Young & Beautiful von Jisbon (Sasukex Sakura oder SakuraxItachi) ================================================================================ Kapitel 8: Love is all around ----------------------------- So, es hat ein bisschen gedauert, aber hier ist das nächste Kapitel. Viel Spaß auch.. Love is all around "Hey Leute..." Mit leicht traumatisiertem Gesichtsausdruck betrat Naruto das Jungenzimmer. In der Hand hielt er Cola aus dem Getränkeautomaten. "... da unten geht echt was Irres vor. Die alten Säcke rennen auf dem Mädchenflur rum und grinsen sich zu Tode..." Gutgelaunt schlenderte Kabuto über den Flur. Er musste sich arg beherrschen, um weder zu rennen noch zu pfeifen. Soeben hatte er eine Schlangenpostkarte entdeckt, die jemand unter seiner Zimmertür durchgeschoben hatte. Und wer dieser Jemand war, war ja wohl klar. Kin-chan wollte allein mit ihm reden! Es war ja absehbar gewesen, dass sie seinem Charme nicht lange widerstehen konnte. Kabuto klopfte sich in Gedanken auf die Schulter. Vor einem Fenster blieb er kurz stehen und überprüfte sein Äußeres. Immerhin hatte er keine Zeit gehabt, sich zu stylen, Kin-chan wartete auf ihn! Für mehr als Kontaktlinsen war keine Zeit gewesen. Und trotzdem... "Alter, siehst du gut aus..." Was folgte, war ein ersticktes Geräusch von jemandem, der laut losprusten wollte, aber von einem anderen den Mund zugehalten bekam. Na ja, hatte er sich wohl nur eingebildet. Er fuhr sich ein letztes Mal durch die Haare, damit seine Frisur auch hundertpro saß, atmete tief durch, drehte sich um und öffnete die Tür zu seinem Glück... Gar nicht so weit entfernt, nämlich fünfzehn Meter und eine Ecke, mühte Sasori sich ab, das hysterische Gelächter seiner gerade wenig hilfreichen Mitverschwörer zu dämpfen. Aoi flitzte, eine Hand vor dem Mund, die andere mit dem Schlüssel, zur Tür und schloss hinter den beiden unfreiwilligen Turteltäubchen ab. Einen Moment verstummte das Gelächter, und alle lauschten andächtig mit angehaltenem Atem. Ein, zwei Sekunden vergingen. Dann, ein entsetzter Aufschrei... "IIIH, WAS MACHST DU DENN HIER?!" Erneut brach ein allgemeiner Lachkrampf aus. Sogar Sasori musste um seine Beherrschung ringen, damit er den sich krümmenden Deidara angemessen zurechtweisen konnte. "Ihr die Karte zu klauen war... nicht-sehr-nett." "Böser Deidara, Aus!" Damit erntete Kisame erneut allgemeine Lacher. Sakon brachte als Erster einen vernünftigen Satz zustande. "Wow, Alter, deine Mädchenschrift ist echt krank!" "Halt's Maul, ihr hättet das nicht halb so gut fälschen können wie ich, hm!" Aoi räusperte sich dezent. "Wir sollten langsam zurückgehen. Itachi dürfte selbst nach seinem Befinden bald mit dem Haarewaschen fertig sein." Deidara drückte noch einmal kurz sein Ohr ans Schlüsselloch und runzelte die Stirn. "Die sind zu still. Kisame, mehr Stimmung, hm!" "Mit Vergnügen, Cheffe." Kisame grinste und schaltete das Licht aus. Und der einzige Lichtschalter befand sich außerhalb. Phase 1 geglückt. Phase 2 von 'Romeo 2007 In Love' konnte beginnen. Kin starrte fassungslos in die Dunkelheit, wo sie Kabuto vermutete. Dieser Kerl war in wenigen Tagen zu ihrem schlimmsten Albtraum geworden. Wenn doch nur Orochimaru endlich anrufen würde! "Wolltest du mir nicht was sagen, Kin-chan?" "Nein! Oder... Hm, lass mich nachdenken. Ja, was willst du hier? Ach, ich will's gar nicht wissen. Verpiss dich." "Ist das dein letztes Wort?" Sie konnte Kabutos Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen, und sein Tonfall verriet nichts. "Aber sicher doch! Los, hau ab!" Sie hörte, wie Kabuto sich zur Tür tastete. Sonst geschah nichts. Zornig verschränkte sie die Arme. "Bist du noch nicht weg?! Falls du auf Komplimente wartest, kannst du hier verschimmeln!" Kabuto ging darauf nicht ein. Er drückte immer wieder die Klinke. "Es klemmt." "WAS?!" Kin machte sich in die Richtung auf, aus der seine Stimme kam. Bestimmt hatte Kabuto einfach keine Muckis, sodass die Tür ein unüberwindbares Hindernis für ihn darstellte. Sie kollidierte mit etwas, das vermutlich Kabutos Rücken war, und schob ihn zur Seite. "Weg da, Weichei! Das muss doch zu schaffen sein..." Sie rüttelte an der Klinke, trotzdem rührte sich die Tür nicht. Wütend trat sie davor und stieß Kabuto an. "Hey, Schwachmat. Gib mir mal deine Brille. In Krimis kann man immer mit dem Bügel die Schlösser knacken." Kabuto seufzte entnervt. "Theoretisch könnte man das, aber ich hab' sie nicht dabei." "Du Trottel, du bist zu nichts zu gebrauchen!" Kabuto riss der strapazierte Geduldsfaden. "Und du erst, du hast uns mit deinem blöden Brief in diese bescheuerte Lage gebracht!" "Was für ein Brief? Als ob ich dir Briefe schreiben würde!" Unglücklicherweise hatte Kabuto das Beweisstück in seinem Zimmer liegen lassen. Allerdings konnte er ihr den Inhalt so gut wie auswendig herbeten. "Du hast gesagt, du willst dich mit mir treffen, um etwas Wichtiges zu besprechen." "Ich? Mit dir? Was sollte ich schon mit dir besprechen?!" Kabuto verkniff sich zu sagen, dass ihm ganz klar gewesen war, was das hätte sein sollen. Kin schnaubte nur abfällig und wandte sich ab. "Ich bin hier, um mit Orochimaru-sensei zu telefonieren." "Dann telefonier' doch!" Er konnte viel ertragen. Mit Kin-chan in einem Raum eingesperrt zu sein, na ja okay. Dass sie ständig auf ihn schimpfte... Immerhin redete sie mit ihm. Ohne Licht, das nervte etwas. Das Einzige, was gar nicht ging, war, wenn sie jetzt anfing, über Orochimaru zu schwafeln! Wenn sie damit weitermachte, würde er bald mit seinem wohlgehüteten Geheimnis herausplatzen, das er mit diesem Lehrer teilte (und es lautete nicht: 'Ich bin mit Orochimaru schwul', um das im Keim zu ersticken)... Währenddessen ging Kin seinem Vorschlag nach, durchquerte den Raum und schnappte sich den Hörer des Telefons. Orochimarus Nummer hatte sie vorsorglich auswendig gelernt, obwohl sie es noch nie gewagt hatte, ihn privat zu kontaktieren. Aber bevor sie die Zahlenkombination eingegeben hatte, drang plötzlich eine Stimme an ihr Ohr. Eine Stimme wie aus ihrem schlimmsten Alptraum. Und sie sagte, nein sie sang etwas... "Klingelingeling, das Teeelefooon! Klingelingeling, ich komm' ja schon!" Als hätte der Hörer sich gerade in eine fette, riesige Spinne verwandelt, ließ Kin ihn mit einem Aufschrei fallen. Ein Kindertelefon! Kabuto kicherte diskret, und Kin funkelte ihn böse an. Leider sah er das nicht. "Ist das auch auf deinem Mist gewachsen, du Scherzkeks?!" "Eher nicht." Kabuto räusperte sich und fuhr fort: "Denn selbst wenn dieses ausgefeilte Wunderwerk der Technik funktionieren würde, würdest du Orochimaru-sensei wohl kaum an die Strippe bekommen. Weil er nicht zu Hause ist." "Woher willst du das-" "Weil er nämlich mit seiner Flamme ausgeht, und wenn du ihren Namen brauchst, es ist Tsunade-sensei!" Naruto sah misstrauisch aus dem Fenster. Die alten Säcke rannten wie bescheuert zwischen dem Wald und ihren Zimmern hin und her. Da war was im Busch! Rätselhafterweise waren weder Neji noch Shikamaru irgendwo zu sehen, und Sasuke hatte sich schon vor einer halben Stunde abgesetzt. Gaara, Kiba, Shino, Choji und Lee spielten Karten und interessierten sich nicht dafür. Beziehungsweise hielten sie das Fernsehprogramm für spannender, und Lee versuchte sie zu überreden, mit ihm KNK – Konoha's Next Kung-Fu-Fighter, einer Castingshow für singende Kung-Fu-Kämpfer, zu sehen. "Hey, der Kerl sieht verdammt aus wie Gai-sensei...", murmelte Kiba. "Tatsache, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er ist es...", fügte Gaara hinzu. Sie ließen ihr Kartenspiel liegen und rückten näher zum Fernseher. Nachdenklich meinte Choji: "Er trägt aber keinen grünen Gymnastikanzug..." Entnervt sprang Naruto zwischen sie und den Fernseher. "Na gut, wenn ihr's nicht wissen wollt, gehe ich allein! Wenn jemand mich sucht, sagt, ich bin auf dem Klo. Verstopfung und so." "Geh endlich vom Fernseher weg!", wies Gaara ihn an. Beleidigt rannte Naruto raus, um seinen Plan zu verwirklichen. Erst, als er schon seit ein paar Minuten verschwunden war, sagte Lee geistesabwesend und wie die anderen hypnotisiert auf den Bildschirm starrend: "Von zu viel Ramen kriegt man sowieso Verstopfung..." "Findet ihr das nicht ein bisschen komisch?“ erkundigte Temari sich misstrauisch. "Zuerst die Einladung zum Karaoke, von der einige von uns..." Bei diesen Worten musterte sie alle, damit sie sich auch wirklich angesprochen fühlten. "Nicht mehr ganz... munter zurückgekommen sind. Und jetzt auch noch eine Nachtwanderung? Wer sind wir denn für die – ein Haufen freilaufender Groupies?! Die am besten noch darauf warten, erlegt zu werden?" Nach dieser emanzipierten Rede schnaubte Temari hochzufrieden und stemmte die Hände in die Hüften. "A... Aber bis ist doch noch g... gar nichts passiert... Kisame, äh, ich meine Hoshigaki-san und ich... Wir haben uns nett unterhalten...“, stammelte Hinata. "Ja, diesen Eindruck hatte ich bei so einigen.“, erwiderte Temari spitz. Sakura sparte sich eine Erwiderung, aber Ino entgegnete: "Übertreib mal nicht so! Bei dir klingt das ja so, als wäre es zu >nicht jugendfreien Handlungen< gekommen! Und überhaupt: Ich hab doch gesehen, wie du immer zu Itachi rübergeschielt hast - wenn geglaubt hast, dass Sakura es nicht bemerkt." Bevor Temari zurückschießen konnte, fiel Sakura ihr empört ins Wort: "Das stimmt doch gar nicht! Ich meine... Ich dachte... Er war doch die ganze Zeit mit seinem Ego beschäftigt – wie er das ständig tut!" In Gedanken fügte sie hinzu: 'wenn er nicht gerade romantische Songs singt’. Im Anschluss versetzte sie sich ebenfalls in Gedanken einen Tritt für diesen Blödsinn. Itachi war nicht romantisch. Er war ein egozentrischer, billiger Angeber. Und vielleicht hatte er wirklich den ganzen Abend mit Temari geflirtet und sie war nur der Trostpreis gewesen. "Als ob ich mich für diesen Kerl interessieren würde - ich meine: Er ist sogar mit einem Kerl befreundet, der ständig Gaara-chan knuddeln muss! Dafür muss man doch einen Sparren haben!“ Dabei verschwieg sie wohlweißlich, dass sie das selbst die meiste Zeit tat. Oder tun würde, wenn Gaara nicht ständig auf der Fluch wäre. "Gegen den 'Kerl der ständig Gaara knuddelt' – du meinst Name Deidara - ist absolut nicht einzuwenden! Er ist nett, witzig, hat Charme, versteht Spaß - erwähnte ich schon, dass er gut aussieht? - und hat Haare, um die ich ihn glatt beneiden könnte!" "Hört, hört. Das muss wahre Liebe sein.", warf TenTen trocken ein. Temari funkelte sie angriffslustig an. "Das sagt das richtige Fräulein! Du hast dich den ganzen Abend an diesem überhöflichen Aoi rangeschmissen!" TenTen schüttelte den Kopf. "Könnte es sein, dass du einfach bloß sauer bist, weil du keinen abgekriegt hast?“ In die selbe Kerbe wir Ino schlagend, ergänzte sie: "Da Itachi ja bereits anderweitig beschäftigt war?" "Und könnte es sein, dass du dir eine ganze Menge einbildest?! Aoi ist bloß zu höflich um sich zu wehren, und ich habe ganz sicher kein Interesse an Itachi - im Gegensatz zu anderen!“ Sakura wusste, dass sie jetzt etwas hätte erwidern müssen - aber sie wusste nicht was. Gut, er hatte den ganzen Abend versucht sie auszuhorchen. Und als Test hatte er versucht, sie am Ende zu küssen. Höchstwahrscheinlich hatte das nichts mit ihr zu tun. Obwohl es doch irgendwie ein bisschen schade war... Hinata überbrückte diesen Moment der Stille: "A... Aber wir wollen uns d... doch nicht streiten? W... wegen so etwas?" Sakura, erleichtert das sie anscheinend endlich um das Thema Itachi rumgekommen war, stimmte ihr zu. "Du hast Recht. Wer sich an wen rangeschissen hat, oder nicht ist doch gar nicht der Punkt. Wir können doch trotzdem alle hingehen - und einfach Spaß haben." Temari zwinkerte Sakura anzüglich zu. "Spaß haben? Fragt sich nur, mit wem..." Ino, immer noch beleidigt wegen dem Seitenhieb auf Deidara, erwiderte ebenso anzüglich: "Also wenn du noch auf der Suche bist... Ich hab's Läuten hören, dass die Zwillinge noch nicht vergeben sind – einer von den beiden ist bestimmt dein Typ..." Temari seufzte resigniert. "Na ja, euch kann man einfach nicht alleine lassen und irgendwer muss ja die Anstandsdame spielen..." Der einsame Wolf Naruto war ratlos. Bis vorhin hatte er die 'alten Säcke' unauffällig verfolgt – bis sie ihm bei der letzten Weggabelung verloren gegangen waren. Er hatte auch ihre mysteriösen Absichten noch nicht klären können. Zu ärgerlich! Jetzt stand er hier mitten im Wald, er hörte Schritte näherkommen, und hatte keinen Plan, wo er hinmusste. "Hier waren wir schon mal. Sasuke, wir haben uns verlaufen." Wie gut, dass er nicht der einzige war, der keinen Plan hatte. Aber es kam nie vor, dass Neji KEINEN Plan hatte. Umso besser! Dieser Augenblick sollte in die Geschichte eingehen! "Ist mir auch schon aufgefallen, verdammt!" Und es kam ebenfalls nie vor, dass Sasuke wütend war und fluchte. Ein planloser Neji und ein fluchender Sasuke: dieser Tag sollte rot umrandet in die Geschichte eingehen! "Hast du wirklich keine Ahnung, wo dein Bruder mit Ten-... mit den Mädchen hingegangen ist?" "Nein, und wenn du mich noch dreimal fragst! Unser letztes brüderliches Gespräch ist schon einige Zeit her. Außerdem ist er nicht alleine." Ein Fakt, der Neji besonders nervös machte. Dieser Tag sollte rot umrandet und mit Sternen in die Geschichte eingehen! "Überhaupt, das Ganze war deine Idee! Du hast mit dem Scheiß 'Sakura hier, Sakura da' angefangen!" Sasuke hatte Gefühle für Sakura? Dieser Tag sollte rot umrandet, mit Sternchen und mit Großbuchstaben in die Geschichte eingehen! "Heul doch! Du bist wie ein Irrer aus dem Bad gerannt!" Dieser Tag sollte ein eigenes Geschichtsbuch gewidmet bekommen, zweifellos. Naruto nutzte den Moment des Schweigens und räusperte sich. Sasuke und Neji bemerkten ihn erst jetzt. "Sehr interessant..." "Was machst du hier, Naruto?!", knurrten die beiden unisono angenervt. Naruto grinste. "Was macht ihr hier?" "Wir trainieren. Sieht man das nicht?!" Neji bombardierte Naruto bösen Blick, und Sasuke fügte hinzu: "Joggen." Naruto grinste noch breiter. "Joggen also. Mit nassen Haaren und ohne Schuhe. Ist das 'ne neue Lernmethode?" "Schnauze, Naruto. Sie kommen zurück!", kommandierte Sasuke. Ohne ein weiteres Wort stürzten sie sich in den nächsten Busch. Keine Sekunde zu früh. Zum Glück machten die älteren Jungen genug Krach, um sie zu überhören. "Alter, siehst du gut aus..." Kisame tat so, als würde er sich seine Handfläche ablecken und sich damit durch die Haare fahren. Deidara kicherte und imitierte seinerseits Itachi: "Goodbye my lover... Aber neeeein, ich interessierte mich nicht für kleine Kinder, hm!" Aoi, der samt einem großen Pappkarton den Abschluss bildete, wurde von Neji von Neji mit einem tödlichen Blick durchbohrt. Er blieb stehen und sah sich verwirrt um. Die anderen hielten ebenfalls an. "Hey! Aoi, willst du da festwachsen?!" Aoi schüttelte den Kopf und starrte unverwandt den Busch an. "Ich hatte das komische Gefühl... als würde mich aus diesem Busch jemand sehr, sehr böse ansehen..." Kisame klopfte ihm mit breitem Grinsen auf die Schulter. "Weißt du... Nicht jede Pflanze ist dir so verfallen wie das kleine Mädchen gestern Abend." Aoi errötete leicht und Nejis Blick wurde noch tödlicher. Eigentlich hätte Aoi bereits tot umfallen müssen. Wahrscheinlich schützte ihn der blöde Pappkarton. Deidara fand, dass der Zeitpunkt gekommen war, sich einzumischen. "Das sagt der Frauenversteher, der sich die ganze Zeit um dieses schüchterne Ding bemüht hat... Reeeein platonisch natürlich, was du zum hundertsten Mal betont hast, hm." Daraufhin sandte auch Naruto einen mörderischen Blick auf Kisame. Was Hinata bloß an diesem Kerl fand! Sie war zart und filigran, und er war... das genaue Gegenteil! Neji fragte sich dasselbe: Tenten stand, wie sie stets wiederholte, auf echte Kerle, und der hier war ja wohl ein Milchbubi der obersten Güteklasse! Sasuke wusste einfach nicht, was man als Mädchen an Itachi mögen konnte. Ihm fiel auf jeden Fall nichts ein. Der Kerl war unmöglich! Sie warteten, bis das Trio außer Sichtweite war, um dann aus dem Busch zu klettern. Neji musste erst mal seine Haare säubern und überprüfte alle zehn Sekunden, ob er Ameisen in der Kleidung hatte. Naruto richtete sich heroisch auf und riss die Arme hoch. "Das können wir uns nicht bieten lassen. Folgt mir, meine Mannen! Wir werden sie aufhalten und die Mädels zurückholen, und wenn es das letzte ist, was wir tun!" Und obwohl Sasuke und Neji so ziemlich die coolsten Kerle der Klasse und dieser Spruch somit total unter ihrer Würde war, folgten sie ihm ohne Widerworte und mit wild entschlossenen Mienen... "Und wer in die nächste Runde von KNK kommt, seht ihr nach der Werbung! Bleibt dran!" Eine überflüssige Aufforderung. Die Runde, die sich vor dem Fernseher versammelt hatte, würde nicht mal ein Tsunami von dort wegkriegen. Den Lückenfüller in der Werbung stellte ein exklusives Interview mit Brice (Hat jeder den Witz kapiert?) dar. "Ich find' es echt schade, wenn sich die Kandidaten von KNK sich hier ständig auf die Fresse hauen! Das muss mit Stil gehen! Besonders Gui und Kukukshi (Hat auch diesen Witz jeder kapiert?)... Ich meine... Es will jeder der Beste sein, aber die beiden haben sich am Anfang so gut verstanden! Ihre Herzen-" Choji drehte kurzerhand den Ton ab. Diese Pseudowahrheiten von Brice waren einfach zu nervig. Die Chips standen unangetastet auf dem Tisch. Und die gemütliche Fernsehrunde war ohnehin zu geschockt zum Essen. Unter fantasievoll gefälschten Namen haben sich die Lehrer der ehrbaren Seikô für solche Sendungen her! Das hätten sie nie gedacht! Na ja, Shikamaru hatte es sich schon gedacht, nur war er gerade nicht anwesend, um das zu sagen. Viel zu gefesselt von Brice' jetzt tonlosem Gelaber bemerkten sie nicht, dass vier ihrer Mitstreiter fehlten. Und momentan kümmerten sie sich auch nicht darum. Die älteren Jungen hatten eine unschuldige Waldlichtung als Schauplatz für ihren bösen Plan erwählt. An den Bäumen hatten sie einige Fackeln angebracht, damit alles stilecht war und niemand mit dem 'Mobiliar' zusammenstieß. Für das besagte 'Mobiliar' war Deidara verantwortlich. Itachi war eindeutig der Leidtragende an der Situation. Im Dienste der Romantik fand er sich gerade mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt und verbundenen Augen wieder. Seine Haare waren noch feucht und er hatte nicht mal Zeit gehabt, sie zu kämmen. Er kam nichtsahnend ins Gemeinschaftszimmer zurück und wurde von den Leuten, die sich als seine Freunde ausgaben, überfallen und hierher geschleppt! Wenn er nach Hause zurückkehrte, würde er sie alle aus seinem Telefonbuch streichen. Nicht, dass er je telefonierte. Es zählte mehr die Geste. Fakt war, er war nicht überzeugt, ob er das hier überhaupt überleben würde. Vereinzelt drangen Wortfetzen an seine Ohren: 'Fackeln... Weg der Liebe... Saka...' Itachi konnte nicht wissen, dass 'Saka' der fantasievolle Codename für Sakura war. Ein Schatten fiel auf ihn, und er hörte Deidara pikiert schnauben: "Wie siehst du denn aus, hm?! Du bist auf einem Date, und Mädchen stehen nicht ungepflegte Looks, weißt du, hm!" Er hörte ein Rascheln, und kurz darauf riss jemand sehr unsanft mit einer Bürste an seinen Haaren. "Deidara, erstens: Was tust du da? Zweitens: Es tut weh. Drittens: Lass es gefälligst sein." "Wie denn, du siehst absolut unvertretbar aus, hast du dir deine Haare mal angeguckt, hm?!" "Ich hätte ja gern, aber irgendetwas oder irgendwer hat mich dran gehindert!" Von weit entfernt hörte er Kisames Stimme: "Tut mir leid, Itachi, er hat mich gezwungen!" "Du Verräter!" Deidara setzte einen Tonfall an wie eine Mutter, die mit ihrem ungezogenen Kind sprach: "Du verstehst es zwar nicht, aber es ist alles zu deinem Besten, hm! Da ich mich hier ja um alles kümmern muss... Hast du deine Zähne geputzt oder muss ich das auch machen, hm?" Er ließ Itachi keine Zeit zum Antworten und redete einfach weiter. "Ach ja, und ich hoffe, du trägst keine peinliche Unterwäsche... Man weiß ja nie, wie weit es heute noch kommt, hm!" "Du willst nicht wirklich nachgucken, oder?" Und wieder hörte er Kisames Stimme: "Sag's ihm besser gleich, Itachi! Er ist wild entschlossen..." Wenn sogar Kisame das sagte, war die Lage wirklich ernst. Um nicht zu sagen rettungslos. "Meine Unterwäsche ist vertretbar, und ich wüsste nicht, wen das interessieren sollte." "SIE wird es interessieren, wenn du endlich mal in die Pötte kämst, hm!" Deidara lachte gleichermaßen hysterisch und so dreckig, dass Itachi direkt Angst vor ihm hatte. Wer war das und wo war Deidara? "Zum Glück haben wir ja an alles gedacht... Zabuza hat übrigens Kondome mitgebracht, und noch so'n paar Sachen, falls es nicht klappt, hm." "Ich bin gerührt, wie sehr ihr um mich besorgt seid. Zabuza, du kannst deinen Kram selber aufbrauchen. Kisame, wenn ich dich in die Finger kriege, bist du Fischfutter. Aoi, ich weiß, dass du da mitgemischt hast, und ich vergesse es nicht. Sasori, du ebenfalls. Sakon und Ukon, euer dämliches Lachen höre ich bis hierher. Und Deidara... Nimm endlich deine Finger aus meinen Haaren und untersteh' dich, damit irgendetwas zu machen!" Seine genaueren Anweisungen gingen in einer Wolke aus Haarspray unter. Deidara schüttelte die Dose zufrieden und klopfte ihm auf die Schulter. "Eines Tages wirst du uns dankbar sein, hm..." Itachi bekam ein sehr mulmiges Gefühl, als Deidara weiter in seinen Haaren zu Werke ging und dabei kommandierte: "Sakon, Ukon, was steht ihr da so rum, hm?! Holt die Gäste, wir haben schon genug Zeit verloren, weil der feine Herr sich ja um nichts kümmert, hm..." Die Zwillinge antworteten mit einem diabolischen Mitverschwörergrinsen. "Nicht mehr nötig... Sie sind gleich da..." In diesem Moment der Stille waren unweit weibliche Stimmen, Gekicher und Schritte zu hören. In Windeseile wurde Itachi von seinen Fesseln befreit... und leider auch von seinem T-Shirt. Irgendjemand hielt ihm von hinten den Mund zu, sodass er nicht brüllen konnte: 'Nehmt eure Pfoten von mir, ihr Irren!' Deidara hielt sein T-Shirt von sich weg und schüttelte anklagend den Kopf. "I just like to call you my bitch? Wie geschmacklos ist denn das, Itachi, so was mag doch keine Frau, hm!" Itachi hätte gern erwidert: 'Es muss ja auch nur mir gefallen, okay?!' Aber dazu war er gerade nicht in der Lage, und Deidara fing aus heiterem Himmel an, seine Arme in ein Hemd zu zwängen und es zuzuknöpfen. "Wenn man nicht alles selber macht, und deine Haare sehen schon wieder scheiße aus, hm!" Derselbe Verräter, der ihm vorhin den Mund zugehalten hatte, hielt ihn jetzt an den Oberarmen fest. Itachi war viel zu sehr in Panik, um laut zu werden und sich zu wehren. Deidara kramte eine Dose Haarspray 'Extrahalt bei jedem Wetter' aus seiner Tasche und nebelte ihn damit gründlich ein. "So, das geht einigermaßen. Guck her, hm!", verkündete er mit sichtlich zufriedenem Unterton und präsentierte Itachi sein Spiegelbild. Itachi war froh, dass er festgehalten wurde, denn sonst wäre er unter Umständen umgekippt. So sah er nicht mal auf den Fotos aus, auf denen seine Mutter noch bestimmt hatte, was er anzog. Und nicht mal nach Zabuzas Geburtstagsparty (aka Alkoholmangel in der Stadt für geschlagene drei Wochen) hatte er so beschissen ausgesehen. Er trug ein gebügeltes Hemd mit Nadelstreifen. Warum nicht gleich noch eine Krawatte? Und seine Haare... Deidara hatte wohl zu viele Samuraifilme gesehen! Die vorderen Strähnen waren mit einem Band aus geflochtenem Kunsthaar am Hinterkopf befestigt. Klang simpel, sah aber echt spießig aus. Und dieser völlig überflüssige Glanz! Noch ein paar Strasssteinchen, und er konnte gleich zum Christopher Street Day gehen. Itachi wäre liebend gern verschwunden, doch Deidara und Kisame hielten ihn jeweils an einem Arm fest. Es schien alles völlig freiwillig. Deidara flüsterte ihm eindringlich ins Ohr: "Wir opfern uns alle auf, um sie und dich von diesem ganzen Pulk zu trennen und ein wenig Zeit für euch zu gewinnen, hm!" "Das ist ja herzallerliebst, dann verbringe ich einen netten Abend mit ihr und schicke sie wieder zu meinem Bruder zurück." Deidara trat ihm unauffällig auf den Fuß. Die Mädchen waren inzwischen fast in Sichtweite. "Du brauchst gar nicht so zu tun, als würdest du dich nicht für sie interessieren! Wenn du sie heute nicht klarmachst, verbreite ich in der ganzen Schule, dass du keine Eier hast, hm!" Itachi war mit einem Schlag verzweifelt. "In diesen Horrorklamotten-" Die Ankunft ihrer Gäste schnitt Itachi das Wort ab. Unter Sakons und Ukons freundlicher Anweisung betraten sie die Lichtung. Sakon verpasste Sakura einen kleinen Schubs vorwärts, und Deidara Itachi einen großen. Die beiden stolperten vorwärts und trafen sich – o Wunder – in der Mitte der Aufmerksamkeit. Itachi räusperte sich und stellte verwundert fest, dass er verlegen war. "Äh... Schön, dass du da bist..." Ein schwarzer Volvo hielt mit quietschenden Reifen vor dem Sportcamp. Der Motor war von Konoha bis hierher heiß gelaufen und stand unmittelbar vor dem Verrecken. Der Fahrer sprang aus dem Wagen, hustete kurz und wurde von einem entzückten Aufschrei begrüßt. "HAYATE!" Überglücklich warf sich Yugao ihrem Freund in die Arme. Hayate drückte sie an sich und bekannte schuldbewusst: "Kann sein, dass ich etwas zu schnell gefahren bin... Ich denke, ich bin mehrmals geblitzt worden." Yugao grinste. "Na, du bist ja noch heil. Und die anderen Fahrer?" Hayate salutierte ruckartig. "Keine Verletzten und keine Blechschäden, Major." Er wurde wieder ernst und fragte besorgt und sogar ohne zu Husten: "Wo ist der Notfall, wegen dem du mich herbestellt hast?" Yugao grinste schelmisch noch breiter. "Hab ich mir ausgedacht. Ich wollte, dass du kommst." Hayate runzelte hin und hergerissen zwischen Glück und Pflichtschuldigkeit die Stirn. "Aber die Kinder... Musst du nicht auf sie aufpassen?" Yugao winkte ab. "Keine Sorge, ich hab 'ne Super-Vertretung. Komm, lass uns reingehen... Der Take-Away-Imbiss hier hat ein Love-Menü!" Wie konnte man bei so einem Angebot schon böse bleiben? Hayate ließ sich von ihr ins Haus ziehen. Unweit entfernt bahnte sich eine hünenhafte Gestalt lautlos ihren Weg durch das Gestrüpp. Für einen Augenblick hielt sie an und lauschte. Stimmengewirr, Gekicher... Das würde ganz schnell ein Ende haben. Sie würden es bereuen, besonders er... ______ Outtakes: » Er fuhr sich ein letztes Mal durch die Haare, damit seine Frisur auch hundertpro saß, atmete tief durch, drehte sich um und öffnete die Tür zu seinem Glück... « Er übte noch mal kurz seinen sexy Hüftschwung und 'brachte dann alles in Form'... » "Hier waren wir schon mal. Sasuke, wir haben uns verlaufen." « (Shin-chan-Style) Neji packte Sasuke am Kragen und drosch auf ihn ein. "Sieh nur, wohin du mich gebracht hast! Du Dreckskerl!" Naruto wagte sich vorsichtig hinter seinem Baum hervor. "Du bist aber ganz schön gemein zu dem Sasuke..." Neji drehte sich mit mordlüsternem Grinsen zu ihm um. "Danach bist du dran..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)