Luna Lovegood und der Halbdementor von Xandro (1. Die Geister (die ich rief)) ================================================================================ Kapitel 9: Eine weitere Woche in Hogwarts ----------------------------------------- Luna versteckte schnell das Tagebuch unter ihrem Kopfkissen, bevor sie hinunterging. Zum Glück hatte wohl keine dieses Buch gefunden, denn sonst hätte diese es ihr bestimmt schon weggenommen. Als sie runterkam, waren noch nicht viele am Tisch. So war’s Luna am liebsten. Denn jetzt konnte sie in ruhe Frühstücken, ohne das ihr Sticheleien zugeworfen wurden. Luna tat sich Haferbrei in eine Schüssel. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken als Gabriel an ihr vorbei lief. Er nickte ihr kurz zu und ging weiter zum Hufflepufftisch. Luna sah ihm leicht misstrauisch hinterher. Er wirkte eigentlich ganz nett... aber etwas, so fand sie, stimmte nicht mit ihm. Aber lange hielt sie sich nicht mit Gabriel auf. Sie wollte möglichst bald fertig mit dem Essen sein, denn langsam kam die Zeit, wo Bella aufstand. Und der wollte sie nun wirklich nicht über den Weg laufen. Hastig schlang sie den restlichen Haferbrei hinunter, schwang ihre Tasche über den Rücken und machte sich auf zum Unterricht. Sie war gerade aus der Halle raus und wollte die Treppe hinauf, als ihr einfiel das sie noch gar nicht wusste was sie hatte und wohin es gehen sollte. Es war doch ein neues Schuljahr und die Stundenpläne hatten sich ja geändert. „Wo hast du bloß deine Gedanken?“ Flüsterte sie zu sich selbst und schüttelte den Kopf. Sie suchte in ihrer Tasche und fand ihn nicht. Also half es nichts: Sie musste wieder zurück und den Stundenplan abholen. Mit etwas Glück hatte sie ihn nur an ihrem Platz liegen gelassen und sie konnte ihn mitnehmen, bevor die anderen am Tisch waren. Sie kam zu ihrem Platz zurück, wo bereits die Schüssel wieder sauber dastand. Der Stundenplan war nicht da. Vielleicht hatten ihn die Hauselfen auch weggenommen und er wurde jetzt wo aufbewahrt? Sollte sie einen der Lehrer fragen? Aber das traute sie sich nicht so wirklich. Was tun? Da wusste sie was sie machen konnte. Sie lächelte und fragte die Tischdecke: „Hat einer von euch meinen Stundenplan gesehen?“ „Nein tut mir leid!“ Quiekte ein Eierbecher, der recht nah bei ihr stand. Luna fluchte leise. „Danke“ sagte sie zum Eierbecher und machte sich auf, so schnell wie möglich zum Ravenclawturm zu kommen. „Loony seit wann gehst du denn im Gemeinschaftsraum zum Unterricht?“ Höhnte es plötzlich rechts neben ihr. Lunas Herz setzte einen Moment lang aus. „Ich hab nur was vergessen und wollte es holen.“ Sie versuchte ihrer Stimme einen festen Ton zu geben, aber dies scheiterte kläglich. Kein Wunder... denn der sie so verhöhnte war immerhin ER! Vito hatte sich vor ihr aufgebaut und grinste sie höhnisch an. „Na dann geh mal am besten hin und hol`s dir .“ Vito tätschelte ihr den Kopf. „Und lass die Finger von meinem Freund du glubschäugiger Freak!“ Bella war gerade aus der Türwand der Ravenclaws getreten und lief rüber zu Vito, der sie sofort in die Arme nahm. Luna spürte wie ihr der Boden unter den Füßen schwankte. Nein! Das durfte nicht sein! Sie rannte nach oben in den Mädchenschlafsaal und warf sich dort in ihr Bett. Dicke Tränen rannen ihr über die Wangen. Warum? Warum war Vito nun ausgerechnet mit Bella zusammen? Und warum tat ihr, Luna, es noch weh? Sie hatte gedacht und gehofft über ihn hinweg gekommen zu sein. Scheinbar nicht. Aber sie musste sich zusammenreißen. Jetzt war es wichtiger den Stundenplan zu finden und sich zum Unterrichtsraum zu machen. Zwar war das Frühstück noch im vollen Gang, aber bald würde es zu Ende sein. Der Plan befand sich, wie sie bald erleichtert feststellte, unter ihrem Kopfkissen in ihrem gefundenen Tagebuch. Hastig holte sie es hervor und sah drauf. Lunas Blick hellte sich etwas auf. Sie hatten jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste. Luna war doch sehr gespannt, wie sich Professor Lupin machen würde. Immerhin schien er mehr Ahnung von der Sache zu haben als Lockhard. Aber eigentlich, so überlegte sie, war dies auch keine große Sache gewesen. Ob Du-weißt-schon-wer darum so mächtig war? Waren es vielleicht die unfähigen Zauberer gewesen, die ihn aufhalten wollten und es nicht konnten, weil ihre Schulbildung so schlecht war? Luna wollte dies nicht ausschließen. Aber nun musste sie doch los. Eilig lief sie aus dem Schlafsaal, dem Gemeinschaftsraum und stand kurze Zeit später vor dem Klassenraum von Lupin. Bald stand sie nicht mehr allein vor dem Klassenzimmer. Ihre Mitschüler/Innen waren nun auch mit dem Essen fertig und standen mit Luna ungeduldig da und warteten auf Lupin. Dieser kam bald darauf an und stutze. „Hab ich doch tatsächlich vergessen die Tür aufzuschließen“ er lächelte. „Dann mal rein mit euch!“ Sagte er, nachdem er die Tür mit einem Schlenker seines Zauberstabes geöffnet hatte. Luna setzte sich weiter hinten in eine Ecke und war gespannt, womit Professor Lupin nun kommen würde. Lupin wandte sich der Klasse zu. Einige tuschelten immer noch und andere starrten ihn unverwand an. Er sah wirklich etwas schäbig aus. Aber es schien ihn nicht sonderlich zu stören. Er lächelte freundlich und sagte gutgelaunt: „ich habe gehört, das im letzten Jahr die Zweitklässler Wichtel hatten. Einige nickten missgünstig. Die damaligen Erstklässler hatten von den damaligen Zweitklässler einige zu hören bekommen. „nun“ sagte Lupin immer noch lächelnd. „Ich wollte sie auch dieses Mal für euch machen. Argwöhnisches Gemurmel brach in der Klasse ein. „Aber ich werde jedem von euch einen Wichtel geben, um mit diesem fertig zu werden“ das Gemurmel wurde leiser. „Aber zu allererst: Was wisst ihr über Wichtel? Zwei Hände flogen in die Höhe. „Wichtel machen gern Schabernack aber richtig böse sind sie nicht...“ sagte der Junge, den Professor Lupin drangenommen hatte. „Wunderbar!“ Sagte Lupin strahlend. „5 Punkte für Ravenclaw!“ Er wandte sich an die Klasse. „Die ist ein sehr wichtiger Hinweis. Wichtel sind nicht wirklich böse. Sie sind schadenfroh... aber einem ernsthaft schaden wollen sie nicht“ „Und warum ist das wichtig zu wissen?“ Fragte Luna. „Nun...“ Lupin sah zu ihr rüber und kurz lächelte er sie an. Hatte er sie wieder erkannt? „Was würdest du machen wenn dir Irgentwer etwas ganz Schlimmes antut, dem du nur einen Streich gespielt hast?“ Luna schürzte die Lippen. „Weinen?“ Fragte sie. Die Klasse brach in Gelächter aus. Luna merkte dass ihre Wangen glühten. „Bitte nicht lachen!“ Sagte Lupin ernst. „Hier ist keine Frage lächerlich!“ Das Gelächter verstummte, aber noch immer glaubte Luna, das einige sie angrinsten. „Wichtel sind leider sehr rachesüchtig, wenn man ihnen echtes Leid zufügt“ sagte Lupin nun in sehr ernstem Ton. „Aber wenn ihr ihnen nicht wirklich weh tut, so könnt ihr sie leicht ausschalten. Ich persönlich mache es am liebsten mit einem Kitzelfluch“ er grinste plötzlich, als würde er sich an etwas sehr Amüsantes erinnern. „Das bringt sie zum lachen, schwächt sie auf Dauer und sie tun dann einem nichts. Denn lachen lieben sie. Ein Lähmzauber tut’s auch.“ Erklärte Lupin weiter. „Aber für meinen Teil sind einfache Kitzelflüche am besten. Und sie sind leicht zu lernen.“ Er lief nun die Schulbänke entlang und sah jedem kurz in die Augen. „Sprecht mir alle nach: Rictusempra!“ „Rictusempra!“ Rief die Klasse im Chor. Lupin war sehr zufrieden und verteilte an jedem aus der Klasse kleine Käfige, mit je einem Wichtel drinnen. Lunas streckte ihr frech die Zunge raus. Aber lang konnte der Wichtel dies nicht machen, denn Luna hatte ihm den Kitzelfluch aufgehalst und laut lachend kugelte der kleine Kerl in seinem Käfig rum. Überall gackerte es im Klassenraum von den Wichteln. Plötzlich flog die Tür auf und Filch stand wütend an der Klassenschwelle. Wütend sah er Lupin an. „KAUM IST WIEDER EIN RUMMTREIBER HIER IST WIEDER ALLES VOLLER GELÄCHTER!!“ Brüllte er und warf die Tür zu. Fassungslos starrten die Schüler auf die zugeschlagene Tür. Lupin versuchte ernst zu gucken. Aber dies fiel ihm wohl zusehens schwerer. Ein leises Prusten entwich seinen Lippen und dies reichte aus, um Luna zum Lachen zu bringen. Sekunden später grölte der gesamte Klassenraum vor Lachen. Einige Stockwerke tiefer, hatte Gabriel es deutlich schwerer zu lachen. Snape studierte ihn mit seinen schwarzen Augen und Gabriel glaubte von diesen durchbohrt zu werden. Aber er war nicht der Einzigste. Einige andere Schüler starrten mal ihn und dann wieder Snape an. Und eine böse Ahnung stieg in ihn auf. Er hatte lange schwarze Haare... Snape auch. Auch wenn er sie mal waschen könnte, denn sie waren sehr Fettig. Sie beide waren sehr blass. Gabriel wusste, das er nur adoptiert war. Aber waren seine Eltern nicht beide schon gestorben? „Die Stunde ist vorbei“ sagte Snapes und wandte endlich den Blick von Gabriel ab. „Füllen sie ihre Tränke in Flaschen und geben sie diese bei mir ab.“ Gabriel hatte eine komische braune Brühe abgegeben, bei deren Anblick Snape sichtbar die Nase gerümpft hatte. Nein er konnte nicht Snapes Sohn sein! Seine Veränderungen kamen wegen der Krankheit und er wusste doch auch wer sein Leiblicher Vater war. Allerdings... dieser hatte ihn bloß verändert. Wer sein Erzeuger war wusste Gabriel in der Tat nicht. Konnte es etwa sein das... „Hey pass doch auf!“ Riss ihn eine Stimme unsanft aus seinen Grübeleien. „Oh! Entschuldigung!“ Keuchte Gabriel erschrocken. Fast wäre er mit einem Jungen zusammengeprallt. Der Junge ging in die dritte Klasse, war aber etwas kleiner als Gabriel. Sein Haar war Rabenschwarz und völlig zerstrubbelt. Aber was am auffälligsten war, war die blitzförmige Narbe auf seiner Stirn. Es war Harry Potter. „Kannst du nicht aufpassen?!“ Blaffte Harry den Jungen an und war im selben Moment erschrocken über seine eigene rüde Ausdrucksweise. „Tut mir leid...“ nuschelte der Junge und drängte sich zwischen ihm und Hermine vorbei, die Harry vorwurfsvoll ansah. „Was sollte das Harry?“ Sagte sie vorwurfsvoll, als der Junge weg war. „So eine rüde Ausdrucksweise hätte ich von Malfoy erwartet aber doch nicht von dir!“ „Ich weiß auch nicht...“ flüsterte Harry und sah beschämt auf seine Schuhe. „Der Junge war aber auch echt gruselig“ sagte Ron. „Ob gruselig oder nicht“ sagte Hermine „es war jedenfalls gemein Harry! Aber jetzt kommt wir kommen sonst noch zu spät zum Unterricht!“ Hermine zog ihre beiden Freunde mit sich. Aber Harry war immer noch perplex über sich selbst. Sonst fauchte er nie so zu anderen Mitschülern. Aber dieser Junge war wirklich gruselig, da hatte Ron recht gehabt. Und er hatte etwas wirklich Abstoßendes an sich. Das konnte Harry nicht leugnen. „Jetzt komm schon Harry!“ Sagte Hermine in einem gebieterischem Ton und riss Harry nun endgültig aus seinen Gedanken. Warum auch darüber nachdenken? Wahrscheinlich wird er eh nicht groß mit diesem Jungen zu tun haben. Und so ging er nun schneller und hatte den komischen Jungen bald wieder vergessen. Anders als Harry aber konnte Luna Gabriel nicht vergessen. Immer wieder kam Gabriels Gesicht in ihren Kopf zurück. Was war nur los mit ihr? Und wenn Vito in ihre Nähe kam, glaube sie, ihr Herz wolle zerspringen. Meist versuchte sie ihn nicht zu treffen und auch nicht in die Augen zu blicken. Trost brachte ihr nur am Abend immer das Tagebuch. Es war zwar nicht sonderlich aufregend, aber es lenkte sie ab. Das Mädchen erzählte wie sie in die Schule kam, und von ihren ersten Wochen. Meist recht belanglose Dinge, aber gerade dies tat Luna so gut. Sie tauchte in ein Leben ein, wo sie keine Außenseiterin war und wo keine Schüsseln mit ihr redeten. Oder wie jetzt gerade ein Flitchiewitch durchs Zimmer sprang und ihren Klassenkameradinnen, die schon schliefen, die Haare zerzauste. Aber irgend etwas stimmte nicht mit Gabriel. Und Luna beschloss diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)