Einmal Gegenwart von Schreiberling (Fortsetzung von "Einmal Zukunft und zurück"; Pairing: S & J) ================================================================================ Kapitel 7: Zielausrichtung -------------------------- Guten Morgen liebe Sorgen, seit ihr auch schon alle da? Bin gerade erkältet, die Grippewelle hat mich. Aber ich kämpfe tapfer weiter!!!!!! Daher: Hallo. Es freut mich, dass ihr wieder bei Schreiberling TV eingeschaltet habt und hiermit präsentiere ich euch das nächste Kapitel von meiner FF.^^ * Applaus anschalt * Ich weiß ja, dass es lange her ist, als ich das letzte Kapi on gestellt habe, aber bitte: GNADE * auf den Boden werf und bettel, Scheinwerfer draufhalt * Es tut mir unendlich leid. * traurig Musik ab * Aber......... * Trommelwirbel * Hiermit gebe ich euch nicht nur dieses Kapi, sondern auch einen kleinen aber feinen Hinweis. Bitte schaut doch mal auf meinem Stecki vorbei, da steht noch was interessantes. * verbeug * Hab euch alle ganz doll lieb und danke für die letzten Kommis. Ich hoffe, dieses Kapi findet auch eure Zustimmung. VLG * Blumensträuße ins Publikum werf * Ihr seid die besten!!!!!!!! ------------------------------------------------------------------------------- Vor der Kaiba Corp. hatte sich die Lage langsam wieder beruhigt. Sowohl die Polizei als auch alle Reporter waren bereits verschwunden. Dafür standen noch immer einige Schaulustige vor Ort, als zwei ganz bestimmte Personen eintrafen. Ohne Scheu betraten sie gemeinsam die Eingangshalle der Firma und gingen zielstrebig zum Empfangsschalter. „Guten Morgen.“, lächelte der größere der beiden Personen lieb und die junge Frau hinter dem Schalter strahlte zurück. Miss Grey war sofort mehr als angetan von ihrem neuen Besucher. Man sah nicht all zu oft einen gutaussehenden Jungen mit solch schönen blauen Augen.........wenn er doch nur nicht dieses dumme Cappi tragen würde....... Miss Grey lächelte zuckersüß und rückte ihre ein wenig durcheinander geratenen Haare zurecht. Der letzte Vorfall hatte eben so seine Spuren hinterlassen. „Einen wunderschönen guten Tag.“, schmeichelte sie sofort los. „Womit kann ich denn behilflich sein?“ Sie war sich wahrscheinlich gar nicht richtig bewusst, wie zweideutig das rüberkam. Aber der Junge vor ihr ließ sich nicht beirren. „Wir möchten gerne zu Seto Kaiba.“ Und weil er sich auskannte, setzte er noch keck hinzu. „Wir haben einen Termin.“ Miss Grey war erst mal völlig perplex. Diese beiden sollten einen Termin haben? Sie linste an dem hübschen Kerl vor ihr vorbei und besah sich den kleineren Jungen mit den braunen Haaren und den ebenso gutmütigen rehbraunen Augen. „Nun.......“, meinte sie immer noch freundlich aufgrund einer solchen Dreistigkeit. „Selbst wenn sie beide einen Termin hätten....... Herr Kaiba ist nicht im Hause.“ Der Blauäugige vor ihr schien sichtlich überrascht. „Sehe ich das richtig? Seto Kaiba, der normalerweise Tag und Nacht hier arbeitet, ist nicht da???“ Totale Ungläubigkeit zeichnete sich auf seinen Zügen ab. „Das haben sie ganz richtig verstanden. Es wundert mich, dass sie es nicht schon längst mitbekommen haben......“ „Was mitbekommen?“, fragte der Braunhaarige nun misstrauisch und beide Jungen sahen sich zweifelnd an. „Seto Kaiba wurde vor wenigen Stunden ins Krankenhaus gebracht.“, gab Miss Grey etwas pikiert zurück. „WAS?!“, kam es von beiden wie aus der Pistole geschossen. „Was ist mit ihm?“ „Geht es ihm gut?“ Der Größere hatte beide Hände auf den Schalter geknallt und beugte sich sichtlich geschockt zu Miss Grey rüber. Diese wich erst mal entsetzt nach hinten aus. Sie war über diese Art von Gefühlsausbruch nun völlig irritiert. Weshalb machten sich ausgerechnet zwei Personen, die sie nie zuvor gesehen hatte, so viele Sorgen um Herrn Kaiba? „Ich kann ihnen leider keine Auskünfte darüber geben......“, blockte sie gleich ab und versuchte ihre Fassung wieder zu gewinnen. Heute war wohl nicht ihr Tag.... „Aber.....“ Der Kleine vor ihr schien den Tränen nahe und so langsam regte sich ein merkwürdiger Verdacht in ihr. Bildete sie sich das nur ein oder sahen die beiden vor ihr, ihrem Chef zum Teil ziemlich ähnlich.......... Diese blauen Augen des Großen und die braunen Haare des kleinen Jungen vor ihr...... Außerdem....... Irgendwie erinnerte der Kleine auch an Mokuba mit den Haaren, oder? Doch bevor sie noch etwas fragen konnte, hatte der Große sich den Kleinen geschnappt und rannte zum Ausgang. Einige Minuten geschah gar nichts, außer dass Miss Grey nachdenklich vor sich hinstarrte. Sie kam aber zu dem Schluss, dass sie sich die beiden Besucher nicht nur eingebildet hatte. Was natürlich wesentlich besser gewesen wäre. Wie dem auch sei, Pflicht war Pflicht. Miss Grey griff zum Telefon. „Natase.“, meldete sich die Stimme der älteren Dame, die das Vertrauen des Chefs schon seit Jahren genoss. „Frau Natase, hier ist Miss Grey.“ Die junge Empfangsdame überlegte kurz, wie sie es sagen sollte, aber dann fiel ihr Blick auf die unzähligen Überwachungskameras. Vielleicht musste sie es ja gar nicht erst erklären. „Hätten sie kurz Zeit? Es gibt hier ein schwerwiegendes Problem, das die gesamte Firma in Verruf bringen könnte.“ Frau Natase am anderen Ende der Leitung stöhnte genervt auf. „Es ist immer dasselbe. Ein Unglück kommt selten allein. Ich bin schon unterwegs.“ Miss Grey legte zufrieden mit sich selbst auf. Nun würde sie das Privileg haben, der Firma einen wirklich großen Dienst erweisen zu können und ihr Chef würde dies sicher zu schätzen wissen. Ein breites Lächeln legte sich auf ihre sonst so emotionslosen Züge. „Meinst du, dass es ihm gut geht?“, fragte der Kleine besorgt und versuchte mühevoll mit seinem älteren Bruder Schritt zu halten. „Ja. Den haut so schnell nichts um.......“, meinte der Ältere sofort, aber ein wenig klang der Zweifel aus seinen Worten heraus. „Was mir auch Sorgen macht, ist diese Frau am Schalter. Die hat mich so komisch angesehen.....“ „Denkst du, sie hat was gemerkt?“ Dem Braunhaarigen gefiel diese Vorstellung nicht. Sie hatten schließlich vor gehabt, keinen Ärger zu machen und in diesem Sinne nicht erkannt zu werden. „Weiß nicht so recht.......“ Aus dem Älteren war nun kaum mehr was rauszukriegen, so tief schwelgte er in Gedanken. „Wir gehen jetzt erst mal zum Krankenhaus, oder?“, wollte der Kleine wissen, der die Richtung, die sein Bruder einschlug nicht richtig abzuschätzen wusste. Er konnte sich nicht erinnern, dass sie diesen Weg vorher auch genommen hatten, als sie Joey zum Krankenhaus gefolgt waren. „Nein. Wir gehen nicht dahin.“ „Aber.......“ „Jetzt denk doch mal nach.“ Der Große blieb stehen und sah den Kleinen beschwörend an. „Was bringt es uns zum Krankenhaus zu gehen? Wir würden dort nur unnötig Aufmerksamkeit auf uns ziehen und sagen würden die uns eh nichts. Wir gehören nicht zu seiner Familie, verstehst du?“ Der Kleine nickte. „Hast recht.“ „Weiß ich doch.“, meinte der Große nun grinsend und ging weiter, wobei ihm sein kleiner Bruder folgte. „Wohin gehen wir denn dann?“, wollte dieser wissen und bekam auch sogleich eine Antwort. „Nach Hause, natürlich.“ Während Mokuba losgeeilt war um Yugi zu Seto zu bringen und nebenbei noch etwas zum Anziehen für seine beiden Brüder zu besorgen, hatte Noah noch ein paar Fragen an seinen neuen großen Bruder. „Seto?“ „Hm.“, meinte dieser einsilbig. Seit Mokuba ihm das Schreiben gegeben hatte, war er kaum mehr ansprechbar. „Kann ich dich was fragen......“ Seto tauchte aus seinen Gedanken auf und schaute seinem Gegenüber in die hellblauen Augen. „Natürlich. Was ist denn, Noah?“ „Vielleicht ist es nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt wo du andere Probleme hast, aber.......“ „Ich hab Zeit, bis Muto hier ist.....also schieß los.“ Noah atmete tief durch. Er meinte die Antwort schon zu kennen, aber dennoch wollte er Gewissheit. Davon hing ab, ob Seto ihm vertraute oder nicht. Jedenfalls war dies seine Version der Dinge. „Eigentlich sind wir beide doch gleich alt........“ „Ja?“ Seto schaute ihn fragend an. „Ich hab mich gefragt......ich meine......“ „Hör mal.“ Seto seufzte kurz auf. „Wenn wir wie Brüder miteinander auskommen wollen, dann solltest du mir auch vertrauen. Egal was du fragen willst, es ist in Ordnung. Ok?“ Noah nickte kurz und fuhr mit neuem Mut fort. „Wieso bin ich nicht körperlich so alt, wie na ja...ich es eigentlich wäre.....“ Seto, der sofort merkte, dass Noah dieses Thema auf der einen Seite wichtig war, auf der anderen Seite aber schwer fiel, dachte kurz nach. „Ich denke mal.....“ Seto grübelte kurz nach. „Also genau kann ich es dir nicht sagen. Aber es gibt sicher verschiedene Gründe. Auf der einen Seite hab ich dir doch erzählt, dass dazu meine Energie benutzt wurde......“ Noah nickte. „...dazu muss ich glaub ich sagen, dass ich es nicht länger ausgehalten hätte, ohne selbst Spuren davon zu tragen. Dann ist da aber noch dieser Pharao......“ Noah sah seinen Bruder fragend an. Von Atemu hatte er ja schon gesprochen, aber was hatte er nun damit zu tun? „.....ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie glaub ich, dass irgendeine Absicht von ihm dahintersteckt. Das ist doch bei dem immer so......“, murmelte Seto mehr zu sich selbst, als dass er mit Noah sprach. „Ich komme nur nicht drauf, welche.....“ Seto, der wieder in Gedanken abdriftete, merkte Noahs zweifelnden Blick gar nicht. „Dann ist es nicht weil......weil du denkst, dass ich deine Firma übernehmen will oder so...“, flüsterte er leise, so dass man es kaum hören konnte. Seto spitze die Ohren. „Was?“ Völlig perplex sah er zu seinem neuen Bruder rüber, der ziemlich kleingekauert da saß. „Noah.. Wie kommst du nur auf so eine Schnapsidee?!“ Noah wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich dachte nur.......“ „Hör mir mal zu. Selbst wenn du jetzt körperlich so alt wärst wie ich, würde das nichts daran ändern, dass du zur Familie gehörst............ und was die Firma betrifft. Sie gehört von Rechtswegen schon längst mir und da besteht doch gar keine Gefahr. Nicht, dass ich dies glauben würde.....“ Seto wusste nicht, wie er es Noah verständlich machen sollte. Im Reden war er eben nicht so gut. „Hör mal. Ich hab es nicht geschafft, dir deinen angemessenen Körper zu geben. Das tut mir leid, aber andererseits hast du so die Chance bekommen, das Leben als Kind, welches du verpasst hast, noch mal zu leben.“ Seto ging ein Licht auf. „Na klar. Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin. Das wollte er also damit bezwecken. Er wollte dir eine zweite Chance geben, Kind zu sein.“ Noah schaute ziemlich dumm aus der Wäsche vor Überraschung. Seto, der schon wieder nicht wirklich anwesend war, merkte gar nicht, wie sich langsam ein Lächeln auf das Gesicht seines neuen Bruders legte. Wieder Kind sein....... Das war ein schöner Gedanke. Nun durfte er endlich die Dinge in der Realität nachholen, die er nur aus dem Cyberspace kannte. Noah warf einen flüchtigen Blick zu dem grübelnden Seto. Nein. Wenn Seto ihm wirklich misstrauen würde, dann wären sie nun nicht mal in einem gemeinsamen Raum zusammen und überhaupt. Er vertraute dem nun offiziell ältesten der Kaiba Brüder voll und ganz. Schließlich hatte er ihn gerettet und er würde alles tun, um ihm diese Tat irgendwie zu danken. Dazu gehörte eben auch das Vertrauen als Bruder. Doch bevor noch weiter gedacht werden konnte, öffnete sich die Tür und es kam der Alptraum des Firmenchefs schlechthin. Ganz in Weiß betrat ein lächelnder Arzt den Raum und hatte eine Spritze in der Hand. „Zeit für eine Stärkung, Herr Kaiba.“, meinte der Herr Doktor viel zu gut gelaunt und Seto sprang, wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett hoch. Schnell flüchtete er ins Bad und sperrte die Tür hinter sich zu. Der Arzt, die Schwester sowie auch Noah konnten es nicht fassen. Der große Firmenboss Seto Kaiba hatte Angst vor Spritzen. „Herr Kaiba?“, fragte der Arzt lieb und klopfte an die Tür. „NEIN!“, meinte dieser nur und machte keinerlei Anstalten wieder rauszukommen. „Nun stellen sie sich doch nicht so an. Das ist nur ein ganz kleiner Picks und dann dürfen sie und ihr Bruder wieder nach Hause.“ „NEIN! Ich komme nicht raus. Verschwinden sie!“, kam es trotzig von der Tür her und Noahs Weltbild von seinem großen starken Bruder drehte sich um 180 Grad. Er konnte einfach nicht anders. Während der Arzt und die Schwester versuchten vergeblich auf Seto einzureden, prustete Noah los. Endlich konnte er wieder lachen. Yugi wusste noch immer nicht, weshalb Mokuba unbedingt wollte, dass er mit zu Kaiba kam. Schließlich hatte der junge Firmenchef sich stets gegen eine Freundschaft gesträubt und nun behauptete Mokuba, dass sein Bruder gerade jetzt seine Hilfe brauchte..... Mystery!!!!! Das war mehr als verdächtig. Wollte Kaiba wieder ein Duell? Offiziell hatte er doch gesagt, dass er nicht vor hatte noch ein einziges Mal sein Deck rauszunehmen und sich zu duellieren. Hatte er seine Meinung geändert? Yugi, der absolut keine Lust auf einen Kampf mit Kaiba verspürte, war nur widerstrebend mitgekommen und letzten Endes auch nur, weil Mokuba ihn angebettelt hatte. Dem Kleinen konnte man einfach nichts abschlagen. Nun saßen sie in Kaibas schwarzer Limousine und fuhren in Richtung des Domino Hospitals. Mokuba hatte ihm bereits erzählt, dass Kaiba es geschafft hatte, Noah aus dem Cyberspace zu holen und daher im Krankenhaus gelandet war. Da der jüngste der Kaibas alles im Schnelldurchlauf runtergerattert hatte, wusste Yugi in Wahrheit nur die Hälfte, aber dass sein Yami etwas damit zu tun gehabt haben sollte, hatte ihn schließlich auch dazu bewegt mitzukommen. Vielleicht war die Seele des Pharaos noch unter ihnen...... Yugi vermisste ihn, aber er hatte ihn nicht umsonst ziehen lassen. Es war sicher das Beste so und irgendwie schien Yami ja immer noch bei ihnen zu sein bzw. Atemu. Die Limo hielt an und sie stiegen vor dem großen Krankenhaus aus dem Nobelschlitten. Yugi konnte sich nicht helfen. Er war mehr als froh aus dem Wagen rauszukommen. Diese Dinger passten einfach nicht zu ihm. Er war kein Luxusliebhaber. Für ihn war Gemütlichkeit viel wichtiger, als Glanz und Prunk. Er fühlte sich daher in Kaibas Limousinen auch immer so unwohl. Also sehr erleichtert dem Wagen zu entkommen, ging er hinter Mokuba ins Gebäude. Im Krankenhaus herrschte reges Treiben. Aber dies war für ein großes Hospital nicht sonderlich ungewöhnlich. Einige Reporter warteten in der unteren Halle und versuchten wohl Kaibas Zimmernummer zu erfahren. Aber da war von Mokuba bereits vorgesorgt worden, wie dieser grinsend erklärte. Er hatte die Schwestern angewiesen ein falsches Zimmer in ihren Akten zu verwahren. Die Männer waren so sehr damit beschäftigt die armen Schwestern unter Druck zu setzen, dass sie gar nicht mitbekamen, wie Mokuba seinen Freund ins Treppenhaus zog und von dort aus zu dem Zimmer seines Bruders schlich. Yugi, der ebenfalls wusste, wie lästig solch ein Presserummel sein konnte, war ziemlich froh, dem aus dem Weg gehen zu können. Yugi Muto zum Krankenbesuch bei Seto Kaiba ! Was haben die beiden ehemaligen Feinde zu verbergen?! Das würden sicher Schlagzeilen werden. „Wir sind gleich da.“, versicherte Mokuba als die Stufen nach ganz oben schon anstrengend wurden. Nicht umsonst hatte das Haus 6 Fahrstühle zur Verfügung. Treppensteigen war für alle eine Qual, außer natürlich für den schwarzen Wuschel, der Energieüberschüsse besaß und immer in Action sein musste. „Da ist es.“, meinte Moki grinsend und öffnete endlich die Tür zu dem Stockwerk, auf dem Kaiba lag. Yugi keuchte ihm nach. Er war zwar ein klein wenig größer geworden, aber seine Beine waren immer noch zu kurz. Als sie in den Gang zu Kaibas Zimmer abbogen, spielte sich dort aber eine absolut comedyreife Szene ab. Drei Pfleger, zwei Ärzte und drei Schwester stürmten alle gleichzeitig in Kaibas Krankenzimmer und einer hatte wohl ein Brecheisen dabei. Vor dem Zimmer stand in aller Ruhe und mit einem geröteten Gesicht Noah und schien krampfhaft zu versuchen sich das Lachen zu verkneifen. Mokuba ging sofort auf ihn zu und lugte neugierig ins Zimmer. Aber dieses war so von Krankenhauspersonal besetzt, dass es keinen Platz mehr für eine weitere Person gab. „Noah! Was ist denn hier los?“ Noah grinste über beide Ohren und deutete auf die Tür zum zimmerintegrierten Bad. Mokuba schaute hinein und wusste nicht so recht, was es da zu sehen gab. „Na und? Wo ist eigentlich Se...“ Die Worte vergingen ihm, als er eine ihm sehr bekannte Stimme hörte. „Vergessen sie’s!!!!!!!! Ich komme nicht raus! Egal was sie versuchen!“ Mittlerweile hatte auch Yugi die Szene erreicht und schaute ziemlich verdutzt. „Weshalb ist er denn da drin?“ Noah konnte vor erneutem Lachen nichts sagen. Er zeigte nur auf die Spritze, die einer der Ärzte in Händen hielt. Mokuba stöhnte wissend auf und schüttelte den Kopf. Yugi kapierte gar nichts. „Was ist denn?“ „Der Doc hat versucht, Seto eine Spritze zu geben.“ „Und?“ Yugi verstand immer noch nicht. „Das kann er vergessen. Seto hat seit seinem 5ten Lebensjahr keine einzige Spritze mehr gekriegt, sofern er bei Bewusstsein war.“ Nun wollten aber beide Jungen wissen weshalb. Seto Kaiba sollte wirklich Angst vor Spritzen haben? Yugi konnte es nicht fassen. Mokuba zögerte. Eigentlich ging das keinen was an, aber........ „Na schön. Ich erzähl es euch, aber ihr dürft es nicht weitersagen.“ Beide schworen hoch und heilig und Mokuba erzählte die Geschichte. „Als Seto 5 Jahre alt war, musste er geimpft werden. Das Übliche, ihr wisst schon, Röteln und so.......“ Mokuba machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. „Eigentlich ist das ja keine große Sache...... Aber leider mussten unsere Eltern beide arbeiten und da haben sie die Nachbarin gebeten mit Seto zum Arzt zu gehen. Seto war früher schon ziemlich selbstständig und unkompliziert. Daher haben sie sich auch keine Sorgen gemacht. Ist ja schließlich nur ein kleiner Picks.“ Noah und Yugi nickten. Das war nichts ungewöhnliches bei Kindern und selbst Noah konnte sich nun wieder an seine Impfung erinnern. „Außerdem hatte Seto damals vor nichts Angst.“, meinte Mokuba erklärend, aber dann änderte sich die Story schlagartig. „Leider war es kein normaler Picks für Seto. Der Arzt, der es machen sollte, hatte nämlich die Nacht zuvor Stress mit seiner Ehefrau gehabt........erstens also nicht geschlafen und zweitens einen über den Durst getrunken. Leider hat das keiner mitbekommen und als Seto an die Reihe kam, ließ die Nachbarin ihn allein in das Behandlungszimmer gehen, weil mein Bruder beweisen wollte, dass er schon groß war.“ Auch das war für kleine Kinder ganz normal. Die wollten immer beweisen, wie erwachsen sie schon sind. Yugi und Noah warteten auf mehr, aber Mokuba zögerte. „Was war dann?“ Mokuba seufzte. „Das konnte nicht so richtig festgestellt werden, aber der Arzt hat wohl während dem Spritzen die Nadel abgebrochen und als er versucht hat sie rauszuziehen, muss er sie stattdessen noch tiefer reingedrückt haben. Dabei hat er eine Vene verletzt und Seto konnte tagelang seinen Arm nicht bewegen. Außerdem hatte er furchtbare Schmerzen und von da an Angst vor Spritzen.“ „Das ist ja furchtbar.“ Noah konnte es nicht fassen. „Wieso eigentlich der Arm? Kinder bekommen Impfungen doch meist in den Po...“, warf Yugi ein und Mokuba nickte zustimmen. „Normalerweise ja, aber der Kerl hatte doch gesoffen. Meine Eltern haben ihn auch angezeigt und er hat seine Praxis schließen müssen, aber an Setos Spritzenphobie hat das nichts geändert.“ „Aber manchmal muss man doch Spritzen bekommen.“, meinte Noah jetzt. „Wie haben deine Eltern das dann gemacht?“ Mokuba zuckte die Schultern. „Manches gibt es ja auch als Tabletten zum Einnehmen und wenn das nicht ging, haben sie eben gewartet bis Seto schlief und haben dann den Arzt zu sich heim kommen lassen. Wenn er es nicht selbst mitbekommen hat, war es gut.“ „Eine unglaubliche Geschichte, Mokuba.“ Yugi war mehr als überrascht. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er den Seto Kaiba, der wirklich in dem jungen Mann steckte, gar nicht kannte. So was hätte er jedenfalls niemals vermutet. Seto war im Grunde also doch, wie jeder andere Junge auch, mit Ängsten und Problemen geschlagen. Irgendwie machte diese Geschichte den jungen Firmenchef viel menschlicher in Yugis Augen. „Ja. Aber es ändert nichts dran, dass Seto Angst vor Spritzen hat.“ Sie schauten alle zurück ins Zimmer, wo nun mit dem Brecheisen hantiert wurde. Außerdem hatte einer der Ärzte eine weitere Spritze ausgepackt, bei der es sich wohl um eine Beruhigungsspritze handelte. „Das wird ja immer schlimmer.“, murmelte Noah und konnte nur den Kopf schütteln. Aber dann nahm Mokuba das ganze erst mal in die Hand. „Aus dem WEG!“ Er schob die Pfleger und Ärzte zur Seite und schlängelte sich an den Schwestern vorbei. „Lassen sie mich mit ihm reden.“ Die Krankenhausbelegschaft trat zur Seite und ließ den kleinen Bruder des sturen Kaibas durch. Erleichtert verschwanden einige sofort aus diesem Krankenhausdrama, auch um darüber tratschen zu können. „Seto?“, fragte Moki lieb und hinter der Türe regte es sich leise. „Mokuba? Sind sie weg?“, fragte es misstrauisch und etwas gedämpft von innen. Mokuba beugte sich zu dem behandelten Arzt und riet ihm ein paar Tabletten mit dem selben Wirkstoff zu holen. Der Arzt gab sich geschlagen und ging davon. „Jepp. Keiner mehr da!“, verkündete Mokuba fröhlich, aber noch blieb die Angst bestehen. „Ganz ehrlich?“ Mokuba war geradezu beleidigt. „Willst du behaupten, dass ich lüge?!“ Sofort öffnete sich die Tür und ein brauner Schopf schob sich vorsichtig aus dem Spalt hervor. Als er niemanden in Weiß sehen konnte, kam er ganz raus und seufzte tief. „Ich dachte schon, die würden gar nicht mehr gehen.......“ „Ich hab dem Doc gesagt, dass er dir Tabletten holen soll. Alles ok?“ Seto nickte nur und wurde auch gleich ganz lieb in den Arm genommen. Yugi und Noah, die auch reingekommen waren, schauten ziemlich verblüfft. Setos Spritzenangst schien tatsächlich sehr schlimm zu sein. „Es geht wieder.“ Erschöpft ließ sich der junge Firmenchef auf das Bett sinken. Doch dann sah er Yugi im Zimmer stehen und sofort änderte sich seine Haltung. Sein Blick wurde kälter, sein Auftreten mimte Stärke und Gleichgültigkeit. Mokuba rollte genervt mit den Augen. Sein Bruder hatte gerade in sekundenschnelle seine Maske aufgesetzt. „Muto.“, meinte er kühl und Yugi schien ebenso erfreut. Die Stimmung hatte sich mehr als gewandelt. „Kaiba.“, gab dieser ebenso nichts sagend zurück und fragte sich ernsthaft, was er hier bloß tat. „Hat Mokuba dich bereits darüber informiert, worum es geht?“, fragte Seto in seinem besten Geschäftston und Yugi ärgerte sich immer mehr, dass er mitgekommen war. Spritzenphobie hin oder her...... Yugi schüttelte den Kopf. „Mokuba, Noah.“ Seto sah die beiden ernst an. „Würdet ihr bitte rüber in Noahs Zimmer gehen und euch schon mal fertig machen, um heim zu fahren?“ Mokuba ging etwas widerwillig, aber Noah konnte ihn überzeugen, die beiden allein zu lassen. Erst als sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, veränderte sich zu Yugis Erstaunen, Setos Gesichtsausdruck. Nun war er nicht mehr kalt und abweisend, sondern überaus ernst und besorgt. „Muto.“ Yugi lauschte aufmerksam. „Muto......Ich.......“ Seto, der sich gegenüber dem Kleineren noch nie so verhalten hatte, löste eine Überraschung nach der anderen in Yugi aus. Seto schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln und fiel dann mit der Tür ins Haus. „Ich brauche deine Hilfe, Muto.“ Yugi fiel die Kinnlatte runter. Ryou wusste nicht, wo er war, als er die Augen aufschlug. Er lag jedenfalls nicht auf dem Boden im Museum, sondern auf einem Bett. Nach näherer Betrachtung musste er zugeben, dass er doch wusste, wo er sich befand. Dies war nämlich nicht irgendein Bett, sondern sein Bett. Das hieß zwangsläufig, dass er in seiner Wohnung war. Ryous Kopf tat weh. Hatte er alles nur geträumt? „So ist es wohl......“, murmelte er enttäuscht. Er hatte sich nur eingebildet, dass sein alter Ego zurück war und ihn vor irgendwelchen Dieben gerettet hatte. War ja auch totaler Schwachsinn, wenn man es sich mal genau überlegte. Weshalb sollte auch jemand in einem Museum einbrechen, wenn man bei einem Juwelier so viel mehr absahnen konnte? „Meine Fantasie ist wohl mit mir durchgegangen......“ Noch ein bisschen durch den Wind schwang Ryou die Beine aus dem Bett und trabte in die Küche. Als er an der Uhr vorbeikam, stutzte er jedoch. Wenn die Anzeige stimmte........dann...... „OH MIST!!!!!! ICH HAB TOTAL VERSCHLAFEN!“, kreischte er wie ein aufgeschrecktes Huhn und raste zurück in sein Zimmer. Den Job beim Museum konnte er sich jetzt sicher abschminken und nach einem kurzen Blick auf den Wecker ließ er es auch bleiben, sich noch anzuziehen. „Das schaff ich nie im Leben.......“ Müde und durch den Adrenalinschub total aus der Bahn gerissen, ließ er sich auf’s Bett fallen. Ein Schock jagte heute den nächsten....... Auch wenn der erste Schock nur in seinem Traum stattgefunden hatte, klopfte sein Herz immer noch wie wild, wenn er an die Begegnung mit Bakura dachte. „Ich bin ein Versager.......ein hoffnungsloser Fall........“, brummte er sauer über sich selbst und seine Blödheit. Müde schob er sich sein Kissen über das Gesicht, um den Anblick dieser miesen Welt nicht länger ertragen zu müssen. „So ein......“ Plötzlich hörte er Schritte und ein müdes Gähnen. „Geht das noch lauter? Da versucht man mal Schlaf nachzuholen und dann musst du so einen Aufstand machen!“, meinte eine dunkle Stimme genervt. Ryous Herz klopfte wie wild. Träumte er schon wieder? Aber das zusätzliche Gewicht, das sich auf sein Bett sinken ließ........das konnte doch kein Traum sein. Vorsichtig zog Ryou sich das Kissen von den Augen und schaute neben sich. Dort lag Bakura nur in Shorts neben ihm und hatte die Augen geschlossen. Der Meisterdieb war wohl wirklich müde, denn er schien dabei sofort einzuschlafen. Ryou musste einfach Gewissheit haben. Stückchen für Stückchen streckte er die Hand aus....... Ganz langsam schob er seine Finger näher an den Arm seines Yamis und stieß tatsächlich nicht gegen Luft, sondern gegen Haut. Bakura öffnete schlaftrunken ein Auge und schaute ihn misstrauisch an. „Was? Willst du jetzt wieder so nen Zirkus veranstalten?“ Ryou schwieg überrumpelt. Das war kein Traum. Er war wirklich hier......... Neben ihm..... In seinem Bett....... „AHHHHHAHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!“ Bakura knallte Ryou das Kissen auf den Mund. Yugi saß da wie vom Donner gerührt. „Das ist kein Witz oder?“, fragte er hoffnungsvoll und vergas dieses Gefühl von Hoffnung schnell wieder, als Seto den Kopf schüttelte. „Ich weiß, dass es sich dämlich anhört, aber es stimmt alles.“ „Aber das heißt ja.......“ Yugi besah sich seinen früheren Erzfeind von oben bis unten. „Joey und du.......Du und Joey......“ Yugis Augen wurden immer größer. „Wooahhhh.“ Seto besah ihn sich sauer. „Was dagegen?!“ Yugi, der sein Leben schwinden sah, wehrte sofort ab. „Nein, nein. Ganz und gar nicht. Ich meine, es hätte schlimmer kommen können......“ Als er Setos wütenden Blick bemerkte, bremste er sich sofort in seinen Worten. Hier stand ganz klar sein Leben auf dem Spiel, wenn er was falsches sagte. „Ich muss das nur erst mal verdauen.“ Seto verstand das sehr gut und ließ Yugi Zeit die Sachen, die er erzählt hatte, sacken zu lassen. „......und es war sicher Atemu, der........?“ „Kein Zweifel.“ Seto nickte überzeugt. Er hatte ihn doch selbst gesprochen. „Dann stimmt es sicher.“, murmelte Yugi auch überzeugt und nickte Seto zu. „Ich werd dir helfen.“, versprach er. „Aber auch wenn ich jetzt zugesagt habe......der Laden meines Großvaters.....Ich meine......“ „Ja,ja. Ich sorg schon dafür, dass er stehen bleibt. Keine Panik.“ Yugi stand auf. „Also gut. Wenn du mich brauchst, dann ruf mich sofort an.“ Seto nickte wieder. Als Yugi zur Tür hinausgehen wollte, blieb er noch mal stehen und schaute zu Seto zurück. Sie hatten sich gerade das Du angeboten und Seto hatte ihm alles anvertraut, was er in den letzten Wochen erlebt hatte. Das war nicht gerade selbstverständlich für sie beide und eine Frage brannte ihm noch auf der Zunge...... „Seto?“ Der junge Firmenchef sah auf. „Hm?“ „Weshalb gerade ich? Warum hast du mich um Hilfe gebeten?“ Seto schwieg kurz und gerade als Yugi dachte, keine Antwort mehr zu erhalten, meinte er. „Ich denke, dass ER nichts dagegen hätte. Schließlich könnte jeder andere die Zukunft auf den Kopf stellen und.......“ Yugi wartete. Mit Er war wohl Atemu gemeint...... „......und mittlerweile weiß ich, dass man nicht alles alleine schaffen kann. Vor allem nicht, wenn es um so was heikles geht, wie die Zukunft.“ „Das freut mich für dich.......“, meinte Yugi lieb. „Ich meine, dass du es so sehen kannst.“ Doch kaum hatte er ausgeredet, war auch schon der alte Kaiba wieder da. „Das bleibt aber unter uns. Nur ein Wort zu jemand und ich werde dich........“ „Schon klar.“, grinste Yugi und machte sich auf den Weg. Sie würden Joey schon auf die Sprünge helfen, ob dieser nun wollte oder nicht. Wenn man es genau bedachte...... Es gab sicherlich schlechtere Partien, als Kaiba. Mit Bedenken auf die Ereignisse...... Viel schlechtere. ------------------------------------------------------------------------------- So. Fertig. Will auch gar nicht lange rumreden, aber im nächsten Kap, wird unser lieber Seto zu Hause den Schock seines Lebens kriegen. Da ist die Spritzenphobie Kindergarten gegen......HIHI Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt und hier noch was für meine Ma-chan: Habe deinen Hinweis auf Noah beherzigt und noch mal genau erklärt. Hab euch alle ganz doll lieb. Es knuddelt euch, eure Schreiberling Hoffe ihr seid nicht krank!!!!!! GESUNDHEIT FÜR ALLE! * Schreiberling TV ENDE * Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)