man lieber zu Eis erstarren oder geröstet werden sollte. „Oh.“, machte er intelligent und schob seinen Kollegen schnell runter von dem Rücken seines Chefs. Alle anderen hatte auch längst begriffen, wen sie da geschnappt hatten und rückten einige weite Schritte von dem Unheil ab. Dass es gleich eins geben würde, stand gar nicht zur Debatte. Nur wer es abbekam, war noch nicht sicher. Seto, der nun endlich von dieser Last befreit war, stand langsam auf und klopfte sich erst mal die Kleidung ab. Schmutz gab es in seiner Eingangshalle zwar nicht, aber wenn er nicht die Hände bei sich behielt, würde gleich jemand an sehr schnellem Sauerstoffmangel leiden. / Ganz ruhig.... 1... 2......3...../ Der Wachmann, der seinem Chef viel zu nahe gewesen war, bückte sich schnell und sammelte Setos Schulkram wieder ein. Er hoffte so noch seinen Job retten zu können, obwohl ihm gleich klar war, dass dies mehr als unmöglich war. /101...102....103..../ Seto ließ seinen Blick über die blassen Gesichter seiner unterbelichteten Mitarbeiter schweifen. / 1111......1112.....1113/ Während ihr Chef immer noch keinerlei Anstalten machte, etwas zu sagen, gingen den Mitarbeitern nur drei Worte durch den Kopf: W~A~S.....D~E~N~K~T.....E~R /......../ Während alle vor Angst zitterten, schob sich die Glastür zur Eingangshalle mit einem ZWUSCH ein weiteres Mal auf und ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen raste hinein. „PAPI!!!!!!!!!“ Der Wachmann, der eben noch auf Seto gelegen hatte, drehte sofort den Kopf und fing die Kleine dann schnell auf, bevor sie auf die Nase fiel. Überglücklich ihren Papi endlich lieb haben zu können, jauchzte das Mädchen vor sich hin. „Hoch Papi! Hoch!“ Sie wedelte fordernd mit den dünnen Ärmchen, wobei ihr vor Übermut die kleinen roten Schleifen etwas aus den Zöpfchen rutschten. Doch ihr Vater bewegte sich kein Stück. Er stand immer noch, wie paralysiert da und sah seinen Chef geradezu flehend ins Gesicht. Setos Aufmerksamkeit dagegen lag auf dem kleinen Mädchen, dass sich so sehr freute bei seinem Papi zu sein. Erinnerungen krochen in dem jungen Firmenchef hoch und ließen seine komplette Wut verrauchen. Der Anblick des glücklichen Kindes ließ ihn die letzten Momente völlig vergessen und nur noch an zwei andere Kinder denken, die noch nicht zu seinem Leben gehörten. Bitterkeit legte sich auf seine Zunge und schnürte ihm die Kehle zu, wenn er daran dachte, dass dies vielleicht nie der Fall sein würde, jetzt wo Joey....... Ein weiteres ZWUSCH machte klar, dass noch jemand eingetreten war. Eine junge hübsche Frau mit roten Haaren rannte in die Eingangshalle und keuchte erst mal ausgiebig, bevor sie etwas sagen konnte. „Hitomi!!!!! Wie oft habe ich dir gesagt....“ Sie hielt verwirrt inne, als sie die Menschenansammlung um ihren Mann und seinen Chef sah. Im Gegensatz zum Personal hatte sie den jungen Mann sofort erkannt. Sie verfolgte ja auch tagtäglich die neusten Entwicklungen der Kaiba Corp. im Fernsehen und war jedes Mal stolz darauf, dass ihr Mann dort arbeitete. „Oh entschuldigen Sie bitte, Herr Kaiba. Ich hoffe, meine Tochter hat keinen Ärger gemacht.“, meinte sie sogleich freundlich zu Seto und ihre Tochter sah sie strafend an. Seto bemerkte, wie das kleine Mädchen verwirrt zu ihrer Mutter sah und nicht wusste, was sie getan haben sollte, aber sehr wohl merkte, dass Mutti nicht gerade begeistert war. „Schuldung....“, murmelte das Mädchen leise und schien den Tränen nahe. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter sauer auf sie war. „Bekomm ich jetzt Haue?“ Die Mutter sah ihre Tochter lächelnd an und schüttete dann den Kopf. „Aber nein, mein Schatz. Das weißt du doch. Aber vielleicht kein Eis.“ Daraufhin machte das Mädchen ein enttäuschtes Gesicht und murmelte kleinlaut: „Kein Eis?“ Flehend sah sie zu der Mutter hinüber. „Kommt drauf an....“ Die junge Frau sah zu ihrem Mann und dann zu Seto rüber. „Hat sie nun was angestellt? Oder was ist hier los?“ Ihr Ehemann sah bedrückt zwischen der Kleinen, seiner Frau und seinem Chef hin und her. Er konnte nicht antworten. In einigen Sekunden würde er gefeuert sein und wie sollte er das dann seiner Frau beibringen, wo sie doch das Geld brauchten.... „Seien sie unbesorgt, Frau Hinae. Ihre Tochter hat sich nichts zu schulden kommen lassen, obwohl sie vielleicht besser auf sie acht geben sollten. Die Straße vor dem Firmengebäude ist nicht gerade sicher für ein kleines Kind von....“ Seto hielt kurz inne. „Wie alt bist du denn?“, fragte er das kleine Mädchen freundlich und dieses war ganz hin und weg von dem schönen Blau, das sie da liebevoll ansah. „Na, Hitomi? Möchtest du Papis Chef nicht mal sagen, wie alt du bist?“, fragte die Mutter lieb und klein Hitomi hatte aber ganz anderes im Kopf. „Du bist der Chef von meinem Papi?!“, fragte sie ganz erstaunt und deutete mit dem Finger auf Kaiba. Dieser konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen und musste wieder mal feststellen, dass er kleine Kinder mochte, weil sie sich nicht zu feige waren, auszusprechen, was sie dachten. Seto nickte nur leicht und das Mädchen starrte ihn mit offenem Mund an, während seinem Vater die Sache nur peinlich war. Seine Tochter würde vielleicht sein letzter Sargnagel sein, wenn sie so weitermachte. Während sich alle auf das Mädchen fixiert hatten, nutzten die anderen Wachleute ihre Chance und ergriffen die Flucht. Seto merkte natürlich gleich, dass die Männer versuchten sich aus dem Staub zu machen und wusste dies sehr einfach zu verhindern. „Meine Herren....“ Die Männer blieben erschrocken stehen. „Weshalb denn so eilig? Wenn ich mich richtig erinnere, gab es hier noch etwas zu klären....“ Mit hängenden Schultern kamen die Männer zurück und stellten sich in Reih und Glied hin, als seien sie bei einem Exerzierkommando. Aber klein Hitomi hatte auch noch was zu sagen. „Boaw! Das stimmt ja Mama. Guck! Die machen echt, was er sagt. Machst du auch, was er sagt, Papa?“ Papa sah peinlich berührt zu seiner Tochter. Wahrscheinlich musste er das nicht mehr lange machen. „Ja. Schließlich arbeitet dein Vater für mich.“, antwortete Seto stattdessen und sah Herrn Hinae funkelnd an. Dieser zuckte zusammen und sah schuldbewusst zu Boden. Seine Frau hatte gleich bemerkt, dass hier was faul war und schaute nun zweifelnd ihren Mann an. „ Jun-Haro Hinae! Was hast du angestellt?“ „Also...Ich...“ Der arme Mann wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Frau würde es ihm sicher nicht verzeihen, wenn er solch einen guten Job verlieren würde. Sie hielt absolut nichts von Schlamperei. „Nun......... Vielleicht sollte ich das aufklären...“, meinte Seto freundlich. „Aber erst, wenn mir ihre Tochter ihr Alter verraten hat.“ Er sah Hitomi lächelnd an und wo junge Frauen wegschmolzen, waren junge Mädchen erst recht entzückt. Kurz überlegte die Kleine und zählte an ihren Fingern ab. „ 40!“, strahlte sie dann und Seto musste sich ein Lachen verkneifen. „Aber nein, mein Schatz.“, tadelte die Mutter lieb. „Was hat Papi dir gesagt?“ „Ohne zig?“, fragte die Kleine noch mal nach und überlegte dann. „Vier?“ „Ja, genau. Vier ist richtig.“ Der Vater fuhr der Kleinen lieb über die Haare und diese kuschelte sich ebenso freudig an. Kuscheln mit Papi war doch einfach supi. Seto seufzte kurz, aber so dass es keiner mitbekam. „Herr Hinae!“, warf er dann ein und der Mann zuckte wieder zusammen, als hätte Seto ihm eine Ohrfeige verpasst. „Ich fürchte der Sicherheitsdienst ist nichts für sie.“ Herr und Frau Hinae starrten Seto erschrocken an und auch Hitomi schien zu wissen, dass es nicht gut war, wenn ein Chef so was sagte. „Sie haben Frau und Kind....“ Seto winkte die Dame am Empfang zu sich, die ihm sofort einen Laptop brachte, den Seto für Notfälle dort deponiert hatte. Mit kurzem Klicken fand er auch die Akte des Mannes und sah sie sich genau an. „Das haben sie bei ihrer Bewerbung nicht angegeben. Wenn sie es gleich getan hätten, hätte ich sie in diesem Bereich nie eingestellt. Das Risiko verletzt zu werden ist zu hoch für einen Familienvater.“ Die Wachmänner nickten sich zu. Sie kannten diese Regel und waren auch alle ledig. „Schatz...“, hauchte die junge Mutter erschrocken. Sie hatte nicht gewusst, dass ihr Mann einer gefährlichen Arbeit nachging. Wenn sie es gewusst hätte, hätte sie nie zugelassen, dass ihr Mann diese Arbeit weiter machte. „Ich.... Es tut mir leid..... Es ist nur....“ Der Vater war verzweifelt und das war ihm auch anzusehen. „Wieso hast du mir nichts gesagt? Ich hätte doch nie verlangt, dass du dich in Gefahr begibst. So wichtig kann Geld nie und nimmer sein.“ Seine Frau umarmte ihn verständnisvoll und der Mann drückte sich haltsuchend an sie. „Ihren Unterlagen zu entnehmen waren sie einmal Buchhalter?“ Der Mann nickte nur und traute sich nun erst recht nicht mehr ein Wort zu sagen. „Dann ist das ja kein Problem...“, murmelte Seto und sah zu der Frau am Schalter. „Miss Grey! Holen sie mir Frau Natase von der Buchhaltung runter!“ „Sofort, Herr Kaiba!“ Da eilte die junge Frau auch schon davon. Verwirrt sah das Ehepaar Hinae zu Seto hinüber. Nur kurze Zeit später stand Frau Natase von der Buchhaltung vor ihrem Chef und hörte sich an, was dieser zu tun gedachte. Fragend sah sie immer wieder zu Herrn Hinae herüber und schien zu grübeln. Ab und zu nickte sie zustimmend oder schüttelte den Kopf. Vom Gespräch selbst bekam das Ehepaar nichts mit. Zu leise waren die Worte zwischen den beiden Sprechenden. „Dann ist es entschieden.“, sagte Seto schließlich und trat zu Herrn Hinae. Er beugte sich zu Hitomi runter, die gar keine Angst vor ihm hatte und flüsterte ihr was ins Ohr. „Magst du es ihm sagen?“, fragte er dann lieb und der Vater fand es grausam nun von seiner Tochter gesagt zu bekommen, dass er gefeuert war. Aber es kam ganz anders, als er dachte. „Papi! Chef sagt, du wirst....“ Kurzes Nachdenken. „Bullenhalter 3!“ Schweigen im Walde. „Versuch es doch noch mal, Schatz!“, sagte ihre Mutter nur und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie wusste genau, was ihre Tochter meinte, ganz im Gegensatz zu ihrem verwirrten Ehegatten. „Bu.... Buch....Halter...“, murmelte die Kleine dann und nickte erfreut. „BUCHHALTER!“, schrie sie aufgeregt und lachte freudig in die Runde. „Ja genau. Herr Hinae. Sie werden ab sofort, als mein dritter Buchhalter der Firmenfinanzierung arbeiten, was ihnen wohl mehr liegen dürfte, als das Sicherheitswesen. Als dritter Buchhalter unterstehen sie nur mir, Frau Natase und dann Herrn Furano. Sie wissen sicher, was das bedeutet....“ Natürlich wusste Herr Hinae das. Es bedeutete eine 6fache Gehaltserhöhung für ihn. Denn es war eine echt hohe Beförderung. Während der Vater von Hitomi überglücklich seine Frau umarmte und nicht wusste, wie er zu diesem Glück gekommen war, bestiegen Seto und Frau Natase unbemerkt den Aufzug. Kaum hatten sich die Türen geschlossen, konnte die Chefin der Buchhaltung ihre Neugier nicht mehr zügeln. „Was hat sie denn nun eigentlich zu dieser Beförderung bewogen? Wenn man Miss Grey glauben kann, dann gab es eher gegenteilige Gründe....“ Seto schwieg und starrte auf das Metall des Aufzugs. „......“ „Es hat nicht zufällig etwas mit dem kleinen Mädchen zu tun?“, stichelte die ältere Dame keck. Sie wusste, dass sie es sich erlauben konnte. Ohne sie lief gar nichts in der Buchhaltung, genau wie in der ganzen Kaiba Cooperation nichts ohne Seto lief. „......“ „Also gut. Sie wollen es mir nicht sagen, was?“ Der Aufzug hielt in der achten Etage und die ältere Dame stieg aus. „Aber mir machen sie nichts vor, mein Junge.“ Sie lächelte verschmitzt. „Ich habe es zwar kaum für möglich gehalten, aber sie werden wohl noch sentimental, mein Bester.“ Die Kabinentüren schlossen sich und Seto fuhr allein in den obersten Stock. / Sentimental...../ Der Aufzug hielt an und Seto stieg nachdenklich aus. / Ist es das wirklich.... Oder..../ „Guten Tag, Herr Kaiba. Es gab keine Anrufe, da man immer noch der Meinung ist, sie wären unpässlich....“ Seine treue Sekretärin Kana lief folgsam neben ihm her. Ihre braunen Haare hat sie stets zu einem Pferdeschwanz gebunden, was ihr ein jugendliches Aussehen verlieh. Sie sah verdammt gut aus, wie jeden Tag und ihre kecke Art war es auch, die Seto dazu bewogen hatte sie einzustellen. Aber auch ein anderes Kriterium war sehr wichtig gewesen. Sie war lesbisch und so musste Seto sich wenigstens keine Gedanken machen von ihr angebaggert zu werden. Immer noch ein Glücksgriff, wie er fand. „Gut. Rufen sie meinen Bruder an. Er soll so bald wie möglich herkommen. Und sorgen sie dafür, dass absolut niemand in mein Büro kommt.......“ Die junge Frau nickte gehorsam und sah ihrem Chef etwas besorgt nach. Wenn er zuviel nachdachte, war das nie gut. „Sonst noch was?“ „Ja. Informieren sie mich, bevor mein Bruder hier eintrifft.“ „Ist notiert.“ Was niemand wusste, war, dass Mokuba längst nicht mehr Schule hatte. Sie hatten schon viel früher frei gehabt und nun versuchte er etwas ganz bestimmtes rauszufinden. Wer war der Kerl, mit dem Joey zusammen war? Mokuba hatte ihn schon öfter gesehen, wie er mit anderen Typen rummachte. Er mochte diesen Reiden nicht, wenn das überhaupt sein Name war. In den Kneipen gab er sich immer andere Namen. Natürlich durfte Mokuba das alles eigentlich nicht wissen, weil er noch nicht alt genug war um überall rein zu kommen. Aber als Bruder von Seto Kaiba hatte man so seine Möglichkeiten. Im Moment jedenfalls saß dieser Reiden mit einem gut aussehenden jungen Mann am Tisch in einer Eisdiele und flirtete, was das Zeug hielt. Mokuba hatte sich die Eiskarte fest vor’s Gesicht gedrückt und versuchte sich so klein, wie nur möglich zu machen um nicht aufzufallen. Der Mann, vor dem Reiden saß, hatte seine Haare unter einem piratenähnlichen Kopftuch versteckt und eine Sonnenbrille auf. Im Gegensatz zu Reiden schien er nicht gerade in Flirtstimmung zu sein, was er auch deutlich machte, indem er Reiden immer wieder von sich weg hielt. Mokuba konnte leider nicht verstehen, was der Mann sagte, da er zu weit wegsaß. Aber irgendwie hatte er kein gutes Gefühl. „Was darf’s sein?“ erschrocken fuhr der kleine Kaiba zusammen, als die Kellnerin so plötzlich neben ihn trat. Er schaffte es nur mit Mühe einen Aufschrei zu unterdrücken. Seine beiden Spionageobjekte hatten zum Glück nichts bemerkt. Mokuba sah von der Karte zu der freundlichen Kellnerin und hatte eine Idee. „Würden sie mir helfen?“ Die junge Frau, die genau wusste, wer da in ihrer Eisdiele saß, lächelte freundlich. „Aber klar. Worum geht’s denn?“ „Sehen sie die zwei da vorn, neben der Pflanze?“ „Das ist ein Gummibaum......“, berichtigte die Kellnerin amüsiert. „Neben dem Gummibaum halt...“, meinte Moki ärgerlich und deutete zu dem Tisch rüber. „Der eine ist mit einem Freund von mir zusammen und ich glaub er betrügt ihn. Könnten sie rausfinden, was die zwei reden?“ Die Kellnerin schien nicht sicher und Moki lächelte sie flehendlich an. Dabei packte er seinen süßesten Hundeblick aus, womit die junge Frau direkt ins Netz ging. “Also gut.“ „Danke.“, meinte Mokuba erleichtert. „Sie haben auch einen Wunsch frei.“ Das Versprechen stieß sofort auf Begeisterung und so machte sich die Kellnerin auf den weg, die beiden Männer auszuspionieren. Schließlich stand ein Date mit Seto Kaiba in Aussicht, was ihren Wusch darstellte. Mokuba wartete geduldig bis die beiden Männer schließlich die Eisdiele verließen und die junge Frau zu ihm zurückkam. „Und?“, fragte er neugierig und die Kellnerin sah ziemlich angespannt aus. „Also um ehrlich zu sein, muss ich da wohl was falsch verstanden haben.“ Sie gab Mokuba einen Zettel mit Notizen, die sie sich zum Gespräch gemacht hatte. Durch die schnelle Schrift war nicht alles einfach zu entziffern, aber was da stand, konnte unmöglich wahr sein. „Und sie sind sicher, dass sie das gesagt haben?“ Mokuba runzelte die Stirn. „Ja. Absolut sicher.“ Die Kellnerin nickte freundlich aber bestimmt. Mokuba zweifelte nicht daran, dass sie die Wahrheit sagte. So was verrücktes konnte sich keiner ausdenken. Aber wenn das hier stimmte, dann....... Er musste sofort zu Seto. „Danke für die Hilfe!“, rief er und sprang dann vom Tisch auf. „HE! Was ist mit meinem Wunsch?!“, rief die Kellnerin ihm enttäuscht nach. „Später!“, brüllte Moki zurück und war auch schon verschwunden. „War ja klar. Da ist man mal nett und dann so was.......“, murrte die junge Frau noch und ging dann wieder an die Arbeit. Joey hatte heute einen wirklich wundervollen Schultag gehabt und schwebte regelrecht auf Wolke7. Reiden war einfach ein Schatz. Leider musste er auch an diesem Tag nach der Schule zum Training und sie konnten nichts unternehmen, aber Joey verstand, dass er als Käpt’n Verantwortung hatte. Es war schon merkwürdig. Seit er mit Reiden zusammen war, fiel es ihm gar nicht mehr schwer fleißig zu lernen oder Verantwortung für seine Fehler zu übernehmen. Joey hatte sich die Meinung gebildet, dass Reiden ihn zu einem besseren Menschen machte und er tat alles um diese Meinung beibehalten zu können. Dabei vergas er völlig, dass niemand anderes als er selbst für solche Dinge, wie Selbstachtung, Selbstbewusstsein und Selbstkritik verantwortlich war. Auch wenn er nun besser in schulischen Leistungen war, dass diese Wörter bereits vom Namen her alles erklärten, fiel ihm nicht auf. Joseph Jay Wheeler war blind vor bedingungsloser Liebe und deshalb steigerte er sich dermaßen in eine Wunschvorstellung zu Reiden hinein, dass er nicht bemerkte, wie der andere wirklich sein konnte. Und während Joey glücklich durch Domino schlenderte und einer alten Oma die volle Einkaufstasche bis zur Haustür trug, triezte Reiden gerade seine Mannschaft bis zum Umfallen. Und da jeder Angst vor dem Jungen hatte, traute sich auch niemand das unmenschliche Training zur Beschwerde zu bringen. Schließlich gewannen sie so immer. Weil sie nicht wie Menschen, sondern wie Arbeitstiere von ihrem Käpt’n behandelt wurden. Joey hätte nie mehr mit Reiden ein Wort gewechselt, wenn er gewusst hätte, was sein Freund so alles trieb um an der Spitze zu bleiben und von den vielen Leuten bejubelt zu werden, die jedes Mal ihre Spiele ansahen. Wahrscheinlich hätte er ihm sogar richtig die Hölle heiß gemacht um ihn zur Vernunft zu bringen. Es gab noch vieles mehr, dass Joey nicht über seinen Freund wusste und er unter normalen Umständen sofort bemerkt hätte. Aber so versuchte er sich dem Image seines Freundes anzupassen, dass Erfolg und Beliebtheit darstellte. Doch unter all der Fassade war Reiden ein ekelhafter Tyrann, der dies versuchte unter einer Maske aus Scheinheiligkeit zu verbergen. Gut. Er hatte super Noten. Er war mehr als beliebt. Er durfte augenscheinlich auf eine Kariere als Fußballass hoffen. Aber..... Reiden Mikano hatte keine Freunde. Seine Eltern waren tot und seine Adoptiveltern mochten ihn nur, weil er gute Noten heim brachte und bewundert wurde. Sie liebten nicht ihn, sondern seine Maske. In seinem Herzen war Reiden längst nicht mehr zu retten und er wollte es auch gar nicht. Mit Freundlichkeit und Rücksichtnahme kam man nicht weiter. Er hatte sich längst zum Ziel gesetzt alles zu tun, was er wollte und wenn dabei jemand zu schaden kam? Pech! Wenn er dabei einen lieben Jungen mit gutem Herzen, wie Joey dahinraffte? Pech für den blonden Dummkopf! Wenn er mit dieser Einstellung jemand anderem, der um ein Vielfaches niederträchtiger war, als er selbst, den Weg ebnete die Welt zu unterjochen? Pech für die Welt! Und wenn er schließlich einen mächtigen Drachen erweckte? ---------------------------------------------------------------------------- Das war es also für heute, liebe Kinder. Im nächsten Kapi passieren ein paar unvorhergesehene Ereignisse und ich werde eine, der bisher gesendeten Ideen einbauen. Die Person wird's schon merken. Außerdem taucht ein gewisser Freund wieder auf, den einige sehr vermisst haben. Also. *Tassen hoch* Auf das es spannend bleibt und vielleicht ein Happy End draus wird. Oder nicht? Tschau!!! Kapitel 5: Neue Wege -------------------- Hallo. Erstmal, kann sein, dass sich diesmal einige böse Rechtschreibfehler eingeschlichen haben, denn ich hatte nicht viel Zeit zum Korrekturlesen. Im Moment macht das Studium mir viel Stress, da ich kurz vor meinem Vordiplom stehe. Daher verzeiht mir, erstens für Fehler und zweitens wenn das nächste Kapi noch dauern sollte. Dank euch schon mal für eure Geduld. Keine Angst, was Steo betrifft. Er ist im Moment nur ein bisschen Down. Sein Charakter wird aber immer gleich bleiben. Werdet schon sehen. Und nun viel Spaß beim Lesen!!!!!! ------------------------------------------------------------------------------- Zielstrebig gingen die Menschen Dominos ihrer Wege. Neben älteren Damen, die ihre Einkäufe erledigten, sprangen Kinder über die Bürgersteige, Männer in feinem Zwirn telefonierten aufgeregt und junge Mütter schoben ihre Kinderwagen vor sich her. Für die Besucher aus einer anderen Zeit war dies noch neu, jedenfalls in solchem hektischem und zahlreichem Ausmaße. Bei ihnen zu Hause musste erst noch so einiges wieder ins Lot geraten um so unbeschwert leben zu können. Doch wenn man sich dieses Treiben so ansah, bekam man die Hoffnung, dass sich bald auch in ihrer Zeit alles wieder einrenken würde. Die Menschen hier waren jedenfalls unbeschwert und wenn auch nicht jeder guter Laune war, so herrschte doch eine gewisse freundliche Alltäglichkeit. „Kaum zu glauben, wie viele Leute hier rumlaufen....“, murmelte der kleinere der beiden Zeitreisenden und drehte seinen Kopf neugierig in alle Richtungen um jeden Eindruck in sich aufzunehmen. „Ich frage mich, was die alle so machen.....“ „......“ Der Große sah sich derweil nach einer ganz anderen Sache um. Sie waren dieser Person gefolgt, der sie auf der Straße begegnet waren und hatten sie aber letztendlich aus den Augen verloren. Bei dem riesen Getümmel konnte so was sehr leicht passieren. „......der da mit den langen Haaren. Weißt du, was er da macht?“ Verwirrt schaute der Große auf seinen kleinen Gefährten und folgte schließlich dem fragenden Blick. Dort stand ein Mann, mit langen Haaren und gestikulierte wild in der Luft. Doch in Wahrheit trug er ein Heatset und telefonierte. Dieses wurde jedoch durch die langen Haare verdeckt. Nur bei genauerer Betrachtung konnte man erkennen, dass der Kerl keine Selbstgespräche führte. „Der telefoniert nur. Du musst genau hinsehen, dann erkennst du es auch.“ „Ach so!“ Der Kleine lachte leise auf. „Ich dachte schon, der hätte sie nicht mehr alle.“ Auch der Große schmunzelte. Es gefiel ihm, wenn der Kleine fröhlich war. In den letzten Tagen hatten sie kaum Gelegenheit gehabt Späße zu treiben. So setzten sie ihren Weg fort. Während der Große eher still neben seinem Partner herging, plapperte der Kleine einfach nur drauflos. Der Größere zupfte ab und an einfach nur seine Haare unter dem neuen Cappi zurecht und hörte ansonsten schweigend zu. Plötzlich blieb der Große mitten im Satz stehen und glotzte zur gegenüberliegenden Straßenseite als hätte er gerade einen Geist gesehen. Der Kleine lief noch einige Meter weiter, bis er bemerkte, dass der andere nicht mehr länger an seiner Seite war und blieb dann auch stehen. Er drehte sich suchend um die eigene Achse und erblickte dann den Großen, der völlig perplex zur anderen Straßenseite starrte. „Was ist denn los? Hast du ne schöne Frau gesehen oder was?“, grinsend kam der Kleine näher und versuchte auch etwas zu erkennen. Aber seine Größe machte ihm das ziemlich schwer, vor allem, weil sie sich mittlerweile in einer Menschentraube aus Passanten befanden. Sie standen nämlich direkt vor einer Fußgängerampel, die sogleich auf grün sprang und die Masse setzte sich unaufhaltsam in Bewegung und zog die beiden jungen Leute einfach mit sich. Kaum waren sie auf der anderen Seite angelangt, verteilten sich die Leute schnell wie der Wind und die beiden blieben allein am Rand der Straße stehen. Völlig aus der Bahn geworfen sahen sie sich an. „Wo ist er hin? Ich hab ihn eben noch hier stehen sehen.....“, fragte der Große verwirrt und drehte suchend den Kopf nach links und rechts. „Wen meinst du? Ich hab nix gesehen?“ „Na er........“ Doch da war sein Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite gefallen, von der sie gerade gekommen waren. Da ging ein sichtlich gut gelaunter pfeifender Blondschopf gerade um die nächste Straßenecke davon. „Verdammt! Das gibt’s doch nicht.“ Wütend hämmerte der Große immer wieder auf den Knopf an der Ampel um rüber zu können, aber es war vergeblich. Die Autos hatten nun erst mal Vorfahrt. „War das etwa?“ Dem Kleinen stand vor Überraschung der Mund offen. So sah Joey Wheeler also in jungen Jahren aus. „Ja, natürlich! Was dachtest du denn? Oder kennst du noch einen mit so einer Frisur?!“, meinte der Große sarkastisch und hämmerte weiter auf die Ampelsäule ein. Einige andere Fußgänger schauten schon ganz feindselig. „Hör jetzt auf die Ampel zu hauen. Das bringt doch nix.“ Der Kleine zog den Großen schnell zur Seite bevor noch jemand auf dumme Gedanken kam. Sie mussten ja nicht zu offensichtlich zeigen, dass sie hier fremd waren. „Aber....“ Der Große konnte sich kaum noch gedulden und war kurz davor einfach auf die Straße zu hüpfen. „Wir verlieren ihn aus den Augen.“ „Ach was....“ Der Kleine lächelte zuversichtlich. „Du kennst ihn doch. Der trödelt sicher noch irgendwo rum. Den kriegen wir schon.“ Der Große dachte kurz darüber nach und nickte dann erleichtert. „Hast recht.“ „Wie immer, ne?“ „Werd ja nicht frech!“ „Was dann?“ „Dann werd ich........“ Aber da sprang die Ampel endlich auf Grün und die Zwei rannten los. Mokuba hastete so schnell wie möglich zur Firma seinen Bruders. Er wusste nicht genau, wie Seto reagieren würde, aber dass er etwas tun würde, blieb außer Frage. Seto wollte was von Joey. Das war so offensichtlich geworden. Nicht nur, dass er Joeys Namen – egal ob Wheeler oder Hündchen etc. – aus dem Weg ging. Der Blondschopf wurde so gut wie möglich ignoriert, wo Seto nur konnte. Mokuba hatte oft versucht ihn seit dem Abend mit Rebecca am Telefon auf Joey anzusprechen, aber dann sagte sein Bruder immer nur, dass er beschäftigt wäre und wiegelte alles andere schnell ab. Doch diese Nachricht, die Mokuba in der Hosentasche mit sich rumschleppte, konnte er nicht mehr ignorieren. Mokuba wusste zwar nicht genau, was die Worte auf dem Zettel bedeuteten, aber sie verhießen nichts gutes. Jeder normale Mensch hätte den Zettel bereits zerknüllt und postwendend in den Papierkorb geworfen. Was da drauf stand, hörte sich nämlich an, wie in einem schlechten Science Fiction Film. Aber Setos kleiner Bruder hatte durch unzählige Erfahrungen mit Pharaonengeistern und lebenden Monstern gelernt, dass es Dinge auf Mutter Erde gab, die man nicht mit gesundem Menschenverstand und Vernunft erklären konnte. Daher zweifelte er die Worte auf der Nachricht auch nicht an, selbst wenn ihm die Bedeutung noch völlig unklar war. Gerade bog der kleine Kaiba um die Ecke und wollte ins Innere des Gebäudes rasen, wie sonst auch, da blieb er wie angewurzelt stehen. Erschrocken starrte er auf die Blaulichter der Polizeiwagen und der Ambulanz, die da vor dem Gebäude hielten. Um sie herum hatte man einen Zaun aus Polizisten und rot weißem Absperrband errichtet, durch den kein Durchkommen war. Das merkten vor allem die vielen Reporter, die sich so dicht wie möglich am Geschehen befanden. Das Geschehen spielte sich leider viel zu weit entfernt ab, so dass Mokuba durch die vielen Menschen nichts sehen konnte. Erst als er sich mit Ellbogen und Zähnen durch die Massen gekämpft hatte, sah er gerade noch, wie sein großer Bruder auf einer Trage in den Krankenwagen geschoben wurde. Er sah furchtbar blass aus und schien zu schlafen. Jedenfalls war Mokuba sicher, dass er noch lebte. Aber irgendwie schien er haarscharf an der Grenze zu sein. Was war nur passiert? Mokuba versuchte Polizei und Notdienst auf sich aufmerksam zu machen, aber wie das nun mal so sein kann, ignorierten die Leute den kleinen Jungen einfach. Er hätte genauso gut nackt herumtanzen können, niemand hätte ihn im herrschenden Tumult Ernst genommen. So blieb ihm nichts übrig als es weiter zu versuchen. Wenigstens so lange bis er schließlich Kana entdeckte. Sie stand völlig aufgelöst neben Frau Natase und hatte wohl einen Nervenzusammenbruch. Kein gutes Zeichen. Die Sekretärin des jungen Firmenchefs war es auch, die den Krankenwagen gerufen hatte. Die Polizei war nur hier, weil es sich um Herrn Kaiba drehte, der solch ein Gefährt benötigte. Jedenfalls meinte dies ein Nachrichtensprecher von DC Reports. Mokuba trat zu der jungen Frau und legte ihr beruhigend eine Hand auf den linken Unterarm. Mit dem anderen musste sie ihre zitternde Hand besänftigen, die krampfhaft ein Taschentuch hielt, in das sie gerade geräuschvoll schnäuzte. Ihr braunen Haare waren völlig zerzaust, wohl durch den Umstand, dass sie sich immer wieder hektisch hindurch gefahren hatte. Mokuba musste sie erst irgendwie zur Ruhe bringen, bevor er ihr irgendwelche Infos entlocken konnte. Sie tat ihm ja leid, aber Seto war jetzt wichtiger. „Kana! Was ist passiert?!“ Mokuba brachte die junge Frau schnell dazu ihm in die Augen zu sehen. Auch er hatte, wie sein Bruder ein gewisses Sexappeal, dass ihm so seine Vorteile brachte. Vor allem aber strahlte er momentan eine gewisse Ruhe aus, die Kana nun sehr gut brauchen konnte. „OH MOKUBA!!!!!!!“ Völlig verzweifelt schniefte sie noch mal ins Taschentuch und wischte sich dann schnell die aufkommenden Tränen ab. Sie hatte ihren Chef über die Zeit, in der sie hier angestellt war, lieben gelernt. Natürlich auf eine rein freundschaftliche Weise. Und sie wusste auch von den Gefühlen ihres Chefs, was dieser aber nicht wusste. Das machte eine gute zuverlässige Sekretärin eben aus. Sie musste stets auf dem neusten Stand sein ohne es sich anmerken zu lassen und dann ihr Wissen zum richtigen Zeitpunkt preisgeben können, damit der Chef nicht extra Erklärungen suchen musste, sondern direkt Unterstützung hatte. So ungefähr hatte Seto ihr dies eingeprägt und sie hatte sich seine Worte zu Herzen genommen. „Ich.....ich......ich............!“ Kana konnte sich zwischen all den Menschen und dem herrschenden Lärm einfach nicht beruhigen. Immer wieder forderten Reporter sie aus der Ferne auf Kommentare abzugeben. Sie schrieen alle durcheinander und schüchterten sie auf eine miese Weise ein. Kana hätte sich sicher noch zu einem Interview breitschlagen lassen oder wäre vor laufender Kamera einfach zusammen gebrochen, wenn Mokuba sie nicht schnell von allem Trubel weg ins Gebäude gezogen hätte. Dort sorgten bereits die Wachmänner des KC für ruhige Verhältnisse und Abwesenheit der sensationsgierigen Reporter. „Beruhige dich doch!“ Mokuba tätschelte ihr weiterhin beruhigend den Arm und schob sie auf eine Sofaecke im Empfangsraum. Dann rief er nach Miss Grey, die ihnen einen Beruhigungstee bringen sollte. Nachdem Kana den Tee getrunken und sich die verheulten Augen auf der Toilette mit frischem Wasser abgespült hatte, war sie endlich ruhig genug um Mokuba Bericht zu erstatten. Eigentlich wäre der junge Kaiba jetzt gern bei seinem Bruder im Krankenhaus gewesen, aber er musste erst rausfinden, was passiert war um Seto helfen zu können. Vielleicht hatte dieser zuviel Schmerzmittel genommen, wie schon so oft, wenn die Kopfschmerzen Überhand genommen hatten oder....... Doch Kana schilderte die Sache ganz anders und gab Moki neue Rätsel auf. ~ Rückblick ~ Kana hatte gerade die Unterlagen zum nächsten Meeting sauber ausgedruckt, als sie ihren Chef rufen hörte. Nichts ahnend ging sie auf die Tür seines Büros zu, als diese plötzlich aufflog und ein torkelnder Seto Kaiba ihr fast entgegen fiel. Im letzten Moment fing er sich wieder und keuchte erschöpft auf. Er war völlig blass. Aber was die junge Frau viel mehr beunruhigte, war der nackte Junge mit dem türkisen Haar in den Armen ihres Chefs. Kaiba hatten den Kleinen notdürftig mit seinem Mantel zugedeckt und auch der Junge sah gar nicht gut aus. Mindestens genauso blass, wie ihr Chef hing er bewusstlos in seinen Armen. „Arzt.....Schnell.......“, keuchte Kaiba hervor und Kana reagierte ganz automatisch und lief zu ihrem Schreibtisch zurück. Blitzschnell schnappte sie sich das Telefon und rief den Krankenwagen. Doch gerade als sie ihren Chef und die Kaiba Corp. bereits erwähnt hatte, hörte sie einen dumpfen Aufschlag und ließ vor Schreck den Hörer fallen. Mit hektischen Schritten und in ihren hohen Stöckelschuhen in einer phänomenalen Geschwindigkeit lief sie zu dem Platz zurück, an dem ihr Chef eben noch gestanden hatte. Als sie dort ankam, lag dieser auf dem Boden und hatte den Jungen neben sich liegen. Beide gaben keinen Mucks mehr von sich und es war schwer überhaupt festzustellen, ob sie noch atmeten. Völlig in Panik rannte Kana wieder zum Hörer und benachrichtigte die Männer auf der Telefonzentrale des Notdienstes über die neuen Umstände und sorgte so auch dafür, dass diese aufgrund von Terroristenanschlägen etc auch die Polizei alarmierten. Dass Kana hysterisch rüber kam, konnte sie nun mal nicht verhindern. Sie stand einfach unter Schock. Zum Glück hatte Seto Frau Natase noch zu einem Gespräch in sein Büro bestellt gehabt und so ging die Fahrstuhltür auf und die ältere und wesentlich erfahrenere Dame kam um Kana zu helfen, als sie sie aufgelöst am Telefon fand. Sie bückte sich zu der schon am Boden hockenden runter und versuchte der Lage Herr zu werden. „Was ist den passiert, meine Liebe?!“, fragte sie sofort völlig ruhig und sah freundlich in zwei verzweifelte bernsteinfarbene Augen. „Herr KAIBA ist.......“ Alarmiert sah die Buchhalterin Kana an. „Was ist mit ihm?“ Noch bevor Kana antworten konnte, hatte Frau Natase sich aufgesetzt und war zum Büro gelaufen. Dort fand sie dann auch ihren bewusstlosen Chef und das Bündel Mensch unter dem Mantel. „Himmel!“, brachte die ältere Dame erschrocken hervor und beugte sich dann zu Setos Gesicht runter. Als sie schließlich durch Pulsfühlen und Horchen sicher war, dass beide noch lebten und ihr Herzschlag regelmäßig und kräftig ging, machte sie sich auf den Weg zurück zu Kana. Dort stellte sie sicher, dass die junge Frau den Krankenwagen gerufen hatte und benachrichtigte Miss Grey von der Empfangshalle, dass sie auf die Ambulanz warten sollte und ihnen den Weg nach oben wies. Kana heulte inzwischen einfach weiter. Sie fühlte sich mit der Gesamtsituation überfordert. Sie konnte 30 Geschäftsmännern gleichzeitig die Stirn bieten, aber ihr bewusstloser Firmenchef war einfach zu viel für sie. „Es kommt alles in Ordnung!“, beruhigte Frau Natase mit nur mäßigem Erfolg und rief stattdessen Herr Hinae und Herrn Furano von unten, damit sie Kaiba und den Jungen wo anders hinlegen konnten. Der Boden war kein guter Liegeplatz. Die beiden kamen auch sofort und halfen dabei die jungen Männer auf die Couch im Nebenraum zu bringen, den Seto extra für Mokubas Besuche hatte herrichten lassen. Danach ging alles ganz schnell. Der Krankenwagen kam und Miss Grey brachte die Männer nach oben. Dann wurden Seto und der Junge auf Tragen gelegt und nach draußen gebracht um sie ins Krankenhaus zu bringen. Während Herr Hinae sich mit Herrn Furano um das Abfangen der Presse kümmerten, informierte Frau Natase die wichtigsten Instanzen im Haus und erkundigte sich bei den Ärzten nach Setos Zustand. Doch außer einem Schwächeanfall konnten sie bisher nichts sagen. Kana wurde von Miss Grey nach unten gebracht, konnte aber nicht still sitzen und ging schließlich nach draußen um sicher zu gehen, dass ihrem Chef nichts geschah und er auch wirklich im Krankenwagen weggefahren wurde. Man hörte ja ständig allerlei Geschichten über verschollene Krankentransporte mit Kidnapping und so. Bis Mokuba auftauchte...... ~ Rückblick Ende ~ Mokuba hatte zwar die ganze Geschichte gehört und durchaus verstanden, aber so richtig wollte sie nicht in seinen Kopf gehen. Wo sollte plötzlich aus dem Nichts ein Junge auftauchen, den Seto aus seinem Büro schleppte? Und man konnte seinem Bruder ja viel nachsagen, aber keinen Schwächeanfall. So viel stand aber ganz klar für Mokuba fest. Doch er wusste auch, dass Kana keine Lügnerin war und sich diese haarsträubende Geschichte nie und nimmer ausgedacht hatte. Was also war wirklich passiert? Um das herauszufinden gab es nur eine Möglichkeit. Mokuba musste an den Ort des Geschehens zurück und Indizien suchen. „Mist!“ Der Kleine versuchte sich seine Enttäuschung nicht zu sehr anmerken zu lassen. Stattdessen holte er erst mal tief Atem um wieder Luft in seine ausgelaugten Lungen zu füllen. Sie waren so schnell gerannt, wie sie nur konnten, aber trotzdem hatten sie den Blondschopf verloren. „Er ist nun mal weg! Da kann man nichts machen....“ Der Große hatte keine Luftmangelprobleme, wie der Kleine. Ein kleiner aber feiner Vorteil. Deshalb reagierte er auch wesentlich gelassener. Mehr Luft bedeutete auch zwangsläufig mehr Sauerstoff für das Gehirn, was wiederum mehr Nachdenkkapazität brachte. Manches konnte so einfach sein. „Wir finden ihn schon wieder. Er ist ja noch da. Vielleicht sollten wir erst mal zur Firma.“ „Und wenn wir uns irren und er uns gar nicht kennt?“ Der Kleine hatte langsam so seine Zweifel. Bisher hatten sie nur Pech gehabt. Weshalb sollte sich das jetzt gerade ändern? „Wirst schon sehen, dass ich Recht hab. Also komm.“ Und so zogen sie wieder los. Leider bedeutete es auch den ganzen Weg vom Domino Hospital zur Kaiba Cooperation zurückzugehen, wo gerade zwei Krankenwagen unter lautem Sirenengeheul eintrafen. Mokuba war froh, dass man sich bisher nicht weiter um Setos Büro gekümmert hatte und sich immer noch mit Befragungen der Angestellten aufhielt. So konnte er ungestört in das Büro seines Bruders gehen, ohne lästige Fragen beantworten zu müssen oder der Spurensicherung irgendwas zu erklären. Die Tür zum Büro stand immer noch sperrangelweit offen und verschaffte einem einen ganz normalen Einblick in das Heiligtum Seto Kaibas. Kein Stuhl war umgeworfen worden. Nichts deutete auf einen Kampf oder gar eine Unordnung hin. Alles war wie stets Tip Top. Jedenfalls so lange bis Mokuba sich zur linken Wand umdrehte und eine bisher geheime Tür erblickte. „Wo kommst du denn her?“, flüsterte er verwirrt zu sich selbst, konnte sein Erstaunen einfach nicht verbergen. Aus dem Raum hinter der Geheimtür erschienen in gleichmäßigen Abständen blauweiße Funken. Mokuba ging vorsichtig näher. Er konnte sich nicht zwischen Angst vor dem Unbekannten und grenzenloser Neugier in seinem Herzen entscheiden, als er schließlich in den Raum eintauchte. Doch es stellte sich alles als harmloser heraus, als zuerst angenommen. Die Funken stammten von einem zerstörten Computerschaltpult und abgetrennten Kabeln, die immer noch Strom zu haben schienen. Der Raum sah so wieso frisch verwüstet aus, als hätte ein Monster darin gewütet. Mokuba versuchte etwas genaueres zu erkennen und trat noch einen Schritt vor. Dabei traf er mit dem rechten Fuß einen Gegenstand am Boden. Als er sich runterbeugte um zu sehen was es war, hielt er kurz inne. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Das letzte Mal hatte er dieses Gefühl in seiner Kindheit gehabt. Damals hatte er seinem Stiefvater einen Streich spielen wollen, um sich dafür zu rächen, dass Seto und er nicht mehr miteinander spielen durften. Doch Gouzaboru hatte es frühzeitig durchschaut und war lautlos hinter Mokuba getreten. Trotzdem hatte Klein Moki es sofort bemerkt, was sich durch diesen bösesverheißenden Schauer ausgedrückt hatte. Jetzt nach all der Zeit spürte er ihn wieder. Zufall? Mokuba hatte gelernt seinen Instinkten zu vertrauen und daher tat er das für ihn einzig Richtige. Er packte die Überreste des Headsets oder was auch immer das Ding am Boden einmal gewesen war und brach es entzwei. Ein letztes klägliches Jaulen entwisch daraus. Dann war Ruhe. Und was am wichtigsten war...... Das Gefühl des Grauens war gegangen. „Hey Joey!“ Rick grinste breit und machte eines seiner selbst ausgedachten Zeichen zum Gruß. „Alles klar, Mann?!“ Der Amerikaner war wie immer bester Laune und Joey hatte sich längst an ihn und seine liebenswerte verrückte Art gewöhnt. Er jobbte auch im Krankenhaus genau wie Joey um sich neben dem Studium in Domino etwas Taschengeld zu verdienen. „Joah. Alles ok!“, meinte Joey ebenfalls grinsend und zog seinen persönlichen Schlüssel zur Kammer mit den Putzsachen aus der Jackentasche. „Alles ok?! ALLES OK?!“ Ricks Dratloks wackelten, als würde ein Sturm durchsausen, als er näher kam. „MANN! Da hat der Kleine nen Neuen und vom wem krieg ich es zuerst zu hören?! Kev! Die Pflaume! Wie kannst mir das nur antun?! Ich dachte, wir sind Freunde, Mann?!“ Rick schien echt schwer beleidigt und zog vor Entrüstung auch sogleich seinen berühmten Schmollmund. „Ach, weißt du........“ Joey wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte Kev, der mit vollem Namen Kevin hieß und wie Rick Student war, nichts erzählt. Aber Kevin jobbte bei ihnen in der Schule als Hilfskraft für den Direktor und wusste es wohl daher. Er und Rick waren Rivalen und hassten sich wie die Pest. Kein Wunder also, dass Rick jetzt sauer war. „Das war keine Absicht...... Es ist nur.........“ Rick puffte ihm kumpelhaft in die Seite. „EH! Schon klar, Mann. Alles easy. Hab dich verarscht!!“ Daraufhin brach Rick in schallendes Gelächter aus, was einige Krankenhausbesucher auf dem Gang mächtig verunsicherte. Aber als sie Rick ansahen, war ihnen klar, dass dieser ganz harmlos war und nichts für seine schrille Lache konnte. „Du warst gar nicht sauer.“, maulte Joey teils beleidigt und teils ungläubig. Er mochte Rick irgendwie sehr gern und wollte es sich nicht mit ihm verscherzen. „Aber wieso dann der Aufstand?“, wollte Joey wissen und sah seinen Kumpel fragend an. „Komm mal mit.“ Wenn Rick ernst sprach, hieß das nichts Gutes. Und gerade hörte er sich sehr ernst an. Joey folgte ihm trotzdem, konnte sich aber nicht denken, was mit dem Guten los war. Gerade eben hatte er doch noch Witze gerissen und nun? Rick zog den ahnungslosen Joey in einen kleinen Aufenthaltsraum für die Putzkräfte. Hier waren sie zur Zeit ungestört, denn alle anderen schufteten bereits für ihr hart verdientes Geld. Aber in manchen Fällen, so wie heute, musste man mal Ausnahmen machen. Rick vergewisserte sich noch mal, dass auch keiner mithörte und schloss dann sorgsam die Tür. „Hör mal...... Vielleicht sollten wir lieber unsere Arbeit machen und.........“ Joey hielt inne, als sein Freund ihn ernst und gleichzeitig besorgt musterte. „Was.....was ist denn?“ Joey war mehr als verunsichert. Hier stimmte was ganz und gar nicht. Rick hockte sich breitbeinig auf einer der Stühle in dem kleinen Raum und zündete sich eine Zigarette an. Das war wirklich mehr als beunruhigend, wie Joey fand. Rick rauchte nur, wenn er ziemlich angespannt und nervös war oder........ Wenn etwas wirklich schlimmes vorgefallen war. „Jetzt sag schon, was du willst......“ Joey nestelte an seinem Shirt rum vor Anspannung. Das war doch alles nicht fair. Rick sollte einfach sagen, was er dachte und Schluss. „Na gut, Alter.“ Rick drückte die nicht mal zur Hälfte gerauchte Zigarette in einem der Aschenbecher aus und musterte Joey aufmerksam. „Wir sind doch Kumpel, oder?“ Was sollte diese Frage denn? Natürlich waren sie Kumpel. Seit Rick Joey diesen Job trotz Minderjährigkeit verschafft hatte. Niemand sonst hatte sich für ihn so eingesetzt, außer vielleicht seine alten Freunde...... Yugi. Tristan. Tea. Er vermisste sie. „Klar.“ Joey nickte zustimmend auf Ricks Frage hin und setzte sich auch hin, um möglichen Schockern vorzubeugen. „Und du weißt doch, dass ich dich nie anlügen oder dir schaden würde.......“ Das musste ja was ganz ernstes sein, wenn Rick melancholisch wurde. „Jepp?“ Joey hielt es nicht mehr länger aus. „Was ist los?!“ „Es geht um deinen Freund. Reiden.“ Joey, der sich auf alles gefasst gemacht hatte, war ziemlich verwundert. „Was ist mit ihm?“ Er konnte nicht verhindern, dass sich Misstrauen in seine Stimme schlich. Auch der Rest seiner Freunde hatte ihm irgendwelche Geschichten über Reiden zum Besten gegeben und eine war schlimmer als die andere gewesen. Was würde Rick jetzt ablassen? „Du weißt ja, dass ein Kumpel von mir DJ im „Darksite“ ist?“ Joey nickte. Er kannte alle Storys über das Darksite und seinen coolen DJ Kay. Rick und Kay studierten auch zusammen und waren seit dem Sandkasten beste Freunde für’s Leben. Rick hatte Joey mal mit in den Laden genommen um ihm Kay vorzustellen. Kay war auf den ersten Blick das perfekte männliche Model. Blonde glatte Haare, strahlend blaue Augen und ein perfektes Äußeres rundeten das Bild ab. Joey konnte es gar nicht fassen, als er hörte, dass Kay lieber hinter dem DJ Pult stand, als modeln zu gehen, was er schon versucht hatte. Das sei nicht sein Ding, hatte Rick erklärt und dabei laut gelacht, als er Joeys entgeistertes Gesicht sah. Joey mochte Kay auf Anhieb. Obwohl er sich in seiner Nähe wie ein unbedeutender Käfer vorkam. Rick hatte ihm klar gemacht, dass auch Kays gutes Aussehen Schattenseiten haben konnte. So erfuhr er auch von der verkorksten Liebesbeziehung des Traumtypen. Kay hatte sich schon sehr früh zum Schwulendasein bekannt und war nicht wie erwartet auf Ablehnung, sondern auf Unterstützung gestoßen. Das hatte ihm Mut gegeben und er hatte sich später auch vor laufender Kamera geoutet. Der Effekt war unbegrenzte Publicity. Aber das brachte auch Menschen mit sich, die durch Kay ins Rampenlicht wollten. Und so lernte er Mike kennen. Einen jungen Engländer, der nur nach Amerika gekommen war um Karriere als Schauspieler zu machen. Das Verhältnis mit Kay brachte ihn schließlich auf die Leinwand und machte ihn so berühmt, dass er Kay einfach fallen ließ. Zurück blieb also ein am Boden zerstörter junger Mann und ein absolutes Arsch von einem Superstar. Danach hatte Kay sich seinen besten Kumpel Rick geschnappt, war ins Flugzeug gestiegen, hatte das Modeln aufgegeben und war nach Domino abgehauen, um alles hinter sich zu lassen. Kay hatte also Erfahrungen in gebrochenem Herzen und darauf baute Rick jetzt auf, um Joey die Wahrheit über seinen Freund schonend beizubringen. „Du erinnerst dich auch noch an Kays Geschichte, oder?“ Joey nickte wieder. Er hatte an diesem Abend lange wach gelegen und sich so seine Gedanken gemacht. Vor allem über seine eigenen Gefühl. Damals hatte er herausgefunden und sich eingestanden, dass er schwul war. „I~j~a.....“ “Dann weißt du doch auch noch, dass ich Kay damals gleich gewarnt hatte, er aber nicht die Wahrheit wissen wollte?” Rick tastete sich ganz langsam ran. Joey nickte wieder. Worauf wollte Rick nur hinaus? In seinem Herzen wusste er es schon, aber zugeben wollte er es nicht. „Dann hör mir jetzt gut zu, damit du nicht den selben Fehler wie Kay machst.“ Rick holte kurz Luft und fuhr dann fort. „Reiden meint es nicht ernst mit dir. Er hat eine Wette laufen, dass er dich flachlegt und als Beweis will er ein Video drehn und es ins Netz stellen.“ Joey starrte Rick mit offenem Mund an. „Das ist nicht wahr.....Reiden ist nicht so.....“ „Doch Reiden war schon immer so. Er hängt tagtäglich im Darksite rum und baggert einen nach dem anderen an. Er ist nicht so nett und unschuldig, wie du es gern hättest.“ Joey sah zu Boden. „Ich weiß.“ Verwirrt sah Rick ihn an. „What?“ Manchmal verfiel er in seine Muttersprache, wenn er nervös wurde. Joey hob lächelnd den Kopf und grinste Rick nett an. „Reiden hat mir das alles schon gebeichtet. Er hat mir versprochen, dass die Geschichten mit den anderen Kerlen ab jetzt vorbei sind.“ Rick klappte der Mund auf. „Es ist alles ok. Du musst dir keine Sorgen machen. Er hat mir auch von der Wette erzählt und dass er zuerst nur ne schnelle Nummer wollte. Aber jetzt wo wir uns gefunden haben, hat sich das auch erledigt.“ Rick konnte es nicht fassen. Reiden, dieses durchtriebene Früchtchen, hatte es echt geschafft, Joey total zu manipulieren. „Aber danke, dass du dir Sorgen gemacht hast. Bist echt ein guter Freund.“ Joey klopfte dem starr dasitzenden Rick kumpelhaft auf die Schulter und ging dann nach draußen um endlich seine Arbeit zu machen, bevor es noch Ärger gab. Noch einen kurzen Moment herrschte Stille in dem kleinen Raum. Dann hörte man wie sich jemand eine Zigarette anzündete und einen tiefen Zug nahm. „Und was jetzt, Kay?“ Joey hatte inzwischen seine Putzsachen zusammengepackt und kämpfte sich durch die vielen Krankenzimmer im dritten Stock. Hier lag normalerweise die Creme de la creme der Patienten, was so viel hieß, wie: Die mit der ganz dicken Kohle. Die Zimmer sahen alle nicht aus, wie normale Krankenzimmer. Statt weißen sterilen Wänden gab es hier sogar helle Bege- oder Gelbtöne. Joey krempelte die Ärmel hoch und machte sich an die Arbeit. Da er schon seit einiger Zeit allein wohnte, brauchte er das Geld sehr dringend und strengte sich auch entsprechend an. Schließlich wollte er keine Almosen. Mit Schwung öffnete er die erste Zimmertür und trat mit einem freundlichen „Guten Tag“ ein. Meist lagen alte reiche Omis in diesen Zimmern und die mochten eine freundliche Begrüßung mehr, als tausend rote Rosen. Na ja. Vielleicht nicht alle. Aber die meisten. Gerade wollte Joey richtig loslegen, als sein Blick auf das Krankenbett viel. Dort hing die Krankentafel, wie an jedem Bett und ließ ihn kurz stutzen. Auf dem weißen Papier stand in hastiger Schrift ein wohlbekannter Name geschrieben. „Seto Kaiba.“, las Joey leise vor. Sein Kopf brauchte einen Moment um das gelesene zu registrieren. Aber sein Herz ließ ihn sofort handeln. Der Wischmob fiel klappernd zu Boden. Joey hob langsam den Kopf über den Rand des Bettgestells und sah sich den Patienten ganz genau an. Da der junge Firmenchef zugedeckt war, konnte man nur sein blasses Gesicht sehen und die ebenso hellen Arme. In seinem rechten Arm stecke eine Infusionsnadel und pumpte irgendeine durchsichtige Flüssigkeit in seine Adern. Seine braunen Haare lagen so schlaff, wie der Rest des Körpers auf dem Kissen und hatten sichtlich an Glanz verloren. Seine Augen waren entspannt geschlossen, was Joey für einen Moment aufatmen ließ. Das hieß doch, dass es nicht so schlimm sein konnte. Oder? Komapatienten sahen auch oft entspannt drein. „Totaler Quatsch, Joey. Das darfst du nicht denken.“ Joey ließ seine Arbeit stehen und liegen. Er machte sich echt Sorgen. Schnell sah er noch mal zum Krankenblatt am Bett. Doch das ärztliche Fachchinesisch verstand er nicht. „Mist.“ Er musste jetzt Gewissheit haben oder er konnte heute nichts mehr anpacken. Setos Zustand ließ ihm keine Ruhe. Vorsichtig ging er zum Bett rüber und strich dem jungen Mann eine verirrte braune Strähne aus dem Gesicht. „He.“ Joey lächelte leicht. Wenn der andere so friedlich dalag, war er geradezu niedlich. „Bist du in Ordnung?“ Dumme Frage, natürlich war er nicht in Ordnung, sonst läge er ja nicht im Krankenhaus, schalt Joey sich sofort. Manchmal war er echt so dämlich wie Seto immer behauptete. Obwohl.... In letzter Zeit hatte er das nicht mehr gesagt. Eigentlich hatte er gar nicht mehr mit Joey geredet oder gar gestritten. Jetzt wo Joey hier an seinem Krankenbett saß und mal genau drüber nachdachte, fiel ihm auf, dass Seto und er sich fast nicht mehr über den Weg gelaufen waren. Genaugenommen.... Seit er mit Reiden....... Reiden? War er der Grund für Setos Abwesenheit in seiner Nähe? Wenn ja. Weshalb? Oder wollte Seto Kaiba nicht in Verbindung mit einem Schwulen gebracht werden....... Das passte schon eher, fand Joey. Ja. Das musste es sein. „Joey.....“ Angesprochener sprang erschrocken vom Bett hoch. Hoffentlich hatte ihn niemand so gesehen. In dieser Haltung bei seinem Erzfeind....... Doch als er sich umsah, war niemand da. Niemand...... Bis auf. Aber das konnte nicht....... Oder doch? „Joey.....“ Kam es noch einmal ganz leise vom Bett her. Großer Gott. War Seto etwa die ganze Zeit über wach gewesen und hatte Joey bemerkt. Wie peinlich. Doch als Joey näher ging, da wurde ihm klar, dass der junge Firmenchef immer noch tief und fest schlief. Träumte er etwa? Von ihm? „Hast du was gesagt?“, fragte Joey ganz leise zurück, so dass Seto es unmöglich gehört haben konnte. Doch trotzdem erhielt er eine Antwort. „Joey...........“ Es folgte kurzes unverständliches Gebrummel, wobei Seto sich ein bisschen hin und herwälzte. Joey fragte sich schon ernsthaft ob Seto Schmerzen hatte und er die Schwester rufen sollte, als der Schlafende weitersprach. „.........du..........so..........ein..................“ Joey beugte sich mit dem Ohr dichter über den anderen und lauschte angespannt. Sein Herz begann wie von Sinnen zu schlagen. Weshalb war er denn plötzlich so scharf darauf, die nächsten Worte zu hören? Was versprach er sich eigentlich davon? Aber was viel wichtiger war....... WAS ZUM HENKER TRÄUMTE SETO DA? „......ein............IDIOT........“ O~k...... Das war deutlich gewesen. Joey stand verärgert vom Bett auf und nahm seine Putzutensilien wieder vom Boden. Sogar im Schlaf dachte dieser verfluchte Kaiba nur daran ihn fertig zu machen. Zum Glück hatte er ja nun einen anderen, der ihn liebte und verstand. Wer brauchte diesen eiskalten Mistkerl von Kaiba schon? Er sicher nicht. Und noch was! Sollte doch ein anderer Depp das Zimmer dieses Hirnis sauber machen. Er war doch nicht seine Putze! Mit schnellen energischen Schritten verließ Joey das Zimmer und machte sich im Kopf schon einen Plan zurecht, an wen er dieses Zimmer abtreten konnte, damit er nie mehr einen Fuß reinsetzen musste. Gerade als die Tür wieder zugefallen war, entspannten sich Setos Züge sichtlich und er lächelte glücklich vor sich hin. „........liebe..............dich............“, konnte man ihn noch murmeln hören, ehe wieder Stille einkehrte. „Schön, dass sie kommen konnten. Ich war bereits in Sorge. Wissen sie, nicht alle jungen Leute sind von einer Hilfsstelle in einem Museumsarchiv begeistert....“ Ryou nickte zustimmend, während der Museumsdirektor weitersprach. Es stimmte schon, was er sagte. Viele seiner Mitschüler hätten diesen Job, der sich vor allem um Kartografieren und Archivieren drehte, verabscheut. Doch er war nun mal die Ausnahme in Person. Solche langweiligen Tätigkeiten hatten ihm schon immer Spaß gemacht. Das Zählen, Aufschreiben und Herauskristallisieren von bestimmten Dingen verstand eben nicht jeder. „......daher halte ich es für eine gute Idee, wenn sie sofort anfangen. Natürlich nur sofern sie nicht noch andere Termine haben, Herr.....äh...“ Einige Sekunden starrte ihn der Direktor zerstreut an. „Ryou. Einfach nur Ryou, bitte.“, meinte Ryou lächelnd und der ältere Herr entspannte sich sichtlich. „Also schön. Ryou. Komm einfach mit. Ich zeige dir, was du zu tun hast.“ Ryou stand aus dem harten Holzstuhl auf, der sicherlich eine Antiquität darstellte. So wie alles in diesem Büro irgendwie alt aussah. Ryou warf noch einen kurzen Blick auf den verstaubten Teppich zu seinen Füßen und verließ dann hinter dem Direktor den Raum. Der alte Mann führte ihn durch lange hohe Korridore quer durch das Museum. Ryou fand es schade, dass die ägyptische Ausstellung vorbei war, jetzt konnte man eine Menge römische und griechische Artefakte bewundern. Andererseits bedeutete das Fehlen von ägyptischen Einflüssen auch ein kleineres Risiko für weitere Zwischenfälle. Die vergangenen Ereignisse hatten gereicht. Ryou merkte fast zu spät, dass sie an eine Treppe angelangt waren, so sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Gerade noch so konnte er verhindern, dass er kopfüber in den Museumsdirektor hineinrasselte. Mit schnellem Armerudern fing er sich in letzter Minute und folgte dann sichtlich erleichtert die Stufen hinunter. Das passierte ihm auch mehr als oft, dass ihn seine Tagträumerein in Verhängnisse brachten, die nicht immer so glimpflich abliefen, wie heute. Trotzdem schaffte er es einfach nicht damit aufzuhören sich Gedanken zu machen und vor sich hinzuträumen. Die meisten machten sich darüber lustig. Bis auf Yugi und seine Freunde. Die kannten ihn ja schließlich genau. Ach ja. Mit Yugi hatte er in letzter Zeit auch kaum noch zu tun gehabt. Überhaupt hatte er so gar keine Lust mehr mit irgendjemanden was zu machen. Er fühlte sich innerlich zerrissen. Woran das lag, wusste er auch genau. Ryou machte sich längst nichts mehr vor. Bakura war ein Teil von ihm gewesen. Und immer öfter begann er zu denken, dass er sogar der bessere Teil gewesen war und das trotz seiner Schandtaten. Ohne Bakura war er nur halb anwesend. Das war es auch, was ihn davon abhielt mit Yugi zu reden. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, ob Yugi sich auch so fühlte, aber es denken und wissen waren zwei Dinge. So lange er Yugi nicht danach fragte, so lange konnte er sich auch einbilden, dass sie mit diesem Gefühl etwas verband. Ein kleiner Trost zwar, aber es war ein Trost. „So. Da sind wir. Ab heute ist das ganz ihr Reich, mein lieber Junge.“ Ryou blieb mit offenem Mund stehen. Der Raum war so groß und so voll von Regalen, dass man es gar nicht richtig überblicken konnte. Abermillionen Bücher und Gegenstände in Glasschränken und Holzregalen gab es hier und Ryou hatte das Gefühl mittendrin wie eine Ameise zu sein. Der Raum war zwar beleuchtet, aber es war trotzdem ziemlich dunkel und auch kühl. Kein Wunder, schließlich standen sie hier unter der Erde im Kellergeschoss. „Ihre Arbeitsunterlagen habe ich alle auf diesem Tisch bereitgelegt. Da steht alles, was sie wissen müssen. Wenn sie dennoch Fragen haben, können sie jederzeit nach oben kommen oder dieses Telefon nutzen.“ Ryou nickte nur und sah auf den kleinen Schreibtisch nahe der Tür. Das konnte ja was werden. Das Telefon darauf schien aus der Steinzeit zu stammen. Ryou bezweifelte, dass es überhaupt seinen Dienst tat. „Sie finden mich oben.“ Damit verschwand der Direktor und Ryou blieb allein zwischen den riesigen Regalen zurück. „Alles klar.“, flüsterte er mehr zu sich selbst und hörte mit Schrecken zu, wie seine Stimme sich zwischen den unendlichen Weiten des Raumes verlor. Doch ein Zurück gab es nun nicht mehr. Ryou war niemand, der einen Job erst annahm und ihn nach 2 Sekunden schon hinschmiss. Außerdem hatte er schon weitaus gruseligere Dinge gesehen. Also ging er erst zu seinem Arbeitsplatz rüber und sah sich die Anweisungen auf den Zetteln an. Es war eine Katastrophe. Der Direktor hatte in Windeseile und immer auf einen extra Klebezettel ein paar Stichpunkte gekritzelt. Wahrscheinlich immer dann, wenn ihm während der Arbeit ein Geistesblitz zu irgendeinem archivischen Problem kam. „Wo soll ich blos anfangen?“ Ryou sah verzweifelt von einem Zettel zum anderen. Wie gelbe Herbstblätter ragten sie zwischen weißen Aktenbergen hervor. Schließlich entdeckte Ryou einen Zettel, der verlockend nur zwei Wörter enthielt. “Museumssiegel finden!“ Das erschien Ryou nicht all zu schwer. Er musste nur durch die Reihen laufen und in den Schränken das Siegel des Museums suchen. Kein Problem. Also begab sich Ryou auf die lange Reise durch den Regalwald. Nach 2 Stunden und 85 Schränken später ließ sich Ryou völlig fertig zu Boden gleiten. Wenn er gewusst hätte, wie anstrengend das war, hätte er Proviant mitgenommen. Das schlimmste jedoch war, dass er völlig die Orientierung verloren hatte. Manche Schränke hatte er schon das dritte oder fünfte Mal aufgerissen, während einige immer noch warteten. Der Raum war ein Labyrinth. Da war sich Ryou jetzt sicher und er hatte nichts zur Wegmarkierung mitgenommen. „Hier komm ich nie mehr raus.......“, murmelte er verzweifelt und starrte resignierend an die Decke. Selbst die gab keinen Hinweis auf den Ausgang. Was er jetzt gebraucht hätte, wäre ein eindeutiges EXIT-Schild gewesen. Aber Fehlanzeige. Langsam kam in ihm der Verdacht auf, dass noch nie jemand im Archiv gearbeitet hatte, sondern, dass man immer nur alles hineingestellt hatte, wie in eine überdimensionale Rumpelkammer. Kein Wunder, dass der Job nicht vergeben gewesen war. Schweren Herzens stand Ryou wieder auf. Rumsitzen brachte ihn auch nicht weiter und vielleicht, wenn er ganz angestrengt nachdachte, fand er den Weg vielleicht doch n........ Plötzlich spitzte Ryou die Ohren. Hatte er da nicht jemanden reden hören? Verwirrt machte er sich auf den Weg. Tatsächlich. Irgendwer sprach da zwei Regale weiter. Ryou lief ohne nachzudenken los. Das war seine Chance hier rauszukommen. Endlich Menschen. HURRA! „HALLO! IST DA JEMAND?!“ Ryou beschleunigte seine Schritte, als die Stimmen verstummten und stattdessen ziemliche Aktivität zu hören war. „WARTEN SIE BITTE! ICH HAB MICH HIER DRIN VERLAUFEN UND.........“ Als Ryou keuchend um die Ecke bog, blieb er wie angewurzelt stehen. Zwei in schwarz gehüllte Männer hielten einen Sack in Händen, aus dem es golden funkelte. „Ich dachte, hier arbeitet keiner.“, maulte der eine den anderen an. Dem Jungen wurde schlagartig bewusst, dass da zwei nicht sehr nette Einbrecher vor ihm standen, die goldene Antiquitäten aus dem Archiv stahlen. „.....ich...........also...........äh.........“ Ryou stolperte erschrocken rückwärts. Doch da hob einer eine Waffe. „Kein Schritt weiter, Kleiner. Sonst......“ Ryou schluckte. „Bitte....... ich.....werd.....nix......sagen.....hab euch gar nicht gesehen.....bitte.....“ Ryou war vor Angst den Tränen nahe, als der andere sich umblickte um sicher zu gehen, dass sonst keiner da war. „Wir sollten ihn abknallen. Das merkt hier doch keiner.“, meinte der mit der Waffe und der andere sah Ryou durchdringend an. „Hast recht...“ „Nein......BITTE.......“ Ryou verfiel in totale Panik, als der Typ die Waffe auf sein Gesicht richtete und den Abzug drückte. Aber er konnte sich vor Schreck nicht rühren. Ryous gellender Schrei erfüllte den Raum, dicht gefolgt von einem noch lauteren Knall. .................................... Als Ryou seine Augen wieder aufschlug, tastete er verwirrt an seine Stirn. Der Kerl hatte doch genau gezielt und war keinen Meter von ihm weggewesen. Der musste doch getroffen haben, oder? Eigentlich hätte Ryou jetzt tot sein müssen. Stattdessen stand er allein im Raum und von den beiden Kriminellen fehlte jede Spur. Nur kleine Nebelschwaden krochen langsam vom Boden hoch und umhüllten nun den Diebessack. Dort drinnen begann es golden zu leuchten und gleichzeitig wurde der Nebel immer mehr. Ryou versteckte sich ängstlich hinter dem Regal, konnte aber nicht verhindern, dass seine Neugier ihn dazu bewegte weiterhin um die Ecke zu lucken um das Schauspiel nicht zu verpassen. Die Schwaden verdichteten sich und einen ganzen Moment lang konnte man nichts mehr erkennen. Doch dann öffnete sich die Nebelfront, wie eine Tür und durch das zusätzliche Licht aus dem Leinensack erschien eine Gestalt. Ryou rieb sich prüfend die Augen um sicher zu gehen, dass er nicht irgendwo eingeschlafen war und alles nur träumte. Aber selbst Zwicken weckte ihn nicht auf und die Gestalt blieb, wo sie war. Direkt vor seiner Nase. Der Nebel verschwand schließlich ganz und dort zwischen alten Büchern und neben kostbaren Artefakten stand ein grinsender Grabräuber. „Dich kann man auch keine Minute aus den Augen lassen.“ Ließ er Ryou zur Begrüßung wissen, was dem ängstlichen Jungen einen erneuten Schock versetzte. Fazit: Ryou fiel in Ohnmacht. ------------------------------------------------------------------------------ Was Seto wohl wirklich im Schlaf gemurmelt hat? Es ist eurer Fantasie überlassen.^^ An alle Bakura Fans: He's back!!!!!!!! @ meine Matael: Das war meine Kurzversion der Begegnung mittendrin. Kommt aber noch mehr. Ich hoffe, es hat gefallen und ihr schreibt mir ein paar Kommis. *knuddel euch* Eure Schreiberling. Kapitel 6: Erwachen ------------------- Hallo. Da bin ich wieder. Nachdem mir die liebe Hiromi2 mal die Meinung gegeigt hat (natürlich im lieben Sinn, nicht das was ihr wieder denkt ; -) ), hab ich mich endlich von meinem schlechten Gewissen gegenüber euch schlagen lassen und weitergeschrieben. Ich arbeite immer noch am WB und hoffe, dass ihr dafür Verständnis habt. Ich wollte es ja gar nicht so lang werden lassen, aber es hat halt nicht geklappt. XD Peinlich Peinlich Dafür seh ich zu, dass ich ihn schnell fertig stelle und dass ihr auch natürlich in den Genuss dieser WB Geschichte kommt. Versprochen. Zu meinem Text hier. Ich hab es ganz schnell abgetippt und zwar alles in zwei Stunde geschrieben (mit kurzen Denkpausen dazwischen). Mein persönlicher Rekord, wie ich mal nebenbei bemerken darf. ^_^ Was ich ganz lieb von euch allen fand, sind natürlich die vielen Kommis. Ich hoffe, ihr habt meinen Dankeschön- Seto gesehen und findet ihn auch so knuddelig, wie ich. Ich danke an dieser Stelle euch allen, dass ihr mir trotz der ca. drei Monate langen Wartepause die Treue haltet und mir meine scheiß Zeiteinteilung verzeiht. Zu meiner Verteidigung. Die Uni beansprucht mich auch noch. Also noch mal ganz dickes Sorry von mir. Knuddel euch alle! Und nun. Viel Spaß beim neuen Teil!!! -------------------------------------------------------------------------- Hellblaue Augen öffneten sich blinzelnd. „Wo bin ich?“ Die Frage wurde flüsternd in den Raum gestellt, doch niemand war da um sie zu beantworten. Verstört und noch völlig orientierungslos kroch der Junge aus dem Krankenbett. Das weiße viel zu helle Zimmer irritierte ihn. Bisher hatte er in völliger Dunkelheit verbracht. Er erinnerte sich nur zu gut daran.... Eigentlich erinnerte er sich nur daran und an sonst nichts mehr. ~ Rückblick ~ Nachdem sein Vater ihn bezwungen hatte, war er in einen dunklen kalten Raum im Nichts gesperrt worden. Er hatte um Hilfe geschrieen bis er heißer war, aber niemand hatte ihn hören können. Danach hatte er versucht einen Ausweg zu finden, aber auch dass war ihm nicht gelungen. Irgendwann hatte er aufgegeben. Seine Seele war starr vor Kälte geworden und er hatte angefangen zu vergessen. Erst ganz weit zurückliegende Dinge. Wie seine Mutter aussah oder was er zum achten Geburtstag bekommen hatte. Doch schon bald war es mehr und mehr geworden. War er je glücklich gewesen? Sein Vater hatte ihn an diesem Ort zurückgelassen. Das wusste er noch. Aber wer war sein Vater und wie sah er aus? War es seine Schuld, dass er sein Leben an diesem Ort verbringen musste? Hatte er etwas getan dies zu verdienen? War ein böses Kind gewesen? Ein schlechter Sohn? / Wer bin ich? /, hatte sein Herz irgendwann geschrieen und keine Antwort erhalten. Doch gerade als er die Augen für immer schließen und aufgeben wollte, geschah etwas merkwürdiges. „NOAH!“ Die Stimme, die da rief, kam ihm bekannt vor. Aber er erinnerte sich nicht mal, ob sie jemandem gehörte, der sein Freund war. Wie denn auch, er wusste ja nicht ob er noch Freunde hatte.... Und außerdem.....Noah, war das sein Name? „NOAH! BIST DU HIER?!“ Berechtigte Frage. War er hier? Wo war überhaupt hier? Und war er dieser Noah, nach dem die Stimme suchte? Der kleine Junge versuchte sich aufzusetzen und zu der Stimme zu gehen. Ganz egal wem sie gehörte, er wollte nicht mehr allein an diesem Ort sein. Doch sein Körper rührte sich nicht. Er hatte kein Gefühl mehr in Armen und Beinen. Er konnte kaum den Kopf heben. / Komm schnell her! / Tränen rannen über seine Wangen, als er zu rufen versuchte, es aber nicht gelang. Die Stimme würde ihn nicht finden. Er würde ganz allein hier zurückbleiben. Ein kurzes leises Schluchzen hallte durch den Raum. Das einzige Geräusch seit Ewigkeiten. Der Junge erschrak, als er sein eigenes verursachtes Geräusch hörte. Bisher war es ihm nie gelungen überhaupt etwas hervorzubringen. Aber es war nicht laut genug. Er war nicht laut genug. Man würde ihn nicht hören, nicht finden...... Mehr Tränen fielen zu Boden und leises Platschen war zu hören, als sie auftrafen. In dieser riesigen Stille wurden die Geräusche um ein Vielfaches lauter. Vielleicht würde man ihn doch hören. Oder kam es nur ihm allein so laut vor? Der Junge, der sich nicht erinnern konnte, ob er Noah hieß oder nicht, lauschte angestrengt. Sehnsüchtig wartete er auf den nächsten Ruf dieser vertrauten Stimme......aber es kam nichts. Kein weiterer Ruf war zu hören und der Junge ließ enttäuscht seinen Kopf zurück auf die angezogenen Knie sinken. Er rollte sich wie ein Igel zusammen und ließ sich auf den kalten Boden gleiten. Weshalb noch weiter warten und noch mehr Zeit in dieser Kälte fristen? Wieso gab er die Hoffnung nicht auf? Er wusste ja nicht mal, ob es da draußen irgendwo Menschen gab, die ihn lieb hatten und die sich um ihn sorgten. Bisher war auch niemand her gekommen um ihn abzuholen..... .....und so schloss der kleine Junge seine hellblauen Augen und versuchte endlich einzuschlafen, in der Hoffnung einen besseren wärmeren Ort zu betreten. Doch gerade als er fast eingeschlafen wäre, erschien ein blaues Leuchten weit hinten im Raum. Aber in der unendlichen Dunkelheit des Raumes war es so dermaßen hell, dass es selbst durch die geschlossenen Augenlider des Kindes wahrzunehmen war. Also siegte die Neugier und der Junge schaute sich dieses ungewöhnliche Phänomen interessiert an. Aber...... Was war das? Wieso klopfte sein Herz plötzlich wieder voller Erwartung? Was versprach er sich denn von diesem bisschen Licht, das wie ein Glühwürmchen hin und herschwebte? Glühwürmchen....... Er erinnerte sich. Er wusste wirklich wieder, was ein solches Tier war und wie es auszusehen hatte. Er erinnerte sich wieder. Und je näher das Leuchten kam, desto mehr Erinnerungen strömten auf ihn ein, so als hätten sie nur darauf gewartet zu erwachen. „NOAH! BLEIB WO DU BIST! ICH KOMME!“ Diese Stimme.... Jetzt wusste er es wieder... Aber..... War das möglich? Der andere konnte ihn doch gar nicht leiden und er selbst hatte ihm so viele Scherereien bereitet.... / Seto? / „...ich bin hier......“, brachte Noah krächzend hervor und wieder fielen stumme Tränen zu Boden. Egal ob Seto ihn nun mochte oder nicht. Er wollte weg von hier. Bitte schnell. „Bin gleich da!“, antwortete die Stimme jetzt wesentlich erleichterter. Dann hatte Seto ihn wohl gehört. Doch plötzlich verschwand das Licht und Noah schrie erschrocken auf, wobei der Ton aus seiner Kehle eher wie ein Keuchen klang. / Geh nicht weg! / < Scheint, als wollte er dich nur an der Nase herumführen...... Armer kleiner Noah. Niemand will dich. Niemand liebt dich. > Diese Stimme kannte er auch, aber sie war wesentlich dunkler und drohender. / Nein! / Noah zitterte. Er wollte das nicht glauben. Er wollte doch Seto vertrauen. Er hatte ihn doch gerufen..... Oder war das nur ein Trick? < Ja. Das war alles nicht echt. Nur einer deiner Hirngespinste. Willst du nicht endlich aufgeben? Es kommt eh keiner mehr um dich zu retten. > / Seto? / Keine Antwort. Nur die Stimme in seinem Kopf lachte gehässig und klang immer mehr nach seiner eigenen. / Du bist nicht ich! / Noah versuchte diese andere Stimme aus seinem Kopf zu verbannen, aber es schmerzte so sehr, was sie sagte und es strengte ihn an. < Zwecklos. Sieh es doch ein. Du bist ein Nichts. > Lautes Schluchzen. „...Noah.......“ Das kam so leise an sein Ohr, dass der Junge erst einmal brauchte, um es wahrzunehmen. „....Noah.......“ Das bildete er sich gar nicht ein. Das war wirklich da. Immer noch. „....Seto...“, krächzte er fragend zurück und als Antwort erschien wieder ein kleiner blauer Leuchtepunkt im Raum. „....du musst mir helfen......“ Noah verstand nicht ganz. Wobei helfen? < Hör nicht darauf. Willst du, dass er dir wieder wehtut. Glaub ihm nicht. > Noah glaubte es auch nicht. Jedenfalls glaubte er dieser unheimlichen Stimme in seinem Kopf kein Wort. Er wollte Setos ruhiger und warmer Stimme glauben. Er wollte wieder frei sein. „...wie.....“, hauchte er zurück und das Leuchten wurde größer und schwebte nun fast an seiner Nasenspitze. „...es reicht, wenn du herkommen willst.....“ Das klang schon wesentlich klarer an sein Ohr. „.....ich will......ich will hier raus.......“ Noah fiel es immer leichter zu sprechen. „...dann komm..... Nimm meine Hand!“ Und dann wurde das Licht so groß und hell, dass sich plötzlich eine ganze Hand hindurchschieben konnte. Diese Hand kannte Noah. Lange feingliedrige Finger, ein schmales aber durchaus starkes Handgelenk und helle Haut. Fordernd streckte sich ihm die Handfläche entgegen. < Tu es nicht! Es ist ein Trick! > Aber Noah glaubte das nicht. Setos Hand hing da vor ihm in der Luft und alles was er tun musste, war sie zu ergreifen. Mehr brauchte er nicht um daran zu glauben, endlich frei zu kommen. Also tat er das einzig Vernünftige. Er ergriff die Hand, die ihm angeboten wurde. Warme Finger schlossen sich fest um seine klamme Hand und zogen ihn aus der Dunkelheit. Das Nächste, was Noah fühlte, waren zwei starke Arme, die ihn an sich zogen. Schließlich wurde er schützend an die andere Person gedrückt und zum ersten Mal seit langem fühlte er sich geborgen und sicher. „Es wird alles gut.“, flüsterte Seto beruhigend an sein Ohr und er glaubte ihm. Leise lauschte er dem einlullenden Takt von Setos Herzschlag und fiel in einen dämmrigen Zustand. Nur vereinzelt konnte er wütende Rufe ausmachen, die von dort kamen, wo er zuvor gewesen war. Jemand wollte ihn nicht gehen lassen. < Er gehört mir! > „Nein.“ Noah lauschte noch kurz, aber nur weil er Angst hatte, etwas zu verpassen. < Ich bin sein Vater. Ich entscheide, was mit ihm passiert! > „Aber ich bin sein Bruder und ich werde ihn beschützen. Auch vor dir!“ Noah seufzte erleichtert. Die Angst, dass Seto ihn hassen könnte, war wie weggeblasen und so schloss er müde seine Augen und hoffte auf eine schönere Umgebung, wenn er wieder erwachte. ~ Rückblick Ende ~ Doch nun war er aufgewacht. Aber er war allein in dem großen Krankenzimmer. Noch etwas ungeschickt ging er auf die Tür zu, die nach draußen führte. Dabei musste er zwangsläufig am Fenster vorbei und sah wie beiläufig sein Spiegelbild. Ein Junge mit türkisfarbenem Haar, hellblauen Augen und nur einem weißen Nachthemd bekleidet, schaute etwas bedeppert aus dem Glas zurück. Er war etwas größer, als damals im Cyberspace. Aber es war ja auch seit diesen Tagen viel Zeit verstrichen. Wie viel wusste er ja nicht genau, aber Seto schien alles richtig gemacht zu haben, was seinen neuen Körper betraf. Wie sein Stiefbruder das angestellt hatte, konnte Noah sich nicht vorstellen, doch hier stand er, in einem Krankenzimmer, in einem Krankenhaus..... Aber auch in der realen Welt? Was, wenn das alles nur ein Traum war oder noch schlimmer.... Ein neuer Trick seines Vaters??? „Bitte nicht.“, wimmerte Noah leise und torkelte zur Zimmertür. Auf dem Gang, in dem sein Zimmer lag, war nicht all zu viel los. Noah hatte immer geglaubt, dass in Krankenhäusern viel mehr Durchgangsverkehr herrschte, aber hier war nicht eine Person zu sehen. Er machte sich Sorgen. War er doch noch in einer virtuellen Realität? Sein Kopf schmerzte, wenn er versuchte darüber nachzudenken. „Ich will nicht mehr allein sein.“, murmelte er, wie ein Mantra vor sich hin, damit sein Wunsch auch ja in Erfüllung ging. Wo konnte sein Bruder stecken? Er hatte ihn doch Bruder genannt oder hatte er das nur geträumt? Noahs nackte Füße wurden immer kälter auf den weißen Fliesen unter ihm. Dieses Krankenhaus oder zumindest der Gang, durch den er nun lief, erschien ihm irgendwie zu edel für ein einfaches Krankenhaus. Zweifel machten sich in ihm breit, aber trotzdem wollte sein Herz die Hoffnung nicht aufgeben und trieb ihn voran. Schließlich erreichte er die nächste Zimmertür. Dort hing außen ein Schild an der Wand, auf dem der Name des Patienten stand, der hier lag. Noah brauchte einen Moment um die Buchstaben zu entziffern. Wie lange hatte er nicht mehr gelesen? Erst ergab sich gar nichts aus dem Gekritzel, aber dann langsam entstanden drei Worte. Drei Worte, die die Welt für den kleinen Jungen bedeuteten. Dort stand: Herr Seto Kaiba Voller Vorfreude öffnete Noah die Tür zum Krankenzimmer. Der Raum war dem seinem sehr ähnlich. Nicht all zu viel stand darin. Ein Schrank, ein Tisch, zwei Stühle und ein Bett......... ........und in diesem Bett lag niemand anderer als Seto Kaiba höchst selbst und schlief tief und fest. Noah lächelte erleichtert. Er hatte also doch nicht geträumt. Schnellen Schrittes ging er auf das Bett zu und besah sich seinen Stiefbruder genau. Es schien ihm bis auf die Blässe im Gesicht ganz gut zu gehen. Vorsichtig streckte er die Hand aus. Was, wenn Seto einfach verschwand, wenn er ihn berühren wollte? Zitternd zog er die Finger zurück. Er presste die Augen zusammen und die Lippen aufeinander. / Nein. Es ist alles echt. Nichts wird mehr verschwinden. / Vorsichtig öffnete er seine Augen einen Spalt breit und schielte zum Bett. Seto lag immer noch schlafend da. Es hatte sich nichts getan. Nur leises Atmen war zu hören und sein lautes Herzklopfen klang ihm in den Ohren. / Trau dich. / Da ihm langsam kalt wurde mit dem dünnen weißem Krankenhaushemd, bei dem der Hintern zum Glück nicht völlig frei lag, nahm er all seinen Mut zusammen und berührte Seto am Arm. Schnell kniff er die Augen zusammen, um dann doch nicht sehen zu müssen, wie sein neu gewonnener Bruder wieder verschwand. Aber es passierte natürlich nichts dergleichen. Setos Arm war angenehm warm und fest unter seinen eigenen kalten Fingern zu spüren. Noah rieb einen Moment darüber und konnte amüsiert beobachten, wie sich Setos Gesicht einen Moment missbilligend verzog und er leise zu grummeln begann. „..Moki...lass das.....“ Seto versuchte den Arm unter die warme Decke zu retten, aber Noah hielt ihn noch immer fest. Außerdem hinderte auch die Infusionsnadel die Bewegungsfreiheit erheblich. Noah ließ Seto erst wieder los, als er sicher sein konnte, dass er ruhig liegen blieb und sich nicht durch Drehen verletzte. Setos Gesichtszüge entspannten sich nach einer Weile von selbst und Noah ließ in endlich frei. Doch nun musste er sich eingestehen, dass er nicht zurück in sein Zimmer wollte. Aber hier in der Kälte im Hemdchen wollte er auch nicht bleiben. Also tat er das, was alle kleinen Geschwister tun, wenn sie sich einsam fühlen. Er ging auf die andere Seite des Bettes und schlüpfte lautlos und ganz vorsichtig unter Setos Bettdecke. Hier konnte man es aushalten. Schön warm und gemütlich. Hach. Ehe Noah es sich versah, war er auch schon eingeschlafen und Seto.... Der dachte einfach, dass Mokuba wegen eines Gewitters wieder in sein Bett gegrabbelt wäre. Zum Glück waren die Krankenhausbetten für die oberen Zehntausend etwas größer als normal. Während im oberen Teil des Krankenhauses friedlich geschlummert wurde, hatte Joey es äußerst eilig in ein tieferes Stockwerk zu kommen und damit dem reichen Pinkel aus dem Weg zu gehen, der ihn oben wieder beleidigt hatte. Mokuba dagegen war ebenfalls unterwegs. Gerade stieg er aus dem Fahrstuhl, als er Joey sah. „Joey! HE! JOEY!“ Normalerweise durfte in Krankenhäusern nicht so rumgebrüllt werden, weshalb Joey auch mächtig zusammenzuckte und seinen Mob fallen ließ. Aber anscheinend machte man bei einem Vertreter der Kaiba Familie mal wieder eine Ausnahme, denn die Schwester im Schwesternzimmer dieser Etage sagte nichts. / Mal wieder typisch. Wenn man Kaiba heißt, darf man wohl einfach alles. Wahrscheinlich auch die Freiheitsstatur rosa anmalen.......Neeeeeeee. Eher eisblau. / Joey zog ein Gesicht, als hätte er ein ganzes Glas saure Gurken verdrückt, meinte dann aber doch mal: „He.“ Total aussagekräftige Begrüßung, schalt er sich selbst. Mokuba störte das nicht. Er kannte seinen Freund und daher war er Stimmungsschwankungen, wie er sie in Gedanken nannte, gewöhnt. „Sag mal. Hast du zufällig mitbekommen, wo sie Seto hinverlegt haben. Irgendwie find ich den nicht.“ Joeys Gesicht wurde noch ein wenig griesgrämiger als zuvor. „Also weißt du es.“ Mokuba grinste. „Habt ihr euch schon wieder gefetzt und hast du beim Wortgefecht schon wieder den Kürzeren gezogen?“ Mokuba schien sich ja ganz doll zu freuen, dass sein großer Bruder ihn immer so fertig machte. / Das war kein Wortgefecht..... Konnte ja nicht mal antworten. Total hinterhältig war das. PHA! / Mokubas Grinsen ließ sich nicht wegwischen. „Was ist daran bitte so zum Freuen?!“ Joey war echt sauer. Es reichte schon das Kaiba ihn immer fertig machte, musste Mokuba dann auch noch drauf rumhacken??? / Das hat er alles von seinem Bruder. Eindeutig. / Mokuba sah Joey erst verwirrt an und setzte dann einen AHA-Blick auf. „Ach Joey. Du Dummerchen.“ Mokuba lachte hell auf. / Dummerchen?! / Bei Joey begann eine Ader an der Stirn verdächtig zu pochen. Mokuba ignorierte das einfach. Als wäre nichts gewesen, fuhr er fort. „Ich hab mich nur gefreut, weil wenn du mit Seto geredet hast, heißt es, dass er nichts schlimmes hat und dass es ihm besser geht.“ / Ooooooooohhhhhhh. / Joey tat es leid. Das hatte Mokuba also so glücklich gemacht. Deshalb dieses Strahlegesicht. Er schämte sich ja so für seine schlechten Gedanken. / Das ist nur Kaibas Schuld..... / Genau. Wenn Kaiba nicht wäre, würde er sich nicht so mies fühlen und andere ohne Grund anmotzen. Genau. Kaiba war Schuld. Der Universalschuldige war gefunden. „Also. Wo find ich ihn denn jetzt?“ Mokuba wippte schon ungeduldig von einem Fuß auf den andern. „Hä? Wen?“ Joey hatte vor lauter Schuldzuweisungen vergessen, worum es ging. „Och menno Joey.“ Mokuba rollte mit den Augen. „Ich such Seto, schon vergessen?!“ “Der is einen Stock oben drüber. Drittes Zimmer von links.“ Joey hob seine Putzutensilien wieder auf und wollte gerade gehen, als Mokuba ihm noch einen Dankeklaps gab. Alles fiel ihm vor Schreck zurück auf den Boden. / GGGGGRRRRRR / „Ups. Schuldigung Joey.“ Da war der Wuschelkopf auch schon wieder im Fahrstuhl verschwunden und winkte ihm fröhlich zu. PLONG und die Fahrstuhltüren schlossen sich. / Diese verflixten Kaibas. / Mokuba hatte nach Joeys Beschreibung keine Probleme mehr gehabt, das Zimmer zu finden, in dem sein Bruder liegen sollte. Dort an der Tür stand auch in Kritzelschrift: Herr Seto Kaiba Also war ja alles richtig. Froh darüber endlich zu sehen, wie es seinem Bruder so ging, betrat er das Zimmer. Es war nicht abgedunkelt und trotzdem schlief sein Bruder, wie ein Murmeltier. Er schaute zwar noch etwas weiß aus der Wäsche, aber ansonsten schien alles gut. Mokuba schlich sich leise näher. Das sah schon süß aus. Mit halb geöffneten etwas feuchten Lippen lag sein Bruder da und...... Nanu. Was war das denn? Hatte Seto schlagartig ein paar Kilos zugelegt oder warum nahm er das gesamte Krankenhausbett ein? Mokuba runzelte die Stirn. Mit detektivischem Spürsinn kam er näher an das Bett heran und starrte die ziemlich ausgebeulte Decke an. Ok..... Der rechte Teil des Bettes gehörte eindeutig nicht zu Seto. Außer vielleicht der Arm, der sich unter der Decke abzeichnete. Mokuba konnte es nicht glauben. Was war denn hier los? Brauchte Seto bestimmte Gerätschaften des Krankenhauses? Doch ehe er noch weiter nachgrübeln oder erforschen konnte, gähnte jemand ziemlich herzhaft und ein verwuschelter türkisfarbener Haarschopf kam unter der rechten Bettdeckenhälfte hervor. Das war dann doch zu viel für den schwarzen Wuschel und im nächsten Moment.... „AAAAAAAAHHHHHHHHH!!!!!!!!“ Der Gestalt unter der Bettdecke ging es auch nicht besser. Dieser Schrei hätte sogar Tote widererweckt. Daher war die Gegenreaktion auch mehr als verständlich. „AAAAAAAHHHHHHH!!!!!!“, brüllte besagter Bettklauer zurück. Danach war es auch für einen gewissen Firmenchef mit dem Schlafen erst mal Essig. Seto Kaiba machte einen Satz im Bett und versuchte unglücklicherweise mit beiden Beinen zuerst aufzuspringen. Das führte dazu dass, erstens die Bettdecke seine Beine einfing, zweitens die Zimmerdecke plötzlich kopfüber stand, drittens er mit den Armen hilflos in der Luft ruderte und keinen Halt fand und viertens aus dem Bett fiel. KRACH Seto lag also mit den Füßen in einer Bettdecke eingewickelt noch auf dem Krankenbett, während der Rest seines Körpers auf dem Boden lag und er an die Zimmerdecke starrte. Der Infusionsständer war durch den Ruck des Armes umgefallen und auf seinem Bauch gelandet. Mürrisch starrte er nach oben und versuchte seinen Adrenalinspiegel wieder unter Kontrolle zu bringen. Außerdem.....und das war viel schlimmer....hatte sein weißes Krankenhaushemd den Entschluss gefasst, ihn im Stich zu lassen. Es hing ihm überm Bauchnabel und gab darunter absolut alles frei, als.... ......die Schwester den Raum betrat. „Herr Kaiba, was.....“ Und die Schester guckte.....und guckte....und dann.... ...blieb ihr der Mund offen stehen. Sie wurde knall rot im Gesicht und verließ den Raum eiligen Schrittes. Setos Kopf fuhr zur Seite, wo Mokuba und Noah ihn über den Bettrand hinweg anstarrten. „Wäre vielleicht einer von euch so gütig.....MIR HOCH ZU HELFEN!!!!“, brüllte er den Rest des Satzes zu ende und löste so gemischte Gefühle aus. Mokuba brach in einen riesigen Lachkrampf aus, während Noah sich etwas peinlich berührt die Augen zuhielt. Schließlich hatte er Seto nicht so genau sehen wollen. „MOKUBA!“ Dieser Schrei ging in die Geschichte der Krankenhausakten ein und sorgte mit der dazugehörigen Story für reichlich Gesprächsstoff unter dem Personal. Die peinlich berührte Schwester wurde wesentlich kühner, wenn sie ihren Freundinnen später erzählte: „Ja. Er ist wirklich sooo groß. Ein echter Traummann.“ Schwärm. Zumindest in der Hinsicht hatte Seto sich eine Plamage erspart, was nicht Mokuba zu verdanken war, sondern den Genen. Doch zur Gegenwart zurück. Seto wurde wieder ins Bett geholfen und Mokuba musste sich doppelt und dreifach entschuldigen, bevor sie irgendwas klären konnten. Dann endlich. „Noah!“ Mokuba knuddelte seinen Bruder feste durch und dieser ächzte auch angemessen. Hilfesuchend sah er zu Seto, aber der hatte nur ein Geschieht-dir-recht-Gesicht aufgesetzt. Schließlich war es Noah zu verdanken, dass er so unsanft geweckt worden war. „Wie kommst du denn hier her? Was ist denn eigentlich passiert?“ Mokuba sah von einem zum andern. „Bevor wir das weiterbereden, gehst du uns erst mal was zu Trinken holen. Ich hab durst.“, meckerte Seto in alter Gewohnheit und Mokuba wusste genau, dass er das zuerst erledigen musste, wenn er was erfahren wollte. Also lief er brav los. Als die Tür ins Schloss gefallen war, sah Seto mit zusammen gekniffenen Augen zu Noah. „Und nun zu dir.“, murrte er missgelaunt. „Wie kommst du eigentlich dazu zu mir ins Bett zu grabbeln? Ich kann mich nicht erinnern, dem zugestimmt zu haben.“ Noah sah beschämt zu Boden. Im Moment saß Seto in seinem Bett und er auf einem der Stühle mit einer Wolldecke über den Schultern. Die Schwester hatte sie besorgt, nachdem Seto sie gebeten hatte, was hieß... Er hatte sie angeschrieen. „Ich hatte...also...“ Noah stotterte verlegen vor sich hin. Das war ja alles soooo peinlich. „Ja?“ „Ich hatte Angst....allein.“, kam es dann kleinlaut und fast nicht zu verstehen aus seinem Mund. Seto sah ihn überrascht an. „Aber wovor denn? Ich hab dich doch rausgezogen. Das musst du doch noch mitbekommen haben.“ Noah nickte. „Hab ich ja auch, aber.......“ Tränen stiegen hoch und er schluchzte leise. Seto, der diesen Anblick nicht ertragen konnte, was wohl an seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt für kleine Brüder kam, winkte Noah zu sich. „Na komm.“ Noah erhob sich vom Stuhl und kam zu Seto rüber. Er ließ sich fest drücken und kuschelte sich an dessen Brust. „Also?“, fragte Seto verständnisvoll und streichelte dem irritierten Jungen beruhigend über den Rücken. „Ich dachte....es wäre wieder nicht real.....“, schluchzte Noah plötzlich los und musste seiner Angst erst mal Luft machen. Seto konnte ihn verstehen. Er war froh den Raum, in dem Noah eingeschlossenen gewesen war, nur von außen gesehen zu haben. Ein furchtbarer Ort, wo man schnell wahnsinnig werden konnte, wenn man keinen starken Willen besaß. Zum Glück hatte Noah bewiesen, dass er einen solchen Willen sein Eigen nennen konnte. „Schon gut.“, flüsterte Seto leise und fuhr Noah über den Schopf. „Jetzt kann dir nichts mehr passieren und Mokuba und ich, wir passen auf, dass du nie mehr eingesperrt wirst.“ Noah sah aus tränenverschmierten Augen auf. „Wirklich?“ Seto sah ihn einen momentlang schweigend an und schenkte seinem neuen Bruder eines seiner so seltenen liebevollen Lächeln. „Ja.“ Noah lächelte lieb zurück und ließ sich noch ein bisschen von Seto halten. „Danke, Seto.“ Es klang sehr glücklich. Dann kam aber Mokuba reingestürmt und sofort wischte sich Noah, wie auf Kommando, die Tränen weg und stand von seinem gemütlichen Sitzplatz auf. Ja, ja. Bloß keine Schwäche zeigen. Darin waren sich wohl alle Kaibas einig. Mokuba hatte ein Tablett dabei, auf dem nicht nur eine Vielzahl an Getränken stand – wichtigstes vorweg: Kaffee – sondern auch ein leckerer Schokokuchen. Seto fragte erst gar nicht, wo er das alles her hatte. Mit seinem Dackelblick konnte er einfach alles und jeden rumkriegen......und leider zählte auch Seto da nicht als Ausnahme. PP: Persönliches Pech. „Also?“ Mokuba verteilte ganz enthusiastisch Kuchen und Getränke. „Wie hast du Noah gerettet?“ Dann gab er seinem großen Bruder schnell den Kaffee in die Hand und setzte sich zu Noah an den Tisch. Dieser griff bereits nach einem Stück Kuchen, doch aus irgendeinem Grund schien er ihn nicht essen zu wollen. „Hast du vergessen, wie man isst?“, fragte Moki ahnungslos. Noah sah ihn bestürzt an. „Nein!“ „Dann iss doch einfach.“ Mokuba nahm sich ein besonders großes Stück und ließ es fast bis zur Hälfte in seinem Mund verschwinden. Seto kannte das schon und schüttelte nur den Kopf, während Noah fast die Augen rausfielen vor Erstaunen. Wie passte ein so großes Stück Kuchen nur in so einen kleinen Mund??? „Vielfrass....“, kam es gemeckert von Seto. „Hascht du wasch geschagt???“ Mampf mampf. Mokuba sah seinen großen Bruder aus riesigen Kulleraugen an. „grmphgrph“ Unverständliches Gegrummel. Noah hatte sich inzwischen von seinem Schreck erholt. Trotzdem war er dem Kuchen gegenüber ziemlich skeptisch eingestellt, so wie er ihn beäugte. „Was ist denn?“, meinte Moki lieb, nachdem er seinen ersten Bissen erfolgreich runtergeschluckt hatte. „Ich....ich weiß nicht mehr....“ „Was denn? Sag schon.“ „Ich bin nicht sicher, ob mir das schmeckt. Ich hab vergessen, wie es ist, so was zu essen.“ Oha. Wunder Punkt voll getroffen. Noah schämte sich und das war ihm auch anzusehen. Da würde noch ne Menge Liebe, Verständnis und guter Zuspruch gebraucht werden, damit Noah normal leben konnte. Mokuba schaute den anderen ganz verständnisvoll an und sorgte zu Noahs eigenem Entsetzen dafür, dass er rot um die Nasenspitze anlief. Das Gefühl hatte er auch ganz vergessen. „Klar isst du das. Ich mag es doch auch.“ Damit schien das Thema Kuchen für Moki beendet und er nahm sich seinen nächsten Bissen vor. HAM Noah glaubte nicht, dass Mokuba ihm schaden würde und so griff er einfach auch zu. Fertig. Irgendwann musste er ja sowieso was essen. Warum dann nicht etwas, was Mokuba auch schmeckte? Seto trank ungestört seinen Kaffee. Wer brauchte da schon Kuchen? Tse. Quatsch. „Und? Wasch isch jetscht?!“ Mokuba war schon gespannt, wie ein Flitzebogen, was man an seiner Hibbelei deutlich sehen konnte. „Also schön....“ Seto stellte die Tasse zur Seite und dachte kurz nach. Wie sollte er Mokuba diese Rettungsaktion verständlich machen, ohne etwas von seinem Vorwissen aus der Zukunft zu erklären? Schwierig, schwierig. „Ich hab da im Büro diese geheime Tür gefunden. So durch Zufall und......“ / Komm schon Seto. Nur nichts anmerken lassen. Das kannst du doch sonst so gut. / Aber bei seinem Bruder setzte diese Fähigkeit einfach aus. „Jedenfalls bin ich dann rein und da lag dieses Headset und..... eine Stimme rief daraus. Ich hab es aufgesetzt.“ / Ja genau. Immer schnell weiterreden. Nur keine Pause machen, damit keine Zwischenfragen kommen. / „Dann hab ich Noah in so einem dunklen Raum sitzen sehen. Ich hab ihn zwar gesehen, aber er mich nicht. Ich hab gerufen, doch er hat mich nicht gehört. Also hab ich dann versucht reinzukommen. Es ging irgendwie, aber erst als Noah mich bemerkt hat und zu mir wollte. Lange Rede kurzer Sinn. Das war Gouzaboru, der ihn da eingesperrt hat und der wollte, nachdem ich Noah rausgeholfen hab, verhindern, dass ich ihn mit in die Realität nehme, weil ihn das geschwächt hätte. Ich hab es irgendwie geschafft Noah mitzunehmen und dann....“ Gespannt sahen ihn die beiden Jungen an. „Dann hatte ich das Gefühl, als würde ich in Stück gerissen werden. Als würde man mir alle Energie aus dem Körper ziehen. Ich glaube, das war um Noahs Körper zu erschaffen.“ Seto hielt kurz inne und trank seinen Kaffee weiter. „Aber wie konntest du Noah einen Körper geben. Das versteh ich nicht.“, warf Mokuba ein und Seto gab ihm im Stillen recht, nur...... ~ Rückblick ~ Schmerzen. Riesige gigantische Schmerzen. Für kurz hörte sein Herz einfach auf zu schlagen, weil sein Körper dem Druck nicht länger stand hielt. Bis...... Etwas Goldenes schwebte direkt vor ihn hin und jemand murmelte ein paar Worte, die er nicht verstehen konnte. Seto dachte nicht länger darüber nach. Er wusste nur eins. Er musste Noah um jeden Preis festhalten, sonst würde er ihn verlieren. Das wusste er mit absoluter Sicherheit. Dieses Wissen war so tief in ihm verankert, dass es keinerlei Zweifel daran gab, dass es richtig war. Deshalb hielt Seto seinen Bruder auch noch fest, als es fast unerträglich heiß um ihn wurde. Etwas geschah da mit ihm und Noah, aber er verstand nicht was. Keine Angst. Ich bin es nur. Wir erschaffen jetzt einen neuen Körper für ihn. Du musst ihn nur halten. Mehr nicht. Hörst du, Seto? Nur halten. Das war auch so eine typische Sache, die er genau wusste. Er glaubte dieser Stimme, die immer dann in seinen Kopf eindrang, wenn er am wenigsten damit rechnete. War das wieder Atemu, der sich da einmischte? Also übergab Seto sein Schicksal in die Hände eines anderen ohne sich darüber Gedanken zu machen. Wenn er etwas in der Zukunft gelernt hatte, dann war es, anderen in bestimmten Situationen zu vertrauen. Für ihn ein unglaublich großer Schritt in eine völlig neue Richtung. Gut. Lass jetzt los. Lass los, Seto., meinte die Stimme ganz sanft. So als spräche ein Vater zu seinem geliebten Sohn. Und so ließ Seto los........abwartend, was geschehen würde. ~ Rückblick Ende ~ Danach war er mit Noah im Arm auf dem Fußboden seines Büros aufgewacht und nach draußen gelaufen, um Hilfe zu holen. Mehr wusste er auch nicht, bis Mokuba so laut geschrieen hatte. „Ich glaube..... Es war der Pharao.“ „Atemu? Du meinst den, der in Yugi drinsteckte?“, fragte Noah sofort, denn er hatte mehr vom Pharao gesehen, als die meisten. Seto nickte müde und trank lieber noch Kaffee. Irgendwie wirkte der falsch. Er sollte doch wacher davon werden und nicht müder. Mokuba nickte. „Das würde einiges erklären.“ / Ach ja? / Seto war verwirrt. „Schließlich besitzt er besondere Fähigkeiten und er ist eine 5000 Jahre alte Seele, die es gar nicht geben dürfte. Das reicht doch, oder?“ / Wenn man es so betrachtet..... / „Schade, dass ich mich nicht bei ihm bedanken kann....“, murmelte Noah. Wenn Atemu schon für seine Rettung mitverantwortlich war, hätte er auch gerne danke gesagt. Seto zuckte mit den Schultern. „Ich denke mal, der weiß das auch so.“ Das stimmte wahrscheinlich auch. Der Knilch schien ja alles zu sehen und zu beobachten. Gruselige Vorstellung. Ob der spannte? Ups. Wo kam der Gedanke, denn plötzlich her..... Seto schüttelte schnell den Kopf. Bloß nicht mehr über so was nachdenken. Lieber noch einen Schluck Kaffee. AH. GUT. Mokuba sprang auf einmal wie von der Tarantel gestochen auf und fingerte in seinen Taschen rum. Schließlich hielt er einen etwas zerknüllten Zettel in der Hand und wedelte triumphierend damit rum. „Ich hab auch Neuigkeiten.....“ Gott im Himmel. War er immer schon so doof gewesen? Das war ja kaum zum Aushalten. Der Fremde zog sich sein Kopftuch etwas mehr ins Gesicht und folgte der Gestalt durch die Straßen. Der Junge vor ihm bemerkte ihn nicht einmal. Dazu war er viel zu beschäftigt mit sich selbst. / Ich hoffe, er vergeigt es nicht. / Das konnte er sich nämlich ganz und gar nicht leisten. Dann würden Köpfe rollen. Grinsend fuhr sich der Mann an seinen Gürtel, der unter einer langen Lederjacke verborgen war. Die richtigen Waffen hatte er ja dabei. Der Junge vor ihm, bog um die nächste Straßenecke und steuerte das Domino Hospital vor ihnen an. / Was will er denn hier? Hat er etwa Wehwehchen, oder was? / Was für ein Weichei. Das war ja geradezu peinlich mit anzusehen, wie dumm sich dieser Teenager-Boy anstellte. Zum Kotzen. Schnell rückte er sich die Sonnenbrille zurecht, als sie das Krankenhaus erreichten, denn dort sah er schon das gewünschte Zielobjekt. Ein blonder Junge mit zerzausten Haaren kam daraus hervorgerannt und umarmte sein Verfolgungsopfer stürmisch. Dieser ließ es nicht gerade begeistert über sich ergehen, aber er hatte ihn schließlich für Profiarbeit bezahlt.....bzw. das würde er noch, wenn die Resultate so waren, wie er es sich vorstellte. Und diesmal.... ...würde ihm kein Seto Kaiba noch in letzter Minute dazwischen funken und all seine Pläne und Träume zerplatzen lassen. Er würde diesen reichen Geldsack in die Knie zwingen, bis er wimmernd vor ihm am Boden lag und dann würde er noch richtig drauftreten. / Da fällt mir doch eine ganze Menge schöner Spiele ein. / Der Mann mit dem Kopftuch und dem besonderen Gürtel ließ die zwei Turteltäubchen erst mal allein. Er hatte gesehen, was er sehen wollte. Jetzt würde er sich noch um was anderes kümmern, bevor der Spaß erst richtig losging. / Zehn kleine Negerlein... /, summte er in Gedanken. „Was ist das?“, fragte Seto schlicht. Großes Interesse hat er nach den Ereignissen des Tages nicht für einen einfachen Notizzettel. Sorry. „Das.....mein lieber Bruder.....“ Mokuba grinste ihn besserwisserisch an. „......das wird dich sicher sehr interessieren....“ Seto gähnte demonstrativ. „......es geht dabei um.....“ Trommelwirbel. Seto wollte sich schon hinlegen, als.... ......das Stichwort fiel. „Reiden.“ Sofort war der ältere der Kaiba-Brüder, die jetzt ja zu dritt waren, wieder hellwach. „Erzähl.“ Oho, da war aber einer neugierig. Seto hatte keine Lust sich zu verstellen. Es interessierte ihn tatsächlich brennend, etwas über seinen Konkurrenten in Erfahrung zu bringen. Unter normalen Umständen wäre Reiden natürlich nie ein Konkurrent gewesen, aber wenn man in Joey Wheeler verPIEP /Nicht an das Wort denken. / war, dann blieb eben nichts normal. „Also ehrlich gesagt, mach ich mir echt Sorgen.“, meinte Moki und reichte seinem Bruder schließlich den Zettel. Dieser starrte die Zeilen an und begann zu lesen...... ......und er las..... ......und las..... ......und...... Setos Augen weiteten sich vor Entsetzen. Wenn das stimmte, aber....... Reiden konnte nicht wissen, dass...... „Was heißt MMK?“, wollte Seto wissen, der nicht alle Abkürzungen auf dem Zettel der Bedienung verstehen konnte. „Mann mit Kopftuch.“ Dann war der es, der Bescheid wusste. Aber wer war in diese Zeit gekommen? Oder war es jemand, bei dem Joey zu einer Untersuchung gewesen war? Wer konnte es wissen? Wer war eingeweiht? „Seto?“ Mokuba hörte sich sehr besorgt an. „Was meinen die mit schwängern?“ Seto schwieg betroffen. „Und was heißt, die Zukunft verändern?“ Seto schaffte es nicht auch nur einen Ton herauszubringen. Er brauchte jetzt Hilfe. Jemand, der mit übernatürlichen Dingen klar kam und keine Angst vor Kamikazeaktionen hatte.......und leider stand Joey nicht zur Verfügung. „Mokuba. Hol mir Muto her!“ ----------------------------------------------------- Tja. Das war’s. Hoffe es hat gefallen und mein Schreibstil hat sich wegen der anderen Story nicht so viel geändert. Da das im alten Ägypten spielt, schreib ich da ganz anders, als hier. Merkt man davon was? Bin nicht sicher. Bakura hatte diesmal keinen Platz, aber das hat seinen Grund. Dafür hab ich für alle Noah-Fans was reingetan. Hoffe, er ist nicht zu weich geraten, aber ich möchte euch mal sehen, wenn ihr so lang in einem Nichts-Raum steckt. Was Seto betrifft, der ist immer noch ein Grummel, aber gegenüber seinen Brüdern eben auch eine Beschützermutti. So ist das halt. Soll mal ein anderer versuchen einfach in sein Bett zu kriechen. MUAHAHAHA!!! Noch was. Ich muss zu meiner Schande gestehen..... Ich weiß net mehr, wie Noahs Augenfarbe ist. HEUL. Hab es einfach nicht mehr im Kopf gehabt und war zu faul zum Nachgucken. Jetzt ist sie eben hellblau. BASTA. Was im nächsten Teil kommt, sag ich nicht, aber ich geb einen Tip: Wer war diesmal nicht dabei? Das ist das Ende meines Geschwafels. Ihr seid mich los. Für’s Erste. EVIL GRINS Kapitel 7: Zielausrichtung -------------------------- Guten Morgen liebe Sorgen, seit ihr auch schon alle da? Bin gerade erkältet, die Grippewelle hat mich. Aber ich kämpfe tapfer weiter!!!!!! Daher: Hallo. Es freut mich, dass ihr wieder bei Schreiberling TV eingeschaltet habt und hiermit präsentiere ich euch das nächste Kapitel von meiner FF.^^ * Applaus anschalt * Ich weiß ja, dass es lange her ist, als ich das letzte Kapi on gestellt habe, aber bitte: GNADE * auf den Boden werf und bettel, Scheinwerfer draufhalt * Es tut mir unendlich leid. * traurig Musik ab * Aber......... * Trommelwirbel * Hiermit gebe ich euch nicht nur dieses Kapi, sondern auch einen kleinen aber feinen Hinweis. Bitte schaut doch mal auf meinem Stecki vorbei, da steht noch was interessantes. * verbeug * Hab euch alle ganz doll lieb und danke für die letzten Kommis. Ich hoffe, dieses Kapi findet auch eure Zustimmung. VLG * Blumensträuße ins Publikum werf * Ihr seid die besten!!!!!!!! ------------------------------------------------------------------------------- Vor der Kaiba Corp. hatte sich die Lage langsam wieder beruhigt. Sowohl die Polizei als auch alle Reporter waren bereits verschwunden. Dafür standen noch immer einige Schaulustige vor Ort, als zwei ganz bestimmte Personen eintrafen. Ohne Scheu betraten sie gemeinsam die Eingangshalle der Firma und gingen zielstrebig zum Empfangsschalter. „Guten Morgen.“, lächelte der größere der beiden Personen lieb und die junge Frau hinter dem Schalter strahlte zurück. Miss Grey war sofort mehr als angetan von ihrem neuen Besucher. Man sah nicht all zu oft einen gutaussehenden Jungen mit solch schönen blauen Augen.........wenn er doch nur nicht dieses dumme Cappi tragen würde....... Miss Grey lächelte zuckersüß und rückte ihre ein wenig durcheinander geratenen Haare zurecht. Der letzte Vorfall hatte eben so seine Spuren hinterlassen. „Einen wunderschönen guten Tag.“, schmeichelte sie sofort los. „Womit kann ich denn behilflich sein?“ Sie war sich wahrscheinlich gar nicht richtig bewusst, wie zweideutig das rüberkam. Aber der Junge vor ihr ließ sich nicht beirren. „Wir möchten gerne zu Seto Kaiba.“ Und weil er sich auskannte, setzte er noch keck hinzu. „Wir haben einen Termin.“ Miss Grey war erst mal völlig perplex. Diese beiden sollten einen Termin haben? Sie linste an dem hübschen Kerl vor ihr vorbei und besah sich den kleineren Jungen mit den braunen Haaren und den ebenso gutmütigen rehbraunen Augen. „Nun.......“, meinte sie immer noch freundlich aufgrund einer solchen Dreistigkeit. „Selbst wenn sie beide einen Termin hätten....... Herr Kaiba ist nicht im Hause.“ Der Blauäugige vor ihr schien sichtlich überrascht. „Sehe ich das richtig? Seto Kaiba, der normalerweise Tag und Nacht hier arbeitet, ist nicht da???“ Totale Ungläubigkeit zeichnete sich auf seinen Zügen ab. „Das haben sie ganz richtig verstanden. Es wundert mich, dass sie es nicht schon längst mitbekommen haben......“ „Was mitbekommen?“, fragte der Braunhaarige nun misstrauisch und beide Jungen sahen sich zweifelnd an. „Seto Kaiba wurde vor wenigen Stunden ins Krankenhaus gebracht.“, gab Miss Grey etwas pikiert zurück. „WAS?!“, kam es von beiden wie aus der Pistole geschossen. „Was ist mit ihm?“ „Geht es ihm gut?“ Der Größere hatte beide Hände auf den Schalter geknallt und beugte sich sichtlich geschockt zu Miss Grey rüber. Diese wich erst mal entsetzt nach hinten aus. Sie war über diese Art von Gefühlsausbruch nun völlig irritiert. Weshalb machten sich ausgerechnet zwei Personen, die sie nie zuvor gesehen hatte, so viele Sorgen um Herrn Kaiba? „Ich kann ihnen leider keine Auskünfte darüber geben......“, blockte sie gleich ab und versuchte ihre Fassung wieder zu gewinnen. Heute war wohl nicht ihr Tag.... „Aber.....“ Der Kleine vor ihr schien den Tränen nahe und so langsam regte sich ein merkwürdiger Verdacht in ihr. Bildete sie sich das nur ein oder sahen die beiden vor ihr, ihrem Chef zum Teil ziemlich ähnlich.......... Diese blauen Augen des Großen und die braunen Haare des kleinen Jungen vor ihr...... Außerdem....... Irgendwie erinnerte der Kleine auch an Mokuba mit den Haaren, oder? Doch bevor sie noch etwas fragen konnte, hatte der Große sich den Kleinen geschnappt und rannte zum Ausgang. Einige Minuten geschah gar nichts, außer dass Miss Grey nachdenklich vor sich hinstarrte. Sie kam aber zu dem Schluss, dass sie sich die beiden Besucher nicht nur eingebildet hatte. Was natürlich wesentlich besser gewesen wäre. Wie dem auch sei, Pflicht war Pflicht. Miss Grey griff zum Telefon. „Natase.“, meldete sich die Stimme der älteren Dame, die das Vertrauen des Chefs schon seit Jahren genoss. „Frau Natase, hier ist Miss Grey.“ Die junge Empfangsdame überlegte kurz, wie sie es sagen sollte, aber dann fiel ihr Blick auf die unzähligen Überwachungskameras. Vielleicht musste sie es ja gar nicht erst erklären. „Hätten sie kurz Zeit? Es gibt hier ein schwerwiegendes Problem, das die gesamte Firma in Verruf bringen könnte.“ Frau Natase am anderen Ende der Leitung stöhnte genervt auf. „Es ist immer dasselbe. Ein Unglück kommt selten allein. Ich bin schon unterwegs.“ Miss Grey legte zufrieden mit sich selbst auf. Nun würde sie das Privileg haben, der Firma einen wirklich großen Dienst erweisen zu können und ihr Chef würde dies sicher zu schätzen wissen. Ein breites Lächeln legte sich auf ihre sonst so emotionslosen Züge. „Meinst du, dass es ihm gut geht?“, fragte der Kleine besorgt und versuchte mühevoll mit seinem älteren Bruder Schritt zu halten. „Ja. Den haut so schnell nichts um.......“, meinte der Ältere sofort, aber ein wenig klang der Zweifel aus seinen Worten heraus. „Was mir auch Sorgen macht, ist diese Frau am Schalter. Die hat mich so komisch angesehen.....“ „Denkst du, sie hat was gemerkt?“ Dem Braunhaarigen gefiel diese Vorstellung nicht. Sie hatten schließlich vor gehabt, keinen Ärger zu machen und in diesem Sinne nicht erkannt zu werden. „Weiß nicht so recht.......“ Aus dem Älteren war nun kaum mehr was rauszukriegen, so tief schwelgte er in Gedanken. „Wir gehen jetzt erst mal zum Krankenhaus, oder?“, wollte der Kleine wissen, der die Richtung, die sein Bruder einschlug nicht richtig abzuschätzen wusste. Er konnte sich nicht erinnern, dass sie diesen Weg vorher auch genommen hatten, als sie Joey zum Krankenhaus gefolgt waren. „Nein. Wir gehen nicht dahin.“ „Aber.......“ „Jetzt denk doch mal nach.“ Der Große blieb stehen und sah den Kleinen beschwörend an. „Was bringt es uns zum Krankenhaus zu gehen? Wir würden dort nur unnötig Aufmerksamkeit auf uns ziehen und sagen würden die uns eh nichts. Wir gehören nicht zu seiner Familie, verstehst du?“ Der Kleine nickte. „Hast recht.“ „Weiß ich doch.“, meinte der Große nun grinsend und ging weiter, wobei ihm sein kleiner Bruder folgte. „Wohin gehen wir denn dann?“, wollte dieser wissen und bekam auch sogleich eine Antwort. „Nach Hause, natürlich.“ Während Mokuba losgeeilt war um Yugi zu Seto zu bringen und nebenbei noch etwas zum Anziehen für seine beiden Brüder zu besorgen, hatte Noah noch ein paar Fragen an seinen neuen großen Bruder. „Seto?“ „Hm.“, meinte dieser einsilbig. Seit Mokuba ihm das Schreiben gegeben hatte, war er kaum mehr ansprechbar. „Kann ich dich was fragen......“ Seto tauchte aus seinen Gedanken auf und schaute seinem Gegenüber in die hellblauen Augen. „Natürlich. Was ist denn, Noah?“ „Vielleicht ist es nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt wo du andere Probleme hast, aber.......“ „Ich hab Zeit, bis Muto hier ist.....also schieß los.“ Noah atmete tief durch. Er meinte die Antwort schon zu kennen, aber dennoch wollte er Gewissheit. Davon hing ab, ob Seto ihm vertraute oder nicht. Jedenfalls war dies seine Version der Dinge. „Eigentlich sind wir beide doch gleich alt........“ „Ja?“ Seto schaute ihn fragend an. „Ich hab mich gefragt......ich meine......“ „Hör mal.“ Seto seufzte kurz auf. „Wenn wir wie Brüder miteinander auskommen wollen, dann solltest du mir auch vertrauen. Egal was du fragen willst, es ist in Ordnung. Ok?“ Noah nickte kurz und fuhr mit neuem Mut fort. „Wieso bin ich nicht körperlich so alt, wie na ja...ich es eigentlich wäre.....“ Seto, der sofort merkte, dass Noah dieses Thema auf der einen Seite wichtig war, auf der anderen Seite aber schwer fiel, dachte kurz nach. „Ich denke mal.....“ Seto grübelte kurz nach. „Also genau kann ich es dir nicht sagen. Aber es gibt sicher verschiedene Gründe. Auf der einen Seite hab ich dir doch erzählt, dass dazu meine Energie benutzt wurde......“ Noah nickte. „...dazu muss ich glaub ich sagen, dass ich es nicht länger ausgehalten hätte, ohne selbst Spuren davon zu tragen. Dann ist da aber noch dieser Pharao......“ Noah sah seinen Bruder fragend an. Von Atemu hatte er ja schon gesprochen, aber was hatte er nun damit zu tun? „.....ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie glaub ich, dass irgendeine Absicht von ihm dahintersteckt. Das ist doch bei dem immer so......“, murmelte Seto mehr zu sich selbst, als dass er mit Noah sprach. „Ich komme nur nicht drauf, welche.....“ Seto, der wieder in Gedanken abdriftete, merkte Noahs zweifelnden Blick gar nicht. „Dann ist es nicht weil......weil du denkst, dass ich deine Firma übernehmen will oder so...“, flüsterte er leise, so dass man es kaum hören konnte. Seto spitze die Ohren. „Was?“ Völlig perplex sah er zu seinem neuen Bruder rüber, der ziemlich kleingekauert da saß. „Noah.. Wie kommst du nur auf so eine Schnapsidee?!“ Noah wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich dachte nur.......“ „Hör mir mal zu. Selbst wenn du jetzt körperlich so alt wärst wie ich, würde das nichts daran ändern, dass du zur Familie gehörst............ und was die Firma betrifft. Sie gehört von Rechtswegen schon längst mir und da besteht doch gar keine Gefahr. Nicht, dass ich dies glauben würde.....“ Seto wusste nicht, wie er es Noah verständlich machen sollte. Im Reden war er eben nicht so gut. „Hör mal. Ich hab es nicht geschafft, dir deinen angemessenen Körper zu geben. Das tut mir leid, aber andererseits hast du so die Chance bekommen, das Leben als Kind, welches du verpasst hast, noch mal zu leben.“ Seto ging ein Licht auf. „Na klar. Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin. Das wollte er also damit bezwecken. Er wollte dir eine zweite Chance geben, Kind zu sein.“ Noah schaute ziemlich dumm aus der Wäsche vor Überraschung. Seto, der schon wieder nicht wirklich anwesend war, merkte gar nicht, wie sich langsam ein Lächeln auf das Gesicht seines neuen Bruders legte. Wieder Kind sein....... Das war ein schöner Gedanke. Nun durfte er endlich die Dinge in der Realität nachholen, die er nur aus dem Cyberspace kannte. Noah warf einen flüchtigen Blick zu dem grübelnden Seto. Nein. Wenn Seto ihm wirklich misstrauen würde, dann wären sie nun nicht mal in einem gemeinsamen Raum zusammen und überhaupt. Er vertraute dem nun offiziell ältesten der Kaiba Brüder voll und ganz. Schließlich hatte er ihn gerettet und er würde alles tun, um ihm diese Tat irgendwie zu danken. Dazu gehörte eben auch das Vertrauen als Bruder. Doch bevor noch weiter gedacht werden konnte, öffnete sich die Tür und es kam der Alptraum des Firmenchefs schlechthin. Ganz in Weiß betrat ein lächelnder Arzt den Raum und hatte eine Spritze in der Hand. „Zeit für eine Stärkung, Herr Kaiba.“, meinte der Herr Doktor viel zu gut gelaunt und Seto sprang, wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett hoch. Schnell flüchtete er ins Bad und sperrte die Tür hinter sich zu. Der Arzt, die Schwester sowie auch Noah konnten es nicht fassen. Der große Firmenboss Seto Kaiba hatte Angst vor Spritzen. „Herr Kaiba?“, fragte der Arzt lieb und klopfte an die Tür. „NEIN!“, meinte dieser nur und machte keinerlei Anstalten wieder rauszukommen. „Nun stellen sie sich doch nicht so an. Das ist nur ein ganz kleiner Picks und dann dürfen sie und ihr Bruder wieder nach Hause.“ „NEIN! Ich komme nicht raus. Verschwinden sie!“, kam es trotzig von der Tür her und Noahs Weltbild von seinem großen starken Bruder drehte sich um 180 Grad. Er konnte einfach nicht anders. Während der Arzt und die Schwester versuchten vergeblich auf Seto einzureden, prustete Noah los. Endlich konnte er wieder lachen. Yugi wusste noch immer nicht, weshalb Mokuba unbedingt wollte, dass er mit zu Kaiba kam. Schließlich hatte der junge Firmenchef sich stets gegen eine Freundschaft gesträubt und nun behauptete Mokuba, dass sein Bruder gerade jetzt seine Hilfe brauchte..... Mystery!!!!! Das war mehr als verdächtig. Wollte Kaiba wieder ein Duell? Offiziell hatte er doch gesagt, dass er nicht vor hatte noch ein einziges Mal sein Deck rauszunehmen und sich zu duellieren. Hatte er seine Meinung geändert? Yugi, der absolut keine Lust auf einen Kampf mit Kaiba verspürte, war nur widerstrebend mitgekommen und letzten Endes auch nur, weil Mokuba ihn angebettelt hatte. Dem Kleinen konnte man einfach nichts abschlagen. Nun saßen sie in Kaibas schwarzer Limousine und fuhren in Richtung des Domino Hospitals. Mokuba hatte ihm bereits erzählt, dass Kaiba es geschafft hatte, Noah aus dem Cyberspace zu holen und daher im Krankenhaus gelandet war. Da der jüngste der Kaibas alles im Schnelldurchlauf runtergerattert hatte, wusste Yugi in Wahrheit nur die Hälfte, aber dass sein Yami etwas damit zu tun gehabt haben sollte, hatte ihn schließlich auch dazu bewegt mitzukommen. Vielleicht war die Seele des Pharaos noch unter ihnen...... Yugi vermisste ihn, aber er hatte ihn nicht umsonst ziehen lassen. Es war sicher das Beste so und irgendwie schien Yami ja immer noch bei ihnen zu sein bzw. Atemu. Die Limo hielt an und sie stiegen vor dem großen Krankenhaus aus dem Nobelschlitten. Yugi konnte sich nicht helfen. Er war mehr als froh aus dem Wagen rauszukommen. Diese Dinger passten einfach nicht zu ihm. Er war kein Luxusliebhaber. Für ihn war Gemütlichkeit viel wichtiger, als Glanz und Prunk. Er fühlte sich daher in Kaibas Limousinen auch immer so unwohl. Also sehr erleichtert dem Wagen zu entkommen, ging er hinter Mokuba ins Gebäude. Im Krankenhaus herrschte reges Treiben. Aber dies war für ein großes Hospital nicht sonderlich ungewöhnlich. Einige Reporter warteten in der unteren Halle und versuchten wohl Kaibas Zimmernummer zu erfahren. Aber da war von Mokuba bereits vorgesorgt worden, wie dieser grinsend erklärte. Er hatte die Schwestern angewiesen ein falsches Zimmer in ihren Akten zu verwahren. Die Männer waren so sehr damit beschäftigt die armen Schwestern unter Druck zu setzen, dass sie gar nicht mitbekamen, wie Mokuba seinen Freund ins Treppenhaus zog und von dort aus zu dem Zimmer seines Bruders schlich. Yugi, der ebenfalls wusste, wie lästig solch ein Presserummel sein konnte, war ziemlich froh, dem aus dem Weg gehen zu können. Yugi Muto zum Krankenbesuch bei Seto Kaiba ! Was haben die beiden ehemaligen Feinde zu verbergen?! Das würden sicher Schlagzeilen werden. „Wir sind gleich da.“, versicherte Mokuba als die Stufen nach ganz oben schon anstrengend wurden. Nicht umsonst hatte das Haus 6 Fahrstühle zur Verfügung. Treppensteigen war für alle eine Qual, außer natürlich für den schwarzen Wuschel, der Energieüberschüsse besaß und immer in Action sein musste. „Da ist es.“, meinte Moki grinsend und öffnete endlich die Tür zu dem Stockwerk, auf dem Kaiba lag. Yugi keuchte ihm nach. Er war zwar ein klein wenig größer geworden, aber seine Beine waren immer noch zu kurz. Als sie in den Gang zu Kaibas Zimmer abbogen, spielte sich dort aber eine absolut comedyreife Szene ab. Drei Pfleger, zwei Ärzte und drei Schwester stürmten alle gleichzeitig in Kaibas Krankenzimmer und einer hatte wohl ein Brecheisen dabei. Vor dem Zimmer stand in aller Ruhe und mit einem geröteten Gesicht Noah und schien krampfhaft zu versuchen sich das Lachen zu verkneifen. Mokuba ging sofort auf ihn zu und lugte neugierig ins Zimmer. Aber dieses war so von Krankenhauspersonal besetzt, dass es keinen Platz mehr für eine weitere Person gab. „Noah! Was ist denn hier los?“ Noah grinste über beide Ohren und deutete auf die Tür zum zimmerintegrierten Bad. Mokuba schaute hinein und wusste nicht so recht, was es da zu sehen gab. „Na und? Wo ist eigentlich Se...“ Die Worte vergingen ihm, als er eine ihm sehr bekannte Stimme hörte. „Vergessen sie’s!!!!!!!! Ich komme nicht raus! Egal was sie versuchen!“ Mittlerweile hatte auch Yugi die Szene erreicht und schaute ziemlich verdutzt. „Weshalb ist er denn da drin?“ Noah konnte vor erneutem Lachen nichts sagen. Er zeigte nur auf die Spritze, die einer der Ärzte in Händen hielt. Mokuba stöhnte wissend auf und schüttelte den Kopf. Yugi kapierte gar nichts. „Was ist denn?“ „Der Doc hat versucht, Seto eine Spritze zu geben.“ „Und?“ Yugi verstand immer noch nicht. „Das kann er vergessen. Seto hat seit seinem 5ten Lebensjahr keine einzige Spritze mehr gekriegt, sofern er bei Bewusstsein war.“ Nun wollten aber beide Jungen wissen weshalb. Seto Kaiba sollte wirklich Angst vor Spritzen haben? Yugi konnte es nicht fassen. Mokuba zögerte. Eigentlich ging das keinen was an, aber........ „Na schön. Ich erzähl es euch, aber ihr dürft es nicht weitersagen.“ Beide schworen hoch und heilig und Mokuba erzählte die Geschichte. „Als Seto 5 Jahre alt war, musste er geimpft werden. Das Übliche, ihr wisst schon, Röteln und so.......“ Mokuba machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. „Eigentlich ist das ja keine große Sache...... Aber leider mussten unsere Eltern beide arbeiten und da haben sie die Nachbarin gebeten mit Seto zum Arzt zu gehen. Seto war früher schon ziemlich selbstständig und unkompliziert. Daher haben sie sich auch keine Sorgen gemacht. Ist ja schließlich nur ein kleiner Picks.“ Noah und Yugi nickten. Das war nichts ungewöhnliches bei Kindern und selbst Noah konnte sich nun wieder an seine Impfung erinnern. „Außerdem hatte Seto damals vor nichts Angst.“, meinte Mokuba erklärend, aber dann änderte sich die Story schlagartig. „Leider war es kein normaler Picks für Seto. Der Arzt, der es machen sollte, hatte nämlich die Nacht zuvor Stress mit seiner Ehefrau gehabt........erstens also nicht geschlafen und zweitens einen über den Durst getrunken. Leider hat das keiner mitbekommen und als Seto an die Reihe kam, ließ die Nachbarin ihn allein in das Behandlungszimmer gehen, weil mein Bruder beweisen wollte, dass er schon groß war.“ Auch das war für kleine Kinder ganz normal. Die wollten immer beweisen, wie erwachsen sie schon sind. Yugi und Noah warteten auf mehr, aber Mokuba zögerte. „Was war dann?“ Mokuba seufzte. „Das konnte nicht so richtig festgestellt werden, aber der Arzt hat wohl während dem Spritzen die Nadel abgebrochen und als er versucht hat sie rauszuziehen, muss er sie stattdessen noch tiefer reingedrückt haben. Dabei hat er eine Vene verletzt und Seto konnte tagelang seinen Arm nicht bewegen. Außerdem hatte er furchtbare Schmerzen und von da an Angst vor Spritzen.“ „Das ist ja furchtbar.“ Noah konnte es nicht fassen. „Wieso eigentlich der Arm? Kinder bekommen Impfungen doch meist in den Po...“, warf Yugi ein und Mokuba nickte zustimmen. „Normalerweise ja, aber der Kerl hatte doch gesoffen. Meine Eltern haben ihn auch angezeigt und er hat seine Praxis schließen müssen, aber an Setos Spritzenphobie hat das nichts geändert.“ „Aber manchmal muss man doch Spritzen bekommen.“, meinte Noah jetzt. „Wie haben deine Eltern das dann gemacht?“ Mokuba zuckte die Schultern. „Manches gibt es ja auch als Tabletten zum Einnehmen und wenn das nicht ging, haben sie eben gewartet bis Seto schlief und haben dann den Arzt zu sich heim kommen lassen. Wenn er es nicht selbst mitbekommen hat, war es gut.“ „Eine unglaubliche Geschichte, Mokuba.“ Yugi war mehr als überrascht. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er den Seto Kaiba, der wirklich in dem jungen Mann steckte, gar nicht kannte. So was hätte er jedenfalls niemals vermutet. Seto war im Grunde also doch, wie jeder andere Junge auch, mit Ängsten und Problemen geschlagen. Irgendwie machte diese Geschichte den jungen Firmenchef viel menschlicher in Yugis Augen. „Ja. Aber es ändert nichts dran, dass Seto Angst vor Spritzen hat.“ Sie schauten alle zurück ins Zimmer, wo nun mit dem Brecheisen hantiert wurde. Außerdem hatte einer der Ärzte eine weitere Spritze ausgepackt, bei der es sich wohl um eine Beruhigungsspritze handelte. „Das wird ja immer schlimmer.“, murmelte Noah und konnte nur den Kopf schütteln. Aber dann nahm Mokuba das ganze erst mal in die Hand. „Aus dem WEG!“ Er schob die Pfleger und Ärzte zur Seite und schlängelte sich an den Schwestern vorbei. „Lassen sie mich mit ihm reden.“ Die Krankenhausbelegschaft trat zur Seite und ließ den kleinen Bruder des sturen Kaibas durch. Erleichtert verschwanden einige sofort aus diesem Krankenhausdrama, auch um darüber tratschen zu können. „Seto?“, fragte Moki lieb und hinter der Türe regte es sich leise. „Mokuba? Sind sie weg?“, fragte es misstrauisch und etwas gedämpft von innen. Mokuba beugte sich zu dem behandelten Arzt und riet ihm ein paar Tabletten mit dem selben Wirkstoff zu holen. Der Arzt gab sich geschlagen und ging davon. „Jepp. Keiner mehr da!“, verkündete Mokuba fröhlich, aber noch blieb die Angst bestehen. „Ganz ehrlich?“ Mokuba war geradezu beleidigt. „Willst du behaupten, dass ich lüge?!“ Sofort öffnete sich die Tür und ein brauner Schopf schob sich vorsichtig aus dem Spalt hervor. Als er niemanden in Weiß sehen konnte, kam er ganz raus und seufzte tief. „Ich dachte schon, die würden gar nicht mehr gehen.......“ „Ich hab dem Doc gesagt, dass er dir Tabletten holen soll. Alles ok?“ Seto nickte nur und wurde auch gleich ganz lieb in den Arm genommen. Yugi und Noah, die auch reingekommen waren, schauten ziemlich verblüfft. Setos Spritzenangst schien tatsächlich sehr schlimm zu sein. „Es geht wieder.“ Erschöpft ließ sich der junge Firmenchef auf das Bett sinken. Doch dann sah er Yugi im Zimmer stehen und sofort änderte sich seine Haltung. Sein Blick wurde kälter, sein Auftreten mimte Stärke und Gleichgültigkeit. Mokuba rollte genervt mit den Augen. Sein Bruder hatte gerade in sekundenschnelle seine Maske aufgesetzt. „Muto.“, meinte er kühl und Yugi schien ebenso erfreut. Die Stimmung hatte sich mehr als gewandelt. „Kaiba.“, gab dieser ebenso nichts sagend zurück und fragte sich ernsthaft, was er hier bloß tat. „Hat Mokuba dich bereits darüber informiert, worum es geht?“, fragte Seto in seinem besten Geschäftston und Yugi ärgerte sich immer mehr, dass er mitgekommen war. Spritzenphobie hin oder her...... Yugi schüttelte den Kopf. „Mokuba, Noah.“ Seto sah die beiden ernst an. „Würdet ihr bitte rüber in Noahs Zimmer gehen und euch schon mal fertig machen, um heim zu fahren?“ Mokuba ging etwas widerwillig, aber Noah konnte ihn überzeugen, die beiden allein zu lassen. Erst als sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, veränderte sich zu Yugis Erstaunen, Setos Gesichtsausdruck. Nun war er nicht mehr kalt und abweisend, sondern überaus ernst und besorgt. „Muto.“ Yugi lauschte aufmerksam. „Muto......Ich.......“ Seto, der sich gegenüber dem Kleineren noch nie so verhalten hatte, löste eine Überraschung nach der anderen in Yugi aus. Seto schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln und fiel dann mit der Tür ins Haus. „Ich brauche deine Hilfe, Muto.“ Yugi fiel die Kinnlatte runter. Ryou wusste nicht, wo er war, als er die Augen aufschlug. Er lag jedenfalls nicht auf dem Boden im Museum, sondern auf einem Bett. Nach näherer Betrachtung musste er zugeben, dass er doch wusste, wo er sich befand. Dies war nämlich nicht irgendein Bett, sondern sein Bett. Das hieß zwangsläufig, dass er in seiner Wohnung war. Ryous Kopf tat weh. Hatte er alles nur geträumt? „So ist es wohl......“, murmelte er enttäuscht. Er hatte sich nur eingebildet, dass sein alter Ego zurück war und ihn vor irgendwelchen Dieben gerettet hatte. War ja auch totaler Schwachsinn, wenn man es sich mal genau überlegte. Weshalb sollte auch jemand in einem Museum einbrechen, wenn man bei einem Juwelier so viel mehr absahnen konnte? „Meine Fantasie ist wohl mit mir durchgegangen......“ Noch ein bisschen durch den Wind schwang Ryou die Beine aus dem Bett und trabte in die Küche. Als er an der Uhr vorbeikam, stutzte er jedoch. Wenn die Anzeige stimmte........dann...... „OH MIST!!!!!! ICH HAB TOTAL VERSCHLAFEN!“, kreischte er wie ein aufgeschrecktes Huhn und raste zurück in sein Zimmer. Den Job beim Museum konnte er sich jetzt sicher abschminken und nach einem kurzen Blick auf den Wecker ließ er es auch bleiben, sich noch anzuziehen. „Das schaff ich nie im Leben.......“ Müde und durch den Adrenalinschub total aus der Bahn gerissen, ließ er sich auf’s Bett fallen. Ein Schock jagte heute den nächsten....... Auch wenn der erste Schock nur in seinem Traum stattgefunden hatte, klopfte sein Herz immer noch wie wild, wenn er an die Begegnung mit Bakura dachte. „Ich bin ein Versager.......ein hoffnungsloser Fall........“, brummte er sauer über sich selbst und seine Blödheit. Müde schob er sich sein Kissen über das Gesicht, um den Anblick dieser miesen Welt nicht länger ertragen zu müssen. „So ein......“ Plötzlich hörte er Schritte und ein müdes Gähnen. „Geht das noch lauter? Da versucht man mal Schlaf nachzuholen und dann musst du so einen Aufstand machen!“, meinte eine dunkle Stimme genervt. Ryous Herz klopfte wie wild. Träumte er schon wieder? Aber das zusätzliche Gewicht, das sich auf sein Bett sinken ließ........das konnte doch kein Traum sein. Vorsichtig zog Ryou sich das Kissen von den Augen und schaute neben sich. Dort lag Bakura nur in Shorts neben ihm und hatte die Augen geschlossen. Der Meisterdieb war wohl wirklich müde, denn er schien dabei sofort einzuschlafen. Ryou musste einfach Gewissheit haben. Stückchen für Stückchen streckte er die Hand aus....... Ganz langsam schob er seine Finger näher an den Arm seines Yamis und stieß tatsächlich nicht gegen Luft, sondern gegen Haut. Bakura öffnete schlaftrunken ein Auge und schaute ihn misstrauisch an. „Was? Willst du jetzt wieder so nen Zirkus veranstalten?“ Ryou schwieg überrumpelt. Das war kein Traum. Er war wirklich hier......... Neben ihm..... In seinem Bett....... „AHHHHHAHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!“ Bakura knallte Ryou das Kissen auf den Mund. Yugi saß da wie vom Donner gerührt. „Das ist kein Witz oder?“, fragte er hoffnungsvoll und vergas dieses Gefühl von Hoffnung schnell wieder, als Seto den Kopf schüttelte. „Ich weiß, dass es sich dämlich anhört, aber es stimmt alles.“ „Aber das heißt ja.......“ Yugi besah sich seinen früheren Erzfeind von oben bis unten. „Joey und du.......Du und Joey......“ Yugis Augen wurden immer größer. „Wooahhhh.“ Seto besah ihn sich sauer. „Was dagegen?!“ Yugi, der sein Leben schwinden sah, wehrte sofort ab. „Nein, nein. Ganz und gar nicht. Ich meine, es hätte schlimmer kommen können......“ Als er Setos wütenden Blick bemerkte, bremste er sich sofort in seinen Worten. Hier stand ganz klar sein Leben auf dem Spiel, wenn er was falsches sagte. „Ich muss das nur erst mal verdauen.“ Seto verstand das sehr gut und ließ Yugi Zeit die Sachen, die er erzählt hatte, sacken zu lassen. „......und es war sicher Atemu, der........?“ „Kein Zweifel.“ Seto nickte überzeugt. Er hatte ihn doch selbst gesprochen. „Dann stimmt es sicher.“, murmelte Yugi auch überzeugt und nickte Seto zu. „Ich werd dir helfen.“, versprach er. „Aber auch wenn ich jetzt zugesagt habe......der Laden meines Großvaters.....Ich meine......“ „Ja,ja. Ich sorg schon dafür, dass er stehen bleibt. Keine Panik.“ Yugi stand auf. „Also gut. Wenn du mich brauchst, dann ruf mich sofort an.“ Seto nickte wieder. Als Yugi zur Tür hinausgehen wollte, blieb er noch mal stehen und schaute zu Seto zurück. Sie hatten sich gerade das Du angeboten und Seto hatte ihm alles anvertraut, was er in den letzten Wochen erlebt hatte. Das war nicht gerade selbstverständlich für sie beide und eine Frage brannte ihm noch auf der Zunge...... „Seto?“ Der junge Firmenchef sah auf. „Hm?“ „Weshalb gerade ich? Warum hast du mich um Hilfe gebeten?“ Seto schwieg kurz und gerade als Yugi dachte, keine Antwort mehr zu erhalten, meinte er. „Ich denke, dass ER nichts dagegen hätte. Schließlich könnte jeder andere die Zukunft auf den Kopf stellen und.......“ Yugi wartete. Mit Er war wohl Atemu gemeint...... „......und mittlerweile weiß ich, dass man nicht alles alleine schaffen kann. Vor allem nicht, wenn es um so was heikles geht, wie die Zukunft.“ „Das freut mich für dich.......“, meinte Yugi lieb. „Ich meine, dass du es so sehen kannst.“ Doch kaum hatte er ausgeredet, war auch schon der alte Kaiba wieder da. „Das bleibt aber unter uns. Nur ein Wort zu jemand und ich werde dich........“ „Schon klar.“, grinste Yugi und machte sich auf den Weg. Sie würden Joey schon auf die Sprünge helfen, ob dieser nun wollte oder nicht. Wenn man es genau bedachte...... Es gab sicherlich schlechtere Partien, als Kaiba. Mit Bedenken auf die Ereignisse...... Viel schlechtere. ------------------------------------------------------------------------------- So. Fertig. Will auch gar nicht lange rumreden, aber im nächsten Kap, wird unser lieber Seto zu Hause den Schock seines Lebens kriegen. Da ist die Spritzenphobie Kindergarten gegen......HIHI Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt und hier noch was für meine Ma-chan: Habe deinen Hinweis auf Noah beherzigt und noch mal genau erklärt. Hab euch alle ganz doll lieb. Es knuddelt euch, eure Schreiberling Hoffe ihr seid nicht krank!!!!!! GESUNDHEIT FÜR ALLE! * Schreiberling TV ENDE * Kapitel 8: Überraschung ----------------------- Hallo ihr alle. Ich hab es endlich geschafft. Hier ist ein neuer eil nur für euch. An alle die mir so liebe Kommis geschrieben haben: VIELEN HERZLICHEN DANK! Wenn ihr nicht wärt, hätte ich die Lust sicher noch ganz verloren und vor allem @kaliel: ALs ich dein Kommi gekriegt hab, da konnte ich endlich den Rest des angefangenen Kapis fertig schreiben. Dafür vielen Dank! Zu dem Kap. Es ist wieder eine Menge drin, was euch Fragezeichen an die Stirn heften wird, aber das kennt ihr sicher schon von mir. Außerdem kann es sein, dass manches nicht so gut geworden ist, weil ich zwischendrin zu nix Lust hatte. War schlimm. Hat sich aber wieder gelegt. Nun aber viel Spaß mit allen. Ab jetzt heißt es KAMPF. Waorm alles gekämpft wird? Wartet es ab. ^_________^ ------------------------------------------------------------------------------- Geistesabwesend nahm Joey einen weiteren Löffel der großen Eiscremeüberraschung und führte ihn langsam zum Mund. < Ich kann mir nicht helfen, aber...... Wieso muss ich dauernd an diesen arroganten Blödmann denken? > Kurz leckte er über die kalte Süßigkeit und stützte dabei nachdenklich den Kopf auf die freie Handfläche. Seine blonde Mähne hing ihm frech ins Gesicht. Auf der anderen Tischseite saß Reiden und wartete immer noch total sauer auf seinen Eisbecher. Man hatte ihn doch glatt vergessen zu bedienen...... Joey riskierte einen desinteressierten Blick zu der Kellnerin. Wieso starrte diese Frau sie beide nur so komisch an......... Irgendwie war heute so einiges merkwürdig. Zum Beispiel fühlte er sich schon beobachtet, seit Reiden und er aus dem Krankenhaus gekommen waren. Natürlich hatte er sich umgesehen, aber es war ihm niemand aufgefallen. < Ist ja auch kein Wunder..... Totaler Quatsch so was zu denken! Warum sollte uns jemand beobachten? > Joey schüttelte den Kopf. Unsinn. Trotzdem hatte er auch jetzt noch das Gefühl angestarrt zu werden und dies ging nicht allein von der Kellnerin aus, die vor allem Reiden immer wieder mit irgendwie misstrauischen Blicken bombardierte. < Vielleicht hat er ihr mal kein Trinkgeld gegeben...... Schließlich hat er gesagt, dass er öfter hier her kommt...... >, spuckte es durch Joeys Kopf. Er konnte sich auch in diesem Moment nicht vorstellen, dass der Grund ein komplett anderer war. Reiden hatte inzwischen eine andere Kellnerin an ihren Tisch bestellt und diskutierte nun mit ihr über die Bestellung, die niemand notiert haben wollte. „Dann bringen sie mir eben einen anderen Becher! Das ist mir doch egal!“ „Es tut mir sehr leid, aber hier steht eindeutig, dass sie keinen bestellt haben und nur ein Wasser wollten.“ Die Kellnerin, die gleichzeitig gegenüber ihren Kolleginnen das Sagen zu haben schien, wurde aufgrund dieser Unverschämtheit langsam wütend. Joey versuchte sich zu erinnern, ob Reiden wirklich ein Eis bestellt hatte. Aber sein Kopf war wie leergefegt und wenn er ehrlich war, hatten sich seine Gedanken schon seit 30 Minuten nur um eine Person gedreht. < Wieso passiert nur immer mir so ein Mist? Warum konnte ich nicht heute eine andere Arbeitsaufteilung haben, dann hätte ich ihn nie gesehen und müsste mir auch keine Gedanken machen...... > „Joey!“ Angesprochener schrak aus seinen düsteren Gedanken. „Hm? Was?“ Reiden sah ihn sauer an. „Hörst du denn überhaupt nicht zu?!“, meckerte er sofort und für einen Moment rutschte Joeys rosarote Brille ein Stück zur Seite und gab den Blick auf den wahren Reiden preis. < War er immer schon so aggressiv, wenn er nicht kriegt, was er will? >, flüsterte eine innere Stimme warnend. Aber Joey blieb keine Zeit darauf zu achten. Reiden sah ihn weiterhin böse an. „Du sollst der Dame......“ In seinen Worten hörte es sich nicht gerade nett an. „..bestätigen, dass ich ein Wasser und einen Fruchtbecher bestellt habe.“ Mist. Joey hatte es kommen sehen. Er war kein guter Lügner und er sah im Moment auch nicht ein, warum er sich für jemanden ins Zeug legen sollte, der die arme Frau, so mies behandelte. Joey wusste, wie es war, als Kellner zu arbeiten und die meisten Gäste waren nicht bereit dies zu würdigen. Außerdem. Manchmal musste man zusammenhalten und da Reiden nach Joeys Meinung heute mal einen kleinen Denkzettel verdient hatte, gab sich Joey keine weitere Mühe mit dem Nachsinnen über eine Bestellung, die er eh nicht mitbekommen hatte. „Sorry. Aber als du bestellt hast, da war ich in Gedanken ganz wo anders.“, meinte Joey schulterzuckend, aber trotzdem zuckersüß freundlich. „Deshalb kann ich echt nicht sagen, was es genau war.“ Die Kellnerin lächelte bereits triumphierend und Reidens Blick wurde dunkel. Joey spürte regelrecht, wie es auf der anderen Seite des Tisches immer eisiger wurde. „Das ist nicht dein Ernst......“, zischte der Hintergangene wütend und stand ruckartig auf. Joey, der dadurch, wie aus einer Art Trance erwachte, bemerkte nun erst seinen Fehler. Die rosarote Brille purzelte zurück an ihren Platz und sie zeigte ihm ganz deutlich, dass er Reiden regelrecht verraten hatte. „Warte.... Es.....es.....tut mir......“ Aber da hatte Reiden bereits Geld auf den Tisch geknallt und rauschte zur Tür. Joey ließ erschrocken alles stehen und liegen. Schnell fischte er noch nach seiner Geldbörse und fragte die Kellnerin nach dem Preis. „Ach lassen sie nur. Es tut mir wirklich leid deswegen.......“, meinte diese etwas beschämt. Sie hatte niemanden auseinander bringen wollen. „Ach schon gut. Sie können ja nichts dafür. Es war mein Fehler. Aber was ich gesagt habe, stimmte.“ Joey lächelte noch mal beruhigend und rannte dann aus dem Laden. Die zweite Kellnerin, die Joeys und Reidens Bestellung aufgenommen hatte, kam zu ihrer Kollegin an den Tisch. „Es ist meine Schuld.“, flüsterte sie entschuldigend und senkte betreten den Kopf. „Dieser Kerl kommt fast jeden Tag mit einem anderen Freund her und dann ist er auch noch immer so........“ Sie fand einfach nicht den richtigen Ausdruck für Reidens Art. „Ich wollte es ihm einfach mal heimzahlen und der Junge tut mir so leid.“ Sie deutete auf Joey, der nun allein vor dem Laden stand. Reiden hatte ihn also sitzen lassen. „Er ist wirklich nett und hat so einen wie den gar nicht verdient.“ Die Kollegin schaute der anderen ins Gesicht. „Um ehrlich zu sein, war es mal Zeit dem Früchtchen eins auszuwischen....... ABER......“ Ohwei. Das große ABER. „.......aber das passiert kein nächstes Mal mehr. Haben wir uns verstanden?!“ Sofort nickte die Kellnerin und ging dann an ihre Arbeit zurück. Die etwas höher gestellte Kellnerin blickte indessen aus dem großen Glasfenster zur Straße. Dort hatte der nette Blondschopf traurig den Kopf gesenkt und schien sich nicht sicher zu sein, was er nun tun sollte. Die Dame, wie dieser ungehobelte Klotz sie genannt hatte, fasste einen Entschluss. Sie wies ihre Kollegin hinter der Theke an noch einen großen Überraschungsbecher zu machen und ging dann nach draußen. Von Innen konnte man beobachten, wie sie den Blonden draußen auf einen Stuhl in die Sonne setzte und ihm gut zusprach. Dann ging sie rein, nahm den großen Eisbecher entgegen und brachte ihn raus. „Auf Kosten des Hauses.“, formten ihre Lippen und mit einem glücklichen Lächeln nahm sie ihre Arbeit wieder auf, um bei einem netten Pärchen abzukassieren. Liebe lag in der Luft und sie hoffte, dass auch der Blondschopf seine wahre Liebe irgendwo fand, bevor er zu weit in die Klauen dieses Monsters fiel, welches zu allem Übel Stammgast war. Vor der Eisdiele, in der soeben ein kleiner Streit zwischen zwei (angeblich) Liebenden ausgebrochen war, stand ein schlanker Mann in einem schwarzen Anzug und beobachtete das Treiben der Menschen fasziniert. Er trug -so merkwürdig es auch war- einen Zylinder, wie ihn sonst nur noch Zirkusdirektoren zu tragen pflegten und einen eleganten Gehstock, der einen Saphir im Griff trug. Trotz dieser markanten Erscheinung gingen die meisten Menschen achtlos an ihm vorbei und schienen ihn nicht wahrzunehmen. Ab und an drehte eine kleines Kind den Kopf und lächelte ihn mit zahnlosem Mund an. Der Mann winkte dann keck mit seinem Zylinder und machte kurze Verbeugungen, die an längst vergangene Zeiten erinnerten. Dem Besitzer dieser ungewöhnlichen Gegenstände jedoch konnte es egal sein, ob man ihn nun sah oder nicht. Er wollte etwas ganz bestimmtes hier. Ihm fehlte nur der Mut zur Tat. Noch wartete er geduldig ab und beobachtete. Erst sah Reiden aus dem Laden stürmen und dann auch noch Joey, der jedoch stehen blieb, um von einer Kellnerin angesprochen zu werden. Nachdem der Fremde zugesehen hatte, wie Joey seinen zweiten Eisbecher an diesem Tag bekam, faste er sich doch ein Herz und wollte auf den Blondschopf zugehen..... Doch bevor er ihn erreichen konnte, gab es ein kurzes Flimmern auf der Straße, das an heißen Asphalt im Sommer erinnerte und der Mann mit dem Stock und dem Zylinder war verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Die Limousine war startklar, als alle drei Kaibas erleichtert das Krankenhaus verließen. Seto hatte nach ewigem Ringen seine Tabletten bekommen und den Arzt davon überzeugen können, dass dieser Schwächeanfall eine einmalige Sache bleiben und er sich die nächsten Tage noch ausruhen würde. Es hatte viel Überredungskunst gebraucht um den gewissenhaften Mann davon zu überzeugen, dass Seto nicht chronisch an Arbeitssucht litt und dass er nicht ständig bewusstlos irgendwo gefunden wurde. Mokuba hatte es dann geschafft den Arzt mit Engelszungen zu überreden, seinen großen Bruder ruhig nach Hause zu schicken. „Dort erholt er sich sicher am Schnellsten und Noah und ich passen auch ganz bestimmt auf, dass er nicht arbeitet.“ Diese Worte hatten den Ausschlag gegeben und alle Kaibas hatten das Krankenhaus verlassen dürfen. Mit Noah hatte es keine Schwierigkeiten gegeben. Die Ärzte hatten bei ihm überhaupt nichts feststellen können, was nicht weiter verwunderlich war, wenn man bedachte, dass er genau genommen, gerade erst neu zur Welt gekommen war...... Oder so ähnlich jedenfalls..... Nachdem sie sich angezogen und Seto noch ein abschließendes Telefonat wegen Noahs Ausweis und einem Aufnahmetest in Mokubas Schule gemacht hatte, wurde ihm dann offiziell das Handy entzogen. „Aber ihr wisst doch beide, dass ich nicht krank bin. Was soll der Quatsch?!“, protestierte Seto lautstark und konnte es einfach nicht begreifen. Es hatte schließlich nie einen Schwächeanfall wegen Überarbeitung gegeben, sondern weil er jemanden mit seiner eigenen Energie wiederbelebt hatte......oder so irgendwie...... Manche Dinge ließen sich eben nicht gut erklären. „Kann schon sein, aber Noah und ich sind eindeutig der Meinung, dass dies eine gute Gelegenheit ist, dich auf andere Dinge zu konzentrieren.“, meinte Mokuba mit einem beschwörenden Glitzern in den Augen. Seto hob skeptisch eine Braue. „Ach ja? Und was sollen das für Dinge sein?“ „Na....... Wie wäre es denn, wenn du Joey um ein Date bittest?“, schoss es aus Mokuba gerade heraus und Seto bekam bei soviel Direktheit fast einen Herzinfarkt. Noah machte daneben nur große Augen. „Red keinen Mist! Er ist mit einem anderen zusammen! Was denkst du dir eigentlich dabei?!“, rutschte es Seto ohne groß nachzudenken heraus. Mokuba grinste breit. „AHA! Du streitest also nicht mal mehr ab, dass du gern ein Date mit ihm willst......“, bohrte der Kleine sofort nach und Seto bemerkte den bösen Fehler, den er gerade begangen hatte. Die richtige Erwiderung wäre nämlich gewesen, dass er nie mit Joey ein Date haben würde oder so was und nicht, dass es nicht ging, weil Joey einen anderen hatte...... < Verdammt. Ich muss besser aufpassen, was ich sage. Was ist nur los mit mir? > „Es wird höchste Zeit zu kämpfen, Bruderherz!“ Mokuba hatte die Hände zu Fäusten geballt und versuchte im Wagen eine Art Kampfpose hinzukriegen. Er wirkte aber eher, wie ein wildgewordener Schimpanse. Noah versuchte sich nicht einzumischen. Er hatte noch nicht das Gefühl, dass er bei dem heiklen Thema mitreden konnte oder durfte. „Hör auf mit dem Mist, Mokuba!“, wies Seto gereizt an und drückte seinen Bruder zurück auf seinen Sitz. „Wir sind hier nicht im Zoo!“ Mokuba machte einen Schmollmund, was bei Seto sofort die Alarmglocken läuten ließ. < Jetzt heißt es vorsichtig! Pass bloß auf, was du als nächstes sagst! >, riet ihm sein Kopf und Mokuba schaute zu Noah. „Du bist doch auch der Meinung, dass Seto um Joey kämpfen sollte, oder?!“ Noah, der bei dem Versuch sich unbemerkt ganz klein zu machen, erwischt worden war, schaute verlegen auf den leeren Sitzplatz sich gegenüber. „Äh...also ich......äh.....“ Mokuba, der immer noch mit dem Schmollen beschäftigt war, wartete nicht mal auf eine Antwort und entschied grade für Noah mit. „Siehst du! Er ist auch meiner Meinung! Traut sich nur nicht, dir das zu sagen!“ Seto war baff bei soviel Dreistigkeit und Noah wachte aus seinem Schockzustand auf. „WAS?! Das hab ich gar nicht gesagt!“ Mokuba schickte ihm einen Hast-du-mich-etwa-nicht-lieb-Blick und brachte so den armen Noah aus dem Konzept. „Bist du nicht meiner Meinung?!“ Oha. Das war wirklich fies. Wenn Noah nun nicht Mokubas Meinung war, dann wäre Mokuba böse auf ihn und wenn er nicht auf Setos Seite war, dann wäre dieser sicher wütend auf ihn. Noah saß in der Zwickmühle. Zum Glück bemerkte Seto sofort, dass der andere langsam zu zittern begann. Das war noch zu viel für ihn. Er konnte noch nicht unterscheiden, dass dieser kleine Zwist unter Brüdern völlig normal war und egal was er sagen würde, sie mochten ihn trotzdem. So funktionierte eben ein Familienstreit. Vor allem, wenn man mit Mokuba in einem Haus wohnte. Der Kleine wusste, wie er seinen Kopf durchsetzen konnte.... Noah noch nicht. „Das reicht jetzt, Mokuba. Siehst du nicht, dass Noah sich bei so was unwohl fühlt, wenn er sich für einen von uns entscheiden soll?“ Mokuba, der solche Reaktionen nicht kannte und wusste, dass er mit Seto Spielchen wie diese immer treiben konnte, schaute verwirrt zu seinem neuen Familienmitglied. „OH Noah! Das wollte ich nicht, ehrlich!“ Schnell hatte er sich neben seinen Bruder gewuschelt und drückte ihn an sich. „Keine Sorge. Egal was du sagst, wir haben dich doch immer lieb. Stimmt’s Seto?“ Seto, dem lieb haben nicht wirklich leicht über die Lippen ging, nickte nur zustimmend. Man musste auch als Bruder nicht gleich übertreiben. Für einen Tag hatte er genug Mutterglucke gespielt. Irgendwo musste auch mal Schluss sein. Noah, der sich wieder beruhigt hatte und sich nun wirklich als vollwertiges Mitglied der Familie Kaiba bestätigt fühlte, schloss glücklich die Augen. Nach einer Weile meinte Moki grinsend. „Du, Seto, ich glaub er ist eingeschlafen......“ Seto warf einen kurzen prüfenden Blick auf Noah und nickte dann. Tatsächlich. < Wenn er sich schon so wohl fühlt, dass er einschläft, dann dauert es sicher nicht mehr lange, bis er uns vollständig vertraut........ > Verwirrt hielt Seto in seinen Gedankengängen inne. < Wo hab ich den Kram denn her? Vielleicht sollte ich doch aufhören zu viel zu arbeiten... > Langsam bog der Wagen in die kaibasche Auffahrt zur Villa ein. Einige Stunden zuvor........ .......standen zwei Jungs vor dem schmiedeeisernen Tor zur Villa und schauten sich wachsam um. „Scheint keiner hier zu sein. Meinst du, dass jemand zu Hause ist?“, fragte der Kleine misstrauisch und sein Bruder schüttelte den Kopf. „Wenn er im Krankenhaus liegt, ist Mokuba sicher bei ihm. Dann wird wohl niemand hier sein. Außerdem gibt es hier das beste Sicherheitsprogramm der Welt. Wieso sollte er da noch irgendwelche Wachen aufstellen?“ „Und du meinst, dass wir den Code knacken können?“, fragte der Kleine skeptisch und schaute auf den Schalter mit den Zahlentasten vor ihnen. „Nein.“, gab der Große zur Antwort. Kurz herrschte entsetzte Stille neben dem Großen. „Und was machen wir dann hier?!“, meckerte der Kleine los und trat wütend gegen das Tor, dem dies gar nichts ausmachte. Aber der Fuß des Jungen bekam einen schmerzhaften Augenblick gratis. „AU!“, jaulte der kleine Missetäter auf und der Größere schüttelte nur genervt den Kopf. „Das hast du davon.....“ „Menno, immer auf die Kleinen.....“, grummelte der schmerzhaft Getroffene beleidigt und warf dem blöden Tor einen wirklich bösen Blick zu. „Hör auf, das Tor so anzumachen. Es kann nix dafür, dass du so blöd bist.“ Normalerweise hätte der Kleine wütend über die Worte seines Bruders protestiert, aber er musste eingestehen, dass der Große nun mal Recht hatte. Ausnahmsweise jedenfalls.......... ein bisschen.... „Aber wie willst du denn nun da rein?“ „Das ist doch nicht schwer. Schließlich kenne ich den richtigen Code von Onkel.“ Der Kleine schlug sich innerlich gegen die Stirn. Natürlich. Das hätte er doch wissen müssen. „.....und? Wie lautet der Code???“, der Wuschel rollte genervt mit den Augen. Ging das nicht noch ein bisschen langsamer? Schließlich taten ihm von dem vielen Hin- und Hergerenne die Füße weh. „Nur die Ruhe. Wir haben doch Zeit.“, meinte der Große grinsend und hob den Zeigefinger zu den Tasten. Dann drückte er: ~A~ ~M~ ~O~ ~R~ ~E~ „Amore?“ Der Kleinere konnte es kaum fassen, als das Tor tatsächlich aufsprang. „LIEBE????????“ Der Größere grinste keck. „Aber ich meine, haaallloooooo, wir reden hier von Mister Seto Kaiba, oder? Weshalb zum Kuckuck sollte er das Wort Liebe auf italienisch nehmen?“ „Ganz einfach, mein lieber Bruder.....“ Der Große wuschelte durch die braune Haarmähne des Kleineren. „Er hat das Wort genommen, was niemals jemand vermuten würde. DRACHE, DUELL MONSTERS etc. Das sind alles Dinge, die man über ihn weiß und die man vermuten würde, aber Liebe und dann auch noch in italienisch? Nie im Leben, oder?“ Da konnte der Kleine nur zustimmend nicken. Mit diesem Wort rechnete sicher keiner. „Außerdem fährt er hier meistens mit seinem Wagen vor und kann das Tor durch einen speziellen Sensor öffnen. Da muss er das Passwort nicht extra eingeben.“ „Und wenn er es vergisst?“, meinte der Kleine skeptisch. „Das tut er schon nicht. Da bin ich mir ganz sicher.“ Die Gedanken des Größeren schweiften in die Ferne. „Tief drinnen vergisst er es sicher niemals.......“ Yugi war mittlerweile auf dem Heimweg. Er hatte sich entschlossen zu Fuß zu gehen, weil ihm die frische Luft und der Marsch genug Zeit zum Nachdenken gaben. Alles konnte er noch immer nicht glauben, aber andererseits ein Sturkopf wie Seto Kaiba, der freiwillig nie zugeben würde, dass magische Mächte am Werk waren, hatte sicher keinen Grund nun das Gegenteil zu behaupten. Es musste also stimmen. Das war der einzig logische Schluss, den man ziehen konnte. Außerdem war Seto kein Lügner und Yugi glaubte ihm. Doch trotzdem ging ihm eine Sache nicht mehr aus dem Kopf. < Yami......nein Atemu. > Der Pharao sollte sich eingemischt haben? Sein Freund, den er schmerzlich vermisste, vor allem jetzt wo Joey sich von ihm und den anderen einfach abgewandt hatte. „Bist du wirklich hier gewesen? Und wenn ja...... Warum hast du dich dann nicht bei mir blicken lassen?“ Yugi hauchte die Frage einfach in den vorbeiziehenden Wind. Auf eine Antwort wartete er nicht. Es wäre dumm gewesen zu glauben, dass Atemu plötzlich neben ihm auftauchen und die Sache erklären würde. Yugi wollte gerade um die nächste Ecke biegen, als sich eine bekannte Stimme zu Wort meldete. „Der Pharao konnte nicht lange genug in dieser Zeit verweilen, dass er dir hätte Rede und Antwort stehen können. Es tut ihm sehr leid, sollen wir dir ausrichten.“ Yugis Kopf flog regelrecht zur Seite und erblickte die drei Ägypter, die nun lächelnd dastanden und auf eine Reaktion von ihm warteten. „MARIK, ISHIZU, ODION! WAS MACHT IHR DENN HIER?!“ Yugi umarmte voller Freude einen nach dem anderen und wurde jeweils freudig zurückgeknuddelt. „Verzeih, dass wir nicht eher zu dir gekommen sind, aber wir hatten viel zu tun. Der Pharao hat ständig Kontakt zu Ishizu aufgenommen, aber genaues wollte sie nicht verraten.“ Marik sah seine geheimnisvoll grinsende Schwester sauer an. „Alte Wichtigtuerin.....“, murmelte er beleidigt und Odion lachte los. „Es scheint euch ja allen gut zu gehen.“, meinte Yugi erfreut, als er Odion so unbeschwert lachen sah. „Aber sicher. Wir haben ja nun keine Notwendigkeit mehr darin das Grab des Pharaos zu bewachen und so Zeit für uns und unsere Interessen gehabt.“ < Und sie reden nicht mehr zu geschwollen daher. >, dachte Yugi lächelnd, der sich noch zu genau an die altmodische Sprechweise erinnerte. Ishizu lächelte gütig zu ihrem kleineren Bruder hinüber, der die meiste Zeit auf einem Highway unterwegs gewesen war. Motorradfahren war und bleib seine Leidenschaft. „Aber weshalb seid ihr denn jetzt wieder in Domino?“ Yugi blieb skeptisch. „Versteht mich bitte nicht falsch, es ist schön euch wiederzusehen, aber wenn ihr so plötzlich auftaucht, bedeutet es sicher nichts gutes......“ „Nun......“ Ishizu sah zu ihren beiden Brüdern. „Wir sollten diese Angelegenheit nicht hier auf der Straße besprechen......“ Yugi nickte und so machte er sich mit den Überraschungsgästen auf den Weg nach Hause. Mit einem kurzen Surrgeräusch bestätigte das Sicherheitsschloss der Kaiba Sicherheitsanlage, dass der Wagen erkannt worden war und er sich nun weiter Richtung Haus bewegen durfte. Das Tor schloss sich hinter der schwarzen Limousine und Seto fühlte sich augenblicklich froh, wieder zu Hause zu sein. Krankenhäuser brauchte er so schnell nicht wieder von Innen zu sehen. Alle drei stiegen aus dem Wagen und Seto schloss die große Tür auf, die ins traute Heim führte. „Da sind wir wieder!“, brüllte Mokuba glücklich, als sie in die Vorhalle traten. Noah schrak kurz zusammen und auch Seto schien nicht begeistert. „Mokuba. Hör auf hier rumzubrüllen und such Noah lieber ein Zimmer aus, das dann ab heute seins sein wird.“ Mokuba grinste erfreut und nahm den mittleren Kaibabruder an die Hand. „AU JA! Komm Noah, du kriegst das Zimmer neben meinem!“ Noah, der keine Chance hatte irgendwie zu wiedersprechen, wurde einfach mitgezerrt und die Treppe raufgeschleppt. Seto schüttelte nur den Kopf über Mokubas Art mit seinen armen Brüdern – er zählte sich auf Hinblick in die Zukunft natürlich mit - umzugehen und legte erst mal die Tasche zur Seite, die man ihm ins Krankenhaus gebracht hatte. Dann stand er einfach etwas unschlüssig da und starrte ins Leere. Was sollte er jetzt machen? Arbeit war ja strengstens verboten worden und Seto hatte keine Lust von Ärzten umlagert zu werden, wenn Mokuba rausfand, dass er sich nicht an die Abmachungen hielt......oder schlimmer noch......man schickte ihn womöglich ins Krankenhaus zurück..... < Auf keinen Fall! Da geh ich nicht mehr hin..... > Plötzlich knurrte sein Magen so laut, dass er hätte Tote aufwecken können. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie hungrig er nach den ganzen Strapazen war. Sein Magen forderte sein Recht auf Nahrung ein und Seto war sofort seiner Meinung. Also schlenderte er in die heimische Küche und schaute sich erst mal nach was Essbarem um, was nicht all zu viel Zeit in Anspruch nahm. Die Speisekammer war zum Bersten gefüllt und trotzdem entdeckte Seto nichts auf das er Lust hatte. Gerade griff er versuchsweise nach einer Tüte von Mokubas heißgeliebten Kartoffelchips als...... RUMMS! Seto schrak auf und schlug mit dem Kopf an einen der Regalborde. „AH! VERDAMMT!“ Wütend rieb er sich eine weitere Beule, wenn man den Unfall im Krankenhaus mitzählte. „Was zum......“ Schnell ließ er die Tüte Tüte sein und schlich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Es hatte sich angehört, als hätte jemand einen schweren Gegenstand auf den Boden fallen lassen. Verwirrt schaute er kurz zur Zimmerdecke, aber selbst Mokuba und Noah konnten doch nicht so laut sein, wenn sie oben etwas fallen ließen. Außerdem hatte es sich angehört als käme es aus dem nahen Wohnzimmer. Achtsam näherte er sich besagtem Raum und musste feststellen, dass tatsächlich leise Stimmen zu hören waren. „..pass doch auf.......“, zischte eine Jungenstimme verärgert. Die Antwort vermochte Seto jedoch nicht zu hören, denn die wohl zweite anwesende Person sprach zu leise. Seto konnte es nicht fassen. < Einbrecher? In meiner Villa?! > So etwas konnte doch gar nicht passieren. Wozu hatte er sonst ein speziell ausgeklügeltes Sicherheitssystem für sein Haus entwickelt, wenn nicht dazu ungebetene Gäste fern zu halten......... „...glaubst du jemand hat uns gehört?“ Die Frage, die jemand in den Raum gestellt hatte, war mehr als berechtigt und Seto versuchte seinen Ärger über dieses Fiasko zu unterdrücken. < 125 Stunden Arbeit für die Katz, wenn zwei Kinder hier einbrechen können......> Nach Kindern hörten sich die beiden Personen zumindest an. Seto glaubte zwar, dass er nur zwei gehört hatte, aber es konnten ja auch noch mehr sein. Natürlich hätte er jetzt einfach die Polizei rufen können, aber das hieß zwangsläufig, dass sein System, das als bestes galt, den Anschein erwecken könnte, totaler Schund zu sein........ < Nur über meine Leiche..... > Seto warf einen kurzen Blick durch den offenen Türspalt. Die beiden vorwitzigen Eindringlinge waren leider hinter dem Sofa verborgen. Das einzige, was von ihnen zu sehen war, sah nach einem blauen Capi aus. Seto schlich leise in den Raum. Zuerst würde er sich diese Racker vorknöpfen und dann würde er schon aus ihnen herauskriegen, wie sie es geschafft hatten, reinzukommen. Dann hatte er wenigstens die Chance sein defektes System, wieder zu optimieren. Leise, wie ein Panter pirschte er sich an seine ahnungslosen Opfer heran. Nur noch zwei Schritte und....... „Seto?“ Der in seinem Anschleichversuch gestörte Panter drehte sich um. Mokuba stand in der Tür und sah ihm fragend zu. „Kannst du mir mal sagen, was du hier machst?“ Hinter dem Sofa war es Mucksmäuschen still geworden. Seto drehte sich zu seinem Bruder um und verdeckte so die beiden Eindringlinge. Mokuba musste ja nicht alles wissen. „Nun......“ < Lass dir irgendeine dumme Ausrede einfallen, Seto Kaiba. Los! > „Also.....“ Normalerweise hätte er jetzt geantwortet, dass er irgendwelche Unterlagen suchte, aber er durfte ja nicht arbeiten. Das Verbot war unumgänglich, wenn er nicht wieder im Krankenhaus landen wollte. „Ich wollte...............“ „Jaaaaaaaa?“ Mokuba dehnte die Frage mit voller Absicht aus, während er seinen Bruder mit einem mahnenden Blick bedachte. < Der glaubt echt, dass ich erst zwei Sekunden zu Hause bin und schon wieder am Laptop zum Sitzen komme...... > „Fernsehen?“, meinte Seto nun eher halbherzig, denn die Möglichkeiten entspannender und nichtstuender Beschäftigungen waren nicht gerade groß im Hause Kaiba. Mokuba setzte sein übliches Lächeln wieder auf und nickte zustimmend. „Gute Idee. Du, ich wollte mit Noah noch weg. Einkaufen, für sein Zimmer, du weißt schon.“ Mokuba schien es mit dem Sprechen ziemlich eilig zu haben. Seto hatte nichts dagegen, konnte er sich so in Ruhe dem Geheimnis hinter seinem Sofa widmen, was wesentlich aufregender sein würde, als stupide Programme im Fernsehen durchzusappen. „Gut. Geht nur. Ich werde sicher nichts arbeiten.“, gab Seto noch geduldig zurück. Mokuba sah ihn misstrauisch an. „Sicher?“ „Ja. Ich verspreche es.“ < Heute schon zum zweiten Mal. So langsam fängt er an und misstraut mir. Dabei kann ich mich gar nicht erinnern schon mal....... ok......ab und zu hab ich vielleicht nicht ganz die Wahrheit gesagt. > „Also schön. Aber wehe, du hältst dich nicht dran, Seto.“ Mokuba hielt ihm noch mal rügend den Finger unter die Nase und machte sich dann aus dem Staub. < Manchmal frag ich mich, wer hier der große Bruder ist............> Seto seufzte erleichtert und wartete nur noch auf das Zuschlagen der Haustüre um dann fortzufahren. Aber dazu sollte es nie kommen. „Mann, das war echt knapp. Beinahe hätte Onkelchen uns erwischt.“ Zwei Jungen kamen hinter dem Sofa hervor und richteten sich ächzend auf. „Länger hätte ich es in der Position auch nicht ausgehalten....“, meinte der Junge mit dem Capi. Dieser nahm das störende Ding auch sogleich vom Kopf und kurzes blondes Haar kam zum Vorschein. „Hallo Paps. Lange nicht mehr gesehen, was?“, grinste der Blondschopf und der kleine braune Wuschelkopf tat es ihm gleich. < ......... > Setos Augen starrten und starrten. „Du kennst uns doch, oder?“ Skepsis trat in die Augen beider Besucher, als Seto sich nicht regte. Fragende Blicke wurden sich zugeworfen, aber....... Seto zeigte noch keinerlei Reaktion. Er stand einfach wie stocksteif da. „Das ist doch nicht die falsche Zeit.......“, kam es nun etwas weniger enthusiastisch von den beiden Jungen. „Ihr........“ Die Jungs wechselten verwirrte Blicke. „IHR?!“ „Alles ok? Du siehst so angespannt aus. Freust du dich nicht uns zu sehen?“, meinte Subaru fragend, während sich das Gesicht seines (noch nicht ganz) Vaters in eine Maske des Entsetzens verzerrte. „WAS?! WIE?!“ Seto, der nicht mehr ein noch aus wusste, starrte immer noch ungläubig auf seine beiden Söhne aus der Zukunft, während er wie wild mit den Händen gestikulierte. Das sah aus, als wäre ein verstörtes Huhn los. < ...................... > Sein Gehirn schwächelte erheblich. Hatte er Halluzinationen? Vielleicht litt sein Kopf auch an durch den Krankenhausaufenthalt verursachte Schäden oder die Probleme mit Joey ließen ihn Dinge sehen, die gar nicht da waren. Diese Vermutungen gingen so lange gut, bis Jono seinen Arm ausstreckte und ihn vorsichtig berührte. Ein Schrei verließ Setos Kehle und er sprang entsetzt zurück. < Soviel zum Thema Halluzination. > „Was hast du denn?“, wollte sein Ältester nun besorgt wissen. „Ihr seid echt........“, kam es keuchend aus Setos Mund. Er kam sich vor, als hätte er einen Marathon hinter sich, so raste sein erschrockenes Herz. „Natürlich sind wir das.“, meinte Subaru nun schmollend und schob trotzig die Unterlippe vor. „Das ist echt gemein von dir, dass du dich so aufführst. Wir dachten, du würdest dich freuen, wenn wir mal vorbeischauen......“ Jono unterbrach ihn schnell, als er sah, dass sein Vater nun Angst zu haben schien, Zeitreisen würden nun zur Gewohnheit bei ihnen werden. Deshalb fuhr er schnell fort. „Außerdem dachten wir, du könntest uns helfen. Wir sind nicht ganz freiwillig hier. Es war sozusagen ein Versehen.......“ Seto beruhigte sich wieder. „Versehen?“ Kurzes Nicken. „Ja.“ Es herrschte nachdenkliche Stille im Raum bis Subaru noch etwas einfiel, was er unbedingt noch loswerden wollte. „ÜBERRASCHUNG!“ „ Domino City. Sie wissen nicht einmal annährend, wie groß die Macht dieses Ortes ist.....wie viel Bedeutung er für diejenigen hat, die sich wirklich mit dem Begriff Zeit auskennen.“ Der im Schatten stehende Mann lächelte kurz und warf einen Blick auf die zitternde Gestalt zu seinen Füßen. „Du wolltest doch nicht einfach verschwinden und jemanden warnen......oder?“ Die Gestalt am Boden schüttelte verneinend den Kopf. „Das will ich dir auch nicht geraten haben.“ Kurz drehte der Mann sich um und starrte in einen weißen Nebelschleier, der mitten im Raum schwebte. „Hoffentlich ist ER wenigstens nicht so eine einzige Enttäuschung, wie du es zu sein beliebst.......“ Die Gestalt am Boden rührte sich keinen Millimeter. Sie zeigte weder Schuld noch Angst. „Ich wollte nicht existieren. Es war euer Wunsch.“, entgegnete sie ruhig und schien auf alles weitere zu warten. „Narr.“ Es klang belustigt, nicht wütend. „Du warst bereits die ganze Zeit. Ich habe dir nur Gestalt gegeben.“ Der Mann blickte wieder zu dem am Boden Sitzenden. „Aber ich habe dir vielleicht zuviel Freiheit eingeräumt. Dein Dasein könnte uns verraten........“ Kurz herrschte Stille, nur unterbrochen von dem stetigen Rieseln einer großen Sanduhr. „Aber andererseits...... Durch dich kann ich genau sehen, ob alles zu meiner Zufriedenheit verläuft. Der Mann drehte sich um und.....“ Eine schnelle Bewegung mit der Hand und die Gestalt vor ihm war verschwunden. „Trotzdem wird es ab jetzt weniger Freiheit für dich geben, obwohl man es so nicht direkt bezeichnen kann...... Schließlich ist auch Freiheit nichts als eine Illusion.“ ------------------------------------------------------------------------------- Das war es. Ich hoffe, dass es auch gefallen hat. Ach ja. Bei "Schicksalskinder" bin ich jetzt beim 3ten Kap angekommen und wer interesse hat, kann es sich mal anschauen. Hab euch alle ganz doll lieb und freu mich schon auf euer hoffentlich zahlreiches Feedback Kapitel 9: Ernsthaft -------------------- Hallo ihr Lieben. Endlich habe ich es geschafft euch ein neues Kapitel zu schreiben. ACHTUNG ACHTUNG Das hier ist eines der kompliziertesten Kapitel, die ich je verfasst habe. Es geht um den Begriff Zeit und was damit zusammenhängt. Musste sogar philosphisch werden. Also bitte alles gut durchlesen, denn jede Info wird noch wichtig werden. Da es eine ganze Menge Veständnisfragen zu meinem letzten Teil gab, hab ich euch eine Charakterübersicht gemacht, die ich nun immer aktualisieren werde. Da könnt ihr zum Teil nochmal nachlesen, wer wer ist und was er so treib. Natürlich verrate ich noch nicht alles. Dann wär es ja gleich langweilig. Wer nach diesem Pittel noch Fragen hat, kann mir gern schreiben. Mein GB, sowie meine ENS-Zentrale ist euch immer offen.^_^ Aber ich wünsch euch trotzdem mal viel Spaß! @alle meine Kommischreiber: ich hätte nie gedacht, dass ich je soviele Leser bekommen würde. Ich fühle mich sehr geehrt und geschmeichelt und möchte mich deshalb noch mal herzlichst bedanken. DANKE! Außerdem war ich echt überrascht, wie viele von euch dabei sind, die sich über alles mögliche Gedanken machen und mir die tollsten Fragen stellen. Manchmal sitz ich dann vor dem PC und denke: Darüber hab ich mir gar keine Gedanken gemacht......äh......sollte ich vielleicht mal. In dem Sinne freue ich mich ganz besonders über solche Denkanstöße und bitte euch daher nicht aufzuhören mir Fragen zu stellen. Freue mich immer auch über Kritik, egal ob positiv oder negativ. Fühlt euch alle von mir geknuddelt! ------------------------------------------------------------------------------- Nachdem Seto sich erst mal in aller Ruhe einen noch viel beruhigenderen Schluck Kaffee aufgesetzt und dann gegönnt hatte, war er auch endlich bereit sich die sicherlich haarsträubende Geschichte seiner beiden Zukunftssprösslinge anzuhören. Von wirklich Wollen konnte natürlich gar keine Rede sein. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er das nächste Zukunftstaxi angerufen und die beiden wieder nach Hause zurückgeschickt und zwar dorthin, wo sie auch eigentlich hingehörten. Leider hatte Domino so etwas wie Zukunftstaxis nicht zu bieten. Eine echte Marktlücke, wenn man Seto Kaiba hieß und so langsam in immer verrücktere Zeitverstrickungen geriet. < Wenn mich das nächste Mal eine seltsame Stimme ruft und eine komische Gestalt mich anquatscht, sollte ich besser in das nächste Flugzeug steigen....... Hätte ich nur vorher dran gedacht. > Seto seufzte kellertief und trank lieber noch etwas mehr von seinem sonst so heiß geliebten Kaffee. Aber bald schon spürte er, dass ihn das Getränk nur unangenehm hibbelig machte, anstatt ihn zu beruhigen. < Verflucht. Es ist auch auf nichts mehr Verlass.> Angenervt stellte er die Tasse ab und schaute zu seinen Kindern rüber. Diese waren jedoch beide ganz vertieft in die Betrachtung seines Zimmers. Er war mit voller Absicht hier hoch gegangen, aus dem ganz einfachen Grund, dass Mokuba hier nie einfach unangekündigt reinplatzte........außer vielleicht bei echten Notfällen...... Aber ansonsten hatte er hier seine Ruhe und sie liefen allesamt nicht Gefahr aufzufliegen. Dass gegenüber Mokuba rauskam, wer hier plötzlich zu Besuch war, das hätte ihm grade noch gefehlt. Vor allem hätte dieser ihn nur noch mehr wegen Joey unter Druck gesetzt, wenn er die Insiderinfos von Jono und Subaru in die Finger bekam. < Nur über meine Leiche. > Seto konnte schon praktisch das breite Grinsen seines kleinen Bruders vor sich sehen. Was Noah denken würde, mal ganz ausgeschlossen....... „Paps?“ Erschrocken hob Seto den Kopf. < An die Anrede werd ich mich wohl nie gewöhnen können. Wie kommt mein Zukunfts-Ich nur damit klar...... > Setos Erinnerungen glitten einen Moment lang zu dem Gesicht seiner Zukunftsversion ab und er verzog angesäuert den Mund. Fast wäre ihm entfallen, wie verrückt sein anderes Ich war und was für verquere und viel zu lasche Ansicht er mit Kindererziehung hatte. < Darf auf keinen Fall vergessen, nicht so zu werden. > „Hörst du zu?!“, fragte Subaru anklagend und Seto zeigte endlich die Bereitschaft wirklich aus seinen Gedanken aufzutauchen und die Öhrchen zu spitzen. „Hhhh. Also dann, schießt los.“ ...und Seto machte sich bereit, dem Unmöglichen zu lauschen, von dem er genau wusste, dass es durchaus möglich war. Leider. Inzwischen im Wohnzimmer der Mutos, hatten sich alle versammelt. Yugi hatte nicht lange gefackelt und auch Tea und Tristan zu sich eingeladen. Außerdem hatte er niemand anderen als Ryou vor seiner Haustür gefunden und zwar nicht allein. Es war ein ganz schöner Schock für alle Beteiligten gewesen, Bakura wiederzusehen, aber als dieser versichert hatte, nicht gekommen zu sein um die Weltherrschaft an sich zu reißen, hatten sich die Gemüter auf ein angebrachtes Maß an Misstrauen beschränkt .......und nun saßen sie eben alle da und hörten zu, was die Ishtas zu erzählen hatten. Irgendwie hatte man sich nicht mal absprechen müssen, um zu wissen, dass die Welt wieder mal irgendwie gerettet werden musste. Aus welchem Grund? Das würden sie sicher noch erfahren. Aber ansonsten wunderte es niemand, dass die Ishtas nicht wegen eines Kaffeekränzchens gekommen waren. Die Bande tauchte eben immer nur dann auf, wenn was los war. Dass Bakura nun neben Ryou auf dem Zweisitzer saß, war nur ein minimaler Beweis, dass ihre Vermutungen stimmten. „Lass mich raten.......“, grinste Tristan. „Yugi soll die Welt retten.“ Die Ishtas sahen sich der Reihe nach an und Ishizu straffte die Gestalt. Wie eindrucksvoll sie das im Sitzen hinbekam wusste niemand. Aber sie konnte es. Sofort hatte sie die Blicke aller Anwesenden ohne große Mühe auf sich gezogen. „Es geht um die Zeit.“, fing Ishizu wie immer äußert mysteriös an. Sie wollte gerade erst richtig loslegen, als Bakura ihr dazwischen fuhr. Bei ihm wirkte diese Show nur zeitweise. Sprich: Fast gar nicht. Genauer: Zehn Sekunden. „Bla bla bla..... Könntest du nicht mal nen Zahn zulegen und gleich zu dem wichtigen Teil kommen. Ich hab echt keine Lust auf nichtssagendes Mysticgequatsche.“ Marik durchlöcherte Bakura sofort mit Todesblicken, während dieser ihn einfach ignorierte. Odion hatte sich ein Stück erhoben und es sah so aus, als wäre er nicht abgeneigt ein wenig handgreiflich zu werden, weil jemand seine Schwester angeblafft hatte. Ishizu blieb stattdessen völlig locker und holte missbilligend Luft. „Nun gut. Aber beschwere dich hinterher nicht, wenn du es nicht verstehst.“ „Na also. Geht doch.“, gab Bakura sein Kommentar ab und es herrschte nach kurzer Stille, in der Yugi hoffte, dass Odion Bakura nicht an die Gurgel ging, wieder aufmerksames Schweigen. Da hatte die Familie Ishta nun endgültig die Prioritäten geklärt und war doch tatsächlich zu einer echten Familie zusammengewachsen. „Es ist so. Ihr müsst im Grunde nur dafür sorgen, dass die Zeit in geregelten Bahnen weiterläuft.“ Geschockte Blicke. „Wie jetzt?“, kam ein nicht gerade vor Intelligenz strotzendes Kommentar von Tristan. Aber alle anderen hatten ebenfalls keine Ahnung, was Ishizu meinte. Sie sollten die Zeit regeln? Aber sicher doch! Und beim nächsten Mal mussten sie bestimmt das Universum neu gestalten. Die Planeten brauchen einen neuen Anstrich, Yugi. Mach mal. „Geht das noch etwas genauer?“, motzte Bakura gleich wieder los. Man konnte ihm nicht mal verübeln, dass er genervt war. Was sollte man schließlich von solch verwirrenden Aussagen halten? Konnte Ishizu nicht einmal vernünftig Klartext reden? „Bakura bitte. Beruhig dich. Ishizu war sicher noch nicht fertig mit erzählen.“, beschwichtigte Ryou seinen Yami sofort und komischerweise schien Bakura tatsächlich ruhiger zu werden, während Ryou ihm lieb über den Arm strich. Tristan wollte dazu eine klitzekleine Frage loswerden, denn sein starrender Blich sprach Bände, aber Bakura knurrte nur leise und niemand traute sich danach, dieses Verhalten zwischen ihm und Ryou anzusprechen. Ishizu räusperte sich kurz, sodass die Aufmerksamkeit aller, wieder voll und ganz auf ihr lag, bevor sie fortfuhr. „Ich will versuchen, es euch zu erklären.“ Das war auch bitter nötig. Alles hörte gespannt zu. „Überall auf der Welt gibt es gewisse Zeitknoten. Das sind Punkte, die in der Geschichte der Menschheit und der Entstehung der heutigen Welt eine große Rolle spielen.“ Verständnislose Blicke. Ishizu rollte mit den Augen. „Ich will es anders ausdrücken. Wenn der Pharao vor 5000 Jahren Zork nicht besiegt hätte, gäbe es diese Welt, wie wir sie heute kennen gar nicht und die Erde wäre ein zweites Schattenreich. Soweit klar?“ Yugi, der es natürlich am ehesten begriffen hatte, nickte kurz. „Du meinst also Ereignisse, die so wichtig sind, dass wenn sie nie passiert wären, alles anders gekommen wäre?“ Ishizu nickte zustimmend. Die anderen sagten erst mal nichts dazu. Sie mussten sich das ganze noch mal durch den Kopf gehen lassen. Aber Ishizu sah schon, dass nicht alle wie Yugi ein bisschen voraus dachten. „Noch ein Beispiel. Wenn es bestimmte Menschen nie gegeben hätte, dann gäbe es z. B. keine Menschenrechte für alle. Vielleicht hätten wir dann jetzt noch Sklaven.“ Ryou stieg in die Was-wäre-wenn- Diskussion mit ein. „Ich versteh schon. Wie Abraham Lincoln z. B.“ Ishizu nickte. „Aber ich dachte immer, dass die Geschichte sich na ja.......“ Ryou hielt kurz inne um seine Gedanken zu ordnen. Nun würde der Extrakurs in Philosphie sich wohl doch auszahlen. „Manche Philosophen behaupten ja, dass sich die Geschichte praktisch selbst repariert. Sie sind der Meinung, dass sich die vergangene Dinge, eben weil sie in der Vergangenheit einmal so waren wie sie eben waren, nicht verändert werden können. Ich glaube, dabei geht es um Zeitschleifen etc.“ Wieder herrschte erschlagene Stille. „Also ich versteh nur Bahnhof.“, gab Tristan auf und ließ sich entnervt in das Sofa zurücksinken. „Ich auch.“, gestand die sonst so kluge Tea leise und sah beschämt zu Boden. Ishizu nickte kurz. „Ich verstehe.“ Sie überlegte angestrengt, was sie nun tun sollte, kam aber auf keine gute Idee. „Nun gut, wenn die Millenniumsgegenstände noch existieren würden, dann wäre alles viel einfacher. Dann könnte ich euch allen einfach zeigen was ich meine, aber so..........“ „Vielleicht. Darf ich es mal versuchen?“, fragte Marik lieb und seine Schwester nickte zustimmend und froh kurzzeitig von der Last des Erzählens befreit worden zu sein. „Also. Stellt euch mal vor, dass Yugi als Kind einen Unfall gehabt hätte und wäre dadurch gestorben.......“ Bevor er jedoch weiterreden konnte, fiel ihm Tristan wütend ins Wort. „HE! So was sagt man nicht!“ „Nur rein hypothetisch, Tristan. Beruhige dich. Marik würde doch nie wollen, dass Yugi was zustößt.“, meinte Tea sofort und Tristan schwieg peinlich berührt. „Ach so. Sorry, Marik.“ Dieser lächelte nur gutmütig. „Schon gut.“ „Dann red ich jetzt weiter, ok?“ Zustimmendes Nicken. „Also. Was wäre dann wohl passiert, wenn wir annehmen, (kurzer Blick auf Tristan) dass es Yugi nicht gegeben hätte?“ „Dann hätte er das Puzzle nicht zusammensetzen können.“, meinte Tea sofort. „Richtig, und was hätte das bedeutet?“, wollte Marik wissen. „Dann.....äh....... wäre der Pharao nie aufgetaucht und hätte Pegasus und alle anderen nicht aufhalten können?“, meinte Tristan und Marik nickte. „Versteht ihr jetzt, worauf wir hinauswollen. Ereignisse führen nun mal zu anderen Ereignissen und es ist leider nicht so wie Ryou meinte, dass sich die Zeit selbst repariert. Wenn Yugi als Kind gestorben wäre, bevor er das Puzzle zusammengesetzt hätte, dann hätte der Pharao seine einzige Möglichkeit verloren, wiedererweckt zu werden. Er wäre für immer im Puzzle eingesperrt gewesen und hätte keine einzige Bedrohung, die auf uns zugekommen ist, aufhalten können.“ Das war schon harter Tobak für alle Anwesenden und musste erstmal verdaut werden. „Heißt das, es hätte keinen.....sagen wir mal......zweiten Yugi gegeben?“, vergewisserte sich Ryou noch mal zum Verständnis. Marik schüttelte den Kopf. „Selbst wenn es jemanden gegeben hätte, der das Puzzle hätte zusammensetzen können, er hätte niemals mit dem Pharao verschmelzen können. Yugi wurde bereits durch die Handlungen seines Großvaters ausgewählt und weil eben nur seine Seele eine Verbindung zum Pharao hat, hätte es keinen anderen geben können.“ „Was Marik eigentlich deutlich machen will, ist, dass es Ereignisse gibt, die nur einmal, zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt von einer ganz bestimmten Person, an einem ganz bestimmten Ort ausgeführt werden können.“, versuchte Odion es diesmal deutlich zu machen. „Versteht ihr es soweit?“, wollte Marik nun wissen und bekam diesmal ein zustimmendes Nicken von allen, selbst von Tristan. „Was ist denn dann unser Problem? Müssen wir dafür sorgen, dass etwas ganz bestimmtes passiert?“, kam Tristans Frage sofort und Ishizu schüttelte den Kopf. „Nein. Ihr müsst verhindern, dass etwas sehr wichtiges verändert wird.“ „Und was?“, wollte Yugi wissen. „Es geht um diese Stadt. Domino City.“ „Aber was soll denn an Domino City so wichtiges sein? Das versteh ich nicht?“, fragte Tea nun frei heraus. „Es ist doch nur eine Stadt von vielen.“ „Das würde durchaus zutreffen, aber durch die vielen magischen und mystischen Ereignisse, die nicht nur seit ihr Entstehung, sondern auch schon vorher aufgetreten sind, ist dieser Ort im Laufe der Zeit zu einem Knotenpunkt geworden.“ „Was heißt das im Klartext?“, maulte Bakura und diesmal störte niemanden sein schroffer Tonfall. Sie kamen der Lösung dieses Rätsels näher, das konnte jeder spüren. „Das heißt.“ Ishizu holte tief Luft. „Wenn es eine gewisse Person, von der nicht einmal der Pharao genau weiß, wer es ist, schafft, an den Ursprung dieses Punktes heranzukommen, dann ist er in der Lage über die Kraft dieses Ortes alle anderen Knotenpunkte anzutasten.“ „Was bedeutet?“ „Dann hat er die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in seiner Gewalt.“ „Oh nein.“, machte Tea erschrocken und Ishizu konnte ihr da nur beipflichten. „Dann sind wir alle in großer Gefahr.“ Es stellte sich eine kurze Denkpause ein, als Opa Muto eintrat. „Na ihr Lieben? Alles in Ordnung bei euch?“ Yugi, wie auch der Rest nickte halbherzig. „Das sieht mir aber gar nicht danach aus. Gibt es wieder Probleme?“ „Ist echt nicht schwer zu erraten, wenn hier alle rumsitzen, oder?“ Tristan grinste breit und versuchte so die Stimmung ein wenig zu lockern. „Da habt ihr aber Glück. Ich hab nämlich grade ein paar Leckereien eingekauft. Wie wär’s, wenn wir uns Tee machen und dann erst mal was Feines essen?“ Begeisterte Zustimmung, selbst von dem kleinen Miesepeter Bakura. Trotzdem wusste jeder, als sie vom Wohnzimmer in die Küche wechselten, dass dieses heikle Thema noch nicht abgeschlossen war. Bei diesen düsteren Aussichten........ Da konnte nicht mal Kuchen drüber weg helfen. Joey ließ sich seufzend auf die Bank sinken. Außer ihm befand sich zur Zeit niemand in der Umkleide, der Fußballmannschaft und so hatte er hier wenigstens seine Ruhe. Langsam war er am Zweifeln, ob es so eine gute Idee gewesen war bei fast 30°C im Schatten, das Schulmaskottchen für die Fußballmannschaft zu spielen. Aber leider war er nun mal fest eingeplant und da ließ sich vorerst auch nichts dran ändern. Außer er fand jemanden, der dumm genug war jetzt Ersatzmännchen zu spielen. Die Chancen waren gering......... Sehr gering. < Ach mach dir doch nichts vor. NIEMAND wäre so blöd! > „Grmph.“, ächzte Joey leise und befreite sich langsam von dem ekelhaften Polyesteranzug. < Wer ist bloß auf die dumme Idee gekommen, dass wir in Japan einen Truthahn brauchen???? > Tja. Kein Witz. Irgendwer hatte sich einfach gedacht, dass die Mannschaft unter dem Namen „Mortal Turkey“ sicher wunderbar auffallen würde. < Was die nur immer alle mit ihren englischen Ausdrücken haben........ > Der Anzug war mehr als nur unbequem. Dieses bunte Polyester in mehreren Lagen, war nicht mal fähig den vielen Schweiß aufzusaugen, den man so unterwegs loslassen musste. Im Gegenteil........ Das Ding begann nach einer gewissen Zeit unangenehm zu riechen. Kurz gesagt: Joey stank bereits nach ein paar Minuten darin zum Himmel. Außerdem wurde seine schlechte Laune dadurch auch nicht gerade besser. Er hatte versucht in Ruhe und vor allem allein mit Reiden zu reden, aber ohne Erfolg. Dauernd hatte einer der Mannschaftskameraden gestört oder Reiden war ihm demonstrativ sauer aus dem Weg gegangen. Es nervte einfach nicht zu wissen, wo man stand. Und dann war da noch was............. Auf dem Weg zum Schulsportplatz hatte er Yugi mitsamt den Ishtas auf der Straße gesehen. Da Joey bisher bei allen Abenteuern seiner Freunde dabei gewesen war, brauchte es nur diesen kurzen Anblick um bei ihm die Alarmglocken schrillen zu lassen. Jeder, der auch nur einen Funken Verstand hatte und bei den ganzen.......nun ja........Zwischenfällen dabei gewesen war, hätte genauso empfunden. Tatsache jedoch war und blieb......... < Diesmal geht es mich nichts an. Es ist nicht meine Angelegenheit.> Joey pfefferte seinen Truthahnkopf in eine Ecke des Umkleideraumes. < Die müssen halt mal sehen, wie sie selber klar kommen. Kann ja nicht immer ein Joey Wheeler dabei sein, der ihnen hilft....... > Aber egal wie oft er schon versucht hatte, sich genau diesen Standpunkt einzureden. Es ging nicht. Es fuchste ihn einfach, nicht zu wissen, was seine ehemaligen Freunde so trieben und welche Bedrohung sie diesmal erwartete. Dass es eine geben musste, stand völlig außer Fragen, die Ishtas als Sprechrohr des Pharaos kamen immer nur dann, wenn was los war. Nie hatte er erlebt, dass sie alle drei einfach so zu Besuch auftauchten. Es half alles nichts. Joey musste sich tief drinnen einfach eingestehen, dass Reiden hin oder her, nicht so interessant war, als zu wissen, was im Hause Muto vor sich ging. Dort wurden gerade die Kuchengabeln zur Seite gelegt und zufrieden geseufzt. Schokoladenkuchen war doch etwas feines und für alle nicht Schokofans hatte es Erdbeertörtchen gegeben. „Das hat echt gut getan.“, schwärmte Tea und Tristan nickte nur zustimmend. Er hatte den meisten Anteil an Schokokuchen verputzt ohne mit der Wimper zu zucken. Bakura hatte sich nach gutem Zureden von Ryou dazu herabgelassen wenigstens ein Erdbeertörtchen zu probieren, was dann auch gänzlich in seinem leeren Magen verschwunden war. Heimlich und ohne viel Aufsehen zu erregen, waren dann noch ein Paar gefolgt. Schließlich hatte der Grabräuber seit seiner Widerauferstehung nichts mehr gegessen und das konnte schon schlauchen. „Dann schlage ich vor, dass wir zum eigentlichen Thema zurückkehren.....“, meldete sich nun die etwas ungeduldig wirkende Ishizu zu Wort. Niemand mochte ihr wiedersprechen. Zwar war auch keiner scharf darauf, noch mehr zu erfahren, so nach dem Motto: Was man nicht weiß........ aber leider brauchten sie die Infos um überhaupt etwas unternehmen zu können. Ganz im Dunkeln tappen, wie damals bei Dartz wollte niemand mehr. Das war schon knapp genug gewesen und hätte ohne die drei besonderen Drachen auch nie im Leben funktioniert. Trotzdem....... Es gab nun mal Dinge, bei denen man sich wünschte, nichts gewusst zu haben. Dann hätte man sicher besser schlafen können. Den Freunden erging es nun mal öfter so und oft war es nicht leicht damit klar zu kommen. Da halfen auch Erfahrungswerte nicht weiter. Jeder neue bevorstehende Weltuntergang war immer wieder ein Schock, der einen für alle Zeiten prägte. Yugi hatte sogar noch mehr zu verdauen, als die anderen. Nicht nur, dass er stets hautnah dabei gewesen war, nein........ zur Zeit trug er auch noch Kaibas geheimes Abenteuer in Gedanken mit sich rum. Und jetzt wieder eine neue Katastrophe? War ein normales Leben als Teeny nicht schon schlimm genug? Konnte man nicht einfach einen normalen Alltag erleben? Als Ishizu fortfuhr wusste Yugi jedenfalls die Antwort, die auf ihn zutraf...... Anscheinend nicht. „Zu eurer Aufgabe. Der Pharao hat mir mitgeteilt, dass es irgendwo in Domino City einen Ort gibt, von wo aus man in die Geschicke der Zeit eingreifen kann. Diesen Ort müsst ihr finden, um denjenigen erreichen zu können, der für alles verantwortlich ist.“ „Klingt ja gar nicht so schlimm.“, meinte Ryou, der absolute Optimist, sofort. „Täuscht euch nicht. Das war noch nicht alles.......“ „Wär ja auch zu schön gewesen......“, stöhnte Tristan auf, hielt dann aber die Klappe, als er Ishizus Blick auf sich spürte. „Es gibt da ein Ereignis, dass auf jeden Fall eintreffen muss. Selbst wenn ihr die Person findet, die mit der Zeit spielt, nützt es nichts sie aufzuhalten, wenn inzwischen nicht dieses bestimmte Ereignis eintritt. Ihr müsst also verhindern, dass diese Person es schafft, dieses bereits geschehene wichtige Ereignis zu zerstören.“ „Und was.........“ Marik stoppte Yugis Frage, bevor er sie stellen konnte. „Das ist nicht alles, was ihr wissen müsst. Die Dinge haben sich schon geändert. Das ist auch der Grund, warum es dieser Person gelingen konnte, in unsere Zeitsphäre zu gelangen.“ „Was soll sich denn geändert haben? Es ist doch gar nichts Großes passiert, seit wir den Pharao zurückgeschickt haben.....“, meinte Tea sofort. Ishizu schaute Yugi an, was diesen zusehends nervös machte. Er wusste genau, worauf sie anspielte und es gefiel ihm nicht. Er hatte Kaiba....nein, sogar Seto jetzt für ihn....... versprochen nichts zu sagen und daran wollte er festhalten. Das Vertrauen des Firmenchefs jetzt zu missbrauchen...... Nein. Das kam gar nicht in Frage. „Yugi? Was ist denn?“ Tea schaute ihn bereits ganz besorgt an und Yugi konnte nicht anders, als noch etwas unbehaglicher zu gucken. Warum musste ihn Tea auch so weich werden lassen? „Es ist nichts. Mach dir keine Gedanken.“ Diese verdächtige Wortwahl ließ nun auch Tristan aufhorchen. „Was ist los? Du hast doch was, mein Alter. Komm, spuck’s aus. Wir sind doch hier unter uns.“ Yugi schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Freunde. Ich hab versprochen, nichts zu sagen.“ Das ließ einige dann doch hellhörig werden. „Ist was mit Joey?“ Yugi, der ein absolut schlechter Lügner war, konnte es nicht verbergen, dass er schuldbewusst aussah, während er versuchte nicht näher auf das Thema einzugehen. „Es ist nichts.“ „Also doch was mit Joey. Ich dachte, wir wären uns einig, was ihn betrifft.“, meinte Tristan nun beleidigt und versuchte sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Ihn hatte Joeys Vertrauensbruch mit am stärksten verletzt. Immerhin kannte er Joey schon, bevor er Yugi und den Rest getroffen hatte. Sie hatten soviel gemeinsam durchgestanden und dann hatte Joey sich einfach von ihnen abgewendet. „Tristan. Es tut mir echt leid. Aber es ist nicht so wie du denkst.“, versuchte Yugi seinem Freund klar zu machen, aber es funktionierte nicht. „Ach lass es einfach. War klar, dass du nicht in der Lage bist, ihm mal einen Denkzettel zu verpassen. Sobald er irgendwas von dir will, springst du ihm gleich wieder zur Seite......“ „Nein, Tristan. Ich hab nicht mit Joey geredet.“ Tristan schnaubte verächtlich. „Aber sicher Yugi.......“ „Er sagt die Wahrheit.“, funkte nun Ishizu dazwischen. „Aber es stimmt auch, dass es unter anderem um Joey geht.“ Yugi wurde nun unbehaglich zumute, während Tristan sich etwas überrascht beruhigte. „Was? Ich kapier kein Wort!“ Ishizu versuchte Yugi nicht anzusehen, als sie sagte. „Es ist wichtig, dass sie alles erfahren.“ „Das geht nicht.“ Yugi sprang entrüstet auf. „Ich hab ihm versprochen zu schweigen und ich halte, was ich verspreche. Das würde ich auch umgekehrt erwarten!“ / Es ist auch nicht nötig, dass du etwas sagst. / Mischte sich plötzlich eine vollkommen neue Stimme ein. Sie klang, wie ein Windhauch aus weiter Ferne. „Mein Pharao.“, erwiderten die Ishtas sofort im Chor und der Rest schaute nur betröppelt in leere Luft. „Atemu?“, wollte Yugi zweifelnd wissen und die Stimme schien sich über die Anrede zu amüsieren, als sie weitersprach. / Aber natürlich, Yugi. Wen hast du erwartet? Schließlich bin ich doch mit für alles verantwortlich. / „Das stimmt doch nicht.“ Yugi wusste ja, dass Atemu es nur gut gemeint hatte und schließlich hatte er durch die Kaibas Zeitreise allen geholfen. / Nein Yugi. Diesmal habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe durch mein Handeln, jemanden aufgeweckt, der nicht hätte aufwachen dürfen./ „Dann weißt du, wer es ist?“ / Nein. Ich kann nur spüren, dass er da ist. Mehr nicht. / „Aber........“ / Kein Aber. Ich werde euch nun erzählen, was inzwischen geschehen ist und ich bitte euch gut zuzuhören, denn ich kann nicht lange bleiben. / „.....und dann haben wir diesen Raum gefunden.“, meinte Subaru schnell, weil er auch mitreden wollte. „Unter dem zerstörten Duell Dom?“, fragte Seto noch mal nach und seine Söhne nickten. Im Kopf ließ der junge Firmenchef noch mal alle Informationen, die er in den letzten Stunden erhalten hatte, Revue passieren. In der Zukunft hatten sie es geschafft durch den Zauberer der Zeit, alles wieder aufzubauen, bis auf ein paar außerhalb liegende Gebäude, für die die Kraft der Karte nicht mehr gereicht hatte. Jeder weitere Versuch die Karte zu nutzen, war fehlgeschlagen und so hatten man eine Art Bürgerversammlung einberufen, um alles weitere zu besprechen. Die Bewohner, die nicht im Kampf ihr Leben gelassen hatten, gründeten schließlich eine Mannschaft aus Hilfskräften, die bereit waren, alles übriggebliebene aufzubauen. Außerdem hatten sie neue Kontakte zu den Städten außerhalb Dominos gesucht, um alles wieder so organisieren zu können, dass Handel und Wirtschaft wieder liefen. Nur wenn es gar nicht anders ging und keine Einsicht unter den Leuten zu erwarten war, wurde freundlich auf die immer noch intakten Gürtel verwiesen und es herrschte plötzlich äußerste Hilfsbereitschaft. Eben bei diesen Aufbauarbeiten waren ein paar ehemalige Mitarbeiter der Kaiba Corp. unter dem Duell Dom bei der Suche nach den verlegten Wasserrohren auf einen unterirdischen Gang aufmerksam geworden, der wohl während der Jahre in Vergessenheit geraten war. Es hatte sich schließlich rausgestellt, dass der Gang zu einem unterirdischen Tunnelsystem führte, worüber man einfach die Stadt errichtet hatte. Dort hatten sie dann einen Raum entdeckt, indem eine merkwürdige Art von Maschine aufgebaut gewesen war. Mokuba hatte sich ihrer angenommen und das Geheimnis fast entschlüsselt, als etwas kaputt gegangen war. Während der Onkel der beiden Kinder losging, um seinen Bruder zu holen, hatte Jono seine Neugier nicht zügeln können und war in das Innere der eiförmigen Maschine gestiegen. (Anmerkung der Autorin: wer es kennt, sollte hierbei an Kingom Hearts 2 denken, dort wo Sora aufwacht.) Subaru war seinem Bruder kurzerhand gefolgt und nun waren sie beide in Setos momentaner Zeit gelandet. „Dann habt ihr also keine Ahnung, wie ihr hier wieder weg kommt?“ “Nein. Aber wir dachten uns, dass ja dasselbe Ding unter deinem Duell Dom sein muss und deshalb.......“ < .......seid ihr hier bei mir. Schon klar. > Seto rieb sich entnervt die Stirn. Selbst wenn er nun unter dem Duell Dom nach diesem Ding graben ließ, hieß das noch lange nicht, dass sie auch fündig werden würden. < Warum nur immer ich? > „Alles ok?“ Subaru, der die gedrückte Stimmung nicht mochte, schmiegte sich sofort ganz lieb an seinen verstörten Papa. Für ihn war es völlig gleich, ob Seto nun sein Zukunftspapi war oder nicht. Seto blieb Seto und er hatte ihn ganz doll lieb. Jono schmunzelte nur, als er sah, wie sein junger Vater seinem kleinen Bruder ganz automatisch über den Kopf streichelte. Manche Dinge änderten sich nicht, weil sie einfach dazu gehörten. Der Körper führte sie ganz von selbst aus, ohne dass man etwas dagegen tun konnte. Vor allem wenn es um die Familie ging, war das so. Subaru hatte ein glückliches Lächeln aufgesetzt, während er zuversichtlich in Setos Pulli nuschelte: „Mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher, es kommt alles wieder in Ordnung. Das schaffen wir schon.“ Seto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Was heißt denn hier wir? So wie ich das sehe, soll ich jetzt irgendeine Baufirma engagieren, die ein Loch buddelt und euch den zugeschütteten Gang aufmacht.“ Subaru, der nie auf den Mund gefallen war, meinte nur keck. „Schon, aber wenn die damit beschäftigt sind, können wir dir helfen, dass du Mama rumkriegst. Ihr seid doch noch nicht zusammen, gell?“ Seto, völlig geschockt über soviel kindlichen Übermut, konnte nichts erwidern. Konnte man es ihm etwa an der Nasenspitze ansehen, dass er und Joey nicht zusammen waren? Hatte er eine Botschaft auf der Stirn stehen? „Woher.........?“ Jono versuchte es zu erklären, sah seinen Bruder dabei tadelnd an. „Subaru wollte sich nicht frech werden........ Das geht uns nämlich nichts an und außerdem ist es unhöflich so was zu sagen“, meinte er zu seinem Bruder, der schuldbewusst drein sah. „.......Aber wir wissen natürlich, dass es zeitmäßig nicht passt und dann......na ja........“ Subaru sprach für seinen Bruder ungefragt weiter. Er konnte einfach nicht anders. „Du siehst unglücklich aus.“, platzte es aus ihm heraus. Seto klappte die Kinnlade runter. All die Jahre hatte er sich soviel auf sein Pokerface eingebildet und nun kam einfach ein kleiner Junge daher und durchschaute ihn prompt. Das war zuviel, selbst für jemanden wie ihn. Er konnte nicht verhindern, dass die Fassade sofort bröckelte. „Was ist los? Stimmt was nicht?“, wollte Jono sofort alarmiert wissen. Er ahnte genau wie Subaru den Ärger bei seinen Eltern einfach voraus. Das lag wohl in den Genen..... oder einfach daran, dass der Junge seine Pappenheimer kannte. Seto schwieg. Wie sollte er auch seinen Kindern, die so große Stücke auf ihn hielten, klar machen, dass er ein Versager war? Er war feige gewesen und nun war Joey in die Arme eines anderen gewandert ...........und zwar ohne Vorwarnung. Für ihn war es ja schon schlimm genug, aber für zwei Kiddis aus der Zukunft, die es nicht anders kannten, als dass ihre Eltern zusammen gehörten und nicht mal die vorangegangenen Ereignisse sie hatte trennen können............für sie musste es furchtbar sein zu erfahren, dass........... < Auf keinen Fall. Lass dich nicht so hängen, Kaiba! Das hat es noch nie gegeben und das wird es auch nicht geben. Reiß dich zusammen! > „Ach. Na ja. Ich hab es Joey noch nicht gesagt.“ Jono lächelte sofort. „Das macht doch nichts. Du hast doch Zeit.“ „Wir helfen dir auch.“, mischte sich der kleine Liebesexperte Subaru sofort mit völlig ernster Miene ein. „Mit uns zusammen kriegst du Mama auf jeden Fall rum.“ Seto konnte nicht anders, als dem kleinen durch das dichte Haare zu wuscheln, so wie er es bei Mokuba auch noch gerne tat, wenn dieser mal wieder erwachsener sein wollte, als er war. „Wo hast du dieses großspurige Gerede bloß her?“, tadelte er lieb. < Also von mir hat er das sicher nicht. > Im Hause Muto war eine regelrechte Grabesstille eingekehrt und die toppte jede Stille, die bisher dort geherrscht hatte. „Neeeee, oder? Das ist doch ein Witz?“ Tristan war aufgesprungen. „Unser Joey und.....?!“ Der Braunhaarige wagte nicht einmal daran zu denken, diesen Namen auszusprechen. Wütend und mit dem Gefühl hintergangen worden zu sein, drehte er sich zu Yugi um. „Und du wusstest davon?!“ Yugi wurde auf seinem Sessel immer kleiner. „Ja, aber auch erst seit heute.......“, wisch er halbherzig Tristans deutlichem Vorwurf aus. Tea war komischerweise weitaus weniger geschockt. „Das erklärt natürlich so manches...“ In ihrem Kopf spielten sich diverse Szenen zwischen den beiden Streithähnen ab und es hieß ja nicht umsonst: Was sich liebt......... „Ach ja! Findest du?!“ Tristan konnte das Kommentar seiner Freundin nicht fassen. „Tut mir leid, dass ich nicht total freudestrahlend durch die Gegend hüpfe!“, fauchte er. „Schließlich finde ich es schon schlimm genug, dass mein bester Freund plötzlich schwul ist, aber dann auch noch..........“ Tristan drehte sich regelrecht der Magen um. Das konnte alles nicht wahr sein. Sein Freund, von dem er geglaubt hatte so gut zu kennen, wie sonst niemand, würde mit ihrem erklärten Erzfeind zusammenkommen müssen, um die Welt zu retten? Das war doch einfach nur krank! Sein Magen wurde schlimmer. Vielleicht bekam er ein Geschwür vor lauter Aufregung. Aber er hatte nicht genug Zeit sich darauf zu konzentrieren. Ein weiteres Problem bahnte sich für ihn an und zwar in Form eines anwesenden Grabräubers. „Hast du ein Problem mit Schwulen, knurrte dieser sichtlich angepisst und Tristan war dermaßen perplex, dass er nicht mal in Deckung ging, sondern nur geschockt stehen blieb. „Beruhige dich doch. Tristan hat es sicher nicht so gemeint.“, kam es sofort von Ryou, der die Situation erkannt hatte. „Doch das hat er sehr wohl. Nicht wahr, Spitzfrisur?!“ Tristan reagierte mit einem verwirrten: „Was?“ Sofort drängten sich Odion und Marik zwischen den armen Tristan und den wütenden Bakura. Sonst gab es wohl schneller Tode, als man Stirb sagen konnte. Bakura ließ sich schließlich nur durch den beruhigend redenden Ryou beschwichtigen und durch ein kurzes Sorry von Tristan, der so langsam merkte, dass es um seinen Hals ging. „Nun, da ihr alle wisst, was zu tun ist.“ Ishizu erhob sich und wollte einfach gehen, als Yugi aufsprang. „Wartet mal. Ihr könnt doch jetzt nicht einfach verschwinden!“ „Es tut uns leid, Yugi.“, entschuldigte sich Marik. „Aber wir sind nur hergekommen um euch bescheid zu sagen. Wir Grabwächter dürfen uns leider nicht einmischen.“ „Ach wirklich?“ Tea war auch langsam sauer. „Weshalb sollen wir das denn alles machen, während ihr es genauso gut tun könntet?“ Ishizu schaute von Tea, zu Tristan, zu Bakura, zu Ryou und schließlich zu Yugi. „Weil es nicht UNSER Schicksal ist.“ Und damit schien alles gesagt zu sein. Irgendwo unter Domino City in einem völlig unbekannten Teil von Raum und Zeit lag eine Gestalt und versuchte sich so wenig, wie möglich zu bewegen. Sie tat dies aus gutem Grund, denn durch die verschiedenen Zeitstränge, die hier aufeinander zu treffen schienen, veränderte sich je nach Seitenlage, die Gestalt der Person. So wurde der Ärmel einer Jacke beispielsweise plötzlich zu Fellstoff, wenn sich der Mann zu weit nach rechts bewegte.......und ein Hosenbein, das zu weit links geriet, verschwand gänzlich. Aber auch die Haut, die Haare und die Form des Mannes wechselte bei zuviel Bewegung. So war er auf einmal dick oder spindeldürr an Stellen, wo er sich nicht klein genug machte. Viel Platz um sich überhaupt nicht zu verändern, hatte er nicht. Wenn er sich zu einer ganz kleinen Kugel in der Mitte des gräulich schimmernden Ortes zusammenrollte, dann behielt er sein derzeitiges Aussehen bei, das in den Zeitraum der gegenwärtigen Stadt gehörte. Dieses Aussehen bestand noch immer aus einem Zylinder, einem Gehstock und einem Frack. Ungewöhnlich zwar, aber so fühlte sich die Person am Wohlsten. Natürlich hätte sie auch einfach eine andere Position einnehmen können und damit ein anderes Aussehen, aber dann wäre der Mann nicht mehr er selbst gewesen. Jedenfalls hatte er genau solch ein Gefühl, wenn er es versuchte. Das war auch der Grund, warum man ihn hier eingesperrt hatte. Wenn er versucht hätte, einfach den Raum zu durchqueren, um ihn zu verlassen, dann hätte er sich mehrmals hintereinander verändert und das hielt er einfach nicht aus. Es zermürbte ihn innerlich eine lang vergessene oder zukünftige Gestalt anzunehmen. Trotzdem wusste er ebenso sicher, dass er nicht hier bleiben durfte. Wenn er zu lange hier verweilte, dann würde er seine neu gewonnene Menschlichkeit verlieren und schließlich vergessen, weshalb er eigentlich versucht hatte zu entkommen. Im Gegensatz zu anderen Dingen, die die Zeit überdauert hatte, wusste der Mann genau, was es mit ihr auf sich hatte und warum der Mensch namens Sonos nicht die Macht über die Zeit haben durfte. So gesehen hatte er Bäumen, Sträuchern und anderen Dingen, die das Vorrübergehen der Zeit beobachten konnten und viel länger existierten, als die Menschen, etwas voraus. Im Laufe der verstreichenden Zeit hatte er gelernt. Er wusste, was Veränderung bedeutete. Er wusste, dass es weder gute noch schlechte Veränderung gab. Aber es gab richtige und falsche Veränderung. ........und zur Zeit lief sie durch den Mann namens Sonos falsch. Der Mann mit dem Zylinder versuchte sich zu erinnern. Warum war er noch mal in die Stadt geflohen? Es hatte etwas mit einer Farbe zu tun. Einer Farbe von Haaren........ Eine Farbe, die es nicht all zu oft in der Stadt gab........ ......und dann natürlich die Person, die dazu gehörte. Er hatte SIE über diese Person reden hören. Sonos und noch jemand...... Wenn er doch bloß sein Gedächtnis wieder hätte. Aber an diesem furchtbaren Ort ging Menschlichkeit so schnell zur Neige. „.....Jo......Jo.......“ Der Mann am Boden dachte angestrengt nach. Selbst das Sprechen fiel ihm schwer. Der Name. Er musste ihm wieder einfallen. Namen hatten Macht. Namen spielten eine große Rolle. Namen und Geschichte gehörten zusammen. Große Ereignisse in der Geschichte waren mit großen bedeutungsvollen Namen verbunden. „Jo......y.........“ Das Gesicht des Mannes hellte sich merklich auf, als die Erinnerung zurückkehrte. „......J......o…..e…..y.....“ “JOEY!” Es gab ein kurzes Geräusch, dass dem Klang einer verpuffenden Seifenblase ähnelte und schon war der Mann verschwunden. Das Raum-Zeit-Gefüge hatte ihn wieder. „Er ist schon wieder entkommen.“, murmelte eine weitere Person außerhalb des bestehenden Zeitgefüges ernst. Ärger konnte er hier nicht wirklich empfinden. Dafür fehlte die Zeit. Aber innerhalb einer Zeitzone wäre er mehr als nur verärgert gewesen. Überaus wütend hätte es eher getroffen. „Ist das ein Problem für uns?“ Ein Mann mit einem Kopftuch starrte missmutig durch den im Raum stehenden Nebelschleier, der seinen Platz dort nicht einen Millimeter verändert hatte, seit der Mann namens Sonos das letzte Mal hindurch gesehen hatte. „Was meinst du mit uns?“ Der Mann auf der anderen Seite des Schleiers zuckte alarmiert zusammen. Zwar schwang kein Gefühl in den Worten seines Gegenüber mit, aber die leise Warnung darin war nicht zu überhören gewesen. „Ich meine natürlich.......“ Sonos machte eine kurze Bewegung und brachte die Person mit dem Kopftuch zum Schweigen. „Um unseren Flüchtling werde ich mich kümmern. Deine Aufgabe dürfte dir doch sicher noch bekannt sein. Es sei denn, du hast es dir anders überlegt......“ Auch diese Worten hatten keinen lauernden Klang, weil es keine Zeit dazu gab, aber sie hätten ihn an einem anderen Ort sehr wohl gehabt. Der Mann mit dem Kopftuch hatte den kleinen aber feinen Unterschied sehr schnell bemerkt. Schließlich wollte er noch länger leben bzw. existieren, wie sich sein neuer Auftraggeber so passend ausdrückte. Überhaupt hatte er in den letzten.........nun......Zeit hatte damit weit wenig zu tun. Bei seinen letzten Erfahrungen hatte er mehr gelernt, als in der ganzen verdammten Zeit seines Lebens. Ja. Das traf den Nagel auf den Kopf. Zeit war praktisch eine Lüge. Menschen brauchten sie, aber wenn man, wie er im Moment ohne sie auskam, war das viel viel besser. Er fühlte sich.........ja........doch........allmächtig. Natürlich war es nur eine Illusion, die Sonos für ihn geschaffen hatte, aber sie funktionierte und darauf kam es an. „Ich hab es nicht vergessen, Herr. Ich werd mich sofort an die Arbeit machen.“, erwiderte er schnell um seinen Herrn nicht zu verärgern und die neue Macht nicht zu gefährden. In Wahrheit war ihm sein Auftraggeber durchaus unheimlich, so auch z. B. seine typischen Bemerkungen, wie die nächste: „Sofort? Was heißt das schon. Ich will DAS du es erledigst.........“ „Ja, Herr.“ Der Nebel trübe sich in ein mattes Silber. Im Umfeld des Schleiers hörte man nur noch das stetige Rieseln von Sand. -------------------------------------------------------------------------------- Soooooooooo. @_@ Hoffe, ihr seid jetzt alle angenehm verwirrt. ^_^ Ich hab euch ja gewarnt. Eine Story mit Zeitreisen war ja schon nicht easy zu schreiben, aber meine neue Variante mit Zeitverwicklungen wird hart. Ich merk es ja selber. Musste bei manchen Erklärungen oft überlegen, ob man es versteht. Hier noch mal ein paar klärende Details, wie ich hoffe: 1. Der Mann mit Zylinder hat deshalb noch keinen Namen, weil er kein Mensch ist und daher vorher auch keinen hatte. Hoffe, dass euch das nicht all zu sehr verwirrt. Ich sag nur soviel: Er wird noch einen bekommen und dann wird euch klar, wer er wirklich ist. 2. Den Mann mit Kopftuch habt ihr alle schon kennen gelernt. Er hat Reiden und Joey verfolgt und hat sich mit Reiden getroffen, worüber die Dame in der Eisdiele sehr pikiert war. 3. Ich hoffe, dass ihr Kingdom Hearts 2 alle kennt. Ich hab versucht ein Bild zu finden, wo diese verfluchte Kapsel drauf ist, aber keine Chance. Wenn jemand eins hat, soll er es mir bitte sagen oder den Link schicken, wenn er weiß wo eins ist. Das war's für heute. Ganz liebe Grüße an alle. Kapitel 10: Weiter gehts ------------------------ Hallo alle zusammen. Nun heißen die Ishtars auch wieder richtig. Peinlich. Peinlich. Name falsch geschrieben. @azure_sea : Danke für den Hinweis. @blush: Vielen Dank für die liebe Unterstützung und deine Geduld mit mir. @kaliel: Als absoluter Terry Fan musste ja mal sowas kommen. Meine Storys werden auch immer verrückter. HIHI. Trotzdem vielen Dank für deine vielen Kommis. @Cute-Engelchen: Wer ist der Mann? Ich glaube auf die Antwort musst du leider noch etwas warten. Danke für dein Kommi. @xXxSweetyxXx: Da bin ich aber froh, dass du solche Geistesblitze hast. So welche brauch ich auch mal. HIHI Und auch dir vielen Dank. @Pancratia: Da wir uns in den letzten Tagen sooft per ENS unterhalten haben, weißt du ja über meine momentane Situation am besten bescheid. Dann muss ich ja nix mehr extra sagen außer: Vielen Dank für dein Interesse nicht nur an der FF!^^ @naya01: Was Joey betrifft, da könnest du recht behalten. Alle wissen Bescheid außer er selbst. Aber schließlich muss es ja wenigstens einen geben, der eben 0 Peilung hat. HIHI Auch dir vielen vielen Dank, dass du mir ein Kommi hinterlassen hast. @Rans_Heart: Dein Kommi ging mir ja runter wie Öl. HIHI Vor allem bei dem ersten Teil meiner FF. Ich hoffe, dass dir die Fortsetzung auch so gefällt. Vielen Dank. @ Joeyla: Deinen Nickname find ich ja so klasse. Passt voll zu meiner FF. Vor allem da Joey ja hier die Mami ist. Aber mal davon abgesehen. Danke auch dir!!! @alle, die mir zum letzten Kapi keine Kommis geschrieben haben, aber davor und an alle ENS Schreiber und an alle Leser, von denen ich noch nichts weiß. Kurz: ALLE EBEN: Ich danke euch vielmals, dass ihr euch das alles überhaupt immer antun. Ich hoffe, dass sich inzwischen mein Schreibstil nicht zu sehr verändert hat und ihr überhaupt noch den Anschluss habt. Wer es nicht mehr so genau weiß, was ich keinem verübeln kann, der kann ja die letzten Teile nochmal zur Erinnerung lesen. Schließlich ist es schon Ewigkeiten her, dass ich ein neues Kapi on hatte. Leider bin ich aber auch zu faul um eine Zusammenfassung zu schreiben. Sorry und an alle nochmal: Vielen Dank!!!! *verbeug* ACHTUNG WICHTIG! Am Ende des Kaps ist noch eine Quizfrage. Unbedingt lesen! ------------------------------------------------------------------------------- Während die Ishtars den Heimweg antraten und Yugis Haus verließen, saßen Tea, Tristan, Ryou und Bakura immer noch da und grübelten über die Ereignisse nach. Wobei Bakura eher nicht so aussah, als würde er all zu viele Gedanken an Joey oder Kaiba verschwenden. Stattdessen glitt sein Blick ständig zu Ryou rüber, der den Kopf leicht nach vorne geneigt hatte und auf den Wohnzimmertisch starrte. „Können wir gehen?“, kam es dann leise zu Ryou rübergegrummelt, nachdem Yugi ins Zimmer zurückkam. Als guter Gastgeber hatte er die Ishtars natürlich zur Tür begleitet. Ryou sah überrascht auf, nickte dann aber. „Ja.“ Zu Yugi gewandt, meinte er dann noch: „Wir sehen uns in der Schule. Wenn noch was sein sollte, du hast ja meine Nummer.“ Yugi, dem momentan nicht nach Reden zu Mute war, nickte nur. Bakura warf Tristan noch einen warnenden Blick zu, als er einen Arm um Ryou legte und den Kleinen zur Tür dirigierte. Aber zum Glück für den Braunhaarigen war dieser so mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass er den Abgang der beiden nicht mal bemerkte. Erst als nur noch sie drei alleine im Zimmer zurückblieben und Tea ihren Yugi zu sich zog, sah Tristan auf. „........und was machen wir jetzt?“ Im selben Moment klingelte das Telefon laut und schrill. Yugi erschrak dermaßen, dass Tea ihm beruhigend über den Arm streichen musste. „Was denn jetzt noch?“, murmelte der Stachelkopf, während er zum Telefon ging und abhob. „Muto.“, ließ er es ziemlich lustlos durch den Hörer klingen. Selbst er brauchte mal eine Pause und hoffentlich kam jetzt keine Hiobsbotschaft von diesen Leuten, die den Laden seines Opas wollten. Kaiba, nein Seto, hatte ihn schließlich gewarnt, aber zu seiner Überraschung war jemand gänzlich unerwartetes dran. „Hier Kaiba. Bist du allein?“ „Kaiba?!“, erkundigte sich Yugi überrascht und weckte damit Teas und Tristans Aufmerksamkeit. „Ja. Wer sonst? Bist du nun allein?“, kam die genervte Antwort aus dem Telefonhörer. Yugi sah fragend zu Tristan und Tea rüber und Tea machte ihm ein Zeichen, dass er einfach auf laut stellen sollte. Doch dieser war da nicht so überzeugt. „Moment.“, meinte er zu Seto gewandt und legte dann die Hand auf die Sprechmuschel. „....es ist Kaiba, was soll ich jetzt machen? Er will allein mit mir reden.“, flüsterte er zu seinen Freunden rüber. „Ja. Aber doch nur, weil er denkt, wir wüssten nicht bescheid. Jetzt mach schon Yugi. Sag ihm, dass du allein bist.“, drängte Tristan. „Dann stehst du nicht wieder ganz allein mit diesem Problem da.“, meinte auch Tea und Yugi gab nach. Er hatte schon genug mitgemacht und diesmal hatte er die Chance auf echte Hilfe von Anfang bis Ende. Er drückte auf laut, hielt sich aber weiterhin in der Nähe des Telefons auf, damit Seto nichts merkte. „Ok. Jetzt können wir reden.“ „Na endlich. Was hat denn da so lange gedauert?“, meinte der gute Kaiba natürlich misstrauisch und Tristan, wie Tea versuchten keine Geräusche zu machen und wenn möglich nicht mal zu atmen. „Ich........“ Yugi überlegte fieberhaft. „Ich musste nur schnell noch ein paar Einkäufe wegpacken. Das ist alles.“ < Oh Mann...... Ich hasse es, lügen zu müssen. > „Na dann. Ich hab hier ein Problem.....“ Seto schien kurz auf eine Stimme im Hintergrund zu lauschen, ehe er fortfuhr. „Na gut. Eigentlich zwei Probleme.“ „Ist gut. Wie kann ich dir helfen?“ Yugi wurde nun doch langsam neugierig. Was könnte Seto meinen? Schließlich geschah es nicht jeden Tag, dass Seto Kaiba einen um Hilfe bat. Und dann auch noch zum zweiten Mal für heute…. „Dein Großvater müsste doch bereits in seinen wohl verdienten Ferien sein, oder nicht?“, fragte Seto sofort weiter und Yugi blieb nur Zeit für ein kurzes „….Ja??? Er ist vor ein paar Stunden abgeholt worden….“ „Dann hast du doch sicher ein wenig Platz bei dir......“ Yugi horchte alarmiert auf. Er warf einen verwirrten Blick zu Tea und Tristan, die beide nur hilflos mit den Schultern zuckten. Woher sollten sie auch wissen, wovon Kaiba sprach........ < Was meint er bloß? Worauf hab ich mich da nur eingelassen......> In Wahrheit hatte Yugi nämlich nicht damit gerechnet, dass der Firmenchef so schnell seine freundschaftliche Hilfe in Anspruch nehmen würde, denn normalerweise regelte der andere seine Sachen immer allein. Aber manches änderte sich eben von Minute zu Minute. „Ja?“, meinte Yugi halbherzig in den Hörer, worauf Seto zufrieden antwortete: „Dann ist ja gut. Ich schick sie dir einfach mal rüber.“ „WAS? WEN? Seto halt! Hallo???? Seto???“ Doch außer einem kurzen Tuten war nichts mehr zu hören. „Er hat einfach aufgelegt.“, meinte Yugi fassungslos zu seinen Freunden. „Wen meint er denn?“, wollte Tea wissen, aber darauf konnte ihr auch keiner antworten. Nur Seto schien zu wissen, wovon er sprach. „Also da brat mir doch einer……“ Frau Natase benutzt normalerweise weder Wortspiele noch unschöne Ausdrücke, aber nachdem sie zusammen mit Miss Grey das Überwachungsvideo angesehen hatte, konnte man es ihr nicht verübeln, dass sie ein paar leise Flüche ausstieß. „Ich habe es ihnen doch gesagt.“, beteuerte Miss Grey sofort. „Sie sehen sich unglaublich ähnlich. Allein die Gesichtszüge des Älteren….“ „Ja, ja, ja…… Ich habe verstanden, Miss Grey, danke!“, wiegelte Frau Natase genervt ab. Ihre jüngere Kollegin nervte sie unheimlich. Sie hatte in den vergangenen dreißig Minuten von nichts anderem gesprochen, als irgendwelchen ominösen Familientheorien in bezug auf Herrn Kaiba. Dabei war es, wenn man das Alter der beiden Jungen bedachte völlig unmöglich, dass Herr Kaiba ihr Vater sein könnte. Trotzdem war an dieser Sache etwas faul. Frau Natase war nicht umsonst eine der besten Mitarbeiterinnen der Kaiba Corp., weil sie ihr Leben als dumme alte Schachtel verbrachte, die mit zwanzig Katzen in einem kleinen Landhäuschen wohnte und wunderliche Dinge vor sich hin brabbelte. Nein. Es musste einen plausiblen Grund für die Ähnlichkeit dieser Jungen mit Herrn Kaiba geben. Vielleicht waren sie Cousins oder so etwas. Aber selbst das konnte dem Image der Firma schaden. Schließlich war es weder sicher, was diese Kinder hier wollten, noch was die Presse aus dieser Sache machen würde. Nein. Sie durfte kein Risiko eingehen. Schnell griff die werte Lady zum Telefon und ließ sich mit der Firmenzentrale verbinden. „Hallo? Ja, Natase hier. Übermitteln sie sofort eine Nachricht an Nummer 8735.“ Die Person am anderen Ende protestierte kurz und Frau Natase verzog verärgert das Gesicht. „Das weiß ich doch alles. Urlaub hin oder her. Sagen sie ihm, es handelt sich um einen Notfall.“ Damit hängte sie auf. „Joey!“ Der Gerufene drehte den Kopf und schaute überrascht zu seinem Freund hoch. „Es tut mir leid, was passiert ist. Ich hätte wegen so einer dummen Sache keinen solchen Aufstand machen sollen.“ Reiden lächelte lieb und hielt dem Sitzenden die Hand hin. Joey ergriff sie erfreut und stand auf. „Es war ja auch meine Schuld. Vergessen wir es einfach.“ „Prima. Ich wollte dich sowieso zum Essen einladen.“ Reiden wartete gar nicht erst auf ein Okay von Joey. „Ich geh mich schnell duschen und umziehen, dann können wir los.“ „Reiden, ich……..“ Aber da war der andere auch schon unter der Dusche verschwunden. Joey seufzte tief und langte in die Hosentasche seiner Jeans um sein Handy rauszuholen. Seitdem er im Krankenhaus jobbte, hatte er auch ein Handy. Schließlich wusste man nie, ob man gebraucht wurde. Kummervoll blickte der Blondschopf einen Moment auf das silbrige Telefon, das ein Abbild des schwarzen Rotaugendrachens zeigte. Er erinnerte sich noch genau an den Tag, als er es bekommen hatte. Es war kurz nachdem er seinen Freunden von seinem Job erzählt hatte und der Tatsache, dass es seinem Vater endlich besser ging. Das Leben ging damals steil bergauf für ihn. Sein Vater hatte endlich wieder eine Arbeit und aufgehört ihn zu schikanieren. Damals hatte sein alter Herr ihn noch für jedes Unglück verantwortlich gemacht. Aber das war dann, als er auch dieses Handy bekommen hatte, vorbei gewesen. Noch am selben Morgen war sein Vater zur Arbeit gegangen und Joey hat sich auch eine gesucht um ihm zu helfen. Dann hatte er im Krankenhaus seine Stelle gefunden und seinen Freunden in der Schule davon erzählt. Sie hatten sich für ihn gefreut, bis Kaiba kam und wieder irgendwelche Beleidigungen abgelassen hatte. Zum Glück hatte das Handy von dem Firmenchef geklingelt und als er es aus der Tasche nahm, da wusste Joey, dass er auch so eins haben musste. Dabei ging es nicht um die Marke oder irgend so etwas, sondern um das, was auf dem Handy zu sehen war. Der weiße Drache mit eiskaltem Blick strahlte vor einem schwarzen Hintergrund. Joey hatte sich von diesem Anblick kaum noch losreißen können und dann hatte er ganz unbewusst und ohne Hintergedanken von der Aufmachung dieses Handys geschwärmt. Was Kaiba dazu sagen würde, war ihm ganz egal gewesen. Seine Freunde hatten es sich dann nicht nehmen lassen ihn mit eben einem solchen Handy zu überraschen und nun………. < Jetzt hab ich eben meinen Rotauge auf einem silbernen Hintergrund, damit er besser zur Geltung kommt….. Ja, so haben sie es gesagt. Schade, dass alles so gekommen ist….> Joey hätte alles dafür gegeben, wenn seine Freunde ihm noch eine Chance eingeräumt hätten. Aber leider lag es nicht mal an ihm selbst, sondern an seiner Neigung, für die er nichts konnte. Schließlich hatte er es sich doch nie so ausgesucht. Bevor er noch mehr in dunklen Gedanken versinken konnte, wählte er schnell die gesuchte Nummer. „Hier Rick.“ „Hallo Rick. Du…. Könntest du meine Schicht übernehmen?“, fragte der Blonde kleinlaut. Eigentlich war es nicht Ricks Sache, ihm zu helfen, aber wen sollte er sonst fragen. „Normalerweise gerne, aber ich glaub, es geht um deinen sauberen Freund. Lieg ich richtig?“, horchte Rick nach. „Ja. Schon.“ „Dann sag ihm doch einfach, dass manche Leute arbeiten müssen und nicht alle auf der faulen Haut liegen können.“ Joey seufzte resigniert auf. < Warum hat sich in letzter Zeit aber auch alles gegen mich verschworen? > Jetzt fing sogar schon Rick an gegen ihn zu sein. „Bitte Rick, ich mach auch zwei Schichten für dich mit. Du wolltest doch schon lange Mal ein paar Tage chillen.“ Am anderen Ende der Leitung war es still geworden und Joey überlegte bereits fieberhaft, wie er mit Engelszungen auf den anderen einreden sollte, doch dazu kam es nicht. „….na schön….“, gab Rick es auf und ließ es sich jedoch nicht nehmen, noch ein Kommentar hinterherzuschicken. „ Es gefällt mir zwar ganz und gar nicht, dir dabei zu helfen mit diesem Mistkerl die Zeit verbringen zu können…..“ Joey hatte bei dem Wort Mistkerl verärgert losgezischt, obwohl eine innere Stimme anderes flüsterte, aber da sprach Rick auch schon weiter „….trotzdem helfe ich meinen Freunden immer, egal was die von mir denken sollten.“ Eine kurze Pause entstand, in der Rick geräuschvoll Luft holte. Joey, der das schon kannte, wusste dass nun theatralisches kam. „Und ich sage dir, dieser Typ wird dir das Herz brechen!“ Damit hängte Rick auch schon auf, noch ehe Joey was erwidern konnte. Das war so typisch. Yugi schritt in seinem Wohnzimmer unruhig auf und ab. Was hatte Kaiba nur vor? Tea und Tristan versuchten ihn irgendwie zu beruhigen, aber da sie selber so gespannt waren wie ein Flitzebogen, wurde aus diesem Vorhaben nur wenig. Nämlich nichts. Tea wollte ihren Süßen grade mal in den Arm nehmen, als es auch schon klingelte. Die Person an der Haustür schien es ziemlich eilig zu haben, so wie die Klingel gepeinigt wurde. Yugi raste zur Treppe und runter zum Laden, wo die Ladentür auch gleichzeitig die Haustür bildete. Da sein Opa nicht da war und solch wichtige Ereignisse passierten, hatte er den Laden vorsorglich abgeschlossen. Nun da er vor der Türe stand, war sein Überschwang von gerade eben, wie weggefegt. Seine Hand bewegte sich wie in Zeitlupe zur Türklinke. Er schluckte. Von draußen konnte er Stimmen hören. Vor der Tür fragte sich Subaru so langsam, ob sie hier überhaupt richtig waren. „Wieso macht denn keiner auf?“, zweifelnd sah er seinen Bruder an, der direkt neben ihm stand und sich fragte mit was er diese Nervensäge manchmal verdient hatte. „Vielleicht haben sie Angst, weil du die Klingel so malträtierst?!“, kam es sarkastisch zurück. „Also jetzt übertreibst du aber….“, schmollte Subaru sofort. Ließ aber nicht von der Klingel ab. Yugi indes im Inneren des Ladens kamen diese Stimmen nur wenig bekannt vor. Wen hatte Kaiba denn da geschickt? Er hatte damit gerechnet, dass der Firmenchef selbst kam und nun…. Sollte er es riskieren und die Tür öffnen? „So langsam müsste doch mal jemand kommen.“, kam es nun genervt von Jono, der es satt hatte vor der Haustür rumzustehen. Da zeigte sich dann ab und zu doch, das Temperament seines Herrn Vaters. Sofort starrte er nun seinerseits einen Klingelversuch, der nicht viel anders ausfiel, als der seines Bruders. Sie hatten eben doch viel gemeinsam. Ungeduld gehörte eben auch zu diesen Gemeinsamkeiten. „HALLO! WILL HIER MAL JEMAND AUFMACHEN?!“ Inzwischen zweifelte Yugi wirklich ernsthaft daran, ob er die Klingelrandalen vor der Tür rein lassen sollte. Hatte Seto womöglich gar nichts mit den Leuten da draußen zu tun??? Waren das die Leute, die seinem Opa den Laden klauen wollten? „Yugi?“, kam es zaghaft von Tea, die aufgrund des nicht endenden Klingelwahnsinns auch nach unten gekommen war. „Willst du nicht endlich aufmachen?“ Yugi schluckte nochmal schnell alle Bedenken runter und öffnete die Tür. Schreiend wisch er zurück als ihm ein Braunhaariger Wuschelschopf entgegenfiel. Was war passiert? Nun, draußen war es dem ungeduldigen Subaru zu dumm geworden und er machte es wie in allen schlechten Filmen. Er hatte sich gegen die Tür geworfen, gerade in dem Moment als sie aufging. Jetzt lag er auf dem zu Boden gegangenen geschockten Yugi und grinste diesen dümmlich an. „Hi…“, meinte er zaghaft. Seine braunen Hundeaugen schauten endschuldigend in Yugis erschrockenes Gesicht. Bei diesem Blick entspannte sich der Meisterduellant sofort. Jono betrat endlich auch das Haus und sah sich neugierig um. Den tollpatschigen Bruder ignorierend, pfiff er beeindruckt durch die Zähne. „Dann hat Mas Karte bei uns echt gut funktioniert. Es sieht hier genauso aus, wie bei uns im Moment….“, sprach er mehr zu sich selbst. Plötzlich bemerkte er Tea im hinteren Teil des Ladens und runzelte missbilligend die Stirn. Sofort wandte er sich an Yugi. „Hast du am Telefon nicht gesagt, dass keiner da sei außer dir?“ Yugi starrte den Jungen an, als käme er vom Mond. Konnte es etwa sein, dass diese beiden Jungen hier….. Woher sonst sollte der Ältere von dem Telefonat wissen? „Hat Kaiba euch hergeschickt?“, fragte er sie verwundert und beide nickten zustimmend. Noch während sich Subaru aufrichtete, fing er auch schon an zu plappern: „Klar. Paps meinte ja, das……….“ Bevor er weiterreden konnte, schnürte ihm sein Bruder den Redefluss ab, indem er dem Kleinen den Mund zuhielt. Schnell warf er einen abschätzigen Blick zu Tea. Diese schaute nur verwundert zurück. „Und?“, kam es plötzlich von der Treppe und alle drehten die Köpfe. Tristan war grade dabei alle Vorsicht fallen zu lassen. „Wen hat Kaiba denn nun geschickt?“ Subaru, der dabei war sich aus dem Klammergriff seines Bruders zu befreien, zog danach schnell wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. Mit einem kurzen Wusch hatte er die schützende Mütze von Jonos Haaren gefegt und diese segelte nun wie in Zeitlupe zu Boden, während sich alle Blicke auf Jonos Haar richtete. Durch die offene Tür fiel der Schein der Sonne und ließ seinen Schopf nun golden aufleuchten. Tristan klappte der Mund auf. Tea stieß einen schrillen Laut der Überraschung aus und Yugi glotzte nur total fertig. Subaru, der sich hatte befreien können, nuschelte nur ein kurzes: „Sorry.“, als er merkte, was er getan hatte. Selbst ihm war klar, dass die improvisierte Tarnung nun weg war. Ein braunhaariger Wuschel fiel in Japan echt nicht auf, aber ein glänzender Blondschopf schon. Alle starrten nun Jono an, als wäre er eine Erscheinung. „Das gibst nicht…“, flüsterte Tristan fassungslos. „Der sieht ja aus, wie unser Joey.“ „Nicht ganz.“, kam es plötzlich von einer tieferen Stimme. „Aber fast richtig.“ Seto Kaiba war soeben doch noch durch die Tür getreten. Er hatte sich etwas verspätet, weil er zuvor noch die neusten Ausgrabungsarbeiten an seinem Duell Dome hatte veranlassen müssen. „Entschuldige bitte.“, meinte nun Jono, dem die Situation sichtlich unangenehm war. Schließlich hatte der Blauäugige ihnen erst vor wenigen Minuten eingeschärft nicht aufzufallen. Und jetzt das…. „Schon gut.“, winkte Seto sofort ab und schaute prüfend in die Runde. „Wie es scheint, konnte hier eh jemand seine Klappe nicht halten.“ Sein Tonfall wurde eine Spur kälter als er Yugi ansah. „Wem hast du noch alles davon erzählt?“, zischte er gefährlich und sein drohender Blick sagte mehr als tausend Worte. „Es ist nicht Yugi gewesen!“, verteidigte Tea ihren Liebsten sofort und Seto hob fragend eine Braue. Ein dunkler Gedanke schlich sich in seinen Kopf. War dieser mysteriöse Kerl aus der Eisdiele, von dem Moki erzählt hatte schon hier gewesen? Konnte er wissen, dass seine Zukunftssöhne hier waren? Und waren sie dadurch in Gefahr? Sein Blick wurde finsterer und finsterer bei diesen Gedanken. „Ähm Kaiba?“, riss ihn Tristan aus seinem Grübeln, der nun ganz die Treppe runtergekommen war und fast schon vor ihm Stand. „Alles klar?“ Zu Tristans Überraschung wurde er weder angeschnauzt noch fertig gemacht. Stattdessen nickte der Größere sofort: „Mit mir ist alles in Ordnung, Taylor. Aber ich erwarte auf der Stelle eine Erklärung.“ Da Setos Ton keine Widerrede duldete gingen sie alle nach oben um zu reden. Joey hatte sich bei Reiden eingehängt und schlenderte nachdenklich mit ihm die Straße runter. Hatte er sich vor ein paar Minuten noch gefreut, so war dies schlagartig vorbeigewesen, als sie an Mutos Laden vorbeikamen. Dort standen gleich zwei von Kaibas Limos vor der Türe und das hatte Joey nicht nur die Laune, sondern auch gleich den Appetit verdorben und so hatte er Reiden gebeten sein geplantes Essen ausfallen zu lassen. Sein Freund war nicht begeistert gewesen, aber Joey war das herzlich egal. Ja. Er war mal endlich wieder egoistisch. Er wusste selbst nicht was plötzlich mit ihm los war. Er konnte sich nicht erklären, warum ihm Reiden auf einmal nicht mehr so wichtig war, wie die Tatsache, dass er wissen wollte, was Kaiba bei Yugi machte und wer noch dort war. Es machte ihn fast wahnsinnig das nicht zu wissen. Dabei hätte er doch einfach glücklich sein können. Joey versuchte einen Seufzer zu unterdrücken, um Reiden nicht auch noch zu zeigen, dass er grad mies drauf war. Das hätte den Abend nur noch mehr verdorben und das wollte er um jeden Preis vermeiden. < Trotzdem. Du weißt doch, dass dich diese Sache wie magisch anzieht. Und dann auch noch eine gewisse Person….> Joey starrte auf das nahe gelegene Gebäude der Kaiba Corp. < Mach dir doch nichts vor…..> Er wusste es instinktiv, aber trotzdem wollte er es vor sich selbst nicht zugeben. Schon gar nicht jetzt. Nein. Niemals würde der andere über ihn gewinnen. „Reiden, Schatz. Da vorn ist doch ein Hotdogstand. Holst du uns beiden eine Cola?“, fragte der Blonde ganz lieb und erntete nur ein missmutiges Nicken. Der Blonde hatte Glück, dass Reiden vor kurzem wegen eines gewissen Mannes, der ihm im Nacken saß, seine Taktik geändert hatte und nun den Lieben spielte, um seinen Freund zu bezirzen. Aber irgendwie klappte es nicht so ganz wie gewünscht. Deshalb lief er nun missmutig zu besagtem Stand. Joey sah ihm nachdenklich hinterher. < Und? Was fühlst du? Sehnsucht nach ihm? Findest du ihn schön?> Joey runzelte die Stirn. Er erinnerte sich an Rick und seine Worte. Was wenn alle recht hatten? Seine Freunde, Rick……. Alle außer ihm? Sah er etwas anderes als sie, wenn er Reiden ansah? Schnell schüttelte er den Kopf. Was dachte er denn da? Sollte er nicht froh sein, überhaupt jemanden so beliebtes, wie Reiden gefunden zu haben. Dass der ihn überhaupt wahrnahm musste man doch allein berücksichtigen, oder nicht? < Ach. Bist du plötzlich weniger wert? > Joey fuhr sich an die schmerzende Stirn. Was ging hier vor? „Ihr gehört nicht zueinander.“, kam es plötzlich freundlich von der Seite. Dort stand ein junger gutaussehnender Mann mit silbrigem Haar und gutmütig strahlenden ebenso silbrigen Augen. Auf seinem Kopf thronte ein schwarzer Zylinder, passend zu dem ebenso schwarzen Anzug. In seiner rechten Hand hielt er einen schön verzierten Gehstock, in dessen Knauf ein strahlender Saphir sein Licht trotz der werdenden Dunkelheit versprühte. Joey musste beim Anblick des Edelsteins sofort an einen gewissen Firmenchef und seine Augen denken, weshalb er erst hart schluckte um in die Realität zurückzufinden. Wieso driftete er beim Gedanken an diese Augen auch immer so sehr ab? „Was?“, fragte er nun irritiert, als er bemerkte, dass der Mann etwas gesagt zu haben schien. „Jeder Mensch hat eine besondere Bindung zu einem anderen Menschen. Und deine Bindung….“ Der Mann tippte Joeys Fuß kurz und vorsichtig mit dem Stock an „… ist eine andere als zu ihm“. Er deutete mit der, wie Joey nun auffiel, weiß behandschuhten Hand auf Reiden, der mit dem Verkäufer zu streiten schien. Joey wurde sauer und wusste nicht mal wieso. „Was geht sie denn das an? Wer sind sie überhaupt?!“, wandte er sich wütend an den Fremden, der immer noch seit Beginn ihres Gespräches sanft lächelte. „Ich?“ Der Mann schien nachzudenken. Dann legte sich ein glückliches Grinsen auf seine Lippen, was Joey nur konfuser machte. „Ja. Jetzt bin ich ein richtiges Individuum oder? Und Individuen haben auch Namen, mit denen man sie anspricht…..“, murmelte der Mann vor sich hin und kratzet sich mit dem Spazierstock nachdenklich am Kinn. Doch dann erhellte sich sein Gesicht noch mehr, was Joey kaum für möglich gehalten hätte. „Nenn mich einfach Dom.“ „Gut, dass sie gekommen sind.“, meinte Frau Natase sofort und begleitete den Neuankömmling in ihr Büro. Dort hatte sie bereits alles vorbereitet. Roland schnaufte genervt. „Was ist denn nun so wichtig, dass ich meinen endlich genehmigten Urlaub beenden musste?“ Da gab ihm sein Chef mal frei und dann sowas. Der Urlaub hatte ja nicht lange gehalten. Zwei Wochen hatte er auskosten dürfen, dabei hatten ihm sechs zugestanden. Wenn es ein anderer als die erfahrene Kollegin gewesen wäre, der ihn gerufen hätte, dann wäre er sicher nicht in den Flieger gestiegen. Seine Ehefrau und seine Tochter waren jedenfalls nicht begeistert gewesen, als er es ihnen beigebracht hatte. Also wehe es war nicht so wichtig. Seine Ehe stand vielleicht auf dem Spiel. „Sehen sie sich das an und sie wissen, was so dringend ist.“, meinte Frau Natase nur und startete das Videoband der Überwachungskamera, das sie sich schon zuvor mit Miss Grey angesehen hatte. Roland schaute erst desinteressiert drein und dann wurden seine Augen tellergroß. „Das kann nicht sein.“, kam es ihm ungläubig über die Lippen. „Das habe ich auch gedacht, aber es ist wahr.“ Frau Natase sah den anderen an. Sie kannten sich schon lange und sie genossen beide Herrn Kaibas Vertrauen. „Was nun?“ Roland erhob sich aus dem Stuhl, auf dem er eben noch nachdenklich gesessen hatte. Er sah kurz auf die große Uhr im Raum. „Heute nichts mehr…..“ Roland und Frau Natase sahen sich an. „Aber morgen werde ich mit Herrn Kaiba reden.“ „Das wird ihm nicht gefallen….“, meinte Frau Natase, die auch Angst davor hatte in die Privatsphäre ihres Chefs irgendwie zu sehr einzudringen. Sie wusste was Taktgefühl war. „Sicher nicht. Aber es steht zu viel auf dem Spiel.“ Roland machte eine kurze Pause und rückte sich die stets präsente Sonnenbrille zurecht. „Er erwartet solche Entscheidungen von uns und daher werde ich ihn nicht enttäuschen.“ Danach nahm er das Band an sich und stellte sicher, dass es keine Kopie gab. -------------------------------------------------------------------------------- So. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat Und hier kommt die Quizfrage: Wer kann mir sagen wer Dom ist???? Na, einer eine kreative Idee? Ach ja. Und bitte hinterlasst mir ein paar Kommis. VLG eure Schreiberling (immernoch in Holland und im Stress) P.S.: Trotzdem wurde es mal wieder Zeit für ein neues Pittel. Kapitel 11: Dom --------------- Hallo alle zusammen. Endlich habe ich es geschafft ein neues Kap on zu stellen, obwohl ich mich eigentlich mit anderen Dingen befassen müsste. Aber ich hab mal wieder Abwechslung gebraucht. Trotzdem muss ich euch leider sagen, dass ich wahrscheinlich wieder eine Menge Zeit verstreichen lassen werde, bevor ein neues Kap on kommt, also genießt dieses hier.^^ Ich weiß ich bin fies, aber es ist nicht zu ändern. Ich hoffe, ihr erinnert euch überhaupt noch an den letzten Teil. Und hier noch für alle meine Kommi Schreiber: @Rans_Heart: Danke für das erste Kommi zu Kapitel 10. Vielleicht wirst du auch diesmal wieder die Erste. Wer weiß.^^ Danke jedenfalls für die Treue. @fossybaer: Ich hoffe, dass du nicht zu sehr gefesselt bist, um das nächste Kapi zu lesen. Also entwirre dich und hier ist es. Vielen Dank und ich bin froh, dass es dir so gut gefällt. *geehrt ist* @ike15: Eine Frage kann ich inzwischen beantworten. In diesem Kap wird gelöst wer Dom ist und ich hoffe, dass es dir so gut gefällt, wie das letzte. @Hydewahn: So erstmal es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat und ich hoffe, dass du nicht wirklich verrückt geworden bist.^^ Also viel viel Spaß. @Ryuichi-Sakuma-: Zurückknuddel. Hier ist also der nächste Teil und vielen lieben Dank auch für dein Kommi. @Jono: Also mein Dom hat nichts mit Don zu tun. Aber den Film kenn ich. Meine Freundin ist absoluter Fan von Sharuh khan. Aber die Lösung kommt ja heute. Gestalt hat die Story mittlerweile wirklich und ich bin mit dem Grundgerüst nun durch. Ab jetzt kommt die wirkliche Handlung. Alles steht in den Startlöchern für die Action. Der Anfang (also Kap 1-11) waren eigentlich nur Vorgeplenkel um euch ins Bild zu setzen. Ist deshalb auch nicht leicht zu schreiben gewesen.^^ Also ich hoffe, es gefällt noch und viel Spaß. @Joeyla: FEUERWERK. Also herzlichen Glückwunsch. Du warst echt am nächsten dran mit deinem Tipp, wer Dom ist. Aber das siehst du ja selbst, wenn du weiterliest. Fühle dich aber von mir geehrt, denn du hast was rausgelesen, was allen anderen verborgen geblieben ist.^^ @xXxSweetyxXx: Sorry, dass ich mir doch soviel Zeit lassen musste. Ich hoffe, dass du es trotzdem noch liest. Vielen lieben Dank für dein Kommi. @blush: Na ob diese Naseweisenkiddis wirklich so sicher sein werden, das ist wohl noch abzuwarten. MUHAHAHA! Ich kann ja so böse sein, aber für dieses Kap hast du recht. Also dann viel Spaß.^^ @night-blue-dragon: Tut mir echt leid, dass es so lange gedauert hat und ich will mich schon mal für deine Geduld bedanken und dass du mir mit deiner FF immer die Zeit versüßt hast. Ganz lieb knuddel.^^ @inulin: Es ist mir eine Freude dir mitteilen zu können, dass sich Joey und Seto in diesem Kap etwas näher kommen werden. Zwar anders als erwartet aber na ja. Leider jedoch nicht lange, dann jemand hat ja noch seine Finger im Spiel. Also viel Spaß und vielen Dank für dein Kommi. @_Psycho-Socke_: Danke für dein Kommi. Bin froh, dass es dir gefällt und wünsch dir viel Spaß beim weiterlesen. @Pancratia: Da dein Kommi immer mit eines der längsten und vor allem am aufschlussreichsten ist, möchte ich mich bei dir besonders bedanken. Fühl dich geknuddelt und ganz dolle bedankt. Ich hoffe, dass ich mit diesem Kapi ein paar Dinge wieder klarer machen konnte und wünsche dir ganz viel Spaß. @Ola-chan: Also leider war ich nicht schnell, aber ich hoffe, dass du auch so weiterliest. Vielen lieben Dank für dein Kommi und deine Begeisterung.^^ @Apophis alias Kuschelengel: Erstmal finde ich deinen neuen Nickname toll. Diese Schlange ist eine der coolsten ägyptischen Götter. Ich hab mich erst über die plötzliche Namensänderung gewundert, aber ist echt prima.^^ Auch dir viel Spaß und vielen Danl. @azure_sea: Also dieses Kapi wird einiges auflösen. Also viel viel Spaß und zu den restlichen Fragen: Fortsetzung folgt!^^ @djabea: Ich hoffe, dass es nicht zu stressig war, während du gewartet hast. Ich weiß ja nicht, was dir so in der Zwischenzeit an der Backe hing, aber ich hatte jedenfalls auch ne Menge Stress und fühle mit dir. Sieh dieses Kap als deine persönliche Ablenkung davon.^^ @kaliel: ALso es geht weiter. HIHI^^ Ich wünsch dir viel viel Spaß und vielen lieben Dank für dein Kommi. Schreib mir doch, ob sich dein Gefühl zu Dom nun bestätigt hat. @Dark_Destiny: Danke für dein liebes Kommi und es ist mir eine Freude dir zu sagen, dass es endlich weitergeht. Aber das haste ja inzwischen selbst gemerkt.^^ Also dann viel Spaß!!! @alle die nicht erwähnt wurden: Ich freu mich, dass ihr euch Zeit nehmt das hier zu lesen. Jedes Kap ist immer eine Heidenarbeit auch wenn es nicht immer so scheinen mag. In diesem Kap zum Beispiel habe ich sehr hektisch und schnelle Sätze geschrieben um eine bestimmtes Gefühl bei euch rüberzubringen. Ich hoffe es hat geklappt. Ich freue mich, dass ihr Interesse für die FF habt und danke euch auch.^^ @alle(wirklich alle): Vielen vielen Dank!!!! --------------------------------------------------------------------------------- „Dom?“ Joey starrte den Fremden fragend an. Er hatte es in seinem Leben schon mit vielen komischen Leuten zutun gehabt, aber dieser Mann toppte alles Bisherige. Sogar Dartz hatte nicht so sehr in Rätseln gesprochen. Dom jedoch lächelte nur vergnügt und schwang seinen Spazierstock einmal herum. „Ja. Dom ist ein angemessener Name, findest du nicht auch?“ Joey, der nichts Richtiges zu erwidern wusste, nickte nur zustimmend. Doch plötzlich wurde Doms Gesicht ernst und er schaute zu einer nahegelegenen Häuserecke. Joey folgte seinem Blick, konnte im Schatten der Häuser aber nichts erkennen. Dom hingegen schaute angestrengt in die Dunkelheit. „Ich muss jetzt gehen.“, meinte er dann aus heiterem Himmel und schenkte Joey ein warmes Lächeln. „Aber ich habe noch etwas für dich. Nutze es klug.“ Der Blondschopf kam sich vor, wie in einem Weihnachtsmärchen, als ihm Dom eine Schneekugel in die Hand drückte. In der Mitte der Kugel konnte er Domino City erkennen und dort hoch hinausragend das Gebäude der KC. Und ganz vorne in der Kugel stand ein Schild. Eigentlich hätte man jetzt eine Aufschrift mit „Domino City“ erwartet, aber dort stand etwas ganz anderes. Shake and wish. Joey wollte gerade nachfragen, was das sollte…. Doch als er hochsah…. Da war Dom verschwunden. „Dann war dieser Pharao also hier und nun weiß ABSOLUT JEDER DAVON!!!!!!“ Kaiba hatte zum Schluss geschrien, aber so neu war dieses plötzliche Donnerwetter nun doch nicht. „Jeder außer Joey….“, meinte Yugi kleinlaut. Kaibas schlechte Laune war nur verständlich. Schließlich wurde sein halbes noch zukünftiges Liebesleben vor Leuten ausgebreitet, die er nicht mal leiden konnte. Jedenfalls sah Yugi das so. Seto hatte ein ganz anderes Problem. Nun dürfte es nicht mehr all zu geheim sein, dass er und Joey zurzeit kein glückliches Paar waren. „Paps….“, kam es da auch schon leise von Subaru, der ja nicht auf den Kopf gefallen war. „Heißt das also, dass Ma….“ Große braune Kulleraugen sahen fragend zu ihm hoch. „Mach dir keine Sorgen. Wir kriegen das alles hin. Schließlich haben wir da schon ganz anderes geschafft, oder?“ Er sah fragend in die Runde und Tristan konnte sich ein Kommentar natürlich nicht verkneifen. „Wir?!“ „Ja, wir. Oder warst du bei diesen ganzen Weltherrschaftskisten nicht dabei, Taylor? Habe ich deine geschätzte Anwesenheit nur geträumt?!“, meinte Seto sarkastisch und brachte Tristan damit zum Schweigen. Subaru war nicht überzeugt, aber er wäre nicht der Sohn seines Vaters, wenn er nicht bereits einen Plan gehabt hätte, wie er seine Mama und seinen Papa zusammenbrachte. Das wäre ja gelacht. Seinem großen Bruder indes gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Schließlich konnte man da kein Risiko eingehen. „Wie dem auch sei, Muto. Ich kann Jono und Subaru nicht bei mir wohnen lassen. Du weißt ja, dass Noah jetzt bei mir lebt und er und Mokuba würden früher oder später Verdacht schöpfen. Ganz egal wie groß mein Haus auch sein mag.“ Yugi nickte zustimmend. Das leuchtete ihm ein. „Keine Sorge, Kaiba. Wir passen auf die beiden auf.“, versprach Tea sofort. Da konnte sie das spätere Muttersein ja schon mal üben. Denn schließlich wollte sie mal viele Kinder haben. Die Tanzkarriere war eben bei genauerem Überlegen doch nicht das wichtigste. Seto bedankte sich, was allen ein Erstaunen ins Gesicht zauberte. „Ich muss jetzt los. Meine Leute haben übrigens rausgefunden, wer euren Laden kaufen will, Yugi. Ich kümmere mich darum.“ Yugi bedankte sich ebenso. „Trotzdem… vergiss die wichtigen Dinge nicht.“ Seto sah ihn einen Moment gedankenverloren an und meinte dann: „ Das ist einfacher gesagt, als getan.“ Damit drehte sich der junge Firmenchef um und ging. „Glaubt ihr, dass Mama und Paps zusammenkommen können?“, fragte Subaru traurig. „Er hat es doch versprochen, also wird er es auch schaffen.“, beruhigte Jono seinen Bruder. Keiner der beiden bemerkte, dass sich Yugi, Tea und Tristan zweifelnde Blicke zuwarfen. In der Chefetage saß ein angespannter Roland und wartete ungeduldig auf Seto Kaiba. Man hatte ihm versichert, dass er auf dem Weg hierher war. Trotzdem saß er schon bald 30 Minuten hier und noch war niemand durch die Tür getreten. Das Videoband mit den beiden Jungen lag bereit und er hatte sich seine genauen Worte bereits überlegt. Außerdem war er im Kopf alle Möglichkeiten durchgegangen und ihm gefiel keine einzige. Plötzlich öffnete sich die Tür und Seto betrat nichts ahnend sein Büro. Erstmal stockte er den Türgriff noch in der Hand als er Roland sah. „Was tun sie denn hier? Haben sie nicht eigentlich Urlaub?“ „Herr Kaiba, man hat mich hergerufen, weil es Probleme gibt. Riesige Probleme, wie es aussieht.“ Kaiba runzelte die Stirn. „Man hat mich nicht über irgendwelche Probleme informiert, aber man hielt es für so wichtig, sie aus dem Urlaub zu holen?!“ Seine Stimme hatte nun einen beinahe drohenden Unterton angenommen. „Nun….“ Roland überdachte seine nächsten Worte genau. „Das hat leider seinen Grund.“ Roland sah seinen Chef durchdringend an, was Seto einen Moment kaum fassen konnte. Noch nie hatte der andere ihm misstraut, aber dieser Blick war so was von offensichtlich misstrauisch, dass der junge Firmenchef es kaum fassen konnte. „Was soll das Roland? Was geht hier vor?“ Wieso hatten sie ihn nicht vor Roland informiert…. Was war es, das man erst mit seinem engsten Mitarbeiter abklären musste, bevor man mit ihm selbst darüber sprach? „Bitte setzen sie sich, Herr Kaiba. Ich muss ihnen einen kleinen Film zeigen.“ Seto fiel bei diesen Worten fast aus allen Wolken. Das klang fast, als wäre dieser so genannte Film belastendes Beweismaterial. „Roland!“, motzte der Firmeninhaber nun ungeduldig. „Sagen sie mir gefälligst was los ist, oder fahren sie zurück in die Ferien, aber machen sie keine Spielchen mit mir! Ich bin nicht in der Stimmung für so was!!!!“ < Wenn ich kein so vernünftiger Mensch wäre, würde ich jetzt aus dem nächsten Fenster hüpfen. Womit hab ich das alles nur verdient?> Setos Stimme hatte mit jedem Wort an Lautstärke zugelegt, aber sein Mitarbeiter beeindruckte dies wenig. Stattdessen ließ er den Film einfach laufen. Seto drehte wie automatisch den Kopf zur Wand um zu sehen, was dieser Film mit Rolands Erscheinen zutun haben könnte und…. Seine Gesichtszüge entgleisten völlig, als er seine beiden Zukunftssöhne erkannte. Das durfte doch alles nicht wahr sein. „Also doch. Sie kennen die beiden. Nun müssen sie nur noch damit rausrücken, in welchem Zusammenhang diese Kinder zu ihnen stehen.“ Seto ließ dich seufzend auf einen der Stühle im Raum sinken. „Roland….“ Der andere sah ihn fragend an. „Setzen sie sich. Das wird eine längere Geschichte.“ Roland zögerte keine Sekunde und setzte sich ebenfalls hin um geduldig zuzuhören. Joey hatte sich schließlich einfach von Reiden verabschiedet und war nach Hause gegangen. Aber nicht bevor er zu dieser einen Ecke gegangen war, um nachzusehen ob er und dieser Dom beobachtet worden waren. Doch wie erwartet, war niemand zu sehen gewesen. Natürlich hatte er Reiden mit seinem Verhalten sehr verärgert – schon wieder – aber das war ihm momentan nicht so wichtig. Er konnte es nicht beschreiben, aber seit er diesen Dom getroffen hatte, da….. Eine merkwürdige Leere hatte sich in seinem Inneren ausgebreitet. < Es fehlt etwas. Aber ich weiß einfach nicht was. Vorher war ich so glücklich, dass Reiden einfach so auf mich zugekommen ist, aber jetzt…> „Hach. So ein Mist aber auch!“, frustriert ließ er sich auf sein Bett fallen und betrachtete sich das Geschenk von Dom. „Schütteln und wünschen…“, flüsterte er gedankenverloren. „Aber was soll ich mir wünschen?“ Seine Gedanken schweiften weit ab. Sehr sehr weit. Schnell stand er von seinem Bett auf, als ihm eine Idee kam. Mit ein paar Schritten war er an seinem Fenster und schaute hinaus. Selbst hier konnte man den oberen Teil des KC Gebäudes sehen. Er schaute auf die Kugel in seiner Hand und zurück zum Gebäude, das sich draußen in den Himmel hob. „Ich würde zu gern wissen, was du jetzt so machst….“ Lächelnd malte er sich aus, wie Kaiba mittlerweile langsam auf seinem Schreibtischstuhl einnickte. Diese Szene nur einmal zu sehen, ja dafür würde er schon eine ganze Menge hergeben. Grinsend brachte er die Schneekugel in Bewegung…. …und begann zu wünschen. „Also….“ Roland sah seinen Chef ziemlich verwirrt an. „…wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind diese beiden Jungen ihre zukünftigen Söhne, die durch einen dummen Vorfall in diese Zeit gelangt sind?“ „Aus ihrem Mund klingt es, wie eine schlechte Science Fiction Story. Aber ja es stimmt.“ Schon lange hatte sich der junge Firmenchef nicht mehr so müde gefühlt wie heute. Wenigstens würde sich Mokuba nicht beschweren, wenn er spät nach Hause kam. Der hatte mal ausnahmsweise genug mit Noah zu tun und würde deshalb nicht rumnerven. „Was gedenken sie jetzt zu tun?“ Roland fragte erst gar nicht wieso, warum und weshalb diese Ereignisse geschahen. Wenn man mit Seto Kaiba zu tun hatte, musste man sich an solche verrückten Vorfälle mit der Zeit gewöhnen. „Es ist bereits für alles gesorgt. Trotzdem möchte ich sie bitten Stillschweigen über diese Angelegenheit zu bewahren und dafür zu sorgen, dass meine Söhne was die Firma anbelangt, jederzeit sofort zu mir gebracht werden.“ „In Ordnung, ich kümmere mich darum. Meine Frau wird sicher nicht begeistert sein, aber na ja. Dafür bekomme ich aber danach ein halbes Jahr Urlaub.“, verlangte die rechte Hand des Chefs sofort. Seto schmunzelte. „Abgemacht. Sie können dann gehen.“ Roland schüttelte verwirrt den Kopf und verließ dann das Büro. Es würde sicher trotz allem noch dauern, bis er die Informationen seines Chefs verarbeitet hatte und außerdem machte es ihm Sorgen, dass der sonst so knallharte junge Mann, sofort zugestimmt hatte. War das nicht der beste Beweis für einen nahenden Weltuntergang? Schon wieder? Seto indes ließ sich erschöpft tiefer in seinen Sessel sinken. Eigentlich hätte er jetzt noch arbeiten müssen oder darüber nachdenken wie er Joey für sich gewinnen konnte oder…. Er seufzte müde und schloss für einen Moment erschöpft die Augen. Gähnend rieb er sich darüber und spürte dabei, wie seine Knochen immer schwerer wurden, trotzdem zwang er sich noch einmal aufzuwachen und etwas zu tun. Kein Wunder, dass er erst ein wenig verwirrt war, als er einen Mann mit Zylinder und Gehstock im Zimmer zu sehen glaubte. < Ok. Meine Fantasie geht mit mir durch… Wie komme ich auf den Zylinder und den Gehstock?> Um sich wieder zu fassen rieb er sich über die müden Saphire. Jetzt hätte das Hirngespinst doch eigentlich weg sein müssen, aber der Fremde stand noch immer da und lächelte ihn einfach nur an. < Also vielleicht schlafe ich bereits, aber irgendwie ist das nichts, was ich normalerweise träume… > Normalerweise träumte er nämlich von Joey, auch wenn es mittlerweile Albträume waren, seit er mit Reiden zusammen war. Der Gehstockbesitzer hatte sich noch nicht bewegt. Seto überlegte schon, ob es sich lohnen würde, das Hirngespinst zu ignorieren bis es verschwand, als der andere ihm die Entscheidung abnahm. „Guten Abend, Seto Kaiba.“ < Sollte ich mich jetzt wundern oder einfach mal so tun, als ob es ganz normal ist, dass er hier rumsteht….> „Guten Abend….und sie sind?“ Seto entschied sich für letzteres. „Oh, ja natürlich. Mein erst kürzlich gegebener Name ist Dom. Er erschien mir passend.“ „Tatsächlich. Wie schön für sie, Dom.“ Das klang jetzt gar nicht sarkastisch. „Der Name hat sicher auch eine Bedeutung, oder?“ Dom lächelte noch einmal. „Ich bin froh, dass sie danach fragen. Das erspart uns eine Menge Zeit. Joey war leider nicht so klug, mich nach meiner Namensbedeutung zu fragen. Wirklich zu schade…“ Seto spitzte alarmiert die Ohren. „Joey? Was haben sie mit Joey zu tun?“ „Eines nach dem anderen bitte. Darf ich mich setzen?“ Unschuldig schauend deutete er mit dem Spazierstock auf den Stuhl, in dem zuvor noch Roland gesessen hatte. Seto nickte und betrachtete sich den Mann vor sich näher. Sein Gefühl sagte ihm, dass er keinen Menschen vor sich hatte. Schon komisch, wie sehr er plötzlich für solche Empfindungen empfänglich war, nachdem er sich seine Fähigkeiten eingestanden hatte. Andererseits, wie merkwürdig Dom auch war, er schien nicht „böse“ zu sein. Jedenfalls fühlte es sich nicht danach an. „Vielen Dank. Zu sitzen ist viel besser in dieser Erscheinung.“, freute sich Dom wie ein Kind. „Und dieser Stuhl ist so bequem.“ Aufgeregt rutschte er ein wenig in den bequemen Sitzkissen herum. „Sie haben meine Fragen noch nicht beantwortet.“, unterbrach Seto sein Tun. Er musste Antworten haben. Dom sah hoch und zog den Zylinder vom Kopf um ihn auf seinen Schoss zu legen. „Das tut mir leid. Ich bin es nur noch nicht gewöhnt.“ Seto fragte erst gar nicht, an was er nicht gewöhnt war. Er wollte jetzt wissen, was los war. Für lange Diskussionen war er zu müde. „Also…mein Name. Leider darf ich ihnen nichts direkt über mich und die Umstände, die mich erschaffen haben, sagen. Aber sie können raten.“, gab Dom großzügig zur Kenntnis und strich dabei nicht gerade zufällig über seinen Spazierstock, dessen Saphir im Knauf dabei zart schimmerte. Seto folgte der Bewegung mit den Augen. Dieser Saphir konnte doch kein Zufall sein. War er deshalb hier bei ihm? „Sie sind kein Mensch… Kann jeder sie sehen?“ Dom schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Ich bin nur für die Personen sichtbar, die fest in das Schicksal der Zukunft eingebunden sind.“ „Dann hat es mit dieser Person zu, die sich in die Zeit einmischt?“ < Was dieser Pharao Yugi und dem Rest gesagt hat, scheint ja zu stimmen…> „Das ist richtig.“ Wer war dieser Jemand und was hatte er mit Joey zu tun und…. „Also so komme ich nicht weiter. Warten sie einen Moment und lassen sie mich überlegen.“ Er drehte den Kopf und sah zum Fenster hinaus, als Dom zustimmend nickte. < So komm ich nicht weiter. Ich muss rausfinden, wieso sein Name Dom ist. Hat es irgendeine Bedeutung… Vielleicht…> Langsam wurde es dunkel draußen und die Lichter in der Stadt gingen nach und nach an. Nur in Setos Büro blieb es erst mal dunkel, weil er zu sehr in Gedanken versunken war, um das Licht anzuschalten und die Automatik war aus. Sein Computerbildschirm warf ein spärliches Licht in den Raum. „Dom… Dom…. D…O…M…..mmmmm…“ Der Mann vor ihm hatte sich nicht bewegt. „Sie ist schön, nicht wahr?“ Seto schreckte aus seinen Gedanken hoch. „Wer?“ „Na Domino, die Stadt natürlich.“, erwiderte Dom lächelnd und plötzlich fiel es Seto wie Schuppen von den Augen. „Bist du eine Art…. Geist?“ „Weiter.“ Dom lächelte aufmunternd. „Vielleicht ein….der Geist der Stadt?!“ „Sehr gut Herr Kaiba. Wirklich sehr gut.“ „Aber wieso, ich meine…“ „Das darf ich nicht sagen. Aber ich verrate ihnen, dass diese Gestalt nicht dauerhaft ist. Ändert sich die Zukunft der Stadt, so ändere auch ich mich. Deshalb wurde ich geschaffen.“ „Ich verstehe. An dir kann ich erkennen, ob alles zum Guten läuft. Aber du kannst sicher nicht ständig in meiner Nähe bleiben, oder?“ Seto hatte das Gefühl langsam durchzublicken. Es drehte sich alles um Domino und die Personen, die darin lebten. Zumindest diejenigen, die etwas gravierend verändern konnten. „Das ist auch richtig.“ Dom stand auf. „Aber ich bin unweigerlich mit ihnen verbunden, Herr Kaiba.“ Dom deutete auf den Saphir in seinem Stock. „Dieser Edelstein ist der Beweis dafür, dass ihre Entscheidungen auch unweigerlich das Schicksal dieser Stadt betreffen. Deshalb haben sie einen Vorteil mir gegenüber. Da wir verbunden sind, können sie mich jederzeit rufen.“ „In Ordnung. Das ist doch schon mal was.“ Seto schaute nachdenklich in Doms Gesicht. „…und was ist mit Joey?“ „Für ihn gibt es nur einen richtigen Weg. Alle anderen Wege würden mich und auch alle anderen ins Verderben stürzen. Ich habe versucht mit ihm in Kontakt zu kommen, aber man hat mich bemerkt. Deshalb werde ich nicht länger mit ihm reden können, aber ich habe es ihm ermöglicht, selbst zu entscheiden. Vielleicht hilft es.“ Auch wenn Seto den letzten Satz nicht wirklich verstanden hatte, so war er doch froh, dass Dom existierte und ihm weiterhalf. „Danke, dass du hergekommen bist.“ Dom lächelte bloß und machte eine wegwerfende Geste. „Das ist reiner Eigennutz. Schließlich mag ich diese Gestalt. Sie hat Stil, finden sie nicht auch?“, fragte der Schwarzhaarige schmunzelnd. Dom drehte seine Zylinder in der Hand und setzte ihn mit Schwung auf. „Früher sah ich mal wie ein Bettler aus und dann wiederum, wie jemand vom Militär. So gefalle ich mir selbst viel besser und ich weiß ganz genau, weshalb es so gekommen ist. Also ist es reiner Eigennutz ihnen zu helfen.“ „Gibt es noch einen Rat, den du mir geben könntest?“, wollte Seto wissen. Dom überlegte kurz und antwortete dann keck: „Tun sie das, was sie immer getan haben.“ Dann verschwand er einfach. Seto machte sich nicht die Mühe ihn zurückzurufen. Das Gespräch war fürs Erste beendet und er war auch viel zu müde um sich noch weitere Gedanken zu machen. Trotzdem machte er sich erstmal das Licht an, um sich nicht noch irgendwo das Knie aufzuschlagen. Das hätte ihm jetzt gerade noch zu seinem Glück gefehlt. Gerade wollte er nach Hause gehen, als es mitten im Zimmer zu schneien begann. Joey erschrak, als ihn ein weißer Wirbel erfasste und ihn direkt aus seinem Zimmer mitnahm. Weiße kühle Flocken umhüllten ihn vollständig und wenn alles nicht so plötzlich gegangen wäre, dann hätte er sich sicher zu Tode gefürchtet. Doch so tauchte er wenige Sekunden danach einfach an einem ganz anderen Ort wieder auf. Das erste was er wieder wahrnahm, waren saphirblaue Augen, die ihn völlig perplex ansahen. Joey brauchte einen Moment um sich zu orientieren. Hatte sein Wunsch tatsächlich funktioniert und er war in der KC gelandet oder lag er zu Hause im Bett und es träumte vor sich hin? „Joey?“, kam es fragend von dem jungen Mann vor ihm. Konnte Kaiba schon immer so schön verpeilt gucken? Jedenfalls hatte der Blonde ihn noch nie so niedlich gefunden, wie jetzt. Sofort schoss ihm die Röte ins Gesicht. < Du hast jetzt keine Zeit daran zu denken, wie süß er aussieht. Du musst jetzt erst rausfinden, ob du träumst.> Denn wenn nicht, dann befand er sich in ernsten Schwierigkeiten. „Hallo Kaiba.“, kam es deshalb ziemlich kleinlaut über seine Lippen. „Das ist nur ein Traum, oder? Ich bin doch nicht wirklich in der KC, nicht wahr?“ Seto gab dem Blondschopf keine Antwort. Er war einfach zu fassungslos über das gerade Geschehene und dann waren da noch diese verdammten Gefühle, die auch schon prompt in ihm hochstiegen. Am liebsten hätte er ihn jetzt einfach an sich gezogen, ihn geküsst und dann…. „Ach dacht ich es doch.“, lachte Joey nun völlig unbekümmert. Es musste einfach ein Traum sein, wenn Kaiba keine Anstalten machte ihn rauszuschmeißen. „Das ist nur ein Traum und wenn es nur ein Traum ist…. Tja dann… Mal sehen…Was wollte ich schon immer mal machen?“ Prüfend schlenderte Joey durch das große Büro. Viel Interessantes gab es allerdings nicht zu sehen, wenn man von Seto mal absah. Der hatte sich noch immer nicht von der Stelle gerührt und folgte Joeys Bewegungen nur mit Blicken. „Also ich hab es mir irgendwie spektakulärer vorgestellt.“ Grinsend sah er zu dem erstarrten Firmenchef, der ihn fragend ansah. < Ach Gottchen kann der süß sein.>, dachte Joey bei dem verwirrten Blick. „Ich meine natürlich dein Büro. Also für nen millionenschweren Mann, hast du dir bei der Innenausstattung nicht grad sehr viel Mühe gegeben.“ Seto hatte mittlerweile seine Stimme wiedergefunden. „Was tust du hier?“ Joey lachte wieder. Das kleine Traumspiel gefiel ihm. So ähnlich wäre es sicher auch in Wirklichkeit, wenn er plötzlich in Setos Büro einfallen würde. „Ich komm dich mal besuchen, was denn sonst.“ Mit wenigen Schritten hatte er die Distanz zwischen ihnen überwunden und stand nun ganz dicht vor ihm. Seto schien noch ein Stück gewachsen zu sein. Komisch, das war ihm gar nicht aufgefallen. Wahrscheinlich war er zu sehr mit Reiden beschäftigt gewesen. < Reiden. Ach lassen wir den erstmal wo er ist. So nen coolen Traum hab ich ja nicht alle Tage.> Joey betrachtete sich Seto ausgiebig. Die Haare des jungen Firmenchefs saßen längst nicht mehr perfekt und seinen müden Augen nach zu urteilen, musste der Tag für ihn nicht leicht gewesen sein. Aber was dachte er sich da, schließlich war dieser Seto nur eine Traumgestalt. Ob es dem echten Seto wohl auch so ging? „Du siehst müde aus.“ Sanft strich er dem Traum ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Seto hatte mittlerweile den Atem angehalten um diesen schönen Moment nicht zu zerstören. Auch für ihn schien es, wie ein Traum, aber im Gegensatz zu dem Blonden wusste er, dass es nicht so war. Joey schien jedenfalls nicht zu merken, dass dies alles wirklich gerade geschah. Umso bewusster war es Seto, als der andere ihm so nahe kam und ihm auch noch einige braune Strähnen aus dem Gesicht streichelte. Vertrauensvoll schloss er die Augen und genoss für einen Moment dieses schöne Gefühl Joey so nahe sein zu dürfen. Sicher wäre das alles schnell vorbei, wenn Joey merken sollte, dass er wach war. Aber das war ihm momentan sowas von egal. Er hatte sie mehr als verdient, diese wunderschönen friedlichen Minuten des Glücks. Joey war überrascht, als der Traumkaiba so einfach die Augen schloss. Aber selbst das macht ihm umso deutlicher, dass es nur ein Traum sein konnte. Der echte Seto Kaiba hätte ihm sicher schon längst eine verpasst. „Weißt du was, wenn du dich hinsetzt, dann massier ich dich ein bisschen. Was hältst du davon?“, schlug Joey in seinem Traumübermut vor und wartete gespannt auf die Antwort. Seto dachte erst sich verhört zu haben, aber als er die Augen öffnete und Joey ihm lächelnd und abwartend ins Gesicht sah, da wusste er, dass er richtig gehört hatte. Also nickte er und setzte sich auf die freie Couch im Raum. Schon praktisch, dass Mokuba veranlasst hatte sie dahin zu stellen. Zum ersten Mal war er dem Kleinen unglaublich dankbar. Joey machte seine Worte tatsächlich war und stellte sich ohne zu zögern hinter Seto und legte ihm die Hände auf die breiten Schultern. Nach kurzem Drücken wurde ihm klar, dass Seto völlig verspannt sein musste. „Meine Güte, was hast du heute bloß gemacht? Du bist ja total verspannt.“, sprach er seine Gedanken auch direkt aus. „Das willst du gar nicht wissen…“, kam es von Seto geflüstert. Er hatte die Augen längst wieder geschlossen und konzentrierte sich allein auf die Bewegungen des Blonden. Wie schön es doch war und wie schön könnte es immer sein, gäbe es da nicht diese Probleme. Eines davon meldete sich auch prompt, indem das Telefon zu klingeln begann. Joey hörte auf den anderen zu massieren und schaute verwundert auf die Störquelle. < Müsste ich nicht aufwachen, wenn das Ding so einen Lärm macht?> Seto stand leise fluchend von seinem bequemen Platz auf und hob missmutig ab. „Kaiba.“, meinte er genervt zu dem Hörer und wartete ungeduldig. Wieso musste man ihm immer alles kaputt machen? Vielleicht hätte er die Situation nicht schamlos ausgenutzt, aber ein bisschen mehr wäre sicher drin gewesen. „Äh… hallo Kaiba… also hier ist Tristan und na ja…“ „Was willst du, Taylor?“ Da hatte er den Salat. Kaum war die Bande eingeweiht, wurde er genervt ohne Ende. Joey schaute verwirrt auf den Rücken des Brünetten. Hatte er sich verhört? Wieso sollte Tristan in seinen Traum platzen? Andererseits…wenn er genau darüber nachdachte…wieso nicht? „Es geht um deine zwei…na ja du weißt schon…“, flüsterte es am anderen Ende des Hörers verschwörerisch. „Taylor, dir ist schon klar, dass niemand dein verdammtes Telefon abhören würde. Es gibt also keinen Grund so zu flüstern.“ Am anderen Ende war ein kurzes Wortgefecht zu hören, von wegen Taylor solle sich nicht wie James Bond aufführen, als er endlich weitersprach. „Na schön. Jono ist getürmt.“ „WAS?!“ Seto versuchte ruhig zu bleiben, aber es gelang ihm kein bisschen. „Jetzt reg dich nicht auf…“, kam es aus sofort ängstlich aus dem Hörer. „ICH REG MICH NICHT AUF! Wo ist er hin? Ist es denn so schwer auf einen Jungen aufzupassen?!“ Joey musste verwirrt feststellen, dass sein Traum immer mehr zu einem Actionfilm zu werden schien. Was war denn hier bloß los und vielleicht wäre es echt besser aufzuwachen. „He Mann. Beruhige dich. Es geht ihm sicher gut und Subaru ist hier. Der schläft tief und fest.“ „Wenigstens etwas.“, murrte Seto ins Telefon und rieb sich über die Stirn. Er bekam schon wieder Kopfschmerzen. „Habt ihr eine Ahnung, wo er hin sein könnte?“ Es raschelte kurz am anderen Ende der Leitung und dann vernahm er Yugis Stimme: „Wahrscheinlich hat er sich auf den Weg zu dir gemacht. Er hat seinem Bruder versprochen nochmal mit dir zu reden. Es tut uns wirklich leid, dass wir es nicht schon früher bemerkt haben.“ Seto atmete tief durch. „Schon gut. Ich schicke ihn sofort vorbei, wenn ich ihn gefunden habe.“ Damit legte er schließlich auf. Zu gerne hätte Joey jetzt noch mehr mitbekommen, denn mittlerweile war selbst ihm aufgegangen, dass dies kein normaler Traum sein konnte. Wurde ihm hier die Möglichkeit gegeben, zu erfahren, was Seto Yugi und die anderen zusammen besprochen hatten? Gerade als er es kaum erwarten konnte, alle offenen Fragen an den Brünetten zu richten, da öffnete sich die Tür und ein blonder junger Mann in ihrem Alter trat ein. Doch bevor er noch irgendetwas fragen konnte, da warf sich der Blonde in die Arme des Firmenchefs und Joey wurde von Schneegestöber zurück in seine Wohnung befördert. Sein letzter Gedanke, den er finden konnte, als er auf seinem Bett landete, war: Und dabei stieg die Eifersucht in ihm hoch. In Setos Büro ließ Jono inzwischen seinen Vater wieder los. Joey hatte er nicht mehr bemerkt und jetzt wo der Blonde verschwunden war, hatte Seto auch keine Möglichkeit mehr mit ihm zu reden. Doch darum konnte er sich später kümmern. Jetzt musste er auch noch mitten in der Nacht seinem Sohn die Leviten lesen. „Was machst du hier, Jono? Und was fällt dir eigentlich ein, einfach zu verschwinden? Ich hab mir Sorgen gemacht, als Yugi eben angerufen hat.“ „Es tut mir leid, aber…. Onkel hat mich gerade hierüber anrufen können.“ Schnell zeigte er auf seine Armbanduhr. „Das ist keine gewöhnliche Uhr. Sie hat ein eingebautes Handy und irgendwie hat es Onkel hinbekommen mit mir zu reden.“ Das hörte sich doch gut an. „Und was hat Mokuba gesagt?“ „Nicht viel. Er meinte, dass ich dir die Uhr geben sollte und er ist froh, dass du hier bist um auf uns aufzupassen. Obwohl ich finde, dass ich dafür schon zu alt bin und hier bist du ja wohl in meinem Alter…“, meinte der Blondschopf trotzig, überreichte Seto aber die Uhr. Der junge Firmenchef schaute sich das Gerät genau an. Vielleicht konnte er es ja schnell genug nachbauen und zwar leistungsverstärkt. „In Ordnung, danke und jetzt wirst du sofort zu Yugi zurückgehen und keine Alleingänge mehr durchziehen. So lange ihr hier seid, tut ihr was ich sage.“ Jono wollte protestieren, aber Seto ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Das Alter ist egal. Wenn ihr hier irgendwas verändert, dann bringt ihr damit nicht nur euch selbst, sondern auch alle anderen in Gefahr.“ Jono wollte wiedersprechen, aber sein Vater schaute ihn bestimmend an, was den Jungen zum Schweigen brachte. Schließlich griff er zum Hörer und ließ einen Wagen kommen. „Ich setze dich bei Yugi ab und fahre dann selbst zurück in die Villa. Wenn du mit mir reden willst, gibt es Telefon oder Internet.“ Er reichte seinem Sohn einen schnell gekritzelten Zettel mit seinen privaten Daten. „Und für heute hatte ich echt genug. Ich will also keine Widerworte hören.“ Jono schwieg gehorsam. Aber in seinem kleinen cleveren Köpfchen sah es ganz anders aus. Da herrschte schon Hochbetrieb und das würde sicher Ärger geben. Doch das hatte Zeit bis zum nächsten Morgen. Es hatte nicht funktioniert. Die Zeit einen Tag lang schneller als gewohnt ablaufen zu lassen, machte dem jungen Firmenchef zwar ein wenig zu schaffen und brachte Hektik in sein Leben, aber es machte ihm nicht wirklich etwas aus. Außerdem war da immer noch Dom, wie er sich nun selbst nannte. Dem musste endlich Einhalt geboten werden. Dazu gab es ja Zeit. Der nächste Tag in der Welt da draußen würde schon Möglichkeiten bringen und wenn man ihn wieder und wieder und wieder und…zu erleben hatte. -------------------------------------------------------------------------------- Sollten sich Fehler eingeschlichen haben....geschenkt.^^ Ich hoffe, die hektische Schreibweise, die zeigen sollte, dass Zeit gestohlen wurde, ist rübergekommen. Es hat mich ne Menge Mühe gekostet so zu schreiben.^^ Dom ist ja nun aufgedeckt und ich hoffe, es hat euch gefallen. Auf Feedback (Kommis) freue ich mich natürlich jederzeit.^^ *Wink mit dem Zaunpfahl* Ganz liebe Grüße und bis zum nächsten Mal. ^^ Eure Schreiberling Kapitel 12: Neuer Tag_Neues Pech -------------------------------- Hallo liebe Leser. Erstmal danke an euch alle und ich hoffe, dass die Wartezeit diesmal nicht grad so lang war.^^ Ich bin schon sehr gespannt, was ihr zu dem neuen Kap sagen werdet, denn es gibt einige Wandlungen. Ja, richtig gehört. Sogar Reiden ist betroffen und auf die Rückmeldung warte ich am meisten.^^ Daher hoffe ich, dass ihr mir viel Feedback geben werdet und da ich das neue Kapi schon angefangen habe, verspreche ich noch folgendes: 1. Es wird heiß hergehen. 2. Es wird wieder gekämpft, dass die Fetzen fliegen. 3. Freunde werden zu Feinden und Feinde zu Freunden 4. ….und: Es bleibt spannend. Also viel Spaß beim neuen Teil und sagt mir, was ihr davon haltet. VLG eure Schreiberling @Castrada: Also wie schon erwähnt, leider bin ich nicht bestechlich.^^ Aber Schoki mag ich wirklich sehr gerne. Die Idee mit der Zeitschleife wird in diesem Kapi schon mal ein bisschen aufgegriffen. Aber ganz so drastisch mache ich es noch nicht, denn auch unser Gegenspieler ist nicht allmächtig. Noch nicht.^^ Jedenfalls danke für dein liebes Kommi und noch viel Spaß. Ach ja. Sohn und Mutter treffen auch noch aufeinander. Nur keine Sorge.^^ @inulin: Vielen lieben Dank für dein Kommi und auch dein Verständnis, wegen dem Hochladen von neuen Kapis. Ich geb mir wirklich immer Mühe schnell zu sein, aber dauernd kommt mir was dazwischen. Es ist manchmal echt verhext. Vielleicht bekomme ich ja heimlich auch Zeit geklaut.^^ Spaß beiseite. Man merkt, dass du meine FFs schon sehr lange liest, denn ein bisschen scheinst du ja schon vorzuahnen was kommt. Mal sehen, ob du in diesem Kap auch ein paar Vermutungen bestätigt bekommst. Viel Spaß! @_Kisala_: Also ja ich lasse Joey und Jono aufeinandertreffen. Aber das wirst du dann selbst sehen.^^ Danke für dein Kommi. Hab mich sehr gefreut. VLG @Ryuichi_Sakuma_: Ich freu mich, wenn du dich freust und da ja jetzt ein neues Kap on ist, darfst du dich noch mal doppelt so sehr freuen. Vielen Dank für dein fröhliches Kommi. Solche Kommis hab ich immer gern. Die zeigen mir immer, dass ich nicht umsonst schreibe. Trotzdem darfst du mir auch gern sagen, wenn dir was mal nicht so gefällt.^^ Also dann: VIEL SPASS! *zurückknuddel* @Shakti-san: Danke für dein Kommi. Also die Zeitschleife wird in diesem Kap ein bissel anders erwähnt werden und der Rest. Na ja. Du wirst ja sehen, was in meinem kranken Hirn so vorgeht. Jedenfalls wünsch ich dir viel viel Spaß beim Lesen und freu mich schon auf ein neues Kommi.^^ @xXxSweetyxXx: Erstmal auch dir vielen Dank. Aber ich war echt überrascht, dass keiner auf die Idee gekommen ist, dass Vater und Sohn in der Zeit ungefähr gleich alt sind. Als Seto in die Zukunft ging, da lag ihr Alter ja auch nicht so sehr auseinander und jetzt ist ja wieder Zeit vergangen. Ich hoffe, dass es trotzdem verständlich ist und wünsch dir viel Spaß beim Lesen. @Moehre: Hallo. *freu* Jemand der Dom gut leiden kann. Das ehrt mich echt. Der ist mir nachts plötzlich im Traum gekommen und das ist kein Unsinn. Vielleicht lag es aber auch ein bisschen da dran, dass ich mit meiner Sis „Königreich der Katzen“ geschaut hatte. Diese Katzenpuppe mit dem Zylinder und Stock, ich glaube dass sie zur Vorlage wurde.^^ Jedenfalls wünsch ich dir ganz viel Spaß beim Weiterlesen. @night-blue-dragon: *erstmal riesenknuddel zurück* Jetzt ist es endlich wieder soweit und du kannst auch mal was von mir lesen. Ich hoffe, dass dir das Kap gefällt.^^ Ach ja. Diese Schneekugeln kannst du leider nicht kaufen. Wenns die gäbe, dann würd ich mir selbst eine holen.^^ Viel Spaß mit dem neuen Kap!!! @djabea: Da dein Kommi immer so schön lang ist, wird ich auch mal eine lange Bemerkung hier hintun. Also: Es tut mir echt leid, dass du immer warten musst bei mir, aber ich hoffe, dass dich das neue Kap ein bisschen drüber wegtröstet.^^ Mach dir nichts draus, dass du auf Dom alias Domino nicht gekommen bist. Ich hatte auch nicht all zu viele Hinweise gegeben und da ist es ja kein Wunder. Außerdem ist da auch sonst keiner draufgekommen. Selbst ich weiß nicht immer, was mir als nächstes durch den Kopf gehen wird. Das macht die Storys eben unberechenbar. Also die Kiddis und ihre Aktionen werden dich auch weiterhin wahnsinnig machen, denn die sind schließlich ne Kombi aus Joey und Seto und mehr brauch man da ja nicht mehr zu sagen, oder?^^ Jedenfalls wünsch ich dir jetzt viel Spaß und mal sehen, was du dazu sagst. @Pancratia: Also deine Kommis nachmal zu kommentieren fällt mir echt nicht leicht. HIHI Die sind aber auch lang und vor allem präzise. Auf jeden Fall darfst du diese Kommi-art nicht ändern, weil die sonst keiner so macht und für den Autor ist sie echt super. Vielen Dank dafür.^^ Also der eine Satz bei Roland und Seto war ja wirklich grauenvoll. Hätte ich ohne dich nie gesehen. Lieber Himmel. Da müsste ich mich selbst mal kräftig treten.^^ Was diese Wunschkugel betrifft… Die geht nicht unendlich. Wäre ja auch zu einfach. Aber das liest du alles in diesem Kap noch.^^ Ach und heute wirst du Reiden mal ganz anders erleben. Bin schon auf die Reaktionen gespannt.^^ Viel Spaß und danke für dein super Kommi!!! @Hydewahn: Also es freut mich, dass du noch da bist. Ich sag dir auf jeden Fall Bescheid, wenn auch das nächste Kapi on kommt und freu mich schon auf die Reaktion, wie dir dieses gefällt. Ganz liebe Grüße von mir und auch dir vielen Dank!!! @ike15: Sorry, wegen dem Ende. Aber wer mich kennt, der weiß auch dass ich eine kleine Sadistin bin, was die Kapi-enden betrifft. Diesmal auch wieder. Ich kann da einfach nicht anders. Ich wünschte manchmal, ich könnte die Gesichter meiner Leser sehen, wenn sie zum Schluss kommen.^^ So bin ich halt. Jedenfalls bin ich sehr froh, dass Dom bei dir gut ankommt. Und du stellst ihn dir auch goldrichtig vor. Er ist ein eleganter, aber nicht ganz so alter Herr, der eben die Stadt repräsentiert. Viel Spaß auch in diesem Kap. VLG @azure_sea: Es tut mir unendlich leid, dass ich euch Leser immer so lange warten lasse, aber na ja, was soll ich sagen. Ich hab auch ein Leben neben dem Schreiben bei Mexx und das geht für mich ganz klar vor. Trotzdem keine Sorge. Als ich hier die erste FF reingestellt habe, da hab ich mir geschworen keine FF, die ich anfange abzubrechen. Also geht es in jedem Fall weiter. Eben nur ein bissel früher oder später.^^ Was die Schneekugel und das Näherkommen von Joey und Seto betrifft, da muss ich dich leider enttäuschen. Es wird sicher ganz anders, als erwartet und das wird sich auch in diesem Kap zeigen. Viel Spaß beim Lesen. @risuma: Hallo Drachenlady. Darf ich doch sagen, oder? Ich hoffe, dass dir dieses Kapi gefällt und mal sehen, was du dazu sagen wirst. Ich freu mich riesig, dass ich dich als Leserin gewinnen konnte und bin schon gespannt, wie diesmal dein Kommi ausfällt. Was das Murmeltier betrifft. Soweit bin ich noch nicht ganz, also sieh selbst: Viel Spaß beim Lesen und danke für dein Kommi. @Kitty1985: Da du mir ja soviele Kommis hinterlassen hast, aber noch nicht ganz bei diesem Pittel angekommen bist, kriegst du hier trotzdem eine Bemerkung von mir.^^ Ich danke dir wirklich sehr, dass du dir soviel Mühe gibst mir zu allem zu sagen, wie du es fandest. Das muntert mich sehr auf und das ist auch einer der Hauptgründe warum ich jetzt das neue Kap on gestellt habe. Also ich freu mich schon auf dein Kommi hierzu.^^ P.S.: Lass dich nicht von deinem Boss erwischen.^^ @alle auf Favo-Liste: Danke, dass ihr Interesse an der FF habt.^^ --------------------------------------------------------------------------------- Unerbittlich schien die Sonne grell ins Zimmer und machte es unmöglich noch einmal in aller Ruhe einzuschlafen. Es war Morgen. Natürlich hatte Seto kaum geschlafen und auch gar keine Lust sich mit dem neuen Tag in irgendeiner Form auseinander zu setzen. Jetzt musste er aufstehen, in die Schule gehen und dann wieder Reiden und Joey als Pärchen ertragen…. …und das alles, wo er doch erst gestern noch von dem Blonden umsorgt worden war und mal ausnahmsweise einen wirklich feuchten Traum gehabt hatte. Missmutig grummelnd tastete er mit der Hand nach seiner Pyjamahose und stellte nicht überrascht fest, dass er zuerst noch unter die Dusche zu springen hatte. Trotz diesem kleinen klebrigen Problemchen hatte er absolut keinen Bock aufzustehen. Lieber blieb er so hierrumliegen, als sich dem Tag zu stellen. Es konnte nur schlimm werden. Das hatte er im Gefühl. Nicht nur, dass wahrscheinlich Mokuba und Noah schon auf ihn warten und zumindest Mokuba ihn mit Fragen löchern würde, nein, da war ja auch noch die Schule, wo ein Kindergarten, ein verhasstes Pärchen und bei seinem Pech auch noch überraschender Besuch erscheinen würde. Zu gut kannte er schon seine Sprösslinge, um nicht damit zu rechnen, dass sie sich einmischen könnten. Egal wie sehr sie es beide abstreiten würden. Aber dann würde in ein paar Minuten Mokuba auf der Matte stehen. Egal wie man es drehte und wendete, er musste aufstehen. Verkriechen brachte auf die Dauer sicher nichts und trotzdem fühlte er sich so müde und ausgelaugt, dass ihm jegliche Kraft aus den Gliedern zu schwinden schien, als er sich doch noch erhob. Müde und fast schon wie ein alter Mann schlurfte er in Richtung des angrenzenden Bades, als ihn ein aufdringliches Klopfen inne halten ließ. Das konnte ja nur einer sein. „Ich bin wach, Mokuba.“, gab er sofort zur Antwort bevor die schrill gestellte Weckstimme seines Bruders ertönen konnte. Überrascht wurde draußen wohl erstmal nichts erwidert, aber das hielt nicht für lange. Sonst wäre Mokuba ja nicht Mokuba gewesen. „Wo bleibst du denn Seto? Wir warten schon mit dem Frühstück auf dich!“, meinte der Kleine nun doch vorwurfsvoll. „Ich muss nur vorher noch duschen.“, ließ sich der ältere Kaiba nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich verdiente er in seiner momentanen Situation praktisch gesehen einen Orden, wo er doch überhaupt aufgestanden war. „Ok. Wir warten auf dich.“, meinte Mokuba nur noch schnell. Er schien bemerkt zu haben, dass Seto noch ziemlich muffelig drauf war und so verzischte er sich schnell wieder ins Esszimmer. Seto grummelte nur genervt weiter, um dann mit ebensoviel Elan ins Bad zu schlurfen und die Dusche anzustellen. Schnell schlüpfte er aus seinen Sachen und ab unter das erfrischende Nass. Das warme Wasser tat gut und brachte ihn dann doch dazu sich für einige Sekunden zu entspannen. Ein wohliges Seufzen glitt über seine Lippen bevor er sich einzuseifen begann. Wenn er die Zeit gehabt hätte, dann wäre er sicher noch viel länger unter dem beruhigenden Wasserstrahl geblieben, aber das ging nicht, wenn er nicht wieder Mokuba auf den Plan rufen wollte. Außerdem wartete die Zeit bekanntlich nicht auf einen und lief unerbittlich weiter. < Zeit… Wie sind wir nur diesmal in so einen Schlamassel geraten? > Wie sollte man bitte gegen Zeit ankämpfen? Sicher es versteckte sich irgendwo jemand, der damit rumspielte, aber gerade deshalb schien es umso schwieriger, sich dem zu stellen. Selbst als er bemerkt hatte, dass er in der Zukunft gelandet war und diese ein Ort der Verwüstung für ihn bereithielt, ja selbst da hatte er sich nicht so hilflos gefühlt wie jetzt. Vielleicht hatte es aber auch daran gelegen, dass er genau gewusst hatte, dass wenn er eingriff, nichts von all dem je passieren würde. Für ihn war das was er dort gesehen hatte, nie wirklich geschehen und daher noch leicht umzudenken gewesen. Aber nun war er wieder zu Hause und in der für ihn einzig existierenden Gegenwart. Nicht nur das, auch lebten hier alle die ihm wichtig und teuer waren. < Selbst dieser verdammte Kindergarten….>, gestand er sich gedanklich ein bisschen angepisst ein. Sein Herz war längst aus seiner Brust gehüpft und hatte seinen eigenen Weg eingeschlagen, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Aber andererseits….wenn er ehrlich war, dann machte es ihm nicht soviel aus. Nur die Tatsache, dass sein nahendes Glück wieder auf der Kippe stand und zu fallen drohte, das ging ihm an die Nieren. < Es muss einen Weg geben rauszufinden, wer hinter all dem steckt und wenn ich den Kerl finde, dann kann er sich aber warm anziehen…> Doch das war leichter gesagt, als getan. Er war ja auch kein Hellseher und kein Superheld, wie man ihn aus irgendwelchen Comicheftchen kannte. Außerdem hatten die anderen ihm klar gemacht, dass sein zuvor zu lösendes Problem, die Beziehung zu Joey darstellte. Wenn er das nicht schaffte, dann war sowieso alles verloren. Murrend rieb sich der Braunhaarige das Shampoo auf die Haare. Wie sollte er Joey bloß für sich gewinnen? Dass Joey ihn total ablehnen würde, war wohl nicht das Problem, wenn er so an gestern Abend dachte. Aber da hatte Joey auch geglaubt zu träumen. In der Realität würde er seine Schutzmauer sicher nicht so einfach fallen lassen, um gerade ihm zu vertrauen. < Also einfach hingehen und sagen, dass ich ihn liebe, wird er wohl kaum glauben…> Allein der Gedanke war so absurd, dass Kaiba leise auflachte. Nein, dann würde Joey sicher denken, dass er sich einen ganz miesen Scherz mit ihm erlaubte und nie mehr auch nur ein Wort an ihn richten. Beweisen konnte er dem Blonden ja nicht liefern, dann hätte er Erklärungen abgeben müssen, von denen Joey nichts wissen durfte. Noch ein letztes Mal ließ Seto gedankenverloren das mittlerweile kälter gedrehte Wasser über seinen Körper laufen und stellte den Strahl dann ganz ab. Es brachte nichts sich den Kopf zu zerbrechen. Er musste vielleicht nur eine günstige Gelegenheit abwarten um seine Gefühle zu gestehen und solange eben Reiden von Joey fernhalten. Selbst das war nicht so einfach, wo Joey doch jetzt in die andere Klasse ging. < Verdammt auch, wieso musste er bloß sofort rüber wechseln?!> Mit der linken Hand wischte er sich seine nassen Strähnen aus dem Gesicht, während er mit der Rechten nach dem großen Handtuch am Wandharken griff. Doch zu seiner Überraschung streiften seine Finger nur leere Luft. Verwirrt wollte er schon aufblicken, als ihm das Handtuch direkt an die Finger gereicht wurde. „Danke.“, murmelte er ohne viel nachzudenken und begann sich abzutrocknen. Mitten in der Bewegung stoppte er dann, als ihm klar wurde, dass er das Badezimmer allein betreten hatte und deshalb niemand hier sein dürfte um ihm sein Handtuch zu reichen. Blitzschnell schlang er sich dieses um den eben noch völlig ungeschützten Unterleib und sah erschrocken auf. Sein Herzschlag hatte sich in Sekunden so sehr beschleunigt, dass er sich kurz vorkam, als wäre er einen Marathon gerannt. Doch egal was er zu sehen erwartet hatte, die Gestalt, die jetzt lächelnd vor ihm stand, gehörte sicher nicht dazu. „Guten Morgen.“, erwiderte Dom freundlich lächelnd und immer noch in denselben Sachen, wie gestern. „DU?!“, keuchte Seto fassungslos und versuchte sein durchdrehendes Herz zur Ruhe zu bewegen. Es gelang nur in Maßen. Aber trotzdem kam er langsam wieder auf den Boden der Tatsachen. Dom war definitiv keine Gefahr. < Beruhige dich, verdammt. Langsam ein- und ausatmen…> „Was machst du in meinem Badezimmer?“, schaffte er es schließlich doch noch was hinzuzusetzen. „Kommt das jetzt etwa öfter vor, dass du einfach auftauchst?!“ < Hoffentlich nicht. > Wenn dieser Kerl plötzlich mitten im Unterricht stehen würde, dann wäre er sicher schneller wieder im Krankenhaus, als ihm lieb sein konnte und zwar nicht wegen eines selbst verursachten Schwächeanfalls, sondern wegen einem ernsten Herzinfarkt. „Verzeihung. Es tut mir wirklich leid, dass ich sie so erschreckt habe, mein Lieber. Das wollte ich sicher nicht und ich hatte auch eigentlich nicht vor zu kommen, aber man sucht mich.“ „Aha.“, erwiderte Seto trocken und ging aus dem Zimmer um sich was zum Anziehen zu suchen. Dom folgte ihm mit respektvollem Abstand. „Und da findest du es eine gute Idee, dich ausgerechnet bei mir zu verstecken?“ Während Seto in seinem begehbaren Kleiderschrank verschwand, blieb Dom anstandshalber davor stehen und antwortete locker: „In der Tat. Sie müssen wissen, Herr Kaiba, ihre Aura ermöglicht es mir nämlich meine Eigene regelrecht verschwinden zu lassen.“ Seto schob verwirrt seinen braunen Schopf vor, um den anderen anzusehen. „Meine was?“ „Ihre Aura.“, meinte Dom amüsiert über den verwirrten Blick. „Sie wissen schon, ihr Karma, ihre Ausstrahlung, ihr….“ „Ja, ja. Ich weiß, was eine Aura ist, aber müssten die nicht auch andere bemerken? Und ist es dann nicht auch offensichtlich, wo du bist?“ Dass seine Nähe ein gutes Versteck sein sollte, verstand er beim besten Willen nicht. Wer immer ihr Gegenspieler war, er wusste sicher über ihn bestens Bescheid. Dom lächelte auf seine geheimnisvolle Art und meinte dann: „Eben nicht. Sie sind einer der wenigen, die man nicht einschätzen kann und deshalb bin ich hier sicher.“ < Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder? > Er fühlte sich nämlich gerade wie der letzte Dummdödel. „Na meinetwegen, wenn du meinst. Aber nur unter einer Bedingung.“ „Ja?“, fragte Dom neugierig. „Nein mich nicht dauernd Herr Kaiba. Das kann ich nämlich nicht leiden, wenn ich nicht gerade mit einem anderen Geschäftsmann rede. Seto reicht völlig oder von mir aus auch Kaiba, wenn du meinen Vornamen nicht aussprechen willst.“ Dom war sichtlich überrascht. „Aber ich…“ Seto sah ihn fragend an. Er konnte ja nicht wissen, dass Dom ihn anders sah, als normale Menschen. Seto wäre es sicher nicht anders gegangen, wenn er einen Blick durch Doms Augen hätte werfen können, denn für Dom strahlte um ihn herum ein sanfter blauer Schein gepaart mit weißem Glitzern dazwischen. Setos Aura. Gerade deshalb fand Dom, dass er es nicht wert war, Seto vertraut ansprechen zu dürfen. Schließlich war er nicht mal ein menschliches Wesen. Doch verärgern wollte er den anderen auch nicht. „Wäre dir Kaiba-kun recht?“ Seto fand das zwar auch komisch, aber na schön. „Meinetwegen. Aber erschreck mich nicht mehr so, wenn du plötzlich irgendwo auftauchen willst, dann bitte ein Stückchen weiter weg und komm erst danach zu mir.“ Seto ging nochmal ins Bad, um sich endgültig fertig zu machen und setzte dabei hinzu: „Einen Herzinfarkt kann ich nämlich wirklich nicht gebrauchen.“ Endlich fertig und nach einem bestätigenden Nicken von Dom wollte er dann aus dem Zimmer und zum Frühstücken, als ihm noch etwas einfiel. „Können Mokuba und Noah dich sehen?“ Dom lächelte. „Wenn du möchtest, kann ich mich für sie unsichtbar machen, Kaiba-kun.“ „Ja, das will ich und zwar dauerhaft, außer ich sag dir was anderes. In Ordnung?“ „Sehr wohl, Kaiba-kun.“ „Weißt du was…“, grummelte Seto dann, „Kaiba-kun ist doch abgelehnt. Nenn mich Seto und Ende.“ Dom wiedersprach nicht und so gingen sie zusammen in die Küche. In einer anderen etwas kleineren Küche saßen ein verpennter Wuschel, sein noch grummeliger großer Bruder und ein ungeduldiger Yugi. Eigentlich hätten Tea und Tristan schon längst hier sein sollen und zwar mit Bakura. Dieser war leider der einzige, der nicht in die Schule musste und deshalb hatte man ihn gestern Abend noch gebeten auf die Kinder aufzupassen. Yugi warf einen verstohlenen Blick auf Jono. Dieser war in ihrem Alter und deshalb kaum noch als Kind zu bezeichnen, aber Kaiba, nein Seto, würde dieses Argument sicher nicht gelten lassen. Schon gar nicht, wenn man an seinen Wutausbruch gestern Abend am Telefon dachte. Trotzdem war es schon komisch jemanden am Küchentisch sitzen zu haben, der seinem besten Freund so ähnlich sah und es doch nicht war. Für Yugi war Joey noch immer sein bester Kumpel, egal was dieser darüber dachte, auch wenn Tristan diese weiche Ader von Yugi keinesfalls gefiel. Andererseits, nach dem Besuch der Ishtars sah ja wieder alles ganz anders aus. Jetzt war Tristan schon bereit seinem Freund zu helfen, weil er ja eigentlich nichts dafür konnte zwischen die Fronten geraten zu sein. Wie es wohl aussehen würde, wenn es wo wäre, wie in der Zukunft von Atemu beschrieben… Was wäre wenn Joey freiwillig an all dem beteiligt war? Hätten sie dann auch so reagiert und sofort beschlossen Joey zu helfen? < Ich zweifele viel zu viel… Was ist nur los? Seit Atemu nicht mehr bei mir ist, fühle ich mich viel zu unsicher.> Wie oft hatte Tea ihm gesagt, dass er seine ganz eigene Stärke hatte, aber trotzdem fehlte ihm Atemus Zuversicht so sehr. Damals als er sich entschieden hatte, den Pharao gehen zu lassen, da hatte er sich noch stark gefühlt, aber das schien alles so lange her zu sein. Joey fehlte ihm auch. Wieso hatte er nur das Gefühl, dass alles zu zerbrechen drohte? Selbst Kaiba, der sonst immer so stark und unnahbar gewesen war, ganz egal wie schlimm die Situation schien, war anders. Ja, er war durch die Gefühle, die er in sich hatte, angreifbarer geworden. Auch wenn er es zu verstecken suchte, war es nicht zu übersehen und ebenso offensichtlich war es, dass auch Yugi unsicher war. Der einzige, der noch die Ruhe weg hatte, war Bakura. Yugi musste unweigerlich grinsen. Gerade wo sie doch vorher so einen Schiss vor dem Grabräuber gehabt hatten, war dieser jetzt eine Art Fels in der Brandung. Nur…auch er hatte sich verändert und nun etwas, dass er nicht verlieren wollte. Ob Ryou sich bewusst war, welche Rolle er für den Grabräuber spielte? < Er weiß es sicher…> Plötzlich riss Yugi das Klingeln der Haustür aus seinen Gedanken. „Ich mach auf!“, meinte Subaru sofort begeistert und bevor jemand protestieren konnte, war er schon an die Tür gestürmt. Yugi und Jono waren gleich hinterher, aber da war sie schon längst offen, als dass man Subarus Wuschelschopf noch zur Seite hätte ziehen können. < Soviel zum Thema unauffällig…>, dachte Yugi sauer. Wenn er keinen dauerhaften Ärger mit Seto wollte, musste er dem Kleinen mal ins Gewissen reden. Doch zum Glück waren es nur Tristan und Tea und… Ein ziemlich miesgelaunter Grabräuber beugte sich hinunter und brachte sein Gesicht direkt Nasenspitze an Nasenspitze an das des kleinen Wuschels. „Und wer hat dir erlaubt die Tür aufzumachen?“, zischte er bedrohlich und brachte Subaru damit zum Schlucken. „Jono?“, fragte er verwirrt nach hinten und versuchte zurückzuweichen, aber der Weißhaarige hatte bereits eine Hand in seinen Rücken gelegt, um ihn aufzuhalten. „Das geschieht dir ganz recht.“, meinte sein Bruder gelassen. „Schließlich warst du gestern dabei, als wir die Regeln abgeklärt haben und du warst derjenige, der hoch und heilig versprochen hat sich auch dran zu halten.“ „Tja…“, meinte Bakura mit voller Genugtuung. „Was soll ich mir denn jetzt bloß für eine hübsche kleine Strafe ausdenken, na?!“ Ein lauernder Blick lag auf dem kleinen Jungen vor ihm. Doch Subaru wäre nicht Setos und Joeys Sohn gewesen, wenn er sich nicht wieder gefangen hätte. „Wenn du mir was machst, dann ruf ich Papa an und der macht dich dann platt.“, drohte er grinsend zurück. Tea, Tristan und Yugi blieb fast die Spucke weg. Sie selbst hätten es sicher nicht gewagt dem Grabräuber zu drohen. Jono, der seinen Bruder besser kannte, musste nur grinsen. „Ach du willst mir also drohen?“, kam es gespielt gleichmütig von Bakura zurück. „So, so. Du willst also deinen Papa anrufen. Aber wie willst du das machen, wenn ich dir vorher die Zunge rausgeschnitten habe?“ Um seine Aussage zu unterstreichen zog der Weißhaarige ein Messer wie aus dem Nichts und schob es dem Kleinen unters Kinn. Grinsend wollte er jetzt sehen, wie sich die kleinen Äuglein vor Schreck weiteten, aber da war er bei Subaru schief gewickelt. „Ich hab dich auch lieb, Onkel Baku.“, meinte er nur unschuldig guckend und befreite sich dann spielerisch aus dem Griff des Größeren. Bakura war so perplex, dass er sich nicht wehrte. Wie hatte ihn dieser Bengel eben genannt? ONKEL BAKU?! Ja, ging es dem noch gut?! Auch der Rest stand wie erstarrt und gab keinen Mucks von sich. Nur Subaru hatte seinen Bruder an der Hand geschnappt und zog ihn unerbittlich zur Küche zurück. „Jetzt hab ich aber Hunger, Jono. Hast du Nutella hier, Onkel Yugi?“, erkundigte sich Subaru schnell bei dem Bundhaarigen und dieser erwachte aus seinem tranceähnlichen Zustand. „Äh, ja…irgendwo auf dem Regal neben dem Kühlschrank müsste die stehen.“ „Oh prima!“, freute sich Subaru, der eine kleine Naschkatze war. „Warte, ich hol sie dir besser runter!“, fiel Yugi dann schnell ein, als er den kleinen Wirbelwind davon stürmen sah. Bakura hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet und tat so, als wäre es nie geschehen, dass man seinen Namen so verunstaltete. Baku….PHA! Doch dann fiel sein Blick auf die Zeugen dieses Desasters und seine Augen verengten sich zu drohenden Schlitzen: „Kein Wort! Ist das klar?!“ Tea und Tristan nickten reflexartig und retten sich damit vor einem raschen Tod. Dann konnte ja noch schnell gefrühstückt werden. Auch Joey hatte es geschafft zu frühstücken, aber nicht ohne dabei ein Marmeladenglas vom Tisch zu fegen. Seit er gestern diesen komischen Traum gehabt hatte, da wusste er kaum noch wo ihm der Kopf stand. Was sollte dieser Traum nur bedeuten? Tja, und mitten im Grübeln hatte er eben das Glas übersehen. Also musste er erst alle Scherben aufsammeln, wobei er sich noch mit Marmelade vollschmierte. Der Tag fing ja gut an. < So ein Mist, verfluchter. > Um das Fass dann noch voll zu machen, schnitt er sich auch noch an einer der längeren Scherben den Finger auf. Es war doch einfach zum Mäusemelken. Am besten machte er kehrt und ging wieder ins Bett, anstatt in der Schule den nächsten Ärger an der Backe zu haben. Denn irgendwie hatte er gerade heute das Gefühl, dass alles einfach nur noch schlimmer werden würde. Reiden hatte das Problem der Hausarbeit an diesem Morgen nicht zu bewältigen. Er saß bereits in einem 24 Stunden Kaffee und frühstückte dort. Natürlich war er nicht allein. Ihm gegenüber saß der Mann mit dem Kopftuch und der Sonnenbrille, der seine Kleidung seit ihrem ersten Treffen nicht einmal gewechselt zu haben schien. „Du bist zu lahm, Reiden.“, bekam er gerade von diesem zum Vorwurf gemacht und er wusste selbst, dass er nicht gut voran kam. Eigentlich hatte er längst wie versprochen mit Joey im Bett landen wollen. Aber seit neustem machte der Blonde sich rar. Das gefiel ihm und seinem Ego selbst am wenigstens, aber der andere kapierte einfach nicht, dass er bei Joey nicht nur Gewalt anwenden wollte, um das gewünschte zu bekommen. Er wollte, dass Joey es freiwillig so weit kommen ließ, denn umso schöner würde die Genugtuung später sein, ihn wegzuwerfen, wie ein altes paar Socken. „Sie müssen nur noch etwas Geduld haben…“ „Die habe ich aber nicht.“, zischte der Fremde bedrohlich und schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Tassen nur so wackelten. Die Bedienung sah alarmiert zu ihnen rüber, aber Reiden schaffte es, sie beruhigend anzulächeln. Kaum hatte sie weggeschaut und sich ihrer Arbeit gewidmet, ließ er das Lächeln wieder verschwinden. Wie sehr er es doch hasste, so zu tun als sei er freundlich. Aber noch mehr nervte es ihn, dass alle so leicht zu täuschen waren. Sie wollten sein wahres Ich doch gar nicht sehen, dabei gab er sich mittlerweile kaum noch Mühe es zu verbergen. Wenn sie wirklich wollten, dann hätten sie ihn leicht durchschauen können, aber sie machten einfach die Augen und Ohren fest zu und ignorierten somit die Wahrheit. < Feiglinge. Alle miteinander. Schwächliche kleine Feiglinge. > „Ich will das Joey aus freien Stücken zu mir kommt.“, versuchte Reiden seine Beweggründe zu erklären, aber der andere lachte nur. „Du hast es noch immer nicht kapiert. Das wird nicht passieren.“ Der andere Mann rieb sich kurz über das Kinn und schien mit seinen Gedanken abzuschweifen, als er weitersprach. „Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Es gibt nur eine Person, zu der er freiwillig gehen würde und die wird uns immer gefährlicher werden.“ „Welche Person?“, wollte Reiden verwirrt wissen. Woher wusste dieser Fremde soviel über Joey? „Das ist nicht wichtig. Den übernehme ich, aber deine Aufgabe ist es, Joey am besten schon gestern ins Bett zu kriegen. Klar?“ Reiden nickte zwar, aber er war nicht so dumm, wie der andere zu denken schien. Langsam machte er sich doch so seine Gedanken warum es so wichtig war, Joey als ersten ins Bett zu bekommen. Ob dieses Kommentar mit dem Schwängern auf den Blonden doch zutraf? Zwar hatte Mister X behauptet sich nur versprochen zu haben, aber das Gespräch in der Eisdiele war ihm nicht aus dem Kopf gegangen. Was war wirklich los mit Joey und was hatte der andere davon, dass er selbst mit Joey ins Bett stieg? < Der Typ wird immer unheimlicher. Vielleicht sollte ich doch mal mit Joey reden. > Man konnte viel über ihn sagen, ja er war ein Großkotz, ein Schauspieler und ein Menschenhasser. Ein Verräter, Mistkerl und Betrüger…..aber….. Irgendwie war Joey ein ehrlicher Kerl. Der ehrlichste seit langem. Er erinnerte sich noch genau daran, wie Joey ihm mal die Meinung gegeigt hatte, als er einem Mädchen eins geben wollte. Niemand sonst hatte etwas gesagt, nur Joey. Mochte er den Blonden doch mehr als er zugeben wollte? War es noch richtig, was er hier tat? Er kannte den anderen doch nicht einmal…. Dieser schien mittlerweile Flinte zu wittern, denn mit einer schnellen Bewegung hatte er Reiden am Kragen gepackt und halb über den Tisch zu sich gezogen. „Wenn du mich hintergehst, dann steht dir schlimmeres bevor als der Tod. Soviel kann ich dir versprechen, Kleiner. Also komm ja nicht auf dumme Gedanken!“ Reiden nickte panisch. Dann wurde er endlich losgelassen. „Und jetzt hau ab!“, zischte der Mann und gab ich meinen Stoß, so dass er halb von der Sitzbank stolperte. Reiden sah noch einmal zurück, bevor er den Laden verließ. Dieser Kerl war ihm zu unheimlich. Seine einzige Chance bestand darin rauszufinden, wer diese bestimmte Person sein sollte, die er erledigen wollte und diese zu warnen. Joey vor sich selbst zu schützen würde sicher kein Problem werden. < Diese kleine Ratte wird mir noch alles vermasseln. Der ist in dem Alter noch viel zu gutmütig.> Der Mann mit dem Kopftuch sah in seinen schwarzen Kaffee. < Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als mich erstmal auf Kaiba zu konzentrieren. Der muss auf jeden Fall aus dem weg. Und ich weiß auch schon wie…> Ein böses Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge und in aller Ruhe trank er seinen pechschwarzen Kaffee aus und stellte sich dabei vor, dass so auch bald Kaibas Zukunft aussehen würde. Eben jener war heil an der Schule angekommen und sah sich nach Yugi und Co. um. Schließlich musste er sicher gehen, dass seine beiden Jungs während der Schulzeit gut versorgt waren und keinen Unsinn anstellten. Gerade traten Tea, Tristan und Yugi auch schon durchs Schultor. „Da seid ihr ja, was hat euch aufgehalten?“, begrüßte Seto sie unwirsch und erntete wütende Gesichter. „Kann nicht jeder mit nem teuren Sportwagen zur Schule kommen.“, maulte Tristan sofort. „Das ist mir schon klar, Taylor. Ich will wissen, was euch aufgehalten hat.“, entgegnete Seto ungerührt. „Was uns aufgehalten hat, also deine…..“ Yugi unterbrach seinen Freund schnell, ehe er noch vor den anderen ankommenden Schülern was ausplaudern konnte. „Was Tristan sagen will. Es ist alles in Ordnung. Wir…äh..mussten nur jemanden finden, der während der Schulstunden auf die beiden achtgibt.“ „Dann ist ja gut.“, meinte Seto nur und wollte schon in den Unterricht, als er stutzig wurde. „Moment mal. Wer passt gerade auf die zwei auf?“ Sein Blick fiel auf einen ziemlich eingeschüchterten Yugi, einen rumdrucksenden Tristan und eine blasse Tea. „Raus damit.“, zischte der Jungunternehmer gefährlich. „Tja, also…“ Ganz umsonst hatten sie geglaubt, dass der Jungunternehmer nicht nachfragen würde. Satz mit X, war wohl nix. Doch da kam gerade Ryou über den Schulhof gelaufen. „Hallo Leute! Und ist alles gut gegangen mit Bakura?!“ Keuchend hielt er vor ihnen an. Er war wohl gerannt um noch rechtzeitig zu kommen. „BAKURA?!“, brüllte Seto los und fixierte alle Anwesenden mit einem wütenden Blick. „Also na ja….“, begann Yugi zu stammeln. „Ach Jungs das reicht mir jetzt.“ Tea meldete sich auch mal zu Wort. Mutig packte sie Kaiba und Yugi am Arm und schleifte sie in Richtung Schule. „Mach nicht so einen Aufstand, Kaiba. Jono hat selbst gesagt, dass es in Ordnung geht und wir haben alle mitbekommen, dass Subaru vor Bakura keine Angst hat. Außerdem geht der Unterricht jetzt los und ich hab keinen Bock wegen euch Ärger zu kriegen.“ Ausnahmsweise widersprach ihr diesmal keiner. Selbst Seto besah sich Yugi noch mit ein paar durchstechenden Blicken und gab dann klein bei. Was aber auch daran lag, dass er gerade gesehen hatte, wie Reiden SEINEM Joey einen morgendlichen Begrüßungskuss aufdrückte. < Ich hätte doch im Bett bleiben sollen.> Bei Yugi zu Hause war es ruhig. Verdächtig ruhig. Das gefiel dem zum Babysitten verurteilten Grabräuber ganz und gar nicht. Wenn Ryou ihn nicht mit diesem Dackelblick angesehen hätte, dann wäre er jetzt sicher nicht hier um auf Kaibas Rotzgören aufzupassen. Aber seine kleinere Ausgabe hatte ihm ja auch ganz bestimmte Belohnungsaussichten versprochen und darauf freute er sich jetzt schon. Die zwei Kinder würde er schon unter Kontrolle halten können. Das dachte er zumindest, bis ihm das offene Fenster auffiel. < Mist.> „Also wieso musst du mir dauernd nachrennen?“, maulte Jono seinen kleinen Bruder gerade zum X-ten mal an. „Ich wäre sicher nicht sonderlich aufgefallen. Im Gegensatz zu dir.“ Subaru zog einen Schmollmund. „Auf einmal. Du bist doch der mit den blonden Haaren, die ja gar nicht auffallen.“ Der Kleine zeigte auf verschiedene Leute auf der Straße. „Der, der und oh der….. Ja. Die sehen auch alle so aus, wie du.“ Subaru tat so als müsse er die Sache nochmal überdenken und meinte dann vorlaut. „Ach nein, warte. Die haben ja gar keine blonden Haare…. Na sowas aber auch!“ Theatralisch schüttelte er nicht verstehend den Kopf. Jono wuschelte ihm diesmal etwas grober durch die Haare, als gewöhnlich. Strafe musste eben sein. „Was fällt dir ein, so frech zu deinem allerliebsten großen Bruder zu sein?!“ „AUA! Lass mich!“ „Erst wenn du sagst, dass es dir sehr sehr leid tut.“, verlangte Jono und nahm den Kleinen mittlerweile in den Schwitzkasten. „NEIN! Werde ich nicht. NEE~IIN!“ Subaru zappelte in den Armen seines Bruders, gab dann aber auf. „OK, OK!!! Es tut mir leid, ok?! Jetzt hör auf!“ Jono ließ den Kleinen grinsend los und sein Bruder hatte nichts Besseres zu tun, als darüber zu meckern, dass er seine Frisur zerstört hätte. „Wir sind aber gar nicht eitel.“, ärgerte Jono weiter. Subaru gab nur ein PF von sich und lief weiter, wie ein beleidigter kleiner Pfau. Jono schüttelte nur amüsiert den Kopf. Zusammen gingen sie dann zum Schulgelände. Es musste schließlich möglich sein, ihren Eltern ein bisschen auf die Sprünge zu helfen. Inzwischen saß Joey nichts ahnend im Unterricht und ignorierte Reiden einfach. Zu sehr war er mit anderen bitteren Gedanken beschäftigt. Wenn er gestern nur geträumt hatte und so musste es ja sein, dann konnte es doch kein Zufall sein, dass er einen anderen Mann bei Seto gesehen hatte. Wie konnte er nur? < Wie kann er sich nur einen dämlichen blonden Typen suchen???? Was ist denn mit mir? Bin ich nicht blond genug oder was?!> Joey war sauer. Egal ob er es sehen wollte oder nicht. Seto Kaiba war schon immer sein Traumtyp gewesen, jedenfalls seit er sich eingestanden hatte schwul zu sein. Und nun war da ein anderer. Joey hatte die Schneekugel nicht mehr wiedergefunden, um noch einmal in diesen Visionstraum zurückzufinden. Sie war verschwunden und leider hatte er nicht lange genug dort sein können, um den Kerl genau zu erkennen. < Verflucht!> Wütend bis er auf seinen Bleistift, den er gerade in der Hand hatte. Grübelnd darauf herum kauend, bekam er gar nicht mit, wie der Lehrer langsam neben ihn trat. „…und wenn sie nun die Passage 3 auf Seite 10 genau durchlesen, dann werden sie feststellen, dass der Autor uns folgendes damit sagen wollte? WHEELER!“ Joey sprang geschockt vom Stuhl hoch, als es neben ihm direkt ins Ohr schrie. „WUAH!“ Die ganze Klasse lachte auf. Nur Reiden warf ihm einen tadelnden Blick zu. Er hatte noch versucht den anderen zu warnen, aber der hatte ja so getan, als würde er es nicht merken. Selbst-schuld, sagte also der Blick seines Freundes und Joey versuchte auch sofort diesem Blick auszuweichen. „Wheeler, verschwinden sie vor die Tür, bevor ich mich vergesse.“, zischte der Lehrer wütend und Joey trollte sich schnell. Mit dem anderen war nicht gut Kirschen essen heute. Vor der Klassentür war es still. Natürlich wenn doch alle anderen Schüler um diese Zeit in den Klassenräumen zu sitzen und zu pauken hatten. < Wenn ich bloß wüsste, wer der Kerl ist…> Joey wollte sich gerade überlegen, ob er mal bei seinen ehemaligen Freunden nachfragen sollte, als die Tür zum Klassenzimmer neben ihm aufging und ein großer braunhaariger Schüler heraustrat. Allein bei der Größe konnte es sich nur um einen handeln. Selbst wenn Joey seine Augen noch nicht sehen konnte, musste er nicht groß rumraten. Seto Kaiba trat gerade aus der Klasse. Joey wäre ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen, kaum dass er sich umgedreht hatte. < Wer ist der Kerl? WER IST DER KERL?!>, hätte er ihn gern angeschrien. Aber so blieb er einfach stumm und versuchte ungerührt zu wirken. Zum ersten Mal setzte nicht Kaiba zuerst seine Maske auf, sondern Joey. Wie schnell so ein Rollentausch doch gehen konnte. Seto ahnte von Joeys Gefühlen nicht das Geringste. Schließlich war er sich sicher, dass Joey gestern Jono nicht mehr hatte sehen können. Deshalb hatte der Blauäugige mit einem ganz anderen Gefühlschaos zu kämpfen, als er den Blonden da im Gang stehen sah. Zwar hatte er für die Lehrerin einen Projektor holen sollen, aber der war schlagartig vergessen. Seto sah sich prüfend um. Der Gang war leer. Endlich waren sie mal ganz allein und diesmal würde Joey nicht denken, dass er sich in einem Traum befand. Das war die Gelegenheit. Gerade öffnete er seinen Mund…. „Oh nein. Nein, nein, nein, nein, nein….“, murmelte es in dem zeitlosen Raum und schon wurde ein wenig am Schicksalsrad gedreht. …,als es klingelte. Verwirrt starrten sowohl Seto, als auch Joey zur großen Uhr an der gegenüberliegenden Wand. Waren es eben nicht noch 30 Minuten bis zur nächsten Stunde gewesen? Seto war sich ganz sicher, dass hier was nicht stimmen konnte. Noch eben hatte er auf die Uhr gesehen. War das Absicht? Sollte er nie eine Chance bekommen mit Joey zu reden? Angst machte sich in ihm breit. Schnell wollte er Joey packen und festhalten, um ihn zu warnen, als die Türen aufgingen und die Schüler herausströmten. Bevor Seto den Blonden greifen konnte, versperrten andere ihm den Weg und Reiden kam ihm zuvor. Dieser nahm seinen Schatz gerade an der Hand und machte sich mit ihm davon. Blass und auch verunsichert blieb Seto zurück. Was war das gerade? Es kam ihm wie eine Zeitlupe vor, als er zusehen musste, wie Joey sich immer weiter entfernte und er ihn nicht erreichen konnte. Er kam sich plötzlich klein und schwach vor. Sekunden verstrichen wie Minuten, während er noch immer wie erstarrt dastand und sich zu rühren versucht. Es gelang ihm nicht. Wie durch zähfließenden Gummi gehindert, entkam er diesem Gefühl nicht. Wie sollte er gegen die Zeit ankämpfen? Das eben geschehene hatte ihm wirklich Angst gemacht. Würde das nun immer passieren, wenn er dem Blonden zu nahe kam? „Alles klar, Kaiba?“, fragte Yugi hinter ihm besorgt. Mittlerweile standen nur noch Seto, Yugi, Tristan, Tea und Ryou im leeren Gang. Sie alle schauten den Braunhaarigen besorgt an. Dieser schien blass zu sein und irgendwie neben sich zu stehen. „Kaiba?“, fragte nun auch der sanfte Ryou und legte dem Größeren eine Hand auf den linken Unterarm. „Bist du ok?“ Erschrocken fiel ihm auf, dass Kaiba nicht nur blass aussah, sondern sich auch irgendwie falsch anfühlte, so als würde er langsam verschwinden. „Habt ihr das eben auch gemerkt?“, wollte Kaiba leise wissen. „Meinst du, wie Joey einfach mit diesem Reiden abgezogen ist? Das ist doch Normalzustand.“, meinte Tristan locker und blickte verwirrt auf den verstörten Kaiba. „Ach Quatsch!“ Yugi schaute Kaiba prüfend an. „Dann hab ich es mir doch nicht eingebildet. Die Stunde hatte eben erst angefangen und dann war sie auch schon vorbei. Das meinst du doch, oder?“ Seto nickte noch immer völlig fertig. Aus irgendeinem Grund war es nicht nur der Schock des verschwindenden Momentes zwischen Joey und ihm. Er fühlte sich mit einem mal auch so richtig schlecht. Der Raum begann sich vor seinen Augen zu drehen. Schnell stützte er sich an der Wand ab, um nicht umzufallen. „Kaiba!“, kam es erschrocken aus zig Mündern gleichzeitig. Geschockt stellten die Freunde fest, dass Kaibas Gestalt sich langsam aufzulösen drohte. Er wurde durchsichtig. Doch bevor noch etwas Schlimmeres geschehen konnte, erschien ein Mann mit Zylinder und Gehstock. Letzteren presste er dem taumelnden Seto in die Hand und stützte ihn. „Tief atmen.“, riet er und der viel zu schnell atmende Seto versuchte diesen Rat in die Tat umzusetzen. Es dauerte einige Minuten bis der Blauäugige wieder Farbe und damit auch Konturen bekam. Dann konnte er auch ohne Probleme wieder allein stehen. „Was ist denn hier los?“ Selbst Tristan fing an sich Sorgen zu machen. Wenn der sonst so starke Kaiba plötzlich solch einen Aussetzer hatte, dann musste doch was sein, oder? Außerdem wurde man nicht plötzlich durchsichtig. „Du hast uns ganz schön Angst eingejagt.“, versuchte Tea die angespannte Stimmung etwas zu lockern, als Seto von Yugi eine Wasserflasche gereicht bekam. Nach ein paar kurzen Zügen sah der Blauäugige dann erst zu Dom rüber. „Hatten wir nicht eine Abmachung?“, fragte er lauernd. „Es war doch ein Notfall.“, meinte Dom ungerührt. „Was war das denn grad?“, wollte Ryou nun wissen. „Es sah aus, als ob na ja…“ „Als ob er verschwinden würde?“ Dom nickte zustimmend. „Noch ein bisschen länger ohne magischen Halt und es wäre auch dazu gekommen. Das hatte ich nun wirklich nicht bedacht.“ „Ich versteh kein Wort.“, meinte Tristan, aber das war man von ihm ja gewohnt. „Ich hab selbst keinen Schimmer, Taylor.“, gab Seto immer noch etwas erschöpft zur Antwort. Fragend sah er stattdessen zu Dom. „Was war mit mir?“ „Wir sollten uns vielleicht ins Klassenzimmer setzen, um das zu besprechen. Hier könnte bald jemand kommen.“ Gesagt, getan. Alle begaben sich in das leere Klassenzimmer und setzten sich so gut es ging dicht zusammen. Was immer auch gerade passiert war, es sollte niemand einfach mitten aus dem Gespräch verschwinden, oder sowas… „Also?“ „Du bist gerade fast in eine Zeitschleife gerutscht, Seto.“ Tristan hatte schon den Mund geöffnet, aber Tea verpasste ihm schnell einen Stoß in die Rippen. Zwar gab er darauf einen kurzen Fluch von sich, blieb aber ansonsten still. „Es ist folgendes geschehen. Die Person, über die ich nicht sprechen darf, hat die Zeit ganz plötzlich einfach um 30 Minuten verschoben. Eigentlich macht das Menschen nichts aus. Für sie vergeht die Zeit manchmal sowieso wie im Flug, da bemerken sie solch eine Veränderung kaum. Aber bei dir, Seto, ist das anders. Du hast versucht deinen eigenen Körper in der Zeit festzuhalten, um den Moment nicht zu verlieren. Dadurch hast du dich plötzlich in eine Zeitverschiebung begeben. Noch einen kurzen Moment länger und du wärst in eine andere Zeitebene verschwunden. Ich wusste bisher nicht, dass dies mit einem menschlichen Körper überhaupt möglich ist, aber nun wissen wir es ja besser.“ Alle starrten den verdutzten Seto überrascht an. „Sag mal, gibt es da was, was du uns sagen willst?“, meinte Ryou als erster und erntete von Seto nur einen kühlen Blick. „Ich sagte doch schon, ich hab keine Ahnung. Doms Erklärung macht mich genauso wenig schlauer, wie euch.“ Dom lächelte aufmunternd. „Das konnte auch keiner ahnen. Versuch nur das nächste Mal nicht ganz so hartnäckig zu sein.“ Seto gab nur ein unverständliches Brummen von sich. Er wollte nicht zugeben, dass er es jederzeit wieder so machen würde. Schließlich hatte man ihm Joey weggenommen. Schon wieder. Auch konnte er den anderen doch nicht sagen, dass er durch diese Aktion einen wichtigen Moment einfach verpasst hatte und das wohl wieder geschehen würde. Also lenkte er ab, indem er vorschlug endlich in die Pause zu gehen. Er gab vor Hunger zu haben und verschwand in die Caféteria ohne eine weiteres Wort zu sagen. Er musste jetzt einen Augenblick allein sein. Zurück blieben besorgte Freunde, die sich verunsichert ansahen. Schließlich wandten sie sich an Dom. „Ähm..und wer sind sie eigentlich?“ Dom, der sein Leben als Mensch gern auskostete, hatte Spaß daran, den Freunden alles zu erklären, von dem er dachte, dass sie es wissen sollte. Seto ließ sich müde auf eine der hinteren Bänke auf dem Schulhof fallen. Hier wurde er von ein paar Hecken vor den neugierigen Blicken seiner Mitschüler geschützt. Er fühlte sich furchtbar. Zwar hatte er nicht mehr das Gefühl irgendwohin gesogen zu werden, aber die Anspannung wollte nicht aus seinem Körper weichen. Trotzdem zwang er sich an etwas anderes zu denken und wie immer half ihm die Arbeit dabei. Während er im Kopf Zahlen balancierte, bemerkte er gar nicht, dass neben ihm ein Gebüsch raschelte. Ein blonder Schopf schob sich kurz nach oben, um sich genau umzusehen, nur um Sekunden später wieder zu verschwinden. Auch ein brauner Schopf wollte nach oben, wurde aber von einer Hand unerbittlich wieder nach unten gedrückt. Leiser Protest kam vom Gebüsch, wurde aber durch eben jene Hand erstickt, die eben noch den Schopf verschwinden ließ. Seto öffnete misstrauisch ein blaues Auge. Bildete er sich das ein oder wackelte dieser Busch ziemlich heftig. Ein Turnschuh schaute kurz hervor, um sofort den Platz mit einer Hand zu tauschen. Es wackelte immer heftiger im Grünzeug und dann purzelte ein ziemlich verdutzter Jono hervor. Das nächster was dieser dann zu sehen bekam, waren zwei so richtig wütende blaue Saphire direkt über ihm. Jono schluckte. Das war so nicht geplant gewesen. Er machte sich auf ein Donnerwetter gefasst, das dann aber ganz anders kam, als erwartet. „Ich dachte wirklich, man könnte sich auf dich verlassen…“ Setos Stimme klang wie die Ruhe vor dem Sturm und so war es auch. „Ich dachte, er ist zwar ein Kind, aber schließlich schon alt genug, um es besser zu wissen….“ Jetzt hatte der Firmenchef sich erhoben und war auf den Busch zugegangen, nur um dort einem erschrockenen Subaru wütend in die Augen zu sehen. „Und ich dachte auch, es wäre klar, dass das hier kein Spiel ist!“ Er musste sich beherrschen, nicht laut loszuschreien. Seine Klassenkameraden und der Rest der Schule durfte ja nichts mitkriegen. „Verschwindet!“, zischte er wütend. „Aber..“ Jono klang verzweifelt. Er spürte natürlich die Wut seines Vaters, aber sowas wie Verschwindet hatte er nie gesagt bekommen. „Auf der Stelle!“, warf Seto mit Nachdruck noch hinterher und stapfte dann wütend davon. „Jono?“, kam es leicht traurig von Subaru aus dem Busch hervor. „Meint er das jetzt endgültig?“ Jono war sich im Moment selbst nicht sicher. Das hatte ziemlich hart geklungen und auch sehr ernst gemeint. Dass sie beide im denkbar ungünstigsten Moment aufgetaucht waren, konnte er ja nicht wissen. „Wir hätten es nicht übertreiben dürfen…“, meinte Jono leise. Subaru war mittlerweile hinter dem Busch hervorgekrochen und hockte sich dicht an seinen großen Bruder, der auch ziemlich verstört aussah. „Aber wir haben doch noch gar nichts gemacht.“, wollte er ihn aufmuntern, doch Jono schüttelte nur den Kopf. „Wir haben ihm nicht gehorcht.“ Subaru konnte darauf nichts mehr antworten. Das passierte auch nicht oft, dass er nichts mehr zu sagen wusste. Jono rappelte sich trotzdem langsam auf. „Wir gehen jetzt besser zu Yugis Haus zurück.“ Subaru verschwand schnell wieder im Buschwerk. Über den Schulhof konnten sie ja nicht einfach laufen. Da musste man eben den umständlichen Weg zurück wählen. Auch Jono wollte gerade in diese Richtung verschwinden, als ihn ein fester Druck an der Schulter aufhielt. Verwirrt drehte er sich um. „Was ist denn noch?“, fragte er kleinlaut, weil er dachte Seto würde nun vor ihm stehen. Gerade deshalb war es so ein Schock, als er plötzlich einen ebenso blonden Schopf wie seinen vor sich hatte. -------------------------------------------------------------------------------- So. AUS!!! Wie immer dürft ihr die Schreibfehler behalten und ich freue mich schon zu erfahren, ob es euch gefallen hat oder nicht.^^ Ich weiß, dass der Schluss diesmal besonders fies ist, aber na ja. So bin ich halt. Bis zum nächsten Mal. Ganz liebe Grüße eure Schreiberling^^ Kapitel 13: Die erste Schlacht ------------------------------ Hallo Leutz. Hoffentlich hat es diesmal nicht so lange gedauert. Der nächste Teil wird allerdings wieder länger brauchen....Sorry. Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Rechtschreibfehler dürft ihr selbstverständlich behalten und da ich leider keine Zeit habe ENS zu verschicken oder hier zu jedem Kommi noch was zu schreiben, verzeiht ihr mir das bitte auch. Momentan bin ich froh, wenn ich zu überhaupt was komme. Also dann, fiel Spaß!!! -------------------------------------------------------------------------------- Jonos Augen weiteten sich geschockt, während es ihm langsam dämmerte, wer da vor ihm stand und ihn falsch lächelnd ansah. < Mama.> „Hallo. Bist du neu hier?“, fragte Joey, der nur rausfinden wollte, mit wem er es zu tun hatte. Schließlich war das ganz sicher der Junge aus seinem Traum. Für Jono war die Situation jedoch fiel schwieriger. Sein Mund war wie ausgetrocknet und sein Herz setzte aus vor Schreck. Was sollte er jetzt machen? Er saß wie die Maus vor der Schlange… Joey durfte keinen Verdacht schöpfen, aber leider hatte Subaru ganz recht. Das wurde ihm jetzt glasklar. Er fiel zu sehr auf mit seinen blonden Haaren und blauen Augen. Sonst hatte es ihm nie etwas ausgemacht so auszusehen, aber jetzt wünschte er sich einfache schwarze Haare und vielleicht ebenso dunkle Augen. So wie jeder andere sie auch zu haben schien. Joey wartete immer noch auf die Antwort, obwohl er langsam stutzig wurde. Der andere vor ihm sah dermaßen erschrocken aus, dass Joey sich prüfend umsah. Hatte er den Blonden bei etwas Verbotenem erwischt? Aber er konnte keine Drogen oder sonst was Verdächtiges sehen. Misstrauisch kniff Joey die Augen etwas mehr zusammen, was seinen Blick noch drohender wirken ließ. Er wusste wie man als böser Kerl rüber kam, nicht umsonst war er früher in einer Schlägerbande gewesen. „Du gehörst nicht zu unserer Schule, oder? Was hast du hier verloren?“ Jono schluckte, um den dicken Klos aus seinem Hals zu bekommen, der sich dort gebildet hatte. < Hoffentlich kommt Subaru nicht plötzlich zurück…> Panisch drehte Jono sich zu dem Gebüsch um, durch das sie gekommen waren. „Versteckst du hier etwas?“, kam es lauernd von Joey und blitzschnell hatte er Jono losgelassen und machte sich über die Hecke her. „Äh, nein, ich also…“ Jono wusste nicht wo ihm der Kopf stand. Wenn Subaru jetzt zurückkäme, würde es selbst Joey auffallen, dass sie beide ziemliche Ähnlichkeit hatten. Aber da er von sich aus gesehen seine Mutter vor sich hatte, konnte er auch nicht einfach kühl und distanziert reagieren, wie er es ansonsten getan hätte. Joey suchte indes umsonst nach etwas Verdächtigem. Der Junge schien sauber zu sein. Umso verärgerter richtete er sich wieder auf, um Jono fest ins Auge zu sehen. „Also schön. Was hast du hier verloren und was zum Henker hast du mit Kaiba zu tun?“ Jono wurde noch blasser, als er es ohnehin schon war. Joey musste ihn und Vater gesehen haben, sonst würde er nicht so eine Frage stellen. Hatte er was bemerkt? Würden sie nun auffliegen? < Was mach ich nur?> Doch zum Glück kam ihm der Zufall zu Hilfe. „Joey? Joey bist du hier hinten?!“ Das war ganz klar Reiden und noch während Joey abgelenkt, in die andere Richtung sah, verschwand Jono blitzschnell im Gebüsch. Ein aufgebrachtes HE wurde ihm noch nachgerufen, aber das ignorierte er einfach. So schnell ihn seine Füße trugen, rannte er davon. Ein wütender Joey blieb zurück. Schnaubend wie ein Nashorn trat er auf Reiden zu und hielt ihm eine Standpauke, dass er nerven würde und ihm nicht in die Quere kommen sollte. Reiden hatte keine Ahnung was los war. Wobei konnte er Joey nur gestört und damit so verärgert haben? Subaru, der die Lage seines Bruders von einem Baum aus beobachtet hatte, grinste sich einen ab. Ohne es zu bemerken hatte Jono einen Teil ihres Planes doch umgesetzt. Schließlich war ein Streit zwischen diesem aufdringlichen Kerl und seiner Mama schon ein Schritt in die richtige Richtung. Aber jetzt wurde es Zeit seinen großen Bruder zu suchen und flugs kletterte er vom Baum. Seto konnte sich nicht konzentrieren. Eigentlich hätte er seine Gedanken auf den Test richten müssen, der vor ihm auf der Schulbank lag, aber das schlechte Gewissen plagte ihn. Er hatte Jono sicher nicht so anfahren wollen. Der Junge war einfach im falschen Moment erschienen. Der Tag war einfach zu fiel gewesen bisher. Alles war zu viel und als dann auch noch Jono aufgetaucht war. Tja, da war ihm eben der Kragen geplatzt. Doch zurückgegangen war Seto auch nicht. Wenn er reuig zu den Kindern zurückgehen würde, dann war die nächste Aktion schon so gut wie sicher. Das ging genauso wenig. Also saß er jetzt hier mit seinem schlechten Gewissen und schmorte vor sich hin. Nach einer weiteren Minute, in der er unentwegt auf ein noch immer leeres Blatt gestarrt hatte, stand er einfach von seinem Stuhl auf. „Herr Jagasawa, ich fühle mich nicht besonders. Ich werde nach Hause gehen.“ Seto hatte sich bereits seine Sachen geschnappt und hielt dem verdutzten Lehrer sein leeres Blatt vor die Nase. „Wenn sie darauf bestehen, dann können sie dies hier gerne bewerten.“ Mit diesen letzten Worten legte er auch schon das Blatt hin und ging ganz einfach raus. Der Lehrer hatte keinen Mucks mehr von sich gegeben. Dieses kleine Ereignis war etwas so ungewöhnliches, dass er einfach sprachlos war. Seto hatte inzwischen Roland per Handy informiert, dass er abgeholt werden wollte. Um selbst zu fahren, dafür ging es ihm wirklich nicht gut genug. Dieser Tag hatte ihn jetzt schon so geschlaucht, dass er keine Lust mehr auf gar nichts hatte. Das kam auch nicht alle Tage vor. Eigentlich war es zuvor noch nie vorgekommen, wenn man mal genau drüber nachdachte. Doch leider mochte ihn das Schicksal zurzeit nicht besonders, als er Schreie von draußen vernahm. Sofort war alle Müdigkeit vergessen. Ohne groß nachzudenken rannte er durch den Schulhaupteingang und befand sich auf dem Hof, als ein schwarzer Schatten über seinen Kopf hinweg sauste. < Menschenfresserkäfer?> Seto konnte es nicht fassen, aber da war doch gerade ein Duellmonster über seinen Kopf hinweggefegt. Als er sich umsah konnte er noch mehr entdecken und vor allem auch Leute, die schreiend vor den Monstern davonliefen. Seto wusste einen momentlang nicht, wo ihm der Kopf stand. Der einzige Gürtel, der solche eine Wirkung hervorrufen konnte, lag noch immer in seinem Schrank. Noch heute Morgen hatte er ihn gesehen. Also. Wie kamen bitteschön echte Duellmonster auf die Straße???? Dass diese Monster echt waren, konnte man an der Verwüstung sehen, die sie hinterließen. Doch das war nicht Setos größtes Problem. Dort vor dem Schultor wurde gekämpft und schon tauchte sein gefräßiger Angreifer auf, um sich dem Menschenfresserkäfer zu stellen. „Jono!“, brüllte er über den Schulhof und hatte gleichzeitig sein Handy wieder am Ohr. „Ja, Roland! Vergessen sie das mit dem Abholen! Besorgen sie mir den Gürtel in meinem Schrank…welchen? Also er sieht…“, während Seto die Beschreibung in das Handy brüllte, sahen auch schon so einige Schüler aus den Klassenfenster nach draußen. Außerdem hatte sich die Monsterzahl verdoppelt und Jono hatte Mühe sie zurückzudrängen. „Beeilen sie sich und vergessen sie mein Deck nicht!“, schrie Seto noch und klappte das Handy dann im Rennen zu. „Jono.“ Sein Sohn drehte den Kopf zur Seite und schon war Gaia, der zornige Ritter, bei ihm und wollte dem Jungen den Gar ausmachen. Mit einem verzweifelten Hechtsprung riss Seto seinen Sohn von den Füßen und damit aus der Nähe der herannahenden Lanze. „Pa…äh Seto, was?“, fragte Jono erschrocken und schaute auf den jungen Mann, der halb unter ihm lag. Sein Vater hatte ihn mit dem Körper mitgeschützt. Seto rappelte sich wieder hoch, nur um zu sehen, dass bereits eine ganze Koboldarmee auf sie zumarschiert kam. „Was ist hier los?“ Jono zuckte die Schultern. „Ich hab einen komischen Kerl mit einem Kopftuch und Sonnenbrille gesehen und wollte ihn ansprechen. Da hat er plötzlich die Monster gerufen.“ Seto sah sich um. „Wo ist er jetzt?“ „Ich weiß nicht. Ich hab den Überblick verloren und ich…“ Jono sah seinen Vater verzweifelt an. „…Subaru, ich weiß nicht wo er ist.“ Seto wurde bei diesen Worten ganz blass. Auch das noch. Einer seiner Zukunftssöhne war verschwunden. Doch jetzt konnte er sich darüber nicht den Kopf zerbrechen. Schnell kehrte er auch in Gedanken ins Hier und Jetzt zurück, als der fliegende Kamkiri (Insekt) auf sie beide zukam. Jono sah ihn zu spät und hatte es nur Setos Kartengespür zu verdanken, dass er schnell die richtige Karte zog und mit dem Gürtel nutzte. Der Koumori-Drache erschien und machte der Fliege ein Ende. Kamkiri war also ein Problem weniger, um das man sich kümmern musste. „Unsere einzige Chance ist es den Kerl zu finden, der all diese Monster ruft.“, versuchte Seto seinem Sohn klar zu machen. Doch er wurde durch ein weiteres Monster gestört. < Verdammt, der ist stärker als dieser Drache…> Dark Blade (Ritter) stand nun genau vor ihnen und drohte ihre momentan letzte Verteidigung zu durchbrechen. Doch zum Glück war auch ein weißhaariger Grabräuber nicht ganz auf den Kopf gefallen und er hatte einen entscheidenden Vorteil. „Zeig es dem dämlichen Ritter, Vampirlord!“ Der Vampir ließ sich dies nicht zweimal sagen und griff den Ritter namens Dark Blade sofort an. „Bakura?“ Seto war sichtlich verwirrt und der Weißhaarige genoss diesen Gesichtsausdruck zusehens, denn sein Grinsen wuchs nur so an. „Da staunst du, was Kaibalein?“ „Wie hast du mich grad genannt?!“, kam es bedrohlich über die Lippen des Braunhaarigen, aber Bakura lachte nur wieder. „Aber jetzt mal was anderes. Wieso kannst du Monster rufen? Ich meine damit echte Monster.“ „Ich habe hier einen netten Gürtel, den mir dieser freche Knirps da geliehen hat.“ Bakura deutete hinter sich, wo schon Subaru angerannt kam und seinem großen Bruder in die Arme fiel. „Subaru! Ich hatte solche Angst, dass dir was passiert ist!“, rief Jono aus und hielt den Kleinen ganz fest an sich gedrückt. Subaru erwiderte die Umarmung nur zu gern. „Ich hab Onkel Baku meinen Gürtel gegeben. Du hast ja gesagt, wenn es ernst wird, muss ich mich verstecken. Aber Onkel Baku hat mich gefunden und wollte kämpfen, also…“ „Das hast du toll gemacht Kleiner!“, meinte sein Bruder sofort und Subaru schwoll sichtlich an vor Stolz. Auch Seto wuschelte dem Kleinen durch die Haare. Also schien er als Vater doch nicht so viel falsch gemacht zu haben…äh…in der Zukunft. „Das war wirklich super. Ich bin sehr stolz auf dich.“ „HIHI!“, kicherte Subaru glücklich. Sie wurden allerdings von quietschenden Reifen unterbrochen. Roland kam mit dem Wagen gerade noch so zum stehen und sprang dann sichtlich fertig aus diesem raus. „Herr Kaiba. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Die halbe Stadt wird von Monstern attackiert.“ „Schon gut Roland.“, beschwichtigte Seto sofort und nahm dem sichtlich fertigen Mann den Gürtel und sein Deck ab. „Bakura und ich kümmern uns darum. Sie bringen die beiden zu Yugis Haus zurück.“ Seto deutete auf Jono und Subaru. „BAKURA!“, rief es plötzlich vom Schulgebäude aus und schon rannte der Rest der Truppe auf sie zu. „Ihr müsst die beiden schnell hier wegbringen. Joey ist im Anmarsch.“ Ryou war sichtlich besorgt. Yugi stattdessen wollte sich erklären lassen, was es mit den ganzen Monstern auf sich hatte. „Keine Zeit. Roland, die Kinder wegbringen. Jono, gib Yugi deinen Gürtel. Yugi, die Monster sind echt und hier läuft ein Typ mit Kopftuch rum, den es auszuschalten gilt. Der Rest von euch hält irgendwie Joey auf. VERSTANDEN?!“ Ein synchrones „Ja!“ erscholl und dann wurde gekämpft was das Zeug hielt. Tea, Tristan und Ryou hatte eindeutig den schwersten Teil zu bewältigen. Gerade kam Joey nämlich die Treppe im großen Schulfoyer runter gestürmt und sah nicht so aus, als würde er sich aufhalten lassen. „Halt! Du kannst jetzt nicht raus gehen!“ Ryou hatte seit sein Bakura zurück war wirklich an Mut dazugewonnen. Schnell hatte er sich an Joey rechten Arm gehängt und hielt eisern fest. „Ryou, verdammt! Was soll denn der Scheiss?! Lass los!“ Joey war echt sauer über diese Einlage. Ok, sie waren alle keine Freunde mehr, aber ihn trotzdem so im Dunkeln tappen zu lassen, während draußen eindeutig ein Kampf tobte, das war echt nicht fair. „Er hat Recht, Joey. Das da draußen hat dich nicht zu interessieren.“ Tristan hatte keinen Bock seinen ehemaligen Freund mit Samthandschuhen anzufassen, gerade weil er noch immer sauer und beleidigt war. „Jetzt reicht es mir aber.“ Joey riss sich los und funkelte Tristan wütend an. „Wer war es denn, der nicht mit Homos klargekommen ist, wie du so schön gesagt hast, Taylor?!“ Tristan wusste ja, dass Joey recht hatte, aber…. „Du hast mir ja nicht mal die Chance gegeben mich drauf einzustellen. Du bist direkt in die andere Klasse gewechselt und Ende.“ Joeys Wut stieg nur noch. „Ach! Und wer wollte nie mehr was mit mir zu tun haben?!“ Tea schüttelte nur bedauernd den Kopf. Die beiden waren doch immer so dicke Freunde gewesen. Wie hatte sich das nur so ins Gegenteil verkehren können? „Das war nur, weil du auch nichts mehr mit uns zu tun haben wolltest!“, informierte Tristan brüllend. Joey war verblüfft. „Wer hat denn das behauptet?“ Er sah hilfesuchend zu Tea rüber. Die war schließlich immer neutral eingestellt, wenn es um Streitereien ging. Außer bei Modefragen natürlich… „Hast du ihm nicht gesagt, dass ich versucht hab mit euch zu reden?“ Tea machte eine schuldbewusste Miene. „Na ja. Ich hab mit Yugi geredet und der meinte, dass es besser wäre, wenn wir dir und Tris ein bisschen Zeit lassen euch wieder einzukriegen.“ Sie wurde synchron von beiden Jungs angestarrt. „Jetzt guckt doch nicht so! Ihr Hitzköpfe hättet euch doch nie einfach so vertragen.“ Joey starrte zu Tristan rüber. „Wieso hast du nichts gesagt?“ Tristan zuckte nur die Schultern. „Du hast mich doch auch nicht angesprochen, sondern einfach die Freundschaft gekündigt. Und in den Hintern krieche ich ganz sicher keinem….auch keinem Freund.“ „Dann habt ihr gar nichts gegen Schwule und auch nicht gegen meine Beziehung mit Reiden?“, fragte Joey hoffnungsvoll. Das schien die Perfekte Gelegenheit sich auszusöhnen. Doch was Reiden betraf, da waren seine Freunde leider anderer Meinung. Tristan zog ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter und Tea starrte einfach zu Boden. Ryou, hatte Joey inzwischen in Ruhe gelassen und wartete auf die Antwort. „Wieso sagt denn keiner was?“ Joeys Hoffnungen schwanden auf ein Minimum zurück. „Hör zu Kumpel.“, fing Tristan etwas verlegen an. Die Sache war auch wirklich kompliziert. „Dass du schwul bist…damit hat echt keiner ein Problem von uns. Es ist deine Sache, wenn du eben auf Männer stehst. Aber….“ Er sah zu Tea rüber, die aufseufzte. Der schwierigste Teil blieb immer an ihr hängen. „Wegen Reiden….also….“ Tea räusperte sich. „Wir glauben, dass er nicht so der richtige Umgang für dich ist.“ Joeys Gesicht war mit einem Schlag rot vor Wut. Das hätte er sich ja denken können. Nun fingen die auch noch an mit diesem Mist. „Ich meine, man hört viele unschöne Dinge über ihn und eine Menge Spieler wollen aus dem Team austreten und….“, versuchte Tea ihre Meinung mit Fakten zu belegen, aber da stieß sie bei Joey auf taube Ohren. „Ihr seid doch echt das letzte. Erst zieht ihr über mich her und nun wollt ihr wieder Freunde sein, kommt aber doch nicht damit klar, dass ich schwul bin und geht auf Reiden los. Ich fass es echt nicht.“ Sprachlos starrte die Ablenkungstruppe den Blonden an. Wie konnte sich ein einzelner Mensch nur soviel Mist zusammenspinnen? Wollte er einfach nicht kapieren, dass Reiden nicht gut für ihn war? „Das hat Tea doch damit nicht gemeint!“, verteidigte Tristan seine Freundin. „Sie will sagen, dass Reiden ein Mistkerl ist, wie er im Buche steht. Der nutzt dich doch nur aus!“ „So? Das ist ja interessant.“ Reiden kam ziemlich wütend um die Ecke. Er hatte wohl alles mitbekommen und wollte sich dazu nun auch äußern. „Red nur weiter Taylor. Ich bin ganz Ohr. Ich wusste gar nicht, dass wir so gute Freunde sind, dass du dir ein Urteil über mich erlauben darfst.“ „Dazu brauch man auch kein Freund zu sein. Jeder sieht doch, dass du nicht der richtige für Joey bist.“ Reiden, der an die Worte dieses Typen denken musste, sah Tristan interessiert an. „Ach und wer ist es deiner Meinung nach?!“ Seine Stimme troff nur so vor Spott. „Na K…“ Tea war mit einem Satz bei dem Braunhaarigen und hielt im den Mund zu, bevor er noch was ausplaudern konnte. Ryou trat unruhig von einem Bein auf das andere. „Soll ich das jetzt so deuten, dass mein Joey einen heimlichen Verehrer hat, der aber zu feige ist es mit mir aufzunehmen?“ Reiden lachte laut auf. Joey sah seine ehemaligen Freunde nur fragend an. Tristan schien doch eine klare Antwort gehabt zu haben, aber wieso hatte Tea ihn aufgehalten? „Plötzlich nicht mehr so vorlaut, was?“ Reiden sah herablassend von Tea zu Tristan. Vor allem Tristan wurde regelrecht rot vor Wut. Ryou, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte, wurde einfach ignoriert. „Reiß dich zusammen…“, raunte Tea Tristan zu. Sie hatte ihren Freund längst wieder losgelassen. Dieser knirschte nun mit den Zähnen vor Wut. Er hasste Reidens selbstgefällige Art einfach. Selbst Kaiba hatte einen nie so angesehen, als wäre man das abscheulichste Ding auf der ganzen Welt. Es war kaum zu beschreiben. Von dem Drachen wurde man höchstens mit Nichtachtung gestraft. „So schweigsam. Wirst es doch nicht selber sein, Taylor?!“, stichelte Reiden weiter. Das war zu viel. Tristan verlor im selben Moment die Beherrschung. „ICH BIN KEINE SCHWUCHTEL!!!!“ Damit war es dann auch zu spät. Dieser Satz, der soviel Ablehnung gegenüber Schwulen enthielt, konnte nicht mehr zurückgenommen werden. Jedenfalls nicht, wenn man keine Macht über die Zeit besaß. Joeys Gesichtsausdruck hatte sich in eine starre Maske verwandelt. Nur mit Mühe konnte er die Tränen zurückhalten. Noch vor einer Minute hatte er geglaubt, dass Tristan, Tea, Yugi und er wieder Freunde sein könnten, aber jetzt…. „So siehst du mich also. Eine Schwuchtel….“, flüsterte Joey ohne jede Emotion in der Stimme. Tristan kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. So hatte er das nicht sagen wollen, aber es war zu spät. Trotzdem wollte er nicht aufgeben. „Ich hab nicht dich gemeint…“ Tea neben ihm sog erschrocken die Luft ein. Dieser Satz war auch nicht viel klüger. „Selbst wenn du Reiden gemeint hast, ändert es nichts an der Tatsache….“, mittlerweile sprühten Joeys Augen Zornesflammen, „….DASS WIR NIE WIEDER FREUNDE SEIN WERDEN! ICH HASSE EUCH! EUCH ALLE!!!!“ Dann schnappte er sich Reiden und rauschte zurück ins Schulgebäude. Wieso er eigentlich nach draußen gewollt hatte, war längst vergessen. Tristan ballte die Faust vor Wut und schlug gegen die Wand. „VERDAMMT! ICH UND MEINE GROSSE KLAPPE!“ Nur Tea konnte erkennen, dass dem Braunhaarigen die Tränen in den Augen standen. Ryou schwieg. Draußen hatte sich der Kampf inzwischen beruhigt. Doch das hieß auch, dass sie den Unruhestifter nicht hatten fassen können. Gerade landete Kaiba auf dem Rücken eines weiteren Drachenmonsters, mit Namen Hyozanryu, in einer Seitengasse. „Nichts.“ Das Monster wurde noch einmal dankend gestreichelt und verschwand dann in einem kleinen silbernen Sternchenschauer. „Nein. Gar nichts.“ Bakura knirschte sauer mit den Zähnen. Zwar hatte er seinen Spaß gehabt, aber trotzdem gefiel es ihm nicht, dass sie den Übeltäter hatten entkommen lassen. „Ich versteh auch gar nicht, wie er es geschafft hat, alle diese Monster auf einmal zu rufen. Bei uns selbst gehen auch nur maximal 4 auf einmal.“ Yugi überprüfte nochmals seinen Gürtel, den er bekommen hatte. Es stimmte. Mehr als 4 Monsterkarten gleichzeitig konnte man nicht aufrufen und wenn ein Monster vernichtet wurde, dauerte es ca. eine Minute bis man an seiner Stelle ein neues Monster setzen konnte. Ihr Feind jedoch hatte ungefähr 20 Monster zur gleichen Zeit ins Rennen geschickt. „Die Antwort ist eigentlich klar…“, meinte Seto schlicht. „Wenn man die Zeit manipulieren kann, dürfte es auch möglich sein ein Monster in der Zeit festzuhalten, während man das nächste aufruft.“ Yugi nickte zustimmend. An dieses Zeitproblem hatte er schon nicht mehr gedacht. „Das stinkt mir.“, knurrte Bakura. „Jemand der die Zeit beherrscht….. Wie sollen wir gegen sowas kämpfen. Alles Feiglinge!“ „Es lässt sich aber nichts dran ändern, dass wir diese Probleme haben.“ Seto hatte die Arme verschränkt und starrte nachdenklich ins Leere. Noch hatte er keine Idee und wenn nun jeden Tag solche Monster irgendwo auftauchten, wie sollte er dann mit Joey ins Gespräch kommen. Müde rieb er sich über die Augen. „Vielleicht sollten wir die Schule für heute sausen lassen.“ Ryou stand plötzlich neben ihnen und hielt Yugi und Seto die Taschen hin. Etwas weiter hinter ihm kamen Tea und Tristan und beide sahen mehr als betrübt aus. „Was war diesmal los? Habt ihr es nicht geschafft Joey von draußen fern zu halten…“ Eigentlich wollte Seto die Antwort gar nicht hören, aber trotzdem musste er es wissen. „Doch das hab ich ganz prima hingekriegt…“, knurrte Tristan sauer, „aber dafür hab ich für immer die Chance vermasselt, mich noch mal mit ihm anzufreunden.“ „Jetzt hör aber auf, Tris!“, mischte sich Tea sofort ein. „Dieser Reiden hat dich provoziert, deshalb ist es dir rausgerutscht. Normalerweise hättest du sowas nie gesagt.“ Tristan fauchte sie sofort an: „ICH HAB ES ABER GESAGT, OK?!“ „Was immer es auch war…“ Yugi lächelte seinen Freund beruhigend an. „Ich bin sicher, es kommt wieder in Ordnung, wenn du dich nur fest genug drum bemühst.“ Erst wollte Tristan auch Yugi anschnauzen, aber als er das gutmütige Lächeln sah, war die Wut sofort verflogen und machte Scham und Traurigkeit platzt. „Glaubst du?“, fragte der Große kleinlaut. „Ganz sicher.“ „Der Knirps hat recht. Nach dem nächsten Burger hat der Strohkopf das doch wieder vergessen. Wenn‘s bei dem ums Essen geht, ist alles andere….“ Bakura hielt inne, als er 4 wütende Gesichter sah, die ihn anstarrten. „Ach ihr wisst schon, was ich meine. Komm Ryou wir gehen. Diese Deppen verstehen auch keinen Spaß mehr…“ Damit schnappte sich Bakura seinen Kleinen und machte sich vom Acker. Damit war die erste Schlacht geschlagen, der erste Kampf gewonnen und die ersten Worte gesprochen worden….. Aber wie würde es weitergehen? --------------------------------------------------------------------------------- Das war's. Bis zum nächsten Mal und auf eure Meinung bin ich echt gespannt. Die Kartenmonster gibt es alle wirklich und wenn ihr wissen wollt, wie sie aussehen, müsst ihr sie nur im Internet suchen. VLG eure Schreiberling Kapitel 14: Kleine Spielchen ---------------------------- Hallo alle zusammen. Willkommen bei einer neuen spannenden Folge von „Einmal Gegenwart.“ Wie bestimmt schon mal erwähnt, bin ich zur Zeit sehr im Stress, weil ich mitten im Schreiben meiner Diplomarbeit bin.^^ Deshalb mögt ihr mir auch verzeihen, dass ich nicht zu jedem Kommi extra was kommentieren werde, sondern hier nur ein paar Worte zu allen verliere. Dafür schau ich auch, dass die Story weitergeht. Ok? Viele Kommis beinhalteten den Wunsch, dass Joey ruhig mal Jono treffen soll oder dass mal endlich was in dieser Richtung passiert. Ich habe also dazu auch was gemacht und hoffe, dass es euch gefällt. @alle Kommischreiber: Ihr wisst ja, dass ihr die besten überhaupt seid. Vor allem bin ich jedesmal gerührt, wenn ich diese super langen wunderschönen Kommis sehe, wo dann auch noch klasse Anregungen stehen und ich immer merke, dass ihr diese FF wirklich mit Herzblut verfolgt. Ich kann euch gar nicht genug danken. Jedenfalls verspreche ich euch, dass ich mir ganz am Ende der FF noch für jeden was einfallen lassen werde. Was? Verrat ich noch net. Ich wünsch euch erst mal viel viel Spaß!!! (Rechtschreibfehler und Satz bzw. Grammatikfehler sind diesmal nicht ausgeschlossen. Hatte echt wenig Zeit.^^) --------------------------------------------------------------------------------- An Schule war nicht mehr zu denken. Niemand hatte nach all diesen Ereignissen noch Lust auf Unterricht und auch wenn sich Bakura mit Ryou aus dem Staub gemacht hatten, stand der Rest immer noch vor dem Schulgebäude. „Wie wär’s erst mal mit Essen. Wir könnten irgendwo hingehen…“, schlug Tea vor um das unangenehme Schweigen zu brechen, das bereits eine ganze Weile auf allen lastete. Vor allem Tristan schien tief in Gedanken versunken. „Ich hab keinen Hunger.“, meinte dieser auch sofort und wollte sich allein auf den Weg machen, als ihn eine Hand am Arm festhielt. „Wir gehen jetzt was essen.“ Damit hatte Kaiba mal wieder allen die Entscheidung abgenommen und zog Tristan unerbittlich mit sich. Er wusste selbst nicht genau, warum es ihm nicht total egal war, wie der andere sich fühlte. Vielleicht lag es daran, dass dieser ihm half, selbst wenn der Preis hoch sein würde. Dem Taylor aus der Zukunft hatte er vertrauen können, dann würde er diesem hier auch eine Chance geben. „Joey, bitte, jetzt reg dich doch nicht auf. Die sind es doch nicht wert….“ Reiden versuchte erfolglos den Blonden auf andere Gedanken zu bringen. Dieser schien vollkommen in seiner eigenen Welt versunken zu sein. Noch immer fühlte er sich zutiefst beleidigt und erschüttert. Tristans Worte hatte ein dumpfes Gefühl in seiner Magengegend hinterlassen. < Denken sie das wirklich über mich….> Jedenfalls schien es daran keinen Zweifel mehr zu geben. < Er hat es nicht direkt zu dir gesagt…>, versuchte er sich selbst Mut zu machen, aber es wollte ihm nicht gelingen. < Das war’s dann wohl ein für alle mal mit unserer Freundschaft.> Müde ließ Joey den Kopf auf die Tischplatte sinken. Dass der Lehrer grade von Moral und Ethik predigte, fand er schon mehr als nur ironisch. Aber als der Mann dann noch verkündete, dass man doch mehr Verständnis für seine Mitmenschen bräuchte, hätte der Blondschopf am liebsten losgelacht. So jedoch schloss er einfach nur die Augen und mit einem zynischen Lächeln versuchte er alle Erinnerungen an seine EX-Freunde zu verbannen. Irgendwo in einem Burgerladen saßen inzwischen 4 zum Teil niedergeschlagene, zum Teil nachdenkliche Jugendliche und aßen….Überraschung…Burger. Einer dieser Jugendliche, wenn man ihn denn so nennen konnte, war das letzte Mal in so einem Laden gewesen… Eigentlich war er noch nie selbst in so einem Laden gewesen. Zwar hatte sein kleiner Bruder immer mal wieder versucht ihn in so ein Geschäft mitzuschleifen, aber bisher hatte er sich stets erfolgreich dagegen wehren können. Mokuba hätte sicher Augen gemacht, wenn er jetzt hier gewesen wäre. Mittlerweile hatte Seto es also geschafft, zwischen allem Gegrübel seinen sogenannten Mac-Irgendwie aus der Plastikfolie zu befreien und beäugte dieses Ding ziemlich kritisch. Tristan, der dadurch einen Moment lang von seinen eigenen tristen Gedanken abgelenkt wurde, schaute ziemlich verwirrt auf Kaibas Reaktion. „Der ist essbar.“, versicherte er grinsend, als sich Kaibas Augenbrauen noch etwas weiterzusammenzogen. „Essbar vielleicht, aber sicher auch ein Risikofaktor für die Gesundheit….“, gab der Blauäugige skeptisch zurück. Jetzt konnte sich auch die restliche Truppe ein fettes Grinsen nicht verkneifen. Wer hätte gedacht, dass es mit Kaiba mal spaßig werden könnte? Von ihnen sicher niemand. „Probier es doch einfach. Das wird dich sicher nicht umbringen.“, meinte Yugi gelassen und Seto warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Auf deine Verantwortung…“ Dann biss er hinein. Während mit aller Vorsicht jeder Bissen von einer Wange zur anderen wanderte, betraten 4 Jungs den Burgerladen. Einer dieser Jungs traute seinen Augen kaum, als er den brünetten Firmenchef am Tisch sitzen sah. Deshalb konnte er es sich nicht verkneifen seinem Nebenmann den Ellbogen in die Rippen zu rammen. „Au! Mokuba, was sollte das denn wieder?!“, empörte sich Noah sofort. Seit er ins Leben zurückgekehrt war, stand er quasi unter Mokubas Fuchtel. Das musste auch mal aufhören und bei Rippenstößen hörte der Spaß bekanntlicherweise auf. „Siehst du auch, was ich sehe?“, kam es von diesem nur und er deutete in besagte Richtung. Noah, der nichts anderes erwartet hatte, als dass seine Proteste einfach übergangen wurden, tat dem Kleinen den Gefallen und schaute…. …und schaute… …und schaute immer noch… „Ich seh ihn auch. Aber ich glaub’s nicht.“ Mokuba schüttelte sprachlos den Kopf. Das musste der Wuschel jetzt genau wissen. Es hätte ja schließlich eine Fatamorgana sein können, die da neben Yugi, Tristan und Tea saß. Es hätte. Langsam schlich sich der Kleine zum Tisch rüber. Da es ziemlich schwierig war sich bei all den Menschen unbemerkt vorwärts zu bewegen, wurde er auch prompt von Yugi und Tea bemerkt, die ihm zugewandt saßen. Schnell machte er ein Zeichen und die zwei ließen ihm den Spaß. Seto wagte sich währenddessen nichts ahnend an die Pommes. „Und Kaiba?“ Tristan konnte mit dem Grinsen nicht aufhören. Die Mimik des Blauäugigen war einfach zu göttlich. „Es könnte schlimmer sein…“, gab dieser dann doch zu und aß einfach weiter. „So, so. Und ich dachte, jemand hätte zu seinem kleinen Bruder gesagt: Niemals Mokuba! Ich esse sicher nie nie nie in so einem Fastfoodladen!“ Wäre Seto nicht Seto gewesen, dann wäre ihm jetzt sicher alles aus dem Gesicht gefallen. Aber da ein Kaiba immer cool blieb, zuckte er nur unbeeindruckt die Schultern. „Selbst ich irre mich ab und an.“ Diese Aussage ließ rundum die Kinnladen runterknallen. „Außerdem… Was tust du eigentlich hier? Müsstest du nicht in der Schule sein…“ Seto sah prüfend auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand. „Bei uns sind zwei Stunden ausgefallen.“, verteidigte sich der kleine Kaiba sofort und stemmte die Hände in die Hüften. „Dasselbe könnte ich dich aber auch fragen. Wieso seid ihr denn schon hier?“ Ertappt wollte darauf niemand eine Antwort wissen, aber irgendwie schien der Firmenchef heute durch Aliens ausgetauscht worden zu sein, denn die nächste Antwort passte so gar nicht ins Kaiba Schema. „Wir machen blau.“, kam es ungerührt und dann wurde weitergegessen, während der Braunhaarige entgeistert angestarrt wurde. Blaue Augen musterten die Leute um sich herum. „Was?“ Er schaute zu Mokuba rüber, dem es die Sprache genauso verschlagen hatte. „Wolltest du eine Lüge hören?“ Mokuba schüttelte sofort den Kopf. „Also.“, meinte Seto ungerührt und widmete sich wieder dem ganz speziellen Geschmack von Fastfood. Das würde sicher nie sein Lieblingsessen werden, aber ab und an vielleicht so einen Burger…. Darüber konnte man mal nachdenken. Bei diesem Gedanken starrte er missmutig auf das Essen. Nun hatte er schon angefangen sich für solche Sachen zu interessieren und dann musste er mit dem Gedanken leben, dass er nicht mit Joey zusammen hier sitzen konnte. < Ach, wieso muss mir das grade jetzt einfallen?> Schon war sein Appetit vergangen. Außerdem fiel ihm grade wieder ein, dass er sich noch bei einer bestimmten Person entschuldigen musste. „Du verheimlichst mir doch was, großer Bruder.“ Mokuba sah den Größern besorgt an, als dieser aufstand und sein rotes Plastiktablett nahm. „Ich muss in die Firma…“, entgegnete er kurz angebunden und machte sich aus dem Staub. Jedoch nicht ohne ein paar verwirrte Blicke von so manchem Besucher auf sich zu ziehen. Übernahm die KC jetzt auch die Fastfoodketten? War das Setos Kaibas neue Marktstrategie und wenn ja, ließ sich diese Info allgemein nutzen? Für Mokuba war dieses Erlebnis noch lange nicht vergessen. Vielleicht bekam er von seinem Bruder keine Informationen, aber hier saßen ja noch genügend andere „Opfer“. Mit speziellem kaibaschen Keine-Widerrede-Blick wandte er sich an Yugi und Co. „Also schön. Was ist hier los?“ Gerade eben hatte der junge Firmenchef entgegen seiner Gewohnheiten in einem Fastfoodrestaurant gegessen, er sah heute nicht so souverän aus wie sonst und nun ging er auch noch zu Fuß, statt die Limousine zu nehmen… Kein Wunder, dass sich so mancher Passant irritiert nach dem großen Mann mit den braunen Haaren umdrehte, nur um sich danach zu fragen, ob er diese Person wirklich gesehen hatte. Für diejenigen, die ihren Sinnen mehr trauten, war der junge Mann kein Trugbild. Sie fragten sich eher, wieso Seto Kaiba zu Fuß durch die Stadt ging. Ganz andere Fragen stellte sich ein Mann mit Kopftuch in diesem Moment. Sollte er den Firmenchef jetzt, wo er allein war angreifen? Es gab ja noch andere Wege, als Monster zu nutzen? Die herkömmliche Messer-im-Rücken-Methode würde sicher ebenso gut funktionieren? Allerdings war er von seinem Auftraggeber gewarnt worden, dass der Braunhaarige einen Verbündeten hatte, der sozusagen unsichtbar war. Dies stellte natürlich ein gewisses Problem dar, wenn man jemanden unbemerkt und heimlich ausschalten wollte. Aber gegen so eine kleine Zauberkarte, wie Fallgrube, sprach ja nichts. Die würde gar nicht auffallen, denn überraschende Bauarbeiten passierten doch ständig und oft wurde bei der Arbeit geschlampt. Also wurde die Karte gezogen und abgewartet. Sobald der gute Herr Kaiba auf einem Weg mit nicht ganz so vielen Leuten ging, konnte Mann dann zuschlagen. Seto indes ahnte nichts von seinem heimlichen Verfolger. Noch nicht zumindest. „Glaub mir, Mokuba. Es gibt keinen besonderen Grund, warum wir alle zusammen hier hergegangen sind.“, versuchte Yugi es nun zum Xten Mal, aber der Kleine ließ nicht locker. Er hatte sich zusammen mit Noah einen Stuhl gegriffen und seinen beiden Schulkameraden erklärt, dass er erst etwas abklären musste und sie ruhig essen konnten. Noah setzte sich aus Loyalität hin und verzichtete auf das kostbare Essen. Schließlich hatte er sich schon so darauf gefreut, aber für Moki brachte er dieses Opfer dann doch. Yugi, der versuchte so ernst wie möglich zu wirken, kam ganz schön ins Schwitzen unter dem durchdringenden Blick des Schwarzhaarigen. Der ehemalige Puzzleträger konnte die Reaktion von Mokuba auch irgendwie verstehen. Er selbst nahm sich dieses Gerede ja nicht mal ab, wie sollte Kaibas kleiner Bruder es dann? „Wir wollten nur nett sein….“, versuchte es jetzt Tea, die schon mehr Überzeugungskraft in ihre Stimme legen konnte. Mokuba zog skeptisch eine Braue hoch und sah dabei seinem verflixten Bruder sehr ähnlich. Man merkte eben doch immer wieder, dass den beiden Kaibas so schnell nichts vorzumachen war. „Nett sein? Also wenn ihr das zu meinem Bruder als Begründung gesagt habt, gibt es erst recht keinen Grund diesen Quatsch zu glauben!“ Mokuba sah die Gruppe triumphierend an. „Also los! Was geht hier wirklich vor?!“ Yugi sah zwischen Tea und Tristan hin und her. „Vergiss es, Yugi!“, meinte Tristan sofort. „Grad ist dieser verfluchte Firmenchef mal ein bisschen genießbar und dann willst du jetzt nicht echt riskieren, dass er uns eins drauf gibt, weil wir seinem Bruder alles verraten haben.“ Tris schaute den Kleineren beschwörend an. „NEIN! Ohne mich.“ „AHA! Also ist was im Busch. Ich wusste es doch gleich!“ Mokuba sah sich seinem Ziel schon sehr nahe, aber…. „Kommt, wir gehen.“ Tea packte ihren Yugi am Arm und winkte Tristan geradezu gebieterisch aufzustehen. Mokuba konnte es nicht fassen. Wollte sie ihn einfach übergehen? „He…“ Während bereits alle aufgestanden waren und ihre Taschen schulterten, warf Tea ihm einen bedauernden Blick zu. „Sorry, Mokuba. Aber wenn du was wissen willst, frag deinen Bruder. Wir stecken uns da nicht rein.“ Danach zog sie mit ihren Freunden ab und ließ Mokuba und Noah einfach stehen. Noah seinerseits war eigentlich froh, dass sie nichts erfahren hatten. Er würde es zwar nie so direkt vor Mokuba zugeben, aber noch war er nicht all zu lange unter den wirklich Lebenden und dass er hier so unbeschwert sitzen konnte, hatte er nur Seto zu verdanken. Also wollte er folglich mit diesem keinen Ärger. „Komm schon, Mokuba. Ist doch egal was die machen. Lass uns lieber mal was essen…“, versuchte er den Kleineren zu beschwichtigen. Doch da hatte der Gute weit gefehlt. Ein Kaiba gab nicht auf, stattdessen hieß es für Mokuba: „Jetzt erst recht.“ Eigentlich hatte Seto zuerst zu seinen Kleinen gehen wollen, um sich bei Jono für den morgendlichen Ausrutscher zu entschuldigen, aber während er so dahin schlenderte, konnte er sich nicht mehr dazu aufraffen. Stattdessen nahm er sein Handy aus der Tasche und ließ es bei den Mutos klingeln. „Hallo. Hier bei Muto?“ Seto stutzte einen Moment, eher er die Stimme einordnen konnte. „Roland? Sind sie das?“ „Herr Kaiba? Zum Glück, sie sind es. Ich dachte schon, jemand wüsste von den Kindern.“ Seto musste einen Seufzer unterdrücken. Es war eigentlich nicht seine Absicht gewesen Roland noch tiefer in die Sache mit reinzuziehen, aber das ließ sich wohl nicht mehr ändern. „Nein, da müssen sie sich keine Gedanken machen. Wir sorgen schon dafür, dass die Sache geheim bleibt.“ Seto schaute kurz auf die Fußgängerampel vor sich. < Rot.> „Geben sie mir bitte mal Jono.“ Kurz knisterte es und dann war auch schon der Blondschopf in der Leitung. „Hallo?“ „Hör zu Jono, ich rufe an wegen…“ Einen Moment brauchte Seto schon, um die verhassten Worte über die Lippen zu kriegen. „…wegen heute Morgen. Es tut mir leid, dass ich so aus der Haut gefahren bin. Es ist im Moment ziemlich… na ja…“ „Ach schon gut. Ich hatte es verdient.“, kam es glücklich zu ihm rüber geschallt und der Braunhaarige war mehr als erleichtert darüber, dass der Kleine nicht böse auf ihn war. Irgendwie hätte er das jetzt gar nicht verkraften können. Es reichte ja auch vollkommen, wenn Joey und er kaum mehr ein Wort wechselten, alle über sein noch nicht vorhandenes Liebesleben Bescheid wussten und Mokuba wohl auch noch Probleme machen würde. Wenn der Schwarzhaarige erst mal Blut geleckt hatte, war da kaum mehr was dran zu ändern. „Aber hör mal…“ Jono klang besorgt und das gefiel Seto gar nicht. „Da ist noch was, was ich dir sagen muss…“ „Hm?“ „Also. Mum hat uns gesehen.“ „WAS?!“ Das durfte doch alles nicht wahr sein. Klappte denn hier überhaupt nichts. < Ganz ruhig. Schrei ihn nicht schon wieder an…. Tief atmen!> Seto brauchte ziemlich bis er sich wieder gefangen hatte. „Gut ich kann’s verkraften. Also was ist genau passiert?“ Das Schweigen am anderen Ende machte es nicht besser und ließ regelrechte Horrorszenarien vor Setos innerem Auge entstehen. „Also es war so. Nachdem wir Streit hatten und du weg warst, stand plötzlich Mum hinter mir. Er wollte von mir wissen, was ich da mache und wer ich bin. Außerdem glaub ich, war ihm nicht egal, dass er uns zwei zusammen gesehen hat.“ „Tatsächlich?“ Das klang ja mal nach einem Ansatz. Dann ließ es den Blonden also doch nicht kalt, dass er ihn mit einem anderen gesehen hatte. Oder hätte Joey sonst so genau wissen wollen, wer Jono war? „Wenn das stimmt, was du sagst, dann…“ Ein spitzbübiges Lächeln legte sich auf die Züge des Blauäugigen. „Sag mal mein Sohn, hättest du Interesse an einem kleinen Spielchen?“ „Hä?“ Der restliche Tag wurde von Seto und seinem Sohnemann genutzt, alle Details zu dem sogenannten „Spielchen“ abzuklären. Das war gar nicht so einfach, wenn ein zweiter Sohn dabei immer wieder wie ein Flummi auf und ab hüpfte und zusätzlich lautstark seine Meinung kundgab oder seine Jubelrufe ausstieß. Ansonsten blieb es im Hause Muto relativ ruhig und Yugi versuchte sich krampfhaft auf seine Hausaufgaben zu konzentrieren. Tristan, der in einer Werkstatt gerade als Hilfskraft arbeitete, schaffte es sogar während der harten Arbeit ein wenig den Wortwechsel mit Joey zu vergessen. Tea machte sich zu Hause Sorgen. Bakura hatte seinen Ryou vereinnahmt, allerdings… …wusste das nur ein ganz bestimmter Beobachter. Und Joey? Der bekam seine Überraschung erst am nächsten Tag. Nächster Tag. Die Domino High lag vollkommen friedlich zwischen ein paar gutgemeinten Bäumchen und ein wenig Wiese. Alles schien wie immer. Ab und an trudelte ein Schüler oder eine Schülerin ein. Der Hausmeister wässerte den spärlichen Rasen. Die Lehrer brausten mit ihren Autos auf den für sie vorgesehenen Parkplatz und schleppten sich dann ins Innere des verhassten Gebäudes. Alles in allem ein ganz gewöhnlicher Schulbeginn. Das dachte sich natürlich auch ein gewisser Blondschopf, der heute Morgen wieder zu früh dran war. Dieses Zufrühkommen war ja an sich nichts Neues mehr, denn seit er mit Reiden zusammen war, kam zuspätkommen nicht länger in Frage. Alle wussten das. Jedenfalls alle, die sich mit dem Blonden beschäftigten. Darunter fielen zwei Gestalten in der Nähe des Haupteinganges, die nur auf diesen Moment gewartet hatten. Aus der Sicht des Blonden spielte sich dann folgende Szene ab: Seto Kaiba, seines Zeichens Firmenchef, trat gut gelaunt um die Ecke. In der Hand hatte er nun wieder wie gewohnt seinen Aktenkoffer und diesmal trug er nicht die Schuluniform, sondern seinen geliebten Mantel. Doch eines fiel dem Blonden sofort auf. Seine Kleidung war verrutscht und nicht nur das, auch sein braunes Haar sah irgendwie zerzaust aus. Diese Tatsache ließ den Blonden sofort stutzen. Seto Kaiba, der nicht akkurat zur Schule kam? Das gab es nicht. Deshalb musste diese Sache genauer beobachtet werden. Also blieb Joey wie angewurzelt stehen und konzentrierte sich voll und ganz auf das was als nächstes geschah. Dieses Subjekt, das er erst gestern bei Kaiba gesehen hatte, kam um dieselbe Ecke gerannt. In der Hand hatte er ein paar Notizblätter und er schien ziemlich rot im Gesicht zu sein. Irgendwie kam es Joey so vor, als ob die Röte nicht nur vom Rennen her zielte. „…HALT!....Hhhh…..Warte Seto!“ Beim Klang seines Namens drehte der Brünette den Kopf. Bei Joey allerdings hörte sich jetzt alles auf. Hatte der andere Kerl den Braunhaarigen wirklich beim Vornamen genannt? Das konnte doch nicht sein. Niemand, aber auch niemand hatte das je gedurft. Außer Mokuba natürlich… Was ging da vor sich? Und bildete Joey sich das jetzt ein oder warf der Firmenchef diesem Bübchen auch noch flammende Blicke zu? In Joey begann es vor Wut zu brodeln, während sich vor ihm das Spielchen fortsetzte. Kaiba hatte gerade die Blätter aus der Hand des anderen genommen, nur um besagte Hand dann eisern festzuhalten. „Danke. Da hätte ich diese wichtigen Unterlagen doch glatt vergessen.“, schmeichelte der Brünette drauflos. Außerdem strich er dabei zärtlich über den Handrücken des anderen. Dieser schien vollkommen verlegen und fing dann auch noch an blöde zu kichern. < Ist der ein kleines Schulmädchen oder was?> Das konnte dem Brünetten doch nicht gefallen und wenn doch… < Wieso kann ich nicht der sein, der für ihn so blöde kichert?!> Schließlich war da immer noch dieses Kribbeln in seiner Magengegend, wenn er den Blauäugigen sah. Er hatte ihn doch nur nie angesprochen, weil er geglaubt hatte, dass der andere sich nicht für Männer interessieren würde… Doch noch war nicht alles aus für ihn. Vielleicht interpretierte er diese Bild ja falsch… Allerdings wurden auch die letzten Zweifel zerstreut, als der Braunhaarige sein Gegenüber mit einem Ruck dicht an sich zog und ihn dann küsste. All zu genau konnte Joey den Kuss dann zwar doch nicht sehen, allerdings… Was gab es daran falsch zu verstehen? Diese Pose war doch eindeutig. Seto Kaiba küsste gerade einen Jungen. < ….einen blonden widerlichen kleinen gehirnamputierten girlikichernden Schmarotzer….> Joey ballte die Hände zu Fäusten. < Und das auch noch direkt vor meiner Nase, vor dem Schuleingang und… > Joey drehte prüfend den Kopf. Tatsächlich…. Kaiba küsste einen Jungen vor der versammelten Mannschaft, die gerade auf dem Schulgelände eintrudelte. < Das scheint ihm nicht mal was auszumachen….> „He, Kaiba!“ Angesprochener ließ von seinem Kusspartner ab und drehte den Kopf um zu sehen, wer da gerufen hatte. Tatsächlich war es kein anderer als Reiden, der nun einen Arm um seinen eigenen Schatz legte und Joey somit zu sich zog. Dieser wehrte sich nicht dagegen. Er wollte wissen, was Reiden jetzt sagen würde. „Willkommen im Club, Kaiba. Jetzt wird mir auch langsam klar, wieso du nicht über meinen Schatz hier und mich gelästert hast.“ Das dümmliche Grinsen, das Reiden dabei aufsetzte und die Lautstärke, in der er das alles losposaunte, ließen keinen Zweifel daran, dass er diese Sache so schnell wie möglich publik machen wollte. Kaiba jedoch besaß in Joeys Augen auch noch die Frechheit sich lässig von seinem Geliebten zu verabschieden, in dem er diesem erst in aller Ruhe einen Kuss auf die Wange und einen Klaps auf den Hintern gab. Erst dann widmete er sich Reiden, nachdem er dem anderen Blonden nachgesehen hatte und meinte: „Falsch. Ich lege grundsätzlich keinen Wert auf niedere Konversation.“ Damit nahm der Brünette seine Sachen und ging ins Schulgebäude ohne sich nochmals umzudrehen. Reiden blieb mit offenem Mund zurück. Aber jemand anderer verspürte dafür nur eine unendliche Wut und natürlich rasende Eifersucht. Damit endete das sogenannte Spielchen vorerst. Zurück bei Mutos konnte Jono es sich nicht verkneifen seinem Bruder alles zu schildern. Natürlich hatte er seinen Vater nicht wirklich geküsst, aber sie hatten es so lange geübt, dass es aus Joeys Blickwinkel so aussehen musste. Subaru sog jede Einzelheit der Erzählung nur so in sich auf. „Und? Denkst du er ist eifersüchtig?“ Jono konnte einfach nur grinsen. „Klar ist er das. Du hättest sein wütendes Gesicht sehen sollen. Ich glaub, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, dann hätte er mir den Kopf abgerissen.“ Subaru juchzte erfreut. „Dann dauert es sicher nicht mehr lang bis Mama und Papa….“ Der Kleine rieb sich schon voller Vorfreude die Hände. „Verzeihung die jungen Herren.“ Roland hatte angestrengt versucht nicht zu lauschen, aber seit gestern war er der neue Babysitter der beiden Zukunftssöhne, weil sie Bakura einfach ausgebüchst waren. „Wie wäre es mit etwas zu essen?“ „JA! JIPPIE! ES gibt ESSEN!“ Subaru stürmte bereits in die Küche. „Das tut mir wirklich leid, Roland. Wir wollten ihnen sicher keinen Ärger machen…“, entschuldigte sich Jono sofort. Er konnte sich gut vorstellen, dass es nicht gerade einfach für den anderen war, plötzlich mit in diese Geschichte gezogen worden zu sein. „Sie hätten ja eigentlich Urlaub…“ „Ach das ist nun mal nicht zu ändern und außerdem dient alles einem guten Zweck.“ < Nämlich der allgemeinen Rettung der Welt….>, dachte Roland sofort und erinnerte sich dabei an das Gespräch mit seinem Chef. Jedenfalls musste er beide Kinder zufrieden stellen, damit sie nicht Gefahr liefen irgendwie das Raum Zeit Gefüge zu verunstalten, nur weil ihm die beiden ausgebüchst waren und dadurch Handlungen veränderten. Rechte Hand des Chefs war doch kein leichter Job. Außerdem musste er das alles noch seiner Gattin beichten. Bakura indes war sehr froh darüber nicht länger der Babysitter sein zu müssen. Vor allem, wenn man bedachte, dass diese Rotzgören ihn nicht mal zu fürchten schienen. Da konnte es doch keinen Spaß machen… Dafür hatte er für sich eine viel bessere Aufgabe gefunden. Diese Aufgabe war JAGEN. Sein Ziel war ein Mann mit Kopftuch, Sonnenbrille und einem sehr speziellen Gürtel. Bisher hatte der Weißhaarige zwar noch kein Glück gehabt, aber er war nicht umsonst ein Meister seines Fachs. Daher saß er momentan in einem Baum nahe dem Schulgelände, denn sein siebter Sinn sagte ihm, dass dieser Mister X es auf den guten Kaiba abgesehen hatte. Also war es doch ganz logisch sich in die Nähe des Brünetten zu begeben und abzuwarten. < Tja, was bin ich doch für ein schlaues Kerlchen…> Außerdem hatte es einen kleinen aber feinen Nebeneffekt sich hier aufzuhalten. So konnte er seinen Ryou durch das Fenster beim Schreiben beobachten. Grinsend zog der ehemalige Grabräuber einen Apfel aus dem Rucksack, den Ryou ihm aufgeschwatzt hatte und biss hinein. < Das Schauspiel von heute morgen war aber auch nicht ohne. Kaiba ist ein ganz schön gerissener Hund…> Nachdenklich wurde der Apfel gekaut, während Bakura seinen Blick über das Schulgelände schweifen ließ. In seinem Kopf ging er nochmal alle Kreaturen durch, die der Unbekannte bereits genutzt hatte. Keines dieser Monster besondere Fähigkeiten, da war er sich sicher. Das machte es allerdings nicht einfacher die Stärke des Gegners einzuschätzen. Schließlich war es möglich, dass dieser Typ Monster hatte, die man zu einem versteckten Angriff bringen konnte, wie beispielsweise den Schattengoul. Deshalb musste er auch besonders wachsam sein. Im Moment herrschte allerdings tote Hose. Nach dem Apfel genehmigte sich der weißhaarige Jäger dann noch was zu trinken und hielt weiterhin die Augen offen. Der Gürtel baumelte lässig an der dunklen Jeans. Endlich war Pause. Kaiba freute sich schon tierisch auf das nächste geplante Specktakel. Er hoffte, dass Jono seinen Part nicht vergessen hatte, aber diese Bedenken wurden sofort zerstreut, als er ihn aus einem der Gebüsche vorsichtig winken sah. < Na also. Auf den Kleinen ist Verlass.> Seto hatte das Joeys Gesicht von heute Morgen nicht vergessen können. Er hoffte wirklich, dass er sich diese Wut nicht nur eingebildet hatte, aber selbst Taylor war der festen Überzeugung, dass Joey angebissen hatte. Jedenfalls hatte die Spitzfrisur sich so ausgedrückt. Jetzt würde in wenigen Sekunden Teil 2 des genialen Spielchens anlaufen und der Braunhaarige konnte es kaum erwarten. Dass er seit dem Morgen mehr als skeptisch vor allem von seinem Fanclub beäugt wurde, war ihm total egal. Die sollten eher froh sein, dass er sich so ins Zeug warf, schließlich würden sie dank seiner Hilfe noch etwas länger leben dürfen. < Ah, da kommt ja unser Zuschauer Nummer 1.> Joey, der mit Reiden seinen alltäglichen Pausenplatz ansteuerte, bemerkte nicht mal, wie Seto der Person im Gebüsch ein Zeichen gab. Yugi, Tristan, Tea und Ryou hatten inzwischen die Aufgabe sich nach möglichen Störfaktoren umzusehen. Dazu gehörten auch ballspielende Knirpse. Solche wurden gerade von Tris dezent weggescheucht: „Verzieht euch ihr kleinen Bälger!“ „Tristan!“, entrüstete sich Tea im Hintergrund. „Was?“, kam es unschuldig zurück. Seto achtete nicht weiter darauf. Nun wurde sich knallhart in den Kampf, äh in die angebliche Liebesbeziehung geworfen. Jono hatte das Zeichen gesehen und ließ es sich nicht nehmen direkt vor Joeys Nase auf den Schulhof zu schlendern. Dabei blieb er vollkommen lässig und cool, so dass man hätte denken können, er gehöre schon immer zu dieser Schulgemeinschaft. Während Joey dem anderen Blonden wütend nachstarrte, ging dieser seelenruhig zu seinem Vater und drückte ihm ohne Umschweife einen Kuss auf die Wange. „Sorry, dass ich zu spät bin.“ „Macht doch nichts. Wie ist es gelaufen?“ „Super.“, strahlte der Kleine wie ein Atomkraftwerk los. „Deine Tipps waren Gold wert.“ „Na also.“ Seto zog den Blonden zu einer der Bänke, auf der sonst Joey mit Reiden saß und platzierte den Kleineren auf seinem Schoß. „…und? Was kriege ich als Belohnung…“, schnurrte der Ältere provokant und strich dem Blonden zärtlich durch dessen Haare. „Was hättest du denn gern?“, kam es neckend zurück. Jono machte es sich auf dem Schoss des anderen noch etwas gemütlicher. Natürlich so, dass es auch ja jeder mitbekam. Sonst wäre die ganze Sache ja umsonst. „Mmm. Wie wäre es mit…“ Seto beugte sich zum Ohr des Blonden und tat so als würde er hinein flüstern. Besagtes Opfer wurde wie auf Kommando knallrot und sprang erschrocken vom Schoss des anderen. „Seto!“, kam es entrüstet. „Aber doch nicht hier?!“ Der Kleinere tat so, als wollte er sich nach möglichen Lauschern umsehen und wurde dabei noch eine Spur röter. Tea, die nicht weit daneben stand, konnte nur staunen. Diese verfluchten Kaibas schienen wirklich unberechenbar zu sein. Schließlich sah dieses Schauspiel verdammt echt aus, wenn man nicht wusste, was gespielt wurde. Tristan und Yugi stand einfach nur der Mund offen. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würd ich sofort glauben, dass die zwei ein Paar sind.“, raunte Tris gerade seinem Kumpel zu und Yugi war nur im Stande zu nicken. Doch zusätzlich kam den beiden potenziellen Oskargewinnern auch noch der Zufall zur Hilfe. Madame von der Schülerzeitung rollte an und direkt dahinter, überhaupt nicht neugierig, Setos Fanclub. „Entschuldigung, lasst ihr mich mal vorbei…“ Das Schülerzeitungsgirl wieder mal in einem unmöglichen Outfit bahnte sich einen Weg durch die Menge. Sie steuerte wie ein Schlachtschiff auf den blonden Unbekannten zu. Jedoch reagierte Seto schneller und zog seinen mehr als verdutzten Sohnemann einfach an sich. „Vorsicht. Ab jetzt rede ich, mit der da..“ Kopfnicken in Richtung Madame. „Mit der ist nicht gut Kirschen essen.“, raunte Seto also die nächsten Anweisungen und wandte sich dann direkt an besagtes Subjekt. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Schnell sah sie von Seto zu Jono und zurück. Dabei musste die Sensationsgierige wohl oder übel einsehen, dass sie den Blonden nicht würde befragen können. Also richtete sie ihr Interview direkt an den jungen Firmenchef. „Also dann. Seid ihr beide zusammen?“, fiel besagtes Weib direkt mit der Tür ins Haus. Die Umstehenden hatten plötzlich alle vergessen, was sie gerade eben noch tun wollten. Gespannt wurde auf die Antwort gewartet und die Mädchen des SK Fanclubs knabberten sich vor Spannung beinahe die Fingernägel ab. Seto, der es hatte eigentlich nicht gleich soweit kommen lassen wollen, überlegte sich noch einmal was er tun sollte. Doch nach einem kurzen Seitenblick auf Joey wusste er es. Selbstsicher zog er Jono zu sich und meinte nur: „Man sieht doch wohl, dass wir zusammengehören.“ Die Mitglieder des Fanclubs brachen in Tränen aus und ein zwei Mädels versuchten sich für den Braunhaarigen zu freuen. Yugi, Tea, Tristan und Ryou konnten einfach nur starren. Sie hatten das eben wirklich gehört, oder? Jono jedoch blieb der kleine aber feine Unterschied in den Worten seines Vaters nicht verborgen. Schließlich hatte er nur gesagt, dass sie zusammen gehörten und nicht, dass sie zusammen waren. Diese Worte entsprachen also der Wahrheit und sagten eigentlich nichts weiter aus. Der Rest der Zuschauer verstand aber die Situation ganz anders. Dazu gehörte auch ein zweiter Blondschopf, der sich ohne abzuwarten einfach seine Sachen holte und die Schule verließ. Das Geständnis des Seto Kaiba war einfach ein Schock für Joey Wheeler. In die Schülerzeitung kamen die Worte trotzdem nie, denn es war bereits vor Jahren rechtlich abgesichert worden, dass die Schülerzeitung nichts über den Firmenchef drucken durfte. Also blieb es beim harmlosen Klatsch, der jeden Tag über den Schulhof geisterte und in der wirklichen Öffentlichkeit wurde Jono ja geheim gehalten. Damit gab es auch kein Presseproblem und trotzdem hatte Seto Kaiba sein Ziel erreicht. Er hoffte nur, dass er Joeys Ehrgeiz richtig einschätzte und dieser sich diese Provokation nicht gefallen lassen würde. Hoffentlich… --------------------------------------------------------------------------------- So. Ich hoffe, dass es gefallen hat und die Wartespanne nicht zu lang war. Wie sicher einige gemerkt haben, wurde so mancher Wunsch erfüllt.^^ Aber glaubt mir: Es ist noch langer nicht vorbei. MUHAHAHA P.S.: Den ENS Dienst muss ich leider vorerst auch einstellen. *schnief* Also schaut einfach immer mal bei meinem Stecki rein. Eure Schreiberling Kapitel 15: Zeitzonen --------------------- Hallo ihr Lieben. Ich habe es endlich doch noch geschafft ein längst angefangenes Kapi zu ende zu bringen und ich weiß, dass es schon ewig her ist, als ihr das letzte Kapi gelesen habt, aber ich hoffe, dass der grobe Überblick noch da ist.^^ Außerdem nochmals vielen vielen Dank, dass ihr gewartet habt. Ich will auch gar nicht lange rumreden, aber noch ein Kleinigkeit: @all: Ihr seid die BESTEN und an alle die mehrere Kommis hinterlassen haben. Es tut mir soooooo leid, dass ihr so lange warten musstet, aber so ist das manchmal. Viel Spaß bei Zeitzonen!!!! --------------------------------------------------------------------------------- Joey fühlte sich einfach nur wie der letzte Dummkopf auf Erden. Zerplatz waren die rosaroten Wolken, auf denen er die ganze Zeit über geschwebt hatte und nun kam die harte Realität rasend schnell entgegengerauscht. Wieso hatte er sich nur nicht getraut? Die Antwort lag eigentlich klar ersichtlich auf der Hand, aber trotzdem… Sonst war er doch auch niemand, der einfach so den Kopf in den Sand steckte und den es nicht scherte was andere dachten. Oder war das eher der alte Joey? Hatte der Neue nicht ein komplett anderes Kapitel in seinem Buch des Lebens auf-geschlagen? Aber war es das wert? Schließlich sah dieses Kapitel vor, dass er mit Reiden zusammen war und Kaiba sich zwar zu seinem Schwulsein bekannt hatte, aber ein anderer an ihm hing. Wenn Joey nur daran dachte, wurde er mehr als nur wütend. Nicht wütend auf Kaiba, nicht mal wütend auf diesen blonden Typen….nein….er war sauer auf sich selbst. Wieso hatte er nicht einfach alles versucht? Es war ihm doch von Anfang an klar gewesen, was er für den jungen Firmenchef empfand, aber trotzdem hatte er den Kampf aufgegeben ohne ihn überhaupt zu beginnen. Wie erbärmlich konnte man sein? Dabei war es doch nicht seine Art… / Verflucht! / Frustriert schlug Joey auf sein Kissen ein. Und jetzt war er kurz davor wieder nichts zu tun und alles auf sich beruhen zu lassen. Er wusste nicht, was ihn mehr umbringen würde. Zu wissen, dass er seine Chance vertan hatte oder Kaiba sein offensichtliches Glück zu zerstören… Obwohl… War der Braunhaarige denn glücklich? Und wenn nicht, wie ließ sich dann dieses kleine aber feine Detail herausfinden? Diese Sache war doch eine Überlegung wert. Bei all seinen abstrusen Gedankengängen übersah der Blonde allerdings eine ganz nicht unwesentliche Frage: War er, Joey Wheeler, denn glücklich? Dies sah jedenfalls ganz und gar nicht mehr so aus. Zu Hause. Jedenfalls konnte man dies behaupten, wenn man die Hausnummer las und das Tor sah. Aber was sich an diesem Abend in der Kaiba Villa abspielte, behauptete schlichtweg das Gegenteil. Kaiba starrte wie in Trance auf das Schauspiel, das sich ihm bot. Es war laut. Es war laut und Discolichter blitzten durch die Nacht. Die Haustür und das Tor standen sperrangelweit offen und in regelmäßigen Abständen liefen grölende und johlende Jugendliche ein und aus. Eine Ader auf Setos bereits wutroter Stirn begann bedrohlich zu pochen. Zwei vollkommen besoffene Gestalten kamen lallend auf ihn zugefallen. „Eeeiiihhh!!! Werbschindu?“, hauchte ihm der erste seinen ekelhaften Alkoholatem mitten ins Gesicht. „…wartmal…..dischkennnnichdoch……“, hickste der zweite und langsam wurde der Blauäugige immer wütender. Doch der katastrophale Höhepunkt entpuppte sich erst, als Nummer eins der Besof-fenen sich direkt vor ihm erbrach. Es war ein echtes Wunder, dass Seto in diesem Moment keinen Mord beging, sondern den Kerl nur am Kragen packte und ihn vor das Tor schleifte. Der Freund kam verwirrt hinterher getrottet und wurde durch die drohende Gefahr schlagartig wieder nüchtern. Ein zornesfunkelnder Drache war eben kein beruhigender Anblick, wenn man zuviel intus hatte und nicht wusste, dass schnelles Laufen gerade keine Option darstellte. „Eeesss…äh….sorry…“, nuschelte der eine, packte seinen Kumpel und schleifte ihn in die Nacht hinaus. Seto kümmerte sich nicht weiter darum. Er hatte jetzt ein für alle Mal genug. Was zu viel war, war eben zuviel! Mit schnellen Schritten ging er zu der Anlage am Tor und gab eine Zahlenkombination in das dortige Display ein. Sofort ertönte eine freundliche Männerstimme aus dem Lautsprecher. „Guten Abend, Mr. Kaiba. Sie haben Alarmfunktion 318 gewählt. Sind Sie sicher, dass Sie fortfahren möchten?“ Ein diabolisches Grinsen legte sich auf Setos Züge. „Ganz sicher.“ „Stimmenidentifizierung abgeschlossen. Alarmfunktion 318 wird ausgeführt.“, kam es gelassen aus dem Lautsprecher. Doch was danach geschah, davon würde die ganze Nachbarschaft noch in Jahren sprechen. Lautes Sirenengeheul fegte über das komplette Gelände und überall tauchten, wie aus dem Nichts rote Lampen auf und tauchten alles in ein abstruses Notfallszenario, wie aus einem Hollywood-Streifen. „ACHTUNG ACHTUNG!!!! ALARMFUNKTION 318 WURDE GEWÄHLT: SELBST-ZERSTÖRUNGSFREQUENZ AKTIVIERT!“ Es klickte kurz in den Lautsprechern, die diese Schreckensbotschaft verkündeten, um dann ohne Rücksicht auf Verluste fortzufahren. „SICHERHEITSTÜREN WERDEN GESCHLOSSEN! SICHERHEITSFENSTER WERDEN GESCHLOSSEN!“ Von Außen sah man nur, wie Türen und Fenster durch stählerne Exemplare ersetzt wurden, während bereits die Hälfte der etwas klügeren und weniger zugedröhnten Jugendlichen durch die Haustür flüchteten. Dem Rest wurde ebenfalls langsam klar, dass es sich hierbei nicht um einen Scherz handelte und schon brach Panik aus. Wäre Seto jetzt Raucher gewesen, hätte er sich gemütlich mit einer Kippe an die Mauer seines Grundstücks gelehnt und abgewartet. So stand er mit verschränkten Armen im Schatten und beobachtete selbstzufrieden das Geschehen. Niemand hatte bisher bemerkt, dass sowohl Haupteingang und Tor noch immer offen standen, wären weiterhin Fenster und Türen zufuhren. Die Meute hielt es einfach für einen glücklichen Zufall und flüchtete was das Zeug hielt. „SELBSTZERSTÖRUNGSFREQUENZ WIRD GESTARTET: DETONATION IN PLUS MINUS 15 MIN!“ Nach dieser Ansage wurde lautstark der Countdown heruntergezählt und nun hatten es auch die letzten begriffen. Die restlichen „Gäste“ rannten panisch davon. Seto runzelte missbilligend die Stirn, als ein paar Halbnackte Mädchen und Jungs raus kamen und versuchten im Rennen ihre Kleidung wieder anzuziehen. / Meine schönen Möbel…./ Abwartend stand er da und sah weiterhin zum Haus. Einen Überblick hatte er durch die geschlossen Fenster nicht wirklich, aber das würde sich ja gleich ändern. Als niemand mehr nach draußen eilte, wandte er sich an das Display am Eingang. „Vorgang abbrechen.“ „Vorgang abgebrochen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, Mr. Kaiba.“, erwiderte das System und mit einem kurzen Pfeifton stellte es sich wieder ab. „Von wegen schöner Tag…..“, grummelte Seto sauer und stapfte zum Haus. Sein Rasen sah furchtbar aus, da wollte er sich nicht ausmalen, wie sehr der Rest des Hauses gelitten hatte. Seine schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich bereits, als er die Eingangshalle betrat. Die teuren Skulpturen, Bilder und Vasen waren entweder vernichtet oder mit undefinierbaren Sachen beworfen worden. Irgendwer hatte wohl die glorreiche Idee gehabt den Kühlschrank zu plündern und eine Essenschlacht zu veranstalten. Das Wohnzimmer hatte es noch schlimmer getroffen. Da schienen welche ein Messer dabeigehabt oder zweckendfremdet zu haben. Seto stöhnte auf. / Nicht mein Sofa….und mein Lieblingssessel..../ Er fuhr sich ge-frustet durch die braunen Haare. Da war nichts mehr zu retten. Die teuren Stücke waren tatsächlich nur noch….Stücke eben. Überhaupt würde nichts anderes übrig belieben, als komplett zu renovieren. / Da wird die Versicherung sich freuen…/ Die Inspektion der restlichen Zimmer des Hauses sparte Seto sich mit Absicht. Das Chaosgelände wollte er erst wieder sehen, wenn hier alles Normalzustand erlangt hatte. Trotzdem hingen seine Gedanken nun bei der Ursache des ganzen Schlamassels. Eigentlich gab es nur eine Erklärung und mit dieser verband sich gleichzeitig der Gedanke: / Was hab ich nur falsch gemacht? / Hatte er in seinen Erziehungsmaßnahmen so sehr versagt. „Guten Abend.“ Dom tauchte ganz plötzlich neben ihm auf und zückte seinen Zylinder. Dabei war ein schwarzer Fleck auf seinem sonst so schönen Anzug zu sehen. „Hatte ich nicht gesagt, dass du das lassen sollst?!“, keifte der sowieso schon an-gespannte Firmenchef zurück. „Außerdem, was hast du denn da gemacht?“, deutete er fragend auf die zu bemängelnde Stelle. Schließlich sah der Geist sonst immer wie geleckt aus. „Nun… Eine Veränderung dieser Größenordnung bleibt nun mal für jemanden, der eine Stadt symbolisiert nicht aus…“, erwiderte Dom ruhig und ging nicht weiter auf Setos miese Laune ein. „Mein Haus wurde verwüstet und du bekommst deshalb einen Fleck?“ „So ist es. In der Tat.“ Seto schüttelte nur den Kopf. Dieser Abend war zu verrückt um sich noch über ir-gendwas zu wundern. „Du weißt nicht zufällig, wo mein Bruder sich verkrochen hat?“ „Welcher der beiden?“, fragte Dom lächelnd zurück und glitt in der Luft neben dem Blauäugigen her. „Lass das.“, keifte der sofort. „Das macht mich nervös. Ich meine Mokuba.“ Doch das überhörte der andere geflissentlich und antwortete stattdessen: „Sie befinden sich beide im einzig unangetasteten Raum dieses Hauses…“ „Geht es noch genauer?“ Seto rollte mit den Augen. Heute wollte ihn wohl jeder auf die Palme bringen. „Ja. Sie sind im Drachenhort.“, zwinkerte Dom kurz, um schlussendlich doch zu verschwinden. / Danke für die Auskunft. Jetzt weiß ich hundert prozentig bescheid, weil ja alle Zim-mer im Haus solche Namen haben.../ Aber Seto wäre nicht Seto, wenn er dieses Rätsel nicht auch hätte lösen können. Daher folgte er mal seinen Instinkten, die ihn sofort zu seinem Zimmer führten. Hier war die Tür fest verschlossen, als er versuchte sie ganz normal zu öffnen. Von drin-nen erklang kein Laut. Seto horchte angestrengt, bis er ein Niesen hörte und darauf folgend ein böses Meckern. „Mokuba?“ Sofort kehrte Ruhe ein und nach einigen Sekunden erklang eine ängstliche kleine Stimme, von der man kaum glauben konnte, dass sie seinem Bruder gehören konnte. „Seto? Bist du das?“ Langsame zögerliche Schritte bewegten sich zur Tür. „Wer soll ich sonst sein? Das ist schließlich mein Zimmer.“, gab der Größere sarkas-tisch zurück. Schon wurde der Schlüssel im Schloss gedreht und ein schwarzhaari-ger Wuschel sprang ihm erleichtert in die Arme. „Oh Seto.“, jammerte es in Brusthöhe. „Es tut mir so leid!“ Jetzt schluchzte der Kleine ganz herzzerreißend. „Wir haben Noahs Zimmer eingerichtet….schnief….und wollten…hk….eine Einweihungs…schüff…Party feiern….“ „Und dann ist alles außer Kontrolle geraten.“, beendete Noah den Satz seines kleineren Bruders und kam ebenfalls langsam auf den Flur. Seto warf mal einen Blick in sein Zimmer. Dort saßen noch weitere sechs Personen, die ihn ängstlich ansahen. „Da hattet ihr wohl ungeladene Gäste…“, vermutete Seto mal stark und alle nickten betreten. „Es tut uns sehr leid, Mr. Kaiba.“, piepste ein Mädchen mit langen blonden Haaren kleinlaut. „War haben in der Schule schon über die Party geredet und….“ „…wir glauben, dass uns Akuma einen Streich spielen wollte.“, beendete ein Junge mit kurzen braunen Haaren den Satz des blonden Mädchens. „Akuma kann mich nicht leiden.“, kam es leise von Moki und er traute sich dann auch mal seinem Bruder ins Gesicht zu sehen. Doch als er das wütende Blau sah, ließ er ihn lieber mal los und hing sich an Noah fest. Vielleicht konnte er von dieser Seite noch Schutz bekommen… Seto nahm lieber sein Handy aus der Tasche und tippte schnell eine Nummer ein. „Kaiba hier. Ich brauche zwei Fahrer in 5 Minuten vor meinem Anwesen. Nein. Ja. 5 Minuten!“, wiederholte der Blauäugige nochmals genervt und steckte das Telefon wieder in die Tasche. „Alle die nicht hier wohnen, gehen jetzt vorsichtig zum Ausgang und warten dort auf den Fahrer, der euch gleich abholt und nach Hause bringt.“ Betretenes Schweigen, da niemand es wagte zu wiedersprechen. Nur Noah und Mokuba wurden beim Rausgehen nochmals lieb verabschiedet und ein paar hauchten dem Kleinen noch ein: „Viel Glück“ zu, um ihm Mut zu machen. Jetzt würde es sicher ein Donnerwetter geben. Als alle Kinder draußen waren, nahm Seto seine Brüder ins Visier. „Seto… Ich….“, versuchte Mokuba sich zu entschuldigen, aber dieser schüttelte nur den Kopf. „Was hast du denn gedacht, was passieren würde, wenn du hier eine riesen Party veranstaltest und jeden rein lässt, der will?“ „Ich hab nicht…Ich mein…es war nicht gedacht, dass…“ „Bitte Mokuba. Ich will jetzt keine Ausreden hören.“ Seto fuhr sich müde übers Ge-sicht. „Ich bin geschafft. Mein Tag war anstrengend ohne Ende und dann komme ich nach Hause und finde das hier vor.“ Er zog beide zur Eingangshalle wo nur ein Teil der Verwüstung lag. Beide machten schuldbewusste Mienen. Kein Wunder bei dem Trümmerhaufen. „Verstehst du. Es geht so nicht.“ Seto sah seinen Bruder ernst an. „Vielleicht liegt der Fehler auch bei mir. Vielleicht hab ich deine Erziehung zu sehr schleifen lassen und….“ Mokuba wurde immer blasser. Was redete sein Bruder da? Wollte er ihn weggeben? „NEIN. Seto…“ Mokuba hielt sich zitternd an seinem Bruder fest. „Bitte! Ich tu es auch nie wieder! Ich schwöre es! Aber bitte….bitte gib mich nicht weg.“ Jetzt liefen dem Kleinen schon dicke Tränen die Wangen runter. „Es ist nicht deine Schuld, du hast nichts falsch gemacht. Ich war es! Bestraf mich, gib mir Hausarrest für den Rest meines Lebens, aber bitte….. GIB MICH NICHT WEG!!!!!“ Der Kleine klammerte sich inzwischen an seinem Bruder fest und konnte sich einfach nicht mehr beruhigen. Seto schüttelte bloß den Kopf. „Mokuba…he…Kleiner…beruhige dich…“ Er drückte seinen Bruder fest an sich. „Ich dachte da mehr an Taschengeldentzug, Ausgangs-sperre und bei den Renovierungsarbeiten helfen.“ Das Weinen wurde weniger und Moki sah ihn mit verheultem Gesicht nur verwirrt an. Liebevolles Blau schaute sanft zurück. „Wie kommst du bloß auf die blöde Idee, dass ich dich loswerden will?“ „Dann….dann hast du mich noch lieb?“, kam es leise zurück und Seto wurde hoff-nungsvoll angesehen. „Natürlich, was denkst du denn? Also hör jetzt auf zu heulen und dasselbe gilt auch für dich.“ Sein Blick fiel auf Noah, dem ebenfalls schon eine Träne übers Gesicht ran. „Ich… Es tut mir leid. Ich wollte ihn von der Idee abbringen, aber…“, brach es aus diesem hervor und schon hatte er zwei kleine Brüder an sich hängen, die getröstet werden mussten. „Ihr seid mir schon zwei…“, gab Seto nur zurück und dann bugsierte er beide in Richtung ihrer Zimmer. „Jetzt ist gut. Packt ein paar Sachen zusammen. Wir ziehen so lange ins Hotel. Hier bleibe ich so jedenfalls nicht.“ Sofort nickten die zwei zustimmend und entschuldigten sich nochmals, bevor sie loshasteten um mal zu sehen, ob es noch was gab, dass sie einpacken konnten. Seto hatte es da besser getroffen, da man sein Zimmer verschont hatte, konnte er in Ruhe sein Hab und Gut zusammenpacken. „Aufregender Tag, nicht war?“, erklang eine liebe Stimme neben ihm und Seto machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen. „Ich geb‘s auf. Du hörst doch sowieso nicht zu…“ Dom lächelte. Es machte ihm zu viel Spaß, den Brünetten ein bisschen zu foppen, als dass er seine Gewohnheiten ändern würde. „Ich bin nur hier, um eine Warnung auszusprechen.“ Der Blauäugige hielt sofort inne. „Was ist jetzt wieder?“ „Jemand ist dabei sich einzumischen und hegt böse Absichten. Außerdem kann der Feind noch zum Freund werden.“ Seto starrte den lächelnden Warner wütend an. „Ist das alles?“ „Ja.“, erwiderte dieser ruhig. „Mehr willst du nicht sagen?“ „Nein.“ „Dann hau ab, bevor ich mich vergesse!“ Dom lächelte nur sanft und löste sich langsam in Luft auf. „Ich bin immer in der Nähe, wenn ich gebraucht werde…“ / JUHU/ Seto bis wütend die Zähne aufeinander. Er musste unbedingt schlafen. Dieser Tag war doch zum Mäuse melken. Am nächsten Morgen blieben ziemlich viele Schüler in ihren Betten. Seto war nach der gestrigen Nacht nicht bereit in die Schule zu gehen und sich unnützes Gelaber anzutun. Allerdings hatte er Mokuba und Noah eingeschärft, dass sie es nicht wagen sollten, ebenfalls die Schule zu schwänzen. Das war nur gerecht, wenn sie beide todmüde dort antanzen mussten. Ebenfalls zu Hause blieb Joey, der keine Lust hatte einen ominösen Blondschopf wiederzusehen. Vor allem nicht, wenn er am Hals einer ganz bestimmten Person dranhing. Im Hause Muto wurde noch ausgeknobelt, wer als krank gemeldet zu Hause bleiben durfte. Man hatte sich nämlich darauf geeinigt beide Kaiba-Kiddis nicht aus den Augen zu lassen. Das gefiel den beiden zwar gar nicht, aber wirklich mitzureden hatten sie bei dieser Sache sowieso nicht und Roland musste heute in der Firma aushelfen. Also fiel er als Babysitter weg. „Schere, Stein, Papier?“, schlug Tristan jetzt schon zum xten Mal vor. „Nein. Ich bin für Münze werfen.“, grinste Bakura hinterhältig. Dass er das Ding ma-nipulieren wollte, sah man ihm auch gar nicht an. „Streitet euch doch nicht.“, bat indes Ryou lieb und Tea schüttelte nur genervt den Kopf. „Könntet ihr euch mal entscheiden. So kommen wir noch alle zu spät zum Unterricht!“ Jungs, musste man da sonst noch was sagen… Doch sie wurden in ihrem Streit von der Klingel unterbrochen. „Wer kann denn das jetzt sein, Yugi? Um die Uhrzeit?“ Der angesprochene schüttelte nur den Kopf. Woher sollte er das wissen? Schnell sprang er auf und rannte zur Tür. Schließlich konnte es ein Notfall sein. In letzter Zeit passierten wieder zu viele Dinge auf einmal. Doch als er die Tür öffnete, konnte er einfach nicht glauben, wer da vor ihm stand. „Reiden?“, fragte er ungläubig. Vielleicht hatte er ja Halluzinationen… „Guten Morgen, Muto. Ist Taylor hier?“, kam es freundlich zurück. Yugi glaubte im falschen Film zu sein. Was machte plötzlich Reiden vor seiner Tür und wieso wollte er mit Tristan reden? „Was willst du?“ So langsam war selbst bei dem gutherzigen Jungen eine Grenze erreicht und dass Reiden hier so merkwürdig grinste gefiel ihm nicht. „Es ist nur eine kleine Sache, die ich Taylor fragen muss, sonst nichts.“ „Und da kannst du nicht warten, bis wir in der Schule sind und kommst extra hier vorbei? Was willst du wirklich?“ Reiden schüttelte nur mitleidig den Kopf und machte Yugi damit nur sauer. „Wie kann man nur so misstrauisch sein? Da will man sich einfach nur nett unterhalten und dann sowas…“ „Yugi?!“ kam es dann von hinten. Klar, seine Freunde machten sich sofort Sorgen, wenn er nicht wieder kam. „Was ist denn los?“ Tristan kam zur Tür und konnte es nicht fassen. Dort stand tatsächlich Reiden. Was war denn jetzt los? „Was will der denn hier?“, kam es richtig wütend von dem Braunhaarigen. „Ah, Taylor. Mit dir wollte ich eigentlich reden, aber dein kleiner Kumpel lässt mich nicht vorbei.“ „Wenn du mich nochmal dumm anmachst, kannst du was erleben.“ Jetzt lief bei Yugi das Fass über und es war kochendes Wasser, das da lief. Niemand machte sich über seine Größe lustig. NIEMAND! Tris, der Angst hatte, plötzlich ein paar Monster erscheinen zu sehen, zog Yugi nach drinnen. „Beruhig dich. Der Typ ist es doch nicht wert.“ Yugi ließ sich wirklich etwas beruhigen und stapfte nach oben, aber nicht ohne noch eins klar zu machen: „Wenn ihr reden wollt, draußen! Der kommt mir nicht ins Haus!“ Tristan nickte und schloss die Tür hinter sich, als er zu Reiden nach draußen trat. „Was willst du?“, schoss es nicht gerade freundlich aus ihm heraus. Die letzte Auseinandersetzung lag nicht all zu lange zurück. „Es geht um diese Bemerkung, die du neulich gemacht hast.“ Tristan war ziemlich verwirrt, als Reiden ihn plötzlich so ernst ansah. „Welche Bemerkung?“, wollte er daher wissen. „Wer ist es?“, zischte Reiden zu ihm rüber. „Wer soll der Kerl sein, der besser für Joey ist? WER?“ Tristan wurde von dem anderen am Kragen gepackt, so dass er Reiden direkt in die ernsten Augen sehen konnte. Irgendwas lief hier wirklich schief. „Wieso interessiert dich das?“ Tristan verstand die Welt nicht mehr. Es wurde immer merkwürdiger. Reiden sah sich gehetzt um, so als würde er verfolgt werden. „Ich muss es wissen. Also sag es!“ Tristan schüttelte es innerlich. Wenn er Kaiba jetzt verriet, konnte das auch nach hinten los gehen. Vielleicht war Reiden dazu fähig ihn aus dem Weg zu räumen. Möglicherweise war Reiden sogar der geheimnisvolle Mann mit dem Kopf-tuch. Aber passte das von der Statur her? „Also?!“ Noch immer gab sein Gegenüber nicht auf. „Was geht es dich an, was ich gesagt habe oder nicht… Von mir erfährst du jeden-falls nichts!“, sagte Tristan fest und Reiden ließ ihn regelrecht enttäuscht los. „Wie du willst. Aber es wird deine Schuld sein, wenn Joey was passiert.“, murmelte Reiden leise und wollte sich zum Gehen wenden, als Tristan ihn seinerseits am Kragen packte. „Was soll das heißen?!“ Inzwischen fand außerhalb von Zeit und Raum eine andere Suche statt. Sonos lächelte nicht, schließlich hatte er keine Zeit, die Emotionen zuließ. Allerdings hätte ein normaler Mensch jetzt ein regelrechtes Hochgefühl erlebt. Er hatte einen entscheidenden Punkt im Raum-Zeit-Gefüge gefunden. Nun musste er nur noch seinen Gesellen losschicken, um besagten Punkt für immer aus der Existenz zu streichen. Mit einer fließenden Bewegung drehte er sich dem weißen Nebel im Raum zu. Seto, der doch noch aus dem Bett gefunden hatte, traute seinen Augen kaum. Von einem auf den anderen Moment war der Himmel voll von Duell Monstern. Sie ver-dunkelten bereits das Sonnenlicht und ein Geschrei und Getöse begann. Wie von der Tarantel gestochen, sprang er auf und packte seinen Gürtel. „DOM!“, schrie er sofort und der Geist erschien neben ihm. Einen besorgten Aus-druck auf dem Gesicht. „Was geht hier vor? Wohin wollen die alle?“ Schließlich konnte man nur zu genau erkennen, dass alle in ein und dieselbe Richtung flogen. „Ersteres kann ich nicht beantworten und zu zweitens. Sie wollen zu Herrn Mutos Haus.“ Kaiba wurde kreidebleich. „Die Kinder…“, flüsterte er fassungslos und ließ seinen Drachen der Dimensionen erscheinen. Schließlich musste er jetzt schnell sein. Aber zu seinem Ärger erschien er einfach nicht. „Was soll das? VERDAMMT!“ „Seine Kraft wird blockiert.“, erwiderte Dom nur leise. „Das sehe ich auch, aber von wem?!“ Dom schüttelte nur den Kopf und verschwand. Wütend ließ Seto seinen Schimmerdrachen erscheinen und flog los um das schlimmste zu verhindern. / Hoffentlich komme ich nicht zu spät…/ --------------------------------------------------------------------------------- So. Ich will mal hoffen, dass es gefallen hat und nicht all zu viele Rechtschreibfehler drin waren. Ansonsten bis zum nächsten Teil, wo wiedermal gekämpft wird.^^ VLG Eure Schreiberling Kapitel 16: Zonenschutz ----------------------- Hallo ihr lieben. Ich weiß es hat unendlich lange gedauert, aber ich hatte eine Menge Stress und eine kleine Schreibblockade. Deshalb bin ich unendlich froh, euch nun ein neues Kapi präsentieren zu dürfen, aber vorher etwas für die Geduldigen und treuen Leser unter euch. @Pan: Entschuldige, dass du so lange warten musstest und danke für den kleinen "Arschtritt". Hab ich gebraucht und hier ist das neue Pittel. Viel Freude damit.^^ @djabea: Tja, ob das was in diesem Kapi los ist schlimm ist. Kann ich nun nicht beurteilen. Mal sehen, was du dazu meinst.^^ Es freut mich jedenfalls, dass dir die Geschichte sehr gefällt, aber ein nahendes Ende kann ich leider nicht garantieren.^^ Dafür aber die Wartezeit darauf. MUHAHAH. Scherz....oder doch nicht? Ich weiß es selbst nicht genau. @Shinigami: Also schnell habe ich zwar nicht weitergeschrieben, aber ich hoffe du verzeihst mir das. Dafür bekommst du die gewünschte benachrichtigung. Deal? VLG und viel Spaß. @Kitty: Joey ist in diesem Kapi nicht wirklich drin...na ja...jedenfalls nicht, wie die meisten denken würden. Aber dafür kriegt er nächstes Mal einen großen Anteil. (Nicht verraten^^) Viel Spaß und ja... Dom hat schon was von dem geheimnisvollen Mr. M. HIHI @risuma alias Drachenlady: Hallo! Ich hab es endlich geschafft ein neues Kap on zu stellen und das will schon was heißen. HIHI Ich wünsch dir viel viel Sapß und freu mich schon soooooooooo sehr auf dein Kommi. Bis denne @night: Auch dir ein liebes Hallo! Du weißt sicher, dass ich mich auf dein Kommi genauso freue, denn schließlich schreiben du und risuma mir mit die schönsten Kommentare. Ach ihr zwei seid zum Knuddeln. *Durchnknuddel* Zu deiner Frage mit dem fiesen Grinsen. Jepp, immer doch. HIHI Ich kann es kau erwarten zu lesen, was du hiervon hälst und ob es noch spannens genug ist. Denn ich glaube du selber bist Spannungsmeisterin. @Firesplash: Es wird dich sicher freuen, dass Reiden heute mal geschockt wird und deshalb sag ich mal nicht mehr und wünsch dir sehr viel Spaß!!! Danke für dein Kommi @Ryuichi: ENS ist hoffentlich angekommen und du wirst dich wundern was die Villa betrifft. Viel Spaß HIHI @Padackles: ES GEHT WEITER, ich hoffe es gefällt. Thanks für das Kommi. @Lady_Ocean: Ich hoffe mal, dass man noch mitkommt auch wenn das letzte Kapi länger her ist. Auf dein eher kritisches Kapi freu ich mich sehr. Es ist immer gut, wenn man die Fehler mal aufgezeigt bekommt. Also los. Bitte nicht schonen!!! Ich hoffe, die Unterhaltsamkeit ist nicht abhanden gekommen und natürlich musst du mir sagen, ob man dem Pittel die Schreibblockade ansieht oder nicht. VLG und viel Spaß!!! @Shakti: HI. Neee so schlimm wollte ich euch nicht quälen. Erklärung siehe oben^^ Allerdings muss ich zugeben, dass es doch sehr lange gedauert hat. Danke für dein Kommi und viel Spaß!!! @Moehre: Danke für das erste Kommi!!! Ich freu mich dir mal eine völlig unerwartete Wendung der Dinge präsentieren zu können. VLG und viel Spaß @all others: Ihr seid so geduldig und lieb und ich hoffe, dass es euch noch immer Spaß macht das hier zu lesen. VLG und los gehts. Eure Schreiberling -------------------------------------------------------------------------------- Ein Auszug aus dem letzten Kap: Seto, der doch noch aus dem Bett gefunden hatte, traute seinen Augen kaum. Von einem auf den anderen Moment war der Himmel voll von Duell Monstern. Sie ver-dunkelten bereits das Sonnenlicht und ein Geschrei und Getöse begann. Wie von der Tarantel gestochen, sprang er auf und packte seinen Gürtel. „DOM!“, schrie er sofort und der Geist erschien neben ihm. Einen besorgten Aus-druck auf dem Gesicht. „Was geht hier vor? Wohin wollen die alle?“ Schließlich konnte man nur zu genau erkennen, dass alle in ein und dieselbe Richtung flogen. „Ersteres kann ich nicht beantworten und zu zweitens. Sie wollen zu Herrn Mutos Haus.“ Kaiba wurde kreidebleich. „Die Kinder…“, flüsterte er fassungslos und ließ seinen Drachen der Dimensionen erscheinen. Schließlich musste er jetzt schnell sein. Aber zu seinem Ärger erschien er einfach nicht. „Was soll das? VERDAMMT!“ „Seine Kraft wird blockiert.“, erwiderte Dom nur leise. „Das sehe ich auch, aber von wem?!“ Dom schüttelte nur den Kopf und verschwand. Wütend ließ Seto seinen Schimmerdrachen erscheinen und flog los um das schlimmste zu verhindern. / Hoffentlich komme ich nicht zu spät…/ --------------------------------------------------------------------------------- „Was ist denn jetzt los?!“ Tristan, der vor wenigen Sekunden Reiden gepackt hatte, starrte fassungslos in den Himmel. Noch vor wenigen Sekunden war dort nichts zu sehen gewesen, doch jetzt fegten tausende von Monstern durch die Gegend und gaben ein ohrenbetäubendes Gebrüll von sich. Tristan riss sich mit Gewalt von diesem Anblick los, um Reiden wütend ins Gesicht zu sehen: „Ist das dein Werk?!“ Dieser war aber genauso überrascht und noch verwirrter wurde er, als Yugi und der Rest aus dem Haus stürmten. „Bakura!“ Yugi sah sich nach dem ehemaligen Grabräuber um. „Du nimmst die Kleinen und Ryou…“ Der Angesprochene nickte nur zustimmend und ließ zwei Nachtmahre frei. Normalerweise ritt ein Schnitter dieses Monster, aber Bakura hatte sein Deck eben im Griff. Auf das eine Tier ließ er Jono mit Ryou steigen und auf das zweite nahm er selbst den kleinen Subaru hinauf. Reiden konnte indes nicht fassen, was sich da vor seinen Augen abspielte. So langsam dämmerte es ihm, dass es hier um mehr ging, als nur um Joeys Zukunft. „Was geht hier eigentlich vor?“ Tristan hatte den anderen für einen Moment völlig vergessen. Schließlich tauchten echte Monster normalerweise nicht jeden Tag auf. Normalerweise… „Du hast echt keine Ahnung, oder?“ Als er in Reidens verpeiltes Gesicht blickte, da schüttelte er den Kopf. Dieser nervige Typ wusste wirklich von nichts. Also war er schonmal nicht ihr Hauptproblem. „Du solltest den Kerl loswerden, Muto. Jetzt ist die beste Gelegenheit.“, mischte sich Bakura noch kurz in das Gespräch ein. Noch griffen die Monster nicht an, also konnte man doch ein bisschen Spannung erzeugen. Yugi sah erst zu Reiden, dann zu dem ehemaligen Grabräuber. „Weißt du was… Ich hätte wirklich Lust darauf, aber im Gegensatz zu dir, weiß ich was richtig und was falsch ist.“ Damit ließ er seinen schwarzen Magier frei, um sie zu verteidigen. Tea, die vor Schreck die Luft angehalten hatte, ließ sie erleichtert entweichen. Für einen Moment hatten Yugis Worte ihr wirklich Angst eingejagt und sie musste zugeben, dass er seinem ehemaligen Yami manchmal ähnlicher war, als er selbst wusste. Bakura zuckte aufgrund der Antwort gleichgültig mit den Schultern. „Du bist eben noch ein Kleinkind, Muto. Werd erwachsen. Der Kerl hat sicher keine Skrupel und schließlich geht es hier um was…“ Damit verabschiedete sich der Grabräuber und die Nachtmahre setzten sich in Bewegung. Doch leider kamen sie nicht weit. Eine Barriere ragte nur wenige 100 Meter später in die Höhe und blockierte ihnen den Fluchtweg. Die Mahre spürten die drohende Gefahr und hielten noch rechtzeitig an, sonst wären die vier in vollem Tempo dagegen gekracht. „Was ist los?“, fragte Ryou zu Recht und blickte hinter Jono, der das Reiten übernommen hatte hervor. „Eine Wand. Wir kommen hier nicht weg.“, moserte Bakura wütend. Er hasste es die Beute und nicht der Jäger zu sein. Doch im Moment ließ sich daran nichts ändern. „Dann sollten wir lieber zurück, wenn wir hier alleine rumstehen, sind wir in noch größerer Gefahr…“, meinte Jono sofort. „Und wir haben nur einen Gürtel.“, stimmte Subaru seinem großen Bruder zu. Ausnahmsweise hatten Kaibas Gören Recht und deshalb ritten sie zurück. Inzwischen warteten Yugi und der Rest noch immer vergeblich auf einen Angriff. Die Monster schwirrten zwar durch die Gegend, aber angreifen taten sie einfach nicht. „Was glaubst du, was das zu bedeuten hat…“ Tristan, der ein mulmiges Gefühl in der Magengrube verspürte, passte jedoch trotz allem auf Reiden auf. Yugi zuckte ratlos mit den Schultern. „Sicher steckt derselbe Typ von neulich dahinter. Es ist vielleicht eine Art Strategie und….“ Doch weiter kam er nicht. Bakura kam gerade zurück. „Wieso seid ihr noch hier?“ „Da vorne ist eine Barriere errichtet worden und sicher geht sie um das ganze Haus. Wegrennen ist also nicht.“ Bakura ließ seine Monster wieder verschwinden. „Damit hätte sich das also erledigt. Ich bin sowieso eher für’s Kämpfen.“ „So ein Mist.“ Yugi, der Kaiba ja versprochen hatte, dass sie auf die Kinder aufpassen würden, war die Situation natürlich gar nicht Recht. Sowas hatte ihnen gerade noch gefehlt… „Seht mal da!“, rief Subaru plötzlich aufgeregt. Alle schauten zum Himmel. Dort schwebte nicht weit entfernt ein Drache und versuchte durch die errichtete Barriere zu kommen. „Das ist Kaiba, oder?“, mischte sich Reiden ein, doch keiner antwortete ihm. Der Typ hatte eh schon zuviel mitbekommen. „Oh nein.“, hauchte Jono plötzlich und deutete auf einen Mann, der auf einem nahegelegenen Dach stand. „Das kann nicht sein…“ Auch Subaru hatte sehr gut in Erinnerung, wer dort diesmal ohne Kopftuch und Sonnenbrille stand. „Wie kommt der denn hier her? Ich dachte, Papa hätte ihn platt gemacht…“ „Scheint so, als wäre er nicht so hinüber, wie wir dachten…“, antwortete sein Bruder leise und er konnte sich bildhaft vorstellen, dass der Kerl die letzte Begegnung zwischen ihnen allen nicht einfach so vergessen hatte. „Könntet ihr uns mal freundlicherweise aufklären, wer der Typ ist?“, wollte Tristan genervt wissen und schaute Kaibas Kinder auffordernd an. „Der kommt auch aus der…..äh, ich meine, der kommt daher, wo wir herkommen.“, rettete Jono noch schnell bevor Reiden was mitbekam. Schließlich durfte keiner wissen, dass sie alle aus der Zukunft waren. „Und er gehört wohl kaum zu den Guten, wenn ihr zwei so reagiert…“, folgerte Yugi messerscharf. „Nein. Wohl eher genau das Gegenteil. Sein Name ist Daren und na ja… Wir dachten eigentlich Papa hätte ihn erledigt, aber irgendwie muss es ihm wohl gelungen sein zu entkommen.“ „Das hört sich nicht gut an.“, flüsterte Tea leise und sie hatte damit völlig recht. In der Luft spielte sich zwischen dem alten Feind und Seto eine nicht gerade erbauliche Wiedersehensszene ab. „Hallo Kaiba. Wie nett, dass du auch endlich kommst.“, begrüßte Daren hämisch und sah mit Genugtuung, wie Seto wütend das Gesicht verzog. „Du also… Wie hast du es geschafft hierher zu kommen?“, antwortete Seto ohne Umschweife und ging somit nicht auf das fiese Grinsen und die Schadenfreude des anderen ein. „Tja, der ach so tolle Herr hat da wohl einen bösen Fehler gemacht. Mit der Zeit spielt man eben nicht ungestraft…“, erwiderte Daren tadelnd. „Was soll das heißen?“ Seto zog die Brauen misstrauisch zusammen. Was sollte das bedeuten? War er etwa Schuld daran, dass mit der Zeit nun so gepfuscht wurde, auch wenn er nie freiwillig eine solche Reise gemacht hatte. „Dann will ich dich mal ein bisschen schlauer machen. Als du deine kleine Rückreise gestartet hast, da bin ich einfach hinterher und zwar wegen dieser kleinen Karte hier, die du leider verloren hast.“ Daren hielt tatsächlich eine seiner Duellmonsters-Karten in der Hand und wedelte damit triumphierend vor Setos Nase herum. Es war keine andere als ein zweiter Drache der Dimensionen. „Dieses kleine Schätzchen hatte keine Mühe deiner Spur zu folgen…. Zumindest anfangs nicht. Aber durch einen netten Zufall habe ich ja jemanden kennen gelernt, der sich mit der Zeit auskennt.“ „Dachte ich mir doch, dass du allein nicht in der Lage bist irgendeinen Plan auf die Reihe zu kriegen…“, gab Seto aalglatt zurück und brachte Daren sofort aus der Fassung. „Du solltest deine große Klappe nicht zu sehr aufreißen, denn immerhin habe ich jetzt die Macht über Raum und Zeit. Pass genau auf!“, schrie Daren wütend zurück und deutete mit dem Finger auf Seto und dessen Drachen. Sofort gab der Duellgürtel ein merkwürdiges Geräusch von sich und der Drache verschwand mit einem besorgniserregenden Zischen. Am Boden hielten alle erschrocken den Atem an, denn eigentlich wäre Seto jetzt postwendend zu Boden gesegelt, aber Daren war noch nicht ganz fertig mit seiner Machtzurschaustellung. Um Setos Körper waberte angehaltene Zeit und der Firmenchef saß vollkommen fest. Er konnte sich nicht bewegen, nicht reden, gar nichts mehr. „HÖR AUF DAMIT!“, schrie Subaru von unten hinauf, doch Daren lachte nur, während der Rest mit eigenen Augen sehen konnte, wie es Seto immer schlechter ging. Ein zeitlich eingefrorener Körper wirkte sich schließlich auch auf die Körperfunktionen aus. „Wieso sollte ich?“, gab Daren spitz zurück und setzte jedoch hinzu. „Noch ist die Zeit nur sehr sehr stark verlangsamt, aber wenn ich will, dann kann ich ihn ganz langsam sterben lassen.“ Mit süßesten Rachegefühlen sah er erst zu dem hängenden Seto, dann zu den Leuten am Boden, deren Gesichter einfach nur völlig schockiert waren. Setos Gesicht hatte sich zu einer furchterregenden Maske verzerrt und die Hautfarbe… die natürliche Farbe war vollkommen daraus verschwunden. Ein wenig sah er aus, wie jemand kurz vor dem Ertrinken. „HÖR AUF!“, rief plötzlich Reiden dazwischen. „Das reicht.“ Daren sah sein jüngeres Ich nur hasserfüllt an. „Ich kann nicht glauben, was du für ein Weichei bist, Kleiner. Ich gebe dir hier eine riesen Chance und du versaust es nach Strich und Faden.“ „Lassen sie ihn frei, ich mache nicht mehr mit. Unsere Abmachung ist gestorben.“, versuchte Reiden es erneut, aber Daren lachte nur. „Du hast es noch immer nicht kapiert, oder? Du bist entweder auf meiner Seite oder…“ Ein gigantischer Schwarm Menschenfresserkäfer raste auf die kleine Gruppe hinter der Barriere zu. Reiden zuckte erschrocken zusammen und versteckte sich hinter Tristan. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Soviel zum tapferen Draufgänger…“ Schnell sah er zu den beiden einzigen Personen, die einen Gürtel dabei hatten und kämpfen konnten. Bakura und Yugi waren auch bereit, aber vor allem Yugi zögerte. Dort oben hing immer noch hilflos gefangen Seto und versuchte mit aller Gewalt sich zu befreien. Inzwischen spielte sich an einem anderen wichtigen Punkt ebenfalls ein regelrechtes Drama ab. Zwei Gestalten in langen Mänteln und Perücken standen vor einem vollkommen in Flammen stehenden Gebäude. Beide sahen bedauernd auf das Feuer, während die Feuerwehr sich umsonst abmühte noch etwas zu retten. Diese Flammen konnte man auf eine normale Art und Weise nicht löschen, schließlich züngelte es nicht umsonst in blauen und violetten Farben in den Himmel. „Was ist hier bloß los? Glaubst du, dass es unsere Schuld ist, weil wir dieses Ding gefunden haben?“, murmelte die kleinere Gestalt fragend und drängte sich dichter an die Größere, als würde er Halt brauchen. „Schon möglich, obwohl ich mir da nicht so sicher bin.“, kam es ebenso leise zurückgemurmelt. Allerdings wisch der Größere ein Stück zur Seite, so dass der andere nicht mehr ganz so nahe an ihm dran stand. Verwirrt sah der Kleinere auf. „Hoffentlich geht es allen gut…“ Ein einfaches Schulterzucken von dem anderen und dann setzte sich dieser in Bewegung. „Je schneller wir uns auf den Weg machen, desto schneller haben wir die zwei auch gefunden. Also komm schon. Ich hab keinen Bock hier Wurzeln zu schlagen…“, kam es genervt zurück. Erst nach einigen Metern hielt der Vorausgelaufene inne. „Was ist?“ Er schaute kurz zurück nur um zu bemerken, dass der andere sich keinen Schritte bewegt hatte. „Wo bleibst du denn?!“ Endlich schloss die kleinere Gestalt zu ihm auf und sah seinem Gegenüber forschend ins Gesicht. „Irgendwie….bist du so…anders…“ Ein kurzes Schnauben kam über die Lippen des Angesprochenen bevor er patzig erwiderte: „Nun werd mal nicht albern, Kö…“ Im letzten Moment fing er sich wieder, um dieses bestimmte beleidigende Wort nicht zu sagen. Kurz runzelte er die Stirn, während der andere ihm einen vielsagenden Blick zuwarf. „Das ist genau das, was ich meine. Du bist mir gegenüber total abweisend und fies, sowie…..sowie…“ Dem Kleineren schien ein Licht aufzugehen. „Sowie früher.“, flüsterte er entsetzt und starrte den Größeren aus schock geweiteten Augen an. „Was passiert denn mit dir?“, fragte er ängstlich und nahm den anderen bei den Händen. Er hatte wirklich schreckliche Angst ihn loszulassen. Vielleicht würde es sonst bedeuten ihn endgültig zu verlieren. Eine ganze Weile herrschte unheimliches Schweigen zwischen ihnen, ehe der Größere wieder das Wort ergriff. „Ich glaube, dass mit mir hier was nicht stimmt.“, murmelte er nachdenklich. „Spürst du denn irgendwas Schlimmes?“, wollte der Kleinere wissen und strich seinem Liebling vorsichtig über die Wange. Als er sah wie dieser dabei das Gesicht angewidert verzog, bekam er nur noch mehr Angst. „Entschuldige bitte, aber lass das einfach…“ Der andere versuchte krampfhaft nicht ein wenig weiter zurückzuweichen. „Irgendwie will ich das jetzt nicht.“ „Das macht mir immer mehr Sorgen.“ Entschlossen nahm er den Großen an der Hand und zog ihn ohne zu zögern hinter sich her. „Komm jetzt! Wir müssen so schnell wie möglich die Kleinen holen und hier weg.“ Der Kleinere erhöhte das Tempo noch, während er leise flüsterte: „Ich will nicht noch einmal alles verlieren…“ Yugi und Bakura versuchten so gut wie möglich, die immer neu erscheinenden Käfermonster zu vernichten. Aber es wurden einfach nicht weniger. „Wir können das nicht ewig durchhalten.“, keuchte Yugi bereits erschöpft, denn sobald er eines seiner Monster verlor, fühlte es sich an, als würde die Kraft aus seinem Körper gesaugt werden. Bakura gab es ebenfalls nicht gerne zu, aber auch er steuerte langsam aber sicher zum Ende seiner Kräfte zu. „Verdammte Viecher!“, schrie Tristan, der sich aus dem Laden einen Besen geschnappt hatte und so versuchte auf die Biester einzuschlagen. „Hat denn keiner ein überdimensionales Insektenspray dabei?!“ Yugi hielt überrascht inne. „Tristan!!! Das ist die Idee!!“ Der Meisterduellant zog eine weitere Karte aus seinem Deck. Hoffentlich war Wheevil noch immer im Duellantengeschäft. „Ich spiele: Grabräuber!!“ Sofort erschein das kleine Menschlein in der Luft und wartete darauf welche Karte er sich vom Friedhof eines Gegners schnappen sollte. „Und ich wähle von Wheevil die Karte Insektenspray!“ Das Männchen verschwand. Nach einigen Minuten geschah noch immer nichts und Yugi befürchtete schon, dass es nicht klappen würde. Aber dann endlich erschien der kleine Grabräuber hämisch kichernd und zwar mit der Spraydose in der Hand. Yugi seufzte erleichtert, als das Kerlchen alle Käfer auf einmal auf den Friedhof schickte. Somit war dieser Schachzug von Daren erstmal vereitelt. Doch dieser lachte nur hämisch. „Das hättet ihr besser nicht tun sollen…“, zischte er wütend und schon widmete er sich seinem Gefangenen. „Sagt Tschau Tschau zu eurem Freund hier!“ Ängstliche Schreie drangen von unten hinauf, als Daren die Hand zu einer regelrechten Kralle veränderte und damit auf Seto zeigte. Ein violettes Licht ging jetzt von diesem Verrückten aus und das Wabern um den in der Luft hängenden nahm zu… zog sich um ihn, wie eine bedrohliche Gewitterwolke. Das Gesicht des Blauäugigen wurde zu einer beängstigenden Fratze, die nur noch Schmerz und auch Angst widerspiegelte, während Darens unheimliches Lachen über der Stadt schwebte. Doch bevor es zu einer echten Katastrophe kommen konnte, erklang eine ziemlich wütende Stimme hinter dem aufgespannten Schutzschild. „HE!“ Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf die beiden Gestalten, die jetzt vor dem Schild standen. Die eine davon sah ziemlich sauer aus und kurz vor dem Platzen. „LASS.IHN.SOFORT.RUNTER!“, zischte sie bedrohlich, an Daren gewandt, der einen Moment lang völlig vergaß, was er tun wollte. Überrascht starrte er die neu hinzugekommenen Gestalten an. Jono und Subaru trauten ihren Augen nicht. Das konnte doch nicht sein. Sie wussten zwar nicht, wie die beiden hergekommen waren, aber alle waren froh sie zu sehen. „JA! MAMA UND PAPA!“ Subaru konnte nicht mehr länger an sich halten und lief zu den beiden hin. Tristan, Tea, Yugi und auch vor allem Reiden trauten ihren Augen nicht. Dort standen tatsächlich Joey und Seto, allerdings viel erwachsener. Joey sah seine Kinder lächelnd an. „Hallo ihr beiden…. Hi Leute. Ich hoffe mal, dass sie euch nicht all zu viele Probleme gemacht haben…“, meinte er dann zu seinen Freunden und winkte kurz hinüber. Noch gab es ja dieses kleine Barrierehindernis. Zuerst stand die Gruppe wie erstarrt. Der Anblick der beiden war einfach…ziemlich…bizarr. Aber dann erwachten sie langsam aus der Trance. „Nein, die zwei waren ganz lieb.“, versicherte Tea, die sich als erste wieder gefangen hatte. „Man ist das…Hammer euch zu sehn, ich meine so…alt!“, kam es völlig baff von Tristan und Joey musste lachen. „Vielen Dank, Kumpel. Ein wirklich nettes Kompliment.“ „Schön, dass ihr hier seid.“, meinte auch Yugi lächelnd und Jono nickte nur kurz. Er musste ja nicht zeigen, wie froh er war. „Ich störe diese nette Runde ja nur ungern, aber vielleicht erinnern sich die Herrschaften mal wieder an den Ernst der Situation.“, kam es missgelaunt von einem gewissen Vater. Kurz herrschte Stille. Alle sahen ihn fragend an. „Du hast dich jedenfalls überhaupt nicht verändert, Kaiba.“, meinte Tristan im Namen aller. Joey schüttelte nur den Kopf. „Siehst du, genau das meine ich. Eigentlich ist er gar nicht so und…“ „Wen interessiert schon dieses dämliche Gerede. Dafür habe ich keine Zeit!“ Und damit benutzte der Firmenchef seinen Gürtel, um das ultimative Monster seines Decks zu rufen. „Weißer Drache mit eiskaltem Blick!“ Kaum hatte er sein Monster gerufen, gab es ein furchterregendes Brüllen von sich und der Braunhaarige schwang sich auf seinen Drachen, um Daren die Stirn zu bieten. „Was ist nur los mit ihm…“, murmelte Joey besorgt, während er seinerseits den schwarzen Rotaugendrache aufrief. Dieser kümmerte sich ohne Probleme um die Barriere. „Das darf doch nicht wahr sein.“, motzte Bakura sofort los. „Da kommt dieser Möchtegernduellant und schafft es diese verfluchte Barriere einfach zu durchbrechen. Ist das hier ein schlechter Witz, oder was?!“ Yugi konnte dem nur zustimmen. „Er hat recht.“ Joey zuckte unwissend mit den Schultern. „Laut meinem Oberdrachen“, er gab einen kurzen Wink zu Seto, der weiter an Höhe gewann, „sind wir ja nicht wirklich hier und deshalb kommen manche Dinge nicht mit uns klar, oder sowas in der Art…“ Das erklärte nicht wirklich was. Da musste man bei Kaiba nochmals nachfragen. Allerdings war niemand sehr scharf darauf. Der Braunhaarige war ziemlich geladen gewesen. „Stimmt etwas mit Papa nicht?“ Subaru ließ sich von seiner Mama mal lieb knuddeln. Dieser strich dem Kleinen fürsorglich über das Wuschelköpfchen. „Nein, mein Schatz. Er ist ok. Allerdings sollten wir besser schnell zurück nach Hause. Diese Zeitreise tut ihm nicht gerade gut.“ Inzwischen war Reiden aus dem Staunen wieder rausgekommen. „Du und Kaiba!“ Mit zitterndem Finger deutete er auf den Blondschopf, der unschuldig dreinblickte. „Und das sind eure Kinder?!“, kam es jetzt fast schrill aus der Kehle des Rivalen, während er auf Jono und Subaru wies. „Wer ist denn das?“, wollte Joey verwirrt wissen. „Kennen wir uns, oder ist er ein neuer Freund?“ Damit waren plötzlich alle baff. Vor allem Reiden, der mit offenem Mund dastand. „Du…du erkennst ihn nicht..“, stammelte Tristan hin und weg. „Äh…neee… Sollte ich?“ Alle schauten sich verwirrt an. Wie konnte Joey jemanden vergessen, der mit ihm zusammen war….äh gewesen war… „Wir sind zusammen!“, quiekte Reiden entsetzt und nun völlig fertig. Joey begann zu lachen. „HAHAHA. Guter Witz!“ Als er sich wieder eingekriegt hatte, weil er sich wunderte, dass sonst keiner zu lachen begonnen hatte, schaute er lächelnd in die Runde. „Mal ehrlich. Wer ist das?“ „Tja. Sieht ganz so aus, als müssten wir uns über ihn und Reiden keine Sorgen mehr machen.“, kam es erleichtert von Tristan, während Reiden wie ein Häufchen Elend zusammensackte. Schien ganz so, als hätte die Beziehung zwischen ihm und Joey so oder so keine Zukunft. -------------------------------------------------------------------------------- Tja. Im nächsten Pittel geht es richtig rund und wer denkt, dass sich der Zukunftsseto nicht weiter verändern kann, der wird sich wundern. VLG und die Verwicklungen gehen weiter. Eure Schreiberling Kapitel 17: Schutt und Asche ---------------------------- Hallo ihr Lieben. Hab es endlich geschafft ein neues Kapi fertig zu stellen. Hier nochmals ne Kurzzusammenfassung und etwas zu den Charas: Zuletzt hat sich der Zukunftsseto auf den Weg gemacht sein jüngeres Ich vor Daren zu retten. Daren ist bereits in Teil 1 erschienen und wollte dort nicht nur eine Beziehung zu Joey sondern hat auch die beiden Kleinen Jono und Subaru gefangen genommen. Allerdings hat es ihn in Teil 1 in der Zukunft nicht erwischt. Er konnte entkommen und ist ohne das Seto es wusste ebenfalls durch die Zeit gereist. Dabei hat er die Gegenwart aber nicht erreicht, sondern ist in einem Ort gelandet, wo ein Mann namens Sonos gefangen ist. Sonos ist seitdem sein Meister und hat ihm macht über die Zeit gegeben. Daren soll für Sonos alle Zeitzonen zerstören. Reiden ist übrigens Darens jüngeres Ich, weshalb er dadurch sicherer ist, als alle anderen. Denn wenn man sein früheres Sein zerstört, zerstört man sich selbst. Allerdings hat sich Reiden mittlerweile gegen Daren gewandt. Er weiß ja auch nicht, dass Daren sein Zukunfts-Ich ist. Außerdem sind Zukunfts-Joey und seine Kiddis endlich wieder vereint. Allerdings geht es Dom, der den Geist der Stadt Domino verkörpert, immer schlechter, weil die wichtigen Zeitzonen der Stadt langsam aber sicher zerstört werden. Diese Zonen werden oft durch wichtige Gebäude verkörpert. Sobald alle Zonen zerstört sind und gleichzeitig ein Paradoxon erschaffen wird, ist Sonos frei und was dann passiert… Das verrate ich noch nicht. So. Ich hoffe, dass euch diese kurze Zusammenfassung nochmals hilft und klar geworden ist, wer welche Rolle spielt. @ashura-sea: ENS lesen.^^ @Lady-Ocean: Danke für den konstruktives Kommi. Ich hoffe, dass dir vor allem meine Kurzzusammenfassung hilft. Aber da du nicht die einzige bist, die mittlerweile Probleme hat, habe ich soviel wie möglich nochmals reingeschrieben. Dankeschön^^ @djabea: Hoffe, dass du das Kapi noch liest, denn ich hab oben nochmals das wichtigste zusammengefasst. Ich weiß, dass die Story sehr kompliziert ist, aber vielleicht guckst du doch nochmals rein.^^ Auf jeden Fall schonmal danke für dein Kommi. Ich hab mich sehr gefreut. @Pancratia: Ich bin froh, dass du für die FF Zeit gefunden hast und ich hoffe, dass sich das nicht ändern wird. Deine Kommis sind vor allem wegen so manchem Satz hilfreich. VLG @Yoshy03: Wenn dir das schon gefallen hat, dann warte mal wenn du dieses Pittel liest. Dankeschön für dein Kommi. @Pan18w: Sorry, das ich die 2 Wochenfrist nicht gepackt hab.^^ Aber ich hab ein neues Kapi on gebracht. Ist doch auch was, oder? Viel Spaß dabei. @risuma: Hi Drachenlady und danke für dein langes Kommi. Das gibt einem doch immer wieder ein schönes bestärkendes Gefühl. Die Verwirrung geht allerdings weiter. Bin grad dabei das Chaos perfekt zu machen und hoffe, dass meine Leser noch durchblicken werden. Es ist eh kaum zu fassen, dass ein Plan hinter allem steckt und ich hoffe einfach, dass alle so lange durchhalten bis ich auflöse. Freu mcih schon auf dein neues Kommi. Viel Spaß @Shakti-san: Zum perfekten Chaos gehört nicht nur der jetzige Joey, das wirst du in diesem Pittel schnell rausfinden und ich bin mal gespannt, wie du den neuen Cliff findest. Wünsch dir viel Spaß und ich verspreche: Ich war wieder evil. MUHAHAH @Shinigami-of-Destiny: Ich hoffe, dass du meine ENS gekriegt hast und wünsch dir viel Spaß. @Lucaria: Hab den Heuler gekriegt. HEUL Bitte nicht mehr böse sein, dass es so lange gedauert hat. Ich werde mich besser. Schnief Allerdings wünsch ich dir viel Spaß bei dem neuen Pittel und danke für das tolle Kommi. Manche Lacher werden einem erst klar, wenn sie kommentiert sind. ^^ Thanks @Moehre: Der Zukunfts-Seto ist absolut unschuldig. Alles meine Schuld. Er wird wieder, keine Sorge. Aber dafür wird alles andere: NOCH SCHLIMMER!!! Viel Spaß @Ryuichi-Sakuma: So es geht weiter und ich hoffe, dass es dir gefällt. Freu mich schon auf ein neues Kommi von dir. VLG und Spaß beim Lesen @night-blue-dragon: Wenn ich richtig aufgepasst hab, ist es nun kein halbes Jahr her… Zum Datum schiel. Neee, ich war schneller. HIHI Hoffe, dass ich so Pluspunkte sammeln kann. An dich reich ich mit dem Onstellen allerdings nie und nimmer ran.^^ Ach ja. Nein der Zukunftsjoey hat Reiden bzw. Daren nie richtig ran gelassen und der Typ, den Seto damals gestoppt hat, der hatte bei mir nie nen Namen. Also hast du nix durcheinandergebracht. Keine Panik. Viel Freude bei diesem Teil!!! @nisa: Das perfekte Chaos ist leider nicht dann wenn Joey der Gegenwart noch auftaucht, sondern wenn noch ein kleiner aber feiner Zusatz kommt. Freu dich schon auf diesen Teil, denn ich habe nun den Bogen komplett überspannt. HIHI Du wirst staunen. VLG und viel Spaß @inulin: Hach die einzige Person, die mich wegen dem Cliff nicht gleich umbringen will. Danke danke danke. Ich kann leider nicht alles auf einmal abtippen und ich mag einen guten Zwischenschluss. Ich bin mal gespannt, was du zu diesem Pittel sagst und du hast hoffentlich Zeit und Lust dazu. Würde mich jedenfalls sehr freuen. VLG und danke für dein Kommi. ------------------------------------------------------------------------------ WICHTIG BITTE LESEN: [Da es ab jetzt wirklich kompliziert wird, solltet ihr folgendes beachten: Zukunfts-Seto beschreibe ich ab jetzt: Seto-san Gegenwarts-Seto = Seto Vergangenheits-Seto (den lernt ihr noch kennen^^) = Seto-chan Hoffe, dass es euch nichts aus macht ein bisschen Japanisch im Text zu haben. Wer mit den Endungsbedeutungen nicht klar kommt, kann sich ja mal erkundigen. Zukunfts-Joey = Joseph Gegenwarts-Joey = Joey Vergangenheits-Joey (kommt auch noch) = Joey-chan] Kapi START: Die Verbindung zwischen Vergangenheit Gegenwart und Zukunft ist eine Fließende. Niemand weiß genau, wo die eine beginnt und die andere endet. Trotzdem weiß jeder, dass wenn man in Ereignisse der Vergangenheit eingreift, sich die Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit verändern kann. Doch was passiert, wenn in der vermeidlichen Gegenwart plötzlich dieselben Personen mehrmals vorkommen? Irgendwo fern von Zeit und Raum war nun die Chance für das Paradoxon gekommen. Jeweils Gegenwart und Zukunft zwei wichtiger Personen waren bereits erschienen. Fehlte nur noch eine weitere Person. Mit einer kurzen Handbewegung konnte man die Bilder der beiden noch fehlenden sehen. Ein kleiner Junge mit traurigen braunen Augen und einer Schramme an der Wange blickte mit gesenktem Kopf zu Boden, in eine kleine bräunliche Pfütze. So als läge dort die Antwort für all seine Probleme. Gerade vor ein paar Stunden war seine Mutter mit Serenity weggefahren und sie hatten ihn einfach allein gelassen. Sein Vater redete seitdem keinen Ton mehr mit ihm, als wäre es sein Fehler, dass beide weg waren. War es vielleicht sein Fehler? Das andere Bild zeigte einen kleinen ebenfalls tottraurigen Jungen mit blauen Augen und braunen Haaren. Dieser Junge zeigte seine Trauer aber nicht. Er hielt sie hinter einem leeren kalten Blick zurück, um über sie hinwegzutäuschen. Selbst wenn momentan kein Erwachsener mehr in der Nähe war, der sie hätte sehen können. Hinter einer grauen Tür nicht weit weg von dem Warteplatz auf dem er saß, redete man über die Zukunft für ihn und seinen kleinen Bruder. Niemand scherte sich darum, wie es den beiden Kindern dabei ging. Zeit zu trauern blieb ihnen nicht und so wie es jetzt aussah, würden sie noch nicht mal zur Beerdigung gehen dürfen, weil sie in eine andere Stadt mussten… Doch eines wusste der Braunhaarige ganz genau, während er auf seinen schlafenden kleinen Bruder sah, der seinen Kopf auf den Schoss des größeren gebettet hatte….er würde auf keinen Fall zulassen, dass man sie beide trennte. Ganz egal, was er dafür tun musste… Das nicht wirklich existierende Wesen ließ die Bilder mit einer kurzen Handbewegung wieder verschwinden und sammelte seine Kraft. In jeder Zeit gab es Verbindungen zu einer anderen Zeit. In diesem Fall gab es sogar sehr materielle Verbindungen, die nicht von ungefähr dort standen. Jetzt war es in der Zeit nur noch eine Frage der Zeit bis die beiden letzten Kettenglieder auftauchen würden und dann…. Dann gehörte die Welt wieder ihm. So wie es eigentlich sein sollte und danach immer gewesen sein würde. Die Gestalt lachte nicht, aber wenn sie innerhalb der Zeit gelebt hätte, dann hätte sie sicherlich schallend gelacht. Während neben der Zeit grausame Dinge geschahen und bald zwei weitere junge Leben in das Spiel mit hineingezogen werden würden, bereitete sich in der Gegenwart ein furchtbarer Kampf vor, bereit loszuschlagen. Seto hielt die Enge um sich nicht mehr länger aus. Er fühlte, wie er immer mehr in eine Ohnmacht abdriftete, aus der er wohl kaum wieder erwachen würde. Das Merkwürdige dabei war, dass er sich anstrengen musste dieses friedliche Gefühl, das sich in ihm einzustellen begann zu ignorieren und weiterzukämpfen. Denn die Wahrheit war ganz einfach zu sehen, wie in großen dicken Leuchtlettern….wenn er jetzt einfach aufgab, dann war’s das. Er musste sich nicht mehr um alles Sorgen machen. Nicht um die Welt, nicht um vielleicht zukünftige Kinder, nicht um Mokuba und um keine unbekannten oder bekannten Feinde. Dann war es vorbei. Und wenn er genau nachdachte, dann….gab es schlimmere Optionen…oder? Noch während Seto diese Gedanken durch den Kopf gingen und er immer schwächer wurde, konnte man beobachten, dass sein zukünftiges Ich und dessen Drache mehr und mehr an Stärke gewannen. Der Selbsterhaltungstrieb ließ ihn mächtiger und mächtiger werden. Je mehr sein jüngeres Ich an Kraft verlor, desto mehr ging auf ihn über und Seto-sans Gefühle wuchsen fast zu einer unkontrollierbaren Kraft zusammen. Deshalb war es kaum verwunderlich, wie der Zorn sich in seinem Drachen manifestierte. Der weiße Drache mit eiskaltem Blick veränderte sich. Seine Haut wurde glühend rot und seine Augen so schwarz wie Pech. Daren wich einen Schritt zurück. Er konnte die Kraft, die von seinem Feind ausging am eigenen Körper fühlen, als sich ihm die Nackenhaare hochstellten, aber er ignorierte die greifbare Gefahr, die in der Luft hing einfach. „Das soll mir wohl Angst einjagen. HAHAHA!“, rief er dem kommenden entgegen. „Diese kleine Täuschung beeindruckt mich aber kein Stück.“ Das einzige was Seto-san mit einer furchteinflößenden dunkleren Stimme dazu zu sagen hatte, war: „Und wieso kann ich dann deine Angst riechen?!“ Am Boden hatte es allen die Sprache verschlagen. Nicht nur weil Seto-sans Stimme in der Luft wiederhallte und einem eine Gänsehaut bescherte, sondern auch weil der ehemals weiße Drache nie so schrecklich ausgesehen hatte. War das noch derselbe Mensch, den sie kannten oder flog dort ein Monster? Keiner von ihnen konnte schließlich wissen, dass sich Setos freundliche Seite gerade durch drei teilen musste und er gerade keine Zeit hatte, nett zu sein. „Ihr müsst von hier weg.“ Dom war neben den betroffenen aufgetaucht und sah dabei gar nicht gut aus. Jetzt war sein Stock verschwunden und der Zylinder war platt gedrückt worden. „Was ist mit ihm los?“, fragte Tea ängstlich und rückte dichter an Yugi. Jono und Subaru klammerten sich an ihre Mutter, die mit einem erschreckend ruhigen Gesichtsausdruck zum Himmel sah. „Es gibt sicher eine Erklärung dafür…“, meinte Joseph nüchtern und Dom nickte zu der Überraschung aller zustimmend. „Die gibt es in der Tat, aber ihr müsst alle hier weg. Seine Kraft wird schneller unkontrollierbar.“ „Tse. Nicht dass mir das irgendeine Angst machen würde, aber ich bin dafür, dass wir gehen.“, erwiderte Bakura vollkommen unbeeindruckt und schob den zitternden Ryou vor sich her. „Gut. Dann sollten wir nur noch klären, wo wir hingehen.“ Tristan war sofort dazu bereit, die Kurve zu kratzen. Wohin allerdings mit so vielen Personen, war im nicht ganz klar. „Bleibt eigentlich nur noch Kaibas Haus, oder?“, fragte er deshalb, als er in die Runde sah. „Das geht nicht.“, warf Joseph ein und seufzte tief. „Es ist bereits zerstört worden.“ Bedrücktes Schweigen. „Kaibas Villa war also einer dieser ominösen Dings…äh….Punkte..“, fiel es Tristan wieder ein. „Sieht so aus.“, nickte Yugi zwar, aber das hieß auch, dass sie bereits eine wichtige Zeitzone verloren hatten. Und das, wo sie es eigentlich hatten verhindern sollen. Verdammt. „Wir können doch Onkel Mokuba anrufen.“, warf überraschend der kleine Subaru ein, der schon wieder vergessen hatte, dass ihre Anwesenheit ein Geheimnis bleiben sollte. Aber Joseph hielt diese Möglichkeit für keine all zu schlechte Idee. Da sie in Kürze alle in Gefahr sein würden, konnten sie Mokuba auch jetzt die Wahrheit sagen und ihn einweihen. Dann geriet der Kleine nicht unbeabsichtigt in Gefahr. „Du denkst wirklich, dass wir das machen sollten?“ Yugi sah skeptisch noch oben. Seto hatte ihm ausdrücklich gesagt, dass Mokuba nichts erfahren sollte. Aber galt das jetzt auch noch. Nachdem was hier gerade passierte, konnte man durchaus von einem Notfall ausgehen und dann….dann konnte man Mokuba wohl doch die Wahrheit sagen. Dass sie das sogar mussten, ahnten sie noch nicht, denn in diesem Moment bekam Mokuba unerwarteten Besuch. Noah und Mokuba standen im überdachten Schuleingang. Erstens um die Situation überblicken zu können und zweitens um vor Angriffen geschützt zu sein. Der Schutz aus hartem Beton schien momentan noch stand zu halten. „Ich wusste, dass hier was faul ist. Und Seto hält es wohl nicht mal für nötig, mich aufzuklären…“, fauchte Mokuba nun schon zum dritten Mal. Noah schüttelte nur den Kopf, als sein Blick auf einen kleinen etwa elf Jahre alten Jungen fiel, der ziemlich hilflos drein schaute. Sein blauäugiger Blick war starr nach oben gerichtet und es sah so aus, als wäre er sich nicht sicher, ob er den Monsterangriff nur träumte oder ob diese Dinge wirklich geschahen. Das durfte doch nicht wahr sein, aber er hatte schließlich Bilder von eben jenem Jungen gesehen….und wenn man den Tumult um sie herum betrachtete….vielleicht war der Junge dort doch keine Einbildung. „He Mokuba…“, stieß er den kleineren an. Dieser warf ihm nur einen wütenden Blick zu. „WAS?!“ Wenn er schon am Meckern war, wollte er dabei nicht gestört werden. „Sieh mal der Junge da.“ Noah deutete in die entsprechende Richtung und weil sein Blick so verstört war, sah Mokuba auch hin. Der kleine Kerl schien die fremden Blicke zu spüren, jedenfalls drehte er den Kopf um in ihre Richtung zu schauen. Mokuba Kaiba hatte schon viele seltsame Dinge in seinem Leben erlebt und auch gesehen, aber das hier war einfach… „Unmöglich..“, hauchte er völlig fertig. „Das kann gar nicht…“ Doch er hatte keine Zeit weiter über das Mögliche oder Unmögliche nachzudenken, denn ein Kobold schlich sich an, um den kleinen Jungen anzugreifen. Dieser bemerkte davon nichts. Seine verwirrten blauen Augen waren angestrengt auf die beiden Jungen gerichtet. Kannte er die irgendwo her? „PASS AUF!“ Mokuba rannte los. Dabei völlig vergessend, dass er weder eine Waffe noch irgendetwas anderes hatte, mit dem er den Koboldkrieger besiegen konnte. Ohne zu zögern packte er den Jungen und warf sich mit ihm im letzten Moment zur Seite. Der Sperr des Monsters verfehlte sein Ziel um Haaresbreite. Wütend brüllte das Monster auf und wollte noch einmal zuschlagen. Mokuba hielt den Kleinen schützend fest. „Keine Angst. Dir passiert nichts.“, flüsterte er dem Jungen zu. „MOKBA!“ Diese Stimme kam ihm bekannt vor. „Geht zur Seite! Fluch des Drachen: Angriff!“ Yugis Attacke zerfetzte den Kobold noch im Sprung, ehe dieser Mokuba gefährlich werden konnte. Joseph hatte also Recht gehabt. Der kleine Kaiba war schneller in Gefahr geraten, als sie alle gedacht hatten. Der Meisterduellant landete. Nach und nach drudelte auch der Rest der Gruppe ein. „Alles ok?“, erkundigte sich der Bunthaarige besorgt. „Ja. Mir geht’s gut.“, bestätigte Mokuba schnell und schaute auf den Jungen in seinen Armen. Unsicheres Blau erwiderte seinen Blick.“Geht’s dir auch gut, Seto?“ Der Kleine nickte überrascht. „Woher weißt du, wie ich heiße?“ Yugi traute seinen Augen nicht. Das konnte gar nicht sein. Doch es gab wohl keinen Zweifel daran, dass es sich bei diesem Kind um die jüngere Ausgabe von Seto handelte. „Das erkläre ich dich gleich… Erstmal müssen wir hier weg, bevor noch ein Monster kommt.“ Mokuba schaute zu Yugi hoch und stand dann auf. „HE YUGI!“ Tristan kam ziemlich atemlos angelaufen und musste erstmal wieder nach Luft schnappen. „Mensch Alter. Du hättest auch mal warten kö….“ Ihm quollen fast die Augen aus den Höhlen, während er auf den kleinen Jungen in Mokubas Armen sah. „KAIBA?“, quietschte er geschockt. Da war er nicht der Einzige, als auch die anderen kamen. Der kleine Junge sah etwas unsicher zu Mokuba und schüttelte dann den Kopf. „Ich heiße nicht Kaiba. Ich bin Seto.“ Mokuba nickte zustimmend. „Dann wurdest du wohl noch nicht adoptiert, oder?“ Wieder schüttelte der Junge sein kleines Köpfchen. Dann schien ihm etwas sehr wichtiges einzufallen und er sprang regelrecht erschrocken aus Mokubas Armen und lief los. „HE!“ Tristan packte den kleinen Kerl an seinem Pullover und hielt ihn so vom Weglaufen ab. „Du bleibst schön da.“ „Nein…lassen sie mich los! Ich will nicht!...Wir werden nur zusammen adoptiert.“ „Wovon redet er denn?“, wollte Yugi nun wissen. Mokuba seufzte tief. „Er meint sicher mich. Wisst ihr… Im Heim wollten sie uns immer trennen. Seto hat aufgepasst wie ein Luchs, dass es nicht soweit kommt. Jetzt wo er allein hier ist, hat er sicher Angst, dass sie ihn von mir weggeholt haben, während er eingeschlafen ist.“ Yugi traute seinen Ohren nicht. Dann wollte Seto-chan los um seinen kleinen Bruder zu suchen. „Ach ja.“, seufzte Tristan schelmisch. „So klein, ist er richtig niedlich.“ Neckend wuschelte er Seto-chan durch die Haare. Der Kleine aber ließ sich das nicht einfach gefallen und trat dem größeren postwendend gegen das Schienbein. „AUTSCH!“ Während Tristan auf und ab hoppste, versuchte der Kleine wieder zu türmen. Diesmal hielt ihn Tea zurück. „Du musst keine Angst haben. Mokuba geht es gut.“, lächelte sie den Jungen lieb an und dieser sah ihr prüfend in die Augen. „Ich glaub ihnen nicht. Wo ist mein Bruder?!“ Das klang für so einen kleinen Kerl richtig drohend und Tea bekam eine Miniausgabe des eiskalten Blicks zu spüren. Sie blinzelte verdutzt. „Tea sagt die Wahrheit, kleiner Schatz. Siehst du, die Sache ist ein bisschen kompliziert. Du bist hier nämlich in einer anderen Zeit gelandet.“, mischte sich nun Joseph ein, der sich in die Hocke begeben hatte, um Seto-chan direkt ansehen zu können. Mit dem untrüglichen Gespür einer Mutter, versuchte er das Vertrauen des Jungen zu gewinnen. „In einer anderen Zeit?“ Die Beobachter dieser interessanten Konversation konnten kaum glauben, dass Seto-chan das so locker zu nehmen schien. „Ja, mein Kleiner. Ich bin Joseph und wir lernen uns erst kennen, wenn du in die Schule kommst. Du bist also in der Zukunft gelandet.“ Seto-chan überdachte die Antwort genau. Aber da er in Josephs Augen keine Lüge lesen konnte, glaubte er ihm. Denn wenn der Kleine ein Gespür hatte, dann das für Lüge oder Wahrheit. „Und Mokuba?“, fragte er ängstlich. „Also in dieser Zeit bin ich dein kleiner Bruder.“ Mokuba lächelte seinen vermeidlichen großen Bruder lieb an. „Du bist mein Moki?!“ Seto-chan konnte es kaum fassen. Aber wenn er genauer hinsah. Die schwarzen Wuschelhaare, die dunklen Augen…. Der Kleine nickte. „Du bist wirklich Moki.“ Und sofort wurde der Wuschel umarmte. „Uih. Er ist ja sowas von süß.“, seufzte Tea hingerissen und Bakura grinste nur hämisch. „Jetzt müsste man einen Fotoapparat dabei haben. Mit dem Bild könnte man Kaiba ewig erpressen.“ „Bakura?!“ Kam es sofort im Chor. „Regt auch ab.“, erwiderte dieser gelassen. „Ich sagte, wenn…“ „Wir bringen erstmal alle hier weg. Da kommen nämlich mehr Monster.“ „Gute Idee.“ Mokuba zückte in Kaibamanier sein Handy. „Ich kümmere mich darum.“ Der mittlerweile rote Drache griff an. Es war ein schneller und daher doppelt so gefährlicher Angriff, als er unter normalen Umständen gewesen wäre. Daren versuchte alles um auch dem Drachen und seinem durchgeknallten Herrn die Zeit zu stehlen und in einer Art zeitlosen Kugel einzuschließen, aber das funktionierte nicht… Außerdem schien ihn sein „Meister“ gerade ziemlich im Stich zu lassen. Daher bemerkte Daren einfach viel zu spät, dass er verlieren würde. Der Drache kam direkt auf ihn zu und die riesige Energiekugel, die er gerade vorbereitete würde ihn voll treffen. War es das? Daren versuchte mit aller Macht sich gegen dieses Unheil zu wehren, aber aus irgendeinem Grund gab es dafür nur eine Möglichkeit. Er brauchte alle Kraft, die man ihm gegeben hatte, um zu überleben. Somit blieb ihm nur, die Kugel um Seto aufzulösen und alle Monster verschwinden zu lassen. Im letzten Augenblick schaffte er es dem Angriff zu entkommen, indem er verschwand und zwar dorthin, wo es keine Zeit gab. Sein Meister würde sicher wütend werden. „Ver…“ „…dammt!“, fluchte Seto-san, der seinen Angriff unverrichteter Dinge abbrechen musste, um sein jüngeres Ich zu retten. Jetzt wo die Kugel verschwunden war, fiel der junge Firmenchef, wie ein Stein zu Boden. Der weiße Drache nahm wieder seine ursprüngliche Gestalt an und reagierte dann noch bevor er einen Befehl erhielt. Schließlich arbeitete sein Instinkt messerscharf und er wusste, dass die Person auf seinem Rücken und diejenige, welche dort fiel, ein und dieselbe Seele besaßen- nur mit einem gewissen Erfahrungsunterschied. Mit gewaltigen Flügelschlägen stürzte er sich immer schneller werdend in die Tiefe. Kurz vor dem harten Asphalt öffnete der Drache seine Schwingen zu seiner ganzen Spannweite und fing den Sturz elegant ab. Das Geräusch der knallenden Flügel hallte Seto in den Ohren, als er mit dem Magen zuerst auf dem Drachenrücken aufschlug. Sein Körper reagierte postwendend und er musste sich übergeben. Seto-san hielt den Jüngeren fest. „Daren ist mir entkommen.“, gab er kleinlaut zu. Seine ganze Wut war verflogen. Er war wieder er selbst. Nach mehrmaligem Würgen und anschließendem Ausspucken konnte Seto schließlich antworten. „Den kriegen wir….arg….schon noch.“ Seto-san, dessen Nettigkeitsgleichgewicht sich langsam wieder einrenkte, nickte zustimmend. Jetzt konnte es erstmal zurück zu den anderen gehen und dann würde er sich mit seinen Kindern aus dem Staub machen, um die Gegenwart nicht weiter zu gefährden. Mit etwas Glück würde das vielleicht Darens Kraft schmälern. Zur selben Zeit lief Joey in Richtung des Spieleladens und konnte nicht ignorieren, dass der weiße Drache mit eiskaltem Blick langsam immer kleiner wurde und schließlich ganz aus seinem Blickfeld verschwand. , tönte es neben ihm aus einem Lautsprecher. Joey stand direkt neben einem Elektronikwarengeschäft und der Fernseher dort ließ es zu, dass man auch den Ton hören konnte…bzw. ein paar Außenlautsprecher halfen dabei. Joey konnte die Bilder der betroffenen Gebäude sehen und hielt den Atem an. Das konnte gar nicht sein, aber die ersten Gebäude waren die Kaibavilla, das Rathaus, der Duelldom und die Bibliothek der Stadt. Doch was ihn am meisten schockierte war der Anblick des letzten Bildes auf dem Fernsehschirm. Dort flimmerte zwischen blass lila Flammen die… <…es handelt sich hierbei um den Hauptfirmensitz der Kaiba Corp. Wie sie sicher alle wissen, ist dieser Sitz ein wichtiger…..> Joey hörte längst nicht mehr zu. Was ging hier nur vor sich? Jemand hatte die KC zerstört und es sah nicht so aus, als würde man da noch was retten können. Der komplette Turm war zusammengekracht und nur noch Schutte und Asche waren übrig geblieben. Das Bild neben dem zerstörten Gebäude zeigte die KC in früherem Glanz und machte so alles nur noch schlimmer. Joey hatte das Gefühl als würde die Welt jeden Moment untergehen und er spürte wie sein Magen immer flauer wurde. „Joey!“ Als der Blondschopf den Kopf dreht, konnte er es fast nicht glauben. „Reiden? Was machst du denn….“ Reiden blieb atemlos vor seinem Freund stehen. Er musste ihn hier wegbringen. Ganz schnell aus der Gefahrenzone raus, bevor dieser Verrückte wiederkam. Schließlich war er irgendwo mitverantwortlich und er wollte nicht, dass Joey was passierte. „Lass uns verschwinden. Wir könnten nach Tokyo fahren oder am besten noch weiter weg von Domino…“, schlug er daher ohne Umschweife vor. „Meine Eltern haben sicher nichts dagegen, wenn du mitkommst.“ Joey sah den anderen misstrauisch an. „Weißt du etwa was hierrüber?“ Der Blonde deutete auf den Fernseher, auf dem noch immer die verschiedenen zerstörten Gebäude gezeigt wurden. „Nein..ich…ich meine… die Monster…die sind echt und deshalb…äh ist es viel zu gefährlich hier.“, versuchte Reiden sich rauszureden, aber das schien bei Joey einfach nicht zu fruchten. Dabei hatte er sich das ganz anders erhofft. „Wenn du solche Angst hast, kannst du ja die Stadt verlassen. Aber ich werde rausfinden, was hier los ist und ich weiß schon wo ich Antworten finde.“ Ohne Reiden noch eines Blickes zu würdigen, machte sich Joey auf den Weg zu Yugis Haus. Wenn er Glück hatte, waren sie noch alle dort. Wenn nicht….dann würde er eben so lange suchen, bis er sie fand. Und dann konnten sie ihn nicht mehr einfach abwimmeln. „Joey!“ Reiden rannte hinter dem Blonden her. „WARTE!“ Aber Joey beschleunigte nur seine Schritte. In diesem Moment war sich Reiden nicht mehr sicher. Wie viel war ihm sein Leben im Vergleich zu Joeys Leben wert? Nach kurzem Überlegen folgte er dem Jungen, der noch immer sein Freund war….denn noch war er nicht bereit, diese Beziehung aufzugeben. Ein kleiner Junge mit blonden Haaren und braunen Augen sah sich suchend um. „Wo…wo bin ich?“ --------------------------------------------------------------------------------- Das war’s und ich hoffe, dass es gefallen hat und ich wieder überraschen konnte. VLG eure Schreiberling Kapitel 18: Paradoxon³ ---------------------- Hallo meine treuen Leser. Wie versprochen hab ich das neue Kapi noch Ende Juli fertig bekommen und ich bin sehr stolz auf mich. HIHI *Mal selbst auf Schulter klopf* Wie immer gibt es noch eine kleine Zusammenfassung vom letzten Mal und nun die Kommis zu euren Kommis. Und ansonsten viel Spaß!!!!! @Reshisama: Danke es freut mich immer, wenn jemand auf Teil 1 stößt und gleich weiterliest + so ein aufbauendes Kommi hinterlässt.^^ Also wie versprochen hab ich es nun geschafft und ich hoffe, dass es die Tage verschönern kann. Aber enden wir es dann doch irgendwann. Aber ich kann dich beruhigen. Es dauert noch einige Pittel und nun viel Spaß. @MaiRaike: Danke danke danke. Ich freu mich natürlich über solche Komplimente. HIHI Ach ja. Der Ex aus Teil eins war ein anderer. Hätte mir für den doch besser einen Namen ausgedacht. Warum Reiden alias Darens Gegenwarts-Ich mit Joey zusammengekommen ist, erfährt man in diesem Pittel. Hoffe, dass diese Frage dann nicht nur für dich geklärt ist.^^ Tja. Was aus Moki und Noah wird, muss warten bis zum Ende. MUHAHAHA und Seto…. Tja für die Gleitcreme als Geschenk ist er im Moment noch zu viel der „Alte“. Aber immer eins nach dem anderen und nun viel Spaß. @Pancracia: Dein Riesenpittel ist immer super und wieder danke für die tollen Hinweise. Hast natürlich mit den Anmerkungen recht. Und Baku ist immer so derjenigen mit den Hammerkommentaren zwischendurch. Ich liebe ihn einfach als so kleinen Störfaktor in der Harmoniegruppe um Yugi und Co. HIHI Zu den Kleinen (meine nun Joey und Seto) kommt noch mehr, aber leider erst im nächsten Teil. Die zwei kommen noch ganz groß raus. HIHI Auch dir nun viel Spaß, hab schon zuviel gesagt. @Lucaria: Also ich versuch schon, da Ganze einfach zu machen. Aber mein Thema ist eben so kompliziert. Da müssen meine Leser nun durch. Wenn ich noch ne FF anfangen sollte (natürlich erst, wenn die hier fertig ist) dann wird ich mal was anderes nehmen. Dauert aber noch. Ich wünsch dir viel Spaß und ich freu mich über jedes Kommi auch über ein Kleines. @Firesplash: Ich mag den Weißen ehrlich gesagt auch lieber. Deshalb darf er wieder so sein, wie immer. Original halt. Oh ja, Joey wird noch so einiges schaffen, aber mehr verrate ich nicht. Mit einem Joey muss man immer rechnen. Und ja, Klein Joey wird in diesem Pittel gefunden. Daren ist nunmal der Böse. Der darf von meinen Lesern ruhig gekickt werden.^^ So einen brauch man halt immer. Nun aber viel Spaß!! @kia-chan23: LACH MiniAtemu. Das hätte ich auch bringen müssen. Der war super. Und danke für dein liebes Kommi. Ich wünsch dir mal viel Spaß beim neuen Teil. @Shinigami-of-Destiny: Ob Reiden so schnell was kapiert…. Wart es ab. Ich garantiere wie immer für nichts. Denn noch ist lange nicht Ruhe mit ihm, auch wenn man das denken mag. MUHAHAHA Ach ja, viel Spaß!!! @night-blue-dragon: Hallo^^ Schön, dass du mein Pittel gelesen hast. Da freu ich mich doch wie dolle. Tralala. Wie du mir so ich dir. Die Breaks bleiben. Das ist nur fair. Aber ok, bei mir ist immer längere Wartezeit. Das geb ich gern zu. Sonos muss man übrigens net mögen, aber sagen wir mal so: Der ist eh nicht normal. Ne, Dom ist momentan ein klein wenig außer gefecht gesetzt. Kommt aber erst im nächsten Teil. Na ja. Ob Daren Ärger kriegt, siehst du in diesem Pittel und was Joey betrifft. Wart es ab. Viel Spaß!!! @risuma: Hallo Drachenlady. Erstmal ganz vielen Dank für das tolle Kommi. Ja ja. Bei mir ist immer diese böse Zerstörungswut. Aber was wäre die FF ohne ein bisschen Krach.^^ Keine Angst um Joey-chan, oder doch? Tralala ich sag es nicht. Musst du weiterlesen. Was Reiden betrifft, der ist der kleine aber feine Unsicherheitsfaktor. Er ist so eine Art Grauzone, wo man nicht weiß ob er gut oder schlecht ist. Alles Absicht. Und ein bisschen die Leser verwirren, das darf man doch, ne? Aber nun genug gelabert. Viel Spaß!!! @Jono: Du auch wieder da? Das freut mich ungemein. Willkommen zurück!!! *wink back* Ja ich versteh, wenn man mal keine Zeit hat. Also kein Ding und danke für das Kommi. Ähm, die Ideen, die kommen mir meistens nachts. Keine Ahnung wieso, ich schwör’s und oft ist es so, dass die Charas beim Schreiben selber ganz plötzlich ihre eigenen Wege gehen. Ich schreibe sowieso gern spontan. Nur das Grundgerüst, also der rote Faden stehen immer schon fest. Jedenfalls freu ich mich, dass es noch immer gefällt und wünsch dir viel Spaß und keine Sache, wenn du mal keine zeit hast ein Kommi dazulassen. @Moehre: Eine meiner treusten Leser nach wie vor und seit Teil 1.^^ Thanks für jedesmal ein tolles Kommi. Daren kann nicht all zuviel dafür, dass die ganz Kleinen nun auch dabei sind. Schließlich ist da noch Sonos im Hintegrund (und ich MUHAHAHA). Jedenfalls wird das noch klarer und nun viel Spaß!! @djabea: Jemand der meine Cliffs hinnehmen kann???? RESPEKT!!! Bzw.: NEIN du musst dich ärgern ärgern ärgern. SCHNÜFF ich will doch ein böses Schreiberlein sein. Na gut, Spaß beiseite und zu deinem Kommi. Ja der Reiden. Der ist eben meine Grauzone. Man weiß nicht ob er Weis oder Schwarz ist.^^ Jojo? HIHI. Das ist mal ne Idee. Vielleicht bau ich das im nächsten Pittel ein, wenn es um die zwei Kleinen allein geht. Wart es ab. Ja, die mehreren Namen mussten sein. Sonst blickt bald keiner mehr durch, ist so schon schwer genug. Lass dich mal über den Fadenzieher überraschen. Ich lass den großen Knaller ja immer erst vor dem The End los. Viel Spaß nun bei der FF. @inulin: Ich liebe die Cliffs einfach. Stell mir immer vor, wie meine Leser fast wahnsinnig werden, wenn ich so bös aufhöre. MUHAHAHA. Aber klar, weiß ich das doch. Ich freu mich übrigens auch, dass du noch ne Weile da bist. HIHI Das liest sich so schön. Und was Reiden betrifft, der wird noch alle überraschen. Ob zum Guten oder nicht, wird ich net verraten…. Und nu, viel Spaß!!! @Nisa: Ja ja. Da hab ich nun viele Setos und Joeys und man kann so einige noch richtig schocken. Wird auch für mich immer schwerer zu schreiben, wenn man alle Charas die mittlerweile mitmischen richtig würdigen will. Aber ich geb mir auch weiter Mühe. Wünsch dir also viel Spaß!! @Shakti-san: Ja es wird kompliziert und ja es wird immer mehr. Aber dafür auch immer spannender, versprochen. Danke übrigens für das allererste Kommi zum letzten Kap. Und dir auch viel Spaß jetzt!!!! ___________________________________________________________________ Was das letztemal geschah: Seto-san konnte sein jüngeres Ich vor Daren retten. Dieser musste verschwinden auch wenn er dafür bestraft wird. Der Drache ist wieder normal.^^ Joey ist immer noch mit Reiden unterwegs und hat erfahren, dass die KC hinüber ist (und vieles mehr). Mokuba und alle anderen (auch Joseph und die Kiddis) sind auf Seto-chan gestoßen und haben ihn mitgenommen. Und nun geht es in die Fortsetzung: Während die gesamte Gruppe um Yugi sich in eines der besten Hotels Domino einfand, waren Seto und sein älteres Ich noch immer in der Luft, um nach Daren Ausschau zu halten. „Es bringt einfach nichts…“ Seto-san strich sich die verschwitzten Strähnen aus der Stirn. Nicht nur, dass sie Daren nicht finden konnten, es ging ihm auch nicht besonders gut. Das alles hatte ihm doch mehr zugesetzt, als er selbst sich eingestehen wollte. Doch dass seine Kräfte für diesen Tag am Ende waren, musste er leider einsehen. „Lass uns zu den anderen fliegen…“ Seto sah den Älteren fragend an. „Und du bist tatsächlich mit Joseph über diese Kapsel hergekommen?“ „Ja. Die unter dem Duelldom. Mokuba war sich nicht ganz sicher, ob wir richtig ankommen würden, aber er hat gesagt, dass die Chancen 50:50 seien. Da haben wir es einfach riskiert.“ „Habt ihr denn schon mehr über dieses Ding rauskriegen können?“ Seto beobachtete weiter die Umgebung, während sie über die Dächer Dominos hinweg schwebten. Vielleicht war Daren oder sogar Joey irgendwo zu sehen. „Bisher leider nicht, aber Mokuba hat versprochen jemanden zu schicken, wenn er was rausfinden kann.“ Seto seufzte kurz auf. „Dann wimmelt es ja bald von Zeitreisenden…. Das kann sicher…“ Seto-san stutzte als sein jüngeres Ich plötzlich verstummte. „Was ist..“ „HALT!“, schrie Seto plötzlich los und verrenkte sich regelrecht bei dem Versuch zurückzusehen den Hals. „Sofort umdrehn!“ Der weiße Drache reagierte ohne weitere Aufforderungen, während Seto-san versuchte zu erkennen, was der Grund für die ganze Aufregung sein sollte. Suchend ließ er den Blick schweifen und konzentrierte sich auf Setos Gesichtszüge. Was hatte der andere bloß gesehen, dass ihn so aufregte. „Dort unten! Siehst du ihn nicht?“ Seto-san folgte dem Fingerzeig seines jüngeren Ichs und konnte es kaum glauben, als er einen kleinen blonden Jungen entdeckte, der ganz allein und verloren mitten auf der leeren Straße stand. Kein Mensch außer ihm war zu sehen, nicht einmal irgendein Autofahrer. Das lag wohl an den kommenden Monsterhorden, die immer mehr zu werden schienen. „Wir müssen uns beeilen, bevor diese Viecher ihn erreichen.“, Seto versuchte ruhig zu bleiben, während der kleine Blondschopf in zunehmende Gefahr geriet, ohne sich zu bewegen. „Ich mache einen Sturzflug, halt dich fest.“, wies Seto-san den Jüngeren an und schon ging es steil nach unten. Die Flügel des Weißen zischten durch die Luft und noch bevor die gefährlichen Kreaturen sich dem Kleinen nähern konnten, landete der Drache mit einem Wumm vor den Monstern. Eine enorme Druckwelle breitete sich durch die luftaufwirbelnden Schwingen aus und riss die Monsterhorde von ihren Füßen. Seto nutzte die Chance und sprang trotz noch immer wackligen Beinen vom Rücken des Weißen. So schnell wie möglich lief er los und schnappte sich den kleinen Jungen, ehe dieser überhaupt protestieren konnte. Mit einem schnellen Satz half ihm sein älteres Ich wieder auf den Weißen und unter lauten Flügelknallen stiegen alle drei in die Höhe. Unter ihnen brüllten die Monster frustriert auf. „Das war ziemlich knapp.“, seufzte Seto-san erschöpft. Da er die ganze Zeit seine eigene Kraft nutzen musste um seinen Drachen in der Realität zu halten, wurde er nun immer müder. „Das kannst du laut sagen…“ Seto hielt im Sprechen inne, als er ein leises Schluchzen vor sich hörte. Er hatte den kleinen Joey vor sich genommen und nun hatte der Junge natürlich Angst. Schließlich waren sie Fremde für ihn und er flog plötzlich auf einem Drachen. „He, nicht weinen. Es ist alles in Ordnung. Wir passen auf dich auf.“ Der kleine Joey drehte schüchtern den Kopf und mit großen ängstlichen Augen schaute er den großen Mann hinter sich an. Als er das liebe Lächeln und die strahlenden blauen Augen sah, die einen regelrecht in ihren Bann ziehen konnten, beruhigte er sich langsam. „Wirklich?“, schniefte er und Seto konnte nicht anders, als ihm liebevoll über die blonden Haare zu streicheln. „Aber klar, wir sind sozusagen deine Schutzengel und dieser Drache ist auch ganz lieb. Siehst du?“ Seto strich dem Drachen über den Rücken und der Weiße grummelte zufrieden auf. Klein Joey kicherte nun wieder ganz der Minikamikaze, der er eigentlich war. Auch wenn er die ganze Situation nicht so richtig verstand. Momentan zählte für ihn nur, dass jemand bei ihm war, wo er doch erst vor kurzem seine Mutter und seine Schwester verloren hatte. Außerdem spürte er instinktiv, dass er diesen beiden Erwachsenen trauen konnte. „Wohin fliegen wir jetzt?“, wollte Seto-san ausgelaugt wissen. „Momentan ist es wohl am besten, wenn wir zum Hotel fliegen. Alles andere…“ Seto seufzte als er die aufsteigenden violetten Flammen sah, die immer mehr wurden und sich so langsam wie ein Ring um Domino zu ziehen begannen. Es war offensichtlich, dass schon viel zu viele Gebäude zerstört worden waren. Vom Untergang seiner geliebten KC ahnte er noch nichts. Inzwischen stapfte Joey wütend durch die Stadt. Die Straßen waren überall leer. Die meisten Menschen hatten jedoch nicht wie vermutet Reißaus genommen, sondern lagen schlafend in ihren Häusern. Selbst in den Cafés lagen die Menschen über ihren Latte gebeugt und schliefen tief und fest. „Was geht hier bloß vor sich und wieso sagt mir keiner was?!“ Joeys Wutpegel stieg unaufhaltsam immer mehr an und Reiden wusste mit einem solchen Blondschopf nichts anzufangen. Er kannte den anderen nur als den lieben netten Kerl, der sich sagen ließ, was er zu tun hatte. Mit dem kämpferischen Joey wusste er einfach nicht, woran er war. Doch mittlerweile fing es an bei ihm zu dämmern. Vielleicht war Joey einfach nicht der, für den er ihn gehalten hatte und wenn er ehrlich war…wieso hatte er denn Joey überhaupt angebaggert… Doch nur weil dieser Typ ihn darum gebeten hatte. Es war ein Geschäft gewesen, mehr nicht. Und wenn er sich so umsah und die lodernden Feuer überall zu brennen schienen, dann…tja…er hatte einfach Angst um sein Leben… War das so falsch? Dass andere Personen in der Stadt zwar ebenfalls Angst hatten, aber ihre Freunde und die Zukunft über diese stellten, wusste Reiden einfach nicht und würde es sicher auch nie verstehen können. Doch Joey und er hatten momentan ganz andere Probleme, denn weit weg in einer zeit- und raumlosen Zwischenwelt erhielt Reidens Zukunfts-Ich gerade ganz spezielle Befehle. „Versagen ist inakzeptabel.“ Daren wusste nicht recht, ob auf diese Worte eine Antwort erwartet wurde, deshalb blieb er lieber still und tat unterwürfig. Doch Sonos schien sich dafür nicht im Geringsten zu interessieren, da er den anderen nicht einmal eines Blickes würdigte. Stattdessen beobachtete er weiterhin das Geschehen um Joey und Reiden. „Du erhältst nur noch diese eine Möglichkeit deine Fehler zu bereinigen. Geh!“ Sonos deutete auf das Bild vor sich. „Bring mir IHN!“ Daren nickte zwar, aber er war sich nicht sicher, ob er diesem Befehl Folge leisten wollte, denn schließlich zeigte der dürre ausgestreckte Finger auf niemand anderen als Joey selbst. Im Hotel herrschte reges Treiben. Mokuba hatte sofort die größten Zimmer in Beschlag genommen und da alle Menschen, wie im Dornröschen Märchen dalagen, war das nicht weiter schwer gewesen. Nun saßen alle zusammen in einer großen Lobby. Yugi und Tea hatten zu essen und zu trinken besorgt, während Tristan und Bakura die Ein- und Ausgänge größtenteils gesichert hatten. Da noch immer die Monster unterwegs waren, ließ sich das wohl kaum vermeiden. Außerdem bewachten nun der Elfenschwertkämpfer, der gefräßige Angreifer und der Schattengoul die Umgebung. So fühlten sich alle relativ sicher. Zumindest für eine Weile und die Möglichkeit sich zu beratschlagen war wichtig. „Das wäre erledigt.“ Tristan, der gerade ein letztes Regal vor die Eingangstür geschoben hatte, keuchte herzhaft. „Mann bin ich froh, wenn das alles wieder vorbei ist und das normale Leben einkehrt. Ständig dieses Verstecken und Untertauchen…“ „Hör auf zu jammern und geh mir aus dem Weg.“, verschaffte sich Bakura genervt Platz und schob den anderen einfach mal beiseite, um sich neben Ryou auf eines der großen Couchen fallen zu lassen. „Sind alle wieder zurück?“, wollte Yugi wissen und sah suchend in die Runde. „Mokuba und der kleine Seto fehlen noch.“, grinste Tea breit. „Sie sind zusammen auf die Toilette.“ Vielsagend schaute sie in die Runde und erntete natürlich einvernehmliches Grinsen. „Da haben wir wohl einen kleinen Hosenscheißer aufgegabelt.“ Bakura konnte sich das natürlich nicht verkneifen, aber da hatte er mit der Miniausgabe von Seto nicht gerechnet. Der kam mit Mokuba gerade zur Tür rein und baute sich vor dem ehemaligen Grabräuber auf. „DAS STIMMT ÜBERHAUPT NICHT!!!!“ BATSCH und schon hatte dieser einen vor das Schienbein bekommen und jaulte auf. Seto-chan fand dagegen, dass er den Großen ordentlich bestraft hatte und wackelte zu Mokuba zurück. Schallendes Gelächter kam von allen Anwesenden. Tja, auch ein kleiner Kaiba war ein gefährlicher Kaiba. „Wir sollten mal wieder ernst werden.“, unterbrach Joseph die Bande. „Es gibt nun wichtiges zu besprechen.“ Da stimmten alle zu und so kehrte Ruhe ein, nur unterbrochen von gelegentlichen Ess- oder Trinklauten. Schließlich brauchten sie alle eine Stärkung. „Für mich ist es wichtig, dass Seto, die Kinder und ich einen Weg finden in unsere Zeit zurückzukehren. Wir wollen hier schließlich nicht alles durcheinander bringen.“ „Das ist sicher nicht so einfach und außerdem…Was?“ Ryou schaute in viele verwunderte Gesichter. „Tschuldige, aber es ist so komisch, dass ausgerechnet du plötzlich so tough rüberkommst.“, erklärte Tristan im Namen aller. „Beachte ihn gar nicht, Ryou. Dieses Spatzenhirn hat nur nicht deine Klasse.“, verteidigte Bakura seinen Kleinen sofort und wurde dafür mal lieb angesehen. „Ich finde, dass Ryou weiterreden sollte. Schließlich hat er bereits bei Ishizu schon das meiste verstanden.“ Tea nickte. Da hatte Yugi allerdings recht. Sie hatte wirklich Mühe gehabt, Ishizus Worten zu folgen. Ryou hatte alles gleich begriffen und sogar mitreden können. „Also was ich sagen wollte… Wie wir alle gesehen haben, ist jetzt nicht nur der Seto aus der Zukunft aufgetaucht, sondern auch der Seto aus der Vergangenheit und wenn ihr mich fragt, kann das kein Zufall mehr sein. Irgendjemand versucht hier ein dreifaches Paradoxon zu erschaffen.“ Riesige Fragezeichen bildeten sich auf den Gesichtern der anderen. „Was ist denn dieses Paradingsbums?“, stellte Tris die entscheidende Frage. „Das ist nicht so einfach zu erklären…“, seufzte Ryou. „Das ist, wenn Ereignisse passieren, die gar nicht passieren dürften. Zum Beispiel wenn ich im selben Moment einkaufen gehe und ein anderes Ich von mir würde mich beobachten. Wenn mich das Ich dann ansprechen würde, dann wäre doch meine eigene Existenz in diesem Augenblick in Frage gestellt, denn wie kann ein und dieselbe Person an zwei Orten gleichzeitig sein?“ „Du meinst also, dass jemand mit Absicht alle zeitlich möglichen Versionen von Seto an einen Ort bringen will, um irgendwie…äh…“, begann Tea, wurde aber von Tristan unterbrochen. „Ach Menno, das läuft wieder auf die Zerstörung der Welt hinaus!“ „Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, weil na ja…es gibt natürlich kein echtes passiertes Beispiel, aber in Theorien soll dadurch das Raum-Zeit-Gefüge, das wir kennen zusammenbrechen.“, vervollständigte Ryou seine Erklärungen. „Aber ist das nicht Unsinn. Ich meine, dann müsste schon alles vorbei gewesen sein, als sich Seto und der Zukunftsseto getroffen haben.“, warf Mokuba ein. Ryou nickte zustimmend. „Ich denke, dass es auch nicht so einfach ist. Schließlich hat dieser Kerl von einem Meister gesprochen, der ihm Macht gegeben hat.“ „Und du meinst, dass der dieses Dreier Paradings zu einem bestimmten Zweck benutzt?“, wollte Tristan wissen. „Es ist nur eine Vermutung, aber ich denke schon und ich denke auch, dass dieses Ding mit dem Subaru und Jono herkommen konnten, eine Art Schlüssel zu dem ganzen ist.“ Yugi nickte. „Dann sollten wir vielleicht zuerst versuchen dieses Ding zu finden, aber wir haben unterwegs gesehen, dass der Duelldom komplett zerstört wurde.“ „Und dann sind da noch diese Flammen um Domino.“, warf Tea ein. „Was machen wir da am besten?“ Während alle ins Grübeln verfielen, schüttelte Bakura über soviel Dummheit nur den Kopf. Er würde sich von solch Nichtigkeiten sicher nicht aufhalten lassen. „Wo bleibt eure Fantasie, ihr Gehirnakrobaten? Wozu haben wir denn diese Gürtel mit denen man Monster rufen kann. Es wird ja wohl eins dabei sein, das uns zu diesem Zeitreiseirgendwas bringen kann, oder etwa nicht?!“ Das stimmte. Wozu hatten sie denn ihre Karten? „Ok. Jeder untersucht jetzt sein Deck und vielleicht finden wir was.“ Sie wollten gerade loslegen, als es ein kurzes Krachen gab und in einem Regen aus weiß blauem Licht stürzten Seto-san, Seto und der kleine Joey durch eines der Fenster. Sie hatten es gerade noch geschafft bevor der weiße Drache verschwinden konnte. „Seto!“ Joseph sprang sofort auf, um zu seinem Schatz zu laufen. Ihn hatte es also doch nicht so kalt gelassen, wie sehr sich der anderen in seine Wut gesteigert hatte. Doch als er seinen Schatz erreichte, war dieser bereits kraftlos zusammengesackt. „Was ist los?!“ „Keine Angst. Er hat sich nur ausgepowert.“ Seto setzte Joey-chan schnell ab und half zusammen mit Tristan den Älteren auf eines der Sofas zu legen, damit dieser sich ausruhen konnte. „Was ist passiert? Habt ihr Daren erledigt?“, wollte Mokuba dann von seinem Bruder wissen, doch dieser musste sich erstmal setzen. „Nein, er konnte entkommen, aber dafür haben wir…“ Eigentlich hatte er von Klein-Joey erzählen wollen, aber nun blickte er wie erstarrt in sein eigenes viel jüngeres Gesicht. „Was ist hier los?“, hauchte er völlig ungläubig. Dabei hätte er sich das schon denken können, als er Joey-chan aufgegabelt hatte. Aber momentan war es einfach nur ein riesen Schock. „Seto darf ich dir vorstellen, das ist Seto-chan.“ Mokuba schubste den feixenden Tristan einfach zur Seite und legte seinem verdatterten großen Bruder beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Wir haben ihn auf der Straße aufgegabelt, als ein Monster versucht hat, ihn anzugreifen. Er weiß, dass er hier in der Zukunft ist und macht sicher aber trotzdem Sorgen, weil er aus der Zeit vor der Adoption geholt wurde. Er denkt, dass man uns trennen wird, wenn er nicht aufpassen kann.“, erklärt Mokuba ruhig, während sie Seto-chan misstrauisch musterte. Doch lange blieb das aufgeweckte Kerlchen nicht still. Er besah sich den Größeren vor sich genau und legte prüfend den Kopf schief, dann schien er für sich eine Entscheidung zu fällen. „Bist du ich in erwachsen?“, stellte er die Frage an Seto gewandt. Dieser konnte nur sprachlos nicken. Zu mehr war er nach dem heutigen Tag nicht mehr im Stande. Doch den kleinen Seto schien die Antwort befriedigt zu haben, denn er lächelt erfreut. „Dann wird alles gut, ja?“, fragte er an Mokuba. „Dann werden wir immer zusammen bleiben. Das ist doch so, oder?“ Mokuba konnte nicht anders, als den kleinen mal lieb zu drücke. Ach Gott war sein Minibruder so niedlich. „Aber sicher werden wir das. Du hast ja schließlich immer aufgepasst, dass uns keiner trennt.“ „Das hab ich also….“, murmelte Seto-chan nachdenklich und nickte dann fest. „Ja, wenn ich wieder zu Hause bin, ich meine, da wo ich herkomm, dann pass ich ganz genau auf.“ Gerade wollte Mokuba den Kleinen nochmals durch wuscheln, als sie ein fieses Lachen von draußen hörten. Als sie durch das offene Fenster sahen, konnten sie Daren erkennen, wie er auf einem schwarzen Riesenvogel flog und in den Klauen dieses Vogels. „JOEY!“, schrieen alle wie aus einem Mund. Denn dort zwischen den Krallen zappelte der Blondschopf wie wild und schmetterte Daren alle Schimpfworte, die ihm einfielen entgegen, jedoch half das natürlich gar nichts. „LASS MICH LOS DU VERDAMMTER…..!“ „LASS JOEY LOS!“, brüllte Tristan wütend und drohte ohne Erfolg mit der Faust in leere Luft. Daren lachte nur hämisch und wandte sich an Seto. „Hör mir gut zu Kaiba, wenn du ihn hier lebend zurück willst, dann wirst du in einer Stunde ALLEIN an der KC sein. Ist das soweit klar?“ Seto warf einen abschätzenden Blick auf den baumelnden Joey und nickte dann. „Gut, ich werde da sein.“, meinte er in einem solch ruhigen Tonfall, dass es den anderen kalt den Rücken runter lief. „Das ist auch besser für dich. HAHAHAHAH!!!“ Damit verschwand Daren zusammen mit Joey. Nachdem er nicht mehr zu sehen war, fiel Tristan wütend über Seto her. „Wieso haben wir nichts unternommen?! Du hättest deinen Drachen rufen können und ihm den Gar ausmachen können!“ „Tristan!“ Tea versuchte ihn von Seto zu trennen, denn er hatte den KC Chef mittlerweile am Kragen gepackt. Seto allerdings blieb ganz weiterhin unheimlich ruhig und brachte damit Tristan noch mehr in Rage. „Was hätte das denn gebracht? Dieser Kerl hat im Moment alle Vorteile.“, verteidigte ihn der wiedererwachte Seto-san. „Er wollte Joey nur nicht noch mehr in Gefahr bringen. Schließlich wissen wir nicht, was dieser Kerl noch alles kann, obwohl…. Die Zeit zu manipulieren reicht doch schon, oder etwa nicht?“ Tristan sah ein, dass er überreagiert hatte und ließ den anderen wieder los. „Sorry, ich war nur so…“ „Schon gut, vergiss es.“, wiegelte Seto diese Lappalie ab und wandte sich dann an alle im Raum. „Ich denke, ich habe einen Plan. Aber den kann ich nicht allein ausführen. Seid ihr dabei?“ „JA!“, schrie Tristan sofort. „Aber sicher.“, meinten Yugi und Tea gleichzeitig. „Klar.“, nickten Ryou, Noah, Mokuba und die Kinder. „Natürlich mein Schatz.“, erwiderte Joseph, aber man sah, dass er sich Sorgen machte. Sein älteres Ich nickte nur etwas kraftlos. Bakura gab ein gegrummeltes „Meinetwegen“ von sich. „Dann ist es abgemacht. Hört alle gut zu.“ Seto setzte sich, um seinen Plan zu erklären. Irgendwo in einem zeitlosen Raum saß Reiden und wusste, dass er nichts tun konnte. Sein älteres Ich hatte ihn gefangen genommen, um zu verhindern, dass ihm was passierte oder er sich einmischen konnte. Tja, das nannte man wohl Pech. --------------------------------------------------------------------------------- So. Das war das neue Pittel und ich hoffe, dass es gefallen hat. Das nächste versuche ich innerhalb August fertig zu kriegen.^^ Gebe allerdings wie immer keine Garantie. Doch auf eines dürft ihr euch schon freuen. Denn wenn Seto einen Plan hat, dann krachte es auch.^^ VLG Eure Schreiberling Kapitel 19: Der Plan I: Aufteilung ---------------------------------- Hallo ihr Lieben Wenn ich nicht krank geworden wäre, dann hätte ich dies hier schon viel früher on gestellt. Aber jetzt ist es nicht zu ändern. Ich hoffe, dass es euch freut zu hören: Dieses Kap ist lääääänger als sonst. *Applaus bitte ;)* Jedenfalls wünsche ich euch viel viel Spaß und bevor es zum Kap geht hier noch die kleinen Kommentare für meine lieben Kommischreiber und die Kurzzusammenfassung des letzten Pittels. @Shakti-san: Also es sind dann doch 3xmal Seto und 3xmal Joey. (OK, unser Gegenwarts-Joey ist nicht bei den anderen beiden, aber es ist ja nur wichtig, dass alle drei Vertreter in der Gegenwart festhängen) Siehst du aber auch in diesem Pittel und die fiesen Cliffs werde ich leider immer und immer wieder machen.^^ Der Plan kommt dann ab jetzt. Zumindest Teil 1. Viel Spaß und thanks für’s Kommentieren. @Lucaria: Ein super langes und aufschlussreiches Kommi. Vielen vielen Dank. Mit Reiden wird man noch so seine Freude haben. Auch in diesem Pittel. Wirst schon sehen. ;) Und keine Sorge, die Kommischreiber kriegen ja auf jeden Fall ne ENS von mir. Ich wünsch dir viel Spaß mit diesem Teil. @night-blue-dragon: *knuddel* Wieder ein so tolles Kommi von dir. Ich bin dann immer so gerührt. Also jetzt aber mal ein bisschen Senf dazu. ;) Das mit der Freundschaft hast du prima erkannt. Mal ehrlich, selbst Seto kann das nicht alles allein schaffen. Also es sind schon alle Setos und Joeys da. Ist ja nur wichtig, dass alle in derselben Zeit festhängen, wo sie doch da eigentlich nicht alle sein sollten. Sie müssen sich ja nicht alle die Hand halten. Zu deiner Frage, wie sich die Beziehung ändert…. ÄTSCH Das verrate ich net. Lass dich überraschen. Wird am Ende alles klar.^^ Tja unser lieber Joey, der von Daren gefangen wurde, wird nun auch in das Geschehen integriert. Da wird er noch Augen machen. HIHI Vor allem wenn ihn ausgerechnet Seto retten geht. MUHAHAHA Also dann viel Spaß beim Lesen. @risuma: Ja ich weiß, ich lass mir immer soooo viel Zeit. HIHI Aber diesmal war ich echt richtig kraaaank. Danke für die Geduld und das riesen Pittel. Jepp Daren unterschätzt Seto und Co. eh, aber Sonos kennt Freundschaft nicht wirklich. Wird aber noch klar, wenn ich auflöse, was bzw. wer Sonos eigentlich ist. GRINS Den Sommer hab ich ja rum gekriegt. Ächem. Aber danke für das Eis. War prima für Halsweh zu kurieren. Ich wünsch dir dann mal viel Spaß bei Setos (meinem) Plan. MUHAHA @MaiRaike: Ich muss da mal was klarstellen. Reiden ist ne Mogelpackung von mir und Dom ist nicht, ich wiederhole, nicht allwissend. Lass dich net von mir auf’s Glatteis führen. Du wirst noch sehr überrascht sein. ;) Tut mir trotzdem leid, dass es nicht Ende August geworden ist, sondern Mitte September. Seufz. Das war nicht geplant. Aber ich freu mich, dass Baku dir gefällt. Er ist so derjenige, der meine fiesen Kommentare über die anderen verbreitet. Mal ehrlich, zu viel Harmonie geht auf den Keks. Da muss auch mal ein bisschen Gemeinheit in die Truppe. Also dann, viel Spaß und danke für das Kommi. @Ryuichi-Sakuma-: Die Kleinen kommen in diesem Pittel noch ganz groß raus und ich hab ihnen gleich mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Hoffe, es gefällt. Auch Joey muss jetzt mal endlich in die Story rein. Ist ja bisher ein bisschen kurz gekommen. Aber jetzt geht’s los!!!!!!!!!! Ich wünsch viel Spaß und danke für dein Kommi. @inulin: Ich gebe dir vollkommen recht. Jetzt muss es mal in der Gegenwart ein Gegenüber zwischen Joey und Seto geben. Ich habe euch liebe Leser lange genug warten lassen und du bist nicht allein mit dieser Meinung. Also Kopf hoch. Es geht ab jetzt.^^ Der Satz, Nimm dir Zeit aber beeil dich, fand ich super witzig. Da hast du dir was schönes zum Motivieren überlegt. Also nun viel Spaß. Thanks für’s Kommi. @Shinigami-of-Destiny: Also leider kann Reiden noch keinen Abgang machen. Sorry. Aber dafür kann ich sagen, dass Joey und Seto sich nun mal gegenüber stehen werden. Viel Spaß und danke für dein Kommi. @Moehre: Ja, ich weiß. Joey-chan ist zu kurz gekommen. Aber das mache ich in diesem Pittel wieder gut. Versprochen.^^ Es wird dich freuen, dass Joey nun endlci hauch mitmischen darf. Also viel Spaß und danke für das Kommi. @Nisa: Danke für das lange Kommi. Wart es ab ob Reiden 3 auch noch auftaucht. Ich verrate nix. Ja ja. SO viele Joey’s und Setos, da sind noch einige Möglichkeiten drinne. Wart es ab. Das wird noch lustig. Deshalb viel Spaß mit dem neuen Teil. @Reshisama: Mäp: Ne, Sonos ist nicht gleich Zukunftsreiden. Sorry. SO dolle ist Reiden leider nicht. HIHI Aber mit Sonos hat es noch was bestimmtes auf sich. Lass dich überraschen. Viel Spaß und danke für dein Kommi. -------------------------------------------------------------------------------- Hier die Zusammenfassung: Daren hat Joey entführt und will, dass Seto ihn allein bei der KC retten geht. Dabei weiß Seto noch gar nicht, was alles angegriffen wurde. Verbirgt sich dahinter ne Gemeinheit? Ja, definitiv. Seto hat zum Glück einen Plan und es sind bis auf Joey alle im Hotel versammelt. Reiden ist dafür erst mal von Daren in Sonos Welt eingesperrt worden, damit ihm nichts passieren soll (ist schließlich sein Gegenwarts-Ich) und damit er sich nicht einmischt. Was den Plan betrifft… Die Antwort findet ihr hier: Fortsetzung folgt JETZT Um Setos großen Megaplan überhaupt Ausführen zu können, bedurfte es einiger komplexer Schritte. Dazu gehörte auch, dass alle ihren Part gewissenhaft übernehmen und zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein sollten. Dazu mussten sie sich in Gruppen aufteilen. In der Zukunft hatte dies gut funktioniert und Seto hoffte deshalb, dass es in der Gegenwart erst recht klappen würde. Einen Nachteil gab es dann aber doch. In der Zukunft hatten alle durch die dortigen Umstände eine gewisse Kampf- und Überlebenserfahrung gehabt. Diese Yugi und Co. Truppe war die normale Alltagsstimmung gewöhnt, mit gelegentlichen Weltrettungsaktionen, die mehr aus Glück, als aus Verstand gewonnen worden waren. Zwar waren ein paar Trümpfe dabei, so wie seine Zukunftsversion samt Ehegatte, aber leider hatte das auch seinen Preis. Wie Ryou richtig bemerkt hatte, war es sicher kein Zufall, dass nun alle Zeitversionen von Joey und ihm in der Gegenwart vertreten waren. Davon mal abgesehen, war Seto sich nicht so ganz sicher, ob sie sich noch in der normalen Zeit befanden. Schließlich schliefen die restlichen Menschen in Domino nicht umsonst. Doch darum konnten sie sich im Moment keine Gedanken machen. Ryou hatte auch treffend bemerkt, dass man sich von der Geschichte mit der Zeit und dem Schicksal etc. nicht zu sehr beeindrucken lassen sollte. So lange sie noch atmen und laufen konnten, waren sie in der Lage etwas zu ändern. Was danach passieren würde, passierte eben. Es zählte das JETZT und da war es Zeit zu handeln. Deshalb hatten Seto-san und Joseph zugestimmt einen Weg nach Hause zu suchen und zwar zu ihrem zeitrichtigen zu Hause. Dazu war es nötig nicht nur Jono und Subaru, sondern auch noch ihre Gürtel mitzunehmen. Diese Gürtel würden im restlichen Kampf zwar fehlen, aber da hatten sie keine Wahl. Sobald die gesamte Zukunftsfamilie Kaiba gegangen war, wäre dieses Problem gelöst und kein dreifaches Paradoxon mehr möglich. Dafür war keine zusätzliche Begleitung zum Schutz der kleinen Familie mehr nötig. Denn wenn Seto sich selbst und seiner Liebe nicht mehr trauen konnte, wem dann? Also machten sich die Vier mutig auf, um irgendwie zu den Trümmern des Duelldoms zu gelangen und dann zurück nach Hause. Wie sie unter den Dom und zu der Zeitkapsel kommen sollten, wussten sie noch nicht. Das hieß, man musste eben improvisieren und sicher fand sich irgendein Monster im Deck, das helfen konnte…. Da Seto allein zu dem Treffpunkt gehen sollte, konnte er nicht riskieren, dass irgendein anderer dabei war. Das musste einfach sein, denn schließlich wollte er Joeys Leben nicht gefährden. Es war zwar riskant allein zu gehen, aber rund um die KC kannte er sich aus und Daren saß am längeren Hebel, was seine Tricks betraf. Es konnte theoretisch alles passieren. Mokuba und Noah hatten sich freiwillig gemeldet und auf Klein Joey und Seto aufzupassen. Davon mal abgesehen, dass Seto-chan nur seinem großen kleinen Bruder traute, musste schließlich einer bei den Kleinen bleiben. Damit sie nicht allein dort blieben, würden Bakura, Yugi und Seto jeweils ein Monster zu ihrem Schutz dalassen. Das Hotel war zwar nicht mehr geheim, aber da jeden Moment ein neues Gebäude zerstört werden konnte und das Hotel sicher kein zeitbezogener wichtiger Punkt war, gab es keine günstigere Alternative. Und die Zeitlosigkeit hatte auch für sie Vorteile. So konnten sie mehrere Monster rufen, ohne zu viel Kraft zu verlieren. Außerdem hatte sich Noah daran gemacht das Alarmsystem wieder in Gang zu bringen. Der Strom funktionierte merkwürdigerweise noch. Aber darauf hatten es die Bösen auch nicht abgesehen. Und das Kraftwerk war zufälligerweise auch kein wichtiger Punkt für die Ausrichtung der Zeit. Zusätzlich hatte Bakura darauf bestanden, dass Ryou beim Babysitten dabei sein sollte. Nämlich dort, wo vielleicht noch die wenigste Gefahr drohen würde. Ryou war zwar nicht begeistert davon, aber ohne Gürtel konnte er auch nicht viel ausrichten. So waren die drei Babywächter bestimmt, obwohl Seto-chan sich gegen den Ausdruck Baby vehement gewehrt hätte. Yugi und Tea sowie Tristan und Bakura sollten sich aufteilen. Über die Paararbeit und vor allem Zusammensetzung war Bakura nicht gerade begeistert. Ausgerechnet er sollte mit Tristan losziehen? Ums Verrecken nicht! Doch nach einer langen Diskussion allein mit Seto ließ er sich schließlich überreden. Yugi und Tea hatten natürlich weniger Probleme, aber Yugi wollte sie nicht in Gefahr bringen, was auch wieder Diskussionsbedarf gab. Allerdings war momentan niemand wirklich sicher und so konnte Yugi seiner Tea nicht nur beweisen, dass er sie beschützen konnte, sondern hatte sie immer im Auge. Team Yugi sollte einen der letzten Punkte in Domino schützen. Welcher Punkt das war, hatte Dom verraten. Dieser sah im Moment nicht gut aus. Er war zur Hälfte vollkommen verschwunden und die andere Hälfte hing kleidungstechnisch in Fetzen. Trotzdem durfte er unter diesen Umständen sehr wohl verraten, wo die letzten Punkte waren, die es zu beschützen galt. Bakura und Tristan sollten zum Museum gehen. Ja, es war komisch, aber wahr. Das Museum verbarg so viele geheimnisvolle Kräfte, dass es kein Wunder war, hier eine wichtige Zeitzone zu finden. Nicht umsonst konnte Bakura ausgerechnet dort wieder zurückkommen. So lange Daren mit Seto beschäftigt war, mussten sie einen Weg finden die Kräfte dieser Orte zu mobilisieren und so den wahren Schuldigen hinter diesem Zeitkuddelmuddel aufzudecken. Keine leichte Aufgabe, die von mehreren Faktoren abhing, die ungefähr gleichzeitig geschafft werden mussten. Deshalb bekamen beide Pärchen von Noah entsprechendes Equipment um sich absprechen zu können. Auch Seto und Seto-san wurden verkabelt. Da Noah alle Geräte entsprechend am Laufen halten und steuern würde, setzte sich dieser an sein gebasteltes Kontrollpult und gab das OK zur Operation Rettet die Welt (und Joey). Again. Somit machten sich alle Parteien auf den Weg bzw. blieben wo sie waren. Bei Mokuba, Noah und Ryou hatte man die Kleinen ins Bettchen gebracht und erklärt, dass es Zeit für Mittagsschlaf war, denn trotz allem mussten sie wachsam sein. Das passte den Kleinen natürlich nicht, obwohl das Problem eher Seto-chan war als Joey-chan. Dieser war sowieso noch müde von den vorherigen Ereignissen. „Ich bin kein Kleinkind, Moki!“, wehrte sich Seto-chan vehement. Mokuba lächelte beschwichtigend. Da sein großer Bruder mit ihm auch immer mit logischen Erklärungen gekommen war, versuchte er das nun auch. „Ich weiß, dass du kein Kleinkind bist. Aber wir müssen irgendwie versuchen euch zwei wieder zurückzuschicken und da brauchen wir ein bisschen Ruhe. Und einer muss auf Joey-chan aufpassen. Hm?“ Seto warf einen prüfenden Blick auf den kleinen Blondschopf, der mit großen braunen Augen zu ihm rübersah. Er wirkte etwas ängstlich und verwirrt. Da Seto-chan ein vernünftiger Junge war, nickte er schließlich zustimmend. „Ok. Aber wir müssen nicht schlafen, wenn wir nicht wollen?“, harkte er nochmal nach und Mokuba nickte. Er war sich sicher, dass die beiden schon ganz von selbst einschlafen würden, wenn man sie nur ließ. Joey-chan sah ja so aus als würde er gleich im Stehen wegnicken. Und Seto würde ihn zum Schutz nicht allein lassen. Da war auf seinen kleinen großen Bruder Verlass. Als Resultat ließ er die Kleinen allein im Schlafzimmer zurück. Joey-chan schaute ein bisschen unbehaglich auf die geschlossene Tür. Jetzt war er mit dem fremden Jungen allein. Klar. So schlimm erschien ihm das gar nicht. Denn wenn er den anderen ansah, musste er zugeben, dass er noch nie solch unglaubliches Blau gesehen hatte. Selbst der Himmel konnte nicht so blau aussehen… „Mm.“, versuchte er daher schüchtern ein Gespräch anzufangen und wunderte sich über sich selbst. Sonst hatte er auch keine Probleme seine Stimme zu finden und drauf los zu quasseln. Seto-chan drehte sich fragend zu ihm um. „Hm?“ Auch er war ein bisschen wortkarger als sonst. Er kannte außer Mokuba ja keinen und plötzlich in der Zukunft zu sitzen, fand er doch ziemlich seltsam. „Ich bin Joseph Jay Wheeler. Aber du kannst Joey sagen…“, murmelte Joey-chan leise. Seto-chan hob überrascht eine Braue. Selbst als kleiner Knirps hatte er das voll drauf. „Ich bin Seto Minamoto….“ Nach kurzem Zögern fügte er leise hinzu. „Jetzt noch….“ Joey-chan störte sich nicht an der letzten Bemerkung. Mutig trat er demonstrativ einen Schritt auf Seto-chan zu. „Darf ich auch Seto zu dir sagen?“, fasste er Hoffnung einen neuen Freund zu finden. Seto-chan überlegte kurz, aber irgendwie fand er den kleinen Strahlemann richtig nett. „Ok….Joey.“ „JUHU!“, hüpfte der ihm ganz plötzlich in die Arme. Damit war Seto-chan zwar ein bisschen überfordert, aber er hielt dem überraschenden Ansturm stand. „He, sag mal. Bist du auch aus der Vergangenheit gekommen?“, wollte Seto-chan wissen, als er Joey-chan losgelassen hatte. Der kleine Blondschopf nickte zustimmend. „Die Erwachsenen haben das gesagt, aber so richtig verstanden hab ich das nicht.“ „Ich weiß auch nicht, wie das geht, aber ich muss ganz schnell wieder heim…“ Joey-chan schien ein bisschen enttäuscht. „Aber wir haben uns doch grade erst getroffen, wieso musst du schon wieder weg?“ „Weil… Mein kleiner Bruder ist noch dort und wenn ich nicht bei ihm bin, dann adoptieren sie ihn ohne mich…“, versuchte Seto-chan seinem neuen Freund zu erklären. Misstrauen kannte er vor der Zeit mit Gouzaburo noch nicht so richtig. „Adopti….äh… Was ist denn das?“ Joey-chan legte den Kopf schief und schaute ziemlich verdutzt, dass der andere solche komplizierten Wörter kannte. „Also das ist so. Unsere Eltern sind gestorben und…. Dann kommt man in ein Heim und wartet bis neue Eltern kommen und einen adoptieren. Dann ist man denen ihr Kind.“ Seto-chan war sich nicht sicher, ob er das richtig erklärt hatte, aber anders fiel ihm das nicht ein. „Dann hast du keine Mama und keinen Papa mehr?“, wollte Joey-chan geschockt wissen. Das war ja noch fiel schlimmer als bei ihm. Seine Mama lebte ja noch. Sie war nur weggefahren. Aber bestimmt konnte er sie noch besuchen kommen. Seto-chan schüttelte traurig den Kopf und auch wenn er sich Mühe gab, der Gedanke an den Verlust der Eltern trieb ihm die Tränen in die Augen. Und nun war er hier irgendwo ohne Mokuba und wusste nicht wie er zurück gehen konnte. Joey-chan sah das Leid in den Augen des anderen und umarmte ihn sofort tröstend. „Weißt du was, ich helf dir einfach. Zusammen finden wir bestimmt einen Weg, damit du zu deinem kleinen Bruder kannst.“ Sanft strich er dem Blauäugigen über die Haare, so wie seine Mutter es immer bei ihm gemacht hatte, wenn er traurig war. „Meinst du?“, fragte Seto-chan leicht schniefend und sofort zog der Blonde ein Taschentuch aus der Hosentasche. „Klar, ganz sicher.“, grinste er Seto-chan sofort an und gab ihm das Tuch rüber. Seto-chan war froh einen so lieben neuen Freund gefunden zu haben und lächelte leicht zurück. Jemanden wie Joey-chan hatte er bisher noch nie getroffen. „Aber….äh..“ Joey-chan lächelte daraufhin ein bisschen unsicher. „Ich hab aber keine Idee wie.“ Als er Seto-chans traurige Augen sah, fügte er schnell hinzu. „Wir können uns noch was ausdenken, oder?“ Seto-chan überlegte gerade angestrengt, als sich das Problem von selbst zu lösen schien. Irgendwo im Nirgendwo war es an der Zeit etwas zu unternehmen und das Netz auszuwerfen. Mal sehen, ob sich jemand darin verfing. Und Sonos warf. Ein leuchtendes Loch manifestierte sich genau vor den beiden Jungen und sowohl Joey- als auch Seto-chan wichen einen Schritt zurück. Dabei klammerte sich der kleine Joey an den etwas größeren Jungen. „Was ist das?“, wollte er halb zitternd vor Angst wissen. Schließlich war er erst vor kurzem von echten Monstern verfolgt worden und dieses wabernde Loch schien nicht gerade besser zu sein. „Ich glaub, ich hab sowas mal in einem Buch gesehen…“, versuchte sich Seto-chan zu erinnern. Als das Loch sich nicht weiter veränderte, ging er ein Stück näher, um es sich genauer anzusehen. Joey-chan hielt ihn erschrocken zurück. „Geh nicht zu nah dran.“ „Das ist glaub ich….äh….ein….irgendwas mit Loch am Ende. W…..“ Seto-chan versuchte krampfhaft sich an den Namen des Buchs zu entsinnen, das er immer mit seinem Vater angesehen hatte. Es ging dabei über den Weltraum und Seto-chan fand es mit den vielen Sternbildern total interessant. „AH! Wurmloch!“, rief er plötzlich laut aus, so dass Joey-chan erschrocken zusammenzuckte. Musste der andere so laut sein? Da kriegte man ja einen Herzinfarkt. „He….Und was ist so ein Wurmdings?“ „Ein Wurmloch ist ein Loch in Raum-und-Zeit.“, erklärte Seto-chan stolz darauf, dass es ihm eingefallen war. Er konnte ja nichts dafür, dass er schon als Kind einen höheren IQ hatte. „Heißt das, damit kannst du heim gehen?“, wollte Joey-chan dann aufgeregt wissen. Das war ja eine super Sache. Vielleicht war das Loch gekommen, um sie beide heim zu bringen und wenn sie zusammen gingen, dann konnten sie Freunde bleiben. „Vielleicht…“, meinte Seto-chan nun ein bisschen skeptisch. Er glaubte nicht an solche Zufälle oder solches Glück. Nicht nachdem was ihm in letzter Zeit alles passiert war. Andererseits…. Welche Möglichkeiten hatte er schon und das war ganz sicher so ein Loch. „Du musst nicht mitgehen, wenn du Angst hast.“, wandte er sich daher an Joey-chan, den er versprochen hatte, nicht in Gefahr zu bringen. Doch da kannte er den kleinen Blondschopf schlecht. „Nein. Ich lass dich ganz sicher nicht allein gehen! Wir sind doch jetzt Freunde.“, grinste er sofort und harkte sich bei Seto-chan ein. Gemeinsam schritten beide in eine ungewisse Zukunft, mit der kindlichen Hoffnung nach Hause zu finden. Dass dieses bunte Loch mit seinen Farbspielen nicht nach Hause führen würde, wollten sie nicht wahr haben. So lange sie zu zweit waren, konnte ihnen ganz sicher nix passieren. Reiden wusste zwar nicht genau, wo er sich befand, aber dass es dunkel und kalt war, daran bestand kein Zweifel. Trotzdem hatte er keine Lust länger zu warten. Ungewissheit hin oder her. Außerdem hatte er so das Gefühl, dass sein Kidnapper gerade anderes zu tun hatte, als auf ihn aufzupassen. Schließlich ließ er sich einfach nicht mehr blicken. So tastete Reiden in der Dunkelheit umher und stieß zu allen Seiten auf eine unsichtbare Wand. Er hatte keine Ahnung, um was es sich handelte, aber wen störte das schon, wenn man echte Monster und einen total Verrückten gesehen hatte, der die Weltherrschaft wollte…..oder so ähnlich. Irgendwo musste es doch einen Ausgang geben. In den Filmen gab es doch auch immer einen? Und wenn es nur eine ganz bestimmte Druckstelle war, die man erreichen musste. Ein Schalter oder sowas…. Doch es sah erst mal nicht danach aus, dass er einen Ausgang finden würde. Bis…. …die Energie für die Aufrechthaltung verschwand in dem Moment, als sich ein Loch in Zeit-und-Raum öffnete. Seto und Joey-chan stolperten in die Dunkelheit. Reiden nutzte die Gelegenheit, als seine Hände nichts mehr ertasten konnten und schlüpfte aus seiner unsichtbaren Zelle. Das war die Gelegenheit erstens was herauszufinden und zweitens sich ebenfalls endlich einmischen zu können. Er war lange genug Spielball der Ereignisse gewesen. Und so schritt er ohne einen wirklichen Boden zu erkennen voran, geradewegs auf zwei neu eingetroffene Personen zu. Ob das bevorstehende Treffen so gut werden würde, das sollte sich noch zeigen…. Seto hatte sich entschlossen zu Fuß zu gehen. Nicht nur, weil er sich so einen Überblick verschaffen konnte, sondern um die Monsterhorden im Auge behalten zu können. Zwischen den Häusern konnte man ihn selbst von oben schwer sehen, so lange er sich dicht an den Hauswänden hielt. Je dichter er an die KC kam, desto mulmiger wurde ihm allerdings. Die violetten Flammen waren dort ziemlich klar zu sehen, selbst als er noch drei Häuserblöcke entfernt war. Hieß das nicht, dass die KC…. Daran sollte er besser nicht denken. Aber so langsam dämmerte es ihm, dass seine Firma vielleicht einer dieser bestimmten Punkte war. Wie hießen sie gleich? Zeitzonen. Genau. Trotzdem war er geschockt, als er um das nahegelegene Eiscafe linste und einen ersten richtigen Blick auf seine ehemalige Firma werfen konnte. Selbst in der Zukunft hatte die KC noch gestanden und auch nach Dartz Angriffen hatte er sie leicht wieder aufbauen können, aber der Anblick, der sich ihm jetzt bot, war ernüchternd. Dort wo sich sonst das stolze weiße Gebäude bis in den Himmel erstreckt hatte, sah man nun einen riesigen Krater. Als wäre ein Vulkan mit violetter Lava ganz plötzlich mitten in der Stadt ausgebrochen. Einen Augenblick lang hielt sich der Firmenchef an der Hauswand fest und schluckte schwer. Seine Welt schien im wahrsten Sinne in Trümmern zu liegen. Daren hatte Joey. Seine Zukunftsfamilie versuchte verzweifelt nach Hause zu kommen. Seine Stadt war zerstört worden und er war mehr denn je in Gefahr, weil sich sein jüngeres Ich plötzlich in der falschen Zeit befand. Momentan wünschte er sich nichts mehr, als dass all diese Dinge niemals geschehen wären. Trotzdem war an den Tatsachen nichts zu rütteln und wenn er nichts unternahm, dann….. Daran sollte er wohl besser nicht denken. Nach einmal tief Durchatmen, straffte Seto die Schultern. Es war an der Zeit das Richtige zu tun. Verdammt. „Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich ausgerechnet mit einem verdammten Volltrottel, wie dir unterwegs sein muss!“ Bakura pochte bereits eine Ader auf der Stirn. Wenn Tristan ein Kompass gewesen wäre, dann hätte die Nadel stetig hin und her getrudelt. Dieser Dummkopf hätte das Museum nicht mal gefunden, wenn es in Leuchtreklame ausgeschildert gewesen wäre. Es war ein Wunder, dass er Tristan noch nicht erdrosselt hatte. „He!“, verteidigte sich Tristan eingeschnappt. Ja, er wusste nicht, wo es zum Museum ging und ja sie waren seinetwegen direkt in eine Monsterhorde gerannt und ja er hatte sich hinter Bakura in Deckung geworfen, aber der Kerl hatte nun mal den Gürtel, oder? Da musste man doch nicht gleich so miesepetrig werden… „Halt jetzt die Klappe, oder ich vergess mich ganz!“, zischte Bakura auf 180 und Tris hielt ganz schnell den Mund. Selbst er verstand, dass es für eine Gesundheit besser war, jetzt nichts mehr zu sagen. Das eindeutige mordlustige Funkeln in den Augen des ehemaligen Grabräubers gab einem schon zu denken. Trotzdem hatten es die beiden nicht einfach sich zum Museum durchzuschlagen. Da kein Bus und auch sonst nichts fuhr, mussten sie den gesamten Weg zu Fuß laufen. Da das Museum nicht nur am vollkommen anderen Ende der Stadt lag, sondern davor auch noch ein vollkommen freier Platz ohne Deckung lag, mussten sie höllisch aufpassen. Selbst mit dem Gürtel gab es kaum eine Chance gegen all diese Kreaturen, die Domino unsicher machten. Und auch wenn Bakura sonst eher auf Kamikazeaktionen und Gefahr stand. Selbst er wusste eine Gefahr mit gesundem Menschenverstand einzuschätzen. Es war Vorsicht geboten. Yugi und Tea waren ebenfalls dort angekommen, wo Dom sie hingeschickt hatte. Aber so recht glauben, konnten es beide nicht. Dies war also eine wichtige Zeitzone….. Vor ihnen lag in völliger Dunkelheit und Stille das Dominoter Waisenhaus. Auch hier waren alle am Schlafen, aber ansonsten war es einfach nur….. Unheimlich. „Das wird nicht so einfach…“, murmelte Joseph gedankenverloren, während er auf den Haufen zerstörten Beton starrte, aus dem hier und da eine abgebrochene Eisenstange hervorragte. Vom Duelldom war nicht viel übrig, bis auf Trümmer. Eine Kabine mit schusssicherem Glas hatte halb überlebt und lag schräg in den Boden gestampft da. „Wir könnten doch mit diesem einen Panzer ein Loch in den Boden bohren und mal sehen, ob wir die Kapsel finden.“, schlug Jono vor. „Oder wir lassen Subaru mal buddeln.“ Grinsend wandte er sich an seinen kleinen Bruder, der sich eine Stange geschnappt hatte und im Boden rumstocherte. „Jono!“, ermahnte Joseph seinen Sohn sofort, als er Subarus wütenden Blick sah. Es war besser einen Streit jetzt gleich zu unterbinden. „Das hier ist ernst.“ „Jaaa ganz genau. Du Baby!“, meckerte der kleine Wuschel sofort los und erntete dafür nicht nur einen bösen Blick von seiner Mama, sondern auch einen schelmischen von seinem großen Bruder. Trotzdem fiel ihnen auf, dass Seto-san einfach nicht zurückkam. Er war losgegangen, um das Gelände zu umrunden und zu sehen, ob es nicht doch einen kleinen Eingang nach unten gab. Auf sowas konnte man aufbauen. „Euer Vater braucht aber ziemlich lange…“, murmelte Joseph vor sich hin. Subaru sah von seinem Stochern auf und Jono schaute sich fragend um. „Weiß nicht. Es dauert ziemlich lange, einmal um den Dom zu gehen.“ Joseph nickte nachdenklich. „Du hast wahrscheinlich recht. Ich mache mir sicher umsonst Sorg….“ Das letzte Wort blieb ihm im Hals stecken, als rechts um einen Trümmerhaufen ein lauter Knall zu hören war. „IHR BLEIBT HIER!“, wies Joseph sofort seine beiden Kinder an. Zu Jono gewandt brachte er noch hervor „Pass auf deinen Bruder auf!“, während er schon losstürmte. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust, als er über Betonklötze sprang und gleichzeitig versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Er hätte doch auf sein Gefühl vertrauen sollen. Irgendwie hatte Joseph gespürt, dass Gefahr im Verzug war. Und auch Seto-san war nicht unfehlbar. Als er über ein ziemlich großes Trümmerteil kletterte, weil zur Seite hin ein Zaun den Weg versperrte, konnte er endlich sehn, was der Anlass für den Krach war. Dort kämpften Monster miteinander. Aber irgendwie sah es so aus, als ob keines davon Seto-san gehören würde. Das fand der Blondschopf schon reichlich merkwürdig. Doch es gab keinen Zweifel daran. Denn weder der Heilige Phönix von Nephthys noch Falcos gehörten in Seto-sans Deck. Auf der anderen Seite kämpften ganz klar, die Monster die Daren beschwört hatte. Zusätzlich schienen zwei zusätzliche Monster bei Falcos Gruppe auf der Ersatzbank zu sitzen. Joseph erkannte Möbius der Frostmonarch und den Heiligen Drachen Ragnarok. Keines dieser Monster hatte was mit seinem Seto zu tun, was Joseph ziemlich merkwürdig fand. Es ergab doch keinen Sinn, dass Monster gegen sich selbst kämpften. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, dass diese als sehr starke und auch zum Teil als heilig bekannten Monster etwas mit Daren zu tun hatten. Joseph schaute sich suchend um und entdeckte dann auch Seto-san, der hinter mehreren Stahlträgern in Deckung gegangen war. Joseph sah sofort, dass er dort nicht unbemerkt wegkommen konnte, bis die Monster ihren Kampf beendet hatten. Trotzdem blieb die Frage, weshalb diese Duell Monster miteinander kämpften. Lange musste man auf diese Antwort nicht mehr warten, denn Darens Kreaturen hatten gegen diese anderen Megamonster gar keine Chance. Einer nach dem anderen löste sich in helle Lichtpunkte auf und verschwand gänzlich, bis nur noch die 4 Unbekannten übrig blieben. ‚Noch langsamer ging es wohl nicht mehr…‘, beschwerte sich Möbius mit eisiger Stimme. Er schien definitiv kein Sonnenscheinchen zu sein. Hätte auch wohl kaum zu seinem eisigen Gemüt gepasst. ‚Das hättest auch du nicht schneller geschafft, Eisi.‘, gab Phönix gut gelaunt zurück. Er schien sich nicht im Geringsten an der schlechten Laune des anderen zu stören. ‚Streitet nicht. Vergesst nicht, wir haben eine wichtige Aufgabe.‘, gab der Drache Ragnarok zu bedenken. Im Gegensatz zu den anderen beiden, verursachte seine Stimme ein Echo im Innern. So als würde sie im eigenen Körper wiederhallen. Er schien der ruhigste der Vier zu sein. Falcos mischte sich in das Gespräch nicht ein. Trotzdem schien er es kaum auszuhalten hier untätig rumzustehen. ‚Können wir jetzt weiter?‘ Joseph fand es nicht so verwunderlich, dass all diese Monster wohl sprechen konnten, aber dass sie trotz dieser Unterschiede in eine Truppe gehörten, war schon seltsam. Was konnte das nur bedeuten… Doch er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, als Möbius plötzlich sagte. ‚Ich spüre eine Präsenz.‘ Sofort drehten sich alle Kreaturen in die Richtung, in der Seto-san sich versteckt hielt. ‚Komm raus!‘, kreischte Falcos befehlend und es klang wie der Schrei eines Adlers bevor er seine Beute schlug. Joseph spürte den Blick des Blauäugigen fragend auf sich ruhen und er schüttelte schnell den Kopf. Doch der Braunhaarige hörte seine Gedanken natürlich nicht und stand auf. Langsam kam er hinter den Trägern hervor und signalisierte mit den Händen, dass er kein Feind war. ‚Ah.‘, meinte Ragnarok wissend. ‚Ein Mensch.‘ ‚Ts. Na und? Wir erledigen ihn einfach.‘, meinte Falcos sofort und wollte schon losstürmen, als Möbius ihn zurückhielt. ‚Nein. Das ist nicht unsere Aufgabe.‘, kam es kalt über seine Lippen und jedes Wort hörte sich wie das Knacken von tausend Eiszapfen an. Seto-san kam jeder weiteren Diskussion zuvor. „Mein Name ist Seto Kaiba und ich komme eigentlich aus einer zukünftigen Zeit. Alles was ich will, ist mit meiner Familie nach Hause zu gehen.“, erklärte er ruhig. ‚Denkst du, das wissen wir nicht, Mensch?!‘, donnerte Falcos abfällig. ‚Beruhige dich, mein Freund.‘, beschwichtigte Phönix mit seiner positiven Aura, die einem die Seele erwärmte. Daraufhin gab Falcos auch nach und blieb still. ‚Wir wissen von dir, Seto Kaiba und auch von den deinen, die all das halfen zu verursachen.‘, erklärte Ragnarok ruhig. ‚Wir sind hier, um ein Gleichgewicht zu bewahren, denn nicht nur deine Welt ist von dem hier betroffen.‘ Der Drache deutete auf das Muster aus violetten Flammen. „Dann heißt das…“, murmelte Joseph erschrocken. Doch es hörte ihn natürlich keiner. Dafür saß er im Gegensatz zu seinem Gatten zu weit weg. ‚Wir sind die Vier Wächter der Vier Elemente und der Vier Himmelsrichtungen, wie man uns in dieser Welt sieht. Falcos ist für euch die Verkörperung des Windes. Phönix die des Feuers. Möbius verkörpert das Wasser. Und ich verkörpere die Erde. Zusammen wurden wir geschickt, um die Welten vor dem Untergang zu bewahren und unsere Kräfte euch zur Verfügung zu stellen.‘ Seto-san sah überrascht zu den Monstern hinüber. „Aber ich meine, wieso gerade ihr Vier? Es gibt noch so viele andere, die na ja Erde und Wasser vielleicht eher verkörpern könnten. Nichts für ungut.“ ‚Das ist wahr. Aber nicht alle sind in der Lage als Verkörperung unbegrenzt in dieser Welt zu existieren. Wir schon.‘, erklärte Phönix. ‚Menschen.‘, meinte Falcos verächtlich. ‚Sie wissen gar nichts.‘ Ragnarok überhörte das Kommentar seines Freundes einfach. ‚Du musst wissen, Seto Kaiba aus der Zukunft, dass es Regeln gibt. Und an diese Regeln müssen sich alle Geschöpfe halten. Auch wir, die wir sehr viel Macht besitzen, sind diesen Regeln unterworfen. Dazu gehört auch, dass wir nur während der Verschiebung und Aufhebung der normalen Zeit uns unbegrenzt in eurer Welt aufhalten können. Da wir in unserer Welt, der Welt derer die ihr als Duell Monster kennt, die Hüter der Zeit sind.‘ Seto-san nickte verstehend. „Aber es sind doch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft… Weshalb seid ihr zu viert?“ ‚Alles ist ein einziger Kreislauf. Darum gibt es vier von uns. Falcos…‘ Ragnarok deutete mit dem Kopf auf seinen Freund. ‘Falcos verkörpert den Anfang des Lebens und damit die Vergangheit.’ Mit einem kurzen Lächeln, bei dem sich seine messerscharfen Zähne ein Stück zeigten, erklärte er: ,Ich verkörpere die Mitte des Lebens und das Erwachsenwerden. Daher bin ich die Gegenwart.‘ Möbius tat ganz unbeteiligt, als die Sprache auf ihn kam. ‚Möbius ist der Lebensabend und damit die Zukunft, die oft ungewiss ist, aber auch sehr viel Überraschendes bereit hält. Wenn man ihn besser kennt, ist das leicht zu verstehen.‘ Ragnarok lachte leise, als sein Freund ein abwehrendes Grummeln von sich gab. ‚Und Phönix ist der Besonderste von uns. Er verbindet den Lebensabend mit dem Morgen. Er ist die Verbindung zwischen den beiden entgegengesetzten Zeiten Vergangenheit und Zukunft. Gäbe es ihn nicht, gäbe es beide Zeiten nicht.‘ Phönix warf seinem Freund einen warmen Blick zu, was Falcos gar nicht zu gefallen schien. So langsam dämmerte es Joseph. Phönix war kein Er. Da war wohl jemand eifersüchtig. Ein kleines Lächeln konnte sich der Blondschopf trotz der Situation nicht vergleichen. Seto-san ließ sich seine Überraschung nicht anmerken und sprach einfach weiter, als hätte er nichts gesehen. „Dann seid ihr hier, um uns zu helfen, nach Hause zu kommen?“ Einen Versuch war diese Frage wert, denn bisher hatte er keinen Zugang zur Zeitkapsel gefunden. Diese Monster schienen stark genug eine solche aufzutun. Vielleicht konnten sie so mysteriös, wie sie aufgetaucht waren, einfach einen Zugang erschaffen. ‚Nur einer von uns.‘ Ragnarok deutete auf Möbius, der nicht sehr begeistert schien. Aber bei seiner starren Mimik war sein Gemütszustand sowieso ein Rätsel. ‚Wir anderen müssen leider andere Wege einschlagen, die nicht aufgedeckt werden können.‘, meinte Phönix bedauernd und stieß Falcos mit einem Flügel an. ‚Komm schon. Wir machen uns auf den Weg.‘ Ohne zu murren erhob sich Falcos mit seinem Freund bzw. Freundin in die Lüfte und verschwand. ‚Ich muss mich auch verabschieden.‘, sagte Ragnarok lächelnd und löste sich prompt in Luft auf. Jetzt da nur noch Möbius übrig war und er ihnen helfen sollte, kam Joseph langsam aus seinem Versteck. Möbius warf ihm nur einen kalten Blick zu, der den Blondschopf nicht störte. Das kannte er schon. Schließlich waren kalte Blicke die Spezialität eines gewissen blauäugigen Ehemanns. „Mann ist das krass!“, kam es plötzlich neben ihm geschallt und Subaru streckte den Kopf hinter einem Betonklotz vor. Jono schüttelte resignierend den Kopf. „Du solltest doch unten bleiben.“, raunte er seinem Bruder wütend zu. „Ups.“ Subaru hatte durch Möbius coole Anwesenheit die Mahnungen seines Bruders glatt vergessen. Schließlich sollten sie ihrer Mutter nicht hinterher rennen. Mit einem kleinen großen Hundeblick sah er den wütenden Mamablondschopf an. „Tschuldigung?“ „Darf ich vorstellen: Meine Familie.“, zeigte Seto-san dem schweigenden Möbius. Dieser erwiderte kühl aber nüchtern. „Mein Beileid.“ „Danke.“ „Duuu, Seto….“, flüsterte Joey-chan dem Braunhaarigen leise ins Ohr. „Das sieht aber nicht nach zu Hause aus…“ Der Kleine hatte sich fest an seinen Freund geklammert, was schon so aussah, als seien beide zusammengewachsen. Seto-chan störte sich nicht daran. Auch ihm war mulmig zumute und er war ganz froh nicht allein zu sein, während die Düsternis um sie waberte. Trotzdem brauchte man hier kein Licht. Es war…unheimlich. „Vielleicht ist das eine Art…äh..Tunnel ….bevor man nach Hause kommt…“ Seto-chans Stimme wurde immer leiser und dann schwieg er ganz. Er hatte das Gefühl Schritte zu hören. Und die bewegten sich, wenn seine Ohren ihm keinen Streich spielten, direkt auf sie zu. Sie blieben beide stehen und lauschten angestrengt. „Was wenn das ein Monster ist?“, hauchte Joey-chan ängstlich. Aber eigentlich hatte er vor Geistern noch mehr Angst als vor Monstern. Hoffentlich kam da kein Geist auf sie zu. Bei diesem Gedanken stellten sich ihm die Nackenhärchen auf. Seto-chan antwortete nicht. Er sah sich suchend nach einem Gegenstand um mit dem man sich verteidigen konnte, aber leider konnte er keinen finden. Wie auch, wenn man mitten im Nichts stand…. Die Schritte kamen unaufhörlich näher. „Was machen wir jetzt? Was machen wir jetzt?“, wimmerte Joey-chan mittlerweile und krallte sich so fest an Seto-chans Arm, dass es schmerzte. Aber der Braunhaarige stand ganz still, wie erstarrt. Woher sollte er denn das wissen? Er war doch auch nur ein Kind, verdammt. Wieso konnte er jetzt nicht wo anders sein? Wieso waren sie überhaupt hier reingegangen? Wieso……. Plötzlich wurde es still. Die Schritte hatten aufgehört. Beide Jungen sahen sich fragend in die Augen. Hatte das Monster aufgegeben oder hatten sie sich das alles nur eingebildet? Doch kurz darauf setzten die Schritte wieder ein, nur diesmal kamen sie schneller näher. Und beide wussten, das Monster rannte jetzt auf sie zu. Die Jungen stießen synchron einen ängstlichen Schrei aus, drehten sich um und rannten los. Besser zurück ins Ungewisse, als von einem hungrigen Monster gefressen zu werden. Sie rannten um ihr Leben, während hinter ihnen jemand zu rufen schien. „Ha…..t! War….et!“ „Das Monster will uns einlullen!“, brüllte Seto-chan los und Joey-chan versuchte einen Zahn zuzulegen, was dazu führte, dass er über seine eigenen Füße stolperte und hinfiel. Seto-chan bremste mitten ihm Lauf ab und schlitterte noch einige Meter weiter, bevor er zum Stehen kam. „Joey!“, rief er entsetzt und lief zurück, um seinem Freund auf die Beine zu helfen. Vor Angst schien der Blonde nicht aufstehen zu können. Seine Beine waren wie Wackelpudding. „Lauf weg. Lass mich.“, versuchte er Seto-chan zum Weglaufen zu überreden, während ihm vor Angst schon Tränen in den Augen standen. Das war wie ein real gewordener Albtraum, nur dass er nicht einfach aufwachen konnte. „Ich lass dich auf keinen Fall allein hier.“, sagte Seto-chan fest und versuchte seine Ängste unter Kontrolle zu halten. Das Monster war jetzt fast bei ihnen und sie wussten, es war zu spät um wegzurennen. Also setzte sich Seto-chan zu seinem Freund auf den Boden und sie nahmen sich gegenseitig fest in die Arme. Auch wenn sie jetzt sterben mussten, so würden sie nur zusammen sterben. Die Schritte des Monsters wurden langsamer und dann war es da. Beide Jungen schlossen schnell die Augen, um das Grauen nicht zu sehen. Zitternd klammerten sie sich fest aneinander und versuchten nur an das Gefühl zu denken, zusammen sein zu können. Sie warteten. Aber nichts geschah. Alles was sie hörten, war ein Keuchen direkt über ihnen. Wenn es Sonne in diesem Raum gegeben hätte, dann wäre der Schatten des Monsters auf sie gefallen. Als nach einer Weile noch immer nichts passierte, öffneten beide die Augen und schauten überrascht in das Angesicht des Verfolgers. Es war…. „Wie schön, dass du endlich gekommen bist.“, begrüßte Daren den Braunhaarigen sarkastisch, als dieser sich näherte. Joey saß gefesselt und geknebelt auf dem heruntergestürzten Dach der ehemaligen KC. Daren hatte sich die Mühe gemacht gerade dieses Stückchen Gebäude aufzuheben, um Kaiba seine Niederlage unter die Nase reiben zu können. „Ein hübsches Plätzchen für eine kleine Showeinlage, nicht wahr?“ Seto antwortete nicht, aber er konnte auch nicht verbergen, dass dieser Schlag saß. Vor allem, da er auf dem Hinweg auch noch seine zerstörte Villa über einen Monitor gesehen hatte. Dort lief seid Stunden immer dieselbe Sondersendung und es schien nie weiterzugehen. Daren lachte laut. „Mach doch nicht so ein Gesicht, Kaiba. Das ist doch schließlich nur ein olles Gebäude und nichts im Gegensatz zu etwas, wie…“ Er packte mit einem schnellen Griff Joeys Kinn und drehte dessen Gesicht in Kaibas Richtung. „…dem hier.“, beendete er seinen Satz hämisch. Dieser Mistkerl schien sich an Setos Sorgen regelrecht zu laben. Aber das war doch klar gewesen. Immerhin hatte er es mit Daren zu tun, der nur um ihn zu quälen in diese Zeit gekommen war. „Ich bin hier.“, zuckte Seto gleichgültig mit den Schultern. „Also was willst du?“ „Oh nein!“ Daren wurde jetzt richtig wütend. „So einfach wird es diesmal nicht. DIESMAL NICHT!“ Seto sah schon, dass der Typ ein echtes Problem mit Selbstkontrolle hatte. „DU HAST MEIN LEBEN ZERSTÖRT! DEINETWEGEN HABE ICH KEINE ZUKUNFT MEHR UND JETZT STEHST DU HIER SELBSTGEFÄLLIG UND WILLST AUF MISTER COOL MACHEN?!“ Daren schüttelte den Kopf und beruhigte sich wieder. „So nicht!“ Seto konnte es nicht fassen. Da warf dieser Psychopath ihm vor, IHM, dass er SEIN verdammtes Leben zerstört hatte?! Das durfte doch nicht wahr sein. Daren wollte gerade wieder ansetzten, als er einen genauen Blick auf Kaiba warf. Sah er richtig? Der Braunhaarige hatte die Hände zu Fäusten geballt, den Kopf gesenkt und zitterte. Konnte es sein…. Ja, das war ganz eindeutig Zittern. Daren konnte sein Glück kaum fassen. Gab der andere auf? Hatte er den Sieg schon in der Tasche? Doch als Kaiba den Blick hob, wusste er, dass es ganz anders war. Seto Kaiba stand dort mit zornesfunkelnden Augen und zitterte vor unterdrückter Wut. Und dann platzte es aus ihm heraus: „Deine Zukunft? DEINE ZUKUNFT?!“, brüllte er los. „ABER SICHER! Wahrscheinlich habe ich mich mit einem geisteskranken Irren eingelassen, der die Zeit zerstört?! Und wahrscheinlich habe ich auch in der Zukunft die Leute versklavt und den Macker raushängen lassen?! UND OH WAHRSCHEINLICH BIN ICH DAFÜR VERANTWORTLICH, DASS DICH ALLE FÜR VERRÜCKT HALTEN UND DU DADURCH ALLEIN DASTEHST?!“ Seto zuckte mit den Schultern. „Oh nein. Ganz sicher ist der einzige, dessen Leben hier zerstört wurde, wohl MEINS!!!!“ Daren hatte einen regelrechten Blackout und auch Joey war mehr als überrascht. Ein Seto Kaiba mit einem totalen Gefühlsausbruch, den sah man nicht alle Tage. Eigentlich nie. Nach kurzem Luftholen setzte der Braunhaarige aber schon wieder an: „Du hast gar keine Hilfe gebraucht, denn wenn jemand deine scheiß Zukunft zerstört hat, dann du selbst.“ Seto deutete in die Gegend. „Sieh dich doch um, du Idiot. Glaubst du, es ist normal, dass alle Leute in einen Schlaf gefallen sind, von dem sie vielleicht nie wieder aufwachen oder dass so viele Monster auf einmal hier sein können???“ Dies stimmte selbst Daren nachdenklich. „Natürlich ist das möglich. Mein Meister hat…“ „JA GENAU! Dein toller Meister. Hast du dir mal überlegt, dass es für niemanden mehr eine Zukunft geben wird, weil er die Zeit verschwinden lässt? Was weißt du über ihn?!“ Seto ging ein paar Schritte auf Daren zu und dieser packte Joey regelrecht als Schutzschild. Das sah der Braunhaarige natürlich gar nicht gern. Ein schadenfrohes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Er hatte seinen kühlen Kopf wieder und das machte ihn brandgefährlich. „Nicht ich bin dein Problem, sondern dieser sogenannte Meister. Denn glaubst du wirklich, dass er dich einfach so davonkommen lässt?“ „Er hat mir Macht verliehen!“ Daren hatte langsam echt Angst vor dem anderen. Wie konnte der Kerl plötzlich nur so ruhig sein, wenn er doch seinen geliebten Joey in seiner Gewalt hatte? Und bildete er sich diese furchteinflößende Aura um den anderen nur ein? „Ja, natürlich hat er das. Ich mache das auch so, wenn ich eine Übernahme plane. Ich gebe ihnen ein paar Bonbons und nehme mir dann alles!“ Seto war jetzt stehn geblieben, denn Daren hatte Joey langsam ziemlich schmerzhaft an sich gepresst. Schließlich war der Blonde gefesselt. Daren schüttelte den Kopf. „Du weißt gar nichts!“ Aber so richtig überzeugt klang es längst nicht mehr. „Mein Meister wird nicht…“ Doch da fiel ihm nicht so recht ein, was er sagen sollte. Er war wütend und wollte Kaiba quälen, aber er war auch nicht doof. Wenn die Welt unterging…. Was sollte er dann tun? Doch noch war er nicht bereit die Wahrheit einzusehen. „HALT DEN MUND!“, schrie er daher, als Seto wieder weiterreden wollte. Dass ihm langsam der Hintern auf Grundeis ging, bemerkte selbst der gefesselte Joey, das sich die Umstände geändert hatten. „ICH habe hier die Trümpfe in der Hand! ICH kann alles tun, was ich will. Also solltest du dir deine Wortwahl gut überlegen, Kaiba!“ Doch so ganz stimmte das nicht. Denn gerade in diesem Moment schien Daren irgendetwas zu sehen, was ihm die Farbe aus dem Gesicht wischte. Seto schaute zwar in die Richtung, in die der andere erschrocken starrte, aber konnte nichts erkennen. „Neeiinn, ich habe nicht…ich…“, stammelte Daren in die Luft. Er redete anscheinend mit jemandem. Seto nutzte diese Chance. Eine bessere Ablenkung hätte ihm auch nicht einfallen können. Der Schattenguel, den er sich extra von Bakura geliehen hatte, reagierte sofort und manifestierte sich hinter Daren und Joey. Er hatte lange genug auf seinen Auftritt warten müssen und war dementsprechend schlecht gelaunt. Mit einem kurzen Zischen seiner Krallen hatte er Joey die Fesseln gelöst und griff Daren dann an. Seto ließ dem Monster freie Hand, um sich ganz Joey widmen zu können, der mehr als verwirrt war. Auf die Schreie achtete er nicht. „Was zum Henker ist hier eigentlich los?!“, schrie Joey Seto an, während dieser ihn nicht gerade sanft am Arm gepackt hatte und wegzuschleifen versuchte. Doch als sie ein wenig außer Reichweite des Verrückten waren, hielt der Blondschopf bockig an. „Ich gehe keinen Schritt weiter, bis du mir nicht erklärt hast, was hier abgeht, Kaiba!“, machte er unmissverständlich klar und blieb mit verschränkten Armen an Ort und Stelle stehen. Seto konnte es nicht fassen. Eigentlich mochte er Joeys unberechenbare Art, aber doch bitte nicht jetzt…. „Dafür ist keine Zeit. Der Kerl kann jeden Moment hier auftauchen.“ Wenn er gedacht hatte, dass er Joey so zum Weitergehen überreden konnte, dann lag er verdammt weit daneben. Joey schlug die Hand einfach weg, die ihn zu fassen bekommen wollte. „Ich hab die Schnauze sowas von voll, als einziger nicht Bescheid zu wissen und sag mir nicht, dass das nicht stimmt. Ich hab gesehen, dass du bei Yugi warst. Ausgerechnet du weißt mehr als ich, sein bester Kumpel.“ Er wusste es war kindisch seine Wut und Enttäuschung über seine ehemaligen Freunde an Kaiba auszulassen, aber das musste jetzt einfach raus. „Joey, bitte.“, versuchte Seto ihn zur Vernunft zu bringen, während er sich fieberhaft nach Verfolgern umsah. „Können wir das nicht später klären?“ Joey überhörte das seltene Bitte einfach und schüttelte stur den Kopf. „Ach verdammt!“, fluchte Seto und tat dann etwas völlig Kaibauntypisches. Er packte den Blonden einfach und warf ihn sich kurzerhand über die Schulter. „HE!“, protestierte der Zappelnde überrascht und versuchte wieder loszukommen. Aber Seto hatte einfach einen eisernen Griff und ließ den Blonden nicht los. Stattdessen gab er erstmal Fersengeld. Denn irgendwo hinter ihnen schrien irgendwelche Bestien ihren Zorn heraus. Da konnte Joey noch so sehr protestieren, Überleben war einfach wichtiger. Seto wusste, dass er den ganzen Rest nicht mehr geheim halten konnte und er noch früh genug Rede und Antwort stehen musste, aber so lange es sich hinauszögern ließ…. Um so besser! Sonos spürte nichts. Deshalb war er über Darens erneutes Versagen auch nicht wütend. Aber er war auch nicht mehr bereit diese Niederlagen hinzunehmen. Es war an der Zeit Daren zu ändern und zwar nach seinen Wünschen. Also streckte er die Hand aus und formte das Dasein des Mannes neu. Seto hatte geglaubt, dass verschiedene Monster diese Schreie von sich gegeben hatten. Er irrte sich, denn als er mit Joey entkommen war, hatte Sonos zum Schlag ausgeholt. Daren bemerkte mit Schrecken, wie die violett schimmernde Kraft seines Meisters ihn zu verändern begann. Er schrie auf vor Schmerz und der Schrei veränderte sich mit der Wandlung seines Körpers. Ihm wuchsen spitze Krallen und schwarze halb zerfetzte Schwingen stießen aus seinem Rücken hervor. Sein Gesicht veränderte sich in eine dämonische Fratze. Als die Verwandlung vollzogen war, zeigte sich kein Mensch mehr, sonder ein Monster. Himmelsplage Nohrellas war erschienen und hatte als Opfergabe den Menschen Daren eingefordert. Die Jagd konnte beginnen. -------------------------------------------------------------------------------- Na ihr Lieben? Hat es Spaß gemacht und konnte ich euren Anforderungen genügen? Ja ich weiß, der Cliff. Aber es musste ja so kommen.^^ Ab jetzt wird es sowieso immer doller, vor allem was Kämpfe betrifft. Ich würd mich über Kommis natürlich riesig freuen. VLG und bis zum nächsten Mal. Kapitel 20: Der Plan II - Licht ins Dunkel ------------------------------------------ Hallo ihr Lieben. Ich weiß, es tut mir tausendmal sorry, aber es hat nun mal so lange gedauert. Dieses Jahr scheint für mich ein unglaublich schlechtes zu werden, weshalb ich nicht mehr zum Schreiben gekommen bin, ganz zu schweigen davon, dass ich nicht mal mehr dazu gekommen bin auf Mexx online zu gehen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Dafür folgt nun wie immer ein kleines Kommi zu meinen treuen Kommischreibern und eine Zusammenfassung des letzten Pittels. Viel Spaß!!!!!! @Jono: Freut mich, dass dir die Worte fehlen. Es ist ein großes Kompliment für mich das zu lesen.^^ @night-blue-dragon: Hach es ist immer schon von dir zu lesen. Da geht einem immer so das Herz auf. Bin gespannt, ob ich dich auch in diesem Pittel überraschen konnte. HIHI @Pancratia: Freut mich dass dir vor allem die Kleinen so gefallen. Muss zugeben, ich hab sie auch voll ins Herz geschlossen. Schreibe gerne Kiddis, die sind so schön unkompliziert. Ich hoffe, dass dir dieses Pittel auch so zusagt. Es ist diesmal unseren Gegenwarts Joey und Seto gewidmet, wo schon viele drauf gewartet haben. @Firesplash: Hoffe, dein Studium ist nicht soooo stressig. Drücke mal die Daumen für dieses Semester. Was die Auswirkungen betrifft, die später kommen…. Da heißt es leider wieder….WARTEN Sorry @Shakti-san: So, ich hoffe, du liest es noch auch wenn es nicht äh schnell weiterging.^^ Aber ich kann einfach nicht ohne fiese Cliffs. Sorry. @Shinigami: Jepp ich versteh dich ja, aber du musst mit den Cliffs leider auch leben. Ich wünsch aber trotzdem viel viel Spaß!!! @kia: HUHU. Ich hoffe du lebst noch trotz Cliff. ;) Aber es geht ja nun endlich weiter. Äh ach ja. Ich hab kein Stargate gebaut. Ich kann nix dafür. Der böse böse Meister der Zeit wars. *mit dem Finger auf ihn deut* Aber trotzdem viel Spaß @Ryuichi: So in diesem Pittel werden mal Leserwünsche erfüllt und deiner ist dabei. Also viel viel Spaß^^ @Sammy: So, hoffe, du hast die ENS gekriegt und ich wünsch dir viel Spaß und danke für dein tolles Kommi. Das hört man immer gern. ;) @Lucaria: Auch wieder eins dieser Riesenkommis, wo ich immer so gerührt bin. Da kann man noch dran sehen, wo man sich verbessern muss. Und das sich einer echt soviel Zeit nimmt, erstaunt mich immer wieder. Thanks! (Nebenbei, GESUNDHEIT OHM GESUNDHEIT OHM) So nun zur FF, bin gespannt, ob du wirklich vorerraten konntest, was ich nun wieder mache. Ach ich bin so gemein. HIHI Schnell noch zu DOM. Ihn gab es eigentlich schon immer. Schließlich ist er die „Seele“ der Stadt. Nur dass dieser Zeitmeister ihm eine Gestalt gegeben hat. Also ob er sich dann auflöst, mal sehen…. Wird net verraten. Danke auch, über diese Bemerkung muss ich immer noch lachen. ZITAT DU: es war nur reiden? <<< letzteren kann man gut gegens schienbein treten und abhauen! XD Hammer geil. Ich freu mich schon über das, was du zu diesem kleinen Kapi zu sagen hast. Und ja, wer so ein Kommi schreibt, der ist eben lieb.^^ Dich knuddel. @MaiRaike: Endlich mal jemand, der mit Daren Mitleid hat. Ja, ja. Hochmut kommt bei mir leider vor dem Fall. Aber ich knuddel dich mal dafür, dass wenigstens einer noch meine anderen Figuren mag. ;) Und ob er zur Super-Nanny wird, dass erfährst du jetzt. Viel Spaß!!! Und danke für dein liebes Kommi @Jambydsy: Hallo Nr. 1 Kommi. Vielen lieben Dank und ich hoffe, dass es dir weiterhin gut gefällt und keine Sorge, die Süßen haben wir nun an der Backe. So schnell lasse ich die net verschwinden. HIHI @alle_anonymen: Danke dass ihr diese FF lest. Thank you all!!!!! --------------------------------------------------------------------------------- Was letztes Mal geschah: Seto konnte Joey aus Darens Fängen retten, aber dafür wurde Daren von dessen Meister in ein Monster verwandelt. Die Gefährten haben aus der Dimension der Duell Monster Hilfe in Form von speziellen Kreaturen bekommen. Phönix, Ragnarok, Möbius und Falcon repräsentieren die Verbindungen innerhalb der Zeiten und wollen unseren Freunden helfen. Möbius ist bei Seto-san und Joesph geblieben, um dort an die Zeitkapsel ranzukommen. Klein Seto und Joey sind mit Reiden zusammengestoßen und wollen nun angeblich zusammen aus dem Gefängnis im Nicht-Zeitraum entkommen. Mokuba und Noah halten im Hotel die Stellung und die Verbindung zu allen aufrecht. Yugi und Tea bewachen einen der beiden letzten Punkte, die Dominos Schicksal bestimmen, das Waisenhaus und Bakura und Tristan das Museem, der andere Punkt. Was wird nun aus dem großen Plan von Kaiba? Können sie es schaffen? -------------------------------------------------------------------------------- Kapi START: „Lässt du mich jetzt endlich mal runter?!“ Joey’s Kopf war nicht von ungefähr hochrot. Zum Einen hing er ziemlich unbequem über Setos Schulter und zum Anderen war ihm die ganze Situation mehr als peinlich. Wenn er doch bloß mehr gewusst hätte…in einer anderen Lage wäre so durch die Gegend getragen zu werden sicher nicht all zu schlecht… Schlafzimmer….romantische Musik und…..äh….. Joey schüttelte sich. „Verdammt…“, raunte er sich geschockt selbst zu. Noch vor wenigen Minuten hatte man ihn entführt und wollte ihn umbringen und jetzt…. Jetzt dachte er daran von Kaiba auf ein Bett getragen zu werden. Hatte er sie noch alle? Zum Glück fiel dem Blondschopf dann auch endlich auf, dass er noch keine Antwort erhalten hatte. Das konnte er dem Braunhaarigen aber nicht durch gehen lassen. Ganz egal wie gut dessen Haare rochen…ähm… „He. Hast du zugehört?“ „Ich bin ja nicht taub.“, kommentierte Kaiba trocken und schien mit seinen Gedanken trotzdem ganz weit weg zu sein. , maulte Joey in Gedanken und war kindischerweise ziemlich beleidigt deswegen. Wieso stand Seto nur nicht auf ihn, wenn er was mit Blonden haben konnte? WIESO?! Andererseits… Dieser Daren hatte ein paar Dinge gesagt, die Joey unheimlich fand. „Und? Lässt du mich dann mal runter?“ Joey versuchte so kühl wie möglich zu klingen. Nur weil Mister Kaiba normalerweise den Eiston gepachtet hatte, hieß das noch lange nicht, dass Joey das nicht auch konnte. So! Der große Firmenchef sollte ruhig wissen, dass er ihm schnuppe war. Duftende Haare hin oder her…. Trotzdem bekam der Braunäugige noch immer keine Antwort. Er wusste nicht mal richtig, wo sie sich inzwischen befanden. Seine Position war etwas ungünstig, um sich umzusehen. Aber er konnte zumindest erkennen, dass Seto durch Seitenstraßen wanderte, in denen selbst der ehemalige Bandenjunge Joseph Jay Wheeler nicht gewesen war. „Kaiba?“ So langsam wurde ihm auch die Stille um sie bewusst. Zuvor hatte man noch das Kreischen von Monstern gehört. Doch nun war es regelrecht totenstill. Nur Setos regelmäßige etwas schwere Schritte waren zu hören. Diese verstummten allerdings als der Braunhaarige abrupt stehen blieb und lauschte. Das er lauschte, konnte Joey merkwürdigerweise an der flachen Atmung ausmachen und an den angespannten Muskeln. Wie selbstverständlich hielt auch der Blonde den Atem an. Doch wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte einfach kein alarmierendes Geräusch ausmachen. „Das gefällt mir nicht…“, hörte er Seto nachdenklich murmeln, bevor dieser sich ohne Vorwarnung schneller auf den Weg machte. „He.“, beschwerte sich der durchgeschüttelte Joey erschrocken, doch sein Gezeter hatte schnell ein Ende. Kaiba war durch eine Tür getreten und blieb auch schon wieder stehen. Vorsichtig und erstaunlicherweise ganz sanft, ließ er Joey auf den Boden zurück. Dieser massierte sich erstmal seinen steifen Nacken. Kopfüberhängen war schon anstrengend, aber vielleicht hätte er halb so viel hochgucken sollen… „Wo sind wir?“ Doch wieder….anstatt eine Antwort zu erhalten, sah er verwirrt zu, wie Kaiba zur Tür zurückging und vorsichtig hinausspähte, nur um diese dann schnell aber leise zuzuziehen. „Wie es scheint, ist uns niemand gefolgt.“ Joey wollte gerade darauf etwas sagen, als Kaiba einfach weitersprach. „Ja. Wie läuft es bei den anderen?“ „Hä?“, fragte Joey verwirrter denn je. Er brauchte eine Weile um zu begreifen, dass Seto nicht mit ihm sprach, sondern einfach mit der Luft diskutierte. Er musste eine Art Funkgerät an seinem Kopf haben oder sowas… „Verstehe. Sag Bescheid, wenn du was Neues weißt. Ich werde noch eine Weile brauchen. Daren rennt sicher immer noch irgendwo rum.“ Wieder folgte eine kurze Pause, in der Joey wütend die Arme verschränkte. Wer immer da mit Kaiba sprach, er war der Grund dafür, warum der Blondschopf so derbe ignoriert wurde. Und das hasste er wie die Pest. „Nein, nein… Ich hatte keine Zeit mich um ihn zu kümmern. Außerdem hab ich das Gefühl, dass das nicht leicht wird…..“ Seto nickte in die Luft. „Hm… Ja. Ich werde erstmal die Karten durchsehen, dann schauen wir weiter.“ Joey wollte gerade den Mund aufmachen, in der Hoffnung dass das Gespräch endlich zu ende wäre, aber nein… „Ok. Meld dich, ja?“ Dann herrschte Stille. Kaiba drehte sich betont langsam zu Joey um und dieser wusste gar nicht mehr, was er eben noch hatte sagen wollen. Wieso konnte er sich einfach nicht mehr konzentrieren, wenn diese strahlend blauen Augen ihn direkt ansahen? „Ich schulde dir wohl ein paar Erklärungen.“, brachte Seto dann leise heraus und Joey schaffte es einfach nur noch zu nicken. „Bei deinem Bruder ist soweit alles glatt gelaufen. Er und Joey sind nun im alten Mediathekladen.“ Mokuba atmete erleichtert auf. Setos Mission war mit die Gefährlichste und deshalb war er über gute Neuigkeiten doppelt froh. „Was ist mit Daren?“ Noah schüttelte bedauernd den Kopf. „Leider noch nichts. Seto wollte erstmal Joey in Sicherheit wissen und nun wird er sein weiteres Vorgehen wohl mit ihm besprechen. Wir müssen ihm nur den Rücken freihalten.“ Mokuba nickte verstehend. Sich blindlings irgendwo rein zu stürzen brachte sie ja auch nicht weiter. Allerdings ahnte der Schwarzhaarige nicht, dass eine weitaus schlimmere Sache bereits direkt vor seiner Nase passiert war. Die beiden Jungen saßen noch immer zitternd vor Schock da. Mit einem Menschen statt einem Monster hatten sie nun nicht gerechnet. Trotz dass sie ihr Glück kaum fassen konnten, waren sie immer noch völlig fertig und begriffen die Situation nicht so recht. Umso mehr wusste Reiden wen er da vor sich hatte, oder er glaubte zumindest, es zu wissen. Jedenfalls setzte er sein nettestes Lächeln auf und reichte zuerst Kleinjoey die Hand hin. „Na, Kinder. Alles ok mit euch? Keine Sorge, ich wird euch nichts tun.“ Joey-chan sah erstmal Seto-chan fragend an, ehe er die Hand des Fremden griff. Man kannte ja nur zugut aus Geschichten, dass auch Monster sich verkleiden konnten. Und ein netter Mann in dieser Umgebung war schon komisch. Seto-chan beäugte den anderen misstrauisch und ließ seinen neuen Freund dabei nicht eine Sekunde los. Er würde sich Joey-chan ganz sicher nicht einfach wegnehmen lassen. Er wusste ja nicht, was dieser Mann von ihnen wollte. „Wer sind sie und wie sind sie hierher gekommen?!“, forderte er deshalb in einem schroffen Ton zu wissen, was Reiden kurz aus der Fassung brachte. Wie konnte man als solch kleines Balg schon so frech sein… „Mein Name ist Reiden und ich bin ganz plötzlich hier gelandet. Wieso weiß ich nicht. Reicht dir das als Antwort?“ Reiden grinste Seto-chan an. Er musste ja nicht erzählen, was ihn wirklich hergebracht hatte. Kinder waren Kinder. Seto-chan überlegte angestrengt. Irgendetwas sagte ihm, dass er diesen Mann nicht leiden konnte und ihm nicht zu trauen war. Aber genau wusste er nicht, wieso er so fühlte. Allerdings waren er und Joey-chan Kinder und ein Erwachsener an ihrer Seite, hier an diesem komischen Ort, war sicher nicht falsch. Also wem trauen…seinem Gefühl oder seiner Vernunft? „Seto…“, flüsterte Joey-chan ihm nun fragend ins Ohr. „Was machen wir denn jetzt?“ „Wissen sie wie man hier rauskommt?“, wollte dieser von dem Mann wissen, der sich Reiden nannte, wenn das sein richtiger Name war. „Nein. Aber lasst es uns doch zusammen rausfinden.“ Wieder hielt er die Hand einladend hin. „Ich kann euch doch nicht allein hier herumspazieren lassen. Oder?“ Beide Kinder sahen sich lange an ehe sie sich zunickten und der Einladung folgten. Falls der Mann doch was böses vorhatte, konnten sie noch immer wegrennen oder sich was anderes ausdenken. Vorerst war es wohl besser einfach zusammen zu bleiben. Reiden, der die beiden vor sich hergehen ließ, um ihnen – wie er sagte – den Rücken frei zu halten, lächelte in sich hinein. Wer wusste schon wofür es gut war, wenn er die Kinderversion von Joey nun direkt bei sich hatte…. Joey hatte es sich auf einem der zahlreichen Schreibtischstühle bequem gemacht. Seto hatte ihm erstmal erklärt, wo sie hier waren. Das Gebäude war eine alte Mediathek, was nicht mehr war, als eine digitale Version der Bibliothek. Statt in Büchern konnte man hier in allen möglichen Datenbanken Informationen suchen und lesen. Darunter auch alte Pläne, Romane oder aber auch Musik und Filme. Leider hatte die Mediathek nicht so großen Andrang gefunden, wie gedacht und war deshalb fast in Vergessenheit geraten. Die Menschen suchten lieber selbst zu Hause im Worldwideweb nach Infos, als extra hierherzugehen. Die Aktualisierung erfolgte jedoch täglich. Seto war deshalb noch nie so froh, wie jetzt, dass er diese Idee unterstützt hatte. Denn wo sollte er am besten etwas über den mysteriösen Herrn der Zeit finden, wenn nicht hier, wo man einfach Begriffe eingeben und alles finden konnte. An seine eignen Daten kam er ja im Moment nicht mehr ran. Joey sah zu, wie der junge Firmenchef die Systeme wieder in Gang brachte. Dann endlich als Kaiba seine Begriffe in den notwendigen Computer eingegeben hatte, drehte er sich zu dem Blondschopf um: „Das dauert jetzt ein bisschen, also reden wir.“ Joey zuckte kurz mit den Schulter, was in diesem Fall Zustimmung war, aber auch aussagte, dass er nicht anfangen konnte was zu sagen. Schließlich wusste er definitiv nicht das geringste, außer dass man ihm alles verschwiegen hatte. Trotzdem senkte sich zuerst Schweigen wie ein bleierner Vorhang über beide. Seto schwieg, weil er nicht wusste, wo er mit dem Erzählen beginnen sollte. Was konnte er überhaupt gefahrlos erzählen und was weglassen… Denn Joey war außer Frage genauso in Gefahr wie alle anderen. Vielleicht auch mehr. „He. Du musst nicht, wenn es nicht geht.“, sagte Joey plötzlich leise, während er Kaibas Mienenspiel fasziniert beobachtet hatte. Darin lag soviel Besorgnis und Zweifel, dass Joey glaubte, das gleiche zu fühlen. Seto betrachtete den Blondschopf eine ganze Weile sehr nachdenklich, dann entschied er sich spontan es darauf ankommen zu lassen. Vielleicht gefährdete er mit der Wahrheit eine gemeinsame Beziehung, Zukunft…wie auch immer….aber viel schlimmer wäre es, wenn Joey durch die Halbwahrheit nicht genug auf der Hut wäre und in diesem Duell sein Leben geben müsste. „Also dann.“, seufzte er deshalb und legte los. „Glaubst du an Zeitreisen, Wheeler?“ Yugi und Tea wanderten durch die dunklen Gänge des Waisenhauses. Man hatte zwar angebaut und einiges instant gesetzt, aber es ließ sich trotzdem nicht verbergen, dass es hier nicht nur glückliche Kinder gab. Als die zwei einen der Räume betraten, konnten sie Metallbetten erkennen. In einem Raum waren es zwanzig Stück und in jedem davon lag ein kleines Waisenkind. Manche waren jünger manche älter, aber alle hatten sie keine Eltern. Man hatte die Kinder gerade zu Bett gebracht, denn die Aufsicht lag schlafend am Boden. Der Schlaf hatte sie wohl übermannt als sie im Begriff war, das Zimmer zu verlassen. Tea schluckte schwer. „Die Armen tun mir leid.“, hauchte sie voller Mitgefühl und Yugi konnte nur nicken. Zum ersten Mal verstand er wirklich, was Kaiba und Mokuba wohl durchgemacht haben mussten. Zwar war das Waisenhaus nicht eingerichtet wie eine Folterkammer, man hatte sich sogar bemüht, alles einem Kindergarten gleich zu gestalten, aber… Dieses Gefühl von Hoffnungslosigkeit, Angst und Verzweiflung war geradezu greifbar. Vielleicht lag es auch daran, dass sich im Moment nichts hier bewegte, aber andererseits, wenn man hier mal zuviel Zeit hatte um allein nachzudenken….konnte man dann nicht fast verrückt werden? „Wir sollten diese Räume auf jeden Fall irgendwie schützen. Oder meinst du, wir kriegen sie noch rechtzeitig alle hier weg?“, ries Tea ihn mit ihren Überlegungen aus seinen drüben Gedanken. Warum musste er sich auch gerade jetzt an seine verstorbenen Eltern erinnern? Immerhin hatte er zumindest einen Großvater gehabt, der sich um ihn kümmerte, dachte er zynisch. Joey konnte seine Überraschung kaum verbergen. Er hatte jetzt echt mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser Frage. „Wenn das ein Witz sein soll, dann ist er nicht besonders komisch…“, versuchte Joey die Frage mit Galgenhumor zu sehen. Er glaubte nicht wirklich, dass Seto ausgerechnet darauf eine Antwort erwartete. Dieser schüttelte einfach nur genervt den Kopf. Das fing ja gut an. „Beantworte einfach die Frage, Wheeler.“ Der Braunhaarige massierte sich die Schläfen. „Also, glaubst du daran?“ Joey bemerkte, dass der andere es tatsächlich ernst meinte. „Na ja, wenn man bedenkt, was wir schon alles erlebt haben. Wieso nicht?“ Er zuckte mit den Schultern. „Unmöglich ist es sicher nicht.“ „Gut, dann….“ Seto setzte sich bequemer hin. „Vor einiger Zeit ist der alte Pharao als Geist wieder aufgetaucht und hat mich in die Zukunft geschickt.“ „Du meinst Yami?“, fragte Joey verblüfft. Das hätte er nun nicht gerade vermutet. „Aber ich dachte, der wäre weg. Endgültig.“ „Das hat sich als Irrtum rausgestellt.“ Seto versuchte Joey klarzumachen, dass es sein ernst war und erzählte genau, wie er durch einen Zauber in der Zukunft gelandet war, ohne sich dessen bewusst zu sein. „Dort sah es gar nicht mehr so aus, wie normalerweise. Alles lag in Trümmern und man konnte seine Monster mithilfe eines Duellgürtels zu richtigem Leben erwecken. Das ist es auch, was genau momentan passiert.“ „Aber wie soll das möglich sein?!“ Seto machte ein paar wage Gesten. „Die genauen technischen Details willst du sicher nicht hören. Ich will es mal so ausdrücken, das geht durch eine Mischung aus Wissenschaft und Magie.“ „Aha.“ Der Blonde machte keinen Hehl daraus, dass er nicht so richtig verstand, was Seto sagen wollte, aber egal. Die Erzählung ging weiter. „Jedenfalls hat der Pharao mich dorthin geschickt, um die Sache in Ordnung zu bringen. In dieser wirren Zukunft waren deine Freunde Rebellen und sie haben gegen Leute gekämpft, die sich die GARDE nannte. Und der Anführer dieser Leute warst du.“ „HE!“, wollte der Blondschopf protestieren. Aber der Firmenchef schnitt ihm das Wort ab. „Ich habe nicht gesagt, dass du es freiwillig warst. Irgendwie hat sich Gouzaburos Geist in dich rein geschlichen und dich dazu verleitet gegen die anderen zu kämpfen.“ Joey sah Seto sauer und beleidigt an. „Und wo warst du?! Mister Oberschlau?!“ „Ich…“ Seto zuckte kurz mit den Schultern. Es folgte eine etwas zu lange Pause, um ein Zufall zu sein. „Du hattest mich in einen Eisblock eingesperrt.“, murmelte er ziemlich leise in der Hoffnung, dass Joey es nicht hörte. Aber dieses Detail entging dem Blonden natürlich nicht. „HAHAHA! Ein Eisblock!!! HAHAHA. Das passt ja….“ Joey kamen die Tränen vor lachen. Nach einer Weile antwortete eine ziemlich kühle Stimme. „Bist du fertig?“ Joey merkte, dass der Blauäugige langsam ungeduldig wurde. „Entschuldige, aber wie…“ „Hör einfach zu!“, donnerte Seto nun. „Jedenfalls hatten die Rebellen keine starken Monster mehr, weshalb sie mich gebraucht haben. Dann haben wir einen Plan geschmiedet, dich wieder zur Vernunft gebracht und Ende.“ Zum Schluss hin wurde Setos Erzählung immer kürzer und schneller. „MOMENTMAL!“, funkte Joey dazwischen. „Wieso hab ich das Gefühl, dass du mit Absicht so schnell zum Ende gekommen bist. Was verschweigst du mir…“ Ok, Seto hatte wirklich gehofft, dass Joey nicht wirklich mitbekam, dass er einen kompletten Teil der Geschichte unter den Tisch fallen lassen wollte. Aber leider hatte er da wohl falsch gelegen. „Was mir nicht in den Kopf will…..“, murmelte Joey nachdenklich vor sich hin bevor er lauter wurde. „Wieso sollte der Pharao grade dich schicken??? Wieso nicht Yugi oder oder… Egal wen!“, rief der Blonde nun entrüstet aus. „Du hast doch immer gesagt, du glaubst nicht an den ganzen Quatsch?!“ Seto wusste, dass er jetzt nicht mehr ausweichen konnte. Es gab nur einen Grund weshalb ihn und dieser Grund war eben Joey selbst. Bzw die Beziehung, die sie beide in der Zukunft hatten….haben würden…. „Verdammt!“, motzte der Braunhaarige vor sich hin. Wie sollte er das erklären ohne die Kinder zu erwähnen….ohne überhaupt was zu erwähnen ohne alles noch schlimmer zu machen? Joey, der bemerkte, wie der andere mit sich rang, bekam beinahe Mitleid. Was auch immer es war, dass Seto nicht sagen wollte, es musste dem Firmenchef sehr zusetzen. „Du willst also wirklich alles hören?“, fragte Seto den Blonden nun mit ernstem Tonfall, so dass es Joey eiskalt den Rücken runter lief. Trotzdem ignorierte er dieses Gefühl und nickte zustimmend. Seto seufzte tief, nickte dann aber: „In Ordnung. Aber du musst mir schwören, dass du egal was ich dir jetzt erzähle einfach so weitermachst, wie bisher auch. Verstanden?!“ Das letzte Wort kam in einem solchen Befehlston über die Lippen des Blauäugigen, dass Joey nur ein gekrächztes „JA“ rausbrachte. „Ich meine es ernst. Egal was ich jetzt erzähle. Es ist in der Zukunft so gewesen. EINER Zukunft. Es hat nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun.“ Joey nickte wieder. „Schon gut, ich hab’s kapiert, also beruhig dich wieder. Ich weiß es, ok?“ Dann erst war Seto bereit wirklich zu reden. „Der Pharao hat mich geschickt, weil er gedacht hat…..nein….weil er sich sicher war, dass nur ich dich wieder zur Vernunft bringen kann.“ Joey versuchte nicht zynisch aufzulachen. „Wie kommt er bloß auf den Quatsch? Ausgerechnet du? Oder….“ Joey runzelte die Stirn. Im Gegensatz zu seinen sogenannten Freunden hatte Seto ihn wenigstens nicht wie einen Aussätzigen behandelt. Hatte der Pharao deshalb ihn geschickt? „Sind…sind Yugi und die anderen? Hatte ich mit ihnen nichts mehr zu tun?“ „Darum ging es nicht.“, sagte Seto ruhig, weil er ahnte was Joey durch den Kopf ging. „Nein, wirklich nicht. Es lag daran das….“ Seto stockte nochmals kurz, ehe er weitersprach. „IN DER ZUKUNFT,“ betonte er, „da sind du und ich….“ Doch die Worte wollten ihm einfach nicht über die Lippen, während ihn diese braunen Hundeaugen fragend ansahen. „Was?“, brach es aus Joey raus. Die Spannung war ja kaum auszuhalten. „Sag bloß, wir sind Freunde geworden?!“ Seto schüttelte den Kopf, während er spürte, wie seine Wangen ein leichtes Rosa annahmen. Wenn es doch so einfach gewesen wäre…. „Was denn dann? Ich arbeite für dich…äh…. AH ich weiß. Moki hat Serenity geheiratet und du bist mein….“ „NEIN VERDAMMT!“ Seto raufte sich die Haare. „Wie kann man nur so bescheuert sein? Halt endlich den Mund! Es ist schon alles schlimm genug.“ Joey zog beleidigt eine Schnute. „Kein Grund so auszurasten….“, murrte er. „Wir sind verheiratet. JETZT KAPIERT?!“ Seto brüllte nun. „VERHEIRATET?! Geht das in deinen Schädel?“ Joey klappte die Kinnlade runter, während Seto wütend auf und abschritt und dabei unverständliche Worte murmelte, die wie Joey annahm gar nicht in ihrer Sprache war. Hörte sich an wie….chinesisch? Und wieder erstaunte den Blonden, was der andere alles so konnte ohne groß drüber nachzudenken. Nachdem Joey nach einer Weile noch immer nichts gesagt hatte, sah Seto auf. Braune Augen starrten irgendwo auf einen unsichtbaren Fleck an der gegenüberliegenden Wand, während es in dem Blonden sichtlich arbeitete. Blaue Augen starrten ihn fragend an. Hatte es Joey so einen Schock versetzt, dass er nun nichts mehr sagen konnte? „He….wie gesagt, es ist eigentlich noch nicht passiert….also ähm kein Grund jetzt..“ Seto wusste nicht mehr, was er sagen sollte, während er weiter die Reaktion des Blondschopfs beobachtete. Doch zu seiner Überraschung kullerten Joey plötzlich Tränen über die Wangen. Einfach so. Setos Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Er hatte mit allem gerechnet. Verleugnung, Wut, Hass, Abscheu….aber dass der Blonde zu weinen begann…..ganz sicher nicht. „Dann….dann hat dieser Kerl gar nicht irre vor sich hin gefaselt. Der Junge….. der Blonde in der Schule….er ist…..wirklich…“ Joey versuchte sich wieder zu fassen und Seto ebenso verzweifelt nach einem Taschentuch. Verdammt, er konnte den anderen einfach nicht weinen sehen. Was hatte dieser Mistkerl Daren bloß erzählt? Endlich hatte er in der Schublade eines Schreibtisches ein Taschentuch gefunden und hielt es Joey hin. Dieser nahm es dankend an und für einen Moment streiften sich die Finger der beiden. Joey erstarrte und schaute Seto überrascht an. Himmel, wie hatte er so blind sein können? Es war deutlich zu sehen, wie sehr sich der Blauäugige verändert hatte. Jetzt wo sie sich so nahe waren, da konnte er es erkennen und er musste unwillkürlich lächeln. Ja, der Braunhaarige schien müde und erschöpft. Er hatte dunkle Augenringe, überall Schrammen am Körper. An manchen Stellen war die Kleidung deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Die sonst so akkuraten Haare waren verwuschelt, was einen ein bisschen an Mokuba erinnerte. Die Ähnlichkeit mit seinem kleinen Bruder kam aber nicht nur daher. Die sonst so verkniffenen Gesichtszüge waren weicher als sonst und in den sonst so kalten Augen lag ein warmer Glanz voller Zuversicht. Auch wenn sich im Moment ebenfalls Sorge darunter geschlichen hatte. Sorge um Joey. Die Ausstrahlung des Blauäugigen hatte sich ebenfalls verändert. Seine Haltung war nicht mehr verschlossen und ablehnend, sondern offen und vertrauenserweckend. Wie hatte Joey das alles nur so lange übersehen können? Wieso war er so blind gewesen? Doch er kannte die Antwort nur zu genau. Er war so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er Setos neues Ich einfach übersehen hatte. Schnell schnäuzte sich Joey nun etwas verlegen die Nase, weil er den anderen so lange wortlos angestarrt hatte. „Tut mir leid.“, hauchte er kurz darauf kleinlaut, was Seto überraschte. „Wofür….wofür entschuldigst du dich?“ Joey schüttelte den Kopf. „Ich bin so dämlich. Ich hätte es längst merken müssen. Das tut mir leid.“ Seto verstand noch immer kein Wort. Aber das war eben das Problem zwischen ihnen. Schon immer gewesen. Manchmal redeten sie sowas von aneinander vorbei, dass es nur Missverständnisse zwischen ihnen geben konnte… „Kannst du dir vorstellen, dass ich auf ihn eifersüchtig war? Auf den Jungen in der Schule…. Dabei ist er…. Aber wie geht das? Ich meine….“ Seto verstand erst mal nicht viel aus Joeys Gestammele und dann ging ihm ein Licht auf. „Du weißt es? Daren hat es dir gesagt…“, hauchte der Braunhaarige fassungslos. „Dann stimmt es also….“ Joey sah Seto durchdringend an. „Wir…. In der Zukunft sind du und ich zusammen und wir…“ Joey schluckte. „Wir haben Kinder….“ Seto gab es auf sich zu verstellen. „Ja, Jono und Subaru.“ „Der Blonde ist….“, fragte Joey leise und Seto nickte. „….Jono. Er ist der Ältere. Subaru ist ein kleiner braunhaariger Wuschelkopf, der dauernd Mist baut, aber das Herz am rechten Fleck hat und…..“ Seto hielt inne. „Sie sind einfach beide….“ „Du hast sie schon ins Herz geschlossen, oder?“, flüsterte Joey gerührt. Und als Seto nur nicken konnte, wusste der Blonde, dass es wahr sein musste. Einfach alles. Erst hatte er nicht verstanden, warum dieser Daren ihm gesagt hatte, dass er ihn Kaiba nicht kampflos überlassen würde und warum er nicht zuließe, dass zwei Rotzgören von dem Blauäugigen auf die Welt kommen würden. Und als Joey nachgeharkt hatte, da hatte dieser Daren gelacht und Joey mitgeteilt, was in der Zukunft seiner Meinung nach schiefgelaufen war und dass es diesmal nicht mehr passieren würde. Sie zwei würden zusammen die Welt beherrschen… Joey fing sich wieder und ließ diese Erinnerung einfach sein. Ein Glücksgefühl hatte sich in seinem Magen ausgebreitet und wärmte ihn von innen. Es gab doch eine Chance für ihn und Seto. Zwar musste dafür wieder die Welt gerettet werden, aber….. Hatten sie das nicht die ganzen letzten Male auch geschafft? Ohne weiter zu zögern, sah er Seto fest in die Augen und bevor dieser noch etwas tun konnte, hatte der Blondschopf ihn am Kragen gepackt und küsste ihn heftig. ------------------------------------------------------------------------------- So. Das war nun ein neues Kapi und ich hoffe, dass mir niemand böse ist, weil ich ehrlich unendlich lange gebraucht hab. Freu mich auf Kommis Eure Schreiberling Kapitel 21: Der Plan III - Ein Plan schlägt fehl... --------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben. Ich weiß, es tut mir tausendmal sorry, aber es hat nun mal so lange gedauert. Das Jahr 2011war für mich ein unglaublich schlechtes, weshalb ich nicht mehr zum Schreiben gekommen bin, ganz zu schweigen davon, dass ich nicht mal mehr dazu gekommen bin auf Mexx online zu gehen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Dafür folgt nun wie immer ein kleines Kommi zu meinen treuen Kommischreibern und eine Zusammenfassung des letzten Pittels. Viel Spaß!!!!!! @KatsuyaNe-chan: Danke für den ersten Kommi zum 20 Pittel. Mach dir mal keine Sorgen um Seto. Der weiß doch was er will. Aber ohne Höhen und Tiefen geht es in meinen Geschichten ja nie. ;) Wünsch dir aber viel Spaß! @Sammy5522: Es ist endlich soweit und ich hoffe, dass es dir noch gefällt. @ushios: Bin froh, dass du mich immer wieder angetrieben hast. Thanks und nun geht es auch endlich weiter! @MaiRaike: Reiden ist eben kompliziert. So leicht geht das mit ihm dann doch nicht, oder…. Schwer zu sagen.. Lies doch einfach selbst.^^ @ChibiKira: Bitte keine Krokotränen androhen.^^ Meine Türschwelle ist auch nicht grade gemüdlich, also versuch stark zu bleiben. Es geht ja jetzt weiter. @Lady_Ocean: Äußere Einflüsse. Tja, da hast du leider recht. Aber sonst wäre es ja auch langweilig. Oder? Also freu dich auf ein bissl Action ;) @Ryuichi-Sakuma-:Danke, dass du nicht böse bist und ich hab ja gesagt, dass ich dran bin. Guckst du unten^^ Viel Spaß also @Moehre: Einfach lesen reicht mir schon. Ich hoffe, dass es dir noch immer gefällt. Auch dir danke für die Treue und viel Spaß @Shakti-san: Ich denke mal, dass du ein gutes Gespür für Charas hast. Hut ab. Mal sehen, ob du deine Vermutungen hier wiederfindest.^^ @Destiny-Child: Viel viel Spaß!!!! @Jackie20: Reiden.. Gut oder böse? Lies einfach mal selbst. Viel Spaß @kia-chan23: mmh. Danke für den Sekt. Reiden ist nicht so einfach klein zu kriegen. Leider. Aber lies einfach selbst. Viel Spaß! @Pancratia: Du hast mal wieder das Kommi geschrieben, das einen am meisten rührt, wenn man es liest. Danke dafür. Ich weiß, dass ich euch Leser immer so auf die Folter spanne. Diesmal besonders schlimm. Aber ich danke für die Treue und wünsch dir viel Spaß! @inulin: Danke für die Blumen. Ja mein Universum ist schon verrückt. Aber ich hab mich schon so dran gewöhnt, dass es nicht schwer zu schreiben ist. Deshalb tauch einfach auch diesmal wieder ein. Viel Spaß! @alle_anonymen: Danke dass ihr diese FF lest. Thank you all!!!!! --------------------------------------------------------------------------------- Was letztes Mal geschah: Seto hat sich mit Joey in einer Mediathek verschanzt, um dort mehr über einen Meister der Zeit rausfinden zu können. Dort kommt er nicht umhin Joey die Wahrheit über alles was passiert ist, zu erzählen. Allerdings hat Daren ihm schon vorgegriffen und Joey, der zwar keine Ahnung hat, wie man als Mann Kinder kriegen soll, geht ein Licht auf. Seto, der Angst hatte, wie Joey reagiert, rechnet mit allem, aber nicht mit einem plötzlichen Kuss.^^ Inzwischen halten Mokuba, Ryou und Noah die Stellung im Hotel, um den Kontakt zwischen den verschiedenen Parteien aufrecht zu erhalten. Seto und Joey-chan sind mit Reiden unterwegs, wobei niemand sagen kann, als was er die zwei nun betrachtet: Geiselnehmer oder guter Geist? Man wird sehen. Was ist mit den anderen? Können die letzten Punkte beschützt werden und wo ist das neue Monster Norellhas, alias Daren? --------------------------------------------------------------------------------- Kapi START: Während sich bei den beiden Turteltauben, Seto und Joey, endlich mal etwas wunderbares ereignete, hatte Noah alle Hände voll zu tun, die Funkverbindung aufrecht zu erhalten. Zwar funktionierten die normalen Systeme in der Stadt noch, aber durch die riesige violette Flammenmauer um die Stadt, entstanden immer wieder Störungen, die fast alles zum Absturz brachten. Ryou und Mokuba standen am Fenster und beobachteten, ob wieder Monsterhorden auf das Hotel zuhielten. Aber nichts war mehr von den Kreaturen zu sehen, die zuvor noch zu Tausenden um die Häuser Dominos geflogen waren. „Was glaubst du? Meinst du, er hat es nicht mehr notwendig noch mehr Monster zu schicken?“, fragte Mokuba etwas ängstlich. „Nein!“, sagte Ryou fest, denn das hätte bedeutet, dass Bakura, Tristan, Yugi und Tea versagt hatten und es die letzten Punkte nicht mehr gab. „Aber…ich meine….“ Ryou schnitt Mokuba sofort das Wort ab. „Denk nicht mal dran, das auszusprechen!“, zischte der sonst so friedvolle Ryou den Wuschel an. Manchmal merkte man eben doch, wessen Hikari der andere war. Mokuba behielt seine Zweifel also für sich. Doch das ungute Gefühl in der Magengegend verschwand einfach nicht. Ein schwarzer Schatten bewegte sich über die Dächer der Stadt. Bedrohlich schnell flog er in eine ganz bestimmte Richtung. Zwar hatte er die ursprüngliche Spur in den Seitenstraßen Dominos verloren, aber das hielt ihn nicht auf. Seine messerscharfen Instinkte wussten genau wo eine ähnliche Aura zu finden war und mit deren Hilfe, würde er die Person herauslocken, die er wirklich begehrte. Kreischende laute erfüllten die Luft, während Norellhas sich unaufhörlich auf sein Ziel zubewegte. „Hast du das gehört?“, die Stimme des Schwarzhaarigen zitterte leicht. Solch ein ähnliches Kreischen hatte er mal in einem Film gehört. Es war eine Mischung aus einem Banshee Schrei und einem Dämonen Grollen. Kein Wunder dass Mokuba eine Gänsehaut bekam und auch Ryou heftig zusammenzuckte. Doch es blieb nicht bei diesem Gefühl, als sich eine dunkle Kreatur in ihr Blickfeld schob. Das Monster sah aus, als käme es von einem Friedhof. „Was ist das?“, hauchte Ryou geschockt. Mokuba konnte sich kaum rühren. Es war als würden diese pechschwarzen Augen direkt in seine Seele sehen. „Noah!“, schrie Mokuba auf, als das Wesen sich zum Angriff bereit machte. Eine Dunkelflammenkugel erschien zwischen seinen Klauen. Ryou rannte schnell zu Noah, damit dieser seinen Platz verließ, während Mokuba nach einem letzten Blick auf die immer größer werdende Kugel, zum Schlafzimmer der Kiddis rannte. Selbst ihre tapferen Wächtermonster, die man ihnen dagelassen hatte, versuchten alles um sie zu schützen, aber sie wurden mit einem Klauenschlag von dem Biest draußen weggefegt. Mokuba öffnete die Tür des Zimmers und schrie nach den Kindern: „Seto! Joey! Ihr müsst sofo……“ Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Panisch starrte er auf das leere Bett in der Mitte des Raums. Ohne zu zögern hastete der Schwarzhaarige ins angrenzende Bad nur um ebenso enttäuscht zu werden. „SIE SIND WEG!“, schrie er los und rannte zu Noah und Ryou zurück. „Was meinst du?“, fragte Noah völlig fertig, während er versuchte ein letztes Mal Seto zu erreichen. Doch gerade jetzt streikte die Verbindung. „Die Kleinen! Sie sind nicht mehr da!“ Mokuba war völlig verzweifelt, denn seine Stimme ging langsam in ein Schluchzen über. Ryou versuchte ruhig zu bleiben. „Es geht ihnen sicher gut, sonst hätten die anderen es längst gemerkt. Unsere restlichen Joeys und Setos sind doch sicher verbunden….“ Mokuba nickte. Ryou hatte sicher recht, aber er machte sich Vorwürfe. Er war für sie verantwortlich gewesen. Er hätte sie nicht allein lassen dürfen, er hätte besser aufpassen müssen. Und nun wusste keiner wo sie waren. „Endlich…“ hauchte Noah erleichtert. Er hatte eine Verbindung zustande gebracht. „Seto, kannst du mich hören. Wir müssen hier weg, wir werden angegriffen und…“ „NEIN!“, schrie Ryou auf, als sie das Tosen auch schon hörten. Es war zu spät. Das begriffen sie alle drei in diesem Moment. Sie konnten unmöglich noch rechtzeitig dem riesigen Dunkelball entkommen, der auf das ganze Hotel zuhielt. „MOKUBA, NOAH, MOKUBA?!“, schallte es fragend und verzweifelt zugleich aus dem Lautsprecher. Seto versuchte unablässig eine Antwort zu bekommen. „Seto, die Kinder sind nicht hier.“, teilte Mokuba seinem Bruder ruhig mit. Vielleicht würden sie Glück haben. So lange die Kinder noch frei waren, konnte sich alles noch zum Guten wenden. „WAS heißt das?! MOKU…..“ Die Verbindung brach ab. Eine merkwürdige Ruhe erfasste die drei, als sie dem Unvermeidlichen ins Auge blickten. Mokuba kuschelte sich ein letztes Mal an Noah und zog den erstarrten Ryou auch zu sich. Wenigstens würden sie nicht alleine sterben. Das letzte was der Schwarzhaarige dachte, als er die Augen schloss, war Dann erreichte sie die schwarze Flamme und alles wurde vernichtet. „SETO! SETO?!“ Joey versuchte den anderen aus seiner Starre zu befreien. Gerade eben noch hatte er panisch den Namen seines Bruders gerufen und nun stand er wie versteinert da und sagte kein Wort mehr. , dachte der Blondschopf verzweifelt, während er an dem Größeren rüttelte. Doch dieser starrte nur lethargisch ins Leere. Was sollte Joey bloß tun, wenn der Braunhaarige gar nicht mehr zu sich kam…. Dabei war dieser Kuss so wunderbar gewesen… Inzwischen hatte Seto-chan immer mehr das Gefühl, dass diesem Fremden nicht zu trauen war. So wie er seinen neuen Freund anstarrte…. Da stimmte irgendwas nicht. Seto dachte an die Erwachsenen, die ins Waisenhaus kamen, um Kinder zu adoptieren. Meist waren es Reiche, die sich ein super liebes, ruhiges und vor allem folgsames Kind wünschten, das praktisch nicht auffiel. Aber so waren Kinder nunmal nicht. Kinder waren oft laut und voller Energie. Seto-chan wusste, dass er eine Ausnahme war…. Na ja. Bevor seine Eltern gestorben waren, da war er auch anders. Aber nun musste er auf Moki aufpassen und ihm eine Stütze sein. Deshalb durfte er auch nicht zulassen, dass Moki ohne ihn adoptiert wurde. Er musste so schnell es ging zurück. Aber jetzt im Moment musste er auch auf Joey-chan achten. Sein Blick wanderte zu dem Gesicht des fremden Mannes. „Ähm. Herr Reiden. Sie wissen also nicht wie Sie hergekommen sind?“ Höflichkeit war das A- und O, wenn man als Kind ernst genommen werden wollte. „Das sagte ich doch schon, Kleiner. Und du kannst mich ruhig einfach nur Reiden nennen.“ Seto-chan mochte es gar nicht, wenn man ihn wie einen Dummkopf behandeln wollte, aber er schluckte seine Wut runter und stellte weiter seine Fragen. „Und haben Sie draußen auch diese Monster gesehen?“ Reiden fühlte sich sicher. Immerhin hatte er es nur mit Kindern zu tun, deshalb antwortete er gelassen auf die Fragen und ignorierte Setos Getue. „Jepp, aber ich hatte Glück. Konnte mich verstecken. Aber dann bin ich plötzlich hier gelandet.“ „Und wie?!“, harkte Seto-chan nach. Immerhin wusste er ja wie Joey-chan und er hier gelandet waren. Was würde dieser Typ wohl erzählen…. „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht mehr so genau. Hab was auf den Kopf bekommen und dann war ich hier als ich aufgewacht bin. Reicht dir das als Antwort, Knirps?“ Reiden grinste selbstgefällig. Seto-chan ärgerte sich viel mehr über den KNIRPS. Das ging ihm echt an die Nieren. Trotzdem war ihm klar, dass der Kerl einfach nur mies war. „Wollen wir nicht eine Pause einlegen.“, schlug dieser eben überraschend vor und Joey-chan, der schon reichlich müde war, klammerte sich an Seto-chan fest und nickte eifrig. Also setzten sie sich auf den nicht wirklich vorhandenen Boden. Reiden wartete geduldig ab. Bald würden die Kleinen einnicken und dann konnte er sich sicher Klein-Joey schnappen und verduften. Was mit Kaibas jungem Ich war, war ihm doch Latte. Aber Seto-chan war auf der Hut und behielt den fremden Mann genau im Auge, während sein neuer Freund langsam wegnickte. Doch leider war das Glück eben oft mit den Dummen und direkt hinter Seto-chan, der sich so auf Reiden konzentrierte, erschien ein weiteres Loch. Erst bemerkte es keiner, aber dann sah Reiden doch hin und grinste breit. Seto-chan schaute sofort zu Joey, aber der döste friedlich vor sich hin. Hätte er doch blos nicht den Kopf gedreht, denn sofort war Reiden aufgesprungen und hatten den kleinen Seto am Arm gepackt und zerrte ihn unsanft auf. Joeys Kopf kippte zur Seite und er schrak aus seinem Dämmerzustand hoch. Es war aber zu spät. Mit einem „Und Tschüss, du Nervenzwerg!“ beförderte Reiden Seto einfach in das schwarze Loch. Seto fiel schreiend hindurch, während ihm Joey-chan geschockt nachschaute und erst nicht richtig begriff, was da geschah. Reiden rieb sich die Hände. „Den wären wir los.“ Er schaute lieb auf Joey. „Komm schon. Wir brauchen ihn nicht, der wird dir irgendwann sowieso nur Scherereien machen. Lass uns allein weitergehen.“ Mit Engelszungen redete er auf den kleinen Jungen ein und streckte die Hand nach ihm aus. Aber da hatte er nicht mit der Treue des Blonden gerechnet. Ohne große Angst und Zögern warf er noch einen letzten wütenden Blick auf Reiden ehe er sich umdrehte und ebenfalls in das Loch sprang. „NEIN!“, kreischte Reiden noch, doch da waren die Kinder zusammen mit dem Loch schon verschwunden. Inzwischen hatte die kleine Zukunftsfamilie mit ihrem neuen Verbündeten einen Durchgang geschaffen, der sie mit etwas Glück wieder nach Hause bringen würde. Möbius benutzte sein Eis, um den Boden zu härten und dann regelrecht aufzusprengen. Danach ließ er den Durchgang durch sein Wasser abschleifen, damit er sicher wurde. „Gehen wir.“, gab er sein frostiges Kommando und die ganze Familie folgte ihm etwas unbehaglich. „Glaubst du, wir können ihm wirklich vertrauen?“, wollte Joseph leise von seinem Schatz wissen, während er seine Kinder dicht bei sich behielt. Vor allem Subaru musste man immer genau im Auge behalten. Denn schon wieder ließ er neugierig seinen Blick schweifen. „Ich denke schon. Zumindest ist er mir sympathisch.“, meinte Papa Seto sofort. „Wieso wundert mich das jetzt nicht?“, grinste Joseph seinen Schatz an und bekam einen kühlen Blick zurückgeworfen. Tja, da war er also wieder, der alte Kaiba. Das konnte noch was werden…. Jedenfalls schafften sie es tatsächlich bis zu der Kapsel, von der die Kids gesprochen hatten. Aber die Enttäuschung war groß, denn sie war von Steinhaufen verschüttet. Hier und da blitzte etwas weißes darunter hervor. „Oh nein, sicher ist sie hin…“, befürchtet Jono sofort. Seine Eltern zweifelten ebenfalls daran, dass sie so nach Hause konnten. Aber ihr neuer Verbündeter war anderer Meinung. „Es ist noch völlig intakt.“ „Findest du nicht auch, dass es plötzlich viel zu still ist?“ Tristan, der sich ohne Waffe und Monster ziemlich hilflos vorkam, blieb dicht bei Bakura. Doch gerade diesem ging das mittlerweile echt auf die Nerven. Wieso musste ausgerechnet er sich mit so einer Nulpe rumschlagen. Noch ein Wort und er würde ihm….Grrr…Den Hals umdrehen und die dämliche Frisur gleich mit… Doch da Tristan keine Gedanken lesen konnte, hörte er in seiner Panik auch nicht auf, sich immer dichter an den Weißhaarigen zu hängen. Das ging so lange bis er auf den stehen gebliebenen Bakura drauf rannte und diesen somit explodieren ließ. „Verdammt, pass doch auf!“ Bakura sah mittlerweile rot. „Wenn du nicht sofort die Klappe hältst und vor allem Abstand, DANN VERGESSE ICH MICH!!!“ Tristan war klug genug diese Warnung nicht zu ignorieren. Also hielt er den Mund und rückte ein ganzes Stück von dem ehemaligen Grabräuber weg. Bakura atmete tief durch. „Ich bin Profi, klar? Wenn irgendwas auf uns zukommen würde, dann wüsste ich direkt…“ Weiter sprach er nicht, denn dann kam eben das, was er eigentlich hatte ansprechen wollen. „Scheiße!“, fluchte der Weißhaarige ausgiebig und zog sofort einen Spiegelschild aus seinem Deck, um das Gebäude zu schützen. Zum Glück waren sie vorbereitet. Aber das, was da auf sie zukam, waren nicht ein paar kleine Monster. Dort kam eine ganze Heerschar. Die Duell-Monster, die zuvor noch ein paar wenige gewesen waren, hatten sich vervierfacht und es sah so aus als wollten sie alles zu Schutt und Asche verarbeiten. „Was jetzt?“, hauchte Tristan geschockt und sah in das Dämmerlicht draußen, welches langsam aber sicher durch helle Attacken beleuchtet wurde. Aufschlag um Aufschlag auf das Schild musste Bakura allein durch seinen Willen abwehren. Denn sein Schild war nur so gut, wie seine Willensstärke. Zum Glück war der Weißhaarige ein echter Dickkopf. Sonst wären sie längst weg vom Fenster. Tristan wusste nicht wie er hier helfen sollte. Aber wozu war er dann mitgeschickt worden? Kaiba hatte sich doch sicher was dabei gedacht… Willensstärke. Stärke hatte er doch schon oft bewiesen. Er musste Bakura helfen. Der ehemalige Grabräuber ging indessen in die Knie. Schweiß tropfte von seiner Stirn auf den kalten Fliesenboden. Lange konnte er diese Übermacht nicht mehr abwehren. Egal wie gut er war… Tristan fasste einen Entschluss. „Ist mir egal was du denkst, aber ich muss dir jetzt auf die Pelle rücken!“ Beherzt fasste Tristan den Weißhaarigen am Arm und konzentrierte sich mit auf das Schild draußen. „Komm schon…“, murmelte er dabei immer wieder. Bakura hätte sicher ein Kommentar dazu abgelassen, aber er war zu schwach, um große Reden zu schwingen. Doch nach und nach wurde das Schild wieder stärker und weitete seinen Radius langsam aus. Die Monster, die erfasst wurden, raffte es hinweg. Stärkere noch nicht, aber sie wurden in weitere Ferne gedrückt. In diesem Moment war selbst Baukra um die Hilfe des anderen froh. Das hier war wirklich ein Spiel um Leben und Tod. Und eigentlich mochte der ehemalige Grabräuber solche Spiele, aber nur wenn er die besseren Karten hatte. Bei Tea und Yugi sah es nicht anders aus. Tea unterstütze ihren Yugi so gut sie konnte, aber auch für sie beide war es fast unmöglich durchzuhalten. Sie hofften nur, dass Seto und Joey vielleicht einen Weg finden würden… Lange konnten sie nicht mehr durchhalten. „Yugi, was ist mit den ganzen Leuten? Die zerstören doch die Stadt.“ Tea liefen Tränen übers Gesicht. Die schlafenden Menschen waren dem Angriff hilflos ausgeliefert. Yugi war aber genauso ratlos wie sie. Sie konnten nicht alles beschützen. Dieser eine Punkt war schon schwer genug. „Wir müssen einfach darauf hoffen, dass nachher alles wieder so ist wie zuvor…“ murmelte er nachdenklich. Schließlich stand die Zeit doch still. Aber was würde passieren, wenn diese weiterlief? Bei Tristan und Bakura machte sich Tristan auch diese Sorgen. Aber der Grabräuber sah das ganz nüchtern. „Wenn wir hier draufgehen, gehen die auf jeden Fall drauf, also kümmer dich um das Hier und Jetzt, Idiot!“ Es begann mit einem kleinen roten Lichtpunkt im Raum. Joey, der durch Setos Starre zuerst gar nichts bemerkte, hielt überrascht inne. Eigentlich hatte er nun Dom erwartet, aber das hier war was anderes. Ein Feind konnte es aber nicht sein… Das Licht war hell und warm. Selbst der völlig fertige Seto sah hoch. Der Lichtpunkt wurde größer und größer und dann…. standen dort plötzlich Mokuba, Noah und Ryou im Raum. Alle drei sahen sich fragend an. Phönix erschien in einem roten Lichtschein hinter ihnen. „Damit habe ich meine Aufgabe in eurer Welt erfüllt. Lebt wohl und bleibt wachsam. Noch einmal kann ich euch nicht helfen.“ Damit ging der schöne Vogel in scharlachroten Flammen auf und verschwand. Ein Verbündeter weniger, es blieben noch 3 andere, die ihre Aufgaben noch nicht erfüllt hatten. Doch das kümmerte Seto gar nicht. „Mokuba?“, krächzte er fragend. Seine Stimme hatte vom Schreien gelitten. Mokuba lächelte leicht. „He..“ Doch weiter kam er nicht, da hatte sein Bruder ihn schon fest an sich gedrückt und presste ihm fast die Luft ab. Fahrig strich der Braunhaarige seinem kleinen Bruder immer wieder über den schwarzen Schopf. Sicher um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte. Joey spürte wie ihm die Tränen hochkamen. „Wir dachten ihr…“ hauchte er immer noch geschockt. Aber dann nahm er sich Ryou vor und klopfte diesem lachend auf die Schulter. Noah stand etwas verloren im Raum, aber nur bis Seto den langen Arm ausstreckte und ihn zu sich zog. Somit hatte er beide Brüder in der Mangel, aber das machte keinem was aus. „Es geht uns gut, Seto.“, traute sich der Kleine irgendwann zu sagen und schob seinen Bruder mit leichtem Nachdruck von sich weg. Dieser hielt noch kurzzeitig an dessen Arm fest, ließ dann aber mit einem riesen Seufzer von ihm ab. Joey wusste, dass sie nicht zusammen waren…… Aber er ging trotzdem hin und legte dem Braunhaarigen eine Hand auf den Unterarm. „Es ist alles ok.“ Seto nickte nur kurz, aber sagen tat er nichts. Alle wussten, er stand noch immer unter Schock. Also beförderte Joey den Großen auf den nahegelegenen Stuhl und ließ ihn mal tief durchatmen. „Was ist eigentlich passiert?“, wollte Joey von den Überlebenden wissen und sah Noah ernst an. „Da war plötzlich dieses Riesenmonster und dann…BUMM!“ Mokuba nickte zustimmend. „Wenn dieser Phönix nicht gewesen wäre, dann…“ Der schwarze Wuschel sprach lieber nicht weiter, als er seinen großen Bruder ansah. Seto hatte eine leise Ahnung. „Schwarz?“, kam es ruhig, aber trotzdem noch rau von ihm. Mokuba nickte nur. „Daren…“ hauchte der Braunhaarige wütend und ballte die Hände zu Fäusten. „Was?“ Mokuba verstand kein Wort. „Wie kann das denn sein?“ „Er hat sich in ein Monster verwandelt?“, wollte Ryou wissen, der schon genug erlebt hatte, um diese Möglichkeit nicht auszuschließen. Seto nickte nur kurz, starrte aber zu Boden. „Was heißt das jetzt für uns? Dass mein Zukunfts-Ex mich umbringen will?“, fragte Joey verwirrt und schaute auch so in die Runde. Zwar hatte Seto ihm alles erklärt, aber genau verstanden hatte er dann doch nicht jedes Details. Wie auch…schließlich hatte er nicht all diese Dinge erlebt, so wie der CEO. „Nein.“, knurrte Seto wütend, schaute aber noch immer keinen an. „Er will mich fertig machen.“ „Bist du sicher?“, wollte Mokuba wissen. „Ich glaub nicht, dass er noch klar denken kann.“ Seto hob den Kopf und die blauen Augen brannten. „Aber noch klar genug, um euch zu finden!“ Alle sahen ein, dass er recht hatte. Doch dazu nicht genug, ging es draußen plötzlich richtig los. Überall hörten sie Monster brüllen und konnten Häuser zusammenbrechen sehen. Domino City wurde zum Trümmerhaufen und das bewies sich auch noch dadurch, dass Dom fast zerfetzt vor ihnen auftauchte. Joey erschrak fast zu Tode, als der zuvor so lebhafte Geist dicht neben ihm materialisierte. Seine Kleidung hing nur noch in Fetzen und er war von Wunden übersät. Nur noch sein Spazierstock war da, auf den er sich schwer stützte. „Nicht…viel…Zeit…“, schaffte er noch zu sagen, ehe er verschwand. Ryou warf einen kleinen Blick nach draußen. „Das sind tausende oder mehr Monster…“, meinte er fassungslos. Probleme über Probleme kamen da auf sie zu. In diesem Moment ploppte das Programm auf, dass Seto hatte laufen lassen. „Chronos…“, las Noah neugierig vor. „Gott der Zeit…Griechischer Gott…“ Es kamen noch ein paar andere Erklärungen, die mit der Göttergeschichte zu tun hatten, aber wohl nichts Brauchbares. „Na super.“, stöhnte Mokuba auf. „Und wie sollen wir es mit einem Gott aufnehmen?“ Ratlose Stille folgte. War jetzt alles verloren? Joey legte die Hände in die Taschen seiner Jacke und stutzte. Was war das denn? Eine Karte war darin und diese zog er nun heraus. Sein Rotauge sah ihm kampflustig entgegen. Joey steckte die Karte überrascht wieder weg. Irgendwie gab sie ihm Sicherheit. Auch wenn er nicht wusste weshalb, aber… Ob Dom… Dann drehte sich die Aufmerksamkeit wieder. Alle schauten den braunhaarigen Firmenchef an, der seinen Kopf in die Handflächen gestützt hatte und aussah, als würde er nachdenken. Vielleicht täuschte das aber auch. Was wenn er genauso verzweifelte, wie der Rest… Inzwischen glaubte keiner mehr, dass sie das alles so leicht überstehen würden… „Wir gehen.“, kam es plötzlich von dem CEO und er erhob sich so ruckartig vom Stuhl, dass alle erschrocken zusammenzuckten. „Aber Seto…“ Doch bevor Mokuba noch was sagen konnte, hatte dieser schon eine Karte gezückt. „Damit werden sie uns nicht sehen.“, erklärte er. Tatsächlich handelte es sich um einen Schutz, der einen vor seine Gegnern unsichtbar machte. Zumindest so lange der Anwender stark war und blieb. „Was nützt uns das denn?“, wollte Mokuba wissen. „Wohin willst du denn damit?“ „Wir müssen etwas tun, solange diese Schutzpunkte noch in Takt sind.“ Skeptische Blicke trafen ihn. „Seht mich nicht so an.“, gab er giftig zurück. Er hasste es, wenn man ihn anzweifelte, aber noch mehr hasste er es, sich diesmal absolut nicht sicher zu sein…..nicht sicher, dass sein Plan aufgehen würde. „Was hast du vor?“, fragte Noah sofort, dem es nicht schwer fiel jemandem zu vertrauen, der ihn befreit hatte. Er glaubte an Seto Kaiba. So sehr er ihn auch mal gehasst hatte und eifersüchtig gewesen war, so sehr mochte und vertraute er ihm jetzt. „Ich glaube, dass dieser PAH Gott, jedenfalls nicht allmächtig ist.“ Er schilderte wie Daren die Fassung verloren hatte und wie dadurch seine neue Kraft ins Schwanken geraten war. „Ich denke, dass dieser Boss ihn deshalb in dieses Monster, Norellhas, verwandelt hat, damit er nur ihm gehorcht. Außerdem wenn er so stark wäre, wieso kommt er dann nicht selbst und schickt diesen Idioten vor?!“ Seto hatte wohl recht. Das sahen alle ein. Irgendwas war da faul. Außerdem hatten sie diesen Kerl noch nie gesehen. Also konnte er, wo immer er auch sein mochte, nicht weg kommen. „Du meinst also. Wenn wir Daren alias Norellhas besiegen, wird es diesen Boss schwächen und wir haben noch eine Chance?“, fasste sein Bruder kurz zusammen. Seto nickte. „Das ist die einzige Chance, die wir haben….“ „Dann los.“, machte Mokuba ihnen Mut und wollte schon vor laufen, als Joey ihn aufhielt. „Ich will deinen Bruder nicht noch mal so geschockt sehen.“ Er warf Seto einen besorgten Blick zu, der diesem das Herz etwas höher schlagen ließ. „Es wäre sicher besser, wenn nur Seto und ich gehen würden.“ Doch diesmal war es komischerweise Seto selbst, der dagegen war, auch wenn er Joey dafür dankte, dass er sich solche Gedanken um ihn machte. „Nein. Es ist im Moment ganz egal, wo die drei sich aufhalten. Sieh doch hin….“ Er zeigte nur kurz nach draußen. Sie hatten Glück, dass die Monster sich auf die Schutzpunkte konzentrierten, sonst wären sie längst in Gefahr. „Wir müssen zusammenbleiben. Außerdem….“ Der Blauäugige holte einmal tief Luft bevor er etwas sagte, dass er sonst nie tat. „Ich brauche euch. Eure Kraft.“ Er deutete auf den Duellgürtel. „Ich weiß selbst nicht warum, aber deshalb hab ich die anderen auch in Pärchen weggeschickt. Es funktioniert, wenn man zusammen seine Kraft darauf konzentriert. Dann wird alles was man aufruft stärker.“ Er erinnerte sich noch gut an die Drachen, die er und sein anderes Ich in der Lage gewesen waren zu rufen. „Bist du sicher? Wir können dir alle helfen?“ Ryou war etwas verwirrt. Wie ging das denn? Aber Mokuba vertraute Seto natürlich. „Alles klar. Wir haben mit diesem Monsterchen so oder so noch ein Hühnchen zu rupfen!“ Und die Ansage passte zu einem Monster mit Flügeln schon ziemlich gut. Doch bevor es losging, ließ Seto sich eins nicht nehmen. „Joey, ganz kurz.“ Er deutete in die nahe Ecke. Joey folgte ihm verwirrt. „Ja?“ Doch mehr konnte er nicht sagen, denn da hatte der Blauäugige ihn schon an sich gezogen. Ohne Zögern drückte der Größere Joey einen Kuss auf die Lippen. Der Geküsste war hin und weg. Wo sie zuvor so böse unterbrochen worden waren, setzte der Blauäugige nun doppelt so intensiv wieder an. Seto ließ sich Zeit. Schließlich wusste er nicht, ob er sonst jemals wieder die Gelegenheit haben würde. Vorsichtig liebkoste er erst die Lippen des Blondschopfs, bevor er leicht stupsend um Einlass bat, den Joey nur zu gerne gewährte. Ihr Zungenspiel wurde schließlich leidenschaftlicher, bis sie sich nach Atem ringend lösen mussten. Danach warf Seto ihm noch einen heißen Blick zu, bevor er sich zum Rest gesellte, der brav gewartet hatte. Mokuab und der Rest waren nämlich klug genug den Mund zu halten. Noch leicht schwindlig folgte Joey schließlich, aber nicht um sich noch mal abschließend über die zuvor liebkosten Lippen zu lecken. So schnell würde er Setos Geschmack nicht vergessen. Ganz sicher nicht. Und so machten sich die Unsichtbaren auf den Weg. Dabei mussten sie nur aufpassen nicht an ein Monster zu stoßen, denn sonst wären sie aufgeflogen. Darens neues Ich zu finden, würde nicht so schwer werden. Schließlich zog dieser ganz allein eine Schneise der Verwüstung durch die Stadt. Wohl um sie aus ihrem Versteck zu locken und zu zeigen, wie gefährlich er war. Norellhas hatte nur noch eines im Sinn. Töten, schrie es in seinem Kopf und auch wenn er zuvor ein direktes Ziel gehabt hatte, so war er jetzt außer Rand und Band. Daren war in ihm längst verschwunden. Inzwischen blitzte und knallte es auch bei Joseph und seiner Familie Schlag um Schlag. Die durchgedrehten Monster waren längst auch bei ihnen angekommen. „Beeilt euch!“, schrie Joseph seinem Schatz zu, der mit Möbius versuchte den Untergrund zu verschanzen, währen Seto-san momentan nicht nur die ganze Unternehmung schützte, sondern auch seine Familie. Doch der erlösende Moment war gekommen. Der Gang zur Kapsel lag verschüttet da. Momentan waren sie also hoffentlich sicher und konnten schneller herausfinden, wie sie wegkommen konnten. Ihr neuer Verbündeter blieb bei ihnen, um sie abzuschirmen. Vor ihnen lag noch immer die eiförmige Kapsel, durch die sie gekommen waren. „Was jetzt?“ Ein bisschen ratlos war Jono schon. Sie waren ja nicht durch Zufall hergekommen. Das wussten sie jetzt. Aber wie zurück, wenn dieser ominöse Unbekannte sie nicht ließ? „Wartet.“ Seto-san hielt mitten im Tun inne. Eben hatte er noch die Kapsel untersucht und nun stand er völlig still und starrte ins Leere. Was die anderen nicht sehen konnte war…. …..sie hatten Norellhas gefunden. Riesig und bedrohlich stand er in der Luft und stank nach Tod und Friedhof. Bakura hätte das sicher gefallen. Aber die Kämpfer, die nun hier standen, rümpften angewidert die Nase. Daren war definitiv nicht mehr zu retten. Dieses Monster, hatte es zu Beginn noch ein wenig Widerstand gezeigt, hatte nun jede Menschlichkeit verloren. „Joey….“ Doch der Blondschopf wusste schon, was Seto wollte. Dom hatte ihm die Karte sicher nicht umsonst in die Tasche geschmuggelt – das wusste er jetzt - und nun würde sie auch zum Einsatz kommen. Seto zögerte keine Sekunde. Dafür war auch keine Zeit mehr. Während alle sich dicht zu ihm stellten, darauf achtend sich auch gegenseitig zu berühren und fest zu halten, rief Seto ihre Drachen. Zusammen erschienen dann in voller Pracht der Weiße Drache mit eiskaltem Blick und der schwarze Rotaugendrache gemeinsam, um für ihre Herren zu kämpfen. Der Schlächter des Todes wartete aber nicht. Noch ehe sich die Drachen richtig manifestiert hatten, griff er schon mit seiner tödlichsten Attacke an, die bereits beinahe Mokuba, Noah und Ryou dahingerafft hätte. Die Dunkelflamme war nicht heiß, sondern fühlte sich im Gegenteil eiskalt an…wie der Tod… Es wäre fast schief gegangen. Die Attacke raste auf die kleine Gruppe zu und im letzten Moment konzentrierten sich Seto und Joey aufs beschützen. Sofort stießen die beiden Drachen sich gegenseitig zur Seite. Mit den Flügeln stießen sie jeweils den anderen an, was sie aus der ersten Gefahrenzone brachte. Dann starteten sie einen Gegenangriff. Ihre gemeinsame Attacke war unglaublich stark. Die Gruppe hatte bei dem Schlagabtausch Mühe sich auf den Beinen zu halten. So heftig war die darauf folgende Explosion. Würden sie das schaffen können? Doch Zweifeln war tödlich und so machte Seto ihnen allen klar. „Hört auf euch Gedanken zu machen.“ Ernst sah er in die Runde. Die Drachen kannten ihre Aufgabe. Der Rest musste seine auch kennen, während die Monster über den Himmel rasten. „Es spielt keine Rolle was morgen ist.“, erklärte er ruhig und holte alle aus ihren dunklen Gedanken und Ängsten raus. „Ich bin mir sicher….“Er schaute seine Brüder an. „Morgen wird Mokuba dir einen mitternächtlichen Videoabend vorschlagen und dir tausend Sorten Chips anbieten, weil du doch soviel verpasst hast.“ Mokuba lachte auf, weil sein Bruder seine Pläne wohl bereits durchschaut hatte. Noah grinste breit. „Dein Bakura wird wie immer an dir dran hängen wie eine Klette und jeden dumm anmachen, der dir auch nur zu nahe kommen will…“, meinte er an Ryou gewandt, der sofort rot wie eine Tomate wurde und verlegen lächelte. Und an Joey richtete er folgendes: „Und wenn du nichts dagegen hast, dann…. Werden wir wieder in dieser öden Schule sitzen und du kannst mir sagen, was für ein dämlicher Eisklotz ich bin.“ Joey lächelte. „Die Zeiten sind vorbei, denke ich…. Aber bei der öden Schule mach ich mit.“ Er zwinkerte dem Braunhaarigen zu und dann… …begannen die Dachen sich zu vereinen. In einem himmlischen Reigen flogen sie beide erst umeinander herum. Immer schneller und schneller drehten sie sich, bis sie in einem hellen Leuchten verschwanden. Als die Gruppe die Augen wieder öffnete, war dort ein ganz neuer Drache. Er hatte schimmernde blaue Schwingen, war ansonsten schwarz und hatte blutrote Augen. Der Drache sah nicht nur gefährlich aus. Er war es auch, was er dem Schlächter, Norellhas, sofort bewies. Er griff an. Seine hellblauen Schwingen formten eine kristallene Kugel, die sich mit blauen und roten Lichtpunkten füllte. Aus dieser Kugel schoss er in schnellen Stößen dutzende Kristalle auf Norellhas ohne inne halten zu müssen. Immer mehr musste sein Gegner zurückweichen und gerade als Mokuba sich sicher war, dass sie siegen würden und ihre Kraft immer mehr in den neuen Drachen floss… …geschah das was kommen musste. Sonos hatte genug gewartet. Er hatte kein Gefühl für Leben und Tod und auch nicht für Zeit. Aber er wusste was sein Ziel war und so ließ er, um kein Risiko einzugehen, seine gesamte Kraft auf einmal los, als er spürte, dass etwas sein Ziel zu gefährden drohte…. Sofort ereignete sich alles auf einmal. Bei Tristan und Bakura konnten beide die Heerscharen nicht mehr aufhalten. Genau wie bei Yugi und Tea brachen sie erschöpft zusammen. Die Monster kreischten, nur um sich dann ohne Gnade auf die letzten beiden Punkte zu stürzen, die Domino vom Chaos schützten. Die Katastrophe war eingetroffen. ----------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und ihr nach all der Zeit dem Pittel noch folgen konntet. Über Anspornkommis freu ich mich natürlich total. Eure Schreiberling Kapitel 22: Der Kampf um die Zeit --------------------------------- Hallo ihr Lieben Ich muss zugeben, dass ich selbst etwas geschockt bin. Es ist bereits über ein ganzes Jahr her, dass ich an dieser Geschichte ein neues Kapi veröffentlicht hab. SCHOCK Aber so ist das nun mal, wenn man dem Studentenleben ade gesagt hat. ;) Ich hoffe, dass ihr mir verzeihen könnt. Gomen^^ Ich verspreche auch, dass nach diesem neuen Pittel nicht mehr viel fehlt, um die Story zu komplettieren. Auf jeden Fall (wenn es überhaupt noch jemand liest) danke, dass ihr mir bisher die Stange gehalten habt und mir so treue Fans wart. Daher hab ich nun wie immer die persönlichen Kommis an euch und eine kurze Zusammenfassung, was zuletzt passiert ist. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass es noch gefällt. @Pancratia: Vielen Dank, dass du es noch spannend findest. Ich muss zugeben, dass dieses letzte Kapi mir nicht grad leicht von der Hand gegangen ist. Man hat immer alles selbst so schön als Bilder im Kopf, aber es dann auch so zu beschreiben, dass alle anderen es verstehen. Gar nicht so einfach. Aber vielen lieben Dank für die gute aber auch schlechte Kritik. Mit dem Aufschrei wollte ich ja auch ein bisschen schocken und verwirren, also hat es ja doch geklappt. Außerdem kann er doch nicht immer die Fassung bewahren. ;) Klar hätte ich zwischen Seto und Joey noch etwas mehr die Funken sprühen lassen können, aber dazu war leider nicht die Zeit. Sorry. Aber dafür geht es ja jetzt endlich mal weiter. Ich wünsch dir viel Spaß und nochmals danke danke danke. @inulin: Also hier bin ich wieder. Und ich freue mich, dass du so lange durchgehalten hast. Die ENS ist natürlich auch schon bei dir, wenn du das hier liest. Ich muss zugeben, dass ich diesmal ja noch länger gebraucht hab, aber ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst. Danke für deine super lieben Kommis und viel viel Spaß beim weiterlesen. @ Ryuichi-Sakuma-: Muss schon sagen, dass das KC da vorne echt klasse aussieht. ;) Ich verspreche mal noch nichts, da ich sonst die Spannung vorweg nehme, aber es wird noch spannender, wenn das überhaupt möglich ist. Viel Spaß dabei und danke fürs durchhalten und das tolle Kommi. @ kia-chan23: Terrorzwerge gefällt mir super gut. HIHI Ich wollte dir auch schnell für dein Kommi danken und na ja. Ich sag mal so. Deine Angst ist berechtigt. Trotzdem viel Vergnügen und danke für deine Treue. @ Shakti-san: Danke, dass es dir gefallen hat und ja der Kuss war kurz, aber es war doch einfach keine Zeit zum Knutschen. Die Welt ist schließlich in Gefahr. Daher nun auch viel Spaß! @ dragonfly92: Ob es tatsächlich ein Happy End gibt, werde ich nicht verraten. Mal sehen, was du nach diesem Kapi darüber denkst. Aber ich wird so viel verraten, dass es nun nicht mehr weit hin bis zum Ende ist. Danke jedenfalls fürs Kommi und viel Spaß. @MaiRaike: Mach dir keine Gedanken, nicht nur du warst gegen den kurzen Kuss und ich hab ja auch noch ein bisschen was geplant. Aber auch an sich ist das letzte Kapi wirklich nicht mein bestes. Sorry sorry. Ich versuche mich in diesem Pittel zu bessern. Mal sehen wie es dir gefällt. Und auch dir Dankeschön^^ @Lady_Ocean: Diesmal bist du sowas von dicht dran an der Wahrheit. HIHI Bin schon gespannt, was du zu diesem Pittel sagst. Dir vielen vielen Dank für deine super Kommis bisher und ich hoffe, dass du auch noch hier liest. Ich selbst war ja fast gar nicht mehr auf Mexx wie ich zu meiner Schande gestehen muss. Aber nun freu dich und viel Spaß. @Sammy5522 und Möhre: Euch beiden danke ich natürlich für die ersten beiden Kommis zu diesem Kapitel überhaupt!!! Ich wünsche euch viel Spaß und auch diese kleinen Kommis sind für mich wie ein absoluter Höhenflug. Danke @all: Danke, dass ihr diese FF noch lest und ich wünsche euch ganz viel Spaß mit diesem Kapitel!!! ---------Zusammenfassung des letzten Teils: Während Yugi mit Tea und Tristan mit Bakura versucht haben die letzten Punkte zu beschützen, haben Mokuba, Noah und Ryou einen Angriff von Norellhas mit Hilfe von Phoenix überlebt. Möbius hat versucht Joseph und die anderen in die Zukunft zurück zu bringen, in dem sie die Kapsel unter dem Duell Dom erreichen. Klein Joey und Seto wurden von Reiden bedrängt und haben im wahrsten Sinne des Wortes den Halt verloren. Seto und Joey kamen mit Ryou, Mokuba und Noah dann als nächstes in den Genuss von Norellhas Wut und wurden in einen Kampf verwickelt. Aber dann (siehe weiterführend): --------------Was zuvor geschah: Immer mehr musste sein Gegner zurückweichen und gerade als Mokuba sich sicher war, dass sie siegen würden und ihre Kraft immer mehr in den neuen Drachen floss… …geschah das was kommen musste. Sonos hatte genug gewartet. Er hatte kein Gefühl für Leben und Tod und auch nicht für Zeit. Aber er wusste was sein Ziel war und so ließ er, um kein Risiko einzugehen, seine gesamte Kraft auf einmal los, als er spürte, dass etwas sein Ziel zu gefährden drohte…. Sofort ereignete sich alles auf einmal. Bei Tristan und Bakura konnten beide die Heerscharen nicht mehr aufhalten. Genau wie bei Yugi und Tea brachen sie erschöpft zusammen. Die Monster kreischten, nur um sich dann ohne Gnade auf die letzten beiden Punkte zu stürzen, die Domino vom Chaos schützten. Die Katastrophe war eingetroffen. --------------------------------------------------------------------------------------------- Als Seto die Augen wieder aufschlug, klangen ihm noch die Schreie seiner Mitstreiter und das Kreischen der Monster in den Ohren. Merkwürdigerweise fühlte er keinerlei Schmerzen, auch wenn er sich sicher war, dass ihr neues Monster von einem Moment auf den anderen in Stück gerissen worden war. Außerdem fühlte er genau genommen gar nichts….keine Schmerzen, kein Körpergefühl, keine Emotionen… Warum? „Sieht so aus als hätten wir verloren….“, flüsterte eine Stimme hinter ihm und als er sich umdrehte, erkannte er seine ältere Version, die ihren Blick auf etwas vor Seto geworfen hatte. Doch auch mit dem älteren Brünetten stimmte irgendetwas nicht. Er sah so….durchsichtig aus. Ähnlich wie der Pharao, der nur noch als transparentes Abbild seiner selbst erschien. Seto folgte dem Blick des anderen und erkannte sein Kinder-Ich auf dem Boden liegend. Der Kleine hatte seine Arme schützend um einen ebenfalls dort liegenden kleinen Blondschopf geschlungen. Den beiden ging es also im Gegensatz zu ihnen noch gut. „Was…was ist das denn hier…?“, fragte eine weitere Stimme neben den beiden Brünetten und als sie synchron die Köpfe drehten, standen dort niemand anderer als Joey und Joseph. Sie alle hatten nur eines gemeinsam. Keiner hatte einen wirklichen Körper mehr. Alle zusammen bis auf ihre kindlichen Ichs waren absolut transparent. „Tja. Ich würde mal sagen, dass wir na ja…“ Setos ältere Version deutete in den dunklen Raum hinein. Dort war ein leichter Nebel zu erkennen. Davor stand eine Gestalt in einem violetten Umhang und mit langem silbernen Haar. Und direkt vor dieser Person im Nebel waren Bilder zu erkennen. Das rechte Bild zeigte einen ehemals unterirdischen Gang, der nun völlig zugeschüttet war und aus dem kein Lebenszeichen mehr kommen konnte. Hier hatten noch bis vor kurzem die Kinder, Joseph und Setos älteres Ich versucht in ihre Zeit zurück zu gelangen. Nun deutete nur noch eine verschüttete Hand daraufhin, dass dort mal ein Mensch gewesen war. Diese Hand trug einen silbernen Ehering mit einem blutroten Stein in einer schwarzen Fasson. „Oh Gott, nein…“, hauchte Joseph und hielt sich geschockt die Hand vor den Mund, die eben jenen Ring nun in durchsichtiger Form trug. Seine Kleinen…seine Kinder….seine Familie. Tränen des Schocks rannen ihm von den durchsichtigen Wangen, während sein Mann einfach nur völlig starr da stand. Das durfte nicht wahr sein. Sie hatten…sie hatten es nicht geschafft… Auf dem zweiten Bild konnte man einen Zusammenschnitt der leblosen Körper von Yugi, Tea und Tristan, Bakura sehen, die alles versucht hatten, um ihre Punkte zu schützen. Doch nun lagen sie zwischen Trümmern begraben und völlig regungslos da. „Das ist nicht…“, brachte Joey mit zitternder Stimme hervor. „Wir haben doch noch nie verloren…nicht gegen Dartz, Pegasus, die Big Five… gegen keinen… Wieso?“ Er schüttelte stur den Kopf, so dass seine Mähne störrisch hin und her flog. Das konnte und wollte er nicht glauben. Bei allen Abenteuern, die sie bereits erfolgreich bestanden hatten, sollte es nun so zu Ende gehen? Aber das letzte Bild im Nebel zeigte das Monster Norellhas und Setos Körper aufgespießt von dessen Krallen. Blut tropfte mittlerweile nur noch langsam zu Boden. Doch auch am Boden war eine endlose Lache aus Blut, in der sich die leblosen Körper von Joey, Ryou, Mokuba und Noah befanden. „Wir sind tot.“ Es hatte keinen Sinn irgendwas zu leugnen. Seto wand seinen Blick von den grausigen Bildern ab. Er hätte Joey jetzt so gern in den Arm genommen, um ihn vor diesem Anblick zu schützen und ihm Trost zu spenden, aber die Möglichkeit hatte er in diesem Zustand einfach nicht. Sie konnten als körperlose Gestalten nur zusehen, was wesentlich grausamer war, als man es sich vorstellen konnte. „WIE KANNST DU NUR SO…SO…GEFÜHLLOS DAHERREDEN!“, brüllte ihn dafür Joey nun an und warf ihm einen solch hasserfüllten Blick zu, wie Seto ihn noch nie bei dem Blondschopf gesehen hatte. „DAS DA IST AUCH DEIN BRUDER!“ Er deutete zurück auf das Bild, wo man von Mokuba noch die schwarzen Strubbelhaare inmitten der Trümmer und Rinnsale aus Blut erkennen konnte. „Sie sind tot! TOT! SIE SIND ALLE TOT!“, schrie er nun noch lauter und spürte wie ihm die Tränen langsam die Wangen runterflossen. Zitternd ließ sich der Blondschopf zu Boden sinken und begann zu schluchzen. Er hatte nicht mal seinen Freunden sagen können, dass es ihm leid tat…wieso hatten sie sich nicht noch vorher versöhnen können. Wieso hatten sie so viel unnütz gestritten? Jetzt war alles zu spät. Sie hatten nicht mal Zeit gehabt sich zu verabschieden….und wenn sie hier verloren, dann bedeutete das, dass auch seine Schwester keine Chance hatte… Sein Herz zog sich bei diesem Gedanken noch ein Stück schmerzhafter zusammen. „Beruhige dich, Joey. Es ist noch nicht vorbei.“ Joey konnte Seto einfach nur anstarren, als ob er verrückt geworden wäre. „Was?“ „Er hat recht“, kam ihm sein älteres Ich zur Hilfe. „Wenn wirklich alles vorbei wäre, dann wären wir jetzt sicher nicht hier.“ Er deutete auf die beiden Kinder am Boden. „So lange die beiden noch da sind, haben wir noch eine Chance?“, fragte Joseph seinen Mann und dieser nickte lächelnd. Dieses Lächeln gab Joseph wieder Zuversicht. Joey allerdings konnte es kaum glauben. Waren denn alle verrückt geworden…. Sie waren durchsichtige Gestalten und was sollten zwei kleine Kinder schon ausrichten? Eben jene Kleinen wachten nun langsam auf. Joey-chan öffnete als erstes die Augen und schälte sich regelrecht aus dem Griff seines Freundes. Verwirrt sah er sich um. Es war schon vorher gruselig gewesen, aber nun dieser dunkle Raum und geisterhafte Nebel… Wer der Mann bei dem Nebel war, wollte der Kleine gar nicht wissen. Zitternd vor Angst versucht er Seto-chan wach zu bekommen. „Setooo?“, hauchte er dem anderen ins Ohr, während er leicht an ihm rüttelte. Er wollte auf keinen Fall bemerkt werden, aber leider drehte nun der Mann den Kopf. Seine Augen waren alt und pechschwarz. Er hatte langes silbernes Haar und einen ebensolchen langen Bart. Ein violetter Umhang mit blauem Innenfutter verdeckte größtenteils die blutrote Kleidung, die er trug. Doch was einem am meisten Sorgen machen sollte, waren die Ketten aus kleinen Zahnrädern, die sich um seinen gesamten Körper wanden und nun langsam in sich zusammenfielen. Etwas hatte den Mann hier gefangen gehalten und jetzt war es dabei zu zerbrechen. Seto-chan murmelte etwas im Halbschlaf und kam dann langsam zu sich. Ihm tat der Kopf weh, aber ansonsten war ihm durch den Sturz wohl nichts passiert. Er hätte von Anfang an wissen müssen, dass diesem Mister Reiden nicht zu trauen war. Moment, Sturz…. Wo war Joey? Panisch sah er sich um, aber als er den Blondschopf wohlauf sah, beruhigte er sich langsam wieder. Bis… „Unfähiger Menschenwicht!“, knurrte der Mann vor den Nebelschwaden und warf seinen Blick auf eine der dunkelsten Stellen im Raum. Reiden trat hervor und versucht sich so klein und unterwürfig wie möglich zu machen. „Es war ein unglücklicher Zufall, Master Sonos.“ „Schweig!“, donnerte Sonos und Reiden fror in der Zeit ein. Reglos wie eine Puppe stand er da. Seto, der hinter den Kindern stand, konnte es nicht fassen: „Dieser verdammte Mistkerl wusste von Anfang an Bescheid!“ Er spürte wie die Wut nur so in ihm hochkochte. Das bedeutete, dass sein Joey von Beginn an nur Mittel zum Zweck gewesen war… Die Kinder fühlten sich hingegen mit einem toten schwarzen Blick konfrontiert, den Sonos ihnen zuwarf. Der Mann war mehr als unheimlich und nur noch ein Fitzel der Ketten hielt ihn davon ab unbeschreibliches zu tun. Joey-chan schmiegte sich vor Angst bibbernd an Seto-chan. Sie waren definitiv in Gefahr. Was sollten sie jetzt tun? Dann tauchte plötzlich Falcos vor Sonos auf. Dies brachte den alten Mann dazu laut loszulachen. Falcos verzog keine Miene und wartete bis der andere aufgehört hatte. „Bist du fertig, Sonos? Ich bin hier um eine letzte Warnung auszusprechen.“ Sonos unterbrach den anderen sofort. „Warnung?!“ Er lachte noch einmal kurz auf. „Ich gewinne Falcos. Möbius hat bereits versagt und Phönix hat seine Kraft umsonst verbraucht. Und was Ragnarok betrifft, so wissen wir beide, dass er ebenfalls seine Macht benutzt hat, um die Verbindung der Zeiten aufrecht zu erhalten.“ Sonos warf einen Blick in Richtung der Kinder, wo auch Seto und der Rest in Geistergestalt standen. Dann hatte also ein weiteres Monster sie davor bewahrt entgültig zu sterben. Aber wozu? Falcos folgte dem Blick und schwieg. „Nichts kann mich mehr aufhalten. Es war ein Fehler mich hier einzusperren und zu glauben, dass es keine Möglichkeit gäbe mich zu befreien.“ Sonos Gesicht zierte ein siegessicheres Grinsen. „Und sobald auch die letzte Kette gebrochen ist, wird dieser schwarze Mistkerl es bereuen.“ „Der schwarze Magier hat nur getan, was er musste. Du hattest schließlich vor unsere Welt völlig zu vernichten.“ Falcos warf dem Mann einen traurigen Blick zu. „Nicht ich bin es, der unsere Welt in den Abgrund stürzen lässt. ER IST ES DER SICH VON EINEM MENSCHEN ZUM SKLAVEN MACHEN LIESS!“ Sonos war die Wut nur zu gut anzusehen und der Nebel um ihn verdichtete sich. „Durch die Menschen wird unsere Welt zusammengehalten und…“, versuchte Falcos den anderen noch ein letztes Mal zur Vernunft zu bringen. Aber er wusste, dass es zwecklos war. Zu sehr hasste der andere die Menschen. „NEIN!“ Sonos ließ seiner Kraft freien Lauf und Falcos wurde von einer Energiewelle getroffen und nach hinten gerissen. „Sie sind es, die Witzfiguren aus uns machen….Spielkarten mit widerlichen Bildern, die nichts mit uns gemein haben. UND SIE SIND SCHWACH!“ Joey konnte es kaum glauben, aber plötzlich wurde es ihm völlig klar, mit wem sie es hier zu tun hatten. „Der Zauberer der Zeit…“, hauchte er geschockt. Die Karte, die ihm schon immer geholfen hatte, war in Wahrheit dieser Mann mit den toten Augen, der sie alle vernichten wollte. Er hatte sich noch nie so verraten gefühlt. Dabei hatte er seine Karten….seine Monster immer wie Freunde behandelt. Und auch Seto verstand, wieso dieser Zauberer, der so lange nichts unternommen hatte, nun aufgewacht war. Der Pharao hatte in die Zeit eingegriffen und er selbst hatte Joseph in der Zukunft geraten diese Karte zu nutzen, um alles wieder auzubauen. Es war falsch gewesen. Sie hätten nicht mit der Zeit spielen sollen… Falcos rappelte sich langsam wieder hoch. „Zerstörst du diese Welt, zerstörst du auch unsere Welt.“, versuchte er seinem alten Freund klar zu machen, aber Sonos wollte es nicht einsehen. „Ich bin der Herrscher über alle Zeit! Ich kann alles gestalten, wie es mir gefällt. Und als erstes werde ich die Welt der Menschen für immer von unserer trennen. Wir waren lange genug die Spielzeuge der Menschen, Falcos. Es ist ein für alle mal zu Ende.“ Er warf einen eisigen Blick auf seinen ehemaligen Freund. „Und wenn du nicht für mich bist, dann bist du gegen mich…“ Falcos nickte nur. Es hatte keinen Sinn gegen Sonos in diesem Zustand anzutreten. Er war ohne die anderen nicht mehr stark genug etwas gegen diesen Zauberer auszurichten. Genau wie damals. -------------------------------------Flashback------------ „Muss er wirklich in der magischen Nichtsdimension eingesperrt werden?“ Phönix fühlte größtes Mitleid für Sonos, der immer ihr Freund gewesen war, nein ein Teil von ihnen. Der Rat der Magier hatte sich entschlossen den Zauberer der Zeit zu verbannen, so dass er keinen Schaden mehr anrichten konnte. „Es gibt keine andere Möglichkeit.“ Der schwarze Magier schüttelte bedauernd den Kopf. „Seine Kraft kann nur dort nicht wirken.“ Falcos nahm Phönix tröstend in den Arm, der zu weinen begann. „Aber vielleicht könnten wir noch einmal mit ihm reden und…“ „Zum Reden ist es zu spät.“, warf Ragnarok ein. „Du weißt, dass viele der Drachen seinetwegen tot sind.“ Es stimmte. Die Drachen hatten ihr Leben gegeben, um das Gleichgewicht der Zeit wieder herzustellen, denn sie waren die magischsten Geschöpfe überhaupt. „Es ist entschieden. Der Zauberer der Zeit, Sonos, wird für immer in die magische Nichtdimension verbannt.“ Der schwarze Magier ließ seine Magie wirken und Sonos verschwand in eine Dimension, in der er kein Unheil mehr anrichten konnte. Falcos und die anderen Monster verfielen in trauriges Schweigen. --------------------------Flashback Ende------------------------------ Falcos sah sich um und heftete seinen Blick auf den kleinen Seto und Joey. „Jetzt ist es an euch.“, waren die letzten Worte bevor er verschwand. Sonos starrte eine Weile auf die Stelle, an der Falcos verschwunden war. Dann ließ er Reiden aus seiner Starre erwachen. „Letzte Chance, Diener. Ich habe dich vor dem Tod bewahrt und nun wirst du diese Kinder für mich erledigen.“ Reiden wusste, dass er keine andere Wahl hatte. Es stimmte, dass er vor einigen Tagen fast tot gewesen wäre. Ein LKW war auf der Straße auf ihn zugerast und dieser Mann hatte ihn von einem Moment auf den anderen dort fortgeholt. Reiden wusste, dass er tot sein müsste und so hatte er von dort an den Befehlen dieses Mannes gehorcht. Natürlich hatte er sich nicht gewünscht Gefühle für Joey zu entwickeln, aber leider war es so gekommen. Außerdem…war er ein Mörder? Sein Leben gegen das von zwei Kindern? Und dann? Sonos hatte alles zerstört. Die Bilder im Hintergrund bewiesen das. Wohin sollte er gehen, wenn er die Aufgabe erfüllt hatte, die Sonos von ihm forderte. Davon mal abgesehen, dass er nicht mal die Hälfte von dem begriff, was eigentlich hier passierte. Reiden sah die beiden Kinder mit einem traurigen Lächeln an und schüttelte dann langsam den Kopf. „Nein.“ Sonos machte diese Antwort geradezu rasend. Wieso konnten die Menschen nicht einmal das tun, was sie sollten?! „Wie du willst!“, knurrte er wütend und mit einer kurzen Handbewegung setzte er für Reiden die Zeit wieder in Gang, die er zuvor angehalten hatte. Es gab keinen LKW in diesem Raum, aber es war als wäre Reiden von einem getroffen worden. Für einen Moment wurde der ganze Körper eingepresst, Knochen knirschten, dann ein furchtbares Knacken. Reidens Kopf wurde in einem unnatürlichen Winkel nach hinten gebogen. Seto-chan war klug genug Joey-chan an sich zu ziehen, ihm den Blick zu versperren und dem Horror den Rücken zu zudrehen. Das änderte aber nichts daran, dass man die Geräusche von knackenden Knochen nicht ausblenden konnte. Beide Kinder zitterten und hielten sich gegenseitig fest. Sie wünschten sich irgendwo anders zu sein, nur nicht hier in diesem fürchterlichen Albtraum. Joey und der Rest standen wie erstarrt. Mit was für einem grauenvollen Monster hatten sie es hier nur zu tun? „Damit fehlt nur noch ein kleines Problem…“ Sonos war noch immer an Ort und Stelle von den letzten Ketten gefesselt. Aber das bedeutete nicht, dass er nichts tun konnte. Er heftete seinen Blick auf die beiden zitternden Kinder. Joey-chan hatte Tränen in den Augen vor Angst. Seto-chan wusste nicht weiter. Er war noch ein Kind. Wie sollte er Joey vor diesem Verrückten beschützen…. Wie sollte er je zu Moki zurückkommen? Seto-chan wusste nur eins. Er durfte jetzt nicht aufgeben. Genauso wie er es seinem kleinen Bruder versprochen hatte, musste er alles versuchen. Also stand er auf und zog Joey-chan mit sich hoch. „Können…können wir ihnen denn nicht irgendwie helfen?“ Joey konnte es nicht ertragen, dazu verdammt zu sein, zuzusehen, wie sein jüngeres Selbst wahrscheinlich jeden Moment von diesem Mann…. „Lauft, lauft weg!“, versuchte nun auch Joseph auf sich aufmerksam zu machen. Aber seine Hand glitt nutzlos durch den Körper der Kinder hindurch. „Sie hören uns nicht.“ Fassungslos starrte er seinen Mann an, der nur mit müden blauen Augen zurücksah. „Wir sind nur noch hier, damit der Zauberer der Zeit nicht sofort entkommen konnte, Joseph. Wir können ihnen nicht helfen.“ Wimmernd ließ sich Joseph auf die Knie sinken. Sein Schatz versuchte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter zu legen, aber weil das nicht möglich war, ließ er sie einfach in der Luft kurz über der Schulter des anderen schweben und hoffte, dass Joseph diese Geste verstand. Joey warf Seto einen Blick zu. „Du hast doch sonst immer irgendeine Idee…“ Seto schwieg nachdenklich. Er hatte die Arme verschränkt und da er irgendwie einfach nichts fühlte, machte er sich auch keine Gedanken und stand teilnahmslos da….er verstand es nicht… Sein Kopf war völlig leergefegt. Er machte sich nicht mal mehr Sorgen um die Zukunft. Sie war ihm einfach egal. Selbst wenn er in diese großen braunen Hundeaugen sah, dann…fühlte er gar nichts. Nicht das geringste… Jeden Moment konnte Sonos sein vergangenes Selbst töten und damit alles auslöschen…aber es war ihm gleichgültig. „KAIBA!“, schrie Joey ihn voller Verzweiflung an, aber der Brünette heftete seinen Blick nur wieder auf Sonos. Im Hintergrund fielen weitere Kettenglieder klirrend zu Boden. Der Nebel wurde immer dicker und die Bilder, die noch vor kurzem Domino gezeigt hatte, zeigten nun etwas völlig anderes. Dort war eine andere Welt zu erkennen. Eine Welt, die in dunkle Wolken gehüllt war und in ihr waren jene Kreaturen, die alle nur von den Bildern der Duell Monster Karten kannten. Dort flohen Elfen, Krieger, Tierwesen und menschenähnliche Monster vor der Dunkelheit, die bedrohlich näher kam. Was immer Sonos mit Domino angestellt hatte, passierte gleichzeitig auch dort. Setos Blick heftete sich auf den Zauberer der Zeit und versuchte irgendetwas zu überlegen, was sie noch tun konnten. Aber sein Kopf war leer. Hinter dem Zauberer manifestierte sich im Nebel langsam noch etwas neues. Eine pechschwarze Gestalt richtete sich wie in Zeitlupe auf. Sie sah wie wandelnder Teer aus, der sich langsam Sonos näherte. Seto versuchte sich krampfhaft zu erinnern, wer diese Gestalt war. Aber es fiel ihm so schwer. Sonos bemerkte nicht, was sich hinter ihm langsam aufrichtete und seine teerigen Arme nach ihm ausstreckte. Aber die Kinder sahen es und Seto-chan, der nur auf einen Augenblick zur Flucht gewartet hatte, packte Joey-chan fest bei der Hand und lief los. Nur weg von den Mann mit den toten Augen. Schwarze Arme schlangen sich um Sonos Hals und der Mann gab ein unmenschliches Kreischen von sich, als er versuchte nach dem Monster zu packen, das sich von hinten wie ein schwarzer Umhang um ihn schlang. „DOM!“ Seto verstand nun endlich. Das war Doms momentane Gestalt und wenn Dom als Geist einer Stadt den Zauberer schnappen konnte, dann musste es doch auch für sie alle möglich sein. Sofort setzte der Brünette zum Spurt an. Joey und der Rest verstand. Auch sie liefen los. So schnell sie konnten, warfen sich alle mit der ganzen Kraft, die ihnen noch blieb, auf den alten Zauberer, der versuchte so schnell wie möglich die letzten Kettenglieder zu zertrennen, um diese Geister endgültig zu vernichten. Während Seto, Joey und ihre Zukunftsversionen sich regelrecht in den Mann verbissen und ihn mit allem was sie hatten, zurückhielten, konnte man die Kinder wegrennen hören. Doch plötzlich blieb Seto-chan überrascht stehen. Vor ihnen war eine weitere Gestalt erschienen. Leichtes goldenes Leuchten umgab diese Person. Das Leuchten war warm und vertrauenserweckend. Auch wenn er diese Person noch nie gesehen hatte, wusste er sofort, dass sie helfen wollte. /Lauft in den Nebel, schnell!/, konnte der Pharao noch sagen bevor er wieder verschwand. Joey-chan sah seinen Freund an und als dieser nickte, drehten sich die beiden um und rannten direkt in den Nebel hinein, der ihre Körper schon nach ein paar Sekunden völlig umschloss. „NEEEEIIIIIINNNN!“, hörten sie den Zauberer der Zeit hinter sich schreien, als er die Schemen der Geister um ihn in Stücke riss. Setos Geistergestalt schaute in die braunen immer schneller verschwindenden Augen der Person, die er liebte. Mit bebenden Fingern versuchte er noch ein letztes Mal die Hand des anderen zu erreichen. Ein Lächeln schlich sich auf seine sonst so starren Züge und Joey verlor sich in den tiefen blauen Augen bevor er ebenfalls seine verschwindenden Finger ausstreckte. Doch sie waren beide so schwach und müde. Bevor sie völlig verschwanden, schafften sie es nur noch die Fingerspitzen ganz kurz zu berühren bevor beide mit einem letzten Hauch des Namens des jeweils anderen dahinglitten. Dann zerbarsten auch die letzten Kettenglieder, die das Monster zurück gehalten hatten und mit klauenartigen Händen versuchte er die fliehenden Kinder zu erreichen. Voller Hass kroch Sonos den beiden nach und streckte seine immer größer werdende Monstergestalt nach den Kleinen aus. Aber beide waren nicht allein. Dort inmitten des Nebels warteten bereits weitere Hindernisse auf Sonos in Form von allen, die eigentlich tot sein sollten. Yugi, Tea, Bakura, Ryou, Tristan. Gemeinsam stellten sie sich Sonos in den Weg. „Haltet ihn fest! Wir müssen ihn so lange wie möglich aufhalten!“, rief Yugi und seine Freunde reagierten sofort. Sie bildeten eine regelrechte Wand, als Sonos auf sie zuschoss. „Seto..?“, wimmerte Joey-chan neben dem Blauäugigen. Doch dieser hielt Joey nur noch mehr fest. „Lauf weiter! Wir kommen wieder nach Hause!“ Seine Lungen brannten und seine Beine fühlten sich mit jedem Schritt immer schwerer an. Aber er durfte nicht nachlassen. Er spürte wie seine Hand immer kälter wurde, aber er klammerte sich an Joeys Hand so sehr er nur konnte. Tränen liefen ihm über die glühenden Wangen. Wie lange mussten sie noch laufen? Jeden Moment konnten Sonos Klauenhände sie erreichen und dann würde er Moki nicht wiedersehen. Aber er musste doch zu Moki zurück. Er musste einfach. Mit einem erschrockenen Aufschrei fiel Joey-chan zu Boden. Schmerzhaft schlug er sich dabei die Knie auf und seine freie Hand, mit der er sich versucht hatte abzufangen, schmerzte fürchterlich. Joey-chan begann zu wimmern vor Schmerz und Erschöpfung. „Nein, bitte… Du musst aufstehen!“, flehte der Brünette ihn an. „Wir müssen schnell weg!“ Hinter ihnen schrie das Monster triumphierend auf. Das konnte nur bedeuten, dass es jeden Moment auftauchen konnte. „Joey bitte…“ Seto versuchte dem Blondschopf aufzuhelfen. Aber seine eigenen Arme und Beine schmerzten von der Kälte um sie herum und die Angst schnürte ihm die Luft weg. Joey versuchte sich wieder aufzurappeln, aber seine Knie taten so weh und auch sein Gesicht war tränenverschmiert. „Ich…icchh kaannn nicht mehr…“ Seto verstand, dass es keinen Sinn hatte. Wohin sollten sie noch fliehen? Der Weg hatte hier keine wirkliche Richtung. Es gab kein Licht am Ende des Tunnels, das Rettung versprach. Alle anderen hatten nichts ausrichten können und er konnte auch nicht mehr weiterlaufen. Schützend kniete er sich zu Joey auf den Boden und schlang die Arme um ihn. „Es tut mir leid, Joey.“, flüsterte er dem Blondschopf ins Ohr und konnte den aufgeregten Herzschlag des kleineren spüren, im Gleichtackt mit seinem eigenen hämmernden Pochen. Als der Blauäugige den Kopf hob und in die großen tränenverschleierten honigbraunen Augen des anderen sah, wurde Seto auf einmal ganz ruhig. Sein Herzschlag beruhigte sich langsam wieder und er atmete nochmal tief durch. Hier in diesem letzten Moment mit Joey an seiner Seite fühlte er sich irgendwie trotz der ganzen ausweglosen Situation….glücklich. Eine Träne lief ihm über die Wange, als er seine kleine Hand hob und diese an Joeys von der Anstrengung gerötete Wange legte. Dieser sah ihn nur überrascht an, als der Daumen des Brünetten sanft über seine Wange strich. Setos Finger fühlten sich so klamm und kalt an, wie seine eigenen, aber es war irgendwie trotzdem angenehm. Ihre Blicke verwoben sich regelrecht ineinander und ihre Herzschläge klangen ihnen laut in den Ohren. Ein stetiges Pochen, das im Einklang schlug. Nun wieder ruhig und ohne Angst, so als gäbe es diesen Ort und seine Bedrohungen gar nicht. So als…gehörten ihre Herzen zusammen. Und auch wenn Setos kindliches Selbst es nicht verstand, er fühlte sich in diesem einen Moment so sehr zu dem Blondschopf vor ihm hingezogen, dass es fast weh tat. Langsam schloss er die glänzenden blauen Augen und Joey tat es ihm nach. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ganz vorsichtig näherten sie sich einander. Sie konnten schon den Atem des anderen auf den Lippen spüren. Ein sanfter Hauch. Nur noch ein wenig… Und gerade als sie ihre Lippen aufeinanderlegten, schlug der Zauberer seine silbrigen Krallen in die kleinen Körper vor ihm. Ein grausiger Aufschrei dreier Personen und dann herrschte Stille in der Dunkelheit. ------------------------------------------------------------------------------------ Der böse Cliffhänger tut mir jetzt schon super leid. Aber ich kann es mir einfach nicht verkneifen. Ich werde auch diesmal nicht ewig abwarten. Versprochen. Es geht so schnell als möglich weiter, denn nun wird es sich wieder leichter schreiben lassen. Danke fürs lesen. Eure Schreiberling Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)