Luna Lovegood und der Halbdementor von Xandro (1. Die Geister (die ich rief)) ================================================================================ Kapitel 14: Streit und Heimkehr ------------------------------- Black terrorisiert Hogwarts! Der Massenmörder Sirius Black befindet sich noch immer auf freiem Fuß! Aber dies ist nicht mal das Schlimmste. Berichten zufolge kann sich Sirius in einen Grünen Busch verwandeln und reitet auf einem Schwarzen Einhorn. Vermutlich hat er dieses Tier aufgelesen und beide, von mörderischem Interesse angestachelt, jagen nun Muggel und Eichhörnchen. Luna klappte den Klitterer zu. Sie war sehr zufrieden mit sich. Anders aber die Graue Dame. Anastasia warf ihr böse Blicke zu, sagte aber nichts, kam aber auch nicht in ihre Nähe. Schmollend aß Luna ihren Toast. Sollte Anastasia doch nicht mit ihr reden es machte ihr nichts aus. Sie schob lustlos den Toast neben ihren kaum angerührten Haferschleim. Nein sie hatte nur keinen Appetit. Es kümmerte sie nicht im geringsten das Anastasia nicht mit ihr redete. „Jaja red dir das nur ein Luna!“ Sang die Haferschleimschüssel fröhlich. „Ich red mir gar nichts ein!“ Fauchte Luna und stand auf. Sie achtete nicht auf ihr Magenknurren. „Miss Lovegood?“ Quiekte es hinter ihr. Luna wirbelte herum. Professor Flitwick, ihr Hauslehrer stand hinter ihr. Er war von sehr kleiner Statur, aber diesmal guckte er ausgesprochen ernst. „Ich muss mit ihnen unbedingt reden.“ Sagte er. Wenig später in Professor Flitwicks Büro: Luna stand unsicher vor ihrem Hauslehrer, der sie mit wütender Miene ansah. „Ihre freizügigen Briefe, die sie ihrem Vater schickten, haben einiges an Aufsehen hervorgerufen.“ Sagte Flitwick, mit seiner hohen Stimme. Aber sein Tonfall war so ernst, dass es sehr bedrohlich Klang. „Schwarze Einhörner sind keine üblen Kreaturen. Lange wurden sie für solche gehalten. Aber sie sind es nicht. „Ich hab Spuren von einem Schwarzen Einhorn gefunden und wollte einfach wissen was es für welche sind.“ Verteidigte sich Luna. „Ich hab die Bibliothek abgesucht, aber nichts gefunden.“ Professor Flitwick wurde sehr ruhig. Er nickte nur, das Luna fortfahren solle. „Daher habe ich meinem Vater geschrieben, dass er mir was darüber sagen solle und er hat mir halt diesen Artikel geschickt.“ Professor Flitwick fragte leise: „Aber warum haben sie ihrem Vater dann den Artikel mit Black geschickt?“ „Er ist Redakteur“ sagte sie leise. „Und er ist alles was ich habe... ich wollte dass er stolz auf mich ist.“ Professor Flitwick sagte lange Zeit nichts. Seine Augen blickten nachdenklich ins Leere. „Sie können gehen Miss Lovegood“ sagte er schließlich leise. Luna ließ den Schultag über sich ergehen und griff Abends wieder zu dem Tagebuch von Ivana Karkaroffa. Bislang war dieses Buch eine sehr entspannende Lektüre für den Abend. Es passierte im Grunde nicht viel. Aber jetzt war Ivana in ihrem dritten Schuljahr angelangt. Ihr Bruder Igor hatte die Schule schon Verlassen. Aber jetzt kam er sie wieder besuchen. Ich schlang die Arme um meinen Bruder. Wie freute ich mich ihn endlich wieder zu sehen. „Ivana!“ Sagte Igor stolz. „Du bist groß geworden.“ „Und du richtig schön und stark“ erwiderte ich glücklich. „Igor!“ Unser Vater kam an. Er hatte graues Haar, mit weißen Strähnen. Dies und sein strenges Gesicht verliehen ihm eine würdevolle Ausstrahlung. „Last uns essen gehen.“ Sagte Vater und ging mit uns in die Küche. Es wurde viel erzählt. Igor erzählte uns, das er für einige Zeit nach England ginge. Er wollte das Land besser kennenlernen. Immerhin plante er Lehrer zu werden. Und da würde es für ihn wichtig sein auch andere Sitten kennen zu lernen. „Es soll auch in der nächsten Woche ein Kollege von mir hier vorbei kommen“ sagte Igor. „Sein Name ist Severus Snape.“ Meine Mutter lächelte. „Dann soll er hier unser Gast sein oder Eugen?“ Mein Vater nickte. „Ich hoffe er weiß sich zu benehmen.“ „Oh da bin ich mir sicher. Er wird hier wunderbar rein passen!“ Luna ließ das Buch sinken. Snape war bei Ivana? Wie konnte dies möglich sein? Aufgeregt las Luna weiter. Doch die restliche Woche bestand wieder aus Belanglosem. Luna wollte einige Seiten überschlagen. Aber das ging nicht. Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus. Die Seiten waren leer. Luna blätterte zurück und las schnell die belanglose Woche durch, wo es darum ging, wie Ivana sich über das Wiedersehen freute und wie ihr Bruder von allen wie eine Art Held gefeiert wurde. Luna hatte die letzte Seite durch, wo noch geschrieben stand, als sie vorblättern wollte. Hatte Ivana einfach aufgehört zu schreiben? Nein das konnte sie nicht glauben. Sie schlug die nächste Seite auf und keuchte. Die gerade noch leeren Seiten waren nun voll. Was sollte dies bedeuten? Aber das war jetzt erstmal nicht wichtig. Jetzt konnte sie wenigstens weiterlesen was der Besuch von Snape zu bedeuten hatte. Es klingelte und ich lief zur Tür. Ich runzelte die Stirn. Der junge Mann, der vor mir stand, hatte wohl erst gerade die Schule fertig. Er durfte nicht älter als 17 sein. Sein langes Fettiges Haar hing ihm wie ein Vorhang vor seinem Gesicht. „Ivana Karkaroffa?“ Fragte der Mann. Ich nickte nur leicht. „Severus Snape“ sagte der Mann knapp und schob sich an mir vorbei. Verwirrt sah ich ihm nach. Er sollte zu uns passen? Ich fand das es keinen Menschen geben konnte, der sich von uns mehr unterschied. Er sah ein wenig aus, wie eine riesige Fledermaus. Aber von meiner Familie wurde er freundlich begrüßt, als sei er ein wiedergekehrter Sohn. Mein Vater stand auf und klopfte ihm auf die Schulter und meine Mutter nahm ihn in den Arm. Als ich rein kam, warfen sich alle Blicke untereinander zu. Was war los? Etwas stimmte nicht. Ich fühlte mich irgendwie ausgeschlossen von allen anderen. Was war bloß los? Dem Fremden schien das alles nicht zu rühren. Wir boten ihm unser bestes Essen an. Er nahm es, ohne sich zu bedanken. Er trank unseren besten Wodka. Er bekam gerötete Wangen. Aber mehr passierte auch nicht. Er kannte wohl das Wort „danke“ nicht. Mein Unmut gegen ihn wuchs. Etwas war faul an ihm und ich würde heraus finden was es war. Die folgenden Seiten des Buches waren eher eine Tabellarische Auflistung dessen, was Snape bei den Karkaroffs gemacht hatte. Demnach las er meistens Bücher, schloss sich bei Igor im Zimmer ein und tuschelte mit ihrem Vater. Ivana fühlte sich zusehens ausgeschlossener von ihrer eigenen Familie. Lunas Augen fielen ihr zu. Sie legte das Buch weg und legte sich hin um zu schlafen. Gabriel war wieder draußen bei Attila. „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?!“ Brüllte er seinen Vater an. „WIE KONNTEST DU ES WAGEN DEINEN MITDEMENTOREN ZU SAGEN WO UNSER SPIEL IST?“ Nun wurde es Attila zu viel. Er packte Gabriel an seiner Gurgel und hob ihn, mit Leichtigkeit hoch. „So redet keiner mit mir... nicht mal du, mein Sohn...“ Attilas Stimme klang lauernd. „Ich habe meinen Artgenossen nichts gesagt“ seine Stimme war nun mehr ein Flüstern.“ Aber euer Spiel war so ein verlockender Duft, den konnten die anderen nicht überriechen. Sie sind von sich aus gekommen. Ich bin aber weg geblieben...“ „Ich weiß“ würgte Gabriel hervor. „Ich habe dich dort nicht gesehen.“ Sein Vater ließ ihn los. Gabriel würgte nach Luft. „Du kannst uns unterscheiden?“ „Ja das kann ich“ sagte Gabriel knapp. „Und gerade deine Abwesenheit machte dich, in meinen Augen, erst recht verdächtig. Warum hättest du weg bleiben sollen wenn du nichts verraten hast?“ „Weil ich wußte das du da bist und es nicht gut finden würdest?!“ Fauchte sein Vater. „Oder du hast dich nicht du bist nicht mit gekommen, weil du Angst hattest ich würde dich erkennen und wäre sauer auf dich... was ja trotz allem nun passiert ist!“ Gabriels Stimme klang kalt. „Ich gehe jetzt Dementor!“ Sagte Gabriel. „Gut!“ Sagte Attila. Und ohne sich noch einmal an zu sehen, gingen sie jeweils ihrer Wege. Die letzten Tage vergingen recht ruhig. Luna erlebte allerdings eine Überraschung. Als sie, am nächsten Abend das Buch wieder lesen wollte, ließ es sich nicht mehr öffnen. „Warte bis du Ferien hast und lese es dort weiter Liebling.“ Hörte Luna eine ihr sehr vertraute Stimme. Luna stockte der Atem. Ihre Hände zitterten und ließen das Buch fallen. Diese Stimme kannte sie zu gut. Auch wenn sie diese schon lange nicht mehr gehört hatte. Es war aber eindeutig die Stimme von: „Mum?“ Luna starrte das Buch an. „MUM?!“ Brüllte sie den Umschlag an. Aber das Buch schwieg nur. Gabriel und Luna konnten es beide nicht mehr erwarten das endlich die Weihnachtsferien waren. Gabriel, weil er die Nähe seines „Vaters“ nicht mehr ertrug und Luna, weil sie endlich wissen wollte, was es mit diesem Buch auf sich hatte, dass mit der Stimme ihrer Mutter gesprochen hatte. „Da bist du ja endlich!“ Begrüßte seine Mutter Gabriel und schloss ihn in die Arme. „Freut mich, das du wieder da bist mein Sohn!“ Sagte sein Vater glücklich und umarmte ihn auch. „Ja... mich freut es auch sehr Mum... Dad“ Sagte er langsam. Er blickte in die strahlenden Gesichter seiner Pflegeeltern. Sie wirkten so glücklich wie schon lange nicht mehr. Waren sie vielleicht so lange nicht mehr glücklich weil sie unter ihm, einem Halbdementor standen? Lag es daran, weil sie so lange von ihm, Gabriel entfernt waren, das sie sich erholen konnten und damit glücklicher waren? Ein schrecklicher Gedanke. Aber wenn er nun stimmte? Dementoren saugen Glücksgefühle aus. Und er war zur Hälfte einer. Gabriel wollte nicht weiter darüber nachdenken. Er wollte auch nicht über seinen Dementorenvater nachdenken. Nein! Jetzt war er bei seiner Familie! Den beiden Menschen, die ihn aufgezogen hatten. Aber war er diesen beiden nicht eine Erklärung schuldig? Er sah zu den beiden auf. Sie strahlten ihn an und nahmen ihn in ihre Mitte. Nein! Gabriel konnte es nicht... er konnte es nicht über sich bringen ihnen die Wahrheit zu sagen. Auf dem Heimweg gab er nur knappe Antworten auf die Fragen seiner Eltern, die wissen wollten wie es in Hogwarts denn nun sei, wie gut er sich eingelebt habe und ob er viele Freunde dort gefunden habe. Als sie Zuhause waren, drückte sein Vater ihn in den Sessel am Kamin. „So mein Junge was ist denn jetzt los?“ Fragte er ruhig. Allerdings konnte er nicht seine Sorge ganz aus der Stimme tilgen. „Es ist nichts!“ Sagte Gabriel. „Ich bin einfach nur müde, ich würde gern etwas schlafen. Seine Eltern sahen sich an. „Nun gut“ sagte sein Vater und ließ ihn los. Gabriel ging sofort nach oben und legte sich in sein Bett. Es war komisch für ihn, nach dieser Zeit in Hogwarts wieder hier zu schlafen. Als er das letzte mal hier schlief, hatte er noch keine Ahnung davon was er war. Aber jetzt hatte er das Gefühl, das er nicht mehr hierher gehören würde. Etwas in ihm wollte einfach weglaufen. Er gehörte nicht mehr hierher! Was hatte er hier noch verloren? Aber die Augen fielen ihm nun endgültig zu und er sank in einen tiefen Schlaf. Luna wurde von ihrem Vater in London abgeholt. „Luna!“ Rief er erfreut und breitete die Arme aus. „Es freut mich dich wieder zu sehen!“ Mr. Lovegood sah seine Tochter glücklich an. „Du bist groß geworden“ sagte er lächelnd. „Danke.“ Sagte Luna knapp. Ihr Vater guckte etwas befremdlich. Aber dann zuckte er mit den Achseln. „So, dann laß uns mal hier verschwinden.“ Sagte er und machte sich auf den Weg zurück mit ihr. Mr. Lovegood hatte in der Nähe des Bahnhofes einen Portschlüssel versteckt, mit dem sie schnell nach Hause kamen. Luna lief in ihr Zimmer und holte das Tagebuch raus. „Zeigst du mir jetzt was passiert ist?“ Fragte Luna das Buch. „Ja“ antwortete es leise flüsternd. „Verzeih mir das ich erst jetzt antworte, aber in Hogwarts schwinden meine Kräfte. Daher konnte ich nicht mehr zeigen was wichtiges dort noch stand.“ „Aber wieso solltest du mir dies nicht zeigen können?“ Fragte Luna. „Weil Ivana dieses Buch mit einem Zauber belegt hat. Mit mir. Ich bin ein Schlüsselgeist.“ Lunas Augen wurden groß. „Was ist ein Schlüsselgeist?“ „Es ist ein mächtiger Spruch, mit dem man Gegenstände versiegeln kann. Im Grunde wird mit diesem Zauber ein Geist beschworen, über diesen Gegenstand zu wachen. Lunas Hirn arbeitete auf Hochtouren. „Du meinst die ganzen Geister, die auch in manchen Schüsseln und anderen Gegenständen stecken, kann man auch absichtlich rein beschwören und dafür sorgen das sie diesen Gegenstand verschließen?“ „Ganz genau so ist es!“ Das Buch klang begeistert. „nur wissen die meisten natürlich nicht das es Geister sind. Meist hätte ich mit dir auch keinen Kontakt aufnehmen können... aber da du diese Gabe hast... konnte ich es. Sonst hättest du mich einfach nicht mehr auf bekommen und erst dann wieder geschafft das Buch zu öffnen, nachdem du mich aus Hogwarts raus hast.“ Luna blickte finster drein. „Alle sagen es sei eine Gabe“ sie schnaubte „für mich ist es langsam ein Fluch!“ „Es tut mir leid, das du es so siehst“ sagte das Buch. „Lese am besten in mir weiter. Vielleicht wirst du noch sehr dankbar über diesen... Fluch... sein.“ Von selbst blätterte sich das Buch wieder an die Stelle auf, wo Luna zuletzt gelesen hatte und Luna nahm die Geschichte wieder auf. 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